[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel, insbesondere ein Reinigungsmittel
zur Reinigung der Haut.
[0002] Zur Entfernung von Verschmutzungen werden in vielen Bereichen lösungsmittelhaltige
Reinigungsmittel eingesetzt. Solche sind insbesondere notwendig zur
[0003] Entfernung von Farb- und Klebstoffrückständen und anderen Kunststoffmassen.
[0004] Dabei werden in solchen Reinigungsmitteln beispielsweise Kohlenwasserstoffe, Ester,
Ketone und Alkohole eingesetzt.
[0005] Häufig weisen Kohlenwasserstoffe und Alkohole nicht die erforderlichen Lösungseigenschaften
für solche Substanzen auf.
[0006] Substanzen mit guten Lösungseigenschaften wie beispielsweise Aceton, Methylethylketon,
Ester wie N-Butylacetat oder Ethylacetat, besitzen zwar gute Löseeigenschaften sind
jedoch gesundheitsschädlich und hautreizend.
[0007] Der Umgang mit solchen Stoffen sollte grundsätzlich geschultem Personal unter Einsatz
der notwendigen Schutzkleidung vorbehalten bleiben.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher ein Reinigungsmittel bereit zu stellen,
das gute Reinigungseigenschaften aufweist und dabei auf den Einsatz gesundheitsschädlicher
oder reizende Substanzen zu verzichten.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Reinigungsmittel enthaltend 20
bis 97 Gew.-% Methylal (Dimethoxymethan), 3 bis 50 Gew.-% Alkohol und 0 bis 50 Gew.-%
Wasser. Ein solches Reinigungsmittel wird nicht als gesundheitsschädlich eingestuft.
[0010] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann sowohl zur Reinigung von Oberflächen eingesetzt
werden, die mit entsprechenden Substanzen verunreinigt sind als auch zur Reinigung
beispielsweise verschmutzter Haut.
[0011] Bevorzugt enthält das erfindungsgemäße Reinigungsmittel 30 Gew.-%, mehr bevorzugt
mindestens 50 Gew.-% Methylal. Bevorzugte Bereiche liegen zwischen 30 und 85 bzw.
50 und 75 Gew.-% Methylal in dem Reinigungsmittel.
[0012] Besonders geeignete Alkohole sind einwertige aliphatische Alkohole wie Ethanol, Isopropanol
und n-Propanol. Besonders bevorzugt ist hiervon Ethanol, da auch Ethanol nicht als
reizend eingestuft ist. Bevorzugte Mengen sind mindestens 5 Gew.-%, mehr bevorzugt
mindestens 10 Gew.-%.
[0013] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel kann als Flüssigkeit, als Spray (eventuell
mit einem Treibgas), als Gel, Paste, Creme, Feuchtreinigungspulver oder in Reinigungstüchern
eingesetzt werden.
[0014] Insbesondere, wenn das Reinigungsmittel zur Hautreinigung eingesetzt werden soll,
empfiehlt es sich den pH-Wert einzustellen auf einen Bereich von 3 bis 7. Hierfür
sind insbesondere solche Säuren geeignet, die für kosmetische Anwendungen zugelassen
sind, wie beispielsweise Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure.
[0015] Als Reinigungsmittel, insbesondere, wenn es sich um ein Hautreinigungsmittel handeln
soll, können chemisch inerte kosmetische Rückfetter eingesetzt werden, beispielsweise
Isopropylmyristat, Triglyceride, Weißöle, Glykole, Sorbitol, Glycerin, Naturöle, etc.
Chemisch inert bedeutet, dass die Substanzen ihre rückfettenden Eigenschaften in dem
Reinigungsmittel über einen üblichen Lagerzeitraum von zwölf Monaten nicht einbüßen.
[0016] Darüber hinaus können übliche weitere Hilfsstoffe enthalten sein, wie Duftstoffe,
Farbstoffe, Verdicker, Pigmente, Emulgatoren, Cellulose, Abrasiva, Stabilisatoren
und Konsistenzgeber.
[0017] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel eignet sich insbesondere zur Hautreinigung.
[0018] Mit dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel können insbesondere Polyurethanschäume,
Polyurethandichtungsmassen, Silikondichtmassen, Farben, Lacke und/oder Fette von Oberflächen
oder von der Haut entfernt werden.
[0019] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Methylal zur Herstellung eines
Reinigungsmittels, insbesondere zur Reinigung der Haut.
[0020] Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert,
ohne es hierauf einzuschränken.
Beispiele
[0021] Die folgenden Komponenten wurden in den angegebenen Gewichtsanteilen vermischt. Die
so erhaltenen Reinigungsmittel sind z.B. in der Lage, nicht polymerisierten Polyurethanschaum
von Oberflächen abzulösen.
Beispiel 1: Gelformulierung
(haftet gut, erhöhte Viskosität, leichte Dosierbarkeit)
[0022]
Methylal |
50% |
Ethanol |
12,4% |
Wasser |
37,25% |
Carbomer |
0,25% |
AMP |
0,1% (AMP: 2-Amino-2-Methylpropanol) |
Beispiel 2: Reinigungsflüssigkeit
(mit Rückfettungskomponente als Hautschutz)
[0023]
Methylal |
60% |
Ethanol |
35% |
Isopropymyristat |
5% |
Beispiel 3: Abrasive Handreinigungspaste
[0024]
Methylal |
20% |
Ethanol |
4,96% |
AMP |
0,04% |
Wasser |
14,9% |
Carbomer |
0,1% |
Holzmehl / Nussschalen |
60% |
Beispiel 4: Reinigungsflüssigkeit in der Reinigungslappenmatrix
[0025]
Methylal |
55% |
Ethanol |
35% |
Isopropylmyristat |
5% |
Wasser |
5% |
Beispiel 5: Aerosolformulierung
[0026]
Methylal |
35% |
Ethanol |
12% |
Isopropylmyristat |
2% |
Wasser |
3% |
Propan / Butan |
48% |
(alternativ Dimethylether) |
1. Reinigungsmittel enthaltend
• 20 bis 97 Gew.-% Methylal
• 3 bis 50 Gew.-% Alkohol
• 0 bis 50 Gew-% Wasser.
2. Reinigungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkohol ausgewählt ist aus Ethanol, Isopropanol, und n-Propanol.
3. Reinigungsmittel nach Anspruch 1 oder 2 gekennzeichnet durch einen Säuregehalt zur Einstellung des pH-Wertes des Reinigungsmittels im Bereich
von 3 bis 7.
4. Reinigungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Säure Milchsäure, Zitronensäure oder Weinsäure ist.
5. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass chemische inerte, kosmetische Rückfetter, Isopropylmyristat, Triglyceride, Weißöle,
Glykole, Sorbitol, Glycerin, Naturöle eingesetzt werden.
6. Reinigungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin übliche kosmetische Hilfsstoffe wie Duftstoffe, Farbstoffe, Verdicker,
Pigmente, Emulgatoren, Cellulose, Abrasiva, Stabilisatoren, Konsistenzgeber zugesetzt
werden.
7. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung,
insbesondere Hautreinigung.
8. Verwendung eines Reinigungsmittels nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Entfernung
von Polyurethanschäumen, Polyurethandichtungsmassen, Silikondichtmassen, Farben, Lacken
und/oder Fetten.
9. Verwendung von Methylal zur Herstellung eines Reinigungsmittels, insbesondere zur
Reinigung der Haut.