[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Luftstoßgerät nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Luftstoßgeräte sind seit langer Zeit bei Lagerbehältern, wie Silos oder in verfahrenstechnischen
Anlagen bekannt, um Anbackungen durch entsprechende Luftstöße oder Stöße mit inertem
Gas aufzulösen. Hierbei unterscheidet man Luftstoßgeräte mit außenliegender Ventileinheit,
wie in der EP 1 223 117 A1 oder der DE 36 02 207 A1 beschrieben und innenliegenden
Ventileinheiten, wie sie sich beispielsweise aus der DE 2 402 001, DE 38 00 114 A1
oder der DE 37 42 489 C2 ergeben. Bei Luftstoßgeräten mit innenliegender Ventileinheit,
ist die Ventileinheit im wesentlichen innerhalb des Druckluftbehälters angeordnet,
während sie bei Luftstoßgeräten mit außenliegender Ventileinheit außerhalb des Druckluftbehälters
angeordnet ist. Innenliegende Ventileinheiten besitzen den Vorteil, dass bei Fehlfunktionen
oder Beschädigungen des Ventils die Ventilteile, die durch die anstehende Druckluft
explosionsartig weggeschleudert werden können, nicht unkontrolliert durch die Gegend
fliegen und zu Personen und Sachschäden führen können, sondern im stabilen Druckbehälter
gefangen sind.
[0003] Bei den Luftstoßgeräten mit innenliegender Ventileinheit unterscheidet man weiterhin
Luftstoßgeräte mit untenliegenden Ventileinheiten, wie in der DE 38 00 114 A1 oder
der DE 37 42 489 C2, sowie obenliegenden Ventileinheiten, wie beispielsweise in der
DE 2 402 001. Untenliegend bedeutet hierbei, dass die Ventileinheit in der Nähe der
Austrittsöffnung angeordnet ist, während bei obenliegenden Ventileinheiten, die Ventileinheit
an der der Austrittsöffnung gegenüberliegenden Seite des Druckbehälters vorgesehen
ist, so dass das Ausblasrohr sich im wesentlichen durch den ganzen Druckbehälter oder
einen großen Teil davon erstrecken muss.
[0004] Luftstoßgeräte mit innen- und obenliegender Ventileinheit weisen zudem den Vorteil
auf, dass die Ventileinheit mit dem Kolben relativ weit von der Austrittsöffnung entfernt
ist, so dass bei Anlagen mit großer Hitzeentwicklung die Ventileinheit einer geringeren
Temperaturbelastung ausgesetzt ist. Ein weiterer Vorteil eines solchen Luftstoßgerätes
besteht darin, dass die Ventileinheit besser von außen zugänglich ist.
[0005] Allerdings erfordern diese Luftstoßgeräte einen höheren Aufwand bei der Herstellung
und schränken die konstruktive Variabilität stärker ein, da die Ventileinheit und
das Ausblasrohr in dem Druckbehälter schwer zugänglich sind. Dies ist insbesondere
für die Einstellung bzw. Nacharbeitung des Ventilsitzes, bei dem der Kolben der Ventileinheit
beispielsweise direkt auf dem Ausblasrohr aufsitzt (vgl. DE 32 23 406 A1 bzw. DE 2
402 001), sehr nachteilig.
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung die Nachteile des Standes der Technik
zu beseitigen und insbesondere ein Luftstoßgerät mit oben- und innenliegender Ventileinheit
bereitzustellen, welches eine einfache Herstellung und Montage sowie variable Gestaltung
der Ventileinheit und des Ausblasrohrs und insbesondere deren Zusammenwirken ermöglicht.
Insbesondere soll durch eine variablere Gestaltung der Ventileinheit und des Ausblasrohrs
auch die Leistungsfähigkeit des Luftstoßgerätes verbessert werden.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Luftstoßgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0008] Wesentlich bei der vorliegenden Erfindung ist die Erkenntnis, dass die Vorteile einer
innenund obenliegenden Ventileinheit bei einem Luftstoßgerät mit den Vorteilen bezüglich
der variablen, konstruktiven Gestaltung bei außenliegenden Ventileinheiten kombinierbar
ist. Entgegen der bisherigen Auffassung, dass eine variable konstruktive Gestaltung
und exakte Abstimmung von Ausblasrohr und innenliegender Ventileinheit nur durch einen
hohen konstruktiven Aufwand zu erreichen sei, ist es gelungen mit einfachen konstruktiven
Mitteln eine variable und präzise Gestaltung von Ventileinheit und Ausblasrohr durch
die leichte Zugänglichkeit zu den entsprechenden Bauteilen zu erzielen. Entsprechend
ist das Ausblasrohr nicht mehr, wie beim Stand der Technik, fest mit dem Druckbehälter
verschweißt, sondern zusammen mit der Ventileinheit lösbar in dem Druckbehälter angeordnet.
[0009] Damit wird es möglich neben dem Ventilsitz auch die gesamte Ventileinheit so präzise
zu fertigen, dass auch ein absolut dichter Kolbenvorraum bei der Ventileinheit zur
Verfügung gestellt werden kann. Dies wiederum bewirkt, dass die Ventilsteuerung so
gestaltet werden kann, dass zunächst nur der Kolbenvorraum mit Druckluft oder entsprechendem
Gas beaufschlagt wird und erst nach Schließen des Ventils der Druckluftbehälter vorzugsweise
über eine Verbindungsleitung mit einem Überstrom- bzw. Rückschlagventil gefüllt wird.
Damit ist sichergestellt, dass immer zuerst das Schnellentlüftungsventil zum Verschließen
des Ausblasrohres geschlossen ist und keine Druckluft oder entsprechendes Gas über
den offenen Druckbehälter entweichen kann. Dies ist v. a. dann vorteilhaft, wenn mehrere
Luftstoßgeräte hintereinander geschaltet sind, da dann die Befüllung der Luftstoßgeräte
vollständig automatisch erfolgen kann.
[0010] Zur Erzielung eines dichten Kolbenvorraums hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
bei dem Ventilzylinder einen der Ventilaustrittsseite gegenüber liegenden Deckel vorzusehen,
der über einen umlaufenden Stutzen auf den Ventilzylinder gesteckt werden kann, wobei
zwischen Zylinderwand und Deckelstutzen eine Dichtung insbesondere in Form eines O-Rings
vorgesehen ist, welche eine gute Abdichtung gewährleistet.
[0011] Auf diese Weise kann der Deckel auch sehr kompakt ausgeführt werden, so dass in dem
Deckel ferner die Ventilsteuerung oder wesentliche Teile davon integriert werden können,
wie z. B. ein Mehrwegeventil bzw. 3/2-Wegeventil, Überström- bzw. Rückschlagventile,
Verbindungsleitungen usw.
[0012] Die erfindungsgemäße Lösbarkeit des Ausblasrohrs und der Ventileinheit von dem Druckbehälter
kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass Ventilzylinder und Ausblasrohr lösbar
miteinander verbunden sind, beispielsweise über Stiftverbindungen, Schraubverbindungen
oder eine Gewindeverbindung.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn zwischen Ventilzylinder und Ausblasrohr ein Ventilausgangsstutzen
zur Verbindung von Ventilzylinder und Ausblasrohr vorgesehen ist, der gleichzeitig
auch als Kolbenaufschlagring bzw. Ventilsitz für den Kolben der Ventileinheit dienen
kann. Dieser Aufschlagring kann beispielsweise mit dem Ausblasrohr verschweißt und
mit dem Ventilzylinder durch Stift- oder Schraubverbindungen verbunden sein.
[0014] Vorzugsweise sind der Ventilausgangsstutzen bzw. Kolbenaufschlagring und der Ventilzylinder
aus einem Edelstahlmaterial, insbesondere einem Chrom-Nickel-Stahl gefertigt und insbesondere
der Ventilzylinder an der Innenfläche gehont ist, wodurch hochwertige Gleitringe verwendet
werden können.
[0015] Die lösbare Anordnung von Ausblasrohr und Ventileinheit im Druckbehälter kann vorzugsweise
dadurch erreicht werden, dass der Druckbehälter in seinen Behälterböden bzw. Zylinderenden
mindestens ein, vorzugsweise jedoch zwei sog. Blockflansche aufweist, die mit den
Behälterböden verschweißt sein können und an denen das Ausblasrohr über einen oder
mehrere Befestigungsflansche bzw. die Ventileinheit über den Ventildeckel mit dem
Druckbehälter verschraubt sein können.
[0016] Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten
Zeichnungen deutlich. Die Zeichnungen zeigen dabei in rein schematischer Weise
- Fig. 1
- eine Schnittansicht sowie teilweise Schemadarstellung eines erfindungsgemäßen Luftstoßgerätes;
- Fig. 2
- eine weitere Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Luftstoßgerätes; und in
- Fig. 3 bis 5
- Schnittansichten einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Luftstoßgerätes
bei den verschiedenen Betriebszuständen Füllen, Abschuss und Entlüften.
[0017] In Fig. 1 ist in einer Schnittansicht ein erfindungsgemäßes Luftstoßgerät mit einem
Druckbehälter 1 dargestellt, dessen Wandung 2 eine zylinderförmige Gestalt aufweist.
An den beiden Zylinderenden des Druckbehälters 1 sind einander gegenüberliegend vorzugsweise
zentral zwei Druckflansche 3 und 4 vorgesehen in der Behälterwandung 2, die zweckmäßigerweise
mit der Behälterwandung 2 bodenseitig verschweißt sind.
[0018] An dem in der Fig. 1 unteren Blockflansch 3 sind miteinander verschweißte Befestigungsflansche
5 und 6 angeschraubt. An den Befestigungsflanschen 5 und 6 ist bei 8 wiederum das
Ausblasrohr 7 angeschweißt, welches denselben Innendurchmesser wie die Durchtrittsöffnungen
29 der Befestigungsflasche 5 und 6 aufweist.
[0019] Das Ausblasrohr 7, welches sich entlang der Längsachse des Druckbehälters 1 koaxial
zu dessen Behältermitte zu der der Austrittsöffnung 29 gegenüberliegenden und oberen
Zylinderseite des Druckbehälters erstreckt, ist an seinem in der Fig. 1 oberen Ende
bei 10 mit einem Ventilausgangsstutzen 9 in Form eines Rohrstücks verschweißt.
[0020] Der Ventilausgangsstutzen 9 ist über ein Gewinde 11 mit einem Ventilzylinder 12 der
Ventileinheit verschraubt, welches das Gehäuse für einen Ventilkolben 13 bildet, der
im Ventilzylinder 12 beweglich angeordnet ist. Bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung
ist die Ventileinheit bestehend aus Ventilzylinder 12 und Kolben 13 in der geöffneten
Stellung, in welcher der Kolben 13 nach oben hin vom Flansch 9 angehoben ist und die
Ventilöffnung des Flansches 9 freigibt. Dadurch kann Luft oder Gas, welches im Druckbehälter
1 unter hohem Druck gespeichert ist, schlagartig über das Ausblasrohr 7 und die Durchtrittsöffnungen
29 der Befestigungsflansche 5 und 6 austreten. Der Ventilzylinder 12 und der Ventilausgangsstutzen
9 sind hierbei vorzugsweise aus Edelstahl, insbesondere aus einem Chrom-Nickel-Stahl
gefertigt und der Ventilzylinder 12 innen zweckmäßigerweise gehont.
[0021] Der Ventilzylinder 12 ist an seinem der Austrittsseite gegenüberliegenden Ende mit
einem Deckel 15 verschlossen, der über einen umlaufenden Stutzen 14 in den Ventilzylinder
12 eingreift. Zwischen dem Stutzen 14 des Deckels 15 und dem Ventilzylinder 12 ist
vorzugsweise eine Dichtung 24, beispielsweise ein O-Ring vorgesehen, der eine dichte
Verbindung des Deckels 15 mit dem Ventilzylinder 12 gewährleistet (siehe Fig. 2).
Zur Dämpfung des Kolbenrückschlages ist vorzugsweise ein Dämpfungsring 32 im Zylinder
12 angeordnet.
[0022] Oberhalb des Deckels 15 ist in der Fig. 1 in schematischer Weise die Ventilsteuerung
dargestellt. Die Ventileinheit mit Ventilzylinder 12 und Kolben 13, die sich im wesentlichen
innerhalb des Druckbehälters 1 befindet, wird über die Versorgungsleitung 16 mit Druckluft
oder entsprechendem Druckgas versorgt, wobei dieses über ein Rückschlagventil 18 und
einen Pufferbehälter 17 sowie ein 3/2-Wegeventil 19 in den Kolbenvorraum 30 zwischen
Deckel 15 und Kolben 13 der Ventileinheit gelangt. Durch die Druckluft bzw. das entsprechende
Gas wird der Kolben 13 aus der in Fig. 1 dargestellten geöffneten Stellung in eine
geschlossene Stellung bewegt, in der der Kolben 13 mit seiner Unterseite auf dem Ventilausgangsstutzen
9 aufliegt und damit das Ventil verschließt. Erst wenn durch weitere Druckluftzufuhr
der Druck im Kolbenvorraum 30 größer ist als der Gegendruck des Überström- bzw. Rückschlagventils
21 kann die Druckluft oder das entsprechende Gas über die Verbindungsleitung 22 auch
in den Druckbehälter 1 gelangen. Erreicht wird diese Druckluftzufuhr zuerst zum Kolbenvorraum
und erst dann in den Druckluftbehälter durch einen entsprechenden Federdruck des Überström-
bzw. Rückschlagventils 21, wodurch im Kolbenvorraum 30 immer ein höherer Druck als
im Behälter 1 herrscht. Dadurch baut sich in dem Druckbehälter 1 ein Vorrat an Druckluft
oder entsprechendem Gas auf, bis der gewünschte Druck, der durch das Überstrom- bzw.
Rückschlagventil 23 eingestellt wird, erreicht ist. Soll das Luftstoßgerät schlagartig
ausgeblasen werden, wird das 3/2-Wegeventil 19 in die in Fig. 1 dargestellte Stellung
gebracht, so dass der Kolbenvorraum 30 über die Entlüftung 20 entlüftet wird und der
Kolben 13 auf Grund des Drucks im Druckbehälter 1 in die in Fig. 1 gezeigte Position
zurückschnellt, so dass das in dem Druckbehälter 1 gespeicherte Gas schlagartig über
das Ausblasrohr 7 entweichen kann.
[0023] Die Fig. 2 zeigt in einer ähnlichen Darstellung wie die Fig. 1 eine Querschnittsansicht
einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Luftstoßgerätes, bei dem im
wesentlichen nur die Steuerungselemente für die Ventileinheit in den Deckel 15 integriert
worden sind. Entsprechend sind ähnliche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen
wie bei der Ausführungsform der Fig. 1. Ein weiterer Unterschied zur Ausführungsform
der Fig. 1 besteht in der Verbindung zwischen Ventilzylinder 12 und Ventilausgangsstutzen
9. Hier ist das Ausblasrohr 7 über den Ventilausgangsstutzen 9 nicht mit dem Ventilzylinder
12 verschraubt, sondern der Ventilausgangsstutzen 9 ist über Stiftverbindungen 28
oder auch entsprechende Schraubverbindungen mit dem Ventilzylinder 12 verbunden.
[0024] Darüber hinaus sind bei dieser Darstellung die Abdichtung des Kolbenvorraums 30 durch
die Dichtung 24 zwischen Ventilzylinder 12 und Stutzen 14 des Deckels 15 sowie die
Dichtungen 25 und 26 am Kolben 13 deutlich dargestellt. Aufgrund dieser Dichtungsanordnung
mit den Dichtungen 24, 25 und 26 wird erreicht, dass ein besonders dichter Kolbenvorraum
30 erreicht wird, der insbesondere beim Verschließen der Ventileinheit und somit des
Druckbehälters 1 von besonderer Bedeutung ist, da damit ein Ausströmen der anstehenden
Druckluft oder des entsprechenden Gases aus dem Kolbenvorraum über den Druckbehälter
oder das Ausblasrohr 7 und somit ein nicht ordnungsgemäßes Schließen der Ventileinheit
vermieden werden kann.
[0025] Die Fig. 3 bis 5 zeigen an einer weiteren Ausführungsform, die sich im wesentlichen
lediglich durch die konstruktive Anordnung einzelner Elemente der Ventilsteuerung
von den vorangegangenen Ausführungsformen unterscheidet, wie das erfindungsgemäße
Luftstoßgerät in den verschiedenen Betriebszuständen Füllen, Abschießen und Entlüften
arbeitet.
[0026] In der Fig. 3 ist der Betriebszustand Füllen gezeigt, wobei die Pfeile die Luft-
bzw. Gasführung anzeigen. Wie bereits in Fig. 1 geschildert, wird über die Luft- bzw.
Gaszufuhr 16 und das Rückschlagventil 18 durch den Vorratsbehälter 17 die Luft bzw.
das Gas in den Kolbenvorraum 30 geführt, wobei das 3/2-Wegeventil so gestellt ist,
dass eine entsprechende Verbindung vorhanden ist. Sobald im Kolbenvorraum 30 ein entsprechend
hoher Druck aufgebaut ist, wird über das Rückschlagventil 21 und die Verbindungsleitung
22 der Druckbehälter gefüllt.
[0027] Durch das Rückschlagventil 18 und Überströmventil 21 wird sichergestellt, dass auch
bei Druckabfall in der Versorgungsleitung 16 immer im Kolbenvorraum 30 ein ausreichender
Kolbenschließdruck erhalten bleibt.
[0028] Für den Abschuss wird, wie in Fig. 4 gezeigt ist, das 3/2-Wegeventil 19 in eine Stellung
gebracht, in der der Kolbenvorraum 30 mit der Entlüftung 20 verbunden ist. Dadurch
wird der Kolben 13 durch den anstehenden Druck im Druckbehälter 1 in Richtung des
Ventilzylinderdeckels 15 verschoben, so dass die Luft oder das Gas, die in dem Druckbehälter
1 enthalten ist, über das Ausblasrohr 7 schlagartig entweichen kann.
[0029] Unter Umständen ist es auch erforderlich den Druckbehälter 1 z. B. in Notfällen auch
ohne Abschuss zu entlüften. Hierzu kann das unter Druck stehende Gas im Druckbehälter
1 über die Verbindungsleitung 22, das Überström- bzw. Rückschlagventil 23 und ein
entsprechendes Ventil 31 in der Zuführleitung 16 entweichen.
1. Luftstoßgerät zum schlagartigen Ausstoßen von gasförmigen Medien, vorzugsweise Luft
oder Inertgase, insbesondere zur Lösung von Anbackungen und Beseitigung von Fließproblemen
in verfahrenstechnischen Geräten, wie Silos und dergleichen mit einem Druckbehälter
(1) zum Aufbewahren des gasförmigen Mediums unter Druck und einer Ventileinheit mit
Zylinder (12) und darin beweglichem Kolben (13) zum schlagartigen Ausblasen des gespeicherten
Mediums, wobei die Ventileinheit im wesentlichen innerhalb des Druckbehälters (1)
angeordnet ist und ein Ausblasrohr (7) schließen und öffnen kann, über welches das
gasförmige Medium ausgeblasen wird, und wobei die Austrittsseite des Ausblasrohres
an einer Seite des Druckbehälters angeordnet ist und die das Ausblasrohr verschließende
Ventileinheit an der gegenüberliegenden Seite des Druckbehälters vorgesehen ist, so
dass sich das Ausblasrohr im Wesentlichen durch den Druckbehälter (1) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ventileinheit (12, 13) und das Ausblasrohr (7) jeweils lösbar in dem Druckbehälter
(1) angeordnet sind.
2. Luftstoßgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in der Ventileinheit (12, 13) zwischen Kolben (13) und einem den Ventilzylinder (12)
gegenüber der Ventilaustrittsseite abschließenden Deckel (15) ein Kolbenvorraum (30)
ausgebildet ist, wobei die Zufuhr des gasförmigen Mediums so gestaltet ist, dass zunächst
der Kolbenvorraum (30) des Ventilzylinders (12) zwischen Ventilkolben (13) und Deckel
(15) beaufschlagt wird und erst nachfolgend der Druckbehälter (1).
3. Luftstoßgerät nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kolbenvorraum (30) und der Druckbehälter (1) über eine Leitung mit einem Überström-
und Rückschlagventil (21) verbunden sind.
4. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilzylinder (12) einen der Ventilaustrittsseite gegenüberliegenden Deckel (15)
umfasst, der insbesondere über einen umlaufenden Stutzen (14) auf den Ventilzylinder
(12) gesteckt ist, wobei zwischen Zylinderwand und Deckelstutzen eine Dichtung (24)
insbesondere in Form eines O-Rings vorgesehen ist, über den Deckel (15) und Ventilzylinder
(12) gasdicht miteinander verbunden sind, so dass ein dichter Kolbenvorraum (30) ausgebildet
ist.
5. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einem der Ventilaustrittsseite gegenüberliegenden Deckel (15) des Ventilzylinders
(12) die Elemente der Ventilsteuerung, wie 3/2-Wegeventil (19), Rückschlagventile(18,
21, 23), Verbindungsleitungen (22) oder dergleichen oder Teile davon integriert sind.
6. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilzylinder (12) mit dem Ausblasrohr (7) lösbar verbunden ist, insbesondere
über Stiftverbindungen (28) oder durch Verschraubung (11).
7. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen Ventilzylinder (12) und Ausblasrohr (7) ein Ventilausgangsstutzen (9) als
Ventilsitz insbesondere aus Chrom-Nickel-Stahl vorgesehen ist, der insbesondere mit
dem Ausblasrohr (7) fest verbunden, vorzugsweise verschweißt ist.
8. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den Behälterböden des Druckbehälters (1) mindestens ein, vorzugsweise zwei Blockflansche
(3, 4) vorgesehen sind, wobei mit dem mindestens einen Blockflansch (3) das Ausblasrohr
(7) vorzugsweise über einen oder mehrere Befestigungsflansche (5, 6) lösbar verbunden,
vorzugsweise verschraubt ist, und wobei vorzugsweise an dem zweiten Blockflansch (4)
die Ventileinheit (12, 13) insbesondere über einen Deckel (15) angeordnet, insbesondere
verschraubt ist.
9. Luftstoßgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Durchmesser der Austrittsöffnung (27) der Ventileinheit (12, 13) oder des Ventilausgangsstutzen
(9) kleiner als der Durchmesser des Ausblasrohres (7) sein kann, wobei insbesondere
die Länge des Ausblasrohres ein Mehrfaches seines Durchmessers betragen kann.
10. Luftstoßgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Austrittsöffnung (27) der Ventileinheit kontinuierlich, stufenartig oder schrittweise
auf den Durchmesser des Ausblasrohrs (7) erweitert werden kann, und zwar insbesondere
im Bereich des Ventilausgangsstutzen (9).
11. Luftstoßgerät nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Ventilausgangsstutzen (9) eine Durchtrittsöffnung (29) für das ausströmende gasförmige
Medium aufweist, welche einen kleineren Durchmesser als das Ausblasrohr (7) und die
Austrittsöffnung (29) des Flansches (5, 6) aufweisen kann.