[0001] Die Erfindung betrifft eine Rotationskolbenpumpe, insbesondere Zahnradpumpe, mit
zumindest einem mit einer Antriebswelle verbundenen treibenden ersten Förderrad und
zumindest einem auf einer Achse drehbar gelagerten, vom ersten Förderrad angetriebenen
zweiten Förderrad, wobei die Förderräder drehbar im Förderraum eines Pumpengehäuses
angeordnet sind, mit einem Steuerventil zur druckseitigen Absteuerung eines Teiles
des Fördermediums.
[0002] Konventionelle Zahnradpumpen mit zwei miteinander kämmenden Zahnrädern weisen ein
über eine Antriebswelle angetriebenes Zahnrad auf, welches das zweite Zahnrad treibt.
Zahnradpumpen dieser Art werden üblicherweise für Ölpumpen von Brennkraftmaschinen
eingesetzt. Konventionelle Ölpumpen sind durch einen starren, nicht variablen Antrieb
wie Kette, Zahnräder, Zahnriemen, etc. in einem festen Drehzahlverhältnis mit der
Kurbelwelle des Motors gekoppelt. Bei steigender Drehzahl des Motors wird auch die
Ölpumpendrehzahl erhöht, und damit die Förderleistung der Ölpumpe in Relation zur
Motordrehzahl. Ölpumpen werden im Allgemeinen für den schlechtesten Fall der Ölversorgung
der Brennkraftmaschine über das gesamte Drehzahlfeld ausgelegt, das ist die Leerlaufdrehzahl
bei größtem Spaltquerschnitt in den Lagestellen, inklusive alle weiteren Verbraucher
am Motor, wie Kolben, Spritzdüse zur Kolbenkühlung oder Turbolader, etc. Aus dieser
Auslegung ergibt sich, dass die Ölpumpe bei höheren Drehzahlen der Brennkraftmaschine
über ein Vielfaches der benötigten Ölmenge für hohe Motordrehzahlen fördert. Die Mengenregelung
an den tatsächlichen Verbrauch des jeweiligen Motorbetriebszustandes erfolgt dabei
üblicherweise durch Druckregelung und Absteuern der Übermenge an geförderten Öl in
den Ölsumpf oder durch Rückführen in den Ansaugkanal der Pumpe. Das Absteuern der
Übermenge an gefördertem Öl erfolgt über Steuerventile, welche außerhalb oder innerhalb
des Pumpengehäuses angeordnet sein können. Nachteilig ist, dass zusätzliche Teile
und zusätzlicher Bauraum erforderlich sind. Ölpumpen mit Steuerventilen sind etwa
aus den Veröffentlichungen EP 0 259 619 A1, EP 0 875 678 A2, EP 0 900 938 A1, US 6,082,321
A, US 6,186,750 B1, US 6,247,904 B1, JP 2001012364 A oder JP 60030412 A bekannt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Rotationskolbenpumpe der eingangs genannten
Art auf möglichst einfache und platzsparende Weise ein Absteuern des Fördermediums
zu ermöglichen.
[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass das Steuerventil durch die Achse
gebildet ist, wobei die Achse im Pumpengehäuse axial verschiebbar gelagert ist und
einen Steuerkolben bildet. Da das Steuerventil durch die Achse selbst gebildet ist,
können Bauteile und Bauraum eingespart werden.
[0005] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Achse im Wesentlichen
als einseitig verschlossener, einen Druckraum beinhaltender Hohlzylinder ausgebildet
ist, wobei der Mantel des Hohlzylinders zumindest eine Absteueröffnung aufweist, welche
bei axialer Auslenkung der Achse durch eine gehäusefeste Absteuerkante überfahrbar
ist, und wobei der Druckraum mit einem Druckmedium beaufschlagbar ist.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das zweite Förderrad drehbar und längs verschiebbar
auf der Achse gelagert ist. Die Achse kann somit unbehindert in axialer Richtung verschoben
werden.
[0007] Eine selbsttätige Regelung des Steuerventils ist möglich, wenn das Druckmedium durch
das Fördermedium gebildet ist und der Druckraum mit der Pumpendruckseite strömungsverbunden
ist.
[0008] Dabei ist vorgesehen, dass die Achse durch das Druckmedium entgegen einer Rückstellkraft
aus einer Ruheposition in eine Auslenkposition auslenkbar ist, wobei die Rückstellkraft
vorzugsweise durch eine Druckfeder gebildet ist.
[0009] In der Ruhestellung der Achse ist die Absteueröffnung durch das Pumpengehäuse bzw.
durch die Lagerbohrung der Achse im Pumpengehäuse verschlossen. Ab einem durch die
Rückstellkraft vorbestimmten Absteuerdruck wird die Achse in axialer Richtung in eine
Absteuerposition verschoben, wobei die Absteueröffnung freigegeben wird. Das Druckmedium
kann nun durch die Absteueröffnung in einen Leckagetank oder auf die Saugseite der
Rotationskolbenpumpe zurückfließen.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Rotationskolbenpumpe mit im Ruhezustand befindlichem Steuerventil
und
- Fig. 2
- die Rotationskolbenpumpe mit in Absteuerposition befindlichem Steuerventil.
[0011] Die als Zahnradpumpe ausgebildete Rotationspumpe 1 weist ein Pumpengehäuse 2 mit
einem Förderraum 20 auf, in welchem ein erstes und ein zweites Förderrad 3, 4 drehbar
angeordnet sind. Die Förderräder 3, 4 sind als miteinander kämmende Zahnräder ausgebildet.
Das treibende erste Förderrad 3 ist mit einer Antriebswelle 5 fest verbunden und wird
von dieser angetrieben. Das getriebene, zweite Zahnrad 4 ist drehbar und axial verschiebbar
auf der Achse 6 gelagert.
[0012] Die Achse 6 bildet ein Steuerventil 7 zur Absteuerung der Übermenge an gefördertem
Öl. Die Achse 6 ist dabei als einseitig geschlossener Hohlzylinder 13 ausgebildet,
welcher im Pumpengehäuse 2 axial verschiebbar gelagert ist. Innerhalb der Achse 6
befindet sich ein Druckraum 8, welcher durch ein Druckmedium beaufschlagbar ist. Vorteilhafterweise
wird das Druckmedium durch das Fördermedium der Rotationskolbenpumpe 1 gebildet. Der
Eintritt für das Druckmedium 8 ist mit Bezugszeichen 9 bezeichnet. Die Achse 6 ist
in einer Bohrung 10 des Pumpengehäuses 2 axial verschiebbar gelagert. Die Achse 6
weist zumindest eine vom Druckraum 8 ausgehende Absteueröffnung 11 im Mantel 12 des
Hohlzylinders 13 auf, welche so angeordnet ist, dass sie bei einer axialen Bewegung
der Achse 6 durch eine gehäusefeste Absteuerkante 14 überfahrbar ist.
[0013] Fig. 1 zeigt die Achse 6 im unausgelenkten Ruhezustand, welcher durch die Rückstellkraft
der Rückstellfeder 15 definiert ist. Die Auslenkkraft zufolge des Pumpendruckes des
Druckmediums ist somit kleiner als die Rückstellkraft der Rückstellfeder 15. Die Absteueröffnungen
11 sind durch das Pumpengehäuse 2 verschlossen.
[0014] Fig. 2 zeigt die Achse 6 in der ausgelenkten Absteuerposition. Die Achse 6 wird durch
den Absteuerdruck p
D des Druckmediums 8 entgegen der Rückstellkraft der Rückstellfeder 15 in die Absteuerposition
gebracht, wobei die Absteueröffnungen 11 die Absteuerkante 14 des Pumpengehäuses 2
überfahren, wodurch die Absteueröffnungen 11 freigegeben werden. Das Druckmedium 8
kann durch die Absteueröffnungen 11 in eine nicht weiter dargestellte Leckageleitung
oder zurück in die nicht weiter ersichtliche Saugleitung der Rotationskolbenpumpe
1 gefördert werden.
[0015] Der Eintritt 9 zum Druckraum 8 steht über einen nicht weiter dargestellten Verbindungskanal
mit der Druckseite der Rotationskolbenpumpe 1 in Verbindung.
[0016] Dadurch, dass der Steuerkolben 7 durch die Achse 6 gebildet ist, kann die Rotationskolbenpumpe
1 äußerst kompakt ausgeführt und die Anzahl der Teile sehr klein gehalten werden.
1. Rotationskolbenpumpe (1), insbesondere Zahnradpumpe, mit zumindest einem mit einer
Antriebswelle (5) verbundenen treibenden ersten Förderrad (3) und zumindest einem
auf einer Achse (6) drehbar gelagerten, vom ersten Förderrad (3) angetriebenen zweiten
Förderrad (4), wobei die Förderräder (3, 4) drehbar im Förderraum (20) eines Pumpengehäuses
(2) angeordnet sind, mit einem Steuerventil (7) zur druckseitigen Absteuerung eines
Teiles des Fördermediums, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerventil (7) durch die Achse (6) gebildet ist, wobei die Achse (6) im Pumpengehäuse
(2) axial verschiebbar gelagert ist und einen Steuerkolben bildet.
2. Rotationskolbenpumpe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (6) im Wesentlichen als einseitig verschlossener, einen Druckraum (8) beinhaltender
Hohlzylinder (13) ausgebildet ist, wobei der Mantel (12) des Hohlzylinders (13) zumindest
eine Absteueröffnung (11) aufweist, welche bei axialer Auslenkung der Achse (6) durch
eine gehäusefeste Absteuerkante (14) überfahrbar ist, und wobei der Druckraum (8)
mit einem Druckmedium beaufschlagbar ist.
3. Rotationskolbenpumpe (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Förderrad (4) drehbar und axial verschiebbar auf der Achse (6) gelagert
ist.
4. Rotationskolbenpumpe (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckmedium durch das Fördermedium gebildet ist und der Druckraum (8) mit der
Pumpendruckseite strömungsverbunden ist.
5. Rotationskolbenpumpe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (6) durch das Druckmedium entgegen einer Rückstellkraft aus einer Ruheposition
in eine Auslenkposition auslenkbar ist, wobei die Rückstellkraft vorzugsweise durch
eine Druckfeder (15) gebildet ist.
6. Rotationskolbenpumpe (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Absteueröffnung (11) in der Ruheposition der Achse (6) durch das Pumpengehäuse
(2) verschlossen und in der Auslenkposition geöffnet ist.