[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit einem Maschinengestell und mindestens
zwei Legebarren, die Legenadeln tragen und in Versatzrichtung bewegbar sind, wobei
eine Grundposition der Legebarren quer zur Versatzrichtung veränderbar ist.
[0002] Eine derartige Kettenwirkmaschine ist aus DE-PS 1 185 326 bekannt. Jede Legeschiene
ist hierbei an mehreren Armen aufgehängt. Jeder Arm ist über ein Paar einseitig befestigte
Bolzen an einem Tragarm befestigt, der wiederum auf einer Gehängwelle festgelegt ist.
Ein Bolzen jedes Bolzenpaares ist zur Veränderung des seitlichen Legeschienenabstandes
an seinem Arm exzentrisch drehbar und feststellbar angeordnet. Wenn der Abstand der
Legenadeln geändert werden soll, dann muß man bei der entsprechenden Legebarre eine
Änderung ihrer Winkellage vornehmen. Hierzu muß man an jedem Bolzen eine Mutter lösen,
den Bolzen exzentrisch verdrehen und die Mutter dann wieder festziehen. Dies ist sehr
aufwendig.
[0003] Bei Wirkmaschinen mit zwei Wirknadelfonturen kann der Abstand der Nadelbarren verstellt
werden, um bei einem Abstandsgewirke den Abstand zwischen den beiden Grundwarenbahnen
vergrößern oder verringern zu können. Dadurch muß zumindest ein Teil der Legebarren
dem geänderten Abstand der Arbeitsnadeln angepaßt werden, damit ein einwandfreies
Zusammenwirken von Arbeitsnadeln und Lochnadeln beibehalten werden kann.
[0004] Die Legebarren sind vielfach an Legebarrenhebeln befestigt, die wiederum auf Gehängewellen
geklemmt werden. Die Gehängewellen sind mit Lagerböcken an einer oder mehreren Traversen
im Maschinengestell befestigt. Die Legebarrenhebel sind mit Legebarrenführungen versehen,
in welchen die Legebarren aufgenommen werden. Die Legebarren führen zum Zweck der
Musterung einen seitlichen Versatz parallel zur Arbeitsbreite durch. Weiterhin führen
die Legebarren in der Regel eine Durchschwingbewegung während des Wirkprozesses durch.
Dabei schwingen die an den Legebarren befestigten Lochnadeln durch die Gassen der
Arbeitsnadeln. Die Durchschwingbewegung wird vielfach von einem Exzenter- oder Kurbeltrieb
herbeigeführt, der sich im Maschinengestell befindet. Durch einen Stößel wird ein
Maschinenhebel angesteuert, der mit mehreren Bohrungen versehen ist. Ein Gestänge
verbindet den Maschinenhebel mit einem Ansteuerhebel, der auf die Gehängewelle geklemmt
ist. Um die Grundposition der Legebarre und damit den Abstand der Legebarren zu verändern,
kann das Verbindungsgestänge in eine von mehreren Bohrungen des Maschinenhebels gesteckt
werden. Da in der Regel mehrere dieser Hebel auf der gesamten Arbeitsbreite der Kettenwirkmaschine
verteilt sind, ist eine Abstandsverstellung der Legebarre auch hier sehr aufwendig.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einstellung der Grundposition der Legebarren
auf einfache Weise durchzuführen.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Kettenwirkmaschine der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß mindestens eine Legebarre an einem im Maschinengestell quer zur Versatzrichtung
verlagerbaren Träger angeordnet ist, der durch einen Zentralantrieb positionierbar
ist.
[0007] Über die Positionierung des Trägers läßt sich die Grundposition der Legebarre verändern.
Diese Positionierung des Trägers läßt sich quasi mit einer einzigen Aktion durchführen,
weil lediglich der Zentralantrieb in Betrieb genommen werden muß. Der Zentralantrieb
wirkt auf den Träger insgesamt, so daß man mit relativ geringem Aufwand eine Verlagerung
des Trägers näher zur Versatzrichtung bewirken kann. Durch eine derartige Verlagerung
wird die Grundposition der Legebarre geändert. Damit kann auf einfache Weise die Grundposition
der entsprechenden Legebarre an veränderte Positionen der Wirknadeln angepaßt werden.
[0008] Vorzugsweise ist der Träger als Traverse ausgebildet, die auf mindestens zwei Schlitten
montiert ist, die auf Führungsschienen verschiebbar sind. Die Schienen verlaufen dann
quer zur Versatzrichtung, also quer zur Arbeitsbreite der Kettenwirkmaschine. Wenn
diese Schienen mit einem ausreichenden Abstand zueinander angeordnet sind, dann kann
man die Ausrichtung der Traverse mit hoher Genauigkeit parallel zur Versatzrichtung
beibehalten. Die Schlitten stellen dabei im Zusammenwirken mit den Schienen eine reibungsarme
Bewegungsmöglichkeit für die Traverse zur Verfügung. Der Zentralantrieb kann also
vergleichsweise schwach ausgebildet sein.
[0009] Vorzugsweise sind zwei Legebarren an jeweils einem Träger angeordnet, wobei die Träger
durch den Zentralantrieb gegensinnig bewegbar sind. Eine derartige Ausgestaltung ist
insbesondere bei doppelfonturigen Kettenwirkmaschinen von erheblichem Vorteil, die
ein Abstandsgewirke herstellen. Hier werden bei einer Veränderung des Abstands des
Abstandgewirkes die Arbeitsnadeln ebenfalls gegensinnig verstellt. Wenn man nun die
Legenadeln entsprechend gegensinnig verstellen kann, dann wird eine Anpassung der
Grundposition der Legenadeln an die Arbeitsnadelfontur vereinfacht. Durch die Ansteuerung
des Zentralantriebes lassen sich dann zwei Legebarren gleichzeitig positionieren.
Diese Positionierung erfolgt so, daß vorgegebene Randbedingungen automatisch eingehalten
werden, beispielsweise eine symmetrische Anordnung der Legebarren.
[0010] Bevorzugterweise weist der Zentralantrieb mindestens eine Gewindespindel auf, die
in eine Gewindebuchse am Träger eingreift und zumindest in Richtung ihrer Längserstreckung
ortsfest am Maschinengestell gehalten ist. Durch eine Drehbewegung der Gewindespindel
in eine Richtung wird der Träger in eine erste Richtung verlagert. Wenn die Gewindespindel
in die andere Richtung gedreht wird, dann wird der Träger in die entgegengesetzte
Richtung verlagert. Da mit einer derartigen Gewindepaarung zwischen Gewindespindel
und Gewindebuchse ein relativ großes Übersetzungsverhältnis verbunden ist, ist es
einerseits möglich, die entsprechende Legebarre relativ genau zu positionieren. Andererseits
ist für die Verlagerung der Legebarre mit ihrem Träger nur eine vergleichsweise geringe
Kraft erforderlich.
[0011] Vorzugsweise weist die Gewindespindel zwei gegenläufig gerichtete Gewindeabschnitte
auf, die in Gewindebuchsen an den Trägern mit entsprechend entgegengesetzt gerichteten
Gewinden eingreifen. Wenn die Gewindespindel in eine Richtung gedreht wird, dann werden
die beiden Träger aufeinander zu bewegt, so daß sich der Abstand der Legebarren verringert.
Wenn die Gewindespindel in die andere Richtung gedreht wird, dann wird der Abstand
zwischen den Trägern und den damit verbundenen Legebarren entsprechend vergrößert.
[0012] Vorzugsweise ist die Gewindespindel in einer im Maschinengestell fixierten Haupttraverse
gelagert. Die Haupttraverse dient dann als Festanschlag und Fixpunkt.
[0013] Hierbei ist von Vorteil, wenn in Versatzrichtung verteilt mindestens zwei Gewindespindeln
angeordnet sind, die über Verbindungsmittel synchron miteinander gekuppelt sind. Derartige
Verbindungsmittel können beispielsweise Zahnräder oder Ketten sein, wobei sichergestellt
ist, daß die Drehung einer Gewindespindel unmittelbar auf eine oder mehrere andere
Gewindespindeln übertragen wird. Damit ist es möglich, den zur Abstützung der Legebarre
verwendeten Träger in Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine an mehreren Positionen
mit Kraft zu beaufschlagen, um eine Verlagerungsbewegung zu bewirken. Damit wird das
Risiko klein gehalten, daß der Träger bei einer Ansteuerung durch den Zentralantrieb
seine Ausrichtung parallel zur Versatzrichtung verliert.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigt:
- die einzige Figur
- eine schematische Darstellung einer Kettenwirkmaschine.
[0015] Eine Kettenwirkmaschine 1 weist ein Maschinengestell 2 auf, in dem zwei Wirknadelbarren
3, 4 angeordnet sind. Ein Abstandsgewirke 5 ist zwischen den Wirknadelbarren 3, 4
zu erkennen.
[0016] Neben weiteren Wirkwerkzeugen 6, 7 weist die Wirkmaschine 1 Legenadeln in Form von
Lochnadeln auf, die an sechs Legebarren 8-13 angeordnet sind. Hierbei sind jeweils
zwei äußere Legebarren 8, 9 an Legebarrenhebeln 14 und die beiden anderen äußeren
Legebarren 10, 11 an Legebarrenhebeln 15 angeordnet. Da die Legebarrenhebel 14, 15
in der Ansicht hintereinander angeordnet sind, ist jeweils nur ein Legebarrenhebel
14, 15 zu erkennen. Die Legebarren 8, 9 sind hauptsächlich der Wirknadelbarre 3 zugeordnet.
Die Legebarren 8, 9 bzw. 10, 11 erzeugen hauptsächlich einen Warengrund. Die Legebarren
10, 11 sind hauptsächlich der Wirknadelbarre 4 zugeordnet. Die Legebarren 12, 13 dienen
dazu, die Abstandsfäden des Abstandsgewirkes 5 zu legen.
[0017] Die Legebarren 8-13 sind in an sich bekannter Weise in Versatzrichtung bewegbar,
d.h. senkrecht zur Zeichenebene. Ein hierfür vorgesehener Antrieb ist nicht näher
dargestellt.
[0018] Ferner können die Legebarren 8-13 so bewegt werden, daß die an ihnen befestigten
Lochnadeln durch Nadelgassen an den Wirknadelbarren 3, 4 schwingen. Dies ist bezogen
auf die Darstellung der Figur aus der in der Figur dargestellten Grundposition nach
rechts bzw. nach links. Auch der hierfür notwendige Antrieb ist nicht extra dargestellt.
[0019] Die Hebel 14, die die beiden linken Legebarren 8, 9 tragen, sind an einer Traverse
16 befestigt. Die Traverse 16 ist auf einem Führungsschlitten 17 angeordnet, der auf
Schienen 18 verlagerbar ist. Die Schienen 18 sind quer zur Versatzrichtung, d.h. quer
zur Breitenrichtung der Kettenwirkmaschine 1 angeordnet. Zweckmäßigerweise wird man
über die Breite der Kettenwirkmaschine mehrere Schlitten 17 mit entsprechenden Schienen
18 vorsehen, beispielsweise einen pro Legebarrenhebel, so daß die Traverse 16 in Breitenrichtung
ausreichend unterstützt ist.
[0020] In ähnlicher Weise sind die Legebarrenhebel 15 an einer Traverse 19 befestigt, die
auf einem Schlitten 20 angeordnet ist, der auf Schienen 21 verlagerbar ist. Die Schienen
21 weisen die gleiche Ausrichtung wie die Schienen 18 auf.
[0021] Eine Haupttraverse 22 ist etwa in der Mitte des Maschinengestells 2 angeordnet. Die
Haupttraverse 22 ist ortsfest am Maschinengestell 2 befestigt.
[0022] Eine Gewindespindel 23 weist einen ersten Gewindeabschnitt 24 auf, der mit einer
Gewindebuchse 25 in Eingriff steht, die mit der ersten Traverse 16 verbunden ist.
Ferner weist die Gewindespindel 23 einen zweiten Gewindeabschnitt 26 auf, der mit
einer Gewindebuchse 27 in Eingriff steht, die mit der zweiten Traverse 19 verbunden
ist.
[0023] Die Gewindeabschnitte 24, 26 haben entgegengesetzt gerichtete Steigungen. Das gleiche
gilt für die Gewindebuchsen 25, 27. Wenn nun die Gewindespindel 23 in eine Richtung
gedreht wird, dann wird die erste Traverse 16 (bezogen auf die Darstellung der Figur)
nach rechts bewegt und die zweite Traverse 19 nach links. Die beiden Traversen 16,
19 nähern sich also der Haupttraverse 22 an. Wenn die Gewindespindel 23 in die entgegengesetzte
Richtung gedreht wird, dann werden die beiden Traversen 16, 19 von der Haupttraverse
22 entfernt.
[0024] Wenn die beiden Gewindeabschnitte 24, 26 die gleiche Steigungshöhe haben, dann erfolgt
die Bewegung der Traversen 16, 19 relativ zur Haupttraverse 22 symmetrisch, d.h. auch
die Legebarren 8, 9 bzw. 10, 11 werden symmetrisch zu einer Mittelebene 29 verlagert.
Man kann durch Verdrehen der Gewindespindel 23 auf einfache Weise dafür sorgen, daß
die Legebarren 8, 9 bzw. 10, 11 den Wirknadelbarren 3, 4 nachgeführt werden, wenn
die Wirknadelbarren 3, 4 verstellt werden.
[0025] Die Gewindespindel 23 ist an der Haupttraverse in Lagern 30, 31 gelagert. Ein Axialanschlag
32 sorgt dafür, daß sich die Gewindespindel 23 nicht in Richtung ihrer Längserstreckung
verlagern kann.
[0026] In vielen Fällen wird es ausreichen, eine einzige Gewindespindel 23 etwa in der Mitte
der Traversen 16, 19, 22 anzuordnen. In manchen Fällen kann es allerdings sinnvoll
sein, mehrere Gewindespindeln 23 über die Breite der Kettenwirkmaschine 1 zu verteilen.
In diesem Fall ist es sinnvoll, die Gewindespindeln 23 mit Verbindungsmitteln zu verbinden,
beispielsweise einem Zahnriemen 33 oder einer Kette, die über Kettenräder 34 geführt
sind, die mit den jeweiligen Gewindespindeln 23 drehfest verbunden sind. In diesem
Fall werden die Traversen 16, 19 über ihre Länge an mehreren Positionen verteilt mit
einer Kraft zur Verlagerung beaufschlagt.
1. Kettenwirkmaschine mit einem Maschinengestell und mindestens zwei Legebarren, die
Legenadeln tragen und in Versatzrichtung bewegbar sind, wobei eine Grundposition der
Legebarren quer zur Versatzrichtung veränderbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Legebarre (8, 9; 10, 11) an einem im Maschinengestell (2) quer zur
Versatzrichtung verlagerbaren Träger (16, 19) angeordnet ist, der durch einen Zentralantrieb
(23, 28) positionierbar ist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (16, 19) als Traverse ausgebildet ist, die auf mindestens zwei Schlitten
(17, 20) montiert ist, die auf Führungsschienen (18, 21) verschiebbar sind.
3. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Legebarren (8, 9; 10, 11) jeweils an einem Träger (16; 19) angeordnet sind,
wobei die Träger (16, 19) durch den Zentralantrieb (23, 28) gegensinnig bewegbar sind.
4. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zentralantrieb mindestens eine Gewindespindel (23) aufweist, die in eine Gewindebuchse
(25, 27) am Träger (16, 19) eingreift und zumindest in Richtung ihrer Längserstreckung
ortsfest am Maschinengestell (2) gehalten ist.
5. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (23) zwei gegenläufig gerichtete Gewindeabschnitte (24, 26) aufweist,
die in Gewindebuchsen (25, 27) an den Trägern (16, 19) mit entsprechend entgegengesetzt
gerichteten Gewinden eingreifen.
6. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (23) in einer im Maschinengestell (2) fixierten Haupttraverse
(22) gelagert ist.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Versatzrichtung verteilt mindestens zwei Gewindespindeln (23) angeordnet sind,
die über Verbindungsmittel (32) synchron miteinander gekuppelt sind.