[0001] Die Erfindung betrifft eine OSB-Platte, insbesondere für die Verwendung im Automotivbereich,
im Möbelbereich oder in Innenräumen aus einer oder mehreren Lagen von mit Bindemittel
versehenen und verpressten Strands. Ferner betrifft die Erfindung ein entsprechendes
Bauteil zur Verwendung in einem Fahrzeug, in einem Möbelstück oder in einem Innenraum.
Schließlich betrifft die Erfindung ein entsprechendes Möbelstück.
[0002] Bei einer Oriented-Strand-Board-Platte (OSB-Platte) im Sinne der Erfindung handelt
es sich um eine Platte die aus zumindest einer Schicht bzw. Lage von verpressten flachen
Holzspänen, den sogenannten Strands, besteht. Die Strands einer Lage sind in einer
bevorzugten Richtung orientiert, beispielsweise in Plattenlängsrichtung oder in Plattenquerrichtung.
Dabei werden die Strands vor dem Verpressen mit einem Bindemittel versehen. Die genaue
Herstellung einer OSB-Platte ist beschrieben im "Taschenbuch der Spanplatten-Technik",
4. überarbeitete Auflage, 2000, Autoren Deppe und Ernst.
[0003] Aufgrund ihrer besonderen mechanisch-technologischen Eigenschaften werden solche
OSB-Platten in zunehmendem Maße im Automotivbereich, im Möbelbereich oder in Innenräumen
eingesetzt. Im Automotivbereich werden beispielsweise Pkw, Lkw, Busse, Schienenfahrzeuge,
Schiffe, Flugzeuge etc. mit solchen Platten ausgestattet. Ferner werden Möbelstücke,
zum Beispiel Schränke, mit solchen Platten gefertigt. Auch Innenräume wie Büroräume,
Wohnräume etc. können, beispielsweise als Verkleidung, diese Platten aufweisen.
[0004] Im Zuge dieser Anwendungsgebiete ist in besonderem Maße auf möglichst geringe Emissionen
zu achten. Unter Emissionen im Sinne der Erfindung ist nicht nur die Formaldehydabgabe
zu verstehen, die den "klassischen" Emissionsparameter von Holzwerkstoffen darstellt,
sondern auch andere freigesetzte Komponenten, die für die Verwendung im Automobil
relevant sind.
[0005] Zur Bestimmung der Emissionen sind mehrere Methoden bekannt.
[0006] Zur Bestimmung des Formaldehydgehalts wird bei der sogenannten Flaschenmethode ein
Prüfling mit einer Breite von 40 mm, einer Länge von 100 mm und einer beliebigen Prüflingdicke
über einen Zeitraum von drei Stunden in einer 1-Liter-Kunststoffflasche gelagert,
in der sich am Flaschenboden 50 ml von destilliertem Wasser befinden. Die Prüfung
erfolgt bei einer Temperatur von 60°C. Das dabei austretende Formaldehyd wird vom
Wasser absorbiert, wobei der Gehalt an Formaldehyd im Wasser anschließend bestimmt
und daraus die Konzentration an Formaldehyd angegeben und in Milligramm pro Kilogramm
trockene Probe berechnet wird.
[0007] Eine weitere Methode zur Bestimmung des Formaldehydgehalts ist die Prüfkammermethode
nach der Europäische Norm prENV 717-1. Dabei wird ein Prüfling mit einer bestimmten
Oberfläche (z.B. ein 1 m
2, gesamte Oberfläche als Summe von Oberseite, Unterseite und Kantenfläche) in eine
dichte Kammer mit einem bestimmten Volumen (z.B. 1 m
3) gegeben. Der Kammer wird saubere Luft zugeführt, so dass sich eine bestimmte Luftwechselzahl
ergibt (z.B. 1 m
3/h = Luftwechsel 1). Die Luft ist so konditioniert, dass sich in der Kammer eine bestimmte
relative Luftfeuchtigkeit (z.B. 45 %) einstellt. Die Kammer selbst wird während der
Prüfung auf 23 °C temperiert. Nun nimmt die den Prüfling umgebende und aus der Kammer
ausströmende Luft aus dem Prüfling ausströmendes Formaldehyd auf. Die ausströmende
Luft wird dann in regelmäßigen Abständen auf ihren Formaldehydgehalt analysiert. Der
Formaldehydgehalt der Luft nimmt erfahrungsgemäß mit der Prüfzeit ab und erreicht
einen konstanten Minimalwert, die sogenannte Ausgleichskonzentration. Der Prüfwert
ist die Ausgleichskonzentration von Formaldehyd angegeben in ppm.
[0008] Schließlich sei noch die Perforatormethode nach der Europäischen Norm EN 120 erwähnt,
die ein Verfahren zur Bestimmung des freien Formaldehydgehaltes in einem Produkt beschreibt.
Dazu wird in einer Extraktionsapparatur (dem sogenannten Perforator) mittels Toluol
auf Rückfluss kochend das freie Formaldehyd aus dem Prüfling (ca. 100 g) ausgetrieben
und in Wasser übergeführt. Nach einer Extraktionsdauer von ca. zwei Stunden wird die
wässrige Formaldehydlösung vom Toluol getrennt und die Formaldehydkonzentration bestimmt.
Unter Berücksichtigung der Probeneinwaage wird auf den freien Formaldehydgehalt von
100 g Probentrockenmasse zurückgerechnet. Es besteht ein Einfluss der Probenfeuchtigkeit,
weshalb die Norm eine Korrektur des Feuchtegehaltes über eine Berechnungsformel und
eine Normierung des Endprüfwertes auf eine Probenfeuchte von 6,5 % vorsieht.
[0009] Zur Bestimmung des Gehalts an möglicherweise krebserregenden organischen Bestandteilen
erfolgt bei der sogenannten Gasanalysemethode nach einer Probenkonditionierung für
24 Stunden über CaCl
2, dies entspricht einer relativen Luftfeuchtigkeit von 0 %, eine Analyse mittels eines
Gaschromatographen mit Head-Space-Geber. Dazu wird eine zerkleinerte Probe für fünf
Stunden bei einer Temperatur von 120°C im Head-Space-Geber temperiert und die mittels
Gaschromatographen analysierten Werte der organischen Bestandteile in Mikrogramm Kohlenstoff
pro Gramm Probe ausgegeben. Die qualitative Auswertung muss dabei ergeben, dass keine
krebserregenden Stoffe nach der MAK-Werte-Liste detektiert werden.
[0010] Die MAK-Werte-Liste wird jährlich von der Senatskommission bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft
zur Prüfung gesundheitsschädlicher Inhaltsstoffe herausgegeben. Sie enthält Angaben
über die maximal zulässige Konzentration bestimmter Stoffe am Arbeitsplatz, den sogenannten
MAK-Wert. Es wird davon ausgegangen, dass bei Einhaltung der genannten Konzentrationen
eine Gesundheitsgefährdung oder unangemessene Belästigung der Beschäftigten nicht
zu erwarten ist. Die MAK-Werte-Liste enthält in Abschnitt III die Klassifizierung
bestimmter Arbeitsstoffe nach deren bewiesener oder vermuteter Kanzerogenität.
[0011] Eine weitere Prüfungsmethode ist die sogenannte Geruchsprüfung. Dabei wird ein Prüfling
von 150 cm
2 nach Anlieferung für zwei Stunden bei 80°C in einem dicht verschlossenem, geruchsneutralen
Prüfgefäß gelagert, das ein Volumen von drei Litern umfasst. Das Prüfgefäß wird anschließend
auf 60°C abgekühlt. Mindestens drei Probanden beurteilen das subjektive Geruchsempfinden
der im Prüfgefäß befindlichen Luft und bewerten dieses. Dabei bedeuten die Noten 1
bis 3, dass der Geruch nicht bis deutlich wahrnehmbar, aber nicht störend ist. Die
Noten 4 bis 6 bedeuten, dass der Geruch störend bis unerträglich ist.
[0012] Bei dem sogenannten Fogging-Test wird ein Prüfling mit einem Durchmesser von 80 mm
in einem mit einer Aluminiumfolie verschlossenen Glasbehälter für 16 Stunden bei 100°C
gelagert. Die austretenden, kondensierbaren Bestandteile schlagen sich auf der Aluminiumfolie
nieder. Die dadurch erhaltene Massezunahme der Folie wird durch Rückwiegen bestimmt
und in Milligramm angegeben.
[0013] Bei der Verwendung von Holzwerkstoffplatten wie OSB- oder Spanplatten war bisher
als einziger relevanter Emissionsparameter Formaldehyd anzusehen. Um die Emissionen
so gering wie möglich zu halten, werden daher seit längerem formaldehydfreie Bindemittel,
zum Beispiel auf Basis von Isocyanat, insbesondere polymeres Diphenylmethandiisocyanat
(PMDI), eingesetzt. Damit konnten sowohl die erlaubten Emissionsgrenzwerte, bestimmt
nach der Prüfkammermethode, unterschritten werden, als auch der Gehalt an freiem Formaldehyd,
bestimmt nach der Perforatormethode, unter die gesetzlichen Grenzwerte von 8 mg/100
g trockene Probe gesenkt werden.
[0014] Aus der DE 44 31 316 C1 ist es beispielsweise auch bekannt, statt eines formaldehydfreien
Bindemittels ein solches auf Formaldehydbasis zu verwenden, wobei in diesem Fall zur
Verringerung der Formaldehydabgabe dem zu verpressenden Gemisch aus Holzspänen und
Bindemittel zusätzlich Tannin zugegeben wird.
[0015] Bisher ist man also davon ausgegangen, dass die Auswahl der Holzart für die Einhaltung
der Formaldehydwerte nach der Perforatormethode, im Vergleich zur Auswahl des Bindemittels,
keine Rolle spielt. Die Holzauswahl bestimmte sich ausschließlich nach regionalen
Vorkommen einerseits und den geforderten mechanisch-technologischen Anforderungen
an die OSB-Platte andererseits. Je nach den Möglichkeiten der Holzbeschaffung wurden
die Holzarten Fichte und Kiefer insbesondere in Europa und die Holzart Pappel insbesondere
in USA und Kanada verwendet.
[0016] Die Verwendung eines formaldehydfreien Bindemittels ist unabhängig von der Beeinflussung
des Emissionsverhaltens auch zum Zwecke des Erreichens besonderer Festigkeitseigenschaften
von Holzformkörpern bekannt, wie dies beispielsweise die DE 197 56 154 C1 beschreibt.
Allerdings ist auch in diesem Anwendungsfall eines formaldehydfreien Bindemittels
keine Beschränkung auf eine bestimmte Holzart vorgesehen. Im Gegenteil, bei Verwendung
eines formaldehydfreien Bindemittels sind gemäß der DE 197 56 154 C1 alle denkbaren
Weich- und Hartholzarten gleichermaßen geeignet.
[0017] Ausgehend von dem zuvor beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine OSB-Platte der eingangs genannten Art derart weiterzubilden,
dass das Emissionsverhalten weiter verbessert wird, ohne dabei Einbußen bei den mechanisch-technologischen
Eigenschaften der OSB-Platte in Kauf nehmen zu müssen.
[0018] Erfindungsgemäß ist die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe durch eine OSB-Platte
nach Anspruch 1 gelöst.
[0019] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass die Holzartenauswahl unter bestimmten
Voraussetzungen, nämlich bei der Verwendung eines formaldehydfreien Bindemittels,
sehr wohl einen signifikanten Einfluss auf die vorgenannten Emissionen hat. So wird
durch die Kombination eines formaldehydfreien Bindemittels mit Strands aus Birken-,
Erlen-, Linden-, Weiden- und/oder Pappelholz ein besonders gutes Emissionsverhalten
erreicht.
[0020] Eine Verbesserung des Emissionsverhaltens wird also dadurch erreicht, dass schon
die OSB-Platte selbst emissionsarm ist, und zwar allein durch die Wahl der verwendeten
Holzarten und des verwendeten Bindemittels. Zusätzliche Maßnahmen zur Verbesserung
des Emissionsverhaltens wie zum Beispiel spezielle Beschichtungen der Strands bzw.
einzelner Lagen bzw. der gesamten Platte, die verhindern, dass bestimmte Komponenten,
insbesondere Formaldehyd, in die Umgebung gelangen, oder Beimischungen, die entweichendes
Formaldehyd binden oder verhindern, dass sich Formaldehyd abspaltet, sind auf diese
Weise nicht notwendig.
[0021] Dabei bedeutet im erfindungsgemäßen Sinne der Begriff emissionsarm, dass nach der
Perforatormethode der Gehalt an Formaldehyd bezogen auf 100 g Trockenmasse weniger
als 3,0 mg beträgt und insbesondere kleiner oder gleich 2,5 mg ist. Eine OSB-Platte
ist auch dann emissionsarm im erfindungsgemäßen Sinne, wenn nach der Flaschenmethode
der Gehalt an Formaldehyd bezogen auf 1 kg Trockenmasse weniger als 3,0 mg beträgt
und insbesondere kleiner oder gleich 1 mg ist. Ferner ist eine Platte auch dann emissionsarm,
wenn nach der Gasanalysemethode der Formaldehydgehalt der OSB-Platte bezogen auf 1
g Trockenmasse weniger als 90 µgC beträgt und insbesondere kleiner oder gleich 60
µgC ist. Schließlich ist eine OSB-Platte auch dann als emissionsarm zu bezeichnen,
wenn die OSB-Platte nach dem Fogging-Test eine Masse an kondensierbaren Bestandteilen
von weniger als 4,2 mg und insbesondere kleiner oder gleich 4 mg aufweist.
[0022] Es hat sich herausgestellt, dass bei einer mehrlagigen Platte, insbesondere bei einer
3-lagigen Platte bereits dann eine deutliche Verbesserung des Emissionsverhaltens
auftritt, wenn lediglich eine der Lagen Strands aus Birken-, Erlen-, Linden-, Weiden-
und/oder Pappelholz besteht, die mit einem formaldehydfreien Bindemittel versehen
sind. Besonders vorteilhaft ist, wenn auch die übrigen Lagen Strands aufweisen, die
mit einem formaldehydfreien Bindemittel versehen sind.
[0023] Bei einer mehrlagigen, insbesondere 3-lagigen, OSB-Platte ist es ferner von Vorteil,
wenn die Strands jeder Lage aus Birken-, Erlen-, Linden-, Weiden- und/oder Pappelholz
bestehen.
[0024] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das formaldehydfreie
Bindemittel ein Bindemittel auf Isocyanat-Basis ist. Insbesondere kann als Bindemittel
PMDI verwendet werden.
[0025] Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann auch vorgesehen sein, dass die Strands
benachbarter Lagen aus jeweils unterschiedlichen Holzarten bestehen. So kann beispielsweise
die Mittelschicht ausschließlich Strands aus Erle und die beiden Deckschichten ausschließlich
Strands aus Birke enthalten.
[0026] Ferner wird die zuvor hergeleitete und aufgezeigte Aufgabe durch ein Bauteil zur
Verwendung in einem Fahrzeug, insbesondere einem Pkw, Lkw, Bus, Schienenfahrzeug,
Schiff oder Flugzeug, gelöst, welches unter anderem eine oder mehrere der zuvor beschriebenen
OSB-Platten umfasst.
[0027] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird auch gelöst durch ein Bauteil zur Verwendung in
einem Möbelstück, insbesondere einem Schrank, umfassend mindestens eine OSB-Platte,
wobei die Platte wie zuvor beschrieben ausgebildet ist.
[0028] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Bauteil zur Verwendung in einem Innenraum,
insbesondere als Verkleidung einer Wand, umfassend mindestens eine OSB-Platte, wobei
die Platte wie zuvor beschrieben ausgebildet ist.
[0029] Schließlich wird die erfindungsgemäße Aufgabe auch durch ein Möbelstück, insbesondere
einen Schrank, mit mindestens einer OSB-Platte gelöst, wobei die Platte wie zuvor
beschrieben ausgebildet ist.
[0030] In der Zeichnung zeigt die einzige Figur den Schichtaufbau eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen emissionsarmen OSB-Platte.
Beispiel 1 (Stand der Technik):
[0031] Aus entrindeten Kieferstämmen wurden getrocknete Strands für die beiden Deckschichten
und die Mittelschicht hergestellt. Die Strands für die Deckschichten wurden mit handelsüblichem
Bindemittel auf Basis von Melamin-Harnstoff-Phenol-Formaldehyd (MUPF) versehen und
die Strands für die Mittelschicht mit formaldehydfreiem PMDI. Anschließend wurde aus
den drei Schichten eine 3-lagige OSB-Platte hergestellt, wobei die Strands in den
einzelnen Lagen in derselben Weise orientiert waren, wie die Strands des zuvor beschriebenen
erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels. Die Masseanteile von Deckschicht zu Mittelschicht
waren ca. 1:1.
[0032] Der so erhaltene Formling wurde in einer Contiroll-Presse zu einer festen Endlosplatte
durch Einwirkung von Druck und Temperatur verpresst, anschließend in Formate aufgetrennt
und nach Kühlung im Sternwender in Stapel gelagert. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle
1 angeführt.
Beispiel 2 (Stand der Technik):
[0033] Eine Platte wurde analog zu Beispiel 1 und zum erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
gefertigt. Anstelle der Holzart Kiefer wurde die Holzart Fichte verwendet und statt
MUPF als Bindemittel wurde ausschließlich PMDI eingesetzt. Die Prüfergebnisse sind
in Tabelle 1 angeführt.
Ausführungsbeispiel 1 (Erfindung):
[0034] Erfindungsgemäß weist das in der einzigen Figur dargestellte Ausführungsbeispiel
einer OSB-Platte 1 drei Lagen 2, 3 und 4 von mit Bindemittel versehenen und verpressten
Strands auf. Jede Lage 2, 3 und 4 besteht dabei aus einem Gemisch aus 50 % Birkenholzstrands
und 50 % Erlenholzstrands. Als Bindemittel wird PMDI verwendet, welches formaldehydfrei
ist.
[0035] Die zuvor beschriebene OSB-Platte 1 weist ein besonders gutes Emissionsverhalten
für Formaldehyd, organische Bestandteile, Geruch und kondensierbare Bestandteile auf,
wie ein Vergleich mit den vorangehenden Beispielen aus dem Stand der Technik zeigt.
Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 ausgeführt.
Ausführungsbeispiel 2 (Erfindung):
[0036] Eine Platte wurde analog zum Ausführungsbeispiel 1 hergestellt. Allerdings wurden
anstelle der Holzarten Birke und Erle die Holzarten Weide, Pappel und Linde zu gleichen
Teilen verwendet. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 angeführt.
Ausführungsbeispiel 3 (Erfindung):
[0037] Eine Platte wurde analog zum Ausführungsbeispiel 1 hergestellt. Als Holzarten kamen
für die äußeren Decklagen und die Mittellage verschiedene Hölzer zum Einsatz. Das
Gewichtsverhältnis Mittellage:Decklage ist 1:1. Das Verhältnis der Strands in den
Decklagen Erle:Birke ist 1:1. Das Verhältnis der Strands in der Mittelage Kiefer:Fichte
ist ebenfalls 1:1. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Ausführungsbeispiel 4 (Erfindung):
[0038] Eine Platte wurde analog zum Ausführungsbeispiel 3 hergestellt. Für die einzelnen
Lagen der Platte wurden verschiedene Holzarten eingesetzt und zwar die Holzart Birke
für die Decklagen und für die Mittellage ein Gemisch Erle:Weide:Linde im Verhältnis
4:2:1. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Ausführungsbeispiel 5 (Erfindung):
[0039] Im Gegensatz zu den vorigen Ausführungsbeispielen wurde eine einlagige Platte hergestellt.
Die Strands dazu wurden ohne eine bestimmte Orientierung gestreut, eine sogenannte
"Random"-Streuung. Produktionsbedingt ergibt sich aber eine etwas bevorzugte Ausrichtung
in Plattenproduktionsrichtung. Die Strands bestehen aus einem Gemisch aus Birke und
Erle. Die Prüfergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt.
Ausführungsbeispiele 6 und 7 (Erfindung):
[0040] Die Platten wurden anlag zum Ausführungsbeispiel 1 hergestellt, wobei die Dicke der
Platten aber variiert wurde (25,1 mm bzw. 8,0 mm). Die Prüfergebnisse sind in Tabelle
1 dargestellt.
[0041] Die in Tabelle 1 angegebenen Werte für den Formaldehydgehalt, den Gehalt an organischen
Bestandteilen, den Geruch und den Gehalt an kondensierbaren Bestandteilen sind Mittelwerte,
die aus je zehn Einzelwerten berechnet wurden.
[0042] Wie Tabelle 1 zeigt, konnte erst mit der Holzartenkombination Erle und Birke das
Emissionsverhalten auf ein niedriges Niveau gebracht werden. Die Dicke, Dichte und
Anzahl der Strandlagen und die Ausrichtung der Strands üben keinen Einfluss auf das
Emissionsverhalten aus.

1. OSB-Platte (1), insbesondere für die Verwendung im Automotivbereich, im Möbelbereich
oder in Innenräumen, aus einer oder mehreren Lagen (2, 3, 4) von mit Bindemittel versehenen
und verpressten Strands, wobei die Strands mindestens einer Lage (2; 3; 4) mit einem
formaldehydfreien Bindemittel versehen sind und aus einer oder mehreren der Holzarten
bestehen, die aus der Gruppe gewählt sind, die Birke, Erle, Linde, Weide und Pappel
umfasst, wobei die OSB-Platte (1) emissionsarm ist.
2. OSB-Platte (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mehrlagig, insbesondere 3-lagig, ist und die Strands jeder Lage (2, 3,
4) mit einem formaldehydfreien Bindemittel versehen sind.
3. OSB-Platte (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mehrlagig, insbesondere 3-lagig, ist und die Strands jeder Lage (2, 3,
4) aus einer oder mehreren der Holzarten bestehen, die aus der Gruppe gewählt sind,
die Birke, Erle, Linde, Weide und Pappel umfasst.
4. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das formaldehydfreie Bindemittel ein Bindemittel auf Isocyanat-Basis, insbesondere
polymeres Diphenylmethandiisocyanat (PMDI), ist.
5. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strands benachbarter Lagen aus jeweils unterschiedlichen Holzarten bestehen.
6. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Formaldehyd, bestimmt nach der Perforatormethode kleiner 3,0 mg, insbesondere
kleiner oder gleich 2,5 mg, bezogen auf 100 g Trockenmasse, ist.
7. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an Formaldehyd, bestimmt nach der Flaschenmethode kleiner 3,0 mg, insbesondere
kleiner oder gleich 1 mg, bezogen auf 1 kg Trockenmasse, ist.
8. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt an organischen Bestandteilen, bestimmt nach der Gasanalysemethode, kleiner
90 µgC, insbesondere kleiner oder gleich 60 µgC, bezogen auf 1 g Trockenmasse, ist.
9. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse an kondensierbaren Bestandteilen bestimmt nach dem Fogging-Test kleiner
4,2 mg, insbesondere kleiner oder gleich 4 mg, ist.
10. OSB-Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strands mindestens einer Lage (2; 3; 4) ein Gemisch der Holzarten Birke und Erle
oder der Holzarten Weide, Pappel und Linde oder der Holzarten Erle, Weide und Linde
sind.
11. OSB-Platte (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die OSB-Platte (1) drei Lagen (2, 3, 4) von mit Bindemittel versehenen Strands aufweist,
wobei jede Lage (2; 3; 4) aus einem Gemisch aus 50% Birkenholzstrands und 50% Erlenholzstrands
besteht.
12. OSB-Platte (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die OSB-Platte (1) drei Lagen (2, 3, 4) von mit Bindemittel versehenen Strands aufweist,
wobei jede Lage (2; 3; 4) aus einem Gemisch mit gleichen Anteilen an Weidenholzstrands,
Pappelholzstrands und Lindenholzstrands besteht.
13. OSB-Platte (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die OSB-Platte (1) drei Lagen (2, 3, 4) von mit Bindemittel versehenen Strands aufweist,
wobei die äußeren Decklagen aus einem Gemisch mit gleichen Anteilen an Erlenholzstrands
und Birkenholzstrands und die Mittellage aus einem Gemisch mit gleichen Anteilen an
Kiefernholzstrands und Fichtenholzstrands besteht, wobei das Gewichtsverhältnis Mittellage:Decklage
1:1 ist.
14. OSB-Platte (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die OSB-Platte (1) drei Lagen (2, 3, 4) von mit Bindemittel versehenen Strands aufweist,
wobei die Decklagen ausschließlich aus Birkenholzstrands bestehen und die Mittellage
aus einem Gemisch aus Erlenholzstrands, Weidenholzstrands und Lindenholzstrands mit
einem Verhältnis Erle:Weide:Linde von 4:2:1 besteht, wobei das Gewichtsverhältnis
Mittellage:Decklage 1:1 ist.
15. OSB-Platte (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die OSB-Platte (1) eine Lage (2) von mit Bindemittel versehenen Strands aufweist,
wobei die Lage (2) aus einem Gemisch aus Birkenholzstrands und Erlenholzstrands besteht,
die ohne eine bestimmte Orientierung gestreut sind.
16. Bauteil zur Verwendung in einem Fahrzeug, insbesondere einem Pkw, Lkw, Bus, Schienenfahrzeug,
Schiff oder Flugzeug, umfassend mindestens eine OSB-Platte (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
17. Bauteil zur Verwendung in einem Möbelstück, insbesondere einem Schrank, umfassend
mindestens eine OSB-Platte (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgebildet ist.
18. Bauteil zur Verwendung in einem Innenraum, insbesondere als Verkleidung einer Wand,
umfassend mindestens eine OSB-Platte (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgebildet ist.
19. Möbelstück, insbesondere Schrank, mit mindestens einer OSB-Platte (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Platte (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ausgebildet ist.