[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verbrennung von Brennstoff
in einer Brennkammer.
[0002] Das klassische Verfahren zur Umwandlung von Brennstoffenergie in Wärme ist die Oxidation
bzw. Verbrennung von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff mit einem Oxidationsmittel
wie beispielsweise Luftsauerstoff. Bei heutigen, hochbelasteten Verbrennungssystemen
besteht ganz allgemein das Problem, dass diese für sehr niedrige Emissionen, insbesondere
niedrige NOx-Emissionen auszulegen sind. Die Verbrennungssysteme sollen im gesamten
Betriebsbereich eine stabile und vollständige Verbrennung ermöglichen und dabei vergleichsweise
wartungsarm und kostengünstig arbeiten. Um dieses Problem ansatzweise zu lösen, sind
Verbrennungssysteme bekannt, die in drei Gruppen unterteilt werden:
[0003] Sogenannte Standard Low-NOx Systeme sind mit einer Vormischung von Brennstoff und
Brennluft vor einem Eintritt in eine Brennkammer versehen. Innerhalb der Brennkammer
wird nachfolgend eine sich ausbildende Flamme stabilisiert und die Oxidationsreaktion
dadurch gesteuert. Aufgrund von verbleibenden Ungemischtheiten treten innerhalb der
Brennkammer lokal hohe Temperaturen auf, die zu einer unerwünscht hohen NOx-Emission
führen können. Daher wird bei Standard Low-NOx Systemen die Flamme in der Regel primär
aerodynamisch stabilisiert, wodurch heiße Verbrennungsgase rezirkuliert werden, damit
sie mit dem in die Brennkammer eintretenden Gemisch aus Brennstoff und Brennluft reagieren.
Die aerodynamische Stabilisierung wird durch den Einsatz von heißen Stützflammen unterstützt
(sogenannte Pilotierung), die zu einer weiteren Inhomogenisierung der Temperaturverteilung
in der Brennkammer führen können. Eine solche inhomogene Temperaturverteilung kann
eine zusätzliche Quelle für das Entstehen von Stickoxiden sein. Es ist daher üblich,
dass bei Standard Low-NOx Systemen die primär entstandenen NOx-Emissionen durch eine
katalytische Abgasreinigung abgesenkt werden.
[0004] Der Einsatzbereich von katalytischen Verbrennungssystemen ist zur Zeit begrenzt,
sodass beispielsweise für Hochtemperatur-Verbrennungssysteme, wie z.B. stationäre
Gasturbinen modernster Bauart, keine katalytische Verbrennungen verwendet werden können.
Nur in kleineren stationären Gasturbinen werden katalytische Verbrennungssysteme bereits
eingesetzt.
[0005] Für industrielle Verbrennungssysteme sind sogenannte Flameless Oxidation Burner bekannt,
wie sie beispielsweise in EP 0 463 218 B1 beschrieben sind. Bei diesen Verbrennungssystemen
wird Brennluft mit Hilfe des Abgases vorgewärmt und in einem radialen Randbereich
einer Brennkammer mit hohem Impuls zugeführt. Im Zentrum der Brennkammer wird separat
ein Brenngas eingedüst. Die vorgewärmte Brennluft mischt sich im Randbereich der Brennkammer
mit rezirkulierendem Abgas und innen mit dem separat zugeführten Brenngas.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer insbesondere für Gasturbinen zu schaffen,
bei denen eine stabile und vollständige Verbrennung sowie deutlich reduzierte NOx-Emissionen
erreicht werden.
[0007] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Verbrennen von Brennstoff
in einer Brennkammer gelöst, bei dem Brennstoff und Brennluft vor einem Eintritt in
die Brennkammer unter Vermeidung von Selbstzündung gemischt werden, ein erster Teil
des Gemisches derart in die Brennkammer eingebracht wird, dass er in der Brennkammer
zirkuliert, in die Zirkulationsströmung des ersten Teils des Gemisches weiterer Brennstoff
zugeführt wird, bis eine Aufwärmung auf Zündbedingungen gewährleistet wäre, und mindestens
ein zweiter Teil des Gemisches derart in die Brennkammer eingebracht wird, dass er
sich mit einem aus der Zirkulationsströmung abströmenden, heißen Brenngas mischt,
sich erwärmt und bis zu seinem Austritt aus der Brennkammer verbrennt. Die Aufgabe
ist ferner mit einer Vorrichtung zum Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer
gelöst, mit einer Mischeinrichtung zum Mischen von Brennstoff und Brennluft vor einem
Eintritt in die Brennkammer unter Vermeidung von Selbstzündung, einer ersten Gemisch-Einleiteinrichtung
zum Einbringen eines ersten Teils des Gemisches in die Brennkammer, derart dass der
erste Teil des Gemisches in der Brennkammer zirkuliert, einer Brennstoff-Einleiteinrichtung
zum Zuführen von weiterem Brennstoff in die Zirkulationsströmung des ersten Teils
des Gemisches, bis eine Aufwärmung auf Zündbedingungen gewährleistet wäre, und mindestens
einer zweiten Gemischeinleiteinrichtung zum Einbringen mindestens eines zweiten Teils
des Gemisches in die Brennkammer, derart, dass der mindestens eine zweite Teil des
Gemisches sich mit einem aus der Zirkulationsströmung abströmenden, heißen Brenngas
mischt, sich erwärmt und bis zu seinem Austritt aus der Brennkammer verbrennt.
[0008] Erfindungsgemäß wird eine erste Menge Brennstoff (z.B. ein Brenngas 1) mit Brennluft
vor einem Eintritt in die Brennkammer unter Vermeidung von Selbstzündung vorgemischt.
Bei der späteren Reaktion von Teilen dieses Gemisches liegt ein vergleichsweise tiefes
Temperaturniveau vor, welches niedriger als das mittlerer Temperaturniveau von vergleichbaren
Verbrennungsreaktionen ist. Die Verbrennung dieses Teils des Gemisches führt daher
zu einer verhältnismäßig geringen NOx-Bildung. Das Gemisch aus Brennstoff und Brennluft
wird erfindungsgemäß derart in die Brennkammer eingeleitet, dass ein erster Teil des
Gemisches in einem Rezirkulationswirbel zirkuliert und mindestens ein zweiter Teil
des Gemisches sich mit dem aus dem Wirbel abströmenden heißen Abgas bzw. Brenngas
mischt. Durch die Vermischung mit dem heißen Abgas wird dieser Teil des Gemisches
in ausreichender Form erwärmt und bis zum Brennkammer-Austritt verbrannt. Eine separate
Pilotierung in konventioneller Form wird erfindungsgemäß hingegen vermieden und auf
aerodynamische Stabilisierungsmaßnahmen durch Drallerzeuger kann ebenfalls verzichtet
werden.
[0009] Durch die erfindungsgemäße Zugabe des restlichen Brennstoffs in einer oder auch in
mehreren weiteren Stufe(n) (z.B. Brenngas 2) in den Rezirkulationswirbel wird soviel
Energie bereitgestellt, dass eine Aufwärmung des gesamten Luft-/Brennstoff-Gemisches
auf Zündbedingungen gewährleistet wäre bzw. bis Zündbedingungen vorliegen. Der weitere
Brennstoff wird erfindungsgemäß derart zugemischt, dass eine homogene Einmischung
in das Brenngas bei niedrigem Temperaturniveau erfolgt. Auf diese Weise werden erfindungsgemäß
Temperaturspitzen innerhalb der Brennkammer vermieden. Eine besonders geringe NOx-Bildung
aus diesem Bereich des reagierenden Brenngasstroms ist die Folge.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden der
Brennstoff und die Brennluft vor einem Eintritt in die Brennkammer derart gemischt,
dass das Verhältnis von Brennluft zu Brennstoff über dem mittleren Luft-/Brennstoff-Verhältnis
der Verbrennung in der Brennkammer liegt. Durch das erfindungsgemäß hohe Luft-/Brennstoff-Verhältnis
wird ein vergleichsweise tiefes Temperaturniveau gewährleistet, wodurch die NOx-Bildung
herabgesetzt wird.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann besonders vorteilhaft ausgestaltet sein, indem
der erste und und/oder der zweite Teil des Gemisches (und/oder weitere Teile bei einer
mehrstufigen Brennstoffzugabe) aus Brennstoff und Brennluft durch einen zentral in
der Brennkammer angeordneten Körper eingebracht wird. In einem solchen zentralen Zuströmkörper
sind die erste und/oder die zweite Gemisch-Einleiteinrichtung angeordnet. Die erfindungsgemäß
angestrebte Zirkulationsströmung des ersten Teils des Gemisches und das Einleiten
des zweiten Teils des Gemisches in abströmendes, heißes Brenngas kann dann strömungstechnisch
verhältnismäßig einfach realisiert werden.
[0012] Ein zentraler Zuströmkörper für den ersten und/oder den zweiten Teil des Gemisches
aus Brennstoff und Brennluft bietet ferner vorteilhaft die Möglichkeit, dass eine
Einrichtung zum Einleiten von Flüssigbrennstoff in die Brennkammer integriert wird.
Eine zentral angeordnete Gemisch-Einleiteinrichtung wird ferner durch das in ihr strömende
Gemisch aus Brennstoff und Brennluft gekühlt, wodurch das Gemisch minimal erwärmt
wird. Die Erwärmung hat eine weitere Homogenisierung des Temperaturniveaus innerhalb
der erfindungsgemäßen Zirkulationsströmung zur Folge.
[0013] Die Zirkulationsströmung selbst wird erfindungsgemäß vorteilhaft in einem peripheren
Bereich der Brennkammer, d.h. in einem radial äußeren Abschnitt der Brennkammer ausgebildet.
Ein derart ausgebildeter Rezirkulationswirbel bildet vorteilhaft die Grundlage für
eine möglichst homogene Einmischung von weiterem Brennstoff in die Brennkammer.
[0014] Darüber hinaus ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn die Brennkammer im Wesentlichen
zylindrisch gestaltet ist und der erste Teil des Gemisches aus Brennstoff und Brennluft
im Wesentlichen radial in die Brennkammer eingebracht wird. Durch das radiale Einbringen
des ersten Teils des Gemisches wird die erfindungsgemäß angestrebte Zirkulationsströmung
angeregt und aufrechterhalten. Alternativ kann eine Ringbrennkammer mit einer entsprechend
gestalteten Brennstoffzuführung vorgesehen sein.
[0015] Im Gegensatz zu einer radialen Einbringung des ersten Teils des Gemisches aus Brennstoff
und Brennluft wird der weitere Brennstoff vorteilhaft im Wesentlichen axial in die
Brennkammer eingebracht. Eine solche Zugabe von restlichem Brennstoff (Brenngas 2)
in den Rezirkulationswirbel, stellt die erforderliche Energiemenge bereit, damit die
angestrebte Aufwärmung des gesamten Luft-/Brennstoff-Gemisches auf Zündbedingungen
gewährleistet würde. Ein weiterer Vorteil einer axialen Einbringung des weiteren Brennstoffs
ist es, dass der zugeführte weitere Brennstoff zugleich auch zu einer Kühlung der
Brennkammer-Stirnwand beiträgt und dadurch der weitere Brennstoff geringfügig vorgewärmt
wird.
[0016] Um die erfindungsgemäße Vorrichtung und das damit ausgeführte Verfahren vergleichsweise
einfach zu gestalten, wird der erste und der zweite Teil des Gemisches aus Brennstoff
und Brennluft vorteilhaft als ein gemeinsamer Strom in die Brennkammer eingeleitet
und erst innerhalb der Brennkammer aufgeteilt.
[0017] Beim Einbringen von einem oder beiden Teilen des Gemisches aus Brennstoff und Brennluft
können vorteilhaft besonders angepasste Düsen verwendet werden, damit die jeweiligen
Teile des Gemisches besonders gezielt und dosiert in die Zirkulationsströmung gelangen.
Damit die erfindungsgemäße Zirkulationsströmung und die damit erzeugte Verbrennung
stabil betrieben werden können, wird vorteilhaft in ihr pro Zeiteinheit etwa 5% bis
25%, insbesondere zwischen etwa 10% und 20%, der gesamten während einer Zeiteinheit
zugeführten Brennstoffund Brennluftmasse (Gesamtgasmasse) rezirkuliert.
[0018] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
sowie der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer
anhand der beigefügten schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1 einen Längsschnitt eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Verbrennern von Brennstoff in einer Brennkammer.
[0019] In Fig. 1 ist eine Vorrichtung 10 zum Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer
in Gestalt eines Brenners für eine stationäre Gasturbine dargestellt. Die Vorrichtung
10 weist als wesentliches Bauelement eine Brennkammer 12 auf, die im Wesentlichen
kreiszylindrisch längs einer Achse 14 ausgebildet ist. Die Brennkammer 12 ist mit
einer, bezogen auf Fig. 1 oben dargestellten, ersten Stirnwand 16, einer sich davon
ausgehend nach unten erstreckenden Außenwand 18 und einer, bezogen auf Fig.1 unten
liegenden, zweiten Stirnwand 20 gebildet.
[0020] Die erste Stirnwand 16 ist von einem zentral angeordneten Körper 22 durchsetzt, der
im Wesentlichen kreiszylindrisch ist und sich ebenfalls längs der Achse 14 erstreckt.
Der Körper 22 ist mit einem Außenrohr 24 und einem darin konzentrisch angeordneten
Innenrohr 26 gestaltet. Das Außenrohr 24 ist von radial nach außen gerichteten Düsen
28 durchsetzt, die sich bezogen auf Fig. 1 am unteren Endbereich des Außenrohres 24
befinden. Im übrigen ist das Außenrohr 24 an diesem Endbereich verschlossen.
[0021] An dem bezogen auf Fig. 1 oberen Ende des Außenrohres 24 ist eine weiter nicht näher
veranschaulichte Luftzufuhr 30 und im Inneren des Außenrohres eine ebenfalls nicht
genauer dargestellte Brenngaszufuhr 32 vorgesehen. Durch die Luftzufuhr 30 und die
Brenngaszufuhr 32 wird Luft bzw. ein erstes Brenngas in das Außenrohr 24 zugeführt,
in dem sich nachfolgend in Strömungsrichtung auf die Düsen 28 ein Gemisch 34 aus Brenngas
und Brennluft bildet. Ein erster Teilstrom 36 dieses Gemisches 34 tritt aus einem
Teil der Düsen 28 in die Umgebung des Außenrohres 24 und damit ins Innere der Brennkammer
12 aus. Ein zweiter Teilstrom 38 des Gemisches 34 tritt durch weitere Düsen 28' aus,
die bezogen auf die oben genannten Düsen 28 des ersten Teilstroms 36 und bezogen auf
Fig. 1 weiter unten an dem Außenrohr 24 angeordnet sind.
[0022] Das Außenrohr 24 ist im Wesentlichen von einem Rezirkulationsraum 40 umgeben, an
den sich innerhalb der Brennkammer 12 ein weitere Brennraum 42 anschließt. Zwischen
dem Rezirkulationsraum 40 und dem weiteren Brennraum 42 sind an der Innenseite der
Außenwand 18 Strömungsleitflächen 44 angeordnet.
[0023] Mit Hilfe dieser Strömungsleitflächen 44 und der nachfolgend noch genauer erläuterten
Einleitung des ersten Teilstroms 36 (sowie des zweiten Teilstroms 38) wird innerhalb
des Rezirkulationsraums 40 eine Zirkulationsströmung 46 angeregt und stabilisiert,
die ausgehend von den Düsen 28 zunächst radial nach außen gerichtet ist, nachfolgend
in Richtung auf die erste Stirnwand 16 und radial nach innen entlang dieser gerichtet
ist und schließlich von der ersten Stirnwand 16 wieder zu den Düsen 28 gelangt.
[0024] An der ersten Stirnwand 16 ist eine weitere, nicht näher veranschaulichte Brenngaszufuhr
48 vorgesehen. Durch diese weitere Brenngaszufuhr 48 gelangt weiteres Brenngas in
die Zirkulationsströmung 46.
[0025] Aus der Zirkulationsströmung 46 tritt schließlich im Bereich vor den Düsen 28' abströmendes
Brenngas 50 aus und gelangt durch den weiteren Brennraum 42 hindurch zu einem Austritt
52, der in der Stirnwand 20 als eine im Wesentlichen zentrale Öffnung ausgebildet
ist. Bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die Brennkammer als
Ringbrennkammer gestaltet ist, ist diese Öffnung kreisringförmig.
[0026] Während des Betriebs der Vorrichtung 10 wird durch das Außenrohr 24, die Luftzufuhr
30 und die Brenngaszufuhr 32 zu den Düsen 28 sowie 28' ein Gemisch 34 aus Brenngas
und Brennluft zugeführt, bei dem das Verhältnis von Luft und Brenngas über dem mittleren
Luft-/Brenngas-Verhältnis der späteren Verbrennung innerhalb der Brennkammer 12 liegt.
Auf diese Weise ist eine Selbstzündung des Gemisches 34 vermieden.
[0027] Das Gemisch 34 wird als erster Teilstrom 36 und zweiter Teilstrom 38 im Wesentlichen
radial in die Brennkammer 12 eingebracht. Dabei sind die Düsen 28 derart angeordnet
und ausgeformt, dass der erste Teilstrom 36 im Wesentlichen in die Zirkulationsströmung
46 gelangt und damit innerhalb des Rezirkulationsraums einen Rezirkulationswirbel
anregt. Durch Zugabe von weiterem Brenngas durch die weitere Brenngaszufuhr 48 in
einer im Wesentlichen axialen Richtung wird der Rezirkulationswirbel zusätzlich gestützt
und derart viel Energie bereitgestellt, dass im Prinzip eine Aufwärmung des gesamten
Gemisches auf Zündbedingungen gewährleistet ist.
[0028] An der weiteren Brenngaszufuhr 48 wird pro Zeiteinheit eine solche Gasmenge zugemischt,
dass eine möglichst homogene Einmischung in den Rezirkulationswirbel erfolgt und Temperaturspitzen
vermieden werden. Die Einmischung erfolgt bei einem vergleichsweise niedrigem Temperaturniveau,
sodass zwar eine Reaktion des Brenngases mit der Brennluft stattfindet, diese Reaktion
aber nur zu sehr geringen NOx-Emissionen führt. Die Brenngaszufuhr 48 trägt darüber
hinaus zur Kühlung der ersten Stirnwand 16 der Brennkammer 12 bei.
[0029] Innerhalb einer stabilen Zirkulationsströmung 46 strömt pro Zeiteinheit zwischen
etwa 10% und 20% der gesamten während einer Zeiteinheit zugeführten Brennluft- und
Brenngasmasse. Diese Gesamtgasmasse wird im Rezirkulationswirbel vorgewärmt. Die dabei
erzielte Verbrennung bzw. Reaktion des Gemisches 34 erfolgt bei einer besonders homogenen
Gasdurchmischung und einem vergleichsweise niedrigen Temperaturniveau unter Vermeidung
von Temperaturspitzen. Auf eine separate Pilotierung in konventioneller Form oder
auf aerodynamische Stabilisierungsmaßnahmen durch Drallerzeuger kann daher bei der
Brennkammer 12 verzichtet werden. Ein weiterer Hauptvorteil der Brennkammer 12 und
der daran ausgebildeten zweistufigen Zufuhr von Brenngas in den Rezirkulationsraum
40 ist, dass auf Katalysatoren verzichtet werden kann.
[0030] Der zweite Teilstrom 38 des Gemisches 34 und gegebenenfalls weitere Teilströme tritt/treten
durch die beispielsweise als Röhrchen ausgestalteten Düsen 28' unmittelbar in das
abströmende Brenngas 50 ein oder kann bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
ganz oder teilweise ebenfalls rezirkulieren. Das abströmende Brenngas 50 ist vergleichsweise
heiß, sodass der zweite Teilstrom 38 in ausreichender Form erwärmt und ebenfalls bis
zum Austritt 52 vollständig reagiert.
[0031] Abschließend sei angemerkt, dass der zentral angeordnete Körper 22 und das darin
ausgebildete Innenrohr 26 die Möglichkeit einer Integration von Flüssigbrennstoffdüsen
bietet, sodass die Vorrichtung 10 insgesamt als Zweibrennstoffsystem verwendet werden
kann. Mit der Vorrichtung 10 kann also auch flüssiger Brennstoff auf vergleichsweise
schadstoffarme Art und Weise oxidiert werden, was bei herkömmlichen Systemen mit Katalysatoren
bisher nicht möglich ist.
1. Verfahren zum Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer (12), bei dem
- Brennstoff und Brennluft vor einem Eintritt in die Brennkammer (12) unter Vermeidung
von Selbstzündung gemischt werden,
- ein erster Teil (36) des Gemisches (34) derart in die Brennkammer (12) eingebracht
wird, dass er in der Brennkammer (12) zirkuliert,
- in die Zirkulationsströmung (46) des ersten Teils (36) des Gemisches (34) weiterer
Brennstoff zugeführt wird, bis eine Aufwärmung auf Zündbedingungen gewährleistet wäre,
und
- mindestens ein zweiter Teil (38) des Gemisches (34) derart in die Brennkammer (12)
eingebracht wird, dass er sich mit einem aus der Zirkulationsströmung (46) abströmenden,
heißen Brenngas (50) mischt, sich erwärmt und bis zu seinem Austritt aus der Brennkammer
(12) verbrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff und die Brennluft vor einem Eintritt in die Brennkammer (12) derart
gemischt werden, dass das Verhältnis von Brennluft zu Brennstoff über dem mittleren
Luft-/Brennstoff-Verhältnis der Verbrennung in der Brennkammer (12) liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der mindestens eine zweite Teil (36, 38) des Gemisches (34) aus
Brennstoff und Brennluft durch einen zentral in der Brennkammer (12) angeordneten
Körper (22) eingebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass als Brennstoff ein Brenngas zugeführt wird, und zusätzlich durch den zentral angeordneten
Körper (22) Flüssigbrennstoff zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsströmung (46) des ersten Teils (36) des Gemisches (34) aus Brennstoff
und Brennluft in einem peripheren Bereich (40) der Brennkammer (12) ausgebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch oder ringförmig gestaltet ist und
der erste Teil (36) des Gemisches (34) aus Brennstoff und Brennluft im Wesentlichen
radial in die Brennkammer (12) eingebracht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch oder ringförmig gestaltet ist und
der weitere Brennstoff (48) im Wesentlichen axial in die Brennkammer (12) eingebracht
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch gestaltet ist und der mindestens
eine zweite Teil (38) des Gemisches (34) aus Brennstoff und Brennluft im Wesentlichen
radial in die Brennkammer (12) eingebracht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der mindestens eine zweite Teil (36, 38) des Gemisches (34) aus Brennstoff
und Brennluft als ein gemeinsamer Strom in die Brennkammer (12) eingeleitet werden,
der innerhalb der Brennkammer (12) aufgeteilt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder der mindestens eine zweite Teil (36, 38) des Gemisches (34) aus
Brennstoff und Brennluft durch mindestens eine besonders angepasste Düse (28, 28')
in die Zirkulationsströmung (46) sowie die Brennkammer (12) eingeleitet wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsströmung (46) derart ausgebildet wird, dass pro Zeiteinheit in ihr
zwischen etwa 5 % bis 25 %, insbesondere zwischen etwa 10 % und 20 %, der gesamten
während einer Zeiteinheit zugeführten Gasmasse zirkuliert.
12. Vorrichtung (10) zum Verbrennen von Brennstoff in einer Brennkammer (12), insbesondere
zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit
- einer Mischeinrichtung (22) zum Mischen von Brennstoff und Brennluft vor einem Eintritt
in die Brennkammer (12) unter Vermeidung von Selbstzündung,
- einer ersten Gemisch-Einleiteinrichtung zum Einbringen eines ersten Teils (36) des
Gemisches (34) in die Brennkammer (12), derart, dass der erste Teil (36) des Gemisches
(34) in der Brennkammer (12) zirkuliert,
- einer Brennstoff-Einleiteinrichtung (48) zum Zuführen von weiterem Brennstoff in
die Zirkulationsströmung (46) des ersten Teils (36) des Gemisches (34), bis Zündbedingungen
vorliegen, und
- mindestens einer zweiten Gemisch-Einleiteinrichtung zum Einbringen mindestens eines
zweiten Teils (38) des Gemisches (34) in die Brennkammer (12), derart, dass der mindestens
eine zweite Teil (38) des Gemisches (34) sich mit einem aus der Zirkulationsströmung
(46) abströmenden, heißen Brenngas (50) mischt, sich erwärmt und bis zu seinem Austritt
aus der Brennkammer (12) verbrennt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung als ein
zentral in der Brennkammer (12) angeordneter Körper (22) ausgestaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder die mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung zum Einleiten
von gasförmigem Brennstoff ausgebildet ist und zusätzlich in dem zentral angeordneten
Körper (22) mindestens eine Einrichtung zum Einleiten von Flüssigbrennstoff vorgesehen
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Gemisch-Einleiteinrichtung und die Brennkammer (12) derart gestaltet sind,
dass die Zirkulationsströmung (46) des ersten Teils (36) des Gemisches (34) aus Brennstoff
und Brennluft in einem peripheren Bereich (40) der Brennkammer (12) entsteht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch oder ringförmig gestaltet ist und
die erste Gemisch-Einleiteinrichtung derart gestaltet ist, dass sie den ersten Teil
(36) des Gemisches (34) aus Brennstoff und Brennluft im Wesentlichen radial in die
Brennkammer (12) einbringt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch oder ringförmig gestaltet ist und
die Brennstoff-Einleiteinrichtung (48) derart gestaltet ist, dass sie den weiteren
Brennstoff im Wesentlichen axial in die Brennkammer (12) einbringt.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) im Wesentlichen zylindrisch oder ringförmig gestaltet ist und
die mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung derart gestaltet ist, dass sie
den mindestens einen zweiten Teil (38) des Gemisches (34) aus Brennstoff und Brennluft
im Wesentlichen radial in die Brennkammer (12) einbringt.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und die mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung derart ausgebildet
sind, dass sie den ersten und den mindestens einen zweiten Teil (36, 38) des Gemisches
(34) aus Brennstoff und Brennluft als einen gemeinsamen Strom in die Brennkammer (12)
einleiten.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung mindestens eine
besonders angepasste Düse (28, 28') zum Einleiten von Brennstoff in die Zirkulationsströmung
(46) sowie die Brennkammer (12) aufweisen.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass die Brennkammer (12) sowie die erste und die mindestens eine zweite Gemisch-Einleiteinrichtung
derart ausgebildet sind, dass in der Zirkulationsströmung (46) pro Zeiteinheit zwischen
etwa 5 % bis 25 %, insbesondere zwischen etwa 10 % und 20 %, der gesamten während
einer Zeiteinheit zugeführten Gasmasse zirkuliert.