[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit mindestens einem Nadelbett mit
längs verschiebbaren Nadeln und zwischen den Nadeln begrenzt verschwenkbar angeordneten,
von Schlossteilen des Schlittens steuerbaren und mit mindestens einer Maschenniederhalte-
und/oder Maschenbilderfläche versehene Platinen.
[0002] Derartige Flachstrickmaschinen sind beispielsweise aus der EP 0 238 797 und EP 0
424 717 bekannt. Die Platinen der Flachstrickmaschine nach der EP 0 238 797 B1 sind
zugleich Niederhalteelemente und Maschenbilder, während die Platinen der Flachstrickmaschine
aus der EP 0 424 717 B1 lediglich eine Niederhaltefunktion ausüben und mit einem starr
am Nadelbett angeordneten Maschenbilder zusammenwirken. Den Platinen beider bekannter
Flachstrickmaschinen sind jedoch die gleichen Nachteile gemein. Mit beiden Platinen
ist es nicht möglich, Maschen unterschiedlicher Größe auf unterschiedlicher Tiefe
im Kammspalt niederzuhalten, was für eine sichere Haltefunktion bei großen Maschen
und eine nicht zu große Zugbelastung kleinerer Maschen jedoch notwendig wäre. Darüber
hinaus können beide bekannten Platinen nicht weit genug in den Kammspalt hineinbewegt
werden, um auch sehr große Maschen sicher zurückhalten zu können. Ein weiterer Nachteil
der bekannten Platinen besteht darin, dass sie keinen definierten Zustand einnehmen,
sobald ihre Beaufschlagung durch die Schlossteile des Schlittens beendet ist.
[0003] Aus der FR 1 207 319 sind schwenkbar gelagerte Maschenbilder bekannt, die zusätzlich
mit einem Maschenrückhaltehaken versehen sind. Die Schwenkbewegung dieser Maschenbilder
wird durch translatorisch bewegbare Schieber, die unterhalb des Drehpunkts und unterhalb
des Maschenrückhaltehakens angeordnet sind, eingeleitet. Dazu werden die Schieber
durch Steuerkurven in der Schlossplatte beaufschlagt. Diese Maschenbilder haben den
Vorteil, dass sie einen relativ großen Schwenkwinkel aufweisen. Dies wird durch die
Schieber ermöglicht. Andererseits benötigen diese Schieber extra Nuten in den Nadelbetten
zwischen den für die Stricknadeln vorgesehenen Nuten. Damit eignet sich diese bekannte
Konstruktion nur für Flachstrickmaschinen mit einer groben Nadelteilung. Bei einem
sehr dichten Nadelabstand lässt sich diese Lösung nicht mehr anwenden. Außerdem ist
bei diesen bekannten Maschenbildern mit Maschenrückhaltefunktion keine unterschiedliche
Behandlung von Maschen unterschiedlicher Größe möglich.
[0004] Die EP 0 567 282 zeigt schwenkbare Maschenbilder mit Maschenrückhaltehaken für Flachstrickmaschinen
mit einem Einzelnadelantrieb. Auch hier wird die Schwenkbewegung der Maschenbilder
durch translatorisch bewegte Schieber eingeleitet. Diese Schieber sind mit den Nadeln
reibschlüssig verbunden, sodass sie ausschließlich gleichsinnige Bewegungen zur Nadel
ausführen können. Eine Variation der Maschenrückhalte- und Maschenbilderfunktion beispielsweise
in Abhängigkeit von der Maschengröße ist hier ebenfalls nicht gegeben.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Flachstrickmaschine
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass das Niederhalten von Maschen unterschiedlicher
Größe in optimaler Weise möglich ist.
[0006] Die Aufgabe wird mit einer Flachstrickmaschine der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass an jeder Platine ein von den Schlossteilen beaufschlagbares Federelement
angreift, das je nach Schwenkstellung der Platine eine in Richtung und Stärke variierende
Federkraft auf die Platine ausübt. Durch die Beaufschlagung durch das Federelement
verharrt die Platine nicht starr in ihrer jeweiligen Schwenkposition sondern kann
unter dem Zug des Strickfadens, der an der mindestens einen Maschenniederhaltefläche
angreift, begrenzt federn. Auf diese Weise kann eine optimale Niederhaltefunktion
für Maschen unterschiedlicher Größe ausgeübt werden. Beim Niederhalten sehr großer
Maschen verharrt die Platine in ihrer tiefsten Schwenkstellung, während beim Niederhalten
kleinerer Maschen die Platinen aus der tiefsten Position auf Grund des Zugs der kürzeren
Maschenschenkel entgegen der Federkraft nach oben verschwenken können.
[0007] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Platine mittels der Federelemente stufenlos
in jede beliebige Schwenkstellung innerhalb des Schwenkbereichs der Platinen bringbar
sind. Da die Größe der einzelnen Maschen für jede Strickreihe im Voraus bekannt ist,
ist es sinnvoll, die Platinen so zu verstellen, dass die in einer Strickreihe vorkommenden
größten Maschen mit der für sie optimalen Federkraft niedergehalten werden. Entsprechend
kann somit die maximale Schließstellung der Platinen vor jeder Strickreihe eingestellt
werden. Dadurch wird vermieden, dass auf die Maschen der Strickreihe eine unnötig
große Federkraft ausgeübt wird.
[0008] Das Federelement kann dabei in vollständig nach oben verschwenkter Stellung der Platine
eine der Schließbewegung der Platine nach unten entgegenwirkende Federkraft und in
allen anderen Stellungen der Platine eine einer Schwenkbewegung der Platine nach oben
entgegenwirkende Federkraft ausüben. Das Federelement sichert somit die vollständige
Öffnungsstellung der Platine ebenso wie die Niederhaltepositionen für die Maschen
unterschiedlicher Größe.
[0009] Das Federelement kann außerdem so gestaltet sein, dass es Anschlagsflächen aufweist,
die die Bewegung der Platine entgegen der Federkraft begrenzen. Dies stellt sicher,
dass die Niederhaltefunktion auch bei einem Nachobenfedern der Platine stets sicher
erhalten bleibt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform kann das Federelement einen im Wesentlichen
U-förmigen Biegefederabschnitt aufweisen, dessen freier Schenkel nach außen umgebogen
ist und an der Platine anliegt. Dabei kann das Federelement durch die Schlossteile
verschiebbar bezüglich des Nadelbetts angeordnet sein, wobei eine Verschiebung des
Federelements eine Schwenkbewegung der Platine auslöst. Bevorzugt kann das Federelement
nicht im Nadelbett selbst sondern in einem oberhalb des Nadelbetts angeordneten Schieberbett
geführt sein. Dadurch lassen sich auch Flachstrickmaschinen mit einer sehr feinen
Nadelteilung mit den erfindungsgemäßen Niederhaltevorrichtungen ausstatten.
[0011] Zur Ermöglichung einer stufenlosen Schwenkbewegung der Platinen können dabei die
Federelemente stufenlos begrenzt verschiebbar im Schieberbett angeordnet sein. Die
Führung kann vorzugsweise so gestaltet sein, dass das Federelement in jeder Stellung
seines Verschiebeweges reibschlüssig im Schieberbett fixiert ist, wenn die Schlossteile
es nicht beaufschlagen. Dadurch behalten die Federelemente und damit auch die Platinen
stets eine definierte Position, auch wenn sie nicht vom Schloss des Schlittens beaufschlagt
sind. Es kann zu keinen unerwünschten Verstellungen der Platinen beispielsweise durch
Erschütterungen kommen.
[0012] Ein weiterer entscheidender Vorteil kann erzielt werden, wenn die Angriffsfläche
des Federelements an der Platine einen geringeren Abstand zum Drehpunkt der Platine
aufweist als die mindestens eine Maschenniederhalte- und/oder Maschenbilderfläche.
Dadurch lassen sich mit relativ kurzen Verschiebewegen des Federelements große Schwenkbewegungen
der Niederhalteplatine ausführen. Die Platinen können daher weiter in den Kammspalt
hineinverschwenken und somit größere Maschen niederhalten als die Platinen nach dem
Stand der Technik.
[0013] Zweckmäßigerweise können die Platinen außerdem derart bemessen sein, dass sie bei
Flachstrickmaschinen mit zwei Nadelbetten in keiner Schwenkstellung über die senkrechte
Mittelebene zwischen den beiden Nadelbetten hinausragen. Vor einem Nadelbettenversatz
muss dann nicht darauf geachtet werden, in welcher Stellung sich die Platinen befinden.
Selbst im geschlossenen Zustand der Platinen ist ein gegenseitiger Nadelbettenversatz
möglich.
[0014] In einer ersten Ausgestaltung können die Platinen mindestens eine Maschenniederhaltefläche
und mindestens eine Maschenbilderfläche aufweisen. Sie vereinen damit sowohl die Niederhalte-
als auch die Maschenbildungsfunktion in sich. Bei einer anderen Variante können die
Platinen lediglich mindestens eine Maschenniederhaltefläche aufweisen und mit starr
an den Nadelbetten angeordneten Maschenbildern zusammenwirken.
[0015] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Platinen mehrere Maschenniederhalteflächen
für ein- und doppelbettige Gestricke aufweisen. Bei doppelbettigen Gestricken werden
die Maschen von den Niederhalteplatinen des gegenüberliegenden Nadelbetts niedergehalten.
Dazu ist in aller Regel eine andere Höhenposition in Bezug auf den Kammspalt erforderlich
als beim Niederhalten der Maschen eines einbettigen Gestricks, bei dem die Niederhalteplatinen
die Maschen des eigenen Nadelbetts niederhalten. Sind nun mehrere Niederhalteflächen
vorgesehen, so eignen sich die Platinen in hervorragender Weise sowohl für einbettige
als auch für doppelbettige Gestricke. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die mehreren
Maschenniederhalteflächen an verschiedenen, gleich oder unterschiedlich beabstandeten
Umfangstellen der Platinen angeordnet sind.
[0016] Darüber hinaus können die zusätzlichen Niederhalteflächen auch eine Sicherungsfunktion
erfüllen, sofern sich eine Masche doch einmal von der tiefsten Niederhaltefläche lösen
sollte. Diese Masche wird dann von einer der nachfolgenden Flächen erfasst.
[0017] Die mehreren Maschenniederhalteflächen können bezüglich der Drehachsen der Platinen
eine im Wesentlichen radiale Ausrichtung aufweisen. Sie können jedoch auch hakenförmig
gestaltet sein.
[0018] Die Drehachse der Platine kann vorzugsweise oberhalb der Nadelschäfte angeordnet
sein. Auch durch diese Maßnahme lässt sich die Niederhaltewirkung der Platine verbessern,
da die Maschenniederhalteflächen bei relativ weit oben am Nadelbett angeordneten Drehachsen
die Maschenschenkel in der unteren Schwenkstellung besser einschließen.
[0019] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Flachstrickmaschinen
anhand der Zeichnungen näher beschrieben.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein Nadelbett einer erfindungsgemäßen Flachstrickmaschine
mit einer Platine in vollständiger Öffnungsstellung;
- Fig. 2
- einen der Fig. 1 entsprechenden Querschnitt mit der Platine in vollständiger Schließstellung;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellung mit der Platine in einer Zwischenstellung;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung der Steuerkurven des Strickschlosses zur Verstellung
der Platinen der Flachstrickmaschine aus den Fig. 1 - 3;
- Fig. 5
- eine Teilansicht schräg von vorne auf das Nadelbett der Flachstrickmaschine gemäß
Fig. 2;
- Fig. 6
- einen Querschnitt durch zwei Nadelbetten einer Flachstrickmaschine mit Platinen gemäß
Fig. 1;
- Fig. 7
- einen der Fig. 3 entsprechenden Querschnitt durch ein Nadelbett einer Flachstrickmaschine
mit Niederhalteplatinen und festen Maschenbildern.
[0021] Die Schnittdarstellung in
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung
100 einer Flachstrickmaschine zum Niederhalten und Bilden von Maschen. Von der Flachstrickmaschine
ist ein Nadelbett
4 gezeigt, in dem Nadeln
7 längs verschieblich in Nuten
41 geführt sind. Der Nutgrund ist mit
42 gekennzeichnet. An der vorderen Stirnseite weist das Nadelbett 4 Nuten
43 zur Aufnahme von Platinenführungsstücken
3 auf, an denen Platinen
1 schwenkbar geführt sind. Die Platinenführungsstücke 3 weisen hierzu eine kreisförmige
Aussparung
31 auf, in die ein Kreissegment
14 der Platine 1 eingreift. Auf diese Weise ist die Platine 1 um die Drehachse
18 in Pfeilrichtung
D und in Gegenpfeilrichtung
D' begrenzt verschwenkbar. Die Begrenzung der Schwenkbewegung erfolgt dabei ebenfalls
durch das Platinenführungsstück 3. Die Anschlagfläche
33 des Platinenführungsstücks 3 begrenzt die Öffnungsbewegung der Platine 1 in Pfeilrichtung
D und die Fläche
34 die Bewegung nach unten in Pfeilrichtung D'. Die Verbindung der Platinenführungsstücke
3 mit dem Nadelbett erfolgt über einen Draht
44, der über die gesamte Länge durch das Nadelbett hindurch verläuft. Der Abschlagdraht
45 für die Maschen ist durch Langlöcher
19 in sämtlichen Platinen 1 hindurchgeführt.
[0022] Die Platine 1 weist eine Funktionsfläche
11 zum Bilden von Maschen, eine Wirkfläche
12 zum Niederhalten von Maschen von einbettigen Gestricken und weitere Wirkflächen
13, 13.1, 13.2, die bei Flachstrickmaschinen mit zwei Nadelbetten die Maschen des gegenüberliegenden
Nadelbetts bei doppelbettigen Gestricken niederhalten. Die Schwenkbewegung der Platine
1 in Pfeilrichtung D bzw. D' wird durch ein Federelement
2 ausgelöst. Dieses Federelement 2 ist in einem oberhalb des Nadelbetts 4 angeordneten
Schieberbett
6 geführt. Dazu weist auch das Schieberbett 6 Längsnuten
61 auf, in die die Federelemente 2 eingesetzt sind. Das Federelement 2 weist einen U-förmigen
Biegefederabschnitt mit Schenkeln
22,
24 auf. Der freie Schenkel
24 ist im Abschnitt
25 nach außen umgebogen. Mit diesem Abschnitt 25 greift das Federelement 2 an der Platine
1 an. In der in Fig. 1 dargestellten vollständigen Öffnungsstellung der Platine 1
setzt der Abschnitt 25 dabei an der Fläche
16 der Platine 1 an. Bei einer Schwenkbewegung der Platine 1 in Richtung D' wird dagegen
die Fläche
17 der Platine 1 vom Federelementabschnitt 25 beaufschlagt. Dies geschieht durch ein
Verschieben des Federelements 2 in der Nut
61, wie nachfolgend auch noch in den Fig. 2 und 3 illustriert ist. Die Verschiebung
wird dabei von Schlossteilen des Schlittens der Flachstrickmaschine ausgelöst, die
an einem Fuß
21 des Federelements 2 angreifen. Das Schieberbett 6 ist über eine Verbindungsleiste
5 mit dem Nadelbett 4 verbunden. Die Verbindungsleiste 5 weist dazu zwei schwalbenschwanzförmige
Abschnitte
51, 52 auf, die in entsprechend geformte Nuten am Nadelbett 4 bzw. dem Schieberbett 6 eingreifen.
Die Verschiebebewegung des Federelements 2 wird über einen Draht
63, der in einem Langloch
23 des Federelements 2 hindurchgeführt ist, begrenzt. Über den Abschnitt 25 wird eine
Verschiebebewegung des Federelements 2 in eine Rotationsbewegung der Platine 1 übersetzt.
Um dabei die erforderlichen Verschiebebewegungen der Federelemente 2 zur Auslösung
der erforderlichen Schwenkbewegung der Platine 1 minimal zu halten, greift der Abschnitt
25 des Federelements 2 in einem Abstand
X zur Drehachse 18 der Platine an, der geringer ist als der Abstand der Niederhaltefläche
12 zur Drehachse 18.
[0023] Fig. 2 zeigt im Gegensatz zur Fig. 1, in der die Platine 1 in ihrer Außertätigkeitsstellung
gezeigt ist, die Platine 1 in ihrer vollständigen Schließstellung, in der sie mit
der Fläche 12 einen Maschenschenkel
9 in der Nadel 7 zurückhält. Die Platine 1 ist dazu in Drehrichtung D' so weit vorgeschwenkt
worden, bis ihre Fläche 16 an einer Anschlagsfläche
34 des Platinenführungsstücks 3 anliegt. Das Federelement ist zur Auslösung dieser Drehbewegung
der Platine 1 im Pfeilrichtung
X maximal nach vorne verschoben worden. Der Abschnitt 25 des Federelements 2 greift
jetzt an der Fläche 17 an. Die Platine 1 kann sich jedoch in Pfeilrichtung D entgegen
der Federkraft des Federelements 2 begrenzt nach oben bewegen. In Fig. 2 ist jedoch
die Stellung der Platine 1 für große Maschen 9 gezeigt, die die Platine 1 nicht entgegen
der Federkraft nach oben ziehen.
[0024] Fig. 3 hingegen zeigt die Anordnung gemäß Fig. 2 beim Niederhalten kleinerer Maschen 9.
Die Platine 1 ist jetzt entgegen der Pfeilrichtung D' und entgegen der Kraft der Feder
2 nach oben verschwenkt worden. Die Schwenkbewegung wird dabei vom Federelement 2
selbst begrenzt. Der freie Schenkel 24 des U-förmigen Biegefederabschnitts liegt jetzt
am Schenkel 22 an. Ein weiteres Nachobendrücken der Platine 1 durch die Masche 9 ist
daher ausgeschlossen.
[0025] Das Federelement 2 ist in den Nuten 61 des Schieberbetts 6 mit Reibung geführt. Dies
führt dazu, dass es in jeder Schieberposition seine Lage beibehält, wenn die Schlossteile
es nicht mehr beaufschlagen. Dadurch können sämtliche Federelemente 2 und damit auch
die Platinen 1 in einer definierten Schwenkposition gehalten werden.
[0026] Fig. 4 zeigt nun schematisch die durch Schlossteile
85, 86, 87 gebildeten Steuerkurven für die Füße 21 der Federelemente 2. Die Schlossteile 85,
86, 87 sind dabei an einer hier nicht dargestellten Schlossplatte befestigt. Während
das Schlossteil 86 fest mit der Schlossplatte verbunden ist, sind die Schlossteile
85, 87 verschieblich an der Schlossplatte angeordnet, was durch die Doppelpfeile
KV /KA und
KV,/KA, angedeutet ist. Die Schlossteile 85, 86, 87 werden in Pfeilrichtung
S über das hier ebenfalls nicht weiter gezeigte Schieberbett 6 hinwegbewegt. An den
Flanken der Schlossteile 85, 87 werden die Füße 21 der Federelemente 2 in Pfeilrichtung
X nach vorne verschoben (Fig. 1 - 3), während sie durch das Schlossteil 86 in Pfeilrichtung
Y (Fig. 1) nach hinten bewegt werden. Somit werden auch die Platinen 1 durch die Schlossteile
85 in Tätigkeit, d. h. in Schließstellung gebracht und durch das Schlossteil 86 in
Außertätigkeitsstellung. Die Außertätigkeitsstellung ist dabei eine feste Schwenkposition
der Platine 1, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist. Daher ist es nicht erforderlich, das
Schlossteil 86 ebenfalls beweglich an der Schlossplatte zu lagern. Befindet sich das
Federelement 2 in seiner vordersten Schwenkstellung (Fig. 2), so können mit der Funktionsfläche
12 die Schenkel von Maschen verschiedener Größe niedergehalten werden. Allerdings
wirkt auf die Maschen eine umso größere Federkraft desto kleiner die Maschen sind.
Da die Maschengröße für jede Strickreihe im Voraus bekannt ist, ist es daher sinnvoll,
die maximal auftretende Maschengröße mit der für sie optimalen Kraft niederzuhalten.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass die Schlossteile 85, 87 entlang der Doppelpfeile
verschoben werden. So kann beispielsweise das Schlossteil 85 in Richtung des Pfeils
K
A so weit stufenlos verschoben werden, dass das Federelement nicht mehr seine vorderste
Schwenkposition sondern eine Zwischenposition einnimmt, wenn das Schlossteil 85 an
den Füßen 21 der Federelemente vorbeibewegt wird. Das Gleiche gilt für das Schlossteil
87. Dies bedeutet, dass durch die stufenlose Verschiebung der Schlossteile 85, 87
die Federelemente 2 so weit in Richtung des Pfeils X (Fig. 2, 3) verschoben werden
können, dass der Abschnitt 25 der Federelemente die Fläche 17 der Platine 1 in einem
Abstand von der Drehachse 18 beaufschlagt, bei dem die aus dem Federschenkel 24 resultierende
Kraft in optimaler Stärke für die betreffende Maschengröße auf den an der Funktionsfläche
12 anliegenden Maschenschenkel 9 wirken kann. In dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel
ist das Schlossteil 85 so weit vorgeschoben, dass sehr große Maschen niedergehalten
werden können, während die Steuerkurve 87 in einer Mittelstellung ist, sodass mit
der Platine 1 mittelgroße Maschen niedergehalten werden können.
[0027] Auf Grund der reibschlüssigen Führung der Federelemente 2 im Schieberbett 6 behalten
die Federelemente 2 ihre einmal eingenommene Position, auch wenn die Schlossteile
85, 86, 87 nicht mehr mit ihnen in Berührung sind. Das jeweils nachfolgende Schlossteil,
in Fig. 4 also das Schlossteil 87, bestimmt, ob die Funktionsfläche 12 der Platine
1 in oder außer Tätigkeit ist, wenn die Füße 21 der Federelemente 2 die Steuerkurvenanordnung
verlassen haben.
[0028] Fig. 5 zeigt in perspektivischer Ansicht die Anordnung der Platinen 1 im Nadelbett 4, wobei
sich die Platinen 1 an den Platinenführungsstücken 3 drehbar abstützen. Deutlich zu
erkennen sind auch die Federelemente 2, die die Platinen 1 beaufschlagen. Außerdem
ist zu erkennen, dass die Platinen 1 jeweils rechts von den Stricknadeln 7 angeordnet
sind.
[0029] Fig. 6 zeigt im Querschnitt eine Vorrichtung
200 zum Niederhalten von Maschen einer Flachstrickmaschine mit zwei Nadelbetten 4,
4'. Jedes der Nadelbetten ist im dargestellten Beispiel mit Platinen 1,
1', Federelementen 2,
2' und Stricknadeln 7,
7', wie sie in Fig. 1 gezeigt sind, ausgerüstet. Das bedeutet, dass die Vorrichtung
101 zum Niederhalten von Maschen des zweiten Nadelbetts 4' identisch ist zur Vorrichtung
100 des Nadelbetts 4. Bei Gestricken, deren Maschen auf beiden Nadelbetten 4, 4' gebildet
werden, d. h. so genannten doppelbettigen Gestricken, ist die Wirkung der Niederhaltefläche
12,
12' eingeschränkt. Zum sicheren Niederhalten der Maschen bei doppelbettigen Gestricken
weist deswegen die Platine 1 des vorderen Nadelbetts 4 zusätzliche Funktionsflächen
13, 13.1, 13.2 und die Platine 1' des hinteren Nadelbetts 4' zusätzliche Funktionsflächen
13', 13.1', 13.2' auf. Diese Funktionsflächen erfassen die Maschenschenkel
9' der Maschen, die sich auf dem Schaft der ihnen gegenüberliegenden Nadeln 7, 7' befinden
und halten diese zurück, wenn die Nadeln 7,
7' ihre Vortriebsbewegung ausführen. Im Beispiel gemäß Fig. 6 hat die Funktionsfläche
13 der Platine 1 des vorderen Nadelbetts 4 den Maschenschenkel 9' der Nadel 7' des
hinteren Nadelbetts 4' erfasst.
[0030] In
Fig. 7 ist eine Niederhaltevorrichtung
102 gezeigt, die zu der in den Fig. 1 - 3 gezeigten Federelementen identische Federelemente
2 aufweist, bei der jedoch die Platine
10 im Vergleich zur Platine 1 anders geformt ist. Die Platine 10 weist im Gegensatz
zur Platine 1 keine Maschenbilderfläche auf. Sie wirkt vielmehr mit einem fest stehenden
Maschenbilder 50 mit einer Fläche
55 zusammen. Die Platine 10 ist dabei in einer der Fig. 3 entsprechenden Stellung gezeigt,
in der sie mit ihrer Niederhaltefläche
12" eine Masche
9" zurückhält. Auch die Platine 10 ist mit weiteren Wirkflächen
13", 13.1", 13.2" für doppelbettige Gestricke ausgerüstet.
1. Flachstrickmaschine mit mindestens einem Nadelbett (4, 4') mit längs verschiebbaren
Nadeln (7, 7') und zwischen den Nadeln begrenzt verschwenkbar angeordneten, von Schlossteilen
(85, 86, 87) des Schlittens steuerbaren und mit mindestens einer Maschenniederhalte-
und/oder Maschenbilderfläche (11, 12, 13, 13.1, 13.2, 12', 13', 13.1', 13.2') versehene
Platinen (1, 1', 10), dadurch gekennzeichnet, dass an jeder Platine (1, 1', 10) ein von den Schlossteilen (85, 86, 87) beaufschlagbares
Federelement (2, 2') angreift, das je nach Schwenkstellung der Platine (1, 1', 10)
eine in Richtung und Stärke variierende Federkraft auf die Platine (1, 1', 10) ausübt.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (1, 1', 10) mittels der Federelemente (2) stufenlos in jede beliebige
Schwenkstellung innerhalb des Schwenkbereichs der Platinen (1, 1', 10) bringbar sind.
3. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) in vollständig nach oben verschwenkter Stellung der Platinen
(1, 1', 10) eine der Schließbewegung der Platinen (1, 1', 10) nach unten entgegenwirkende
Federkraft und in allen anderen Stellungen der Platinen (1, 1', 10) eine einer Schwenkbewegung
der Platinen (1, 1', 10) nach oben entgegenwirkende Federkraft ausüben.
4. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) Anschlagsflächen aufweisen, die die Bewegung der Platinen (1,
1') entgegen der Federkraft begrenzen.
5. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) einen im Wesentlichen U-förmigen Biegefederabschnitt, dessen
freier Schenkel (24) nach außen umgebogen ist und an der Platine (1, 1', 10) anliegt,
aufweisen.
6. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) durch die Schlossteile (85, 86, 87) verschiebbar bezüglich
des Nadelbetts (4, 4') angeordnet sind, wobei eine Verschiebung der Federelemente
(2) eine Schwenkbewegung der Platinen (1, 1', 10) auslösen.
7. Flachstrickmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) in einem oberhalb des Nadelbetts (4, 4') angeordneten Schieberbett
(6, 6') geführt sind.
8. Flachstrickmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) stufenlos und begrenzt verschiebbar im Schieberbett (6, 6')
angeordnet sind.
9. Flachstrickmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (2) in jeder Stellung ihres Verschiebeweges reibschlüssig im Schieberbett
fixiert sind, wenn die Schlossteile (85, 86, 87) sie nicht beaufschlagen.
10. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffsflächen (16, 17) der Federelemente (2) an den Platinen (1, 1', 10) einen
geringeren Abstand zur Drehachse (18) der Platinen (1, 1', 10) aufweisen als die mindestens
eine Maschenniederhalte- und/oder Maschenbilderfläche (12, 12', 13, 13.1, 13.2, 13',
13.1', 13.2').
11. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (1, 1', 10) derart bemessen sind, dass sie bei Flachstrickmaschinen
mit zwei Nadelbetten (4, 4') in keiner Schwenkstellung über die senkrechte Mittelebene
(8) zwischen den beiden Nadelbetten (4, 4') hinausragen.
12. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (1, 1') mindestens eine Maschenniederhaltefläche (12, 12', 13, 13',
13.1, 13.1', 13.2, 13.2') und mindestens eine Maschenbilderfläche (11) aufweisen.
13. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (10) mindestens eine Maschenniederhaltefläche (12", 13", 13.1", 13.2")
aufweisen und mit starr an den Nadelbetten (4, 4') angeordneten Maschenbildern (55)
zusammenwirken.
14. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Platinen (1, 1', 10) mehrere Maschenniederhalteflächen (12, 12', 12", 13, 13',
13", 13.1, 13.1', 13.1", 13.2, 13.2', 13.2") für ein- und doppelbettige Gestricke
aufweisen.
15. Flachstrickmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Maschenniederhalteflächen (12, 12', 12", 13, 13', 13", 13.1, 13.1',
13.1", 13.2, 13.2', 13.2") an verschiedenen, gleich oder unterschiedlich beabstandeten
Umfangstellen der Platinen (1, 1', 10) angeordnet sind.
16. Flachstrickmaschine nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Maschenniederhalteflächen (12, 12', 12", 13, 13', 13", 13.1, 13.1',
13.1", 13.2, 13.2', 13.2") bezüglich der Drehachsen (18) der Platinen (1, 1', 10)
eine im Wesentlichen radiale Ausrichtung aufweisen.
17. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen (18) der Platinen (1, 1', 10) oberhalb der Nadelschäfte angeordnet
sind.