(19)
(11) EP 1 524 346 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.04.2005  Patentblatt  2005/16

(21) Anmeldenummer: 04024267.9

(22) Anmeldetag:  12.10.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D03J 1/00, D01H 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(30) Priorität: 14.10.2003 DE 10347691

(71) Anmelder: Firma Sohler Neuenhauser GmbH & Co. KG
88239 Wangen/Allgäu (DE)

(72) Erfinder:
  • Sohler, Mark
    88239 Wangen/Allgäu (DE)
  • Wörndle, Eduard
    88239 Wangen/Allgäu (DE)

(74) Vertreter: Baronetzky, Klaus, Dipl.-Ing. 
Splanemann Reitzner Baronetzky Westendorp Patentanwälte Rumfordstrasse 7
80469 München
80469 München (DE)

   


(54) Reinigungsvorrichtung für Textilmaschinen


(57) Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Webmaschinen, mit einem Gebläse (12), das Luft aus einem Saugbereich ansaugt, an den eine Mehrzahl von Saugleitungen angeschlossen ist, und das einen Blasbereich mit Blasluft versorgt, an den eine Mehrzahl von Blasleitungen angeschlossen ist, und mit einem Filter im Saugbereich, der sich im Wesentlichen ringförmig erstreckt und der von außen nach innen mit der Saugluft durchströmbar ist. Der Ringfilter (22) ist drehbar gelagert und ist zur Reinigung des Filters Druckluft von innen nach außen durch den Filter blasbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Es ist bekannt, dass Textilmaschinen während des Betriebs kontinuierlich von anfallendem Faserzug und der gleichen gereinigt werden müssen, um einen störungsfreien Lauf zu gewährleisten. Hierzu ist in der Regel eine Reinigungsvorrichtung an einer Textilmaschinenreihe auf Schienen gelagert die entlang der Textilmaschinenreihe verlaufen. Die Reinigung der Textilmaschinen verläuft dann über Blasleitungen mit entsprechenden Blasdüsen und Saugleitungen mit entsprechenden Saugdüsen, wobei mit einem in der Reinigungsvorrichtung vorgesehenen Gebläse sowohl der Saugluftstrom als auch der Blasluftstrom erzeugt wird. Dieses Grundprinzip hat sich bewährt und wird in aller Regel eingesetzt.

[0003] Um den anfallenden Faserflug aus der Saugluft abzuscheiden und damit gesäuberte Blasluft zur Verfügung zu stellen, werden typischerweise Filtervorrichtungen eingesetzt. Derartige Filtervorrichtungen haben den Nachteil, dass sie sich im Laufe der Zeit zusetzen, so dass der Luftwiderstand sich vergrößert und damit sowohl die Blasleistung als auch die Saugleistung schlechter wird.

[0004] Um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten, muss daher auch der Filter regelmäßig gereinigt werden.

[0005] Hierzu sind zahlreiche Lösungen vorgeschlagen wurden. Beispielsweise ist eine sogenannte Zentralabsaugung bekannt geworden, bei der die Reinigungsvorrichtung an einer stationären Zentalabsaugung andockt, die speziell für die Filterreinigung ausgelegt ist, und dann erneut ihren Reinigungsbetrieb aufnimmt.

[0006] Auch ist es seit langem bekannt, einen Ringfilter zu verwenden, der drehbar gelagert ist und von außen nach innen mit Saugluft durchströmt wird.

[0007] Beispielsweise wird bei der aus der US-PS 3,320,726 bekannten Lösung ein Teil des Druckluftstromes abgezweigt und soll dann den Ringfilter von innen nach außen in einem Bereich durchströmen, wodurch der sich bildende Filterkuchen entfernt werden soll. Diese Lösung weist jedoch einen sehr unbefriedigenden Wirkungsgrad auf; um die Wirkung zu verbessern, soll eine spezielle Evolventenkurve der dortigen Schildelemente den Faserflug abführen.

[0008] Darüber hinaus muss bei dieser Lösung der Gebläsemotor demontiert werden, wenn der Ringfilter ausgewaschen werden soll, was einen erheblichen Aufwand mit sich bringt.

[0009] Um zu verhindern, dass das Gebläserad insofern den Ringfilter abdeckt, ist es ebenfalls bekannt geworden, das Gebläserad unterhalb des Ringfilters anzuordnen. Hierzu ist beispielsweise auf die DE-A1 43 21 869 zu verweisen. Bei dieser Lösung ist der Gebläsemotor deutlich unterhalb des Ringfilters angeordnet. Zwar deckt das Gebläserad den Ringfilter bei dieser Lösung nicht ab. Allerdings ist es bei einer derartigen Anordnung zweckmäßig, den Antrieb für den Ringfilter dann oberhalb des Ringfilters anzubringen, ebenso auch die Luftzuführung für die Ringfilter-Blasdüse. Die Lagerung ist komplizierter, denn die Oberwand des Ringfiltergehäuses muss entweder über die Motorachse oder von außen über die dortige Lagerung gelagert werden. Ein weiterer Nachteil ist es, dass der Antriebsmotor für den Ringfilter zusätzlich demontiert werden muss. Diese Anordnung bedingt insofern eine erhebliche Zunahme der Bauhöhe, die in manchen Fällen den Einsatz über Textilmaschinenreihen verhindert, nämlich dann, wenn nur wenig freier Raum oberhalb der Textilmaschinenreihe zur Verfügung steht.

[0010] Die genannten Lösungen sind auch hinsichtlich der Reinigungswirkung des Ringfilters unbefriedigend. Bei der Lösung gemäß der US-PS 3,320,726 sind zwar zwei sich im Wesentlichen evolventenförmigen/tangential erstreckende Schilde vorgesehen, die der Abführung des angesammelten Faserflugs dienen sollen. Hierdurch ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass sich der Faserflug wieder erneut auf den Ringfilter absetzt.

[0011] Auch bei der Lösung gemäß der DE-A1 43 21 869 ist eine gezielte Ablösung nicht vorgesehen; dort soll über ein Saugschiffchen ein Unterdruck bereitgestellt werden. Diese Lösung ist jedoch recht aufwändig, obwohl sie keine besonders gute Reinigungswirkung bietet.

[0012] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Reinigungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die eine verbesserte Reinigungswirkung auch bei langfristigem Betrieb der Reinigungsvorrichtung der Textilmaschinen mit unterschiedlich stark anfallenden Faserflug ermöglicht.

[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0014] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung erlaubt eine besonders intensive Reinigung des Ringfilters. Hierzu erstreckt sich die Druckluft-Blasleiste gezielt über einen schmalen Bereich des Ringfilters. Die Blasleiste kann kleine und schmale Düsenöffnungen aufweisen, so dass mit hohem Blasluftdruck dennoch die gesamte Höhe des Ringfilters dieser im Wesentlichen linienförmig mit Druckluft beaufschlagt wird. Es versteht sich, dass die Strömungsrichtung der Druckluft umgekehrt zu der Strömungsrichtung der Saugluft im normalen Reinigungsbetrieb ist.

[0015] Erfindungsgemäß steht im Wesentlichen der gesamte Umfang des Ringfilters für die Reinigungswirkung der Reinigungsvorrichtung zur Verfügung. Die Druckluft-Blasleiste kann in vorteilhafter Ausgestaltung eine Mehrzahl von Schlitzdüsen aufweisen, die je übereinander angeordnet sind und vertikal knapp einanderüberlappende Auftreffbereiche auf dem Ringfilter bieten. Hierdurch ist gewährleistet, dass der zur Verfügung stehende Blasdruck optimal für die Reinigungswirkung eingesetzt wird.

[0016] Durch die erfindungsgemäße Entfernung des Filterkuchens gezielt während der Drehung des Ringfilters lässt sich die Reinigungswirkung auf einen mit intensiver Luftströmung durchströmten Bereich beschränken und damit intensivieren. Normalerweise verkleben Avivage und Schlichte den Filter, und der Textilmaschinenbetrieb muss dann eine Sonderreinigung wie das Auswaschen des Filters vornehmen. Erfindungsgemäß ist es besonders günstig, dass diese Maßnahmen entbehrlich sind, denn durch die gezielte erfindungsgemäße Hochdruckreinigung mit deutlich über 1,5 bar, beispielsweise 6 bar, jedenfalls aber auch bis zu 15 bar, lässt sich der Ringfilter im Bereich der Druckluft-Blasdüsenleiste mit ausgesprochen hoher Intensität und damit rückstandsfrei reinigen.

[0017] Die Entfernung des Filterkuchens lässt sich gegebenenfalls auf der Außenseite des Filters durch mechanische Mittel wie einen Kratzer unterstützen, die den Faserflug vorab mechanisch ablösen.

[0018] Erfindungsgemäß ist es ferner besonders günstig, wenn der gesammelte Faserflug in einem Flugsammelkasten aufgenommen ist. Der Flugsammelkasten kann im normalen Reinigungsbetrieb über einen Schieber von dem Bereich des Filters und des Gebläsemotors getrennt sein. Er lässt sich beim Andocken an die Andockstation bevorzugt ohne Weiteres entnehmen. Wenn der Flugsammelkasten etwas seitlich/unterhalb des Filters montiert ist, gleitet der Faserflug dann etwas besser in ihn hinein, wenn eine leichte Schrägfläche zum Flugsammelkasten hin vorgesehen ist.

[0019] Erfindungsgemäß ist es ferner vorgesehen, dass der Gebläsemotor im Wesentlichen vollständig innerhalb des Ringfilters angeordnet ist. Diese Maßnahme erlaubt eine wesentliche reduzierte Bauhöhe der Reinigungsvorrichtung, so dass es gewährleistet ist, dass die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung auch bei Textilmaschinen rein eingesetzt werden kann, bei denen eine recht knappe Bauhöhe oberhalb der Textilmaschinenreihe zur Verfügung steht.

[0020] Erfindungsgemäß besonders günstig in diesem Zusammenhang ist es, wenn des Gebläserad in axialer Richtung betrachtet in Richtung auf den Gebläsemotor hin zurückspringt, so dass es trotz Lagerung auf der Welle des Gebläsemotors in dem Bereich des Gebläseflügel das Motorgehäuse mindestens teilweise überlappt, dass die Unterkante der Gebläseräder auf der Höhe des Motorgehäuses zu liegen kommt.

[0021] Trotz dieser Kompaktausgestaltung ist es günstigerweise möglich, die Blasleiste bis über die gesamte Höhe des Ringfilters reichen zu lassen. Damit endet die Blasleiste praktisch am Gebläserad, so dass die Bauhöhe des Gehäuses optimal ausgenutzt wird.

[0022] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung kann in beliebiger geeigneter Weise die Reinigung des Ringfilters unter Ablösung des angesammelten Filterkuchens bewirken.

[0023] Die Reinigungswirkung lässt sich auch noch gezielter einsetzen, in dem die übereinander angeordneten Blasdüsen der Blasleiste wechselweise abgedeckt werden. Eine wechselweises Abdecken erlaubt es, den gesamten zur Verfügung stehenden Blasdruck einer einzigen Düse zuzuleiten, so dass mit sehr hohem Überdruck ein starkes Ausblasen und Freiblasen des Filters erfolgt.

[0024] Auch das Umschalten der einzelnen Blasdüsen lässt sich für eine verbesserte Ablöseleistung des Filterkuchens einsetzen: Durch den Umschaltvorgang selbst wird eine betrachtete Blasdüse rasch und praktisch impulsartig freigegeben, so dass sie einen Luftimpuls auslöst, der den Filterkuchen wegschleudert.

[0025] In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn die Umschaltung abrupt erfolgt und insbesondere die Freigabe einer Blasdüse durch einen entsprechenden Schieber innerhalb von wenigen Millisekunden geschieht. Die Blasleiste versorgende Blasleitung dient in diesem Zusammenhang als Überdruckpuffer, der stets unter einem hohem Überdruck gehalten wird.

[0026] Es versteht sich, dass auch in anderer geeigneter Weise durch die Beaufschlagung mit Impulsluftströmen oder besondere Formen der Blasdüsen die Ablöseleistung unterstützt werden kann.

[0027] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung.

Es zeigt:



[0028] 
Fig. 1
eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung unter Darstellung der wesentlichen Teile;
Fig. 2
eine Stirnansicht der erfindungsgemäßen Druckluft-Blasleiste in einer etwas modifizierten Ausführungsform; und
Fig. 3
eine Seitenansicht der Druckluft-Blasleiste gemäß Fig. 2.


[0029] Die in Fig. 1 dargestellte Reinigungsvorrichtung 10 weist ein Gebläse 12 mit einem Gebläsemotor 14 auf, der ein Gebläserad 16 antreibt. Es ist in an sich bekannter Weise ein Radialgebläse vorgesehen. Das Gebläse ist in einem Gebläsegehäuse 18 aufgenommen, wie es an sich ebenfalls bekannt ist. Durch die in axialer Richtung weisende Ansaugöffnung 20 des Gebläses erfolgt eine motorparallele und axiale Anströmung, die bewirkt, dass der Gebläsemotor 14 im Kühlluftstrom gekühlt wird.

[0030] Der Motor ist nahezu über seine gesamte Höhe, in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa über 80 % seiner Höhe, von einem erfindungsgemäßen Ringfilter 22 umgeben. Der Ringfilter 22 weist etwa den dreifachen Durchmesser des Motordurchmessers auf, so dass innen genug Freiraum für die Ausbildung des Saugraums besteht. Der Saugraum 26 steht in an sich bekannter Weise mit den Saugleitungen der Reinigungsvorrichtung der Textilmaschine in Verbindung, während ein Blasraum 28 in ebenfalls an sich bekannter Weise mit Blasleitungen der Reinigungsvorrichtung für die Textilmaschine in Verbindung steht.

[0031] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, über die gesamte Höhe des Ringfilters 22 eine Druckluft-Blasleiste 30 auszubilden. Die Blasleiste 30 erstreckt sich im Wesentlichen L-förmig und weist an ihrem vertikalen Schenkel 32 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 5 Blasdüsen 34 auf, die radial nach außen gewandt sind und den Ringfilter 22 treffen. Hierzu sind sie in einem ganz geringen Abstand von beispielsweise 5 mm von dem Ringfilter 22 entfernt gelagert. Sie sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel schlitzförmig, wobei die Haupterstreckungsrichtung jedes Schlitzes ebenfalls vertikal verläuft.

[0032] Die Blasleiste 30 wird von einer speziellen Überdurckleitung 36 versorgt, die einen hohen Luftdruck von beispielsweise 6 bar zur Verfügung stellt. Der Strömungswiderstand der Blasdüsen ist recht hoch, so dass ein geringer Volumenstrom anfällt.

[0033] Der Filterkuchen wird von der Blasleiste 30 von der Außenseite des Ringfilters 22 abgestoßen und in einem Flugsammelkasten aufgefangen.

[0034] Im normalen Reinigungsbetrieb der Reinigungsvorrichtung ist der Raum außerhalb des Ringfilters 22 unter Unterdruck, und Saugluft wird durch den Ringfilter 22 hindurch gesaugt. Um zu gewährleisten, dass nicht dann erneut Faserflug aus dem Flugsammelkasten angesaugt wird, ist ein in den Figuren nicht dargestellter Schieber vorgesehen, der pneumatisch oder elektrisch betätigt wird, und eine Abtrennung des Flugsammelkastens vornimmt.

[0035] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass sich der Ringfilter 22 während des Ringfilterreinigungsbetriebs dreht. Hierzu ist ein Drehantriebsmotor 40 vorgesehen, der unterhalb des Ringfilters 22 an seinem Außenrand gelagert ist und eine recht geringe Bauhöhe aufweisen kann. Der Drehantriebsmotor 40 muss lediglich eine geringe Leistung aufbringen, die die im System vorhandenen Reibungswiderstände sicher überwindet, aber wesentlich kleiner als die Leistung des Gebläsemotors 14 sein kann.

[0036] Der Antriebsmotor 40, der Gebläsemotor 14 und auch der Ringfilter 22 mit seiner Lagerung 42 sind auf einem nicht dargestellten Rahmen abgestützt, der Teil der Reinigungsvorrichtung ist. Einschließlich der unten verlaufenden Saugleitung 44 beträgt die Gesamthöhe der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung weniger als 65 cm, obwohl ein recht starken und damit nicht allzu kleiner Gebläsemotor 14 eingesetzt werden kann.

[0037] In diesem Zusammenhang ist es besonders günstig, wenn auch das Gebläserad des Gebläsemotors 14 in an sich bekannter Weise abgesenkt verläuft. Die Abtriebswelle 50 des Gebläsemotors erstreckt sich nach oben und ist von einer schräg nach unten abfallenden und insofern konischen Nabe 52 umgeben, die den Anschluss an das Gebläserad 16 bildet.

[0038] Das Gebläserad 16 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Durchmesser auf, der etwas geringer als der Innendurchmessers des Ringfilters 22 ist. Diese konstruktive Ausgestaltung erlaubt es, den Ringfilter 22 zu Reinigungszwecken abzunehmen, ohne dass der Gebläsemotor 14 und/oder das Gebläserad 16 demontiert werden müsste.

[0039] Beispielsweise kann der Ringfilter 22 dann bei einer General-überholung ohne weiteres ausgewaschen werden.

[0040] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist die Blasleiste 30 ausgesprochen schlank und weist 6 über ihre Höhe gleichmäßig verteilte Blasdüsen 34 auf. Es versteht sich, dass es anstelle dessen auch möglich ist, schaltbare Blasdüsen vorzusehen. Auch lässt sich Anzahl und Form der Blasdüsen in weiten Bereichen an die Erfordernisse anpassen.

[0041] Wie es aus Figs. 2 und 3 ersichtlich ist, können erfindungsgemäß besondere Düsen für die Hochdruckanströmung des Ringfilters 22 vorgesehen sein. Die Düsen 34 sind an dem vertikalen Schenkel 32 seitlich montiert, wie es aus Fig. 3 ersichtlich ist. Sie weisen je eine konkave Strömungsumlenkungsfläche 36 auf, die die austretende Hochdruck-Luftströmung nach vorne, also zum Ringfilter 22 hin, umlenkt. Zugleich wird eine Strahlausweitung vorgenommen, so dass je ein Auftreffbereich auf den Ringfilter erzeugt wird, der eine intensive Luftdurchströmung in einer kleinen Fläche ermöglicht.

[0042] Erfindungsgemäß ist es günstig, wenn der Gebläsemotor 14 rechtzeitig vor Annäherung an die Andockstation abgeschaltet wird. Beim Andocken beträgt seine Restdrehzahl dann beispielsweise noch 10 % der Nenndrehzahl, so dass eine ganz geringe Luftströmung von außen nach innen erfolgt. In diesem Zustand wird über Druckluftanschlüsse, die stationär in der Andockstation vorgesehen sind, Druckluft auf die Druckleitung 38, an deren vorderem Ende die Blasleiste 30 ausgebildet ist, gegeben, nachdem eine Anpressvorrichtung eine sichere pneumatische Verbindung zur Druckluftleitung hergestellt hat. Der Ringfilter wird, während die Druckluft über die evolventenförmige Fläche 36 ausströmt, gedreht. Die ausströmende Luftmenge ist vergleichsweise gering, hat jedoch einen sehr hohen Druck.

[0043] Anstelle der hier dargestellten Blasdüsen können auch sogenannte Spaltdüsen verwendet werden, die nach dem Injektorprinzip arbeiten.

[0044] Während in dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Filterreinigung beispielsweise alle 10 Minuten vorgenommen wird und eine Minute dauert, versteht es sich, dass auch eine beliebige andere Steuerung möglich ist. Beispielsweise kann ein Differenzdruckfühler, der die Druckdifferenz zwischen Filterinnenseite und Filteraußenseite misst, zur Steuerung der Filterreinigung herangezogen werden.

[0045] Es ist auch möglich, eine sogenannte Segmentreinigung vorzunehmen, also lediglich die Reinigung eines Teilsegments des kreisförmigen Ringfilters. Auch ist es möglich, eine beliebige andere Anordnung von Blasdüsen 34 zu wählen, die gegebenenfalls auch versetzt sein können oder abwechselnd einschaltbar sind.


Ansprüche

1. Reinigungsvorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Webmaschinen, mit einem Gebläse, das Luft aus einem Saugbereich ansaugt, an den eine Mehrzahl von Saugleitungen angeschlossen ist, und das einen Blasbereich mit Blasluft versorgt, an den eine Mehrzahl von Blasleitungen angeschlossen ist, und mit einem Filter im Saugbereich, der sich im Wesentlichen ringförmig erstreckt und der von außen nach innen mit der Saugluft durchströmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringfilter (22) drehbar gelagert ist und zur Reinigung des Filters Druckluft von innen nach außen durch den Filter blasbar ist.
 
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft über eine Druckluft-Blasleiste (3a) austritt, die sich insbesondere im Wesentlichen über die gesamte Höhe des Ringfilters (22) erstreckt.
 
3. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebläsemotor (14) im Wesentlichen innerhalb des Ringfilters (22), bevorzugt vollständig innerhalb des Ringfilters, angeordnet ist.
 
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringfilter (22) einen größeren Durchmesser als das Gebläse (12) aufweist.
 
5. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasleiste (30) an eine Druckleitung (38) angeschlossen ist, die sich insbesondere von unterhalb des Ringfilters (22) nach oben erstreckt.
 
6. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die die Druckluft bereitstellende Druckleitung (38) mit einem Druckluftanschluss an einer Andockstation verbindbar ist, die von der Reinigungsvorrichtung anfahrbar ist.
 
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckluftanschluss an der Andockstation für die Speisung der Druckleitung (38) eine Anpressvorrichtung aufweist, die gegen den Druck der Druckleitung eine sichere Druckluftverbindung zwischen Andockstation und Reinigungsvorrichtung sicherstellt.
 
8. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasleiste (30) eine Mehrzahl von Blasdüsen (34) aufweist, die übereinander angeordnet sind und einander überlappende Auftreffbereiche haben, so dass der Reinigungsbereich sich über die gesamte Höhe des Ringfilters (22) erstreckt.
 
9. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rahmen vorgesehen ist, der sowohl den drehbaren Ringfilter (22) als auch den Gebläsemotor (14) lagert und dass der Gebläsemotor (14) insbesondere unmittelbar auf dem Rahmen gelagert ist.
 
10. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringfilter (22) mit einem Drehantriebsmotor (40) verbunden ist, der über ein Untersetzungsgetriebe den Ringfilter (22) in Drehrichtung antreibt.
 
11. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantriebsmotor (40) am Außenumfang des Ringfilters (22), insbesondere unterhalb des Ringfilters (22) an dem Rahmen der Reinigungsvorrichtung (10) gelagert ist.
 
12. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schieber außerhalb des Ringfilters vorgesehen ist, der im normalen Reinigungsbetrieb geschlossen ist und bei der Filterreinigung geöffnet ist und eine Luftverbindung zu einem Flugsammelkasten freigibt.
 
13. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Flugsammelkasten bei jeder Filterreinigung beim Andocken an eine Andockstation entleerbar ist.
 
14. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber und der Flugsammelkasten einen Strömungsquerschnitt aufweisen, der mindestens zehn Mal größer als der Strömungsquerschnitt der Blasluft durch den Ringfilter (22) ist.
 
15. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ringfilter (22) nach Entfernen seiner oberen Abschlusswand ohne Demontage eines Motors (14) frei nach oben abziehbar ist.
 
16. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebläsemotor (14) sich über seine gesamte Bauhöhe in dem Ringfiltergehäuse befindet und durch den an ihm entlang streichenden Saugluftstrom kühlbar ist.
 
17. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gebläsemotor (14) während des Reinigungsvorgangs oder kurz vor dem Reinigungsvorgang des Ringfilters (22) abschaltbar ist.
 
18. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass während des Reinigungsvorgangs die Blasdüse (34) kontinuierlich oder intermittierend betätigbar ist, insbesondere während der Gebläsemotor (14) noch mit einer geringen Restdrehzahl läuft.
 
19. Reinigungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Blasdüsen (34) der Blasleiste (30) mit Impulsluftströmen beaufschlagbar ist.
 
20. Verfahren zur Reinigung eines Filters in einer Reinigungsvorrichtung für Textilmaschinen, insbesondere Webmaschinen, dadurch gekennzeichnet, dass zur Reinigung des Filters die Reinigungsvorrichtung an eine Andockstation verbracht wird und der Filter zu seiner Reinigung durchblasen wird, indem eine Druckleitung, die in der Reinigungsvorrichtung vorgesehen ist, an der Andockstation mit einer stationären Druckleitung verbunden wird.
 
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchblasen von innen nach außen erfolgt.
 
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, dass während der Speisung von Druckluft-Blasdüsen innenseitig des Ringfilters dieser gedreht wird.
 
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Filter als Ringfilter ausgebildet ist und insbesondere die Reinigungsvorrichtung oberhalb von Textilmaschinen verfahrbar ist.
 




Zeichnung