TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft das Gebiet der Möbel, insbesondere Tische mit anklappbaren
Beinen.
STAND DER TECHNIK
[0002] Es sind unterschiedliche technische Lösungen für Tische bekannt, deren Beine anklappbar
sind. Solche Tische sind wichtig insbesondere im kommerziellen Bereich, wo in flexibler
Weise Räume möbliert werden müssen. Dabei müssen die Möbel, auch die Tische, einerseits
einfach und schnell aufgestellt werden, andererseits müssen sie aber auch einfach
wieder abgebaut und auf möglichst kleinem Raum gelagert werden.
[0003] Selbstverständlich ist es dabei auch erforderlich, dass die Möbel sowohl im aufgestellten
Zustand als auch bei der Lagerung stabil sind, und auch ein ästhetisch ansprechendes
Erscheinungsbild haben, aber dennoch nur geringes Gewicht aufweisen und möglichst
kostengünstig bei der Herstellung sind. Ferner soll das Aufstellen und Lagern möglichst
schnell und einfach auch von Nicht-Fachkräften vorgenommen werden können.
[0004] Eine Konstruktion zum Befestigen eines anklappbaren Beines an einem Möbelstück ist
bekannt zum Beispiel aus EP 1 050 240 A1. Die dort beschriebene Konstruktion ist aufwändig
und kompliziert und illustriert eindrücklich, welche Anstrengungen unternommen werden,
um die vorgenannten Anforderungen zu erfüllen.
[0005] Die bisher bekannten Tische erfüllen die genannten anspruchsvollen Anforderungen
jedoch gar nicht oder bestenfalls nur unvollkommen, und es ist daher noch immer ein
großes Problem, Tische dahingehend zu verbessern, dass sie den Anforderungen möglichst
weitgehend gerecht werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Tisch mit anklappbaren Beinen dahingehend
zu verbessern, dass einerseits
- die Beine einfach anklappbar und aufstellbar sind, und
- der Tisch im aufgestellten Zustand einen stabilen Stand hat, aber dennoch
- ein ästhetisch ansprechendes Erscheinungsbild abgibt, und
- der Tisch im gelagerten Zustand nur wenig Raum einnimmt, insbesondere beim Stapeln
in die Höhe,
dass aber andererseits
- der Herstellungsaufwand und damit die Produktionskosten möglichst klein sind.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 und der Unteransprüche gelöst.
[0008] Kern der Erfindung ist die Idee, die Beine des erfindungsgemäßen Tisches in jeweils
einem Lagerkörper unter der Tischplatte in Klapprichtung verschiebbar zu lagern, und
zwischen Bein und einem anderen Lager an der Unterseite der Tischplatte eine an ihren
beiden Enden gelenkig angebundene Strebe vorzusehen. Im Gegensatz zum bekannten Stand
der Technik wird dadurch die beim Anklappen der Beine erforderliche Längsbewegung
der Halterungen unter der Tischplatte von der Strebenhalterung zur Beinhalterung verlegt,
wodurch sich eine aufwändige und unästhetische Kulissenführung bei der Strebenhalterung
erübrigt. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der beschriebenen Kern-Idee liegt
darin, die Verschiebeführung für das Bein im Lagerkörper unter der Tischplatte als
Nut mit einer Ausnehmung nach oben auszugestalten, in welcher der Lagerzapfen des
Beinlagerrohrs gleitet und einrastet, und auf einem nach oben weisenden schiefen Steg
ein Arretierkugel rollen zu lassen, die bei aufgestelltem Tisch unter den Lagerzapfen
rollt und diesen in der Ausnehmung fixiert, und bei auf den Rücken gelegtem Tisch
vom Lagerzapfen wegrollt und diesen freigibt. Damit wird eine lageabhängige gravitationsgesteuerte
Fixierung und Lösung der Beine erreicht, und es entfallen damit andernfalls notwendige
Maßnahmen und Elemente, wie z.B. Flügelmuttern, die jeweils gelöst und wieder festgeschraubt
werden müssen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0009] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig.1
- einen Tisch von unten mit zwei T-Füßen, von denen der eine angeklappt und der andere
aufgestellt ist,
- Fig.2
- einen Schnitt durch einen Tisch mit aufgestelltem T-Fuß,
- Fig.3
- einen Schnitt durch das Gehäuse mit Ansicht des Lagerkörpers, in welchem der Lagerzapfen
seine Verschiebebewegung ausführt,
- Fig.4
- die vergrößerte Darstellung der Lagerung des Lagerzapfens im Lagerkörper,
- Fig.5
- eine Darstellung des Rohreinsatzes für den Lagerzapfen, und
- Fig.6
- die vergrößerte Darstellung des Fußgleiters am Ende des Fußquerrohres,
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0010] In Fig. 1 ist eine auf den Rücken gelegte Tischplatte 1 dargestellt, an deren Unterseite
vier Beinstandrohre 4 vorgesehen sind, die jeweils zu zwei einen T-Fuß bildenden Beinpaaren
zusammengefasst sind. Diese Beinpaare umfassen außer den Beinstandrohren 4 noch jeweils
das Beinlagerrohr 3 und das Fußquerrohr 5.
[0011] Im oberen Drittel ist zwischen den Beinstandrohren 4 jeweils ein Querriegel 8 vorgesehen,
an welchem mittels der Verbindungsschrauben 23 gelenkig eine Strebe 6 gelagert ist.
Die Strebe 6 ist als Drahtbügel geformt. Der Querriegel 8 verhindert das Herausdrehen
des Drahtbügels aus den Bohrungen im Beinstandrohr 4.
[0012] Das andere Ende der Strebe 6 ist gelenkig an einem Strebenlager 7 unter der Tischplatte
1 befestigt. Das Strebenlager 7 ist an der Tischplatte 1 mittels Schrauben 21 befestigt,
und weist zwei sich gegenüberstehende, elastische, aus Kunststoff bestehende Klemmnasen
27 auf.
[0013] Ein aus dem Kunststoff ABS bestehender Kantenschutz 2 schützt die Tischplatte 1,
eine aus Filz bestehende Stapelauflage 10 schützt beim Stapeln der zusammengelegten
Tische.
[0014] Die beiden Beinlagerrohre 3 sind mit ihren Enden in den Lagerkörpern 11 längsverschiebbar
gelagert. Diese Lagerkörper 11 sind Winkeleisen aus Stahl, die mit ihrer einen Fläche
mit den Befestigungsschrauben 20 an der Unterseite der Tischplatte 1 angeschraubt
sind, und in deren anderer Fläche eine Nut 24 mit zur Tischplatte gerichteter Ausnehmung
25 vorgesehen ist. Mit den Lagerkörpern 11 ist über die Verbindungsschrauben 22 das
Gehäuse 9 verbunden.
[0015] In Fig. 2 ist gezeigt, dass die Beinlagerrohre 3 an ihren Enden Lagerzapfen 15 aufweisen,
die im Beinlagerrohr 3 mittels eines aus Kunststoff bestehenden Rohreinsatzes 16 fixiert
sind. Dieser Rohreinsatz 16 besteht aus dem Kunststoff PA6 mit 30% Glasfasern.
[0016] Außerdem ist in Fig. 2 zu sehen, dass an den beiden Enden des Fußquerrohres 5 Fußgleiter
17 vorgesehen sind, die mittels der Befestigungsschrauben 19 am Fußquerrohr 5 angeschraubt
sind. In dem Fußgleiter 17 ist ein Gewinde vorgesehen, in dem eine Fußgleiterschraube
18 höheneinstellbar eingeschraubt ist. Der Fußgleiter 17 besteht aus dem Kunststoff
PA6 mit 15% Glasfaser, die Fußgleiterschraube 18 aus Stahl oder PA6.
[0017] In Fig.3 ist die Führung des Lagerzapfens 15 eines Beinlagerrohres 3 im Einzelnen
dargestellt:
[0018] Im Bild ist der Lagerzapfen 15 in der Ausnehmung 25 der Nut 24 im Lagerkörper 11
eingerastet. Das Beinstandrohr 4 ist also aufgestellt. Wenn das Beinstandrohr 4 angeklappt
wird, bewegt sich der Lagerzapfen 15 aus der Ausnehmung 25 heraus und in der Nut 24
bis zu deren Ende. Dabei bremst die Feder 13 den Anschlag des Lagerzapfens 15 am Ende
der Nut 24 ab.
[0019] In Fig. 3 ist des weiteren gezeigt, dass unter dem Lagerzapfen 15 eine Feder 12 liegt,
und unter dieser Feder 12 eine Kugel 14. Diese Kugel 14 kann sich auf dem schiefen
Steg 26 bewegen. Das Gehäuse 9 besteht aus dem Kunststoff PA6 mit 30% Glasfaser. Der
Steg 26 ist in das Gehäuse 9 eingeformt. Eingeformt sind auch die Halterungen für
die Arretierfeder 12 und die Bremsfeder 13.
[0020] In Fig. 4 ist ein Schnitt durch das Lager des Lagerzapfens 15 dargestellt.
[0021] In Fig. 5 ist der Rohreinsatz 16 dargestellt. Dieser ist als innen konischer Hohlzylinder
ausgebildet, wobei die Neigung des Konusmantels etwa 2° beträgt. Am Kopf weist der
Rohreinsatz 16 am Umfang außen gegenüber dem Innendurchmesser des Beinlagerrohres
3 ein Übermaß auf, an seinem unteren Ende ein Untermaß. Der Mantel des Rohreinsatzes
16 weist Schlitze 28 und Rippen 29 auf. Damit kann der Rohreinsatz 16 in das Beinlagerrohr
3 eingeschlagen werden, und verklemmt sich darin. Danach wird der Lagerzapfen 15 eingeschlagen,
und verklemmt sich in dem Rohreinsatz 16 unter Aufspreizung des Mantels. Der Konuswinkel
von 2° bewirkt, dass einerseits der Reibungswiderstand beim Einschlagen des Lagerzapfens
15 nicht zu groß ist, andererseits ein einmal eingeführter Zapfen 15 nicht herausfällt.
[0022] In Fig. 6 ist schließlich der Fußgleiter 17 im Einzelnen dargestellt. Im Gegensatz
zum bekannten Stand der Technik kann die Fußgleiterschraube 18 durch Verdrehen in
der Höhe eingestellt werden, und leicht ausgewechselt werden, zum Beispiel für unterschiedliche
Bodenbeläge.
[0023] Die Funktion des erfindungsgemäßen Tisches ist wie folgt:
[0024] Wenn der aus den Beinstandrohren 4 bestehende T-Fuß an die Tischplatte 1 angeklappt
wird, so rotiert der T-Fuß um das Lager der Strebe 6 am Querriegel 8, und die Lagerzapfen
15 verschieben sich in der Nut 24 des Lagerkörpers 11 bis zum Anschlag. Die Beinstandrohre
4 rasten dann in die Klemmnasen 27 am Strebenlager 7 ein.
[0025] Wenn der Tisch aufgestellt ist, nimmt der Lagerzapfen 15 die in der Fig. 3 gezeigte
Position in der Ausnehmung 25 der Nut 24 ein. Dabei blockiert die Arretierkugel 14
den Lagerzapfen 15 in der Ausnehmung 25. Der T-Fuß ist also stabil fixiert. Die Fixierung
bzw. Stabilisierung des Tisches erfolgt zusätzlich über das Eigengewicht bzw. die
Belastung der Tischplatte 1.
[0026] Wenn der Tisch auf den Rücken gelegt wird, und auf das Beinstandrohr 4 eine Kraft
zum Anklappen ausgeübt wird, rollt die Arretierkugel 14 auf dem schiefen Steg 26 in
Richtung Tischplatte 1 und gibt den Lagerzapfen 15 frei, sodass er sich in der Nut
24 seitwärts bewegen kann.
Bezeichnungsliste
[0027]
- 1
- Tischplatte
- 2
- Kantenschutz
- 3
- Beinlagerrohr
- 4
- Beinstandrohr
- 5
- Fußquerrohr
- 6
- Strebe
- 7
- Strebenlager
- 8
- Querriegel
- 9
- Gehäuse
- 10
- Stapelauflage
- 11
- Lagerkörper
- 12
- Arretierfeder
- 13
- Bremsfeder
- 14
- Arretierkugel
- 15
- Lagerzapfen
- 16
- Rohreinsatz
- 17
- Fußgleiter
- 18
- Fußgleiterschraube
- 19
- Befestigungsschraube für Gleiter 17
- 20
- Befestigungsschraube für Lagerkörper 11
- 21
- Befestigungsschraube für Streben lager 7
- 22
- Verbindungsschraube für Gehäuse 9
- 23
- Verbindungsschraube für Querriegel 8
- 24
- Nut
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Schiefer Steg
- 27
- Klemmnasen
- 28
- Schlitze
- 29
- Rippen
1. Tisch mit anklappbaren Beinen, bei welchem mindestens zwei Beine vorgesehen sind,
die gelenkig in an der Unterseite der Tischplatte (1) befestigten Lagerkörpern (11)
gelagert sind, und die gelenkig mit einer Strebe (6) verbunden sind, die im aufgestellten
Zustand der Beine an der Unterseite der Tischplatte (1) befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Beine in den Lagerkörpern (11) in Klapprichtung im wesentlichen parallel zur
Tischplatte (1) verschiebbar gelagert sind, und
- die Strebe (6) an der Unterseite der Tischplatte (1) permanent gelenkig befestigt
ist.
2. Tisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Beinpaare vorgesehen sind, die jeweils zwei an einem Beinlagerrohr (3) befestigte
Beinstandrohre (4) umfassen, und die Beinlagerrohre (3) an ihren Enden jeweils einen
Lagerzapfen (15) aufweisen, der gleitbar in einer Nut (24) des Lagerkörpers (11) gelagert
ist, und die Nut (24) an ihrem einen Ende in Richtung zur Tischplatte (1) eine Ausnehmung
(25) aufweist, in welche der Lagerzapfen (15) bei aufgestellten Beinstandrohren (4)
einrastet, und eine Arretierkugel (14) vorgesehen ist, die sich auf einem schiefen
Steg (26) in einem Gehäuse (9) bewegt derart, dass sie bei aufrecht stehendem Tisch
unter den in die Ausnehmung (25) eingerasteten Lagerzapfen (15) zu liegen kommt, und
bei auf dem Rücken liegendem Tisch auf dem schiefen Steg (26) in Richtung Tischplatte
(1) rollt.
3. Tisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (9) im Bereich der Ausnehmung (25) der Nut (24) eine Arretierfeder
(12) vorgesehen ist, auf deren Unterseite die Arretierkugel (14) und auf deren Oberseite
der Lagerzapfen (15) gleitet, und am anderen Ende der Nut (24) eine Bremsfeder (13),
welche beim Einklappen der Beinstandrohre (4) den Aufschlag des Lagerzapfens (15)
auf das Ende der Nut (24) abdämpft.
4. Tisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerkörper (11) als Stahl-Winkel ausgebildet ist, der in seiner einen Winkelfläche
die Nut (24) zur Führung des Lagerzapfens (15) aufweist, und mit seiner anderen Winkelfläche
an der Unterseite der Tischplatte (1) befestigt ist, und das Gehäuse (9) aus Kunststoff
besteht und an dem Lagerkörper (11) angeschraubt ist, und die Strebe (6) mit den Beinstandrohren
(4) gelenkig mittels eines Querriegels (8) verbunden, und an der Unterseite der Tischplatte
(1) gelenkig mittels eines Strebenlagers (7) befestigt ist, welches elastische Klemmnasen
(27) aus Kunststoff aufweist, zwischen welche die Beinlagerrohre (4) im angeklappten
Zustand einrasten.
5. Tisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerzapfen (15) im Beinlagerrohr (3) jeweils in einen Rohreinsatz (16) klemmend
eingeschlagen sind, der aus Kunststoff besteht und als zylindrischer Hohlkörper mit
längs verlaufenden Schlitzen (28) im Zylindermantel ausgebildet ist, wobei der innere
Hohlraum konisch mit einem Neigungswinkel zwischen 1° und 3° ausgebildet ist.
6. Tisch nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohreinsatz (16) an seinem Kopfteil gegenüber dem Innendurchmesser des Beinlagerrohres
(3) ein leichtes Übermaß, und an seinem Fußteil ein leichtes Untermaß aufweist.
7. Tisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende der beiden zu einem Paar verbundenen Beinstandrohre (4) in Querrichtung
ein Fußquerrohr (6) vorgesehen ist, an dessen beiden Enden jeweils ein aus Kunststoff
bestehender Fußgleiter (17) mit einem Innengewinde vorgesehen ist, in welches höhenverstellbar
eine Fußgleiterschraube (18) eingeschraubt ist.
8. Tisch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Streben lager (7), der Querriegel (8), das Feder-Gehäuse (9) und der Rohreinsatz
(16) aus Kunststoff, die Beinstandrohre (4) mit dem Beinlagerrohr (3); dem Lagerzapfen
(15), dem Fußquerrohr (5) und der Strebe (6) und der Lagerkörper (11) aus Stahl, und
die Arretierkugel (14) aus Stahl oder Hartgummi bestehen.