[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Geradverbinder nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
[0002] Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf einen Geradverbinder aus Kunststoff,
mit Hilfe dessen Rahmenhohlprofile für Isolierglasscheiben verbindbar sind. Hierzu
weist der Geradverbinder einen länglichen Grundkörper auf, dessen gegenüberliegende
Endbereiche jeweils in ein Hohlprofil einsteckbar sind, wobei der Grundkörper mit
zumindest einer Längsnute versehen ist, um den Durchtritt von hygroskopischem Material
zu ermöglichen. Der Grundkörper weist zu seiner Verankerung verformbare Lamellen oder
Zähne auf, mit Hilfe derer er in dem Rahmenhohlprofil gehaltert wird.
[0003] Ein derartiger Geradverbinder ist beispielsweise aus der DE 94 02 693 U1 vorbekannt.
[0004] Diese Geradverbinder werden bei den Herstellern von Rahmenhohlprofilen verwendet,
um einerseits die in Stangen gefertigten Rahmenhohlprofile endseitig zu verschließen
und vor Beschädigungen zu schützen und um zum anderen dem Benutzer ein einfacheres
Arbeiten zu ermöglichen, da dieser in einer kontinuierlich arbeitenden Anlage bei
Beendigung eines Rahmenhohlprofils einfach das nächste Rahmenhohlprofil anfügen kann.
[0005] Dabei müssen die Geradverbinder so ausgebildet sein, dass diese über einen längeren
Zeitraum fest sitzend in dem Rahmenhohlprofil gehaltert sind. Dieser längere Zeitraum
ist der Zeitraum von der Herstellung des Rahmenhohlprofils bis zu dessen Verwendung
in einem Glaserei- oder Fensterbaubetrieb. Bei Geradverbindern, die nicht fest sitzen,
besteht die Gefahr, dass diese herausfallen und verloren gehen und/oder bei einem
nur teilweise eingesteckten Zustand bei mechanischen Belastungen den Endbereich des
Rahmenhohlprofils beschädigen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Geradverbinder der eingangs genannten
Art zu schaffen, welcher bei einfachem Aufbau und einfacher, kostengünstiger Herstellbarkeit
eine hohe Haltekraft und Ausziehkraft auch nach einem längeren Zeitraum aufweist.
[0007] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs
gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0008] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass der Grundkörper an einer Basisfläche mit
zwei beabstandeten Längsnuten versehen ist, in welchen die Lamellen aufrecht bzw.
stehend angeordnet sind.
[0009] Der erfindungsgemäße Geradverbinder zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile
aus.
[0010] Durch die Anordnung der Lamellen in den Längsnuten der Basisfläche wird die Möglichkeit
geschaffen, dass ausreichend lange Lamellen vorgesehen sind, die sich entsprechend
verformen können, um den Geradverbinder in dem Rahmenhohlprofil zu verankern. Erfindungsgemäß
erfolgt somit eine Verkeilung oder Verkrallung der Lamellen. Dies unterscheidet sich
wesentlich vom Stand der Technik. Dort werden die Lamellen lediglich gegen die Wandung
des Rahmenhohlprofils angedrückt, so dass eine Halterung nur durch Reibung beim Anliegen
der Lamellen der Lamellen erfolgt. Gleichzeitig dient die Basisfläche zur sicheren
Anlage, so dass ein Verdrehen oder Verkippen des Geradverbinders zuverlässig vermieden
werden kann.
[0011] Ein weiterer, wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die beiden Längsnuten mit
den Lamellen die Möglichkeit schaffen, das Gesamtprofil des Geradverbinders so auszubilden,
dass die Längsnut zur Aufnahme bzw. Durchführung des hygroskopischen Materials einen
ausreichenden Querschnitt haben kann.
[0012] Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Ausgestaltung mit den Lamellen wird weiterhin
sichergestellt, dass die Haltekraft des Geradverbinders erst dann auftritt, wenn auf
diesen eine Ausziehkraft wirkt. Somit tritt nicht der Effekt ein, den der Stand der
Technik kennt. Bei diesem erfolgt nämlich sofort eine entsprechende Haltekraft durch
Anliegen und Andrücken der Lamellen des Geradverbinders, die sich im Laufe der Zeit
jedoch durch den Kaltfluss des Kunststoffmaterials wieder löst. Demgegenüber treten
die erfindungsgemäßen Lamellen erst dann in Wirkung, wenn sie durch eine Ausziehkraft
belastet werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Lamellen
über die Basisfläche vorstehen. Der Gesamtbetrag dieses Überstandes beträgt bevorzugterweise
0,2 mm. Hierdurch ist ein ausreichendes Verkrallen bzw. Verkeilen der Lamellen gewährleistet,
ohne dass diese zu sehr bei dem Einschieben des Geradverbinders verformt und belastet
würden.
[0014] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der gegenseitige Abstand der
Lamellen in einem Bereich von 1,5 bis 2 mm liegt. Ein besonders bevorzugter Wert ist
bei einem Abstand von 1,75 mm geboten. Die Abstände der Lamellen gewährleisten eine
ausreichende Verkrallung an der mit Ausprägungen, Noppen oder sonstigen Rauhheiten
versehenen Innenfläche des Rahmenhohlprofils. Da derartige Rahmenhohlprofile von unterschiedlichen
Herstellern in unterschiedlicher Ausgestaltungsform geliefert werden, ergibt sich
bei der erfindungsgemäßen Lamellen-Konstruktion stets eine ausreichende Haltekraft.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Lamellen an ihrem freien Ende jeweils schneidenförmig
ausgebildet sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders hohe Flächenpressung, die zu
einer Verkrallung und Verkantung der Lamellen führt.
[0016] Der Grundkörper ist in günstiger Ausgestaltung im Wesentlichen rechteckig, d.h. mit
einer rechteckigen Außenkontur versehen, so dass nicht nur die Basisfläche, sondern
auch die weiteren Seitenflächen gegen die Innenwandung des Rahmenhohlprofils anliegen.
[0017] Um ein gleichmäßiges Einschieben des Geradverbinders bis zu seiner Mitte in das freie
Ende eines Rahmenhohlprofils zu sichern, ist es günstig, wenn der Grundkörper mit
einem Mittelanschlag versehen ist.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Geradverbinders,
- Fig. 2
- eine Unteransicht des in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht, teils im Schnitt, des erfindungsgemäßen Geradverbinders, und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den erfindungsgemäßen Geradverbinder.
[0019] Der erfindungsgemäße Geradverbinder umfasst einen Grundkörper 1, welcher mit einem
vorderen Endbereich 2 und einem hinteren Endbereich 3 versehen ist. Insofern ist der
Geradverbinder um eine quer zur Längsrichtung liegende Symmetrieebene 10 symmetrisch
aufgebaut.
[0020] Der Grundkörper umfasst eine Längsnut 4, die sich über dessen gesamte Länge erstreckt
und den Durchtritt eines hygroskopischen Materials zur Trocknung eines Isolierscheiben-Mittelraumes
ermöglicht.
[0021] An einer Basisfläche 6 des Grundkörpers 1 sind Längsnuten 7 und 8 ausgebildet, die
einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt haben und in denen eine Anzahl von
Lamellen 5 angeordnet sind, die sich jeweils senkrecht nach außen erstrecken, so wie
dies beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich ist. Die Lamellen 5 sind einstückig mit
dem Grundkörper 1 verbunden. Wie sich insbesondere aus der Darstellung der Fig. 3
ergibt, sind die Lamellen "stehend" zu dem Grundkörper 1 angeordnet. Sie erstrecken
sich somit im rechten Winkel zur Längsebene des Grundkörpers 1 und werden beim Einschieben
in das Rahmenhohlprofil entsprechend verformt, um die Keilwirkung (siehe oben) zu
realisieren.
[0022] An ihrem freien Ende weisen die Lamellen 5 jeweils eine Schneide 9 auf, die sich
durch eine entsprechende Abschrägung ergibt. Die Schneide 9 dient zu einem optimalen
Verkrallen mit der Wandung des nicht dargestellten Rahmenhohlprofils.
[0023] Auch in seiner Längsrichtung ist der Geradverbinder symmetrisch zu einer Symmetrieebene
11, so wie sich dies beispielsweise aus der Fig. 1 ergibt.
[0024] Bei den dargestellten Figuren ist die Fig. 1 eine Schnittansicht längs der Pfeile
gemäß Fig. 4.
[0025] Wie sich aus der Teil-Schnittansicht von Fig. 3 ergibt, weisen die Lamellen 5 untereinander
jeweils einen Abstand A auf, welcher bevorzugterweise 1,75 mm beträgt.
[0026] Weiterhin zeigen insbesondere die Fig. 1 und 3, dass die Lamellen über die Oberfläche
der Basisfläche 6 vorstehen, bevorzugt um einen Betrag von 0,2 mm.
[0027] Die Seitenwandungen 15, 16 des Grundkörpers 1 sind leicht nach außen geneigt, so
wie dies aus Fig. 1 ersichtlich ist. Weiterhin sind die Seitenwandungen, wie in Fig.
4 gezeigt, durch einen Schlitz oder eine Nut 14 durchtrennt. Der Schlitz 14 erstreckt
sich bis in die jeweilige Längsnut 7 bzw. 8. Bei einem Einschieben in das Rahmenhohlprofil
werden somit die Seitenwandungen 15, 16, so wie dies durch die Pfeile P in Fig. 1
gezeigt ist, seitlich eingedrückt und dabei geringfügig verformt. Die entsprechende
Seite des Geradverbinders kann somit in das Rahmenhohlprofil eingeführt werden. Sobald
dabei die Kante des Rahmenhohlprofils den Schlitz 14 erreicht, stößt diese gegen die
Wandung des Schlitzes 14. Dieser bildet somit zusammen mit der Elastizität der Seitenwandungen
15, 16 einen Mittenanschlag beim Einschieben des Geradverbinders. Die Verformung der
Seitenwandungen 15, 16 in Richtung der Pfeile P führt zu einer geringfügigen Verringerung
der Breite der Längsnuten 7, 8. Diese Verringerung ist jedoch so gering bemessen,
dass die Funktionsfähigkeit der Lamellen 5 und deren Bewegbarkeit nicht betroffen
wird.
[0028] Weiterhin ergibt sich die Möglichkeit, eine Hohlkehle 12 vorzusehen. Diese definiert
obere Anlagekanten 13.
[0029] Das freie Ende der Endbereiche 2 und 3 kann abgeschrägt, abgerundet oder mit einer
hohlkehlenartigen Ausnehmung versehen sein, so wie dies insbesondere in den Fig. 2
und 4 gezeigt ist.
[0030] Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr
ergeben sich im Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifikationsmöglichkeiten.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Grundkörper
- 2
- Endbereich
- 3
- Endbereich
- 4
- Längsnut
- 5
- Lamellen
- 6
- Basisfläche
- 7
- Längsnut
- 8
- Längsnut
- 9
- Schneide
- 10
- Symmetrieebene
- 11
- Symmetrieebene
- 12
- Hohlkehle
- 13
- Anlagekante
- 14
- Schlitz
- 15
- Seitenwandung
- 16
- Seitenwandung
- A
- Abstand
- P
- Pfeil
1. Geradverbinder aus Kunststoff zur Verbindung von Rahmenhohlprofilen für Isolierglasscheiben
mit einem länglichen Grundkörper (1), dessen gegenüberliegende Endbereiche (2, 3)
jeweils in ein Hohlprofil einsteckbar sind, wobei der Grundkörper (1) mit einer Längsnut
(4) versehen ist und verformbare Lamellen (5) zur Halterung an dem Rahmenhohlprofil
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) an einer Basisfläche (6) mit zwei beabstandeten Längsnuten (7,
8) versehen ist, in welchen die Lamellen (5) angeordnet sind.
2. Geradverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) über die Basisfläche (6) vorstehen.
3. Geradverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) über die Basisfläche (6) um 0,2 mm vorstehen.
4. Geradverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) einen gegenseitigen Abstand von 1,5 bis 2 mm aufweisen.
5. Geradverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) einen gegenseitigen Abstand von 1,75 mm aufweisen.
6. Geradverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (5) an ihrem freien Ende schneidenförmig (9) ausgebildet sind.
7. Geradverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) eine im Wesentlichen rechteckige Außenkontur aufweist.
8. Geradverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (1) mit einem Mittelanschlag versehen ist.