[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Leitungsschutzschalter nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und dem des Anspruches 9.
[0002] In einem Netz, beispielsweise einer Hausinstallation, ist dem Eingang ein sogenannter
Hauptleitungsschutzschalter zugeordnet, an dem mit jeweils eigenen Leitungsschutzschaltern
geschützte Netzstränge zu Verbrauchern anschließen. Dieser Hauptleitungsschutzschalter
hat einerseits die Aufgabe, dann, wenn in einem Abgang zu einem Verbraucher ein Kurzschluss
auftritt, den Leitungsschutzschalter in diesem Verbraucherstrang dadurch zu unterstützen,
dass er durch Öffnen der Hauptkontaktstelle durch den dabei entstehenden Lichtbogen
den Kurzschlussstrom auf Werte begrenzt, die der Leitungsschutzschalter im Verbraucherstrang
abschalten kann. Wenn der im Verbraucherstrang befindliche Leitungsschutzschalter
den Kurzschluss abgeschaltet hat, fällt der Hauptleitungsschutzschalter wieder in
Einschaltstellung zurück. Wenn andererseits zwischen dem Hauptleitungsschutzschalter
und dem Verbraucherstrangabgang ein Kurzschluss entsteht, soll der Hauptleitungsschutzschalter
ansprechen und den Kurzschlussstrom abschalten.
[0003] Ein Hauptleitungsschutzschalter der eingangs genannten Art ist aus der DE 195 26
592 A1 bekannt geworden. Der Hauptleitungsschutzschalter besitzt einen Hauptstrompfad
in dem sich ein thermischer Auslöser, eine Kontaktstelle und ein Schlagankersystem
befinden, wobei das Schlagankersystem auf die Kontaktstelle nicht über ein Schaltschloss
einwirkt. Parallel lediglich zur Kontaktstelle befindet sich ein Nebenstrompfad, in
dem sich ein Strombegrenzungswiderstand, ein thermischer Auslöser und eine Kontaktstelle
befinden; der thermische Auslöser im Hauptstrompfad wirkt über ein Schaltschloss auf
die Kontaktstellen im Hauptstrompfad und Nebenstrompfad ein; ebenso wirkt der thermische
Auslöser im Nebenstrompfad über das Schaltschloss auf beiden Kontaktstellen ein.
[0004] Wenn in einem Verbraucherstrang ein Kurzschluss auftritt, dann wirkt das Schlagankersystem
auf die Hauptkontaktstelle, wie die Kontaktstelle im Hauptstrompfad auch genannt wird,
wodurch der Strom über den Nebenstrompfad fließt, in welchem er durch den Begrenzungswiderstand
begrenzt wird, so dass der Kurzschlussstrom vom Leitungsschutzschalter im Verbraucherstrang
abgeschaltet werden kann.
[0005] Wenn unmittelbar hinter dem Hauptleitungsschutzschalter ein Kurzschluss entsteht,
dann wird zunächst das Schlagankersystem die Hauptkontaktstelle öffnen, so dass der
Strom in den Nebenstrompfad kommutiert, wo er den dort befindlichen thermischen Auslöser
erwärmt, so dass dieser als verzögerter Auslöser dienende thermische Auslöser das
Schaltschloss entklinkt und damit sowohl die Haupt- als auch die Nebenkontaktstelle
bleibend öffnet. Der Widerstand im Nebenstrompfad wirkt auch in diesem Falle strombegrenzend.
[0006] Aus der CH-230 577 A1 ist eine elektrische Schalteinrichtung bekannt geworden, bei
der sich in einem Hauptstrompfad ein Schlagankersystem sowie eine Hauptkontaktstelle
befinden; parallel zu dieser Hauptkontaktstelle ist ein Nebenstrompfad mit einem Strombegrenzungswiderstand,
einem weiteren Schlagankersystem, einer zweiten Kontaktstelle und einem dieser Kontaktstelle
zugeordneten elektromagnetischen Auslöser angeordnet. Wenn hinter dem Hauptleitungsschutzschalter
ein Kurzschluss auftritt, dann öffnet das Schlagankersystem im Hauptstrompfad die
Kontaktstelle, so dass der Strom in den Nebenstrompfad kommutiert wird. Dieser Kurzschlussstrom
wird durch den Widerstand begrenzt, und gleichzeitig wird die Kontaktstelle über das
Schlagankersystem im Nebenstrompfad in Offenstellung gehalten. Der elektromagnetische
Auslöser öffnet dann die weitere Kontaktstelle, wodurch über ein Schaltschloss die
Hauptkontaktstelle in Öffnungsstellung festgehalten wird.
[0007] Bei dieser Anordnung befinden sich die beiden Schlagankersysteme gewissermaßen räumlich
in einer Reihe, indem sie auf je einen Anker einwirken, die beide miteinander verbunden
sind, so dass der Anker des Schlagankersystems im Nebenstrompfad die Kontaktstelle
offen hält, wodurch ein Pumpen an der Kontaktstelle im Hauptstrompfad vermieden wird.
Die Anker wirken dabei unverzögert auf die Kontaktstelle.
[0008] Über weitere bauliche Gemeinsamkeiten der beiden Schlagankersysteme ist nichts ausgesagt;
darüber hinaus sind beide Schlagankersysteme auch unverzögerte Schlagankersysteme.
[0009] Aus der DE 31 33 200 A1 ist ein Vorautomat oder Hauptleitungsschutzschalter bekannt
geworden, bei dem im Hauptstrompfad ein Schlagankersystem und eine Kontaktstelle und
im Nebenstrompfad ein weiteres Schlagankersystem, ein Begrenzungswiderstand und ein
thermischer Auslöser untergebracht sind. Der Nebenstrompfad liegt parallel zu dem
Schlagankersystem und der Kontaktstelle. Das Schlagankersystem wirkt dabei auf die
Kontaktstelle im Hauptstrompfad ein und wird durch das Schlagankersystem im Nebenstrompfad
offen gehalten; sobald der thermische Auslöser das Schaltschloss betätigt, wird die
Kontaktstelle, die sich außerhalb der Parallelschaltung befindet, bleibend geöffnet.
Sowohl der Auslöser im Hauptstrompfad als auch derjenige im Nebenstrompfad sind unverzögerte
Auslöser, die auch in baulicher Einheit ausgebildet sein können, wobei auf dem Magnetkern
die Erregerwicklungen beider Auslöser aufgebracht sind. Wie die bauliche Zusammenführung
der beiden Schlagankersysteme dann tatsächlich ausgebildet ist, geht aus der DE 31
33 200 A1 nicht hervor.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Leitungsschutzschalter der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass miteinander zusammenwirkende Bauteile zu einer Einheit
integriert sind.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1.
[0012] Damit ist erfindungsgemäß im Nebenstrompfad und ein elektromagnetischer Auslöser
angeordnet, wobei der elektromagnetische Auslöser und das Schlagankersystem einen
gemeinsamen Eisenkreis bilden. Der elektromagnetische Auslöser wirkt auf ein Schaltschloss
zur bleibenden Öffnung der Hauptkontakt- und der Trennkontaktstelle ein und der elektromagnetische
Auslöser weist Mittel auf, die zu einer Verzögerung der Auslöser führen.
[0013] Dadurch wird eine Vereinfachung erreicht, die zu einer günstigeren Herstellung führt.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schließt am Joch des Schlagankersystems
ein Joch eines Klappankermagnetauslösers und der Steg des Joches des Schlagankersystems
ist von einer Spulenwicklung umgeben, die bei Stromdurchfluss den Klappanker anzieht.
[0015] Dabei kann das Joch des Klappankerauslösers L-förmig sein, wobei der erste Schenkel
in Verlängerung des Quersteges in dessen Nähe sich der Schlaganker. des Schlagankersystems
befindet, anschließt, wogegen der zweite Schenkel parallel zum Längssteg verläuft.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung können in Verlängerung
der Längsstege des Schlagankersystems Verlängerungsschenkel angeformt sein, wobei
an einem der Verlängerungsschenkel der Klappanker drehbar gelagert ist und dabei in
angezogenem Zustand etwa parallel zur Längsachse des Schlagankers des Schlagankersystems
verläuft.
[0017] Dem elektromagnetischen Auslöser kann als Aktor ein Thermobimetall zugeordnet sein,
das an dem Klappanker anliegt und so angeordnet ist, dass es sich bei Erwärmung im
Drehrichtung des Klappankers auslenkt. Aufgrund der Bemessung des elektromagnetischen
Auslösers wird der Klappanker nicht angezogen. Bei der Erwärmung drückt das Thermobimetall
den Klappanker zum Joch, wodurch sich dort der Luftspalt verkleinert und der Klappanker
angezogen wird. Das freie Ende des Thermobimetalls betätigt zu- und der Klappanker
angezogen wird. Das freie Ende des Thermobimetalls betätigt zusammen mit dem Klappanker
einen Auslösehebel, wobei die Auslösung verzögert ist.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführung kann das Thermobimetall in den Bewegungsweg des freien
Endes des Klappankers eingreifen und hält den Klappanker solange fest, bis es sich
aufgrund eines Kurzschlussstromes ausbiegt.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung überdeckt das Thermobimetall den Klappanker
und ist mit seinem freien Ende mit dem freien Ende des Klappankers über eine Kupplungseinrichtung
gekuppelt, dergestalt, dass bei einem Kurzschlussstrom der Anker vom Thermobimetall
festgehalten ist, bis sich das Thermobimetall aufgrund seiner Erwärmung ausbiegt in
Richtung hin zum Klappanker.
[0020] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung sind den weiteren
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0021] Anhand der Zeichnung, in der einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere Vorteile und Verbesserungen der Erfindung
und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0022] Es zeigen:
- Fig. 1 und 2
- je eine Schaltungsanordnung des Leitungsschutzschalters nach der Erfindung und
- Fig. 3 bis 8
- einige Ausführungsbeispiele für die Auslöseeinrichtung.
[0023] Es sei nun Bezug genommen auf die Fig. 1.
[0024] In einem Hauptstrompfad 10, der zwischen Anschlussklemmen 11 und 29 in einem Leitungsschutzschalter
verläuft, sind in Reihe geschaltet ein thermischer Auslöser 12, eine Hauptkontaktstelle
13, die als Doppelkontaktstelle mit zwei Einzelkontaktstellen 14 und 15 ausgebildet
ist, selbstverständlich aber auch als Einfachkontaktstelle ausgebildet sein kann,
sowie ein Schlagankersystem 16. Das Schlagankersystem 16 wirkt gemäß strichlierter
Linie 17 auf die Hauptkontaktstelle 13 ein. Parallel zur Hauptkontaktstelle 13 ist
ein Nebenstrompfad 18 geschaltet, in dem eine Nebenstrompfadkontaktstelle 19, ein
Begrenzungswiderstand 20 und ein verzögerter Auslöser 21 vorgesehen sind, wobei der
verzögerte Auslöser 21, wie weiter unten näher dargestellt, ein elektromagnetischer
Auslöser ist. Die beiden Auslöser 21 und 16 besitzen hierbei ein gemeinsames Jocheisen
22, wobei die Verzögerung durch einen Aktuator 23, der dem elektromagnetischen Auslöser
zugeordnet ist, bewirkt wird.
[0025] Der thermische Auslöser 12 wirkt über die Wirklinie 24 auf ein Schaltschloss 25;
der verzögerte Auslöser 21 wirkt über eine Wirklinie 26 ebenfalls auf das Schaltschloss
und über das Schaltschloss 25 werden die Hauptkontaktstelle 13 über die Wirklinie
27 und die Nebenstrompfadkontaktstelle 19 über die Wirklinie 28 bleibend geöffnet.
[0026] Wenn ein Kurzschluss in einem nachgeordneten Verbraucherstrang entsteht, dann öffnet
das unverzögerte Schlagankersystem 16 die Hauptkontaktstelle 13, wodurch der Strom
auf den Nebenstrompfad 18 kommutiert wird; der dort befindliche Begrenzungswiderstand
20 begrenzt den Kurzschlussstrom, so dass der im Verbraucherstrang vorhandene Leitungsschutzschalter
den Kurzschlussstrom abschaltet, worauf sich auch die Hauptkontaktstelle 13 wieder
schließt.
[0027] Wenn ein Kurzschlussstrom hinter dem Leitungsschutzschalter gemäß Fig. 1 entsteht,
öffnet das Schlagankersystem 16 die Hauptkontaktstelle 13, wodurch der Kurzschlussstrom
auf den Nebenstrompfad 18 kommutiert und dabei von dem Widerstand 20 begrenzt wird.
Der elektromagnetische Auslöser, der durch den Aktor 23 zum verzögerten Auslöser wird,
entklinkt über die Wirklinie 26 das Schaltschloss, wodurch die Hauptkontaktstelle
und die Nebenkontaktstelle 19 bleibend geöffnet werden.
[0028] Wenn lediglich ein Überstrom ansteht, dann wird dieser Überstrom durch den thermischen
Auslöser 12 über die Wirklinie 24, das Schaltschloss 25 und über die Wirklinien 28
und 27 durch bleibendes Öffnen der Kontaktstellen 13, 19 abgeschaltet.
[0029] Die Fig. 2 zeigt einen Leitungsschutzschalter, der dem gemäß Fig. 1 sehr ähnlich
ist. Dabei befinden sich im Hauptstrompfad 10 die Anschlussklemme 11, der Auslöser
12, die Hauptkontaktstelle 13 sowie das Schlagankersystem 16 und danach die Anschlussklemme
29. In gleicher Weise ist auch ein Nebenstrompfad 18a vorhanden, indem sich der Begrenzungswiderstand
20 befindet. Die Kontaktstelle 19 ist als Kontaktstelle 19a in den Hauptstrompfad
10a eingesetzt worden. Die Wirkungsweise ist ähnlich der dem Leitungsschutzschalter
nach Fig. 1, wobei von dem Auslöser 21 über die Wirkungslinie 26 das Schaltschloss
25 entklinkt wird, so dass mittels des Schaltschlosses 25 über eine Wirklinie 28a
die Kontaktstelle 19a bleibend geöffnet wird.
[0030] Die Figuren 3 bis 8 zeigen nun die besondere Ausgestaltung der Bauteileinheit betreffend
Schlagankersystem 16, gemeinsamen Eisenkreis 22, Ankersystem 21 mit Aktor 23.
[0031] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist ein Magnetjoch 30 vorgesehen, das hier als
Kastenrahmen mit zwei Längsstegen 31, 32 und Querstegen 33, 34 ausgebildet ist. An
dem einen Quersteg 33 ist senkrecht dazu ein Kern 35 angeschlossen und im Bereich
des anderen Querstegs 34 befindet sich ein beweglicher Schlaganker 36; beide sind
von einem Spulenkörper 37 umgeben und um diesen Spulenkörper 37 herum ist eine erste
Spule 38 herumgewickelt. Dass zwischen dem Magnetanker 36 und dem Magnetkern 35 gegebenenfalls
eine Fesselfeder vorgesehen ist, ist für die Erfindung hier nicht von Belang.
[0032] An dem Quersteg 34, in dessen Bereich sich der Magnetanker 36 befindet, ist ein L-förmiges
Zweitjoch 40 angebracht, dessen erster Schenkel 41 in der gleichen Ebene liegt wie
der Steg oder Quersteg 34, wogegen der zweite Schenkel 42 parallel zum Längssteg 32
verläuft und diesen in seiner Länge überragt. An dem Längssteg 32 im Bereich des den
Kern 35 tragenden Quersteges ist über eine Lagerung 43 ein Klappanker 44 aufgelagert,
der unter der Zugkraft einer Zugfeder 45 steht, die den Klappanker 44 von dem Stirnende
46 des zweiten Schenkels 42 abzuziehen sucht. Dem Anker 44 ist ein Thermobimetall
47 zugeordnet, so dass der Anker 44 einen Anschlag 48 eines Auslösehebels 49 beaufschlagt,
wenn der Anker gegen die Stirnfläche 46 gezogen wird.
[0033] Um den Längssteg 32 herum ist eine zweite Spule 50 gewickelt, so dass der Längssteg
32 sowohl Teil des ersten Schlagankersystems als auch Teil des hier als Klappankersystem
ausgebildeten zweiten Magnetsystems, das in seiner Gesamtheit die Bezugsziffer 21
besitzt, bildet. Der in der Fig. 1 bzw. mit 23 bezeichnete Aktor ist hier das Thermobimetall
47.
[0034] Die Wirkungsweise der Anordnung gemäß Fig. 3 ist dann so, dass bei Auftreten eines
Kurzschlussstromes unmittelbar hinter dem Hauptleitungsschutzschalter der Anker 36
nach Innen gegen den Kern 35 gezogen wird, wodurch die hier als Einfachkontaktstelle
bezeichnete Kontaktstelle 13 geöffnet wird, wobei die mechanische Verbindung zwischen
dem Anker 36 und der Kontaktstelle 13 durch die strichlierte Linie 51 gebildet ist.
[0035] Der Strom kommutiert in den Nebenstrompfad 18, damit fließt der durch den Begrenzungswiderstand
20 verringerte Kurzschlussstrom durch die Spule 50, wobei die Spule 50 über eine Verbindungsleitung
52 mit dem Thermobimetall 47 verbunden ist. Das durch den begrenzten Kurzschlussstrom
erzeugte Magnetfeld der Spule 50 reicht aufgrund der Bemessung z. B. der Spule 50
nicht aus, den Klappanker 44 gegen die Stirnfläche des Schenkels 42 anzuziehen. Dazu
ist das Thermobimetall 47 vorgesehen, welches den Anker praktisch unterstützt: Aufgrund
des Stromflusses durch das Thermobimetall biegt sich dieses hin zum Klappanker 44
aus, so dass es dem Klappanker 44 in Richtung der Stirnfläche 46 bewegt bzw. drückt.
Dadurch verringert sich der Abstand zwischen dem Klappanker 44 und der Stirnfläche
46, so dass bei Unterschreitung eines bestimmten Abstandes der Klappanker 44 durch
die vom Magnetfeld erzeugte Kraft angezogen wird und das Schaltschloss über den Auslösehebel
49 auslöst. Wenn der Klappanker 44 bei entsprechendem Stromfluss unmittelbar auf den
Anschlag 48 treffen würde, wäre dies ein unverzögertes Ankersystem; mit dem Thermobimetall
47, welches den Abstand zwischen dem Klappanker 44 und der Stirnfläche 46 verringert,
ist der Zeitpunkt des Auftreffens des Klappankers auf den Anschlag 48 verzögert, so
dass hierdurch ein verzögerter Auslöser gebildet wird.
[0036] Bei der Ausführung gemäß Fig. 4 sind die Komponenten des unverzögerten Schlagankersystems
gleich:
[0037] Dieses System besitzt ein Joch, welches die Längsstege 31 und 32 sowie die Querstege
33 und 34 mit dem Schlaganker 36 und dem Magnetkern 35 und der Spule 38 umfasst. Das
Ankersystem 21 wird dadurch gebildet, dass die Querstege 33 und 34 Verlängerungsstege
60, 61 aufweisen, wobei diese Stege in gleicher Ebene liegen wie die zugehörigen Querstege
33 und 34. An der Stirnseite des Verlängerungsschenkels 61 ist ein Klappanker 62 angelenkt,
der die Stirnfläche 63 des Verlängerungsschenkels überdeckt. Weiterhin ist auch die
Spule 50 vorhanden und mit dem Klappanker 62 ist ein Thermobimetall 64 gekuppelt.
In dem Fall, wenn der verzögerte Auslöser anspricht, verringert das Thermobimetall
64 durch seine Ausbiegung den Abstand zwischen dem Klappanker 62 und der Stirnfläche
63, so dass die Zeit bis zum Auftreffen des Klappankers auf einen Anschlag 65 eines
Auslösehebels 66, der dem Auslösehebel 49 entspricht, verzögert ist. Ohne das Thermobimetall
64 würde der Klappanker 62 so zu bemessen sein, dass der Auslöser anspricht; dabei
würde bei entsprechendem Stromfluss ohne Zeitverzögerung gegen die Stirnfläche 63
angezogen.
[0038] Bei der Ausführung gemäß Fig. 7 ist als Jochanordnung eine der Fig. 3 ähnliche Jochanordnung
vorgesehen, mit dem Längssteg 32 und dem zweiten Schenkel 42 sowie mit dem Klappanker
44. Der Klappanker 44, der über den zweiten Schenkel 42 hinausragt, wirkt mit einem
außerhalb des Magnetsystems befindlichen Thermobimetall 67 zusammen, wobei bei Auftreten
eines Kurzschlussstromes der Klappanker 44 so lange von dem freien Stirnende 46 des
zweiten Schenkels 42 fern gehalten wird, bis sich das Thermobimetall ausreichend erwärmt
und sich in die strichliert gezeichnete Lage 67' ausgebogen hat.
[0039] Die Fig. 8 zeigt eine ähnliche Form; hierbei ist das Thermobimetall so angeordnet,
dass es den Längssteg 32 und den zweiten Schenkel 42 überdeckt; der Klappanker 44
ist mit dem Thermobimetall 68 über ein Kupplungselement 69 gekuppelt; wenn ein entsprechender
Kurzschlussstrom vorhanden ist, hält das Thermobimetall 68 über das Kupplungselement
69 den Klappanker 44 in geöffneter Stellung, in der er die Stirnkante des zweiten
Schenkels noch nicht berührt und vor allen Dingen auch noch nicht einen entsprechenden
Auslösehebel betätigen kann. Erst dann, wenn sich das Thermobimetall 68 durch den
Kurzschlussstrom ausreichend erwärmt und ausgebogen hat, kann der Klappanker 44 einen
entsprechenden Auslösehebel betätigen.
[0040] Bei der Ausführung gemäß Fig. 6 ist die Jochanordnung so gewählt wie in der Ausführung
nach Fig. 3; anstatt eines Thermobimetalls ist in der Verlängerung des Quersteges
33 ein mit der Temperatur seine Permeabilität verändernder Permanentmagnet 70 angeordnet.
Der Permanentmagnet 70 wird durch die bei Stromfluss sich erwärmende Spule 50 indirekt
beheizt und verliert bei erhöhter Temperatur seine Permeabilität. Dadurch wird der
Luftspalt zwischen den Enden des Querstegs 33 und des zweiten Schenkels 42 vergrößert,
so dass sich die Magnetfeldlinien nicht mehr über den Permanentmagneten 70 schließen,
sondern über den Klappanker 44, der dadurch gegen den Schenkel 32 angezogen wird und
einen entsprechenden Auslösehebel betätigen kann.
[0041] Bei der Ausführung gemäß der Fig. 5 fließt der Kurzschlussstrom durch eine Stromschiene
71 und in gleichsinniger Richtung durch ein Thermobimetall 73. Das Thermobimetall
73 erwärmt sich biegt sich in die strichlierte Lage 73' aus. Da sich parallel angeordnete
und gleichsinnig stromdurchflossene Strombahnen anziehen, wird das Thermobimetall
73 bei einer entsprechenden Verringerung des Abstandes von der Stromschiene 71 angezogen
und kann einen entsprechenden Auslösehebel betätigen.
[0042] Die Erfindung ist anhand einiger Beispiele dargestellt worden und selbstverständlich
sind auch weitere Lösungen denkbar, bei denen die Erfindung verwirklicht ist. Jedenfalls
ist die Erfindung nicht auf die konkreten Ausführungsbeispiele der Beschreibung beschränkt.
1. Elektrischer Leitungsschutzschalter, insbesondere Hauptleitungsschutzschalter, mit
einem Hauptstrompfad (10, 10a), in dem sich eine Hauptkontaktstelle (13), ein erster
thermischer Auslöser (12) und ein Schlagankersystem (16) zur Öffnung der Kontaktstelle
ohne Mitwirkung eines Schaltschlosses (25) befinden, und mit einem parallel zur Hauptkontaktstelle
(13) verlaufenden Nebenstrompfad (18, 18a), in dem sich ein Begrenzungswiderstand
(20) und ein verzögerter Auslöser (21, 23) befinden, dadurch gekennzeichnet, dass im Nebenstrompfad (18, 18a) ein elektromagnetischer Auslöser (21) angeordnet ist,
dass der elektromagnetische Auslöser (21) und das Schlagankersystem (16) einen gemeinsamen
Eisenkreis aufweisen, wobei der elektromagnetische Auslöser (21) auf das Schaltschloss
(25) zur bleibenden Öffnung wenigstens der Hauptkontaktstelle (13) einwirkt, und dass
der elektromagnetische Auslöser (21) Mittel (23) aufweist, die zu einer Verzögerung
der Auslösung führen.
2. Elektrischer Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am Joch (30) des Schlagankersystems (16) ein Joch (40) eines Klappankermagnetauslösers
(21) anschließt und der gemeinsame Steg (32) des Joches (30) des Schlagankersystems
(16) von einer Spulenwicklung (50) umgeben ist, die bei Stromdurchfluss den Klappanker
(44) anzieht.
3. Elektrischer Leitungsschutzschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Joch (40) des Klappankerauslösers (21) L-förmig ist, wobei der erste Schenkel
(41) in Verlängerung des Quersteges (34), in dessen Nähe sich der Schlaganker (36)
des Schlagankersystems (16) befindet, anschließt, wogegen der zweite Schenkel (42)
parallel zum Längssteg (32) verläuft.
4. Leitungsschutzschalter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Verlängerung der Längsstege (33, 34) des Schlagankersystems (16) Verlängerungsschenkel
(60, 61) angeformt sind, wobei an einem der Verlängerungsschenkel (61) der Klappanker
(62) drehbar gelagert ist und dabei in angezogenem Zustand etwa parallel zur Längsachse
des Schlagankers des Schlagankersystems verläuft.
5. Leitungsschutzschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem elektromagnetischen Auslöser als Aktor ein Thermobimetall (47, 64) zugeordnet
ist, das am Klappanker (44, 62) anliegt und das so angeordnet ist, dass es sich bei
Erwärmung in der Drehrichtung des Klappankers auslenkt, wobei der elektromagnetische
Auslöser so bemessen ist, dass der Klappanker bei einem Strom im Nebenstrompfad zunächst
unbeeinflusst bleibt und dass das freie Ende des Thermobimetalls den Klappanker in
Richtung Anziehen gegen das Joch betätigt, so dass der Klappanker gegebenenfalls mit
dem Thermobimetall angezogen wird zusammen mit dem Klappanker einen Auslösehebel (49)
betätigt, wobei durch die Ausbiegung bei Erwärmung eine Verzögerung der Auslösung
erzeugt ist.
6. Leitungsschutzschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Thermobimetall (67) in den Bewegungsweg des freien Endes des Klappankers (44)
eingreift und den Klappanker (44) solange festhält, bis es sich aufgrund eines Kurzschlussstromes
ausbiegt.
7. Leitungsschutzschalter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Thermobimetall (68) den Klappanker (44) überdeckt und mit seinem freien Ende
mit dem freien Ende des Klappankers (44) über eine Kupplungseinrichtung (69) gekuppelt
ist, dergestalt, dass bei einem Kurzschlussstrom der Anker vom Thermobimetall (68)
festgehalten ist, bis sich das Thermobimetall (68) aufgrund seiner Erwärmung in Richtung
hin zum Klappanker (44) ausbiegt.
8. Leitungsschutzschalter nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass am Joch in der Verlängerung des Quersteges (33) ein mit der Temperatur seine Permeabilität
verändernder Permanentmagnet (70) angeordnet ist und der Klappanker (44) drehbar an
dem zweiten Schenkel (42) des Jochs des Klappankerauslösers gelagert ist und dabei
in angezogenem Zustand etwa parallel zum Längssteg (33) des Schlagankersystems (16)
verläuft und den Permanentmagneten (70) überdeckt.
9. Leitungsschutzschalter; insbesondere Hauptleitungsschutzschalter, mit einem Hauptstrompfad,
in dem sich eine Hauptkontaktstelle befindet, sowie mit einem parallel zur Hauptkontaktstelle
verlaufenden Nebenstrompfad, in dem ein Begrenzungswiderstand und ein verzögerter
Auslöser angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der verzögerte Auslöser ein Thermobimetall (73) ist, welches parallel zu einer im
Nebenstrompfad befindlichen Stromschiene angeordnet ist, wobei der Strom die Stromschiene
(71) und das Thermobimetall (73) gleichsinnig durchfließt, wobei sich das Thermobimetall
in Richtung zur Stromschiene (71) ausbiegt und bei einer entsprechenden Verringerung
des Abstandes von der Stromschiene (71) von dieser angezogen wird und einen entsprechenden
Auslösehebel betätigt.