[0001] Die Erfindung betrifft Plattenwärmetauscher, vorzugsweise solche in gehäuseloser
Bauart, bestehend aus gestapelten Wärmetauscherplatten, die wenigstens einem Medium
zugeordnete Öffnungen aufweisen, wobei die Wärmetauscherplatten so gestapelt sind,
dass die Öffnungen übereinander liegen und vertikal durch den Stapel hindurchgehende
Einlass - oder Auslasskanäle bilden, und mit zwischen den Wärmetauscherplatten ausgebildeten
Strömungskanälen, wobei der Einlass - und der Auslasskanal mit den dem Medium zugeordneten
Strömungskanälen fluidisch verbunden ist und wobei Ausformungen am Rand der Öffnungen
angeordnet sind.
[0002] Ein gehäuseloser Plattenwärmetauscher mit diesen Merkmalen gehört gemäß US 4.708.199
zum Stand der Technik. In dieser Veröffentlichung wurde vorgesehen, manche der Ausformungen
so auszubilden, dass die Durchströmung des zugeordneten Strömungskanals verbessert
wird. (siehe bspw. die Fig. 25 und 26) Da Medien gewöhnlich in die Richtung des geringeren
Strömungswiderstands strömen, sind manche Zonen der Wärmetauscherplatten nicht ausreichend
am Wärmeaustausch beteiligt, wodurch die Effizienz beeinträchtigt ist. In den erwähnten
Figuren hat man deshalb den ansonsten ebenen Rand der Öffnungen so ausgebildet, dass
das Medium nicht direkt vom Einlass in den Strömungskanal zum zugeordneten Auslass
strömt, sondern sich zunächst um den Einlass herum ausbreiten muss, bevor es zum Auslass
strömen kann.
Auch bei von einem Gehäuse umgebenen Plattenwärmetauschem hat man solche Maßnahmen
bereits getroffen, wie es aus der DE 38 24 073 A1 entnommen werden kann.
Die Anzahl von Veröffentlichungen auf dem oben beschriebenen Gebiet ist im übrigen
kaum zu überblicken. Die Anmelderin nennt nur beispielsweise als weiteren Stand der
Technik die DE 195 19 312 A1, das EP 418 227 B1, das EP 611 942 A und das EP 867 679
A.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Plattenwärmetauscher vorzuschlagen,
der eine höhere Effizienz des Wärmetausches verspricht.
Die erfindungsgemäße Lösung erfolgt mit den Merkmalen aus dem Kennzeichen des Anspruchs
1.
Da sich Ausformungen nach oberhalb und nach unterhalb der Ebene der Wärmetauscherplatte
erstrecken, wobei die sich in die eine Richtung erstreckenden Ausformungen, wie an
sich bekannt, um die gesamte Öffnung herum angeordnet sind und die sich in die andere
Richtung erstreckenden, mit strömungslenkenden Eigenschaften versehenen Ausformungen,
nur um einen Teil des Umfangs der Öffnungen angeordnet sind, wird die Durchströmung
der Strömungskanäle intensiviert, weshalb eine höhere Effizienz des Wärmeaustausches
erreicht wird. Darüber hinaus ist die vorgeschlagene Ausbildung der Wärmetauscherplatten
sehr herstellungsfreundlich und hilft demzufolge, die Kosten in einem sehr günstigen
Rahmen zu halten. Ferner ist es durch die erfindungsgemäße Ausbildung, die es zulässt,
die Ausformungen relativ dicht am Rand der Öffnungen anzuordnen, möglich geworden,
in den Lamellen, die gewöhnlich in den Strömungskanälen liegen und den Wärmeaustausch
befördern, relativ kleine Ausschnitte, um die Ausformungen herum, auszubilden. Das
bedeutet, dass die nicht ausgeschnittenen Abschnitte der Lamellen vergleichsweise
größer sind, wodurch ebenfalls der Wärmeaustausch verbessert wird.
Die sich um die gesamte Öffnung herum erstreckende Ausformung dient der Ausbildung
des Einlass - bzw. Auslasskanals, indem sie entweder an einem unverformten Rand der
Öffnung der benachbarten Wärmetauscherplatte oder an einer identischen Ausformung
am Rand der Öffnung der benachbarten Wärmetauscherplatte anliegt. Die Ausformungen
an den Öffnungen sind bei der zuletzt erwähnten Variante vorzugsweise halb so hoch
wie die Höhe des Strömungskanals. Im ersten Fall müssen sie die gesamte Höhe des Strömungskanals
überbrücken.
Gleiches trifft auf die sich nur um einen Teil der Öffnung erstreckende Ausformung
zu, die entweder am unverformten Rand der Öffnung der benachbarten Wärmetauscherplatte
oder an einer identischen Ausformung am Rand der Öffnung der benachbarten Wärmetauscherplatte
anliegt.
[0004] Die sich um die gesamte Öffnung herum erstreckende Ausformung ist näher am Rand der
Öffnung angeordnet als die andere Ausformung, die sich nur um einen Teil des Umfangs
der Öffnung erstreckt.
[0005] Die Ausformungen gehen vorzugsweise ineinander über, derart, dass ein Schnitt durch
beide Ausformungen eine etwa S-förmige Gestalt besitzt.
[0006] Eine vorteilhafte Alternative sieht vor, dass zwischen einer sich nur um einen Teil
des Umfangs erstreckenden Ausformung und einer identischen Ausformung oder dem unverformten
Rand der Öffnung der benachbarten Wärmetauscherplatte ein Spalt angeordnet ist, der
kleiner ist als die Höhe des zugeordneten Strömungskanals.
[0007] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn innerhalb der anliegenden strömungslenkenden Ausformungen
zweier Wärmetauscherplatten eine oder mehrere Durchbrüche vorhanden sind.
Vorzugsweise soll sich die strömungslenkende Ausformung etwa über 1/3 bis 1/2 des
Gesamtumfangs der Öffnung erstrecken, wobei diese Ausformungen so positioniert sind,
dass ein wesentlicher Anteil der Strömung zunächst in einen Eckbereich des Plattenwärmetauschers
gelenkt wird bevor sie zum zugeordneten Kanal gelangen kann.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden Abschnitt in Ausführungsbeispielen beschrieben.
Die 8 Figuren zeigen verschiedene Ansichten eines gehäuselosen Plattenwärmetauschers
für den Wärmeaustausch zwischen zwei Medien oder Details davon.
Die Fig. 1 und 2 unterscheiden sich lediglich bezüglich der Strömungen im Plattenwärmetauscher,
deren Richtungen durch Strömungspfeile angezeigt sind. Dabei zeigt der durchgezogene
Pfeil die Strömungsrichtung in dem abgebildeten Strömungskanal
5 und der gestrichelte Pfeil die Strömungsrichtung in dem darunter liegenden Strömungskanal
13. Die Strömungskanäle
5 für das eine Medium und
13 für das andere Medium wechseln sich im Ausführungsbeispiel ab. Im Ausführungsbeispiel
wurden lediglich vier rechteckige Wärmetauscherplatten
1 verwendet, was zum Zweck der Erläuterung ausreichend ist, jedoch ansonsten eher kein
praktisches Ausführungsbeispiel darstellt. Die Anzahl der Wärmetauscherplatten
1 wird dem vorgesehenen Anwendungsfall angepasst, und sie wird meistens größer als
vier sein. Die Form der Wärmetauscherplatten
1 muss nicht unbedingt rechteckig sein.
Da es sich, wie bereits erwähnt, im Ausführungsbeispiel um einen gehäuselosen Plattenwärmetauscher
für zwei Medien handelt, haben dessen Wärmetauscherplatten
1 vier Öffnungen
2, 6, 7, die entsprechend vier Eintritts - oder Austrittskanäle durch den Plattenwärmetauscher
bilden, die mit den Bezugzeichen
3,
4, 8, 9 markiert worden sind. In der Fig. 1 ist beispielsweise der Eintrittskanal 3 für das
eine Medium gedacht, dem der Austrittskanal
4 zugeordnet ist. Diese Kanäle
3,
4 kommunizieren mit den Strömungskanälen
5 zwischen den Wärmetauscherplatten
1. Für das andere Medium ist dementsprechend der Eintrittskanal
8 vorgesehen, der über die Strömungskanäle
13 mit dem Austrittskanal
9 strömungstechnisch verbunden ist. (Fig. 4) Es handelt sich vorzugsweise um identische
Wärmetauscherplatten
1, die bekanntlich beim Zusammenbau des Plattenwärmetauschers so gedreht werden, dass
die beschriebene Ausbildung zustande kommt. Um den korrekten Aufbau des Plattenwärmetauschers
optisch kontrollieren zu können, sind am Rand
70 der Wärmetauscherplatten 1 entsprechende Markierungen
71 angebracht worden. (FIG. 1, 2) An den erwähnten Ein - und Austrittskanälen
3, 4, 8, 9 befinden sich entsprechende Anschlüsse für die Zu - bzw. Ableitung der Medien, die
nicht gezeigt sind. Darüber hinaus sind in allen Strömungskanälen
5, 13 Lamellen
50 als Turbulatoren angeordnet, was im vorliegenden Zusammenhang durchaus kein notwendiges
sondern vielmehr ein zweckmäßiges jedoch auswechselbares Merkmal ist. Die Lamellen
50 könnten anders als gezeigt ausgebildet sein oder sie könnten teilweise oder komplett
durch in die Wärmetauscherplatten
1 eingeformte Vorsprünge oder dergleichen ersetzt werden. Ferner könnten auch nur einige
Strömungskanäle
5 mit Lamellen
50 belegt sein und die anderen Strömungskanäle
13 könnten die erwähnten Vorsprünge (Noppen) aufweisen. (nicht gezeigt)
[0009] In den Ausführungsbeispielen wurden am Rand
11 sämtlicher Öffnungen
2, 6, 7 Ausformungen
10a, 10b vorgesehen, die sich nach oberhalb und nach unterhalb der Ebenen
15 (Fig. 4) der Wärmetauscherplatten
1 erstrecken. In der Fig. 1 ist die sich um die gesamte Öffnung erstreckende Ausformung
10a an den Öffnungen
6 und
7 nach oben aus der Ebene
15 heraus gepresst worden. Die nur um einen Teil des Umfangs der Öffnungen
6, 7 vorgesehene Ausformung
10b, ist nach unterhalb der Ebene
15 gerichtet. An den anderen Öffnungen
2 ist die Situation umgekehrt, wie die Abbildung zeigt. Die Ausformungen werden durch
umformtechnische Operationen im Zuge der Plattenherstellung ausgebildet. Die Ausformungen
10b besitzen strömungslenkende Eigenschaften, da sie die in die Strömungskanäle
5 bzw.
13 eintretende Strömung zunächst in den jeweiligen Eckbereich lenken, in dem sich die
Öffnung
2 oder
6 oder
7 befindet, die danach zum zugeordneten Austrittskanal strömen kann. Dies ist aus den
Figuren erkennbar, die im übrigen wegen ihrer Detailtreue vom Fachmann auch ohne größere
Erläuterungen verstanden werden. Die angesprochenen Eckbereiche sind selbstverständlich
nur bei Ecken aufweisenden Wärmetauscherplatten vorhanden. Bei runden Wärmetauscherplatten
bewirken die Ausformungen
10b, dass sich das Medium nicht direkt vom Einlasskanal zum Auslasskanal bewegen kann,
sondern sich zunächst um den Einlasskanal herum ausbreitet, dann in Richtung Auslasskanal
strömt, dort ebenfalls umgelenkt wird, bevor es in den Auslasskanal eintreten und
den Plattenwärmetauscher verlassen kann.
Erwähnenswert sind die Figuren 5 und 6 vor allem deshalb, weil dort zwischen den strömungslenkenden
Ausformungen
10b ein Spalt
20 belassen wurde. Der Spalt
20 hebt die strömungslenkende Eigenschaft der Ausformungen
10b nicht auf, sondern im Gegenteil, er gestattet durch die Möglichkeit seiner Dimensionierung
eine ganz gezielte Aufteilung der Strömung. Im Gegensatz zu den Abbildungen, muss
der Spalt
20 nicht unbedingt über den gesamten Bereich mit gleicher Höhe ausgebildet sein. Eine
ähnliche Wirkung wie durch das Vorsehen eines Spaltes
20 wird durch Durchbrüche oder weitere Öffnungen
30 zwischen ansonsten aneinander anliegenden Ausformungen
10b erzielt, wobei deren Größe oder Anzahl entsprechend der gewünschten Aufteilung der
Strömung wählbar ist. (Fig. 7 und 8) Insbesondere aus den Detaildarstellungen ist
weiter erkennbar, dass die Ausformung
10a unmittelbar am Rand
11 der jeweiligen Öffnung
2, 6, 7 ausgebildet ist und die strömungslenkende Ausformung
10b sich daran nach außen hin anschließt. Diese hat also, da es sich vorliegend um kreisförmige
Öffnungen handelt, einen größeren Radius als die Ausformung
10a. Um jedoch die Ausschnitte
60 in den Lamellen
50 so klein wie möglich zu gestalten, wurde darauf geachtet, dass sich die Ausformungen
10a, 10b so dicht wie möglich am Rand
11 der Öffnungen befinden. Wie beispielsweise die Fig. 3 zeigt, hat der Querschnitt
durch die beiden Ausformungen
10a, 10b etwa S-förmige Gestalt, d. h. sie gehen ineinander über.
Die Ausformung
10a dient der Bildung des jeweiligen Eintritts - oder Austrittskanals, da sie mit einer
identischen Ausformung
10a der benachbarten Wärmetauscherplatte 1 verbunden ist. In zweckmäßiger aber nicht
notwendiger Weise beträgt die Höhe der Ausformungen
10a etwa die Hälfte der Höhe der Strömungskanäle
13.
Die gezeigte und beschriebene Grundidee ist modifizierbar, was jedoch in den Figuren
nicht unmittelbar zum Ausdruck kommt. Beispielsweise könnte die Höhe
h (Fig. 4) der Strömungskanäle
5, 13 durch nur an einer Wärmetauscherplatte
1 vorhandene Ausformungen
10a, 10b überbrückt werden, da die benachbarte Wärmetauscherplatte
1 keine Ausformungen
10a, 10b besitzt. Ferner ist diese Idee auch auf Plattenwärmetauscher, die in einem Gehäuse
angeordnet sind, übertragbar.
1. Plattenwärmetauscher, bestehend aus gestapelten Wärmetauscherplatten (1), die wenigstens
einem Medium zugeordnete Öffnungen (2) aufweisen, wobei die Wärmetauscherplatten so
gestapelt sind, dass die Öffnungen (2) übereinander liegen und vertikal durch den
Stapel hindurchgehende Einlass - oder Auslasskanäle (3, 4) bilden, und mit zwischen
den Wärmetauscherplatten ausgebildeten Strömungskanälen (5, 13), wobei der Einlass
- und der Auslasskanal (3, 4) mit den dem Medium zugeordneten Strömungskanälen (5)
fluidisch verbunden ist und wobei Ausformungen am Rand (11) der Öffnungen (2) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Ausformungen nach oberhalb und nach unterhalb der Ebene (15) der Wärmetauscherplatte
(1) erstrecken, wobei die sich in die eine Richtung erstreckende Ausformung (10a),
wie an sich bekannt, um die gesamte Öffnung (2) herum angeordnet ist und die sich
in die andere Richtung erstreckende Ausformung (10b) nur um einen Teil des Umfangs
der Öffnungen (2) angeordnet ist und strömungslenkende Eigenschaft besitzt.
2. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die sich um die gesamte Öffnung (2) herum erstreckende Ausformung (10a) der Ausbildung
des Einlass - bzw. Auslasskanals (3, 4) dient, indem sie am unverformten Rand (11)
der Öffnung (2) der benachbarten Wärmetauscherplatte (1) oder an einer identischen
Ausformung (10a) am Rand (11) der Öffnung (2) der benachbarten Wärmetauscherplatte
(1) anliegt.
3. Plattenwärmetauscher nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die sich nur um einen Teil der Öffnung (2) erstreckende Ausformung (10b) entweder
am unverformten Rand der Öffnung (2) der benachbarten Wärmetauscherplatte (1) oder
an einer identischen Ausformung (10b) am Rand der Öffnung (2) der benachbarten Wärmetauscherplatte
(1) anliegt.
4. Plattenwärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die sich um die gesamte Öffnung (2) herum erstreckende Ausformung (10a) näher am
Rand (11) der Öffnung (2) angeordnet ist als die andere Ausformung (10b), die sich
nur um einen Teil des Umfangs der Öffnung (2) erstreckt.
5. Plattenwärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausformungen (10a und 10b) ineinander übergehen, derart, dass ein Schnitt durch
beide Ausformungen (10a, 10b) eine etwa S-förmige Gestalt besitzt.
6. Plattenwärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, außer dem Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die sich nur um einen Teil des Umfangs erstreckende Ausformung (10b) zwischen sich
und der identischen Ausformung oder dem unverformten Rand der Öffnung der benachbarten
Wärmetauscherplatte einen Spalt (20) belässt, der kleiner ist als die Höhe (h) des
zugeordneten Strömungskanals (5).
7. Plattenwärmetauscher nach dem Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der anliegenden strömungslenkenden Ausformungen (10b) ein oder mehrere
Durchbrüche (30) vorhanden sind.
8. Plattenwärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die strömungslenkende Ausformung (10b) vorzugsweise etwa über 1/3 bis 1/2 des
Gesamtumfangs der Öffnung erstreckt, wobei die Ausformungen (10b) so positioniert
sind, dass ein wesentlicher Anteil der Strömung zunächst in einen Eckbereich des Plattenwärmetauschers
gelenkt wird bevor sie zum zugeordneten Kanal (4) gelangen kann.