Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Skiausrüstung, ein Harscheisen und eine Skibindung gemäss
dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
Stand der Technik
[0002] Von Skitourenläufern werden Harscheisen seit langem verwendet, um beim Aufsteigen
mit Skis auf harter, vereister Schneeunterlage den Halt der üblicherweise mit Fellen
versehenen Skis auf dem Schnee zur verbessern und insbesondere ein seitliches Abrutschen
zu verhindern. Die meisten auf dem Markt befindlichen Harscheisen werden vom Skiläufer
als Zusatzausrüstung im Rucksack mitgetragen. Sobald die Schneeunterlage vereist und
das Gelände steil wird, werden die Harscheisen entweder an die Skis oder an die Skibindungen
geschnallt, um sie in ihre Einsatzstellung zu bringen. In der Einsatzstellung der
Harscheisen stehen die typischerweise mit Zacken versehenen Klingen der Harscheisen
nach unten über die Skilaufflächen hinaus vor und greifen in den Schnee. Dadurch wird
einerseits der Halt der Skis auf dem Schnee verbessert. Andererseits behindern jedoch
die an den Skis oder den Skibindungen angebrachten Harscheisen das Vorwärtsschieben
der Skis. Deshalb werden die Harscheisen möglichst bald wieder vom Ski abgeschnallt,
wenn das Gelände flacher und/oder der Schnee weicher wird. Das Anund Abschnallen der
Harscheisen ist aber mühsam und erfordert meistens ein Aussteigen des Skiläufers aus
der Skibindung oder zumindest mühsame Manipulationen am Harscheisen und an der Skibindung.
[0003] In der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE-U 1-85 27 887 (Salewa) ist ein Harscheisen
beschrieben, das zwei seitliche, mit Zacken versehene Klingen hat, die um eine Schwenkachse
schwenkbar hinter der Skibindung am Ski angelenkt sind. Um dieses Harscheisen in seine
Einsatzstellung zu bringen, werden die Klingen um die Schwenkachse herum nach vorne
geschwenkt. In der Einsatzstellung sind die Klingen vorne am Harscheisen und ungefähr
unterhalb der Schuhferse eines in die Skibindung eingesetzten Skischuhs angeordnet,
wobei sie nach unten über die Skilauffläche hinaus vorragen. Sobald der Einsatz des
Harscheisen nicht mehr erforderlich ist, werden die Klingen um die Schwenkachse herum
nach hinten geschwenkt, um das Harscheisen in seine Bereitschaftsstellung zu verstellen.
In der Bereitschaftsstellung ist das Harscheisen vollständig hinter der Skibindung
auf der Skioberseite angeordnet und seine Klingen ragen nach oben, so dass sie das
Vorschieben des Skis nicht behindern.
[0004] Das in DE-U 1-85 27 887 beschriebene Harscheisen ermöglicht zwar ein bequemes Verstellen
zwischen seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung, ohne dass dazu ein
Aussteigen aus der Skibindung erforderlich ist. Dieses Harscheisen ist jedoch vergleichsweise
gross und sperrig.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende
Skiausrüstung mit einem Harscheisen zu schaffen, das bequem zwischen seiner Einsatzstellung
und seiner Bereitschaftsstellung verstellbar ist und eine kompakte Bauweise aufweist.
[0006] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche definiert.
Gemäss der Erfindung umfasst eine Skiausrüstung einen Ski, eine auf dem Ski montierte,
zum Halten eines Skischuhs ausgebildete Skibindung und ein Harscheisen. Das Harscheisen
ist am Ski oder an der Skibindung anbringbar oder angebracht. Es weist wenigstens
eine Klinge auf, die mit Zacken versehen sein kann. In einem am Ski oder an der Skibindung
angebrachten Zustand des Harscheisens ist die Klinge um eine Harscheisen-Schwenkachse
herum bezüglich dem Ski bzw. der Skibindung schwenkbar, um das Harscheisen wahlweise
in eine Einsatzstellung zu verstellen, in welcher die Klinge seitlich vom Ski nach
unten ragt und wenigstens teilweise nach unten über eine durch die Skilauffläche definierte
Ebene hinaus vorsteht, und in eine Bereitschaftsstellung, in welcher die Klinge oberhalb
dieser Ebene angeordnet ist und nach oben ragt. Das Harscheisen ist derart ausgebildet
und in seinem am Ski bzw. an der Skibindung angebrachten Zustand derart angeordnet,
dass die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen einer
für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und einer für die Skischuhferse
vorgesehenen Längsposition angeordnet ist.
[0007] Im am Ski bzw. an der Skibindung angebrachten Zustand des Harscheisens kann die Harscheisen-Schwenkachse
insbesondere quer zur Skilängsrichtung und im Wesentlichen parallel zur Skilauffläche
angeordnet sein.
[0008] Je nachdem, ob das Harscheisen am Ski oder an der Skibindung angebracht ist, ist
die Klinge um die Harscheisen-Schwenkachse herum bezüglich dem Ski beziehungsweise
der Skibindung zwischen wenigstens zwei Schwenkpositionen hin und her schwenkbar oder
klappbar, um das Harscheisen wahlweise zwischen seiner Einsatzstellung und seiner
Bereitschaftsstellung zu verstellen. (Es können auch mehr als zwei Schwenkpositionen
für mehrere verschiedene Bereitschaftsstellungen und/oder mehrere verschiedene Einsatzstellugnen
des Harscheisens vorgesehen sein). Dabei ist die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug
auf die Skilängsrichtung (d.h. in einer zur Skilängsrichtung parallelen Richtung)
in wenigstens einer durch die Skibindung vorgegebenen Stellung des Skischuhs zwischen
einer für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und einer für die Skischuhferse
vorgesehenen Längsposition angeordnet. Im Falle einer Skibindung, die den Skischuh
stets in der gleichen, bezüglich dem Ski fixierten Skischuhstellung festhält, ist
die Harscheisen-Schwenkachse immer zwischen der für die Skischuhspitze vorgesehenen
Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen Längsposition angeordnet.
Im Falle einer Skibindung jedoch, die ein Verschwenken des Skischuhs bezüglich dem
Ski um eine horizontale Querachse (Skibindungs-Schwenkachse) herum ermöglicht, ist
die Harscheisen-Schwenkachse zumindest in einer Skischuhstellung, in welcher die Skischuhsohle
im Wesentlichen parallel zur Skioberseite angeordnet ist, zwischen der für die Skischuhspitze
vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen Längsposition
angeordnet. In einer Skischuhstellung mit einer beträchtlich von der Skioberseite
weg geschwenkten Skischuhsohle kann jedoch der auf die Skilängsrichtung projizierte
Längsbereich zwischen der Skischuhspitze und der Skischuhferse derart verkürzt und
verschoben sein, dass die Harscheisen-Schwenkachse ausserhalb dieses Längsbereichs
liegt, insbesondere im Falle eines am Ski oder an einem skifesten Halteteil angebrachten
Harscheisens.
[0009] Weiter wird im vorliegenden Zusammenhang ohne anderslautende Erklärungen unter einer
Achse bzw. einer Schwenkachse stets eine geometrische Achse bzw. Schwenkachse verstanden,
d.h. eine Achse im mathematischen Sinn. Eine (geometrische) Schwenk- oder Drehachse
kann zwar konkret mittels einer mechanischen Schwenk- oder Drehachse verwirklicht
sein. Sie kann aber auch mittels einer Welle, eines Scharniers, eines oder mehrerer
Achszapfen, die mit entsprechenden Zapfenlagern zusammenwirken oder anderer geeigneter
Schwenk- bzw. Drehgelenkmittel verwirklicht sein. Die Harscheisenklinge kann insbesondere
über ein Schwenkgelenk mit lediglich einem einzigen (Rotations-) Freiheitsgrad am
Ski, an einem skifesten Basisteil oder an der Skibindung angelenkt sein, wobei dieses
Schwenkgelenk die (geometrische) Harscheisen-Schwenkachse definiert.
[0010] Indem die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen einer
für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und einer für die Skischuhferse
vorgesehenen Längsposition angeordnet ist, kann in der Einsatzstellung des Harscheisens
eine optimale Belastung der Harscheisenklinge unterhalb des Skischuhs erreicht werden,
wobei das Harscheisen trotzdem kompakt konstruiert sein kann, da keine langen Schwenkhebel
erforderlich sind, um zum Verstellen des Harscheisens von seiner Einsatzstellung in
seine Bereitschaftsstellung die Harscheisenklinge über eine lange Distanz vom Bindungsbereich
weg zu schwenken.
[0011] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist das Harscheisen derart
ausgebildet und in seinem am Ski oder an der Skibindung angebrachten Zustand derart
angeordnet, dass in der Einsatzstellung des Harscheisens die Klinge im Wesentlichen
vor (in Bezug auf die Skilängsrichtung) der Harscheisen-Schwenkachse angeordnet ist,
während in der Bereitschaftsstellung des Harscheisens die Klinge im Wesentlichen hinter
(in Bezug auf die Skilängsrichtung) der Harscheisen-Schwenkachse angeordnet ist. Das
heisst mit anderen Worten, dass in der Einsatzstellung die Klinge im Bereich ihres
hinteren Endes um die Harscheisen-Schwenkachse herum schwenkbar gelenkig mit dem Ski
oder der Skibindung verbunden ist, so dass dann die Klinge im Wesentlichen näher bei
der Skispitze angeordnet ist als die Harscheisen-Schwenkachse. Umgekehrt ist in der
Bereitschaftsstellung die Klinge im Bereich ihres vorderen Endes gelenkig mit dem
Ski respektive mit der Skibindung verbunden, so dass dann die Klinge im Wesentlichen
näher beim Skiende angeordnet ist als die Harscheisen-Schwenkachse. Aufgrund der im
Längsbereich zwischen der Skischuhferse und der Skischuhspitze angeordneten Harscheisen-Schwenkachse
ist die Klinge dann in der Einsatzstellung in der Nähe der Skischuhspitze angeordnet.
Dies ist insbesondere im Falle eines Harscheisens von Vorteil, das an einem Bindungsteil
angebracht ist, welches um eine im Bereich der Skischuhspitze angeordnete Skibindungs-Schwenkachse
herum schwenkbar ist. Aufgrund der Anordnung der Klinge in der Nähe der Skischuhspitze
ist gewährleistet, dass auch bei Verwendung einer Steighilfe, welche verhindert, dass
im Zuge eines Aufstiegsschrittes die Skischuhferse vollständig auf die Skioberseite
hinab geschwenkt wird, die Harscheisenklinge ausreichend in den Schnee greift.
[0012] Grundsätzlich kann jedoch gemäss der Erfindung das Harscheisen auch umgekehrt um
die Schwenkachse herum schwenkbar gelenkig mit dem Ski oder der Bindung verbunden
sein, so dass die Klinge in der Einsatzstellung hinter und in der Bereitschaftsstellung
vor der Harscheisen-Schwenkachse angeordnet ist.
[0013] Vorzugsweise ist das Harscheisen derart ausgebildet und in seinem am Ski oder an
der Skibindung angebrachten Zustand derart angeordnet, dass die Harscheisen-Schwenkachse
in Bezug auf die Skilängsrichtung in einem Längsbereich ungefähr in der Mitte zwischen
der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse
vorgesehenen Längsposition angeordnet ist. Dadurch wird eine besonders kompakte Bauweise
ermöglicht. In der Einsatzstellung kann dann die Klinge im Wesentlichen unter der
einen der vorderen oder hinteren Hälfte des Skischuhs angeordnet sein (im Falle der
oben erwähnten bevorzugten Ausführungsart der Erfindung unter der vorderen), während
in der Bereitschaftsstellung die Klinge im Wesentlichen unter der anderen der vorderen
oder hinteren Hälfte des Skischuhs angeordnet sein kann (im Falle der oben erwähnten
bevorzugten Ausführungsart der Erfindung unter der hinteren). Das Harscheisen kann
insbesondere mit zwei im Wesentlichen ebenen, seitlichen Klingen versehen sein, wobei
die beiden Klingenebenen im Wesentlichen parallel zueinander und parallel zur Skilängsrichtung
sowie senkrecht zur Skilauffläche angeordnet sind, und wobei der Abstand zwischen
den beiden Klingen kleiner ist als die Schuhbreite in der vorderen Schuhhälfte (d.h.
im Vorderfussbereich), aber geringfügig grösser als die Schuhbreite in der hinteren
Schuhhälfte. In der Bereitschaftsstellung können die Klingen dann seitlich neben dem
Schuh (im Bereich der hinteren Schuhhälfte) hochragen, während sie in der Einsatzstellung
unterhalb des Schuhs (im Bereich der vorderen Schuhhälfte) angeordnet sind. Dadurch
lässt sich eine vergleichsweise schmale und kompakte Bauweise des Harscheisens realisieren.
[0014] Gemäss einer anderen vorteilhaften Erfindungsvariante ist das Harscheisen derart
ausgebildet und in seinem am Ski oder an der Skibindung angebrachten Zustand derart
angeordnet, dass die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung in
einem Längsbereich angeordnet ist, der von der für die Skischuhspitze vorgesehenen
Längsposition um ungefähr einen Drittel der Schuhsohlenlänge in Richtung zu der für
die Skischuhferse vorgesehene Längsposition hin zurück versetzt ist. Weiter beträgt
die Länge der Harscheisenklinge ungefähr einen Drittel der Schuhsohlenlänge. Im Falle
der oben erwähnten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist dann die Harscheisenklinge
in der Einsatzstellung im Wesentlichen unter dem vordersten Drittel und in der Bereitschaftsstellung
im Wesentlichen unter dem mittleren Drittel der Schuhsohle angeordnet.
[0015] Gemäss einer weiteren vorteilhaften Variante der Erfindung ist das Harscheisen derart
ausgebildet, dass die Klinge zum Verstellen des Harscheisens zwischen seiner Einsatzstellung
und seiner Bereitschaftsstellung im Wesentlichen auf der vom Schuh abgewandten Seite
um die Harscheisen-Schwenkachse (zwischen der Einsatz- und der Bereitschaftsstellung
des Harscheisens) hin und her schwenkbar ist. In Bezug auf eine durch die Schuhsohle
definierte Ebene (Ebene, auf der die Schuhsohle aufliegt), welche zwei Halbräume definiert,
wird die Klinge während dem Schwenkvorgang dann im Wesentlichen in dem vom Schuh freien
Halbraum bewegt. Das heisst, dass im Falle einer im Wesentlichen horizontal angeordneten
Schuhsohle die Schwenkbewegung um die Harscheisen-Schwenkachse im Halbraum unterhalb
der Harscheisen-Schwenkachse durchgeführt wird. Diese Variante der Erfindung erweist
sich als besonders vorteilhaft im Zusammenhang mit einer Skibindung, die einen Skischuhträger
aufweist, der bezüglich dem Ski um eine Skischuhträger-Schwenkachse schwenkbar ist,
wobei das Harscheisen wahlweise wieder lösbar am Skischuhträger anbringbar ist. Indem
die Klinge für das Verstellen des Harscheisens zwischen seiner Einsatzstellung und
seiner Bereitschaftsstellung lediglich in einem vom Schuh freien Halbraum bewegt werden
muss, ist es nicht mehr nötig, dass der Schuh für das Verstellen aus der Skibindung
entfernt werden muss. Dadurch wird ein bequemes Verstellen des Harscheisens ermöglicht.
[0016] Grundsätzlich sind jedoch auch Erfindungsvarianten möglich, bei denen die Klinge
zum Verstellen des Harscheisens zwischen seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung
auf der zum Schuh hin gewandten Seite um die Harscheisen-Schwenkachse hin und her
schwenkbar ist. Solche Erfindungsvarianten eignen sich insbesondere für Harscheisen,
die in der Einsatzstellung nicht an einem bezüglich dem Ski verschwenkbaren Skischuhträger
angebracht sind.
[0017] Eine weitere vorteilhafte Erfindungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass das
Harscheisen mit Verbindungsmitteln versehen ist, welche zum wahlweise wieder lösbaren
Anbringen des Harscheisens am Ski oder an der Skibindung ausgebildet sind. Die Verbindungsmittel
sind vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass das Harscheisen von Hand (d. h. ohne
Zuhilfenahme eines Werkzeugs) am Ski bzw. an der Skibindung anbringbar und von Hand
wieder vom Ski bzw. von der Skibindung lösbar ist. Dadurch wird gewährleistet, dass
das Harscheisen während einer Skitour problemlos vom Ski bzw. von der Skibindung abgenommen
und im Rucksack verstaut sowie bei Bedarf wieder aus dem Rucksack entnommen und am
Ski bzw. an der Skibindung angebracht werden kann.
[0018] Die Verbindungsmittel können derart ausgebildet sein, dass sie wahlweise wieder lösbar
direkt mit dem Ski oder der Skibindung verbindbar sind, um das Harscheisen wahlweise
wieder lösbar am Ski respektive an der Skibindung anzubringen. In diesem Fall sind
keine Harscheisenhaltemittel vorhanden, die spezifisch zum Halten des Harscheisens
am Ski respektive an der Skibindung ausgebildet sind.
[0019] Als Alternative dazu können jedoch der Ski oder die Skibindung auch mit Harscheisenhaltemitteln
versehen sein, die derart ausgebildet und angeordnet sind, dass das Harscheisen mittels
der Verbindungsmittel und der Harscheisenhaltemittel wahlweise wieder lösbar am Ski
respektive an der Skibindung anbringbar ist. Insbesondere können die Harscheisenhaltemittel
und die Verbindungsmittel derart ausgebildet sein, dass sie wahlweise wieder lösbar
miteinander verbindbar sind, um dadurch zu ermöglichen, das Harscheisen indirekt über
die Verbindungsmittel und die Harscheisenhaltemittel wahlweise wieder lösbar am Ski
respektive an der Skibindung anzubringen.
[0020] Im Falle einer Skibindung, die mit einem Skischuhträger versehen ist, an welchem
ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken
und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken
angebracht sind, wobei der Skischuhträger bezüglich dem Ski um eine zur Harscheisen-Schwenkachse
im Wesentlichen parallele Skischuhträger-Schwenkachse schwenkbar ist, sowie eines
Harscheisens, das mit Verbindungsmitteln zum wahlweise wieder lösbaren Anbringen des
Harscheisens am Skischuhträger versehen ist, können die Verbindungsmittel derart ausgebildet
sein, dass mittels ihnen das Harscheisen wahlweise wieder lösbar am Skischuhträger
anbringbar ist. Vorzugsweise sind die Verbindungsmittel weiter derart ausgebildet,
dass in einem am Skischuhträger angebrachten Zustand des Harscheisens die Harscheisen-Schwenkachse
bezüglich dem Skischuhträger fixiert ist, wobei die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug
auf eine Skischuhträgerlängsrichtung zwischen dem Vorderbacken und dem Fersenbacken
angeordnet ist. Dadurch wird sowohl ein bequemes Aufsteigen mit dem Harscheisen in
seiner Einsatzstellung als auch ein bequemes Verstellen des Harscheisens zwischen
seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung ermöglicht, wobei das Harscheisen
zudem bei Bedarf von der Skibindung abnehmbar und in einem Rucksack verstaubar ist.
[0021] Gemäss einer weiteren Variante der Erfindung ist das Harscheisen unmittelbar am Ski
oder an einem skifesten Basisteil derart anbringbar oder angebracht, dass die Harscheisen-Schwenkachse
in einem am Ski angebrachten Zustand des Harscheisens bezüglich dem Ski fixiert ist.
Das heisst, dass dann die Harscheisen-Schwenkachse unverschwenkbar und unverschiebbar
bezüglich dem Ski ist, und zwar auch während dem Aufsteigen mit dem Ski. Dabei ist
die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen einem zum
Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeten vorderen Skischuhhalteteil
(z. B. einem Vorderbacken oder einem vorderen Sohlenniederhalter der Skibindung) und
einem zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeten hinteren
Skischuhhalteteil (z. B. einem Fersenbacken oder einem hinteren Sohlenniederhalter
der Skibindung) angeordnet. Das skifeste Basisteil kann ein Bindungsteil oder ein
separates Bauteil sein. Es kann aber auch ein integraler Bestandteil des Skis sein.
Falls ein Harscheisen mit Verbindungsmitteln zum wahlweise wieder lösbaren Anbringen
des Harscheisens an einem Ski oder an einer Skibindung versehen ist und der Ski respektive
die Skibindung mit Harscheisenhaltemitteln zum Halten des Harscheisens ausgerüstet
ist, können insbesondere die Harscheisenhaltemittel als skifestes Basisteil ausgebildet
sein.
[0022] Ein Harscheisen zur Verwendung für eine erfindungsgemässe Skiausrüstung zeichnet
sich dadurch aus, dass es am Ski oder an der Skibindung anbringbar ist oder angebracht
ist und wenigstens eine Klinge hat, die in einem am Ski oder an der Skibindung angebrachten
Zustand des Harscheisens um die Harscheisen-Schwenkachse schwenkbar wahlweise in die
Einsatzstellung und in die Bereitschaftsstellung verstellbar ist, wobei das Harscheisen
derart ausgebildet ist, dass in seinem am Ski oder an der Skibindung angebrachten
Zustand die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen der
für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen
Längsposition angeordnet ist.
[0023] Vorzugsweise ist die Klinge oder ein mit der Klinge verbundenes Bedienteil des Harscheisens
mit einer Ausnehmung versehen, die derart ausgebildet und bemessen ist, dass die Spitze
eines Skistocks in die Ausnehmung einsteckbar ist, um ein Verstellen des Harscheisens
zwischen seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung mittels dem Skistock
zu ermöglichen. Dadurch wird ein besonders einfaches und bequemes Verstellen des Harscheisens
ermöglicht.
[0024] Als Alternative zu einer Ausnehmung können auch andere mittels dem Skistock oder
von Hand betätigbare Vorrichtungen zum Verstellen des Harscheisens zwischen seiner
Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung vorgesehen sein.
[0025] Das Harscheisen zur Verwendung für eine erfindungsgemässe Skiausrüstung kann zwei
Klingen umfassen und einen die beiden Klingen miteinander verbindenden Verbindungssteg.
Die beiden Klingen und der Verbindungssteg können zusammen als einstückiges Formteil
ausgebildet sein, das in einem am Ski oder an der Skibindung angebrachten Zustand
des Harscheisens um die Harscheisen-Schwenkachse schwenkbar ist.
[0026] Grundsätzlich kann ein Harscheisen zur Verwendung für eine erfindungsgemässe Skiausrüstung
jedoch auch mehrteilig ausgebildet sein. Es kann insbesondere auch zwei separate Klingen
umfassen, die unabhängig voneinander je um eine Harscheisen-Schwenkachse schwenkbar
am Ski oder an der Skibindung anbringbar sind oder angebracht sind.
[0027] Im Falle eines Harscheisens, das mit Verbindungsmitteln versehen ist, welche zum
wahlweise wieder lösbaren Anbringen des Harscheisens am Ski oder an der Skibindung
ausgebildet sind, können die Verbindungsmittel ein Verbindungsteil umfassen, wobei
die Klinge um die Harscheisen-Schwenkachse schwenkbar gelenkig mit dem Verbindungsteil
verbunden ist. In diesem Fall ist die Schwenkeinrichtung zum Verschwenken der Harscheisenklinge
um die Harscheisen-Schwenkachse herum ein Bestandteil des Harscheisens selbst. Ein
solches Harscheisen kann vergleichsweise einfach für eine Mehrzahl von unterschiedlichen
Skis oder Skibindungen verwendet werden.
[0028] Das Verbindungsteil kann derart ausgebildet sein, dass es im am Ski oder an der Skibindung
angebrachten Zustand des Harscheisens fest (d.h. bezüglich dem Ski respektive der
Skibindung unverschiebbar und unverschwenkbar) mit dem Ski respektive mit der Skibindung
verbunden ist.
[0029] Gemäss einer anderen Variante der Erfindung kann aber das Verbindungsteil auch derart
ausgebildet sein, dass es im am Ski oder an der Skibindung angebrachten Zustand des
Harscheisens um eine weitere Schwenkachse herum schwenkbar und wahlweise wieder lösbar
gelenkig mit dem Ski respektive mit der Skibindung verbunden ist. Vorzugsweise ist
die weitere Schwenkachse ebenfalls in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen einer
für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen
Längsposition angeordnet. Dadurch wird eine kompakte Bauweise des Harscheisens ermöglicht.
Grundsätzlich kann aber die weitere Schwenkachse auch vor der für die Skischuhspitze
vorgesehenen Längsposition (insbesondere sogar vor einem Vorderbacken) oder hinter
der für die Skischuhferse vorgesehenen Längsposition (insbesondere sogar hinter einem
Fersenbacken) angeordnet sein.
[0030] Die weitere Schwenkachse zwischen dem Verbindungsteil einerseits und dem Ski oder
der Skibindung andererseits ermöglicht es, selbst im Falle einer Skibindung, die nicht
mit einem um eine Skischuhträger-Schwenkachse herum schwenkbaren Skischuhträger versehen
ist, das Harscheisen bezüglich dem Ski schwenkbar am Ski respektive an der Skibindung
so anzubringen, dass das Harscheisen in seiner Einsatzstellung bei jedem Anheben der
Schuhferse aus dem Schnee hochgehoben wird, um das Vorschieben des Skis im Zuge eines
Aufstiegsschrittes zu erleichtern. Ein solches Harscheisen ist z.B. in vorteilhafter
Weise zusammen mit einer Skibindung verwendbar, deren Vorderbacken mit Gelenkzapfen
versehen ist, welche zur gelenkigen Verbindung mit einem Skischuh ausgebildet sind,
der im Bereich der Skischuhspitze mit den Gelenkzapfen entsprechenden Gelenkbuchsen
ausgerüstet ist.
[0031] Als Alternative zu einem Harscheisen, dessen Klinge um die Harscheisen-Schwenkachse
schwenkbar gelenkig mit einem Verbindungsteil des Harscheisens verbunden ist, ist
es aber auch möglich, die Schwenkeinrichtung zum Verschwenken der Harscheisenklinge
als Bestandteil der Skibindung, des Skis oder von Harscheisenhaltemittel auszubilden,
die an der Skibindung oder am Ski angeordnet sind und zum wahlweise wieder lösbaren
Halten des Harscheisens dienen.
[0032] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung ist eine für eine erfindungsgemässe
Skiausrüstung geeignete Skibindung mit einem Skischuhträger versehen, an welchem ein
zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken
und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken
angebracht sind, wobei der Skischuhträger bezüglich dem Ski um eine zur Harscheisen-Schwenkachse
im Wesentlichen parallele Skischuhträger-Schwenkachse (auch als Skibindungs-Schwenkachse
bezeichnet) schwenkbar ist. Die Skibindungs-Schwenkachse kann insbesondere quer zur
Skilängsrichtung und parallel zur Skilauffläche angeordnet sein. Das Harscheisen ist
am Skischuhträger derart angebracht, dass die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf
die Skischuhträgerlängsrichtung zwischen dem Vorderbacken und dem Fersenbacken angeordnet
ist. Dadurch wird sowohl ein bequemes Aufsteigen mit dem Harscheisen in seiner Einsatzstellung
als auch ein bequemes Verstellen des Harscheisens zwischen seiner Einsatzstellung
und seiner Bereitschaftsstellung ermöglicht.
[0033] Grundsätzlich sind jedoch auch andere Arten von Skibindungen zur Verwendung für die
erfindungsgemässe Skiausrüstung geeignet.
[0034] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0035] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Eine Skiausrüstung mit einem Harscheisen gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung in einer vereinfachten Teilansicht von der Seite, mit dem Harscheisen
in seiner Einsatzstellung;
- Fig. 2
- in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung die Skiausrüstung aus Fig. 1, mit dem
Harscheisen in seiner Bereitschaftsstellung;
- Fig. 3
- in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellung die Skiausrüstung aus Fig. 1, mit der
Skibindung in einer Bindungsstellung mit hochgeschwenktem Skischuhträger;
- Fig. 4
- das Harscheisen aus Fig. 1 in einer vereinfachten Ansicht von der Seite;
- Fig. 5
- eine Skiausrüstung mit einem Harscheisen gemäss einer zweiten bevorzugten Ausführungsart
der Erfindung in einer vereinfachten, schematischen Teilansicht von der Seite, mit
dem Harscheisen in seiner Einsatzstellung.
[0036] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0037] In den Figuren 1-3 ist in einer vereinfachten Teilansicht ein mit einer Lauffläche
12 versehener Ski 10 dargestellt, auf dem eine Skibindung 20 der in WO 96/23559 (Fritschi)
beschriebenen Art montiert ist. Die Skibindung ist eine zum Skitourengehen ausgebildete
Skitourenbindung. Sie umfasst einen länglichen Skischuhträger 22, der um eine parallel
zur Skilauffläche und quer zur Skilängsrichtung angeordnete Schwenkachse 24 (nachfolgend
als Skischuhträger-Schwenkachse 24 bezeichnet) schwenkbar an einem skifesten Basisteil
26 angelenkt ist. Der Skischuhträger 22 ist im Wesentlichen als längliche Hohlprofilschiene
22 ausgebildet, die sich in der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Bindungsstellung
ungefähr mittig über dem Ski 10 parallel zur Skilängsrichtung erstreckt. Am vorderen
Ende der Hohlprofilschiene 22 ist ein zum Halten eines Skischuhs (nicht dargestellt)
im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter Vorderbacken 27 angebracht. Im Bereich
des hinteren Endes der Hohlprofilschiene 22 ist ein zum Halten des Skischuhs im Bereich
der Skischuhferse ausgebildeter Fersenbacken 28 angebracht. In den Figuren 1 und 2
ist die Skibindung in einer Bindungsstellung dargestellt, in welcher der Skischuhträger
22 im Wesentlichen parallel zur Skilauffläche 12 und parallel zur Skilängsrichtung
angeordnet ist, wobei der Fersenbacken 28 im Wesentlichen auf der Skioberseite aufliegt.
Diese Bindungsstellung wird während der Abfahrt und in bestimmten Phasen während eines
Aufstiegsschrittes während dem Aufsteigen mit der in Fig. 1-3 dargestellten Skibindung
20 eingenommen. In Fig. 3 ist die Skibindung 20 in einer Bindungsstellung dargestellt,
in welcher der Skischuhträger 22 um die Skischuhträger-Schwenkachse 24 herum bezüglich
dem Ski 10 verschwenkt ist, wobei der Skischuhträger 22 in seinem hinteren Bereich
mitsamt dem Fersenbacken 28 von der Skioberseite weg hochgeschwenkt ist. Diese Bindungsstellung
wird in bestimmten Phasen während eines Aufstiegsschrittes während dem Aufsteigen
mit der in Fig. 1-3 dargestellten Skibindung 20 eingenommen.
[0038] An der Skibindung 20 ist wahlweise wieder lösbar ein Harscheisen 30 angebracht, das
in Fig. 4 in Alleinstellung dargestellt ist. Das Harscheisen 30 ist im Wesentlichen
zweiteilig ausgebildet und umfasst ein Verbindungsteil 40 sowie ein Klingenteil 50.
[0039] Das Verbindungsteil 40 des Harscheisens 30 dient zum wahlweise wieder lösbaren Anbringen
des Harscheisens 30 am Skischuhträger 22. Das Verbindungsteil 40 hat im Wesentlichen
die Form eines länglichen Quaders, in dessen Oberseite ein sich über die gesamte Quaderlänge
erstreckender Kanal (nicht dargestellt) ausgebildet ist. In dem am Skischuhträger
22 angebrachten Zustand des Harscheisens 30, wie er in den Figuren 1-3 dargestellt
ist, erstrecken sich der Kanal und die Längsrichtung des quaderförmigen Verbindungsteils
40 parallel zu der durch die Hohlprofilschiene 22 definierte Skischuhträgerlängsrichtung.
Am vorderen oberen Rand des Verbindungsteils 40 sind zwei nach vorne vorstehende vordere
Lippen 42 angeformt. Weiter sind vorne ungefähr auf halber Höhe der Frontseite des
Verbindungsteils zwei sich nach vorne erstreckende Haken 44 angeformt. In der Nähe
des hinteren Randes des Verbindungsteils 40 sind auf dessen Oberseite zwei hintere
Lippen 46 angeformt, die oben von zwei gegenüberliegenden Seiten her je etwas nach
innen über den Kanal vorstehen. Dabei sind die Kanalwände, an denen die beiden hinteren
Lippen 46 angeformt sind, elastisch nachgiebig federnd ausgebildet. Dadurch können
die Lippen 46 ein wenig nach aussen gedrückt werden, so dass - wie später beschrieben
- das Verbindungsteil 40 derart auf den Skischuhträger 22 geschoben werden kann, dass
der Skischuhträger 22 im Kanal aufgenommen wird, wobei die federnd über dem Skischuhträger
22 zurückschnappenden Lippen 46 das Verbindungsteil 40 am Skischuhträger 22 halten.
[0040] Anstelle und/oder in Ergänzung zu den Haken 44, dem Kanal und den schnapperähnlichen
hinteren Lippen 46 können auch andere geeignete Verbindungsmittel zur wahlweise wieder
lösbaren Verbindung des Harscheisens mit dem Skischuhträger vorgesehen sein.
[0041] Solche verbindungsmittel können Schwenkbare und/oder verschiebbare Riegelstücke,
Befestigungsriemen, Befestigungsgurte und Ähnliches umfassen.
[0042] Insgesamt ist das Verbindungsteil 40 (wie übrigens auch das Klingenteil 50 und somit
das gesamte Harscheisen 30) in Bezug auf eine in Längsrichtung des Verbindungsteils
40 (und somit in Längsrichtung des Harscheisens 30) verlaufende vertikale Mittenebene
symmetrisch ausgebildet.
[0043] In der Nähe des hinteren unteren Randes des Verbindungsteils 40 sind an dessen beiden
äusseren Seitenwänden je ein Achszapfen 48 angeformt, die seitlich nach aussen vorstehen.
Diese beiden Achszapfen 48 dienen zur gelenkigen Verbindung des Verbindungsteils 40
mit dem Klingenteil 50 und legen die Harscheisen-Schwenkachse 34 fest, um welche herum
das Verbindungsteil 40 und das Klingenteil 50 schwenkbar miteinander verbunden sind.
Jeder Achszapfen 48 ist weiter mit zwei Nocken versehen, die um ungefähr 180° bezüglich
der Zapfenachse versetzt am jeweiligen Achszapfen 48 angeformt sind. Diese beiden
Nocken legen zwei um ungefähr 180° versetzte Raststellungen für die Schwenkbewegung
des Klingenteils 50 bezüglich dem Verbindungsteil 40 fest, wobei diese beiden Raststellungen
der Einsatzstellung bzw. der Bereitschaftsstellung des Harscheisens 30 entsprechen.
[0044] Das Klingenteil 50 des in den Figuren 1-4 dargestellten Harscheisens 30 umfasst zwei
im Wesentlichen ebene Klingen 52, die im Wesentlichen parallel zueinander und parallel
zu den beiden Seitenwänden des Verbindungsteils 40 angeordnet sind. In einem in Bezug
auf die Klingenlängsrichtung (bzw. die Harscheisenlängsrichtung) mittleren Bereich
sind die beiden Klingen 52 durch einen ebenen Verbindungssteg (nicht dargestellt)
miteinander verbunden, der rechtwinklig zu den beiden Klingen 52 angeordnet ist und
je entlang von einem Klingenrand (in der Darstellung von Fig. 1 dem oberen Rand der
Klingen) mit den beiden Klingen 52 verbunden ist. Die beiden Klingen 52 des Klingenteils
50 sind je mit zwei Zacken 53, 54 versehen, welche an dem vom Verbindungssteg entfernten
Rand der Klingen 52 angeordnet sind. In der in Fig. 1 dargestellten Einsatzstellung
des Harscheisens 30 ragen die Zacken 53, 54 nach unten. Die Zacken sind derart ausgebildet
und an den Klingen 52 angeordnet, dass in der Einsatzstellung des Harscheisens 30
die Vorderseiten und die Unterseiten der Zacken 53, 54 mit scharfen Schneiden versehen
sind. Dadurch wird das Vorwärtsschieben das Harscheisens 30 auch mit in den Schnee
greifenden Zacken erleichtert.
[0045] In jeder der beiden Klingen 52 ist in der Nähe des Randes, der in der Einsatzstellung
vorne unten angeordnet ist, eine Ausnehmung 56 ausgebildet, die derart bemessen ist,
dass die Spitze eines Skistocks in die Ausnehmung einsteckbar ist.
[0046] In ihrem hinteren Bereich haben die beiden Klingen 52 je eine nach oben über die
durch den Verbindungssteg definierte Ebene hinausragende Halteplatte, die als Verlängerung
der Klingenebenen ausgebildet sind. In diesen beiden Halteplatten ist je eine dem
Durchmesser der Achszapfen 48 des Verbindungsteils 40 entsprechende Bohrung 58 ausgebildet,
wobei diese beiden Bohrungen 58 als Gleitlager für die gelenkige Verbindung zwischen
dem Verbindungsteil 40 und dem Klingenteil 50 dienen. In diesen beiden Bohrungen 58
sind die beiden Achszapfen 48 derart aufgenommen, dass das Verbindungsteil 40 mit
dem Klingenteil 50 um die durch die Achszapfen 48 und Bohrungen 58 definierte Harscheisen-Schwenkachse
34 herum schwenkbar miteinander verbunden sind.
[0047] Insgesamt hat das einstückig ausgebildete Klingenteil 50 einen im Wesentlichen U-förmigen
Querschnitt. In der in Fig. 1 dargestellten Einsatzstellung des Harscheisens 30 mit
unverschwenktem Skischuhträger 22 ist der Verbindungssteg im Wesentlichen parallel
zu der durch die Hohlprofilschiene 22 definierte Skischuhträgerlängsrichtung und parallel
zur Skilauffläche 12 angeordnet. Die beiden Klingen 52 erstrecken sich von den Seitenrändern
des Verbindungsstegs an rechtwinklig zum Verbindungssteg nach unten und verlaufen
im Wesentlichen parallel zur Skischuhträgerlängsrichtung.
[0048] Die Distanz zwischen den beiden Klingen 52 des Klingenteils 50 ist grösser als die
Breite des Verbindungsteils 40. Dadurch können die beiden Klingen 52 im Zuge des nachfolgend
beschriebenen Verstellens zwischen der Bereitschaftsstellung und der Einsatzstellung
des Harscheisens 30 seitlich an den beiden Seitenwänden des Verbindungsteils 40 vorbei
um die Harscheisen-Schwenkachse 34 herum geschwenkt werden, bis der Verbindungssteg
des Klingenteils 50 an die Unterseite des Verbindungsteils 40 anstösst.
[0049] Um das in Fig. 4 dargestellte, von der Skibindung entfernte Harscheisen 30 an der
in den Figuren 1-3 dargestellten Skibindung 20 anzubringen (auch als Anschnallen des
Harscheisens 30 an der Skibindung 20 bezeichnet), wird zunächst erforderlichenfalls
ein noch in der Skibindung 20 eingesetzter Skischuh aus der Skibindung 20 entfernt
und der Skischuhträger 22 um die Skischuhträger-Schwenkachse 24 herum bezüglich dem
Ski 10 verschwenkt, bis er ungefähr die in Fig. 3 dargestellte Bindungsstellung erreicht
hat, in welcher die hintere Partie des Skischuhträgers 22 mitsamt dem Fersenbacken
28 deutlich von der Skioberseite weg hochgeschwenkt ist.
[0050] Nun wird das Harscheisen 30 bezüglich dem Skischuhträger 22 derart angeordnet, dass
der Kanal in der Oberseite des Verbindungsteils 40 unmittelbar unter der Unterseite
der Skischuhträger-Hohlprofilschiene 22 in dessen vorderen Bereich liegt.
[0051] Nun wird der vorderste Bereich des Verbindungsteils 40 bezüglich der Hohlprofilschiene
22 in Richtung zum Vorderbacken 27 hin nach vorne und oben geschoben, bis die als
vorderer Anschlag des Verbindungsteils 40 dienende Frontseite des Verbindungsteils
40 an einer als Gegenanschlag dienenden Partie des Vorderbackens 27 anstösst. Im Zuge
des Vorwärts- und Hochschiebens des Verbindungsteils 40 werden zum einen die vorderen
Lippen 42 des Verbindungsteils 40 derart über eine Partie des Vorderbackens 27 geschoben,
dass die vorderen Lippen 42 danach auf dieser Partie aufliegen. Zum andern werden
gleichzeitig auch die Haken 44 unter eine am Vorderbacken 27 ausgebildete Rückhaltekante
(nicht dargestellt) hindurch vorgeschoben und danach vor dieser Rückhaltekante hochgeschoben,
so dass die Haken 44 danach vor dieser Rückhaltekante einhaken. Insgesamt wird durch
das Vorwärts- und Hochschieben des Verbindungsteils 40 das Harscheisen im vordersten
Bereich des Verbindungsteils 40 am Skischuhträger 22 eingeklinkt.
[0052] Danach wird das Verbindungsteil 40 in seinem hinteren Bereich kräftig gegen die Hohlprofilschiene
22 hoch gedrückt und dadurch auf diese aufgesteckt. Der Kanal ist derart bemessen,
dass das Verbindungsteil 40 so auf die Skischuhträger-Hohlprofilschiene 22 aufsteckbar
ist, dass ein vorderer Längsabschnitt der Hohlprofilschiene 22 im Kanal aufgenommen
und auf drei Seiten vom Verbindungsteil 40 eng umfasst wird, wobei das Verbindungsteil
40 klemmend an der Hohlprofilschiene 22 festgehalten wird. Beim Aufstecken auf die
Hohlprofilschiene 22 werden die hinteren Lippen 46 zunächst nach aussen gedrückt,
so dass das Verbindungsteil 40 mitsamt den hinteren Lippen 46 über die Hohlprofilschiene
22 geschoben werden kann. Sobald der vordere Längsabschnitt der Hohlprofilschiene
22 vollständig im Kanal aufgenommen ist, schnappen die hinteren Lippen 46 über den
Kanal und die darin aufgenommene Hohlprofilschiene 22 zurück und übergreifen die Hohlprofilschiene
22. Es ist nun die in Fig. 3 dargestellte Stellung der Bindung und des Harscheisens
30 erreicht.
[0053] In der in Fig. 3 dargestellten Stellung ist das Verbindungsteil 40 nun auf alle Seiten
hin fest und unverschiebbar am Skischuhträger 22 angebracht bzw. gehalten. Die Harscheisen-Schwenkachse
34 ist ungefähr in der Mitte zwischen dem Vorderbacken 27 und dem Fersenbacken 28
angeordnet. Das Verbindungsteil 40 und somit die Harscheisen-Schwenkachse 34 sind
nun bezüglich dem Skischuhträger 22 fixiert. Bewegungen des Verbindungsteils 40 bezüglich
dem Skischuhträger 22 nach oben oder zur Seite hin werden durch den Kanalboden bzw.
die Kanalwände verhindert, welche an der Hohlprofilschiene 22 anliegen. Verschiebungen
nach vorne werden durch die am Vorderbacken 27 anstossende Frontwand des Verbindungsteils
40 verhindert, während Verschiebungen nach hinten durch die Haken 44 verhindert werden.
Eine Verschiebung des Verbindungsteils 40 nach unten schliesslich wird durch die Lippen
46, 42 verhindert, welche entweder auf dem Hohlprofil 22 oder auf dem Vorderbacken
27 aufliegen.
[0054] Der Skischuhträger 22 kann nun wieder um die Skischuhträger-Schwenkachse 24 herum
nach unten geschwenkt werden, bis die in Fig. 2 dargestellte Bindungs- und Harscheisenstellung
erreicht ist. In dieser Stellung kann wieder ein Skischuh in die Bindung 20 eingesetzt
werden, was auch als Einsteigen in die Skibindung 20 oder als Anschnallen des Skis
10 bezeichnet wird. Danach kann die Bindung 20 wieder zum Aufsteigen mit den Skis
10 benutzt werden, wobei nun das Harscheisen 30 an der Skibindung 20 angebracht ist.
[0055] In den Figuren 2 und 3 ist das Harscheisen 30 in seiner Bereitschaftsstellung dargestellt.
Das Klingenteil 50 ist bezüglich dem Verbindungsteil 40 in der durch die ersten Nocken
der Achszapfen 48 festgelegten ersten Raststellung verrastet. Die Klingen 52 des Klingenteils
50 erstrecken sich von der Harscheisen-Schwenkachse 34 aus nach hinten, in Richtung
zum Fersenbacken 28 hin, und die Zacken 53, 54 der Klingen 52 ragen nach oben. Im
Wesentlichen sind in der Bereitschaftsstellung das Klingenteil 50 hinter der Harscheisen-Schwenkachse
34 und das Verbindungsteil 40 vor der Harscheisen-Schwenkachse 34 angeordnet. In der
in Fig. 2 dargestellten Bindungsstellung mit auf der Skioberseite aufliegendem Fersenbacken
28 ist die Harscheisen-Schwenkachse 34 unmittelbar oberhalb der Skioberseite angeordnet.
Mit Ausnahme von geringen Anteilen der Halteplatten des Klingenteils 50 ist das gesamte
Harscheisen 30 oberhalb der Skioberseite angeordnet, so dass es in seiner Bereitschaftsstellung
das Vorwärtsgleiten des Skis 10 im Schnee kaum behindert. Zudem ist das Harscheisen
30 in seiner Bereitschaftsstellung in Bezug auf die Skischuhträgerlängsrichtung vollständig
zwischen der vordersten Partie des Vorderbackens 27 und der hintersten Partie des
Fersenbackens 28, und insbesondere vollständig zwischen der für die Skischuhspitze
vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen Längsposition
angeordnet.
[0056] Um das Harscheisen 30 von seiner in den Figuren 2 und 3 dargestellten Bereitschaftsstellung
in seine in Fig. 1 dargestellte Einsatzstellung zu verstellen, wird zunächst der Skischuhträger
22 mitsamt dem Fersenbacken 28 und dem Harscheisen 30 ein wenig von der Skioberseite
weg hochgeschwenkt, bis ein zum Verstellen des Harscheisens 30 ausreichender Zwischenraum
zwischen der Harscheisen-Schwenkachse 34 und der Skioberseite geschaffen ist. Dann
wird die Spitze eines Skistocks in die in der Klinge 52 ausgebildete Ausnehmung 56
gesteckt und anschliessend mittels dem Skistock das Klingenteil 50 des Harscheisens
30 um die Harscheisen-Schwenkachse 34 herum bezüglich dem Verbindungsteil 40 geschwenkt
(im Gegenuhrzeigersinn in Bezug auf die Darstellungen in den Figuren 1-4). Dabei wird
zunächst das Klingenteil 50 aus der ersten Raststellung ausgerastet. Die Schwenkbewegung
des Klingenteils 40 wird fortgesetzt, bis nach ca. 180 Grad das Klingenteil 50 in
der durch die zweiten Nocken der Achszapfen 48 festgelegten zweiten Raststellung einrastet
und die Einsatzstellung des Harscheisens 30 erreicht ist. In dieser Stellung stösst
der Verbindungssteg des Klingenteils 50 von unten her an der Unterseite des Verbindungsteils
40 an. Das Klingenteil 50 ist nun ebenfalls im Wesentlichen vor der Harscheisen-Schwenkachse
34 angeordnet und befindet sich im Wesentlichen unter dem Verbindungsteil 40. Insgesamt
hat das Harscheisen 30 in seiner Einsatzstellung eine um die Harscheisen-Schwenkachse
zusammengefaltete Gestalt, so dass die Gesamtlänge des Harscheisens 30 in seiner Einsatzstellung
wesentlich kleiner ist als in seiner Bereitschaftsstellung. Weil das Harscheisen 30
auf der von der Skischuhsohle entfernten (und vom Skischuh freien) Seite des Skischuhträgers
22 geschwenkt wird, kann das Verstellen des Harscheisens 30 von seiner Bereitschaftsstellung
in seine Einsatzstellung (und auch das umgekehrte Verstellen wieder zurück in seine
Bereitschaftsstellung) problemlos mit in der Skibindung 20 eingesetztem Skischuh durchgeführt
werden. Da die Distanz zwischen den beiden Klingen 52 selbstverständlich grösser als
die Skibreite im Bereich des Harscheisens 30 ist, muss der Skischuhträger 22 zum Verstellen
des Harscheisens 30 zwischen der Bereitschaftsstellung und der Einsatzstellung nur
soweit vom Ski 10 weg hochgeschwenkt werden, bis zwischen dem Skischuhträger 22 und
der Skioberseite ausreichend Platz zum Durchschwenken des Verbindungsstegs des Klingenteils
50 vorhanden ist.
[0057] In der in Fig. 1 dargestellten Einsatzstellung des Harscheisens 30 ist das Klingenteil
50 im Wesentlichen vor der Harscheisen-Schwenkachse 34 und unterhalb des Verbindungsteils
50 angeordnet, wobei der Verbindungssteg des Klingenteils 50 zwischen der Skioberseite
und dem Verbindungsteil 40 angeordnet ist. Die vom Verbindungssteg entfernten, mit
den Zacken 53, 54 versehenen Ränder der Klingen 52 stehen nach unten über die Skilauffläche
12 hinaus vor. Auch in der Einsatzstellung ist das Harscheisen 30 in Bezug auf die
Skischuhträgerlängsrichtung vollständig zwischen der vordersten Partie des Vorderbackens
27 und der hintersten Partie des Fersenbackens 28, und insbesondere vollständig zwischen
der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und der für die Skischuhferse
vorgesehenen Längsposition angeordnet.
[0058] Das Verstellen des Harscheisens 30 von der Einsatzstellung zurück in seine Bereitschaftsstellung
lässt sich wiederum einfach mittels dem Skistock vollbringen, wobei das Klingenteil
50 lediglich in entgegengesetzter Drehrichtung um die Harscheisen-Schwenkachse 34
herum geschenkt wird.
[0059] Um das Harscheisen 30 wiederum von der Skibindung 20 zu entfernen, wird zunächst
das Verbindungsteil 40 in seinem hinteren Bereich bezüglich der Hohlprofilschiene
22 nach unten gedrückt. Dabei werden die hinteren Lippen 46 vom Kanal weg nach aussen
gedrückt, so dass das Verbindungsteil 40 in seinem hinteren Bereich von der Hohlprofilschiene
22 weg nach unten geschoben werden kann. Danach kann das Verbindungsteil 40 in seinem
vorderen Bereich vom Skischuhträger 22 ausgeklinkt werden, indem es bezüglich der
Hohlprofilschiene 22 von dieser weg nach hinten und unten geschoben wird.
[0060] In Fig. 5 ist in einer vereinfachten, schematischen Teilansicht eine Skiausrüstung
mit einem Ski 110, einer Skibindung und einem Harscheisen 130 gemäss einer zweiten
bevorzugten Ausführungsart der Erfindung dargestellt. Der Ski 110 ist mit einer Lauffläche
112 versehen. Die Skibindung ist eine zum Skitourengehen ausgebildete Skitourenbindung.
Sie umfasst einen zum Halten eines Skischuhs (nicht dargestellt) im Bereich der Skischuhspitze
ausgebildeten Vorderbacken 127, der bezüglich dem Ski 110 fest und unverschwenkbar
auf einem skifesten Basisteil 126 montiert ist, sowie einen zum Halten des Skischuhs
im Bereich der Skischuhferse ausgebildeten Fersenbacken 128, der ebenfalls bezüglich
dem Ski 110 fest und unverschenkbar auf der Skioberseite montiert ist. Der Vorderbacken
127 ist mit zwei seitlich nach oben vorstehenden Stützwangen versehen, an denen je
ein nach innen ragender Gelenkzapfen (nicht dargestellt) angeformt ist. Diese Gelenkzapfen
sind zur gelenkigen Verbindung mit entsprechenden Gelenkbuchsen ausgebildet, die in
der Nähe der Skischuhspitze auf beiden Längsseiten der Skischuhsohle angeordnet sind.
Mittels der Gelenkzapfen und der Gelenkbuchsen ist der Skischuh im Bereich der Skischuhspitze
um eine parallel zur Skilauffläche 112 verlaufende Querachse 124 schwenkbar am Vorderbacken
127 anlenkbar.
[0061] Das in Fig. 5 dargestellte Harscheisen 130 ist wahlweise wieder lösbar am skifesten
Basisteil 126 der in Fig. 5 dargestellten Skibindung angebracht, wobei das Harscheisen
130 in seinem an der Skibindung angebrachten Zustand um die weitere parallel zur Skilauffläche
112 verlaufende Querachse 144 schwenkbar mit dem skifesten Basisteil 126 verbunden
ist. Das Harscheisen 130 ist im Wesentlichen zweiteilig ausgebildet und umfasst ein
Verbindungsteil 140 sowie ein Klingenteil 150. Das Verbindungsteil 140 hat eine längliche
Form und dient zum wahlweise wieder lösbaren Anbringen des Harscheisens 130 am Basisteil
126. Zuvorderst am Verbindungsteil 140 sind zwei Achszapfen angeformt. Diese können
in zwei als Gelenklager dienende Nuten gesteckt werden, welche im Basisteil 126 ausgebildet
und zwischen dem Vorderbacken 127 sowie dem Fersenbacken 128 angeordnet sind, um das
Verbindungsteil 140 (und somit das gesamte Harscheisen 130) um die Gelenkachse 144
schwenkbar mit dem skifesten Basisteil 126 zu verbinden. Der Doppelpfeil 145 in Fig.
5 zeigt an, wie das Verbindungsteil 140 bezüglich dem Basisteil 126 um die Schwenkachse
144 herum verschwenkbar ist. Bei Bedarf können die Gelenkzapfen wieder aus den Nuten
herausgezogen und dadurch die Verbindung zwischen dem Verbindungsteil 130 und der
Skibindung getrennt werden, worauf das Harscheisen 130 von der Skibindung entfernt
werden kann.
[0062] In der Nähe des hinteren Randes des Verbindungsteils 140 ist ein mit zwei Klingen
152 versehenes Klingenteil 150 um die Harscheisen-Schwenkachse 134 schwenkbar am Klingenteil
140 angelenkt. Die Gelenkverbindung zwischen dem Klingenteil 150 und dem Verbindungsteil
140 des in Fig. 5 dargestellten Harscheisens 130 ist analog zur Gelenkverbindung zwischen
dem Klingenteil 50 und dem Verbindungsteil 40 des in Fig. 1-4 dargestellten Harscheisens
30 ausgebildet. Das Klingenteil 150 ist wiederum um ca. 180° um die Harscheisen-Schwenkachse
150 herum zwischen zwei Rastpositionen verschwenkbar, welche der in Fig. 5 dargestellten
Einsatzstellung und der Bereitschaftsstellung (in den Figuren nicht dargestellt) des
Harscheisen 130 entsprechen. Zum Verstellen des Harscheisens 130 mittels eines Skistocks
ist in dessen Klinge 152 wiederum eine Ausnehmung 156 ausgebildet, die derart bemessen
ist, dass die Spitze eines Skistocks in die Ausnehmung einsteckbar ist.
[0063] Das Verbindungsteil 140 ist mitsamt dem an ihm um die Harscheisen-Schwenkachse 134
schwenkbar angelenkten Klingenteil 150 um die weitere Gelenkachse 144 bezüglich dem
Ski 110 verschwenkbar, und zwar sowohl in der Einsatzstellung als auch in der Bereitschaftsstellung
des Harscheisens 130. Eine Feder (nicht dargestellt) drückt das Verbindungsteil 140
(und mit ihm das gesamte Harscheisen 130) um die Gelenkachse 144 herum vom Ski weg
nach oben gegen die Unterseite des in der Skibindung eingesetzten Skischuhs. Dadurch
wird bewirkt, dass das Harscheisen 150 bei jedem Aufstiegsschritt um die Gelenkachse
144 herum der Skischuhsohle folgend nach oben geschwenkt wird. Bei von der Skioberseite
abgehobener Schuhferse sind dann die Klingen 152 des Klingenteils 150 wenigstens teilweise
von der Schneeunterlage weg über das Niveau der Skilauffläche hinaus hochgeschwenkt,
so dass sie das Vorschieben des Skis 110 auf dem Schnee nicht mehr behindern.
[0064] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung eine Skiausrüstung mit
einem Harscheisen geschaffen wird, das bequem zwischen einer Einsatzstellung und einer
Bereitschaftsstellung verstellbar ist und eine kompakte Bauweise aufweist.
1. Skiausrüstung mit einem Ski (10, 110), einer auf dem Ski (10, 110) montierten, zum
Halten eines Skischuhs ausgebildeten Skibindung (20) und einem Harscheisen (30, 130),
das am Ski (10, 110) oder an der Skibindung (20) anbringbar ist oder angebracht ist
und wenigstens eine Klinge (52, 152) hat, die in einem am Ski (10, 110) oder an der
Skibindung (20) angebrachten Zustand um eine Harscheisen-Schwenkachse (34, 134) herum
schwenkbar wahlweise
• in eine Einsatzstellung verstellbar ist, in welcher die Klinge (52, 152) wenigstens
teilweise nach unten über eine durch eine Skilauffläche (12, 112) definierte Ebene
hinaus vorsteht, und
• in eine Bereitschaftsstellung, in welcher die Klinge oberhalb dieser Ebene angeordnet
ist und nach oben ragt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen (30, 130) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die Harscheisen-Schwenkachse
(34, 134) in Bezug auf eine Skilängsrichtung zwischen einer für eine Skischuhspitze
vorgesehenen Längsposition und einer für eine Skischuhferse vorgesehenen Längsposition
angeordnet ist.
2. Skiausrüstung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen (30, 130) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass in der Einsatzstellung
die Klinge (52, 152) im Wesentlichen vor der Harscheisen-Schwenkachse (34, 134) angeordnet
ist, während in der Bereitschaftsstellung die Klinge (52, 152) im Wesentlichen hinter
der Harscheisen-Schwenkachse (34, 134) angeordnet ist.
3. Skiausrüstung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen (30, 130) derart ausgebildet und in seinem am Ski (10, 110) oder
an der Skibindung (20) angebrachten Zustand derart angeordnet ist, dass die Harscheisen-Schwenkachse
(34, 134) in Bezug auf die Skilängsrichtung in einem Längsbereich ungefähr in der
Mitte zwischen der für die Skischuhspitze vorgesehenen Längsposition und der für die
Skischuhferse vorgesehenen Längsposition angeordnet ist.
4. Skiausrüstung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Ausbildung des Harscheisens (30, 130) derart, dass die Klinge (52, 152) zum
Verstellen des Harscheisens (30, 130) zwischen seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung
im Wesentlichen auf einer vom Schuh abgewandten Seite um die Harscheisen-Schwenkachse
(34, 134) schwenkbar ist.
5. Skiausrüstung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen (30, 130) mit Verbindungsmitteln (40, 42, 44, 46, 140) versehen ist,
welche zum wahlweise wieder lösbaren Anbringen des Harscheisens (30, 130) am Ski oder
an der Skibindung (20) ausgebildet sind.
6. Skiausrüstung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Ski (110) oder die Skibindung mit Harscheisenhaltemitteln versehen ist, die derart
ausgebildet und angeordnet sind, dass das Harscheisen (130) mittels der Verbindungsmittel
(140) und der Harscheisenhaltemittel wahlweise wieder lösbar am Ski (110) respektive
an der Skibindung anbringbar sind.
7. Skiausrüstung nach Anspruch 5 oder 6, mit einer Skibindung (20), die mit einem Skischuhträger
(22) versehen ist, an welchem ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze
ausgebildeter Vorderbacken (27) und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse
ausgebildeter Fersenbacken (28) angebracht sind, wobei der Skischuhträger (22) bezüglich
dem Ski (10) um eine zur Harscheisen-Schwenkachse (34) im Wesentlichen parallele Skischuhträger-Schwenkachse
(24) schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel derart ausgebildet sind, dass mittels ihnen das Harscheisen
(30) wahlweise wieder lösbar am Skischuhträger (22) anbringbar ist, wobei in einem
am Skischuhträger (22) angebrachten Zustand des Harscheisens (30) die Harscheisen-Schwenkachse
(34) bezüglich dem Skischuhträger (22) fixiert und die Harscheisen-Schwenkachse (34)
in Bezug auf eine Skischuhträgerlängsrichtung zwischen dem Vorderbacken (27) und dem
Fersenbacken (28) angeordnet ist.
8. Skiausrüstung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen unmittelbar am Ski oder an einem skifesten Basisteil derart anbringbar
ist oder angebracht ist, dass die Harscheisen-Schwenkachse bezüglich dem Ski fixiert
ist, wobei die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen
einem zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeten vorderen
Skischuhhalteteil der Skibindung und einem zum Halten des Skischuhs im Bereich der
Skischuhferse ausgebildeten hinteren Skischuhhalteteil der Skibindung angeordnet ist.
9. Harscheisen (30, 130) zur Verwendung für eine Skiausrüstung nach einem der Ansprüche
1 bis 8, das am Ski (10, 110) oder an der Skibindung (20) anbringbar ist oder angebracht
ist und wenigstens eine Klinge (52, 152) hat, die in einem am Ski oder an der Skibindung
angebrachten Zustand des Harscheisens (30, 130) um die Harscheisen-Schwenkachse (34,
134) schwenkbar wahlweise in die Einsatzstellung und in die Bereitschaftsstellung
verstellbar ist, gekennzeichnet durch eine Ausbildung des Harscheisens (30, 130) derart, dass in seinem am Ski (10, 110)
oder an der Skibindung (20) angebrachten Zustand die Harscheisen-Schwenkachse (34,
134) in Bezug auf die Skilängsrichtung zwischen der für die Skischuhspitze vorgesehenen
Längsposition und der für die Skischuhferse vorgesehenen Längsposition angeordnet
ist.
10. Harscheisen (30, 130) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (52, 152) oder ein mit der Klinge (52, 152) verbundenes Bedienteil mit
einer Ausnehmung (56, 156) versehen ist, die derart ausgebildet und bemessen ist,
dass die Spitze eines Skistocks in die Ausnehmung (56, 156) einsteckbar ist, um ein
Verstellen des Harscheisens (30, 130) zwischen seiner Einsatzstellung und seiner Bereitschaftsstellung
mittels dem Skistock zu ermöglichen.
11. Harscheisen (30, 130) nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass es eine weitere Klinge und einen die beiden Klingen (52, 152) miteinander verbindenden
Verbindungssteg umfasst, wobei die beiden Klingen (52, 152) und der Verbindungssteg
zusammen als einstückiges Formteil ausgebildet sind, das in einem am Ski (10, 110)
oder an der Skibindung (20) angebrachten Zustand des Harscheisens (30, 130) um die
Harscheisen-Schwenkachse (34, 34) herum schwenkbar ist.
12. Harscheisen (30, 130) nach einem der Ansprüche 9 bis 11 für eine Skiausrüstung nach
Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsmittel (40, 42, 44, 46, 140) ein Verbindungsteil (40, 140) umfassen,
wobei die Klinge (52, 152) um die Harscheisen-Schwenkachse (34, 134) herum schwenkbar
gelenkig mit dem Verbindungsteil (40, 140) verbunden ist.
13. Harscheisen (130) nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Ausbildung des Verbindungsteils (140) derart, dass es im am Ski (110) oder an
der Skibindung angebrachten Zustand des Harscheisens (130) um eine weitere Schwenkachse
(144) herum schwenkbar und wahlweise wieder lösbar gelenkig mit dem Ski (110) respektive
mit der Skibindung verbunden ist.
14. Skibindung für eine Skiausrüstung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einem Skischuhträger,
an welchem ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhspitze ausgebildeter
Vorderbacken und ein zum Halten des Skischuhs im Bereich der Skischuhferse ausgebildeter
Fersenbacken angebracht sind, wobei der Skischuhträger bezüglich dem Ski um eine zur
Harscheisen-Schwenkachse im Wesentlichen parallele Skischuhträger-Schwenkachse schwenkbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Harscheisen am Skischuhträger derart angebracht ist, dass die Harscheisen-Schwenkachse
bezüglich dem Skischuhträger fixiert ist, wobei die Harscheisen-Schwenkachse in Bezug
auf eine Skischuhträgerlängsrichtung zwischen dem Vorderbacken und dem Fersenbacken
angeordnet ist.