[0001] Die Erfindung betrifft einen Webschaft, der für Webmaschinen, insbesondere für schnell
laufende Webmaschinen geeignet ist.
[0002] An Webmaschinen dienen so genannte Webschäfte zur Fachbildung. Die Webschäfte werden
durch einen in Vorderansicht im Wesentlichen rechteckigen Rahmen gebildet, dessen
obere und untere lange Längskante jeweils durch einen Schaftstab gebildet ist. Seitlich
sind die Schaftstäbe durch Seitenstützen verbunden. Die Schaftstäbe sind häufig durch
Hohlkammerprofile gebildet. An den Schaftstäben sind Litzentragschienen befestigt,
die die Weblitzen tragen. Jede Weblitze weist zumindest ein Fadenauge auf, durch das
ein Kettfaden geführt ist. Zur Fachbildung werden die Webschäfte in schneller Folge
auf und ab bewegt. Bei großen Gewebebreiten ergeben sich sehr lange Schaftstäbe, die
in Abhängigkeit von der Webgeschwindigkeit (Tourenzahl) zur Durchbiegung neigen. Um
solche Durchbiegung zu mindern und vor allem, um unterschiedliche Durchbiegungen der
Schaftstäbe zu vermeiden, werden zur Verbindung der Schaftstäbe untereinander außer
den Seitenstützen gelegentlich Mittelverbinder eingesetzt. Solche Mittelverbinder
sind Streben, die mit ihren Enden die beiden Schaftstäbe verbinden.
[0003] Beispielsweise ist aus der DE-AS 26 20 778 ein Webschaft mit einem solchen Mittelverbinder
bekannt. Der Schaftstab besteht aus Blechprofilen, zwischen denen ein Füllmassekern,
z.B. aus Kunststoffhartschaum, wabenartigem Material oder einer leichten Holzsorte
angeordnet ist. Das Füllmaterial ist mit den Blechprofilen verklebt. Um außerdem eine
Möglichkeit zum Einsetzen des Mittelverbinders zu schaffen, ist ein zwischen den Blechprofilen
vorhandener Freiraum durch einen Gummikörper gefüllt, der mit den flachen Blechprofilen
fest haftend verbunden, z.B. verklebt ist. In dem Gummikörper ist ein Fortsatz einer
Profilschiene gehalten, die mit einem verbreiterten Kopf ein ebenfalls in den Zwischenraum
zwischen den beiden Blechprofilen eingeschobenes so genanntes Schiebeelement hält.
In dieses sind Schrauben eingesetzt, die den hier als Zwischenstrebe bezeichneten
Mittelverbinder halten.
[0004] Weiter ist aus der CH-PS 547 366 ein Webschaft mit einem verstellbaren Mittelverbinder
bekannt. Der Webschaft wird hier durch ein Hohlkammerprofil gebildet, das im Bereich
des Mittelverbinders ein dem jeweils anderen Schaftstab zugewandtes Fenster aufweisen
kann. In dem Innenraum des Hohlkammerprofils ist ein Haltekörper angeordnet, der mit
den Seitenwänden des Hohlkammerprofils verbunden ist.
[0005] Diese Anordnung ist nicht für höchste Webgeschwindigkeiten optimiert.
[0006] Aus der DE 32 20 710 C2 ist ein Webschaft mit Schaftstäben bekannt, die an ihrer
der jeweiligen Litzentragschiene zugewandten Seite eine enge Kammer zur Aufnahme eines
Klemmstücks aufweisen. Die Kammer ist zur Litzentragschiene hin durch ein Fenster
zugänglich. Ein in die Kammer eingesetztes Klemmstück bietet hier ein Widerlager für
den Mittelverbinder.
[0007] Die Kraftübertragung zwischen dem Mittelverbinder und dem Schaftstab erfolgt relativ
kleinräumig. Außerdem erfordert die Ausbildung einer längs durchgehenden Kammer für
das Klemmstück einen erhöhten Materialaufwand und führt somit zu einer erheblichen
Masse des Schaftstabs.
[0008] Ebenfalls einen als Hohlprofil ausgebildeten Schaftstab legt die DBP 1083759 zugrunde.
Zum Anbringen von mehreren Mittelverbindern ist jeder Schaftstab an seiner der Litzentragschiene
zugewandten Seite mit einer Öffnung versehen, durch die ein entsprechendes in dem
Innenraum angeordnetes Haltestück zugänglich ist. Dieses weist Gewindebohrungen zur
Aufnahme von Schrauben auf, die den Mittelverbinder halten.
[0009] Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, einen Webschaft zu schaffen, der insbesondere
für schnell laufende Webmaschinen geeignet ist.
[0010] Diese Aufgabe wird mit dem Webschaft nach Anspruch 1 oder 2 gelöst:
[0011] Der erfindungsgemäße Webschaft weist einen Schaftstab auf, der als Hohlkammerprofilkörper
ausgebildet ist und der wenigstens eine, vorzugsweise aber zwei oder mehrere geschlossene
Hohlkammern.aufweist, die sich längs durch den Schaftstab hindurch erstrecken. Die
Hohlkammern weisen dabei vorzugsweise einen längs unveränderlichen Querschnitt auf.
Die Querschnitte der einzelnen Hohlkammern sind vorzugsweise ungefähr gleich groß.
Bedarfsweise können sie auch unterschiedlich groß ausgebildet sein, wobei zwischen
den flachen Seitenwänden vorgesehene Stege nach Steifigkeitsgesichtspunkten angeordnet
sind. Die Hohlkammern weisen vorzugsweise einen etwa rechteckigen Querschnitt auf,
wobei die der Litzentragschiene zugewandte Hohlkammer an einer Stelle an der ein Mittelverbinder
anzuordnen ist, mit einem Fenster versehen ist. Durch dieses Fenster ist ein in der
Hohlkammer angeordnetes Haltestück zugänglich, das flächenhaft mit den die Hohlkammer
begrenzenden Seitenwänden verbunden ist. Durch die flächenhafte Verbindung findet
eine großflächige Kraftübertragung zwischen einem an das Haltestück anschließbaren
Mittelverbinder und dem Schaftstab statt. Es können deshalb Hohlkammerprofile mit
sehr dünnen Seitenwänden verwendet werden.
[0012] Die Erfindung ermöglicht es, breite Webschäfte mit langen Schaftstäben vorzusehen,
wobei sich diese Webschäfte für hohe Webgeschwindigkeiten eignen. Es ist keine gesonderte
Kammer für Klemmstücke oder dergleichen zur Befestigung von Mittelverbindern erforderlich.
Es können deshalb sehr leichtgewichtige Schaftstäbe verwendet werden, die an sich
nicht zum Aufbau von Webschäften mit Mittelverbindern vorgesehen sind. Es können somit
die entsprechenden Hohlkammerprofilkörper von einem Endlosprofil abgelängt werden,
aus dem normalerweise lediglich kürzere Schaftstäbe gefertigt werden.
[0013] Die zur Aufnahme des Haltestücks vorgesehene Hohlkammer ist vorzugsweise eine Hohlkammer,
die an den Enden des Schaftstabs Eckverbinderstücke aufnimmt. Eine gesonderte Hohlkammer
zur Aufnahme des Haltestücks ist nicht erforderlich. Vorzugsweise füllt der Querschnitt
des Haltestücks den Querschnitt der Hohlkammer im Wesentlichen lückenlos aus. Insbesondere
wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Haltestück sowohl beide Seitenwände als
auch beide Stege berührt. Es kann sich somit allseits in der Hohlkammer abstützen.
[0014] Die Befestigung des Haltestücks in der Hohlkammer erfolgt vorzugsweise durch eine
Klebeverbindung, wobei der spielarme Sitz des Haltestücks in der Hohlkammer bei noch
nicht ausgehärtetem Klebstoff bevorzugt wird. Dieser ermöglicht die Positionierung
des Haltestücks in der Hohlkammer, das Einfüllen von Klebstoff und die weitere Verarbeitung
oder Handhabung des betroffenen Schaftstabs ohne besondere Rücksicht auf die evtl.
noch nicht belastbare Klebeverbindung.
[0015] Des Weiteren wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Haltestück das zum Anschluss
des Mittelverbinders vorgesehene Fenster in Schaftlängsrichtung überbrückt. Damit
wird die durch das Haltefenster geschaffene Schwachstelle des Schaftstabs hinsichtlich
seiner Biegefestigkeit geschlossen. Bei entsprechender Überlappung kann die Steifigkeit
des Schaftstabs im Bereich des Fensters sogar über das sonst vorhandene Maß hinaus
erhöht werden.
[0016] Es wird als vorteilhaft angesehen, den Schaftstab und/oder das Haltestück mit einem
Mittel zu versehen, das das Einführen von Klebstoff erleichtert. Ein solches Mittel
kann in ein oder mehreren Kanälen bestehen, die in dem Haltestück und/oder in dem
Schaftstab ausgebildet sind und über die der Klebstoff von außen in die gewünschte
Klebefuge einführbar ist. Solche Kanäle können beispielsweise durch ein oder mehrere
Querbohrungen des Haltestücks gebildet sein, die mit ein oder mehreren in den Seitenwänden
des Schaftstabs vorgesehenen Klebstoffeinfüllöffnungen kommunizieren. Das Haltestück
weist dabei vorzugsweise wenigstens eine Klebstofftasche auf, die eine gewisse Klebstoffmenge
speichern kann, um aus diesem Vorrat heraus die sich ausbildende Klebefuge mit Klebstoff
zu versorgen.
[0017] Das Haltestück kann ein Kunststoffkörper oder ein Metallkörper oder ein kombinierter
Kunststoffmetallkörper sein. Beispielsweise können Gewindebuchsen in einen Kunststoffkörper
eingebettet sein, wodurch das Haltestück einerseits leicht und steif und andererseits
zum robusten Anschluss des Mittelverbinders durch Schrauben geeignet ist.
[0018] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Zeichnung, der Beschreibung oder von Ansprüchen.
[0019] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- einen mit einem Mittelverbinder versehenen Webschaft in schematisierter, verkürzter
Vorderansicht,
- Figur 2
- einen Schaftstab des Webschafts nach Figur 1 in ausschnittsweiser Darstellung,
- Figur 3
- den Schaftstab nach Figur 2, geschnitten entlang der Linie III-III und
- Figur 4
- eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs nach Figur 2 in einer der Figur
3 entsprechenden Schnittdarstellung.
[0020] In Figur 1 ist ein Webschaft 1 veranschaulicht, der einen oberen Schaftstab 2, einen
unteren Schaftstab 3 und Seitenstützen 4, 5 aufweist. Die im Abstand parallel zueinander
gehaltenen Schaftstäbe 2, 3 bilden mit den Seitenstützen 4, 5 einen rechteckigen Rahmen.
An jedem Schaftstab 2, 3 ist eine Litzentragschiene 6, 7 gehalten, zwischen denen
in großer Zahl Weblitzen 8 gehalten sind. Die Weblitzen 8 weisen jeweils wenigstens
ein Fadenauge 9 auf, durch das ein Kettfaden geführt ist. Dieser wird bei der Auf-
und Abbewegung des Webschafts 1 zum Ausbilden von Webfächern nach oben oder nach unten
bewegt.
[0021] Die Schaftstäbe 2, 3 sind zwischen ihren Seitenstützen durch ein oder mehrere sich
etwa parallel zu den Seitenstützen 4, 5 erstreckende Mittelverbinder 11 untereinander
verbunden. Mittelverbinder 11 können in der Mitte zwischen den Seitenstützen 4, 5
und/oder zusätzlich an anderen Stellen vorgesehen sein und erstrecken sich parallel
zu den Seitenstützen 4, 5. Sie dienen dazu, unkontrollierte Schwingungen der Schaftstäbe
2, 3 beim Arbeiten der Webmaschine so weit zu unterdrücken oder einzudämmen, dass
die Litzen 8 und sonstige Teile des Webschafts 1 keinen Schaden nehmen.
[0022] Die Schaftstäbe 2, 3 sind untereinander im Wesentlichen gleich oder ähnlich ausgebildet.
Die nachfolgende Beschreibung des Schaftstabs 3 gilt deshalb entsprechend für den
Schaftstab 2:
[0023] Der Schaftstab 3 ist in Figur 2 gesondert und im Ausschnitt dargestellt. Er wird
im Wesentlichen durch einen Profilkörper 12 beispielsweise in Form eines Leichtmetallstrangpressprofils
gebildet. Sein Querschnitt ist entlang seiner Längsrichtung L unverändert. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel weist der Profilkörper 12, wie insbesondere auch Figur 3 erkennen
lässt, zwei Hohlkammern 13, 14 auf, von denen zumindest die der Litzentragschiene
7 zugewandte Hohlkammer 14 leer ist. Die Hohlkammer 13 kann ebenfalls leer oder bedarfsweise
auch mit einem Füllmaterial, wie beispielsweise einem Leichtschaum oder dergleichen,
gefüllt sein. Es können auch Hohlkammerprofile mit lediglich einer Hohlkammer oder
mit mehreren Hohlkammern zur Anwendung kommen. Die Hohlkammern 13, 14 weisen vorzugsweise
einen etwa rechteckigen Querschnitt auf. Die Hohlkammer 13 wird durch einen außen
liegenden Steg 15 sowie durch einen Steg 16 begrenzt, der die beiden Hohlkammern 13,
14 voneinander trennt. Die Hohlkammer 14 wird durch den Steg 16 und den parallel zu
diesem angeordneten, die Hohlkammer 14 zu der Litzentragschiene 7 hin begrenzenden
Steg 17 begrenzt. Die Stege sind parallel zueinander orientiert und weisen ungefähr
eine gleiche Dicke auf. Etwa rechtwinklig zu den Stegen weist der Profilkörper 12
Seitenwände 18, 19 auf, die vorzugsweise wesentlich dünnwandiger als die Stege 15,
16, 17 ausgebildet sind und die die Flachseiten des Profilkörpers 12 bilden. Im unmittelbaren
Anschluss an die Stege 15, 16, 17 können die Seitenwände 18, 19 eine vergrößerte Dicke
haben, um dann in einem Abstand zu dem jeweiligen Steg 15, 16, 17 in einer Stufe oder
in einer Anschrägung zu einem dünneren Seitenwandbereich überzugehen. Bei dem Profilkörper
12 handelt es sich um ein hinsichtlich der Biegesteifigkeit weitgehend optimiertes
Profil. Von der Seitenwand 18 ausgehend erstreckt sich ein Wandbereich 21 von dem
Steg 17 weg (Figur 3). Der Wandbereich 21 trägt die Litzentragschiene 7.
[0024] Wo immer ein Mittelverbinder 11 anzuordnen ist, ist an dem Schaftstab 3 ein Fenster
22 ausgebildet. Das Fenster 22 ist durch eine Öffnung gebildet, die den Steg 17 auf
ganzer Breite zwischen den Seitenwänden 18 und 19 sowie einen geringen Teil der Seitenwand
19 entfernt. Durch das Fenster 22 ist ein Haltestück 23 zugänglich, das in der Hohlkammer
14 angeordnet ist. Das Haltestück 23 ist aus den Figuren 2 und 3 ersichtlich. In seiner
einfachsten Form ist es ein etwa quaderförmiges Element aus Metall oder Kunststoff.
Beispielsweise kann es aus einem geschäumten Metall (z.B. Aluminiumschaum) ausgebildet
oder durch einen massiven Metallkörper oder Kunststoffkörper gebildet sein. Es weist
zwei Flachseiten 24, 25 auf, die im Wesentlichen ganzflächig an den Seitenwänden 18,
19 anliegen. In der Nähe der schmalen oberen und unteren Stirnseite 26, 27 des Haltestücks
23 kann das Haltestück 23 mit Stufen 28, 29, 31, 32 versehen sein, um die hier verdickten
Partien der Seitenwände 18, 19 aufzunehmen. Die Höhe des Haltestücks 23 ist dabei
so bemessen, dass die Stirnseiten 26, 27 an den Stegen 16, 17 anliegen. Die zwischen
seinen beiden Endflächen 33, 34 zu messende Länge des Haltestücks 23 ist vorzugsweise
größer als die des ebenfalls in Längsrichtung L zu messende Länge des Fensters 22,
so dass dieses von dem Haltestück 23 überbrückt ist. Entsprechend liegen Abschnitte
27a, 27b zu beiden Seiten des Fensters 22 an dem Steg 17 an.
[0025] Das Haltestück 23 weist im Bereich des Fensters 22 zumindest ein, vorzugsweise aber
zwei oder mehrere Gewindebohrungen 35, 36 auf, die in Figur 2 lediglich durch strichpunktierte
Linien angedeutet sind. Sie dienen der Aufnahme von Befestigungsschrauben 37 mit denen
der Mittelverbinder 11 an das Haltestück 23 angeschlossen werden kann. Dieser ist
als Stab ausgebildet, der an beiden Enden jeweils einen Fuß trägt und der die Schaftstäbe
2, 3 wie eine Strebe miteinander verbindet.
[0026] Das Haltestück 23 kann bei einer einfachsten Ausführungsform lose, d.h. mit geringem
Spiel in der Hohlkammer 14 sitzen. Es wird jedoch bevorzugt, das Haltestück 23 beispielsweise
durch Klebstoff am Platz zu sichern und dabei zusätzlich eine Verstärkung des durch
das Fenster 22 geschwächten Schaftstabs 3 im Bereich des Fensters 22 zu bewirken.
Dazu ist Klebstoff zumindest zwischen die Flachseiten 24, 25 und die jeweils benachbarten
Seitenwände 18, 19 eingeführt, wobei sich der Klebstoff möglichst von Endfläche 33
zu Endfläche 34 erstreckt. Außerdem erstreckt er sich vorzugsweise wenigstens über
den Bereich einer jeweiligen Flachseite 24, 25 der zwischen den zu ihr jeweils gehörigen
Stufen 28, 29, 31, 32 eingeschlossen ist. Bei einer weiter bevorzugten Ausführungsform
sind auch die Stirnseiten 26, 27 des Haltestücks 23 mit den Stegen 16, 17 verklebt.
[0027] Zum Einführen des Klebstoffs kann die Seitenwand 18 oder 19 mit ein oder mehreren
Klebstoffeinfüllöffnungen, z.B. in Form relativ kleiner Löcher 38, 39 versehen sein,
die als Mittel zum Einführen von Klebstoff zwischen die jeweilige Seitenwand 18, 19
und das Haltestück 23 dienen. Im Bereich der Löcher 38, 39 ist das Haltestück 23 vorzugsweise
mit Durchgangsbohrungen 41, 42 versehen, deren Durchmesser wesentlich größer ist als
der Durchmesser der Löcher 38, 39. Sie bilden somit zum einen Klebstofftaschen und
sind zum anderen unabhängig von der genauen Axialpositionierung des Haltestücks 23
jeweils so weit im Bereich der Löcher 38, 39, dass sie sich mit Klebstoff füllen können.
[0028] Das Haltestück 23 kann auch durch andere vom Kleben verschiedene Befestigungstechniken
mit den Seitenwänden 18, 19 verbunden sein. Bei Schaftstäben 2, 3, die aus Verbundwerkstoffen
hergestellt sind und deren Seitenwände 18, 19 z.B. aus Stahlblech ausgebildet sind,
kann das Haltestück 23 an den Seitenwänden 18, 19 angeschweißt sein. Es ist auch möglich,
das Haltestück 23 mittels Niet- bzw. Schraubverbindung(en) mit den Seitenwänden 18,
19 zu verbinden.
[0029] Zum Aufbau eines Webschafts 1 werden die Schaftstäbe 2, 3 zunächst an den Stellen
mit Fenstern 22 versehen, an denen Mittelverbinder 11 vorgesehen werden sollen. Falls
erforderlich werden die Litzentragschienen 6, 7 befestigt. In die Hohlkammer 14 werden
dann die erforderlichen Haltestücke 23 axial eingeschoben. Das Spiel der den Querschnitt
der Hohlkammer 14 im Wesentlichen ausfüllenden Haltestücke 23 ist dabei gerade eben
so groß, dass sich die Haltestücke 23 mit nicht zu großer Mühe an ihren Platz schieben
lassen, an dem sie das jeweilige Fenster 22 schließen. Vorher oder zum jetzigen Zeitpunkt
werden dann die Löcher 38, 39 in die Seitenwand 19 eingebracht und es wird Klebstoff
durch diese Löcher 38, 39 eingefüllt. Dies kann durch Druckbeaufschlagung geschehen,
um ein Vordringen des Klebstoffs in den Spalt zwischen den Flachseiten 24, 25 und
den Seitenwänden 18, 19 zu fördern. Je nach verwendetem Klebstoff kann der Schaftstab
2, 3 dazu erwärmt werden. Dies gilt insbesondere bei Verwendung von Heißklebstoffen.
Es können auch Klebstoffe verwendet werden, die sich unter Kapillarwirkung gewissermaßen
von selbst in die Klebefuge ziehen.
[0030] An beiden Enden des Schaftstabs 2, 3 wird in die Hohlkammer 13 und/oder die Hohlkammer
14 ein Eckverbinder 43, 44 (Figur 1) eingesetzt und falls erforderlich befestigt.
Der Webschaft 1 kann nun montiert werden. Sind die Weblitzen 8 auf die Litzentragschienen
6, 7 aufgeschoben können der oder die Mittelverbinder 11 zwischen die Schaftstäbe
2, 3 geschraubt werden.
[0031] Figür 4 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform des Schaftstabs 3, die
sich durch die geänderte Ausbildung des Haltestücks 23' von der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform unterscheidet. Das Haltestück 23' ist durch einen Kunststoffkörper
gebildet, in dem ein oder mehrere Gewindebuchsen 45 vorzugsweise aus Metall zur Aufnahme
der Befestigungsschrauben 37 angeordnet sind. Die Gewindebuchsen weisen wie die entsprechenden
Gewindebohrungen 35, 36 eine zu den Seitenwänden 18., 19 geneigte Ausrichtung auf.
Somit schließen die Bohrungsachsen 46 mit der Längsrichtung der Mittelverbinder 11,
die in den Figuren 3 und 4 durch eine strichpunktierte, parallel zu den Seitenwänden
18, 19 verlaufende Linie 47 markiert ist, einen spitzen Winkel ein. Dies erleichtert
den Zugang zu den Befestigungsschrauben 37 beim Lösen und Befestigen des Mittelverbinders
11. Dieses ist zum Einrichten des Webschafts 1 beispielsweise dann erforderlich, wenn
Litzen auf den Litzentragschienen 6, 7 über die Position des Mittelverbinders 11 hinaus
zu verschieben oder auszuwechseln sind.
[0032] Ein Webschaft 1 weist Schaftstäbe 2, 3 auf, die als Profilkörper 12 mit wenigstens
einer Hohlkammer 14 ausgebildet sind. Die Schaftstäbe 2, 3 sind durch Seitenstützen
4, 5 und wenigstens einen Mittelverbinder 11 untereinander verbunden. Zur Befestigung
des letzteren sind in den Hohlkammern 14 Haltestücke 23 angeordnet, die durch Fenster
22 zugänglich sind. Die Haltestücke 23 sind vorzugsweise in die Hohlkammer 14 eingeklebt
und weisen ein oder mehrere Gewindebohrungen zum Befestigen des Mittelverbinders 11
mittels Schrauben 37 auf.
Bezugszeichenliste:
[0033]
- 1
- Webschaft
- 2, 3
- Schaftstab
- 4, 5
- Seitenstütze
- 6, 7
- Litzentragschienen
- 8
- Weblitzen
- 9
- Fadenauge
- 11
- Mitteverbinder
- 12
- Profilkörper
- 13, 14
- Hohlkammer
- 15, 16, 17
- Steg
- 18, 19
- Seitenwände
- 21
- Wandbereich
- 22
- Fenster
- 23
- Haltestück
- 24, 25
- Flachseiten
- 26, 27
- Stirnseiten
- 28, 29, 31, 32
- Stufen
- 33, 34
- Endflächen
- 35, 36
- Gewindebohrungen
- 37
- Befestigungsschrauben
- 38, 39
- Klebstoffeinfüllöffnungen /Löcher
- 41, 42
- Durchgangsbohrungen
- 43, 44
- Eckverbinder
- 45
- Gewindebuchsen
- 46
- Bohrungsachsen
- 47
- Linie
- L
- Längsrichtung
1. Webschaft (1), insbesondere für schnelllaufende Webmaschinen,
mit einem Schaftstab (3), der als Hohlkammerprofilkörper (12) ausgebildet ist, der
wenigstens eine geschlossene Hohlkammer (14) mit zwei im Wesentlichen flachen Seitenwänden
(18, 19) und zwei Stegen (16, 17)aufweist, von denen einer mit einem Fenster (22)
versehen ist,
mit einem Haltestück (23), das in der Hohlkammer (14) angeordnet ist und flächenhaft
mit den Seitenwänden (18, 19) verbunden ist.
2. Webschaft (1), insbesondere für schnelllaufende Webmaschinen,
mit einem Schaftstab (3), der als Hohlkammerprofilkörper (12) ausgebildet ist, der
wenigstens eine geschlossene Hohlkammer (14) mit zwei im Wesentlichen flachen Seitenwänden
(18, 19) und zwei Stegen (16, 17)aufweist, von denen einer mit einem Fenster (22)
versehen ist,
mit einem Haltestück (23), das in der Hohlkammer (14) angeordnet ist und das sich
von einem Steg (16) zu dem anderen Steg (17) erstreckt.
3. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (14) eine zwischen den Stegen (16, 17) zu messende Höhe aufweist,
die größer ist als die zwischen ihren Seitenwänden (18, 19) zu messende Breite.
4. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (14) an ihren stirnseitigen Enden mit Eckverbinderstücken (43, 44)
versehen ist, an die Seitenstreben (4, 5) angeschlossen sind.
5. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) das Fenster (22) in Schaftlängsrichtung (L) überbrückt.
6. Webschaft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Haltestück (23) von einem Steg (16) zu dem anderen Steg (17) erstreckt.
7. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) den gesamten Querschnitt der Hohlkammer (14) ausfüllt.
8. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) mit den Seitenwänden (18, 19) verklebt ist.
9. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaftstab (2, 3) mit einem Mittel (38, 39) zum Einführen von Klebstoff zwischen
die Seitenwand (18, 19) und das Haltestück (23) versehen ist.
10. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (38, 39) ein in zumindest einer der Seitenwände (19) vorgesehener Kanal
ist.
11. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) wenigstens eine Klebstofftasche (41) aufweist.
12. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) wenigstens eine durch das Fenster (22) zugängliche Gewindebohrung
(35) aufweist.
13. Webschaft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) ein Kunststoffkörper (23') mit wenigstens einer Metalleinlage
(45) ist.
14. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) an beiden Stegen (16, 17) anliegt.
15. Webschaft nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Haltestück (23) mit jeder Seitenwand (18, 19) eine Klebefuge festlegt, die die
Länge des Fenster (22) in Längsrichtung (L) des Schaftstabs (2, 3) übersteigt und
die das Fenster (22) überbrückt.