[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aussetzen und Aufnehmen eines tauchfähigen
Wasserfahrzeuges von einem Überwasserfahrzeug, mit einem am tauchfähigen Wasserfahrzeug
befestigbaren Verbindungsmittel, das zumindest mit einem Abschnitt an einem definierten
Kupplungspunkt angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum
Schleppen eines tauchfähigen Wasserfahrzeuges mit einer Vorrichtung der zuvor genannten
Art. Schließlich betrifft die Erfindung ein Überwasserfahrzeug mit einer Vorrichtung
der zuvor genannten Art.
[0002] Ein derartiges tauchfähiges Wasserfahrzeug kann als Schleppkörper ausgebildet sein,
das vom Überwasserfahrzeug geschleppt wird, weiches als Schleppschiff dient. In diesem
Fall ist das Verbindungsmittel gewöhnlich seilförmig und somit als Schleppkabel bzw.
-seil ausgebildet, über welches das tauchfähige Wasserfahrzeug bzw. der Schleppkörper
mit dem Überwasserfahrzeug bzw. Schleppschiff verbunden ist. Abhängig vom Einsatzzweck
werden über das Verbindungsmittel zusätzlich auch noch Energie und/oder Daten übertragen,
wobei der Kupplungspunkt als Schlepppunkt vorgesehen ist.
[0003] Alternativ kann das tauchfähige Wasserfahrzeug aber auch als eigenständiges Unterwasserfahrzeug
ausgebildet sein, das über einen eigenen Antrieb verfügt, gewöhnlich aber zumindest
über ein Daten- und/oder Leistungskabel mit dem Überwasserfahrzeug verbunden bleibt.
[0004] Tauchfähige Wasserfahrzeuge werden beispielsweise zum Aufspüren und Orten von auf
und unter dem Meeresgrund liegenden Gegenständen eingesetzt. Hierzu sind solche tauchfähigen
Wasserfahrzeuge mit technischen Ortungseinrichtungen versehen und werden über den
Meeresgrund bewegt.
[0005] Gewöhnlich wird ein solches tauchfähiges Wasserfahrzeug mit Hilfe eines in der Nähe
des Spiegels oder an der Seite des Überwasserfahrzeuges positionierten Bordkrans ausgesetzt
und aufgenommen. Hierzu werden jedoch stets Taucher sowie Deckpersonal benötigt, um
das tauchfähige Wasserfahrzeug am Kran zu befestigen oder vom Kran zu befreien. Dabei
wird das Aussetzen oder Aufnehmen des tauchfähigen Wasserfahrzeugs mit zunehmendem
Seegang aufgrund der immer größer werdenden Relativbewegungen zwischen dem Überwasserfahrzeug
und dem tauchfähigen Wasserfahrzeug erheblich erschwert oder sogar unmöglich gemacht.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, dass das Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen
Wasserfahrzeugs auch bei größerem Seegang noch möglich ist und hierfür im Wesentlichen
keine Taucher mehr benötigt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art eine Führungseinrichtung vorgesehen ist, die zum Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen
Wasserfahrzeugs den Kupplungspunkt an einer Stelle unterhalb der Wasseroberfläche
positioniert.
[0008] Mit Hilfe der Erfindung wird demnach zum Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen
Wasserfahrzeugs der Kupplungspunkt unter Wasser verlagert, so dass das An- und Abkoppeln
des tauchfähigen Wasserfahrzeugs unterhalb der Wasseroberfläche und somit innerhalb
des Wassers stattfindet. Dadurch erfolgt das Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen
Wasserfahrzeugs deutlich unabhängiger vom Seegang als mit Hilfe des zuvor beschriebenen
herkömmlichen Manövers. Dies trägt nicht unerheblich zur Erhöhung der Betriebssicherheit
bei.
[0009] Außerdem sind beim Aussetzen und Aufnehmen mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Tauchgänge und somit Tauchpersonal nicht mehr erforderlich. Denn durch die Verlagerung
des Kupplungspunktes beim Aussetzen und Aufnehmen unterhalb der Wasseroberfläche lässt
sich das An- und Abkoppeln des tauchfähigen Wasserfahrzeugs auf einfache Weise automatisieren.
[0010] Zweckmäßigerweise ist die Führungseinrichtung zwischen einer ersten Position oberhalb
der Wasseroberfläche und einer zweiten Position unterhalb der Wasseroberfläche bewegbar
gelagert. Wie bereits zuvor erläutert, dient die zweite Position unterhalb der Wasseroberfläche
zum Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen Wasserfahrzeugs. Demgegenüber kann bei
dieser Ausführung die Führungseinrichtung nach dem Aussetzen und vor dem Aufnehmen
des tauchfähigen Wasserfahrzeugs, in die erste Position verbracht werden, die sich
gewöhnlich an Deck des Überwasserfahrzeuges befindet. Ferner kann zum Verstauen des
von der Vorrichtung aufgenommen tauchfähigen Wasserfahrzeugs die Führungseinrichtung
ebenfalls in die erste Position oberhalb der Wasseroberfläche verbracht werden. Die
Verbringung der Führungseinrichtung in die erste Position hat den Vorteil, dass die
Führungseinrichtung keinen Wasserwiderstand bildet, wenn sich das Überwasserfahrzeug
in Fahrt befindet und dabei die Führungseinrichtung nicht benötigt wird.
[0011] Bei einer ersten alternativen vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung ist die
Führungseinrichtung verschwenkbar und weist vorzugsweise mindestens einen Schwenkarm
auf.
[0012] Bei einer alternativen zweiten vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführung ist
die Führungseinrichtung teleskopierbar und weist vorzugsweise mindestens ein teleskopierbares
Schienensystem auf.
[0013] Für ein automatisiertes An- und Abkoppeln des tauchfähigen Wasserfahrzeugs sollte
die Führungseinrichtung ferner eine Andockeinrichtung zum lösbaren Eingriff mit dem
tauchfähigen Wasserfahrzeug aufweisen und die Andockeinrichtung zum Aussetzen und
Aufnehmen des tauchfähigen Wasserfahrzeugs an einer Stelle unterhalb der Wasseroberfläche
positionieren. Dabei sollte zweckmäßigerweise der Kupplungspunkt an der Andockeinrichtung
vorgesehen sein. Mit einer solchen Ausführung lässt sich nicht nur ein automatisches
An- und Abkoppeln des tauchfähigen Wasserfahrzeugs unter Wasser realisieren, sondern
auch das tauchfähige Wasserfahrzeug in einer Ruhestellung oberhalb der Wasserlinie
haltern, wenn die Führungseinrichtung und somit die Andockeinrichtung in eine erste
Position oberhalb der Wasseroberfläche, wie bereits zuvor erläutert, verbracht worden
ist. Dabei ist es nicht erforderlich, wie beim herkömmlichen Kranen das tauchfähige
Wasserfahrzeug an Deck abzulegen und zu verzurren, so dass insoweit auch kein zusätzliches
Deckspersonal benötigt wird.
[0014] Eine gegenwärtig besonders bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführung zeichnet sich
dadurch aus, dass die Andockeinrichtung ein Aufnahmemittel aufweist, das beim Aufnehmen
des tauchfähigen Wasserfahrzeugs diesen untergreift. Zweckmäßigerweise sollte das
Aufnahmemittel schwenkbar gelagert sein. Das Aufnahmemittel dient als eine Art Bergeplattform
für das tauchfähige Wasserfahrzeug. Während des Aussetz- und Bergevorganges wird das
Aufnahmemittel soweit unter die Wasseroberfläche abgesenkt, dass eine Kollision mit
dem sich nähernden tauchfähigen Wasserfahrzeug im Wesentlichen ausgeschlossen werden
kann, bevor das Aufnahmemittel von unten das tauchfähige Wasserfahrzeug untergreift,
um den Eingriff mit diesem herzustellen.
[0015] Um mögliche Relativbewegungen, verursacht von Seegangs-bewegungen des Überwasserfahrzeuges,
zwischen dem Aufnahmemittel einerseits und dem tauchfähigen Wasserfahrzeug andererseits
bei Annäherung sicher zu dämpfen und dadurch mögliche Beschädigungen am Schleppkörper
zu vermeiden, kann mindestens ein zwischen dem Aufnahmemittel und der Andockeinrichtung
wirkendes Dämpfungselement vorgesehen sein.
[0016] Vorzugsweise sollte das Aufnahmemittel mit einem Auflagerkissen versehen sein, um
eine gepolsterte Auflage für das tauchfähige Wasserfahrzeug zu bilden.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung sollte der Abstand des Kupplungspunktes
zum Roll- bzw. Stampfzentrum des Überwasserfahrzeuges minimal oder null sein, damit
die Seegangsbewegungen des Überwasserfahrzeuges einen möglichst geringen Einfluss
auf den Kupplungspunkt haben. Hierzu sollte der Kupplungspunkt, in Fahrrichtung betrachtet,
bevorzugt vor den Antriebs- und Rudereinrichtungen liegen.
[0018] Das Überwasserfahrzeug sollte eine SWATH(Small Waterplane Area Twin Hull)-Konstruktion
mit zwei voneinander beabstandeten Schwimm-körpern aufweisen. Ein solcher Konstruktionstyp
eignet sich besonders, weil der zwischen den beiden Schwimmkörpern gebildete Freiraum
besonders geschickt für die Anordnung der Vorrichtung verwendet werden kann, um auf
einfache Weise ein Aufnehmen und Aussetzen des tauchfähigen Wasserfahrzeugs von unten
zu ermöglichen. Darüber hinaus neigt dieser Konstruktionstyp auch bei stärkerem Seegang
nur zu sehr geringen Bewegungen, wodurch eine besonders einfache Handhabung der Vorrichtung
beim Aussetzen und Bergen des tauchfähigen Wasserfahrzeuges ermöglicht wird.
[0019] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- schematisch in Seitenansicht eine bevorzugte Ausführung einer Vorrichtung zum Aussetzen
und Aufnehmen eines tauchfähigen Schleppkörpers in einer ersten Betriebsstellung;
- Figur 2
- schematisch in perspektivischer Ansicht eine Einzelheit der Vorrichtung gemäß Figur
1, in der insbesondere eine Andockeinrichtung und die Nase des Schleppkörpers dargestellt
sind;
- Figur 3
- schematisch in Seitenansicht die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer zweiten Betriebsstellung;
und
- Figur 4
- schematisch in Seitenansicht die Vorrichtung gemäß Figur 1 in einer eine Staustellung
des Schleppkörpers bildenden dritten Betriebsstellung.
[0020] In Figur 1 ist schematisch in Seitenansicht eine bevorzugte Ausführung einer Schleppkörperaussetz-
und -aufnahmevorrichtung 2 mit ihren wesentlichen Komponenten dargestellt. Die Schleppkörperaussetz-
und - aufnahmevorrichtung 2 ist an einem Schleppschiff angeordnet, das in den Figuren
im Einzelnen nicht dargestellt, sondern lediglich durch strichpunktierte Linien angedeutet
ist. Im vorliegend beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht das Schleppschiff aus
einer "SWATH"(Small Waterplane Area Twin Hull)-Konstruktion, die sich im Wesentlichen
durch zwei voneinander beabstandete und sich parallel zueinander und in Fahrtrichtung
erstreckende Schwimmkörper auszeichnet. Dabei ist die Schleppkörperaussetz- und -aufnahme-vorrichtung
2 im beschriebenen Ausführungsbeispiel an der Unterseite des oberhalb der Wasseroberfläche
befindlichen Rumpfabschnittes zwischen den Schwimmkörpern gelagert. Diese Anordnung
ist in den Figuren 1, 3 und 4 skizziert dargestellt, in denen durch strichpunktierte
Linien der besagte Rumpfabschnitt 4 des Schleppschiffes, eine Unterseite 6 des Rumpfabschnittes
4 und die Wasseroberfläche W angedeutet sind. Vorzugsweise sollte die Schleppkörperaussetz-
und -aufnahmevorrichtung zwar am heckseitigen Ende des Schleppschiffes, jedoch vor
deren (in den Figuren nicht dargestellten) Antriebs- und Rudereinrichtung und somit
möglichst in der Nähe der Roll- und Stampfachsen des Schleppschiffes angeordnet sein.
[0021] Wie Figur 1 ferner erkennen lässt, weist die Schleppkörperaussetz- und - aufnahmevorrichtung
2 einen Schwenkarm 8, eine Andockeinrichtung 10 und einen Aufnahmerahmen 12, der Bestandteil
der Andockeinrichtung 10 ist, auf. Die aus Schwenkarm 8, Andockeinrichtung 10 und
Aufnahmerahmen 12 gebildete Anordnung erstreckt sich, in Fahrtrichtung gemäß Pfeil
A betrachtet, nach hinten. Der Schwenkarm 8 ist mit seinem einen Ende am Rumpfabschnitt
4 des Schleppschiffes schwenkbar gelagert, während an seinem freien anderen Ende die
Andockeinrichtung 10 angeordnet ist. Dabei ist die Andockeinrichtung 10 am Schwenkarm
8 so gelagert, dass sie in jeder Schwenkstellung des Schwenkarms 8 ihre in Figur 1
dargestellte Ausrichtung behält. Ferner ist am Schwenkarm 8 noch der Aufnahmerahmen
12 schwenkbar gelagert, der sich unabhängig vom Schwenkarm 8 verschwenken lässt. Zur
Dämpfung der Schwenkbewegung ist ein Dämpfungselement 14 vorgesehen, das mit seinem
einen Ende an der Andockeinrichtung 10 und mit seinem anderen Ende am Aufnahmerahmen
12 angelenkt ist.
[0022] Der Aufnahmerahmen 12 dient zur Aufnahme eines Schleppkörpers und ist deshalb an
seinem freien Ende mit einer Quertraverse 16 vorgesehen, die bei Hochschwenken des
Aufnahmerahmens 12 einen Schleppkörper 20 untergreift und für den Schleppkörper 20
eine Aufnahme bildet. Dabei dient das Dämpfungselement 14, von dem im Übrigen eine
Vielzahl vorgesehen sein kann, dazu, die durch Seegangsbewegungen des Schleppschiffes
verursachten Bewegungen des Aufnahmerahmens 12 zu dämpfen, um bei Annäherung des Schleppkörpers
20 Beschädigungen an diesem zu vermeiden. Auf der Quertraverse 16 sind in den Figuren
im Einzelnen nicht näher dargestellte Auflagerkissen befestigt, um eine gepolsterte
Auflage für den Schleppkörper 20 zu bilden.
[0023] Wie Figur 1 ferner erkennen lässt, ist der Schleppkörper 20 an seiner Nase 20a über
ein Joch 22 an einem Schleppseil 24 befestigt, das an der Andockeinrichtung 10 zwischen
einem daran schwenkbar gelagerten, teilkreisförmigen Umlenkelement 26 und eine darunter
liegenden Umlenkrolle 27 geführt ist , deren Drehachse parallel zu der Schwenkachse
des teilkreisförmigen Umlenkelementes 26 verläuft. Auf diese Weise wird zwischen dem
oberen teilkreisförmigen Umlenkelement 26 und der unteren Umlenkrolle 27 ein Kupplungs-
bzw. Schlepppunkt X gebildet, an dem das Schleppseil 24 aus der Andockeinrichtung
10 austritt. Das Schleppseil 24 wird am teilkreisförmigen Umlenkelement 26 so umgelenkt
wird, dass es etwa parallel zum Schwenkarm 8 zu einer am Schleppschiff gelagerten
Windentrommel 28 läuft, wo es dann auf- bzw. abgewickelt wird. Zum Auf- und Abwickeln
der Schleppseiles 24 wird die Windentrommel 28 von einem in den Zeichnungen nicht
näher dargestellten Antrieb in entsprechende Rotation versetzt.
[0024] Für den Schleppvorgang ist der Schleppkörper 20 über das Schleppseil 24 mit dem Schleppschiff
verbunden. Ferner weist das Schleppseil 24 ein in den Zeichnungen nicht näher dargestelltes
Datenkabel auf, um Daten zwischen dem Schleppschiff und dem Schleppkörper 20 zu übertragen.
Falls ein solches Kabel eine ausreichende Festigkeit aufweist, kann gegebenenfalls
auf ein separates Schleppseil für den Lastabtrag verzichtet werden.
[0025] In Figur 2 ist die beschriebene Schleppkörperaussetz- und -aufnahmevorrichtung im
Bereich der Andockeinrichtung 10 vergrößert dargestellt. Hier erkennt man deutlich,
dass der Schleppkörper 20 und das Joch 22 über eine Querachse 23 beweglich miteinander
verbunden sind. Auf diese Weise bleibt der Schleppkörper 20 zumindest ein wenig in
vertikaler Richtung beweglich, und zwar insbesondere auch dann, wenn der Schleppkörper
20 nach Einholen des Schleppseils 24 an der Andockeinrichtung 10 anliegt. Auf diese
Weise ist es möglich, dass sich die Lage und Ausrichtung des Schleppkörpers 20 an
die ihn aufnehmende Quertraverse 16 des Aufnahmerahmens 12 anpasst.
[0026] Ferner lässt Figur 2 eine Seilführung 28 erkennen, die aus zwei voneinander beabstandeten
und vertikal ausgerichteten Walzen besteht, die an der Andockeinrichtung 10 drehbar
gelagert sind. Ferner sind an der dem Schleppkörper 20 zugewandten Seite der Andockeinrichtung
10 Begrenzungspuffer 30 vorgesehen, an denen das Joch 22 bei eingeholtem Schleppseil
24 anliegt. Alternativ zu den Begrenzungspuffern 30 oder zusätzlich zu diesen können
in den Zeichnungen nicht dargestellte Endlagenschalter vorgesehen sein, die nach Einholen
des Schleppseiles 24 den Antrieb für die Windentrommel 28 abschalten.
[0027] Für den Aussetz- oder Berge- bzw. Aufnahmevorgang wird der Schwenkarm 8 so von der
Unterseite 6 des Rumpfabschnittes 4 des Schleppschiffes nach unten verschwenkt, bis
sich die Andockeinrichtung 10 und der Aufnahmerahmen 12 unterhalb der Wasseroberfläche
W befinden. Dies hat zur Folge, dass der zwischen dem teilkreisförmigen Umlenkelement
26 und der Umlenkrolle 27 definierte Schlepppunkt X an eine Position unterhalb der
Wasseroberfläche W und somit innerhalb des Wassers verlagert wird. Dabei wird ferner
der Aufnahmerahmen 12 zusätzlich soweit abgesenkt, dass eine Kollision zwischen der
Quertraverse 16 und dem Schleppkörper 20 ausgeschlossen werden kann. Dieser Betriebszustand
ist in Figur 1 gezeigt.
[0028] Zum Aufnehmen des Schleppkörpers 20 wird zunächst das Schleppseil 24 soweit eingeholt,
bis das Joch an den Begrenzungspuffern 30 der Andockeinrichtung 10 (vgl. Figur 2)
bzw. den in den Zeichnungen nicht dargestellten Endlagenschaltern anliegt. Anschließend
wird der Aufnahmerahmen 12 aus seiner leicht nach unten geneigten Stellung gemäß Figur
1 in eine etwa waagerechte Stellung hochgeklappt, wodurch die Quertraverse 16 den
Schleppkörper 20 untergreift und aufnimmt, so dass der Schleppkörper 20 auf der Quertraverse
16 zu liegen kommt. Diese Betriebstellung ist in Figur 3 gezeigt.
[0029] Anschließend wird der Schwenkarm 8 nach oben in Richtung auf das Schleppschiff verschwenkt,
bis er oberhalb der Wasseroberfläche W eine im Wesentlichen waagerechte Stellung an
der Unterseite 6 des Rumpfabschnittes 4 des Schleppschiffes einnimmt. Diese Schwenk-bewegung
des Schwenkarms 8 hat zur Folge, dass die Andock-einrichtung 10 und der Aufnahmerahmen
12 mit dem auf der Quertraverse 16 aufliegenden Schleppkörper 20 aus dem Wasser gehoben
und an der Unterseite 6 des Rumpfabschnittes 4 des Schleppschiffes in eine Staustellung
verbracht wird. Ferner ist die Anordnung so getroffen, dass sich während der Schwenkbewegung
des Schwenkarmes 8 die Länge des Schleppseiles 24 nicht ändert. Während dieser Schwenkbewegung
bleibt der Aufnahmerahmen 12 und der auf der Quertraverse 16 aufliegende Schleppkörper
20 in horizontaler Ausrichtung, da der Aufnahmerahmen 12 an der Andockeinrichtung
10 gelagert ist und die Andockeinrichtung 10, wie bereits zuvor erwähnt, wiederum
so am Schwenkarm 8 gelagert ist, dass sie ihre Ausrichtung während der Schwenkbewegung
des Schwenkarmes beibehält. Die Staustellung ist in Figur 4 gezeigt.
[0030] Im Übrigen ist in Figur 3 noch ergänzend zu erkennen, dass der Aufnahmerahmen 12
über ein Scharnier 32 an der Andockeinrichtung 10 und diese wiederum über ein Scharnier
34 am freien Ende des Schwenkarmes 8 gelagert ist. Außerdem lassen die Figuren 3 und
4 zusätzlich erkennen, dass der Schwenkarm 8 über ein Scharnier 36 am Rumpfabschnitt
4 des Schleppschiffes schwenkbar gelagert ist, wobei die Drehachse dieses Scharnieres
36 mit der Drehachse der Windentrommel 28 im dargestellten Ausführungsbeispiel zusammenfällt.
[0031] Zum Aussetzen des Schleppkörpers 20 erfolgt der zuvor beschriebene Bewegungsablauf
in umgekehrter Reihenfolge.
[0032] Die gesamte Bedienungseinrichtung für die beschriebene Schleppkörperaussetz- und
-aufnahmevorrichtung 2 befindet sich an einem in den Figuren nicht näher dargestellten
zentralen Ort auf dem Schleppschiff. Zum Aussetzen und Wiederaufnehmen des Schleppkörpers
werden weder Taucher, noch Decks- oder anderes Außenpersonal benötigt. Sofern sich
die zentrale Bedienungseinrichtung im Inneren des Schleppschiffes befindet, ist das
Aussetzen und Wiederaufnehmen des Schleppkörpers 20 auch bei Schlechtwetter-bedingungen
ohne Gefahr für die Besatzung möglich.
[0033] Für den Schleppbetrieb wird der Schwenkarm 8 ebenfalls in die in Figur 4 gezeigte
Stellung an der Unterseite 6 des Rumpfabschnittes 4 des Schleppschiffes verschwenkt,
wodurch ebenfalls die Andockeinrichtung 10 und Aufnahmerahmen 12 aus dem Wasser herausgehoben
werden. Somit nimmt die beschriebene Schleppkörperaussetz- und -auf-nahmevorrichtung
2 während des Schleppbetriebes die gleiche Stellung ein, wie sie in Figur 4 gezeigt
ist, allerdings ohne den Schleppkörper 20. Auf diese Weise wird verhindert, dass während
des Schleppvorganges die Schleppkörperaussetz- und -aufnahmevorrichtung 2 im Wasser
einen unerwünschten Widerstand verursacht.
[0034] Um während des gesamten Schleppvorganges des in das Wasser gelassenen tauchfähigen
Schleppkörpers 20 ein Eindringen des Schleppseils 24 bei Drehkreis- und anderen Manöverfahrten
des Schleppschiffes in die an beiden Enden der Schwimmkörper des Schleppschiffes befindlichen
Propeller und Ruder zu verhindern, sind im Bereich der Wasserlinie (Wasseroberfläche
W) sowie in Verlängerung der Kiellinie in den Figuren ebenfalls nicht dargestellte
Schutzbügel an den Schwimmkörpern vorgesehen.
[0035] Wie aus der zuvor gegebenen Beschreibung ersichtlich wird, ermöglicht die beschriebene
Schleppkörperaussetz- und -aufnahmevorrichtung 2 in Verbindung mit einem als "SWATH"
konstruierten Schleppschiff ein Aussetzen und Bergen des Schleppkörpers 20 von unten,
wobei der von der Umlenkrolle 26 gebildete Schlepppunkt unter Wasser verlagert wird.
[0036] Das zuvor anhand der Figuren beschriebene Ausführungsbeispiel behandelt das Aufnehmen
und Aussetzen eines tauchförmigen Schleppkörpers 20, der über das Schleppseil 24 vom
Schleppschiff geschleppt wird. Alternativ ist es aber auch denkbar, anstelle des beschriebenen
Schleppkörpers 20 ein in den Zeichnungen nicht dargestelltes eigenständiges Unterwasserfahrzeug
zu verwenden, das über einen eigenen Antrieb verfügt. Dabei wird hierzu anstelle des
Schleppseils 24 ein Kabel zur Übertragung von Energie und Daten sowie ein in den Zeichnungen
nicht dargestelltes und an der Andockeinrichtung 10 vorgesehenes Kopplungsmittel zur
lösbaren Kopplung des Unterwasserfahrzeuges verwendet werden.
1. Vorrichtung zum Aussetzen und Aufnehmen eines tauchfähigen Wasserfahrzeugs (20) von
einem Überwasserfahrzeug (4), mit einem am tauchfähigen Wasserfahrzeug (20) befestigbaren
Verbindungsmittel (24), das zumindestens mit einem Abschnitt an einem definierten
Kupplungspunkt (X) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch eine Führungseinrichtung (8, 10), die zum Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen
Wasserfahrzeugs (20) den Kupplungspunkt (X) unterhalb der Wasseroberfläche (W) positioniert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
zum Aussetzen und Aufnehmen eines als Schleppkörper ausgebildeten tauchfähigen Wasserfahrzeuges
(20) von einem Überwasserfahrzeug (4),
dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungspunkt (X) ein Schlepppunkt ist, an dem das, vorzugsweise seilförmige,
Verbindungsmittel (24) die Vorrichtung (2) verlässt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (8, 10) zwischen einer ersten Position oberhalb der Wasseroberfläche
(W) und einer zweiten Position unterhalb der Wasseroberfläche (W) bewegbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (8, 10) verschwenkbar ist und vorzugsweise mindestens einen
Schwenkarm (8) aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung teleskopierbar ist und vorzugsweise mindestens ein teleskopierbares
Schienensystem aufweist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (8, 10) eine Andockeinrichtung (10) zum lösbaren Eingriff
mit dem tauchfähigen Wasserfahrzeug (20) aufweist und die Andockeinrichtung (10) zum
Aussetzen und Aufnehmen des tauchfähigen Wasserfahrzeug (20) unterhalb der Wasseroberfläche
(W) positioniert.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungspunkt (X) an der Andockeinrichtung (10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Andockeinrichtung (10) ein Aufnahmemittel (12) aufweist, das beim Aufnehmen des
tauchfähigen Wasserfahrzeugs (20) dieses untergreift.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (12) schwenkbar gelagert ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
gekennzeichnet durch mindestens ein Dämpfungselement (14) zur Dämpfung der Bewegungen des Aufnahmemittels
(12).
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmemittel (12) mindestens ein Auflagerkissen aufweist.
12. Vorrichtung zum Schleppen eines tauchfähigen Wasserfahrzeugs (20), mit einer Vorrichtung
(2) nach Anspruch 2 und gegebenenfalls nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 11.
13. Überwasserfahrzeug mit einer Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Kupplungspunktes (X) zum Roll- bzw. Stampfzentrum minimal oder null
ist.
14. Überwasserfahrzeug nach Anspruch 13, mit einer Antriebs- und Rudereinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kupplungspunkt (X), in Fahrtrichtung (A) betrachtet, vor der Antriebs- und Rudereinrichtung
liegt.
15. Überwasserfahrzeug nach Anspruch 13 oder 14,
gekennzeichnet durch eine SWATH-Konstruktion mit zwei voneinander beabstandeten Schwimmkörpern.
16. Überwasserfahrzeug nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12 zwischen den Schwimmkörpern
angeordnet ist.