(19)
(11) EP 1 527 726 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.05.2005  Patentblatt  2005/18

(21) Anmeldenummer: 04025974.9

(22) Anmeldetag:  02.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47K 3/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 03.11.2003 DE 20316848 U

(71) Anmelder: HEWI Heinrich WILKE GMBH
34454 Arolsen (DE)

(72) Erfinder:
  • Itter, Heike
    34497 Korbach (DE)

(74) Vertreter: Manitz, Finsterwald & Partner GbR 
Postfach 31 02 20
80102 München
80102 München (DE)

   


(54) Duschspritzschutz


(57) Mobiler Duschspritzschutz (1) zum Abweisen von in Duschen auftretendem Spritzwasser, mit mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Abweiselementen (3,4), welche ausschließlich durch Stützmittel (25) bodenseitig abgestützt und wand- sowie deckenseitig befestigungsmittelfrei ausgebildet sind.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen mobilen Duschspritzschutz zum Abweisen von in Duschen auftretendem Spritzwasser mit mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Abweiselementen.

[0002] Duschspritzschutzeinrichtungen der eingangs genannten Art zur Wandoder Deckenmontage sind hinlänglich bekannt und werden vielfach eingesetzt. Es hat sich allerdings gezeigt, dass insbesondere bei der Pflege von Patienten in Krankenhäusern oder Pflegeheimen ortsfest angebrachte Spritzschutzeinrichtungen unflexibel sind. Es werden oftmals in barrierefreien Duschräumen Personen mit unterschiedlichen motorischen Einschränkungen geduscht. Den verschiedenen Behinderungen kann mit den herkömmlichen Schutzeinrichtungen dann seitens der pflegenden Person nur sehr beschränkt Rechnung getragen werden. So muss beispielsweise bei einer im Rollstuhl sitzenden Person eine andere räumliche Anordnung des Spritzschutzes vorgenommen werden als bei einer Person, die beispielsweise einen Arm in Gips trägt, der vor Wasser geschützt werden soll. Eine Montage des Spritzschutzes an der Wand oder an der Decke beschränkt darüber hinaus den Zugangsbereich zum Patienten konstruktionsbedingt von einer Seite her und damit auch die Handlungsfreiheit der pflegenden Person. Weiterhin besteht oft zu wenig Flexibilität, wenn beispielsweise der Duschraum nur vorübergehend wesentlich erweitert werden muss.

[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Duschspritzschutz der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass er möglichst flexibel einsetzbar und kostengünstig zu fertigen ist.

[0004] Die Erfindung löst die Aufgabe durch einen Duschspritzschutz mit den Merkmalen nach Anspruch 1, und insbesondere dadurch, dass die Abweiselemente ausschließlich durch Stützmittel bodenseitig abgestützt und wand- sowie deckenseitig befestigungsmittelfrei ausgebildet sind.

[0005] Der mobile, auch am Boden lediglich abgestützte, jedoch nicht befestigte Duschspritzschutz weist also zu seiner Halterung ausschließlich Stützeinrichtungen auf, die an einer dem Boden zugewandten Seite der Abweiselemente angebracht sind, ohne dass zusätzliche wand- oder deckenseitigen Halteeinrichtungen vorgesehen werden.

[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ergibt sich, wenn die Abweiselemente aus wasserabweisendem Material mit insbesondere glatter Oberfläche gebildet sind. Auf diese Weise wird das beim Duschen auftretende Spritzwasser von unerwünschten Bereichen ferngehalten, zudem sind die Abweiselemente dadurch leicht zu trocknen und zu reinigen.

[0007] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Abweiselemente einen insbesondere aus Rohren bestehenden Rahmen auf, in welchem ein flächiges Element aus wasserabweisendem Material gehalten wird. Durch eine derartige Rahmenkonstruktion erhält der Duschspritzschutz eine hohe Stabilität bei gleichzeitig geringem Eigengewicht, durch die Ausführung des Rahmens aus Rohren mit rundem oder abgerundetem Querschnitt wird durch eine verringerte Anzahl an Kanten ein geringeres Verletzungsrisiko erreicht.

[0008] Gemäß einer anderen Weiterbildung ist das flächige Element des Abweiselements aus einem Kunststoffformteil gebildet. Dies ermöglicht eine kostengünstige Herstellungsweise, einen leicht zu bewerkstelligenden Zusammenbau sowie eine hohe Stabilität des Abweiselements.

[0009] In einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich das flächige Element aus wasserabweisendem Material zumindest im Wesentlichen innerhalb einer Ebene. Auf diese Weise wird eine günstige Abschirmwirkung von auftretendem Spritzwasser beim Duschen bei geringem Platzbedarf erreicht. Insbesondere eine damit einhergehende platzsparende Aufbewahrungsmöglichkeit ist für derartige mobile Gebrauchsgegenstände von hoher Bedeutung.

[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nehmen die horizontalen Abmessungen der Abweiselemente mit zunehmendem Abstand von ihrem bodenseitigen Ende ab. Dies bewirkt eine erhöhte Standfestigkeit des Duschspritzschutzes, da auf diese Weise sein Schwerpunkt durch die geometrische Ausgestaltung in Richtung Boden verlagert und so ein unbeabsichtigtes Umkippen erschwert ist.

[0011] Vorzugsweise sind die Abweiselemente trapezförmig ausgebildet. Eine derartige Ausformung stellt einen guten Kompromiss zwischen einer gefälligen und funktionalen Silhouette einerseits und einer kostengünstig zu fertigenden Bauweise andererseits dar.

[0012] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Abweiselemente voneinander trennbar ausgestaltet sind. Dies ist insbesondere bei der Aufbewahrung und Reinigung des Duschspritzschutzes von Vorteil, da so nur die einzelnen Abweiselemente und nicht der gesamte, aus mehreren gelenkig verbundenen Abweiselementen bestehende Spritzschutz gehandhabt werden muss.

[0013] Gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Gelenkachse bzw. die Gelenkachsen der beiden bzw. mehreren gelenkig miteinander verbundenen Abweiselemente in der Gebrauchsstellung in vertikaler Richtung verlaufen. Dadurch wird bei einer gewinkelten Stellung der beiden Abweiselemente zueinander eine besondere Stabilität erreicht, da sich der Duschspritzschutz in diesem Falle auf mindestens drei nicht auf einer Geraden liegenden Punkten am Boden abstützt.

[0014] Sind die Abweiselemente gemäß einer weiteren Ausführungsform zudem in bestimmten Winkelpositionen zueinander verrastbar, erhöht das die Stabilität noch weiter. Eine Verrastung verhindert im Falle einer unbeabsichtigten Bewegung der Abweiselemente zueinander ein eventuelles Zusammenklappen. Zudem erleichtert es die Handhabbarkeit bei einem Verrücken oder Verstauen des Duschspritzschutzes, da die einmal eingestellte Winkelstellung erhalten bleibt.

[0015] Des Weiteren sind bei einer bevorzugten Ausführungsform Handhabungsabschnitte an den Abweiselementen vorgesehen, an denen der Duschspritzschutz ergriffen und angehoben werden kann. Durch diese Handhabungsabschnitte wird das Aufstellen und Verstauen des Duschspritzschutzes weiter vereinfacht, was insbesondere beim Gebrauch im Umgang mit kranken oder gebrechlichen Personen von hoher Wichtigkeit ist.

[0016] Ferner ist es von Vorteil, wenn diese Handhabungsabschnitte aus Abschnitten der Rahmenkonstruktion gebildet werden, so dass ein Rahmenabschnitt letztlich ein Griffelement bildet. Dies ermöglicht eine sichere Handhabung sowie eine kostengünstige und leicht zu montierende Konstruktion des Duschspritzschutzes.

[0017] Insbesondere weisen die Handhabungsabschnitte gemäß einer weiteren Ausführungsform einen Durchgriff zwischen dem Rahmen und dem flächigen Element aus wasserabweisendem Material auf. Dadurch ist gewährleistet, dass der Duschspritzschutz auch bei einem flächigen Element, das nahezu das gesamte Abweiselement ausfüllt, leicht und sicher handzuhaben ist, ohne dass für den Handhabungsabschnitt separate Teile vorgesehen werden müssten.

[0018] Der Duschspritzschutz kann ferner Stützmittel aufweisen, die aus zylindrischen Rohrstücken gebildet sind. Auf diese Weise sind die Stützmittel leicht anzufertigen und problemlos in die Rahmenkonstruktion zu integrieren. Die Rohrstücke können entweder schon alleine als Stützmittel dienen oder als Befestigungselement für das eigentliche Stützmittel fungieren.

[0019] Es ist insbesondere von Vorteil, wenn die Stützmittel direkt aus den Rohrenden der Rahmenkonstruktion gebildet sind. Dies vereinfacht wiederum die Herstellung des Duschspritzschutzes und stellt eine stabile und sichere Verbindung der Stützmittel mit dem Rahmen her.

[0020] Zusätzlich können die Stützmittel an ihrem unteren Ende Kunststoffkappen bzw. -stopfen, Saugnäpfe oder Rollen aufweisen und damit dem Duschspritzschutz eine besondere Standfestigkeit oder Beweglichkeit verleihen.

[0021] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt. Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert:
Fig. 1
zeigt eine perspektivische Frontansicht,
Fig. 2
zeigt eine perspektivische Rückansicht eines erfindungsgemäßen Duschspritzschutzes.


[0022] Der mobile Duschspritzschutz 1 besteht aus zwei Flügeln 3 und 4, die von einem Stahlrohrrahmen 5 eingefasst werden. Dieser Rahmen 5 bildet die Form eines sich nach unten öffnenden U und folgt im Wesentlichen drei Seiten eines Trapezes. Der vertikal verlaufende Schenkel 7 des Flügels 3 ist mittels zweier vertikal voneinander beabstandeter Doppelklemmen 9 aus Kunststoff mit dem vertikal verlaufenden Schenkel 8 des Flügels 4 verbunden, beide werden hier als innere Schenkel 7 und 8 bezeichnet. Die jeweils längeren der zwei parallelen Seiten des Trapezes stellen die Unterkanten 11 und 12 der Flügel 3 und 4 dar. Diese werden nicht durch die Rahmenkonstruktion 5 gebildet, sondern durch den unteren Rand eines durch den Rahmen 5 getragenen, mittels Halteschlaufen 13 befestigten wasserabweisenden Textil- oder Kunststoffelements 15. Die an den schräg verlaufenden äußeren Schenkeln 17 und 19 befestigten Halteschlaufen 13 bringen den Rand des Elements 15 entweder in Kontakt mit dem Rohrrahmen 5 oder positionieren diesen Rand dicht am Rohrrahmen 5. An den horizontal verlaufenden Rohrrahmenabschnitten 21 und 22 sowie insbesondere an den die äußeren Schenkel 17 und 19 mit den horizontal verlaufenden Rohrrahmenabschnitten 21 bzw. 22 verbindenden Krümmungen ist der Rand des Elements 15 so weit vom Rahmen 5 beabstandet, dass zwischen Element 15 und Rahmen 5 Durchgriffe 23 und 24 entstehen.

[0023] Das Element 15 erstreckt sich durchgehend von dem äußeren Schenkel 17 des Flügels 3 über die beiden miteinander verbundenen inneren Schenkel 7 und 8 zum anderen äußeren Schenkel 19 des zweiten Flügels 4. Die nach unten weisenden Rohrenden 25 des Rahmens 5 bilden die Stützfüße des Duschspritzschutzes 1 und sind mit Kunststoffkappen 27 versehen.

[0024] Durch die Doppelklemmen 9 sind beide Flügel 3 und 4 gegeneinander verschwenkbar. Dies erlaubt es, den Duschspritzschutz 1 so flexibel wie möglich auf die jeweilige Raumsituation anzupassen, da beliebige Winkelstellungen zwischen den Flügeln 3 und 4 eingestellt werden können. Zum Verstauen können die Flügel 3 und 4 parallel aneinandergelegt werden. Der Duschspritzschutz 1 nimmt auf diese Weise ein minimales Raumvolumen ein. Das einteilige wasserabweisende Element 15 lässt sich - wenn es aus textilem Material gefertigt ist - zum Reinigen abnehmen. Dazu werden beide Flügel 3 und 4 derart aneinander gelegt, dass sich das Element 15 zwischen beiden Flügeln 3 und 4 befindet. Dann lassen sich die Halteschlaufen 13 - ggf. nach dem Entfernen der Kunststoffkappen 27 von den äußeren Rohrenden 25 - von den Rohren 5 streifen. Alternativ und bevorzugt können die Halteschlaufen 13 auch mit Klettverschlüssen ausgestattet werden, so dass ein Abstreifen der Halteschlaufen 13 von den Rohren 5 unnötig ist und das Abnehmen des wasserabweisenden Elements 15 vereinfacht wird.

[0025] Der trapezförmige, sich nach unten verbreiternde Umriss der Flügel 3 und 4 bewirkt eine Verlagerung des Schwerpunkts nach unten. Des Weiteren befindet sich der Schwerpunkt bei einer nicht parallelen Stellung der Flügel 3 und 4 innerhalb eines von mindestens drei Auflagepunkten definierten Dreiecks. Dies wirkt einem unabsichtlichen Umkippen des Duschspritzschutzes 1 entgegen und erhöht so die Sicherheit. Die Durchgriffe 23 und 24 ermöglichen eine leichte Handhabbarkeit des Duschspritzschutzes 1 beim Verstellen der Flügel 3 und 4 sowie beim Versetzen oder Zusammenklappen. Die Kunststoffkappen 27 auf den Rohrenden 25 verschließen den Hohlraum des Rohrrahmens 5 und wirken einem Verrutschen des Duschspritzschutzes entgegen.

Bezugszeichenliste



[0026] 
1
Duschspritzschutz
3, 4
Flügel
5
Rohrrahmen
7, 8
innere Schenkel
9
Doppelklemme
11, 12
Flügelunterkanten
13
Halteschlaufe
15
wasserabweisendes Element
17, 19
äußere Schenkel
21, 22
horizontale Rohrahmenabschnitte
23, 24
Durchgriffe
25
Rohrende
27
Kunststoffkappe



Ansprüche

1. Mobiler Duschspritzschutz (1) zum Abweisen von in Duschen auftretendem Spritzwasser,
mit mindestens zwei gelenkig miteinander verbundenen Abweiselementen (3, 4), welche ausschließlich durch Stützmittel (25) bodenseitig abgestützt und wand- sowie deckenseitig befestigungsmittelfrei ausgebildet sind.
 
2. Duschspritzschutz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abweiselemente (3, 4) aus einem wasserabweisenden Material gebildet sind.
 
3. Duschspritzschutz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abweiselemente (3, 4) einen insbesondere aus Rohren bestehenden Rahmen (5) aufweisen, in welchem je ein flächiges Element (15) aus wasserabweisendem Material gehalten ist.
 
4. Duschspritzschutz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das flächige Element (15) aus wasserabweisendem Material aus einem Kunststoffformteil oder einem Textilelement gebildet ist,
und/oder
dass sich jedes flächige Element (15) aus wasserabweisendem Material zumindest im Wesentlichen innerhalb einer Ebene erstreckt.
 
5. Duschspritzschutz nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die horizontalen Abmessungen der Abweiselemente (3, 4) mit zunehmendem Abstand von ihrem bodenseitigen Ende abnehmen,
und/oder
dass die Abweiselemente (3, 4) im Wesentlichen trapezförmig ausgebildet sind.
 
6. Duschspritzschutz nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abweiselemente (3, 4) voneinander trennbar sind,
und/oder
dass die Gelenkachsen der gelenkig miteinander verbundenen Abweiselemente (3, 4) in der Gebrauchsstellung in vertikaler Richtung verlaufen,
und/ oder
dass die Abweiselemente (3, 4) in bestimmten Winkelpositionen zueinander verrastbar sind.
 
7. Duschspritzschutz nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abweiselemente (3, 4) Handhabungsabschnitte (23, 24) aufweisen,
wobei die Handhabungsabschnitte (23, 24) insbesondere durch Abschnitte der Rahmenkonstruktion (5) gebildet werden und/oder wobei in den Handhabungsabschnitten (23, 24) insbesondere ein Durchgriff zwischen der Rahmenkonstruktion (5) und dem flächigen Element (15) aus wasserabweisendem Material existiert.
 
8. Duschspritzschutz nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützmittel (25) aus zylindrischen Rohrstücken gebildet sind.
 
9. Duschspritzschutz zumindest nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützmittel (25) aus Rohrenden der Rahmenkonstruktion (5) gebildet sind.
 
10. Duschspritzschutz nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützmittel (25) an ihrem unteren Ende Kunststoffkappen (27), Kunststoffstopfen, Saugnäpfe oder Rollen aufweisen.
 




Zeichnung