(19)
(11) EP 1 522 573 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.2005  Patentblatt  2005/15

(21) Anmeldenummer: 03022345.7

(22) Anmeldetag:  04.10.2003
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7C11D 7/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK

(71) Anmelder: Aerochemica GmbH
47906 Kempen (DE)

(72) Erfinder:
  • Deppe, Marc
    47661 Issum (DE)
  • Bruder, Gregor Dr.
    47608 Geldern (DE)

(74) Vertreter: Schreiber, Christoph, Dr. et al
Patentanwälte von Kreisler Selting Werner, Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)

   


(54) Reinigungsmittel


(57) Das Reinigungsmittel enthält


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, insbesondere ein Reinigungsmittel zur Reinigung der Haut.

[0002] Zur Entfernung von Verschmutzungen werden in vielen Bereichen lösungsmittelhaltige Reinigungsmittel eingesetzt. Solche sind insbesondere notwendig zur

[0003] Entfernung von Farb- und Klebstoffrückständen und anderen Kunststoffmassen.

[0004] Dabei werden in solchen Reinigungsmitteln beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Ester, Ketone und Alkohole eingesetzt.

[0005] Häufig weisen Kohlenwasserstoffe und Alkohole nicht die erforderlichen Lösungseigenschaften für solche Substanzen auf.

[0006] Substanzen mit guten Lösungseigenschaften wie beispielsweise Aceton, Methylethylketon, Ester wie N-Butylacetat oder Ethylacetat, besitzen zwar gute Löseeigenschaften sind jedoch gesundheitsschädlich und hautreizend.

[0007] Der Umgang mit solchen Stoffen sollte grundsätzlich geschultem Personal unter Einsatz der notwendigen Schutzkleidung vorbehalten bleiben.

[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein Reinigungsmittel bereit zu stellen, das gute Reinigungseigenschaften aufweist und dabei auf den Einsatz gesundheitsschädlicher oder reizende Substanzen zu verzichten.

[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Reinigungsmittel enthaltend 20 bis 97 Gew.-% Methylal (Dimethoxymethan), 3 bis 50 Gew.-% Alkohol und 0 bis 50 Gew.-% Wasser. Ein solches Reinigungsmittel wird nicht als gesundheitsschädlich eingestuft.

[0010] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann sowohl zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt werden, die mit entsprechenden Substanzen verunreinigt sind als auch zur Reinigung beispielsweise verschmutzter Haut.

[0011] Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel 30 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 50 Gew.-% Methylal. Bevorzugte Bereiche liegen zwischen 30 und 85 bzw. 50 und 75 Gew.-% Methylal in dem Reinigungsmittel.

[0012] Besonders geeignete Alkohole sind einwertige aliphatische Alkohole wie Ethanol, Isopropanol und n-Propanol. Besonders bevorzugt ist hiervon Ethanol, da auch Ethanol nicht als reizend eingestuft ist. Bevorzugte Mengen sind mindestens 5 Gew.-%, mehr bevorzugt mindestens 10 Gew.-%.

[0013] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann als Flüssigkeit, als Spray (eventuell mit einem Treibgas), als Gel, Paste, Creme, Feuchtreinigungspulver oder in Reinigungstüchern eingesetzt werden.

[0014] Insbesondere, wenn das Reinigungsmittel zur Hautreinigung eingesetzt werden soll, empfiehlt es sich den pH-Wert einzustellen auf einen Bereich von 3 bis 7. Hierfür sind insbesondere solche Säuren geeignet, die für kosmetische Anwendungen zugelassen sind, wie beispielsweise Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure.

[0015] Als Reinigungsmittel, insbesondere, wenn es sich um ein Hautreinigungsmittel handeln soll, können chemisch inerte kosmetische Rückfetter eingesetzt werden, beispielsweise Isopropylmyristat, Triglyceride, Weißöle, Glykole, Sorbitol, Glycerin, Naturöle, etc. Chemisch inert bedeutet, dass die Substanzen ihre rückfettenden Eigenschaften in dem Reinigungsmittel über einen üblichen Lagerzeitraum von zwölf Monaten nicht einbüßen.

[0016] Darüber hinaus können übliche weitere Hilfsstoffe enthalten sein, wie Duftstoffe, Farbstoffe, Verdicker, Pigmente, Emulgatoren, Cellulose, Abrasiva, Stabilisatoren und Konsistenzgeber.

[0017] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich insbesondere zur Hautreinigung.

[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können insbesondere Polyurethanschäume, Polyurethandichtungsmassen, Silikondichtmassen, Farben, Lacke und/oder Fette von Oberflächen oder von der Haut entfernt werden.

[0019] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Methylal zur Herstellung eines Reinigungsmittels, insbesondere zur Reinigung der Haut.

[0020] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, ohne es hierauf einzuschränken.

Beispiele



[0021] Die folgenden Komponenten wurden in den angegebenen Gewichtsanteilen vermischt. Die so erhaltenen Reinigungsmittel sind z.B. in der Lage, nicht polymerisierten Polyurethanschaum von Oberflächen abzulösen.

Beispiel 1: Gelformulierung


(haftet gut, erhöhte Viskosität, leichte Dosierbarkeit)



[0022] 
Methylal 50%
Ethanol 12,4%
Wasser 37,25%
Carbomer 0,25%
AMP 0,1% (AMP: 2-Amino-2-Methylpropanol)

Beispiel 2: Reinigungsflüssigkeit


(mit Rückfettungskomponente als Hautschutz)



[0023] 
Methylal 60%
Ethanol 35%
Isopropymyristat 5%

Beispiel 3: Abrasive Handreinigungspaste



[0024] 
Methylal 20%
Ethanol 4,96%
AMP 0,04%
Wasser 14,9%
Carbomer 0,1%
Holzmehl / Nussschalen 60%

Beispiel 4: Reinigungsflüssigkeit in der Reinigungslappenmatrix



[0025] 
Methylal 55%
Ethanol 35%
Isopropylmyristat 5%
Wasser 5%

Beispiel 5: Aerosolformulierung



[0026] 
Methylal 35%
Ethanol 12%
Isopropylmyristat 2%
Wasser 3%
Propan / Butan 48%
(alternativ Dimethylether)



Ansprüche

1. Reinigungsmittel enthaltend

• 20 bis 97 Gew.-% Methylal

• 3 bis 50 Gew.-% Alkohol

• 0 bis 50 Gew-% Wasser.


 
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkohol ausgewählt ist aus Ethanol, Isopropanol, und n-Propanol.
 
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2 gekennzeichnet durch einen Säuregehalt zur Einstellung des pH-Wertes des Reinigungsmittels im Bereich von 3 bis 7.
 
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure ist.
 
5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass chemische inerte, kosmetische Rückfetter, Isopropylmyristat, Triglyceride, Weißöle, Glykole, Sorbitol, Glycerin, Naturöle eingesetzt werden.
 
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin übliche kosmetische Hilfsstoffe wie Duftstoffe, Farbstoffe, Verdicker, Pigmente, Emulgatoren, Cellulose, Abrasiva, Stabilisatoren, Konsistenzgeber zugesetzt werden.
 
7. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung, insbesondere Hautreinigung.
 
8. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Entfernung von Polyurethanschäumen, Polyurethandichtungsmassen, Silikondichtmassen, Farben, Lacken und/oder Fetten.
 
9. Verwendung von Methylal zur Herstellung eines Reinigungsmittels, insbesondere zur Reinigung der Haut.
 





Recherchenbericht