[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheit, insbesondere
Mascara-Einheit, umfassend einen Behälter zur Aufnahme der kosmetischen Flüssigkeit
und eine Verschlusskappe sowie einen an einem Stiel befestigten Applikator, wobei
die Kosmetik-Einheit so ausgestaltet ist, dass der Applikator nicht in die kosmetische
Flüssigkeit eingetaucht ist und durch einen transparenten Abschnitt eines Teils der
Kosmetik-Einheit erkennbar ist.
[0002] Derartige Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheiten, insbesondere Mascara-Einheiten, sind
in zahlreichen Ausgestaltungen veröffentlicht, beispielsweise in DE 44 05 335 A1,
DE 197 44 181 A1 und DE 198 32 403 A1.
[0003] Bei diesen bekannten Einheiten sind als Applikatoren üblicherweise Bürstchen vorgesehen,
wobei zahlreiche Modifikationen derartiger Bürstchen bekannt geworden sind, um die
Transfereigenschaften für die Mascara-Flüssigkeit beim Transport aus dem Behälter
auf die Wimpern der Benutzerin und die Kämmeigenschaften beim Auftragen zu optimieren.
Ein grundsätzlicher Nachteil bei derartigen Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheiten besteht
jedoch darin, dass die Benutzerin eine bestimmte Mascara-Flüssigkeit eines beispielsweise
bevorzugten Herstellers stets nur mit einem ganz bestimmten Mascara-Bürstchen erhält,
sodass zwar eine Auswahl unter verschiedenen Kosmetik-Einheiten mit ggf. unterschiedlichen
Bürstchen gegeben ist, nicht aber eine individuelle Auswahl des Bürstchens bzw. des
Applikators für eine bestimmte Mascara-Flüssigkeit.
[0004] Ausgehend von dieser Problematik ist es aus EP 0 955 368 bekannt, dass der Applikator
mit dem Stiel oder der Stiel mit der Verschlusskappe durch die Benutzerin verbindbar
ist, nachdem die Benutzerin aus einer Mehrzahl verfügbarer Applikatoren oder Stiele
einen bevorzugten ausgewählt hat. Hierdurch werden gegenüber dem Stand der Technik
zahlreiche Vorteile erreicht.
[0005] Demgegenüber gibt es aber auch Marketing-Konzepte, die davon ausgehen, dass ein bestimmtes
Bürstchen speziell auf Art und Konsistenz des aufzutragenden Kosmetikum abgestimmt
sein und dementsprechend die Einheit von Applikator und Kosmetikum nicht durchbrochen
werden soll.
[0006] Aus FR 2 694 742 ist ein lösbar an einem Behälter befestigtes Gehäuse mit einem Applikator
bekannt. Das Gehäuse weist an seinem dem Applikator gegenüberliegenden Ende Befestigungsmittel
auf, die den Befestigungsmitteln an dem den Applikator tragenden Ende gleichen. Die
Einheit umfasst weiterhin einen zweiten Behälter mit Befestigungsmitteln gleich den
Befestigungsmitteln des ersten Behälters und mit einer zur Aufnahme des Applikators
ausreichenden Länge.
[0007] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Kosmetik-Einheit
der eingangs genannten Art so auszugestalten, dass zwar einerseits eine definierte
Zuordnung von Applikator-, insbesondere Mascara-Bürstchen und Kosmetikum gegeben ist,
andererseits die speziellen Eigenschaften des Applikators von der Verbraucherin bei
der Kaufentscheidung trotzdem erkennbar sind und berücksichtigt werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Applikator sich von der
Schraubkappe in herkömmlicher Weise auf den Behälter zuerstreckt, jedoch zwischen
Schraubkappe und Behälter das den transparenten Abschnitt enthaltende Teil angeordnet
ist, so dass der Applikator in diesem Zustand nicht in das Kosmetikum bzw. den Vorratsbehälter
eintaucht.
[0009] Der Vorratsbehälter ist in diesem Zustand durch einen temporären Verschluss, z. B.
eine abzuziehende Folie, einen Stopfen o. dgl. verschlossen, wobei zum Zweck der Ingebrauchnahme
die Verschlusskappe von dem Zwischenteil abgeschraubt wird, das Zwischenteil vom Vorratsbehälter
abgeschraubt und entfernt wird, der temporäre Verschluss des Vorratsbehälters entfernt
und die Schraubkappe mit dem Applikator unter Eintauchen des Applikators in den Vorratsbehälter
in herkömmlicher Weise aufgeschraubt wird.
[0010] Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass der transparente Abschnitt als gesondertes
Teil ausgebildet ist, welches mit dem Behälter und/oder mit der Verschlusskappe des
Behälters lösbar verbindbar ist.
[0011] Mit Vorteil ist die Ausgestaltung so getroffen, dass nach Entfernen des den transparenten
Abschnitt enthaltenden Teils bei der Ingebrauchnahme der Kosmetik-Einheit durch die
Benutzerin die Verschlusskappe mit dem Behälter in an sich bekannter Weise verbindbar
ist.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Mascara-Einheit im Verkaufszustand,
und
- Fig. 2
- eine Figur 1 entsprechende Darstellung im Gebrauchszustand.
[0013] Eine in Figur 1 und 2 dargestellte Mascara-Einheit 1" umfasst einen Vorratsbehälter
2" für Mascara-Flüssigkeit, einen Applikator 3" in Form eines Bürstchens und einen
Applikatorstiel 4" sowie eine Schraubkappe 5". Der Vorratsbehälter 2" weist einen
verjüngten Behälterhals 8" und ein Außengewinde 7" auf.
[0014] In dem in Figur 1 dargestellten Zustand ist ein balliges, transparentes Teil 10"
mit einem Innengewinde 20" auf das Außengewinde 7" des Vorratsbehälters 2" aufgeschraubt,
wobei die Schraubkappe 5" ihrerseits wieder auf ein Außengewinde 21 " an dem verjüngten
Hals 22" am gegenüberliegenden Ende des transparenten Teils 10" aufgeschraubt ist.
In den Hals 22" ist eine Abstreif-Einrichtung 16" eingesetzt. Der Stiel 4" des Mascara-Bürstchens
3" durchsetzt eine Ausnehmung 23" im Boden 13" der Schraubkappe 5" und ist an seinem
in der Zeichnung rechten äußeren Ende mit einer Anschlagplatte 24" versehen.
[0015] Nachdem die Benutzerin beim Kauf die Möglichkeit hatte, über das transparente Teil
10" die Ausgestaltung des Mascara-Bürstchens 3" zu begutachten, wird zur Ingebrauchnahme,
d. h. zur Überführung in den in Figur 2 dargestellten Zustand, das transparente Teil
10" vom Vorratsbehälter 2" abgeschraubt und die Schraubkappe 5" vom transparenten
Teil 10" abgeschraubt. Daraufhin wird die Schraubkappe 5" mit der an der Schraubkappe
5" verbliebenen Abstreif-Einrichtung 16" auf den Vorratsbehälter 2" aufgeschraubt
und der Stiel 4" durch Drücken auf die Anschlagplatte 24" in der Zeichnung nach links
in das Innere des Vorratsbehälters geschoben, sodass die in Figur 2 dargestellte Mascara-Einheit
1" in herkömmlicher Weise weiterhin benutzt werden kann.
1. Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheit (1"), insbesondere Mascara-Einheit, umfassend einen
Behälter (2") zur Aufnahme der kosmetischen Flüssigkeit und eine Verschlusskappe (5")
sowie einen an einem Stiel (4") befestigten Applikator (3 "), wobei die Kosmetik-Einheit
(1") so ausgestaltet ist, dass der Applikator (3 ") nicht in die kosmetische Flüssigkeit
eingetaucht ist und durch einen transparenten Abschnitt eines Teils (10") der Kosmetik-Einheit
(1") erkennbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (3 ") sich von der Schraubkappe (5 ") in herkömmlicher Weise auf den
Behälter (2") zu erstreckt, jedoch zwischen Schraubkappe (5") und Behälter (2") das
den transparenten Abschnitt enthaltende Teil (10") angeordnet ist, sodass der Applikator
(3 ") in diesem Zustand nicht in das Kosmetikum und den Vorratsbehälter (2") eintaucht.
2. Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Ingebrauchnahme der Behälter (2") durch einen temporären Verschluss, wie
eine abzuziehende Folie, einen Stopfen o. dgl., verschlossen ist, wobei zum Zweck
der Ingebrauchnahme die Schraubkappe (5") von dem Zwischen-Teil (10") abgeschraubt
wird, das Zwischen-Teil (10") von dem Behälter (2") abgeschraubt und entfernt wird,
der temporäre Verschluss des Behälters (2") entfernt und die Schraubkappe (5 ") mit
dem Applikator (3") unter Eintauchen des Applikators (3") in den Behälter (2") in
herkömmlicher Weise aufgeschraubt wird.
3. Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der transparente Abschnitt an einem gesonderten Teil (10") ausgebildet ist, welches
mit dem Behälter (2") und/oder mit der Verschlusskappe (5") des Behälters (2") lösbar
verbindbar ist.
4. Haarfärbe- oder Kosmetik-Einheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass nach Entfernen des den transparenten Abschnitt enthaltenden Teils (10") bei der Ingebrauchnahme
der Kosmetik-Einheit (1") durch die Benutzerin die Verschlusskappe (5") mit dem Behälter
(2") in an sich bekannter Weise verbindbar ist.