[0001] Die Erfindung betrifft ein Paneel, insbesondere ein Bodenpaneel, mit einem Kern aus
einem Holzwerkstoff, insbesondere MDF oder HDF und einem auf eine Sichtseite aufgebrachten
Dekor, wobei die Sichtseite an mindestens einer Seitenkante mit einer im Winkel hierzu
verlaufenden Fase versehen ist und die Fase ebenfalls mit einem Dekor versehen ist.
[0002] Ein solches Paneel ist beispielsweise aus der WO 01/96688 bekannt.
[0003] Bei solchen Paneelen ist das Dekor auf eine Papierbahn aufgebracht, die zusammen
mit einer Kunstharzschicht mit der Sichtseite der Platte verpresst wird. Die Fase
wird durch Fräsen der Seitenkante erzeugt. Anschließend wird auf die Fase ein entsprechender
Dekorstreifen aufgeklebt oder das Dekor im Transferdruck auf die Sichtseite der Fase
aufgedruckt. Insbesondere wenn das Bodenpaneel eine Holzoptik aufweist, also das aufgedruckte
Dekor mit einer Struktur (Farbunterschiede) versehen ist, die der Maserung von Echtholz
entspricht, wird vielfach in die Kunstharzschicht, die die Dekorschicht abdeckt, ein
Relief eingeprägt, das durch die dadurch entstehenden Vertiefungen bzw. Erhöhungen
den Echtholzcharakter unterstreichen soll. Beim Fräsen der Fase wird das Relief zerstört.
Wird später das Dekor auf die Fase aufgebracht, paßt die Optik der Sichtfläche der
Fase nicht zu der Optik der Sichtfläche der übrigen Platte. Aus diesem Grund wird
bereits vorher darauf verzichtet, ein Relief zu prägen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Optik des eingangs beschriebenen Paneels
zu verbessern.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, dass in die Oberfläche der Fase ein Relief
eingeprägt ist.
[0006] Vorzugsweise ist das Dekor auf der Fase mit einer Kunstharzschicht abgedeckt und
das Relief ist in die Kunstharzschicht eingeprägt. Durch diese Ausgestaltung werden
Optik und Haptik an die Oberseite der Platte angepasst, so dass herkömmliche Platten
verwendet werden können, die an ihrer Sichtseite ein eingeprägtes Relief aufweisen.
[0007] Das Dekor ist vorzugsweise unmittelbar auf die Sichtseite der Platte und/oder der
Fase aufgedruckt. Dadurch wird das Dekorpapier bzw. die für den Transferdruck notwendige
Trägerschicht eingespart, wodurch die Herstellkosten reduziert werden. Außerdem kann
durch eine solche Ausgestaltung zunächst auf das Aufbringen einer Kunstharzschicht
verzichtet werden. Bei herkömmlichen Paneelen sind in die Kunstharzschicht, bei der
es sich in der Regel um ein melaminharzgetränktes Papier handelt, Korundpartikel eingebracht,
um die Abriebfestigkeit zu erhöhen. Diese Korundpartikel führen zu einem hohen Werkzeugverschleiss.
Durch das unmittelbare Aufdrucken des Dekors auf die Platte kann auf die Oberseite
der Platte einschließlich der Fase ein Melaminharz gegebenenfalls in mehreren Schichten
flüssig aufgetragen bzw. aufgesprüht oder aufgewalzt werden, in das nach seinem Aushärten
das Relief eingeprägt wird.
[0008] Insbesondere wenn das Dekor eine Struktur, wie beispielsweise eine Holzmaserung aufweist,
ist es vorteilhaft, wenn das eingeprägte Relief zu der Struktur korrespondiert. Dies
wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass die Struktur gleichzeitig mit dem Relief
erzeugt wird. Hierzu kann die Pressplatte, die als Matrize ausgebildet ist, also das
zu prägende Relief in Negativform aufweist, mit Druckfarbe bestrichen werden. Die
Erhöhungen der Matrize, die später Vertiefungen des Reliefs darstellen, prägen dann
nicht nur das Relief in die Kunstharzschicht, sondern gleichzeitig werden diese Vertiefungen
auch eingefärbt und bilden dann die Struktur (Maserung) aus.
[0009] Vorzugsweise ist nicht nur eine Seitenkante, sondern sind zwei gegenüberliegende
Seitenkanten mit einer Fase versehen. Insbesondere vorteilhaft ist es, wenn alle Seitenkanten
eine Fase aufweisen.
[0010] Die beigefügte Zeichnung verdeutlicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0011] Der Kern 3 des Paneels 1 besteht aus einem Holzwerkstoff, insbesondere aus MDF oder
HDF. Auf seiner Sichtseite ist das Paneel 1 mit einem Dekor 2 versehen. An gegenüberliegenden
Seitenkanten I, II weist das Paneel 1 eine Feder 4 bzw. eine hierzu korrespondierende
Nut 5 auf. Feder 4 und Nut 5 sind mit Verriegelungsmitteln 6, 7 versehen, über die
zwei miteinander verbundene Paneele zueinander verriegelt werden können, so dass Sie
leimlos verlegt werden können. Solche Paneele werden als Klickpaneele bezeichnet.
[0012] An den gegenüberliegenden Seitenkanten I, II ist das Paneel mit einer Fase 8, 9 versehen,
die im Winkel von bis zu 45° verläuft. Auf die Sichtseite der Fasen 8, 9 ist ein Dekor
(beispielsweise eine Holzmaserung) durch unmittelbares. Aufsprühen oder Aufwalzen
von Farbe aufgebracht. Das Dekor kann unmittelbar auf die Sichtseite der Fase 8, 9
aufgedruckt oder aber auch als Streifenmaterial aufgeklebt sein. In die Oberfläche
der Fase 8, 9 ist ein Relief eingeprägt, das an der Oberfläche Vertiefungen bzw. Erhöhungen
ausbildet. Das Relief korrespondiert zu der Struktur (Maserung) des Dekors.
1. Paneel, insbesondere Bodenpaneel, mit einem Kern (3) aus einem Holzwerkstoff (insbesondere
MDF oder HDF) und einem auf eine Sichtseite aufgebrachten Dekor (2), wobei die Sichtseite
an mindestens einer Seitenkante (I, II) mit einer im Winkel hierzu verlaufenden Fase
(8, 9) versehen ist und die Fase (8, 9) ebenfalls mit einem Dekor (2a) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Oberfläche der Fase ein Relief eingeprägt ist.
2. Paneel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (2a) auf der Fase (8, 9) mit einer Kunstharzschicht abgedeckt ist und dass
das Relief in die Kunstharzschicht eingeprägt ist.
3. Paneel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (2, 2a) unmittelbar auf die Sichtseite der Platte (1) und/oder der Fase
(8, 9) aufgedruckt ist.
4. Platte nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekor (2, 2a) eine Struktur, insbesondere eine Holzmaserung aufweist.
5. Platte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das eingeprägte Relief zu der Struktur korrespondiert.
6. Platte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das eingeprägte Relief zu der Struktur korrespondiert.
7. Paneel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei gegenüberliegende Seitenkanten (I, II) eine Fase (8, 9) aufweisen.
8. Paneel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass alle Seitenkanten eine Fase (8, 9) aufweisen.