[0001] Die Erfindung betrifft einen Stückbaumfärbeapparat mit einem verschließbaren Behälter
und einem in dem Behälter herausnehmbar angeordneten Warenbaum, der zur Aufnahme eines
Wickelkörpers aus Textilgut eingerichtet ist und wenigstens ein im Bereiche der Umfangswandung
perforiertes Rohr aufweist.
[0002] Solche Stückbaumfärbeapparate sind in der Praxis in einer Reihe von Ausführungsformen
bekannt. Sie dienen zum Färben von bahn- oder bandförmigem Textilgut, das zu einem
oder mehreren nebeneinander liegenden Wickel(n) auf dem Warenbaum aufgewickelt, in
der Regel radial von innen nach außen von der Behandlungsflotte durchströmt ist. Die
Flotte wird während der Behandlung des Textilgutes in einem eine Umwälzpumpe enthaltenden
Kreislauf geführt, der ggfs. einen Wärmetauscher enthält, um die für den jeweiligen
Behandlungsschritt erforderliche Flottentemperatur einstellen zu können. Aus einem
an diesen Flottenkreislauf angeschlossenen Zusatzgefäß können zu bestimmten Zeitpunkten
während des Behandlungsprogrammablaufs Zusatzmittel in den Flottenkreislauf eingebracht
werden. Dabei handelt es sich in der Regel um Chemikalien, die in wässriger Lösung
oder Dispersion vorliegen und deshalb mit einer gewissen Flüssigkeitsmenge in den
Kreislauf eingebracht werden.
[0003] Der druckfeste Behälter dieser Stückbaumfärbeapparate ist durchweg zylindrisch als
Autoklav ausgebildet und mit Rücksicht auf die Erleichterung der Beladung mit dem
vollgewickelten Warenbaum liegend angeordnet. Viele Behandlungen, insbesondere Färbeverfahren
des Textilguts, verlangen die Vollflutung des Behälters während der Behandlung, um
die Einwirkung von Luft-Sauerstoff auszuschließen. Da während des Behandlungsablaufs
Volumenänderungen der Flotte auftreten, die von prozessbedingten Änderungen der Flottentemperatur
und ggfs. von dem Einbringen von Behandlungsmitteln aus dem Zusatzgefäß herrühren,
ist dem den Warenbaum mit dem Wickelkörper enthaltenden Behälter ein Expansions- und
Abrufraum zugeordnet, der mit dem Behälter über Überlaufleitungen verbunden ist. Bei
in der Praxis bekannten Stückbaumfärbeapparaten ist dieser Expansions- und Abrufraum
in Gestalt eines eigenen geschlossenen Gefäßes ausgebildet, das oberhalb des Behälters
angeordnet oder unmittelbar auf dieses aufgesetzt ist. In diesem Gefäß wird ein gewisser
Flottenspiegel aufrecht erhalten, der sicherstellt, dass der Behälter während der
Behandlung voll geflutet ist und der gleichzeitig einen unerwünschten Druckanstieg
in dem Behälter verhütet. Um zu vermeiden, dass sich im oberen Bereich des Behälters
Luftblasen halten, ist das den Expansions- und Abrufraum bildende Gefäß mit dem Behälter
über wenigstens eine Überlaufleitung verbunden, die auf der Oberseite des Behälters
an zwei axial voneinander beabstandeten Stellen abgeht.
[0004] Die Anordnung eines kesselartigen Gefäßes auf dem den Warenbaum mit dem Wickelkörper
enthaltenden Behälter erfordert eine beträchtliche Deckenhöhe in den den Stückbaumfärbeapparat
aufnehmenden Baulichkeiten; sie ist auch konstruktiv aufwendig. Man hat deshalb das
den Expansions- und Abrufraum bildende kesselartige Gefäß auch schon neben dem Behälter
angeordnet, was aber dann verhältnismäßig lange Überlaufleitungen bedingt und außerdem
besondere Vorkehrungen erforderlich macht, um zu vermeiden, dass sich Luftblasen in
dem Behälteroberteil oder in den Überlaufleitungen halten. Auch ist aus räumlichen
Gründen die Anordnung eines solchen Gefäßes neben dem Behälter häufig nicht erwünscht.
[0005] Zu erwähnen ist schließlich noch, dass die in dem Expansions- und Abrufraum enthaltene
Flotte ebenfalls umgewälzt werden muss, um zu erreichen, dass immer eine möglichst
gleiche Konzentration vorhanden ist und um zu vermeiden, dass sich Ablagerungen von
Chemikalien oder dergleichen Unzuträglichkeiten bilden. Die bekannten Stückbaumfärbeapparate
haben deshalb eine Einrichtung zur Aufrechterhaltung eines eigenen beschränkten Flottenumwälzkreislaufes
durch den Behälterinnenraum, die Überlaufleitungsmittel und den Expansions- und Abrufraum.
Typischerweise wird in diesem beschränkten Flottenumwälzkreislauf anteilmäßig etwa
die gleiche Menge wie die Gesamtflottenmenge umgewälzt.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Stückbaumfärbeapparat zu schaffen, der sich durch einen einfachen, übersichtlichen
Aufbau bei preisgünstiger Herstellungsmöglichkeit und durch einen geringen Platzbedarf
oberhalb des den Warenbaum mit dem Wickelkörper enthaltenden Behälters auszeichnet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe weist der Stückbaumfärbeapparat gemäß der Erfindung die
Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
[0008] Bei dem neuen Stückbaumfärbeapparat ist der Expansions- und Abrufraum unmittelbar
in dem Behälter selbst angeordnet. Damit entfallen alle die bisher erforderlichen
Zusatzgefäße oder -kessel außerhalb des den Warenbaum mit dem Wickelkörper enthaltenden
Behälters, so dass sich ein sehr einfacher übersichtlicher Aufbau des ganzen Stückbaumfärbeapparats
bei verhältnismäßig geringem Platzbedarf ergibt.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Expansions- und Abrufraum in einem Behälterbereich
angeordnet, der von dem den Warenbaum mit dem Wickelkörper enthaltenden Behälterbereich
abgeteilt ist, was bspw. durch eine Trennscheibe in dem Behälter geschehen kann. Dabei
ist der Expansions- und Abrufraum in Axialrichtung des Behälters seitlich neben dem
den Warenbaum mit dem Wickelkörper enthaltenden Behälterbereich angeordnet.
[0010] Die in den Expansions- und Abrufraum mündenden Überlaufleitungsmittel sind in der
Regel auf der Behälteroberseite abgehend und zumindest teilweise außerhalb des Behälters
verlaufend angeordnet. Es sind aber grundsätzlich auch Ausführungsformen denkbar,
bei denen die Überlaufleitungsmittel ebenfalls zumindest teilweise in dem Behälter
selbst verlaufen. Um zu vermeiden, dass sich bei voll geflutetem Behälter im Behälteroberteil
Luftblasen halten, sind, falls erforderlich, die Überlaufleitungsmittel an wenigstens
zwei über die axiale Länge des Wickelkörpers verteilt angeordneten Stellen mit dem
Behälterinneren verbunden. Abhängig von der Länge des Wickelkörpers können auch mehrere
solcher Abgriffe über die axiale Länge des Wickelkörpers verteilt vorgesehen sein;
häufig genügt aber auch eine einzige Überlaufleitung.
[0011] Der die Flottenumwälzpumpe enthaltende Flottenumwälzkreislauf weist zweckmäßigerweise
von dem Behälter abgehende und mit dem perforierten Rohr des Warenbaumes verbundene
Leitungsmittel auf, die an die Saug- oder Druckseite der Umwälzpumpe angeschlossen
sind. Dabei kann die Anordnung derart getroffen sein, dass die Flottenumwälzpumpe
saugseitig mit dem von dem Behälter abgehenden Leitungsmitteln und druckseitig mit
dem perforierten Rohr des Warenbaums verbunden ist, so dass der Wickelkörper betriebsmäßig
radial von innen nach außen von der Flotte durchströmt ist. Wenn die Art des behandelten
Textilguts oder der Behandlungsvorgang selbst es als vorteilhaft erscheinen lassen,
können aber auch die in den Behälter führenden Leitungsmittel, durch die Flottenumwälzpumpe
mit Druck beaufschlagt sein, so dass der Wickelkörper radial von außen nach innen
mit der Flotte durchströmt ist. Die Umkehrung der Durchströmungsrichtung kann dadurch
erzielt werden, dass Flottenumsteuerungsorgane in dem Umwälzkreislauf vorgesehen werden,
oder der Flottenumwälzpumpe können Einrichtungen zur Änderung deren Drehrichtung,
zweckentsprechende Klappen, etc. zugeordnet werden. Der den Expansions- und Abrufraum
enthaltende beschränkte Flottenumwälzkreislauf enthält zweckmäßigerweise eigene Flottenfördermittel,
die in einer vorteilhaften Ausführungsform einen Injektor enthalten können, dessen
Injektordüse mit der Druckseite der Flottenumwälzpumpe in Verbindung steht und der
saugseitig an den Expansions- und Abrufraum angeschlossen ist. Alternativ können die
Fördermittel auch eine Pumpe enthalten.
[0012] Weitere Ausgestaltungen und Fortbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0013] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Stückbaumfärbeapparat gemäß der Erfindung in einer schematischen Prinzipdarstellung
im Längsschnitt und
- Fig. 2
- einen Injektor des Stückbaumfärbeapparats nach Fig. 1 in einer schematischen Darstellung.
[0014] Der in Figur 1 schematisch dargestellte Stückbaumfärbeapparat weist einen als druckfesten
Behälter oder Autoklaven ausgebildeten Färbekessel 1 auf, der einen zylindrischen
Querschnitt hat und in der Betriebslage liegend mit horizontaler Längsachse angeordnet
ist. Der Färbekessel 1 ist auf einer Seite durch einen Klöperboden 2 und auf der anderen
Seite durch einen aufmachbaren Deckel 3 verschlossen, der über bei 4 angedeutete ringsumlaufende
Flansche im Betrieb druckdicht mit dem Färbekessel 1 verbunden ist. In dem Färbekessel
1 ist ein bei diesem Ausführungsbeispiel konzentrischer Warenbaum 5 angeordnet, der
einen zylindrischen Wickelkörper 6 trägt, der von dem zu behandelnden Textilgut gebildet
ist. Der Warenbaum 5 kann auch achsversetzt angeordnet sein. In der bei Stückbaumfärbeapparaten
gebräuchlichen Weise besteht der Warenbaum 5 im Wesentlichen aus einem zylindrischen
perforierten Rohr, dessen in der Rohrwandung angeordnete Perforationen bei 7 angedeutet
sind. An seinem freien Ende 8 ist das Rohr verschlossen. An seinem gegenüberliegenden
Ende ist der Warenbaum 5 bei 9 an einer in dem Färbekessel 3 enthaltenen, an sich
bekannten Halterungskonstruktion 10 herausnehmbar gehalten.
[0015] Der Innenraum des Färbekessels 1 ist durch eine randseitig gegen die Kesselinnenwand
abgedichtete, rechtwinklig zu der Kessellängsachse ausgerichtete Trennscheibe 11 in
zwei Abschnitte 12, 13 unterteilt, die somit in Achsrichtung des Färbekessels 3 nebeneinander
liegen. Der Färbekesselabschnitt 12, der durch den Deckel 3 verschlossen ist, enthält
den Warenbaum 5 mit dem Warenwickel 6. Seine axiale Länge ist auf die Länge des Warenbaums
5 abgestimmt. Der andere axial kürzere Färbekesselabschnitt 13 bildet einen Expansions-
und Abrufraum, der gegenüber dem den Warenbaum 5 enthaltenen Färbekesselabschnitt
12 abgeschlossen ist. Er ist durch die Trennscheibe 11 und den gegenüberliegenden
Klöperboden 2 sowie den dazwischenliegenden Mantelabschnitt des zylindrischen Färbekessels
1 begrenzt. Der den Expansions- und Abrufraum bildende Färbekesselabschnitt 13 wird
von einer zu der Kesselachse koaxialen Druckleitung 14 durchquert, die an das den
Warenbaum 5 bildende perforierte Rohr angeschlossen ist. Die Druckleitung 14 ist mit
der Druckseite einer Flottenumwälzpumpe 15 verbunden, an der Saugseite eine Saugleitung
16 angeschlossen ist, die über zwei zueinander parallele Leitungszweige 17 an zwei
Stellen an die Unterseite des Färbekessels 1 angeschlossen ist, welche in Achsrichtung
des Färbekessels 1 voneinander beabstandet sind und von dem den Warenbaum 5 enthaltenden
Färbekesselabschnitt 12 abgehen. Die Saugleitung 16 führt durch einen bei 17 angedeuteten
Wärmetauscher, der es erlaubt, die durchfließende Behandlungsflotte während der Behandlung
des den Wickelkörper 6 bildenden Textilguts auf der für den jeweiligen Behandlungsschritt
erforderlichen Temperatur zu halten, d.h. die Behandlungsflotte entweder zu erwärmen
oder abzukühlen.
[0016] An die Saugleitung 16 ist über ein Absperrventil 18 ein Zusatzmittelgefäß 19 angeschlossen,
dass in wässriger Lösung oder Dispersion ein Zusatzmittel für die Behandlung des Textilguts
enthält. Das Zusatzgefäß 19 ist mit der Saugleitung 16 über eine das Absperrventil
18 enthaltende Anschlussleitung 20 verbunden, in der eine Abrufpumpe 21 angeordnet
ist, die es erlaubt, bei geöffnetem Absperrventil 18 Zusatzmittel aus dem Zusatzmittelbehälter
19 in die Saugleitung 16 zu fördern.
[0017] Oberhalb des Färbekessels 1 ist eine axial verlaufende Überlaufleitung 22 angeordnet,
die längs der oberen Scheitellinie des zylindrischen Färbekesselmantels über zwei
voneinander beabstandete Leitungszweige 23 in dem den Warenbaum 5 enthaltenden Färbekesselabschnitt
12 mündet. An ihrem anderen Ende ist die Überlaufleitung 22 abgedichtet in den Expansions-
und Abrufraum in dem anderen Färbekesselabschnitt 13 eingeführt, wo sie mindestens
bis zu einem in Figur. 1 angedeuteten minimalen Flottenniveau in der Nähe der Zylinderachse
des Färbekessels 1 reicht. Abhängig von der Länge des Warenbaums 5 und des Wickelkörpers
6 können über die Länge des Warenbaums 5 verteilt auch mehrere Zweigleitungen 23 angeordnet
sein, die in Achsrichtung so verteilt sind, dass die von Ihnen gebildete Abgriffe
die Ausbildung einer Restluftblase im oberen Färbekesselbereich bei Vollflutung des
Färbekessels 1 verhindern.
[0018] Von der Unterseite des den Expansions- und Abrufraum bildenden Färbekesselabschnitts
13 geht eine ein Absperrventil 24 enthaltende Leitung 25 ab, die zum Saugstutzen eines
Injektors 26 führt, der in einem beispielhaften grundsätzlichen Aufbau in Fig. 2 dargestellt
ist. Die Treibdüse 27 des Injektors 26 ist über eine ein Absperrventil 28 enthaltende
Leitung 29 mit der Druckseite der Flottenumwälzpumpe 15 verbunden, während die Fangdüse
30 mit einem ggfs. nachgeschalteten Diffusor 31 über eine Leitung 32 an die Saugleitung
16 angeschlossen ist. Der Injektor 26 kann regelbar ausgebildet sein. Sein Regelkegel
ist bei 33 angedeutet und kann ggfs. durch einen Stellantrieb 34 axial verstellt werden.
[0019] Ein an die Saugleitung 16 angeschlossenes Ablassventil 35 erlaubt schließlich eine
Entleerung des ganzen Apparates.
[0020] Der insoweit beschriebene Stückbaumfärbeapparat arbeitet wie folgt:
[0021] Nach dem Einbringen des Warenbaums 5 mit dem ggfs. aus mehreren axial nebeneinander
liegenden Wickeln bestehenden Wickelkörper 6 in den Färbekessel 1 wird der Deckel
3 dicht verschlossen, und der Apparat wird, bspw. über das Ventil 35, mit Behandlungsflotte
gefüllt. Dabei wird der Färbekessel 1 vollständig geflutet. Über die Überlaufleitungen
22 wird auch der Expansions- und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt 13 auf ein
oberhalb des in Figur 1 angedeuteten minimalen Niveaus liegendes Niveau angefüllt,
bei dem die Überlaufleitung 22 unter den Flüssigkeitsspiegel reicht, d.h. in die Flüssigkeit
eintaucht. Die Überlaufleitung 22 selbst ist ebenso wie die Zweigleitungen 23 mit
Flotte gefüllt.
[0022] Nach dem Befüllen wird die Behandlungsflotte mittels der Flottenumwälzpumpe 15 auf
einem Kreislaufweg in Zirkulation versetzt, der die Flottenumwälzpumpe 15 und den
Färbekesselabschnitt 12 enthält. Dabei wird die Behandlungsflotte durch die Umwälzpumpe
15 über die Saugleitung 16 aus dem Färbekessel angesaugt. Beim Durchströmen des Wärmetausches
17 wird sie aufgeheizt oder abgekühlt, und die so auf die jeweils richtige Behandlungstemperatur
gebrachte Behandlungsflotte wird sodann über die Umwälzpumpe 15 und die Druckleitung
14 in das perforierte Rohr des Warenbaums 5 gefördert. Die Behandlungsflotte durchströmt
das Textilgut des Wickelkörpers 6 über die Perforationen 7 radial von innen nach außen
und wird schließlich wieder über die Saugleitung 16 von der Umwälzpumpe 15 angesaugt.
[0023] Während dieser Flottenzirkulation ist der Färbekessel 1 dauernd in vollgefluteten
Zustand gehalten, während in dem Expansions- und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt
13 der Flottenspiegel auf einem zwischen dem Minimalniveau und dem Maximalniveau nach
Fig. 1 liegenden Niveau gehalten bleibt, auf dem ein Luftpolster liegt.
[0024] Bei geöffnetem Absperrventil 24 strömt bei laufender Umwälzpumpe 15 Flotte in die
Treibdüse 27 des Injektors 26, der somit Flotte aus dem Expansions- und Abrufraum
absaugt und über die Leitung 32 in die Saugleitung 16 fördert. Zusätzlich zu dem über
die Saugleitung 16, die Flottenumwälzpumpe 15, die Druckleitung 14, den Warenbaum
5 und den Färbekessel 1 geschlossenen Flottenhauptumwälzkreislauf ist somit ein beschränkter
eigener Flottenkreislauf vorhanden, der über die Überlaufleitung 22, den Expansions-
und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt 13, den Injektor 26, die Hauptumwälzpumpe
15, die Druckleitung 14 und den Warenbaum 5, sowie den Färbekesselabschnitt 12 verläuft
und der dazu dient, die in dem Expansions- und Abrufraum enthaltene Behandlungsflotte
dauernd umzuwälzen. Typischweise werden über den den Injektor 26 enthaltenden Flottenkreislauf
etwa ein Zehntel der Gesamtflotte umgewälzt.
[0025] Wird die Behandlungslotte durch den Wärmetauscher 17 aufgeheizt, so erfährt sie eine
Volumenvergrößerung, was in gleichem Maße auch gilt, wenn über die Zusatzmittelförderpumpe
21 Zusatzmittel aus dem Zusatzmittelbehälter 19 in die Saugleitung 16 eindosiert wird.
Das durch die Expansion und die Zusatzmittel erhöhte Behandlungsflottenvolumen fließt
über die Überlaufleitung 22 vom Färbekesselabschnitt 12 in den mit der Trennscheibe
11 abgetrennten Expansions- und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt 13, in dem der
Flottenspiegel entsprechend ansteigt. Durch den entsprechend geregelten Injektor 26
wird diese Behandlungsflotte wieder in die Hauptzirkulation zurückgespeist, wie dies
oben erläutert wurde.
[0026] Während bei der beschriebenen Arbeitsweise des Stückbaumfärbeapparats der Wickelkörper
6 radial von innen nach außen von der Behandlungsflotte durchströmt ist, kann durch
einfache Flottenumsteuerungsmaßnahmen der Stückbaumfärbeapparat so umgestellt werden,
dass er mit einer Reversierung der Flottenströmungsrichtung arbeitet. Dabei wird der
Wickelkörper 6 von außen nach innen flottendurchströmt, d.h. die Saugleitung 16 wird
als Druckleitung betrieben, während die Druckleitung 14 zur Saugleitung wird. Dabei
kann abhängig von der jeweiligen Behandlung des den Wickelkörper 6 bildenden Textilguts
auch zwischen einer radial von innen nach außen und radial von außen nach innen erfolgenden
Durchströmung hin- und hergeschaltet werden, wenn sich dies als notwendig oder zweckmäßig
erweisen sollte. Eine solche Reversierung der Flottenströmungsrichtung lässt sich
in einfacher Weise durch entsprechenden Flottenumsteuerungsorgane erzielen, bspw.
in der Art, dass die Drehrichtung der dafür ausgelegten Umwälzpumpe 15 umgesteuert
wird und/oder dass der Umwälzpumpe 15 Umsteuerleitungen und Klappen zugeordnet werden.
Der Injektor 26 ist im Falle der Drehrichtungsumkehr der Umwälzpumpe durch eine umsteuerbare
eigene Pumpe ersetzt, die es erlaubt, auch die Durchströmungsrichtung des Expansions-
und Abrufraums in dem Färbekesselabschnitt 13 umzukehren. Das Prinzip der Aufteilung
des von dem Färbekessel 1 gebildeten Autoklaven in einen Behandlungsraum entsprechend
dem Abschnitt 12 und einen Expansions- und Abrufraum entsprechend dem Abschnitt 13
ändert sich dabei nicht.
[0027] Dadurch, dass der Expansions- und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt 13 in den
Färbekessel 1 integriert ist, weist der Stückbaumfärbeapparat eine kompakte Bauart
auf, die keine besondere Raumhöhe in der Fabrikhalle benötigt, während sich gleichzeitig
eine im Vergleich zu bekannten Bauarten kostengünstigere Lösung ergibt. Dazu ist zu
bemerken, dass die Unterbringung des Expansions- und Abrufraums in dem Färbekessel
1 nicht notwendigerweise in der in Figur 1 dargestellten und im Vorstehenden beschriebenen
besonders vorteilhaften Art geschehen muss, sondern es sind auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen der Expansions- und Abrufraum an anderer Stelle und/oder in anderer
Gestalt bspw. in segment- oder sektorförmiger Gestalt in dem zylindrischen Färbekessel
1 untergebracht ist. Auch die Überlaufleitung 22 muss nicht unbedingt außerhalb des
Färbekessels 1 verlaufen. Entsprechende Leitungen können auch, zumindest teilweise,
innerhalb des Färbekessels 1 vorgesehen sein.
[0028] Bei der beschriebenen Ausführungsform der Stückbaumfärbeapparats wird die Behandlungsflotte
von dem Expansions- und Abrufraum in dem Färbekesselabschnitt 13 in sehr zweckentsprechender
Weise über den Injektor 26 in die Flottenhauptzirkulation eingespeist. Dies führt
zu einem jederzeit entlüfteten Färbekessels 1 und somit zu hervorragenden Behandlungs-
insbesondere Färbeergebnissen.
[0029] Zu bemerken ist, dass der Färbekessel 1 nicht notwendigerweise druckfest ausgebildet
sein muss. Der erfindungsgemäße Gedanke ist auch auf atmosphärische Stückbaumfärbemaschinen
anwendbar.
[0030] Außerdem sind Ausführungsformen denkbar, bei denen die Trennscheibe 15 keine flüssigkeitsdichte
Unterteilung des Färbekessels 1 ergibt. Sie kann bspw. in ihrem unteren Bereich Durchbrechungen
aufweisen oder in ihrem oberen Bereich mit einer Überlaufkante ausgebildet sein, die
auch in einem Rohrstutzen oder dergleichen verwirklicht sein kann, welcher in dem
Färbekessel 1 angeordnet ist.
1. Stückbaumfärbeapparat mit einem verschließbaren Behälter (1),
einem in dem Behälter herausnehmbar angeordneten Warenbaum (5), der zur Aufnahme eines
Wickelkörpers (6) aus Textilgut eingerichtet ist und wenigstens ein im Bereiche seiner
Umfangsfläche perforiertes Rohr aufweist,
einem Flottenexpansions- und Abrufraum (13), der mit dem Behälterinnenraum über Überlaufleitungsmittel
(22) verbunden ist und mit einer Flottenumwälzeinrichtung, die eine Flottenumwälzpumpe
(15) enthält, welche in einem den Warenbaum (5) und das Behälterinnere enthaltenen
Flottenkreislauf liegt und mit
einer Einrichtung (25,26,32) zur Aufrechterhaltung eines eigenen beschränkten Flottenumwälzkreislaufs
durch den Behälterinnenraum, die Überlaufleitungsmittel (22) und den Expansions- und
Abrufraum (13),
dadurch gekennzeichnet,
dass der Expansions- und Abrufraum (13) unmittelbar in dem Behälter (1) in einem Behälterbereich
(13) angeordnet ist, der von dem den Warenbaum (5) mit dem Wickelkörper (6) enthaltenden
Behälterbereich (12) abgeteilt ist.
2. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansions- und Abrufraum in Axialrichtung des Behälters (1) seitlich neben dem
den Warenbaum (5) mit dem Wickelkörper (6) enthaltenden Behälterbereich (12) angeordnet
ist.
3. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansions- und Abrufraum von dem den Warenbaum (5) und dem Wickelkörper (6)
enthaltenden Behälterbereich (12) flüssigkeitsdicht abgeteilt ist.
4. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansions- und Abrufraum von dem den Warenbaum (5) und den Wickelkörper (6)
enthaltenden Behälterbereich (12) durch eine Trennwand (15) abgeteilt ist, die wenigstens
einen Flüssigkeitsdurchlass aufweist.
5. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Expansions- und Abrufraum durch eine mit dem perforierten Rohr des Warenbaumes
verbundene Flottenleitung (14) durchquert ist.
6. Stückbaumfärbeapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlaufleitungsmittel (22,23) auf der Behälteroberseite abgehend angeordnet
sind.
7. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 6 ,dadurch gekennzeichnet, dass die Überlaufleitungsmittel (22,23), zumindest teilweise, außerhalb des Behälters
(1) verlaufend angeordnet sind.
8. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Überlaufleitungsmittel (22,23) an wenigstens zwei über die axiale Länge des Wickelkörpers
verteilt angeordneten Stellen mit dem Behälterinneren verbunden sind.
9. Stückbaumfärbeapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Flotttenumwälzpumpe (15) enthaltende Flottenkreislauf einen Wärmetauscher
(17) zur Temperaturbeeinflussung der umgewälzten Flotte enthält.
10. Stückbaumfärbeapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Flottenumwälzpumpe (15) enthaltende Flottenkreislauf von dem Behälter (1)
abgehende (16,17) und mit dem Warenbaum verbundene Leitungsmittel (14) enthält, die
an die Saug- bzw. die Druckseite der Umwälzpumpe (15) angeschlossen sind.
11. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Flottenumwälzpumpe (15) saugseitig mit den von dem Behälter (1) abgehenden Leitungsmitteln
(16) und druckseitig mit dem Warenbaum (5) verbunden ist und dass der Wickelkörper
(6) betriebsmäßig radial von innen nach außen von der Flotte durchströmt ist.
12. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die in den Behälter (1) führenden Leitungsmittel (16) durch die Flottenumwälzpumpe
(15) mit Druck beaufschlagt sind und der Wickelkörper (6) radial von außen nach innen
von der Flotte durchströmt ist.
13. Stückbaumfärbeapparat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Expansions- und Abrufraum enthaltende Flottenumwälzkreislauf Flottenfördermittel
(26) enthält.
14. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Flottenfördermittel einen Injektor (26) enthalten, dessen Injektordüse (27) mit
der Druckseite der Flottenumwälzpumpe (15) in Verbindung steht und der saugseitig
an den Expansions- und Abrufraum angeschlossen ist.
15. Stückbaumfärbeapparat nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel eine Pumpe enthalten.