[0001] Die Erfindung liegt im Gebiete der Fördertechnik und betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung nach den Oberbegriffen der entsprechenden, unabhängigen Patentansprüche.
Verfahren und Vorrichtung dienen der Wandlung eines Stromes von mindestens beschränkt
biegbaren, flachen Gegenständen, wobei die Gegenstände vor der Wandlung im wesentlichen
quer und nach der Wandlung parallel zur Förderrichtung ausgerichtet sind oder wobei
die Gegenstände vor der Wandlung parallel und nach der Wandlung quer zur Förderrichtung
ausgerichtet sind und wobei die flachen Gegenstände, wenn sie parallel zur Förderrichtung
ausgerichtet sind, hintereinander, das heisst einander nicht überlappend, gefördert
werden. Die flachen Gegenstände sind insbesondere rechteckig oder quadratisch; sie
sind beispielsweise Druckprodukte oder stapelförmige Gruppen von Teilen von mehrseitigen
Druckprodukten.
[0002] Da bei gleicher Förderleistung für einen Strom, in dem die genannten flachen Gegenstände
parallel zur Förderrichtung und nacheinander angeordnet sind, bedeutend höhere Fördergeschwindigkeiten
notwendig sind, als für einen Strom, in dem die Gegenstände quer zur Förderrichtung
angeordnet sind, ist es ein Anliegen der Fördertechnik, wenn immer möglich, die flachen
Gegenstände mit einer Ausrichtung quer zur Förderrichtung oder parallel zur Förderrichtung
und einander überlappend zu fördern, wobei dieses Anliegen mit steigenden Förderleistungen
immer mehr Gewicht erhält. Da es aber insbesondere für an kontinuierlich geförderten
Gegenständen durchzuführende Bearbeitungsschritte vielfach notwendig ist, die geförderten
Gegenstände hintereinander und parallel zur Förderrichtung auszurichten, werden Stromwandlungen,
wie sie oben definiert sind, notwendig, wenn die Förderung parallel und hintereinander
auf ein notwendiges Minimum beschränkt werden soll.
[0003] Die genannten Stromwandlungen werden gemäss dem Stande der Technik realisiert beispielsweise
durch eine Umlenkung der Gegenstände um einen Winkel von 90°, die gleichzeitig mit
einer Übergabe von einem Zuförderer an einen Wegförderer durchgeführt wird. Um den
vorrichtungsmässigen Aufwand für derartige Wandlungen in einem tolerierbaren Masse
zu halten und trotzdem die Gegenstände während der Übergabe und Umlenkung geführt
bewegen zu können, werden für die genannten Stromwandlungen meist Zuförderer und Wegförderer
eingesetzt, von denen mindestens der eine alternierend betrieben wird, oder es wird
beim Einsatz von zwei kontinuierlich betriebenen Fördermitteln eine mindestens teilweise
ungeführte Bewegung bei der Übergabe in Kauf genommen.
[0004] In der Publikation US-1760030 ist eine Übergabe von klebegebundenen Büchern von einer
Bindemaschine in eine Trockenvorrichtung beschrieben, wobei die Bücher in der Bindemaschine
hintereinander und parallel zu einer ersten Förderrichtung und in der Trockenvorrichtung
quer zu einer zweiten Förderrichtung gefördert werden und wobei die beiden Förderrichtungen
im wesentlichen horizontal sind und einen Winkel von 90° einschliessen und wobei der
Ausgang der Bindmaschine über dem Eingang der Trockenvorrichtung liegt. Für die Umlenkung
werden die Bücher von den Haltemitteln der Bindemaschine losgelassen, um ungeführt
in die Förderabteile der Trockenmaschine zu fallen.
[0005] Es ist nun die Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
die für die oben genannten Stromwandlungen einsetzbar ist, wobei Verfahren und Vorrichtung
es erlauben sollen, die Stromwandlung mit kontinuierlich arbeitenden Fördermitteln
durchzuführen, die Gegenstände aber während der Stromwandlung immer gehalten zu bewegen
und trotzdem mit einfachen Mitteln auszukommen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren und die Vorrichtung, wie sie in den
Patentansprüchen definiert sind.
[0007] Gemäss Erfindung wird für die Förderung, in der die Gegenstände quer zur Förderrichtung
angeordnet sind (Querförderung), wird ein kontinuierlich betriebener Querförderer
mit einer Querförderrichtung eingesetzt, beispielsweise eine Mehrzahl von umlaufenden
Förderabteilen, die im wesentlichen quer zur Querförderrichtung angeordnet sind und
in denen die flachen Gegenstände beispielsweise durch die Schwerkraft gehalten werden.
Ein derartiger Querförderer weist eine Mehrzahl von Aus- bzw. Eingängen auf, die sich
in Querförderrichtung und mit der Querfördergeschwindigkeit bewegen. Dem Querförderer
sind Hilfsfördermittel zugeordnet, die beispielsweise in den Förderabteilen angeordnet
sind und mit deren Hilfe ein durch den Querförderer geförderter Gegenstand quer zur
Querförderrichtung verschiebbar ist.
[0008] Für die Förderung, in der die Gegensätnde parallel zur Förderrichtung und hintereinander
angeordnet sind (Parallelförderung), wird ein kontinuierlich angetriebener Parallelförderer
mit einer Parallelförderrichtung und einer Parallelfördergeschwindigkeit eingesetzt,
beispielsweise ein Paar von Förderbändern, zwischen denen die Gegenstände eingeklemmt
gefördert werden. Ein derartiges Parallelfördermittel weist einen Ein- bzw. Ausgang
auf, der im wesentlichen stationär ist.
[0009] Querfördermittel und Parallelfördermittel werden kontinuierlich und mit einem gleichen
Fördertakt (gleiche Förderleistung) betrieben, wobei Querfördergeschwindigkeit und
Parallelfördergeschwindigkeit derart aufeinander abgestimmt sind, dass die parallel
geförderten Gegenstände einen vorgegebenen Abstand voneinander haben. Je nach Richtung
der Stromwandlung (Querförderung zu Parallelförderung oder Parallelförderung zu Querförderung)
ist der Querfördermittel der zufördemde oder der wegfördemde Förderer bzw. ist der
Parallelförderer der wegfördernde oder der zufördemde Förderer. In jedem Fördertakt
gibt es einen Moment, in dem ein Aus- bzw. Eingang des Querfödermittels auf den Ein-
bzw. Ausgang des Längsfördermittels ausgerichtet ist.
[0010] Querfördermittel, Hilfsfördermittel und Parallelfördermittel sind derart angeordnet,
dass die Förderrichtung des Hilfsfördermittels parallel zur Parallelförderrichtung
ausgerichtet ist und dass die Querförderrichtung mit der Parallelförderrichtung einen
Winkel von beispielsweise 90° bildet. Das Hilfsfördermittel beschleunigt während der
Stromwandlung die Gegenstände in Parallelförderrichtung von Stillstand auf die Parallelfördergeschwindigkeit
bzw. verzögert sie entsprechend.
[0011] Zwischen Querfördermittel und Parallelfördermittel ist ein Ausrichtmittel vorgesehen,
das auf den Eingang des wegfördemden Förderers ausgerichtet ist und dessen Funktion
darin besteht, Gegenstände während der Stromwandlung nacheinander derart zu fassen
und zu bewegen, dass ihre vorlaufende Kante genau gegen den Eingang des wegfördemden
Mittels gerichtet ist und sie in einem nachlaufenden Bereich zwischen dem Ausgang
des zufördemden Mittels und dem Ausrichtmittel quer zu ihrer Bewegungsrichtung biegt.
Für eine Stromwandlung von Querförderung zu Parallelförderung ist ein stationäres,
auf den stationären Eingang des Parallelförderers ausgerichtetes Ausrichtmittel vorzusehen.
Für eine Stromwandlung von Parallelförderung zu Querförderung kann ebenfalls ein einziges
Ausrichtmittel vorgesehen sein, das pro Fördertakt je einen Eingang des Querfördermittels
in Querförderrichtung begleitet und wieder an seinen Startpunkt zurückbewegt wird
(alternierendes Ausrichtmittel). Es können auch eine Mehrzahl von entsprechend umlaufenden
Ausrichtmitteln vorgesehen sein oder es kann an jedem Eingang zum Querfördermittel
ein Ausrichtmittel vorgesehen sein.
[0012] Das Ausrichtmittel besteht beispielsweise aus einem Paar von gegenläufig rotierend
angetriebenen Ausrichtrollen, die in einem Teil ihres Umfanges einen konstanten Maximalradius
haben und im übrigen Teil des Umfangs einen kleineren Radius und deren Rotationsachsen
parallel zueinander und senkrecht zur Parallelförderrichung ausgerichtet sind. Die
Antriebsgeschwindigkeit der Ausrichtrollen ist derart, dass ihre Oberflächengeschwindigkeit
im Bereich des konstanten Radius im wesentlichen gleich gross ist wie die Parallelfördergeschwindigkeit
und dass die Bereiche des konstanten Radius der beiden Rollen synchron mit dem Fördertakt
von Querfördermittel und Längsfördermittel einander zugewandt sind und in dieser Konfiguration
während einer Halteperiode einen zwischen den Rollen positionierten Gegenstand halten
und mit Parallelfördergeschwindigkeit bewegen können.
[0013] Die Distanzen zwischen dem Ein- oder Ausgang des Parallelförderers und dem Ausrichtmittel
und zwischen einem an der Stromwandlung momentan beteiligten Ausoder Eingang des Querförderers
und dem Ausrichtmittel sind möglichst klein und in keinem Falle grösser als dass jeder
Gegenstand während der Wandlung immer gleichzeitig entweder vom Zuförderer und vom
Ausrichtmittel oder vom Ausrichtmittel und vom Wegförderer gehalten wird. Auf diese
Weise wird sichergestellt, dass die Gegenstände während der ganzen Stromwandlung sicher
geführt sind, auch wenn das zufördernde und das wegfördernde Mittel kontinuierlich
und in verschiedenen Richtungen betrieben werden. Die genannten Abstände sind ferner
an die Flexibilität bzw. Biegbarkeit der Gegenstände und and deren Ausdehnung in Längsförderrichtung
anzupassen.
[0014] Beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung werden im Zusammenhang mit den folgenden
Figuren im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figuren 1 bis 4
- den Ablauf einer Stromwandlung von Querförderung zu Parallelförderung nach dem erfindungsgemässen
Verfahren;
- Figuren 5 bis 8
- den Ablauf einer Stromwandlung von Parallelförderung zu Querförderung nach dem erfindungsgemässen
Verfahren;
- Figuren 9 und 10
- eine beispielhafte Anwendung einer Stromwandlung gemäss Figuren 1 bis 4 für die Zuführung
von stapelförmigen Gruppen von Signaturen oder Einzelblättern zu einer Klebebindevorrichtung
(Figur 9: schematische Draufsicht; Figur 11; dreidimensionale Teildarstellung);
- Figur 11
- eine beispielhafte Ausführungsform eines Querfördermittels mit Hilfsfördermittel,
das im erfindungsgemässen Verfahren anwendbar ist;
- Figur 12
- eine weitere, beispielhafte Ausführungsform eines Hilfsfördermittels für ein Querfördermittel
mit Förderabteilen.
[0015] Figuren 1 bis 4 zeigen eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens an einer
sehr schematisch dargestellten beispielhaften Ausführungsform der erfindungsgemässen
Vorrichtung. Das dargestellte Verfahren ist eine Stromwandlung von Querförderung zu
Parallelförderung. Die dargestellte Vorrichtung weist als Zuförderer einen Querförderer
1 mit einer Querförderrichtung FQ auf. Der Querförderer 1 weist eine Reihe von quer
zur Querförderrichtung FQ ausgerichteten Förderabteilen 11 mit seitlichen Ausgängen
13 auf. Als Wegförderer ist ein Parallelförderer 2 mit einer Parallelförderrichtung
FP, beispielsweise ein stationäres Förderbandpaar mit einem stationären Eingang 21
oder auch ein einfaches Förderband vorgesehen. Zwischen Querförderer 1 und Parallelförderer
2 ist ein stationäres, auf den Eingang 21 des Parallelförderers 2 ausgerichtetes Ausrichtmittel
3 angeordnet, das zwei Ausrichtrollen 31 und 32 der bereits weiter oben beschriebenen
Form aufweist. Den Abteilen 11 des Querförderers 1 sind nicht dargestellte Hilfsfördermittel
zugeordnet, beispielsweise Schieber, deren Wirkung auf die Gegenstände in den Abteilen
11 mit Pfeilen 12 dargestellt sind.
[0016] Die Figuren 1 bis 4 zeigen die Vorrichtung beispielsweise in einer Draufsicht, derart,
dass Querförderrichtung FQ und Parallelförderrichtung FP in einer horizontalen Ebene
liegen und einen Winkel von 90° einschliessen. Bei einer derartigen Ausrichtung der
erfindungsgemässen Vorrichtung können die Förderabteile 11 des Querförderers oben
und beidseitig offen sein, insbesondere für die Handhabung von schwereren Gegenständen,
die bei einer derartigen Ausrichtung der Vorrichtung durch die Schwerkraft in den
Abteilen gehalten werden. Das Hilfsfördermittel kann aus je einem Schieber pro Abteil
bestehen.
[0017] Die genannte Ausrichtung der Vorrichtung ist aber keine Voraussetzung für das erfindungsgemässe
Verfahren. Die Figuren 1 bis 4 können beispielsweise auch als Seitenansichten aufgefasst
werden, wobei die Querförderrichtung FQ dann vertikal und die Parallelförderrichtung
horizontal verläuft. In diesem Falle sind die in der Figur gegen den Betrachter gerichteten
Seiten der Förderabteile 11 gegebenenfalls mit Mitteln auszurüsten, die ein Austreten
der Gegenstände verhindern. Es ist auch keine Voraussetzung für das erfindungsgemässe
Verfahren, dass der Winkel zwischen Querförderrichtung FQ und Parallelförderrichtung
FP ein rechter Winkel ist. Sollte dieser Winkel ein anderer als ein rechter Winkel
sein, ist durch entsprechende Anordnung der Abteile 11 relativ zur Querförderrichtung
dafür zu sorgen, dass trotzdem die Förderrichtung der Hilfsfördermittel parallel zur
Parallelförderrichtung ausgerichtet ist.
[0018] Die Figuren 1 bis 4 stellen die erfindungsgemässe Stromwandlung dar im wesentlichen
anhand der Übergabe des Gegenstandes 5, der in Förderabteil 11.1 des Querförderers
zugefördert und über das Ausrichtmittel 3 dem Parallelförderer zugeführt wird.
[0019] In Figur 1 nähert sich das Förderabteil 11.1 mit dem Gegenstand 5 einer Ausrichtung
auf den Eingang 21 des Parallelförderers 2 und eine in Parallelförderrichtung FP vorlaufende
Kante 5.1 des Gegenstands 5 hat das Förderabteil 11.1 verlassen und bewegt sich, angetrieben
vom Hilfsfördermittel, bereits in den Aktionsbereich des Ausrichtmittels 3. Die beschleunigende
Wirkung des Hilfsfördermittels ist an den Positionen der Gegenstände in den auf das
Abteil 11.1 folgenden Abteilen 11.2 bis 11.4 sichtbar.
[0020] Figur 2 zeigt den Moment, in dem der Ausgang 13 des Abteils 11.1 genau auf den Eingang
21 des Parallelförderers ausgerichtet ist. In diesem Moment hat der Gegenstand eine
Geschwindigkeit, die der Parallelfördergeschwindigkeit entspricht und beginnt die
Wirkung des Ausrichtmittels auf den Gegenstand 5, dadurch, dass er zwischen den vorlaufenden
Enden der Rollenbereiche mit konstantem Maximalradius klemmend ergriffen wird. Die
vorlaufende Kante 5.1 des Gegenstandes 5 wird von diesem Moment an durch das Ausrichtmittel
3 genau auf den Eingang 21 des Parallelförderers 2 ausgerichtet und in diesen hinein
geführt. Der nachlaufende Bereich des Gegenstandes 5 wird durch die Relativbewegung
zwischen Abteil 11.1 und Ausrichtmittel 3 nach diesem Moment gebogen.
[0021] Figur 3 zeigt den Gegenstand 5 in einem Moment, in dem seine vorlaufende Kante 5.1
bereits im Parallelförderer 2 gehalten ist, in dem die Wirkung des Ausrichtmittels
3 auf den Gegenstand 5 bereits aufgehört hat und in dem der Gegenstand 5 aber immer
noch gebogen ist und zwar zwischen dem Eingang 21 des Parallelförderers 2 und dem
Ausgang 13 des Abteils 11.1.
[0022] Figur 4 zeigt schliesslich noch, wie der Gegenstand 5 im Eingang 21 des Parallelförderers
2 verschwindet und wie ein weiterer, im folgenden Abteil 11.2 zugeförderter Gegenstand
durch das Hilfsfördermittel in den Bereich des Ausrichtmittels 3 geführt wird.
[0023] Aus den Figuren 1 bis 4 ist einfach ersichtlich, dass es ohne weiteres möglich ist,
mit einem Querförderer 1 zwei oder mehr als zwei Parallelförderer mit Gegenständen
zu versorgen. Dabei sind die Eingänge der Parallelförderer 2 parallel aufeinander
ausgerichtet anzuordnen beispielsweise in einem Abstand, der einem ganzen Vielfachen
der Abteilungsabstände entspricht. Die Hilfsfördermittel sind dann in Gruppen von
Abteilen 11 gleich zu steuern, wobei jedes Abteil einer solchen Gruppe einem der Parallelförderer
zugeordnet ist.
[0024] Figuren 5 bis 8 zeigen an der gleichen Vorrichtung und in derselben Weise, wie in den Figuren 1 bis
4, eine Stromwandlung von einer Parallelförderung zu einer Querförderung. Die Förderrichtungen
FQ und FP und damit auch die Förderrichtung des nicht dargestellten Hilfsfördermittels
(Pfeile 12) weisen also verglichen mit Figuren 1 bis 4 in entgegengesetzter Richtung
und die Ausrichtrollen 31 und 32 rotieren in umgekehrter Richtung. Die Hilfsfördermittel
sind beispielsweise ausgestaltet als in den Abteilen 11 verschiebbare Greifer, die
die Gegenstände an ihrer inneren Kante ergreifen (siehe auch Fig. 12). Ferner ist
das Ausrichtmittel 3 auf den Eingang 13' des Förderabteils 11.1, durch das der momentan
zu übergebende Gegenstand zu übernehmen ist, ausgerichtet, das heisst es wird, mindestens
während seiner Wirkung auf den Gegenstand 5 mit dem Abteil 11.1 in Querförderrichtung
mitgefördert.
[0025] Figur 5 zeigt den Austritt der vorlaufenden Kante 5.1 des Gegenstandes 5 aus dem
Ausgang 21' des Parallelförderers 2 und Figur 6 den Anfang der Wirkung des Ausrichtmittels
3 auf den vorlaufenden Bereich des Gegenstandes 5 in dem Moment, in dem der Eingang
13' des Querförderers 1 und damit auch das Ausrichtmittel 3 auf den Ausgang 21' des
Parallelförderers 2 ausgerichtet ist. Figur 7 zeigt den zwischen Ausgang 21' des Parallelförderers
2 und Eingang 13' des Abteils 11.1 gebogenen Gegenstand 5 nach dem die Wirkung des
Ausrichtmittels 3 bereits aufgehört hat. Figur 8 zeigt noch den letzten Teil des Einziehens
des Gegenstandes 5 in das Abteil 11.1 und das Austreten eines Folgegegenstandes aus
dem Ausgang 21' des Parallelförderers 2.
[0026] Auch Verfahren und Vorrichtung gemäss Figuren 5 bis 8 sind mit mehr als einem Parallelförderer
denkbar in derselben Weise, wie dies weiter oben für Verfahren und Vorrichtung gemäss
Figuren 1 bis 4 beschrieben ist.
[0027] Figur 9 zeigt eine Einrichtung, in der eine erfindungsgemässe Vorrichtung 30, wie sie beispielsweise
in den Figuren 1 bis 4 dargestellt ist, zur Anwendung kommt. Die Anlage dient der
kontinuierlichen Erstellung (z.B. durch Zusammentragen) von stapelförmigen Gruppen
von Teilprodukten und zum Verbinden der Teilprodukte jedes Stapels durch eine Klebebindung.
Die Einrichtung ist in der Figur 9 als schematische Draufsicht gezeigt und in der
Figur 10 als dreidimensionale Teilansicht.
[0028] Die Einrichtung weist eine Zusammentragstrecke 10 auf, durch die ein Strom der stapelförmigen
Gruppen erzeugt wird, dadurch dass durch eine Mehrzahl von nacheinander in die Zusammentragstrecke
mündende Zuführungen 20 jedem Stapel je ein Teilprodukt zugefügt wird. Dabei sind
die zu bindenden Kanten der Teilprodukte die vorlaufenden Kanten und sie sind innerhalb
jedes Stapels schon möglichst genau aufeinander ausgerichtet.
[0029] Die stapelförmigen Gruppen werden vom Ausgang des Zusammentragstrecke 10 in an sich
bekannter Weise in den Abteilen 11 des Querförderers 1 der Vorrichtung 30 gemäss Erfindung
positioniert, wobei sie beispielsweise von einem Förderband in die Abteile 11 gestossen
werden, wenn diese in einer Umlenkung eine etwa horizontale oder leicht gegen innen
abfallende Lage haben, oder sie werden von oben in die im wesentlichen horizontal
geförderten Abteile eingeführt. In den Abteilen sind die zu bindenden Stapelkanten
gegen innen bzw. gegen unten gerichtet. Von den Abteilen 11 werden die stapelförmigen
Gruppen in der im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 4 beschriebenen Weise an den
Parallelförderer 2 übergeben, durch den sie in der für die Klebebindung notwendigen
Position (zu bindende Kante nach unten gerichtet und in Förderrichtung ausgerichtet)
in die Klebebindevorrichtung 40 gefördert werden.
[0030] Während der Förderung in den Abteilen 11 kann die Ausrichtung der zu bindenden Kanten
der Teilprodukte in den Stapeln durch Vibrieren der Abteile verbessert werden oder
können die Teilprodukte auch in an sich bekannter Art und Weise seitlich noch aufeinander
ausgerichtet werden. Ebenso können in den Abteilen, bevor diese den Eingang des Parallefördermittels
erreichen, die Stapeldicken überprüft werden und können Hilfsfördermittel in Abteilen
mit zu dünnen oder zu dicken, also fehlerhaften Stapeln nicht aktiviert werden, sodass
die fehlerhaften Stapel nicht in die Bindemaschine gefördert werden sondern beispielsweise
bei der nächsten Umlenkung der Förderabteile 11 fallen gelassen und entsprechend entsorgt
werden können.
[0031] Figur 10 zeigt eine dreidimensionale Darstellung desjenigen Teils der Einrichtung
gemäss Figur 9, der die erfindungsgemässe Vorrichtung 30 enthält. Gleiche Elemente
sind mit gleichen Bezugsziffem bezeichnet. Aus Figur 10 ist ersichtlich, dass der
Querförderer 1 als Umlaufsystem mit zwei Umlenkrollen ausgestaltet ist. Die radial
abstehenden Abteile 11 sind beispielweise an zwei parallel umlaufenden Ketten montiert,
wobei die Ketten über die Umlenkrollen laufen.
[0032] Für zu bindende Stapel mit einer Bundkante von 425 mm, wie dies für Zeitschriften
der Fall ist, und einem Abteilungsabstand im Querförderer 1 ergibt sich für eine Leistung
von 15'000 Exemplaren pro Stunde eine Querfördergeschwindigkeit von 0,34 m/s und eine
Parallelfördergeschwindigkeit von 1,7 m/s. Für eine Leistung von 18'000 Exemplaren
pro Stunde sind die Geschwindigkeiten 0,42 bzw. 2,13 m/s.
[0033] Es zeigt sich als insbesondere vorteilhaft, wenn für das Zusammentragen der stapelförmigen
Gruppen das in der Patentanmeldung WO-03/053831 (F557) beschriebene Verfahren angewendet
wird, wobei die Gruppen nicht durch Zusammentragen sondern durch Aufeinanderführen
von Schuppenströmen verschiedener Teilprodukte erstellt werden. Die Teilprodukte aller
Schuppenströme sind derart angeordnet, dass vorlaufende Kanten der Teilprodukte für
jede Gruppe aufeinander ausgerichtet sind. Vom vorlaufenden Ende der zusammengeführten
Schuppenströme werden dann durch Ergreifen der aufeinander ausgerichteten Kanten der
Teilprodukte eine Gruppe nach der anderen abgetrennt und vorteilhafterweise direkt
in die Abteile 11 des Querförderers 1 übergeben.
[0034] Figur 11 zeigt mehr im Detail eine beispielhafte Ausführungsform von Förderabteilen 11 für
einen Querförderer 1, wie er in den vorangehenden Figuren dargestellt ist. Die Förderabteile
11 werden gebildet durch je eine starr mit einem Abteilboden 50 verbundene, nachlaufende
Wand 51 und eine schwenkbar im Abteilboden gelagerte, vorlaufende Wand 52. Die vorlaufende
Wand 52 wird beispielweise gesteuert durch eine Kulisse 53, auf der eine am unteren
Ende der vorlaufenden Wand 52 angeordnete Steuerrolle 54 abrollt, in eine offene Position
gebracht und wird sonst durch ein nicht dargestelltes Rückstellmittel in einer geschlossenen
Position gehalten. Die Abteile sind derart an einem umlaufenden Fördermittel, z.B.
Ketten (strichpunktierte Linie 55) angeordnet, dass sie bei geradlinigem Verlauf der
Ketten möglichst nahe aufeinander folgen und dass sie im Bereiche der Umlenkrad 56
für eine Einführung der flachen Gegenstände 5 bzw. stapelförmigen Gruppen von Teilprodukten
genügend geöffnet werden können.
[0035] Figur 11 zeigt auch Hifsfördermittel in Form von Schiebern 60, von denen je einer
in jedem Abteil 11 vorgesehen ist. Der Schieber 60 ragt durch einen entsprechenden
Schlitz durch die nachlaufende Wand 51 in das Abteil 11 und ist auf der Aussenseite
der nachlaufenden Wand 51 durch ein Längsführungssystem 61 gelagert. Die Schieberbewegung
parallel zur Achse des Umlenkrades 56 wird gesteuert durch eine nicht dargestellte
Steuerkulisse, an der die and den Schiebern montierten Steuerrollen 62 abrollen.
[0036] Für eine Einstellung der Abteile 11 auf die Dicken der zu verarbeitenden Gegenstände
5 bzw. Stapel ist es vorteilhaft, die schwenkbare Lagerung der vorlaufenden Wände
52 in den Abteilböden 50 verschiebbar auszugestalten, derart, dass die Breite des
Abteilbodens 50 einstellbar wird.
[0037] Es ist auch möglich, anstelle der in der Figur 11 dargestellten in jedem Abteil 11
vorgesehenen Schieber einen externen Schieber oder eine Anordnung von mehreren Schiebern
vorzusehen und in einer zur Querförderrichtung schiefen Richtung in die Abteile zu
bewegen, wie dies beispielsweise in der eingangs genannten Publikation US-1760030
beschrieben ist.
[0038] Figur 12 zeigt eine weitere, beispielhafte Ausführungsform eines Hilfsfördermittels für ein
Förderabteil 11 eines Querförderers einer Vorrichtung gemäss Erfindung. Die Figur
zeigt ein Förderabteil 11 ohne nachlaufende Wand und mit Blickrichtung in Querförderrichtung.
Das Hilfsfördermittel weist zwei backenartige Klemmteile 70 (einer sichtbar) auf,
die auf einem im Bereich der Abteilbodens 50 verschiebbar gelagerten Schlitten 71
quer zur Querförderrichtung verfahrbar sind und die gegeneinander pressbar und voneinander
entfembar sind. Die Schlittenbewegung wird beispielsweise gesteuert durch eine Steuerkulisse
73, an der eine Steuerrolle 74 abrollt, die an einem aus dem Abteil 11 ragenden Schlittenteil
angeordnet ist.
1. Verfahren zur Wandlung eines Stromes von flachen Gegenständen (5) von einer Querförderung
in eine Parallelförderung oder von einer Parallelförderung in eine Querförderung unter
Verwendung von zwei kontinuierlich betriebenen Förderern 1 und 2), von denen der eine
ein Querförderer (1) mit einer Querförderrichtung (FQ) und der andere ein Parallelförderer
(2) mit einer Parallelförderrichtung (FP) ist, wobei einer der Förderer (1 und 2)
die Gegenstände (5) zufördert und der andere die Gegenstände (5) wegfördert und wobei
die Querförderrichtung (FQ) und die Längsförderrichtung (FP) einen Winkel einschliessen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gegenstände (5) einer nach dem anderen aus einem Ausgang (13, 21') des zufördemden
Förderers gegen einen Eingang (21, 13') des wegfördernden Förderers geschoben werden,
dass, bevor ein nachlaufender Bereich des Gegenstands (5) den zufördemden Förderer
verlassen hat, ein vorlaufender Bereich des Gegenstandes durch ein Ausrichtmittel
(3) erfasst und mit der Geschwindigkeit des Parallelförderers (2) in Parallelförderrichtung
(FP) weitergefördert und dabei auf den Eingang (21, 13') des wegfördernden Förderers
ausrichtet, während der nachlaufende Bereich zwischen dem Ausrichtmittel (3) und dem
Ausgang (13, 21') des zufördernden Förderers gebogen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Querförderer (1) die Gegenstände (5) zufördert und eine Mehrzahl von sich in
Querförderrichtung (FQ) bewegenden Ausgängen (13) aufweist, dass der Parallelförderer
(2) die Gegenstände (5) wegfördert und einen stationären Eingang (21) aufweist und
dass das Ausrichtmittel (3) stationär auf den Eingang (21) des Parallelförderers (2)
ausgerichtet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Parallelförderer (2) die Gegenstände (5) zufördert und einen stationären Ausgang
(21') aufweist, dass der Querförderer (1) die Gegenstände (5) wegfördert und eine
Mehrzahl von sich in Querförderrichtung (FQ) bewegenden Eingängen (13') aufweist und
dass das Ausrichtmittel (3) sich in Querförderrichtung (FQ) bewegt, um auf einen der
Eingänge (13') des Querförderers (1) ausgerichtet zu bleiben.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Parallelförderern (2) mit parallel zueinander ausgerichteten Eingängen
(21) oder Ausgängen (21') verwendet werden.
5. Vorrichtung zur Wandlung eines Stromes von flachen Gegenständen (5) von einer Querförderung
in eine Parallelförderung oder von einer Parallelförderung in eine Querförderung,
welche Vorrichtungen zwei kontinuierlich betriebene Förderer (1 und 2) aufweist, von
denen der eine ein Querförderer (1) mit einer Querförderrichtung (FQ) und der andere
ein Parallelförderer (2) mit einer Parallelförderrichtung (FP) ist, wobei Querförderrichtung
(FQ) und Parallelförderrichtung (FP) derart gerichtet sind, dass einer der Förderer
die Gegenstände (5) zufördert und dazu mindestes einen Ausgang (13, 21') aufweist
und der andere die Gegenstände (5) wegfördert und dazu mindestens eine Eingang (21,
13') aufweist und wobei die beiden Förderrichtungen (FQ und FP) einen Winkel einschliessen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querförderer (1) einen Hilfsförderer aufweist, der ausgerüstet ist, um quergeförderte
Gegenstände (5) quer zur Querförderrichtung (FQ) zu verschieben, und dass zwischen
Querförderer (1) und Parallelförderer (2) ein Ausrichtmittel (3) vorgesehen ist, das
zum Erfassen des vorlaufenden Bereichs eines aus dem Ausgang (13, 21') des zufördernden
Förderers ausgestossenen Gegenstandes (5) zu erfassen, den Gegenstand in der Parallelförderrichtung
(FP) zu bewegen und dabei seinen vorlaufenden Bereich auf den Eingang (21, 13') des
wegfördemden Förderers ausgerichtet zu halten und einen nachlaufenden Bereich zwischen
dem Ausgang (13, 21') des zufördernden Förderers und dem Ausrichtmittel (3) zu biegen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtmittel (3) entweder stationär ist und auf den Eingang (21) des wegfördernden
Parallelförderers (2) ausgerichtet ist oder in Querförderrichtung (FQ) bweglich antreibbar
ist, um auf einen Eingang (13') einer Mehrzahl von Eingängen (13') des wegfördernden
Querförderers (1) ausgerichtet zu bleiben.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtmittel (3) zwei Ausrichtrollen (31, 32) aufweist, die gegenläufig um
zueinander parallele und quer zur Parallelförderrichtung (FP) ausgerichtete Achsen
rotierend antreibbar sind und deren Umfang einen Teil mit einem konstanten Maximalradius
aufweisen und einen Teil mit einem Radius, der kleiner ist als der Maximalradius.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Querförderer (1) umlaufende sich quer zur Querförderrichtung (FQ) erstreckende
Förderabteile (11) aufweist, die auf ihrer einen Seite je einen Ausgang (13) oder
einen Eingang (13') haben.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderabteile (11) je mit einem Hilfsfördermittel ausgerüstet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsfördermittel Schieber (60) oder auf Schlitten (71) verschiebbare, klemmende
Elemente (70) sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderabteile (11) je eine starr mit einem Abteilboden (50) verbundene, nachlaufende
Wand (51) und eine gegenüber dem Abteilboden (50) verschwenkbare, vorlaufende Wand
(52) aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lagerung der verschwenkbaren Wand (52) in Querförderrichtung (FQ) verschiebbar
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen Querförderrichtung (FQ) und Parallelförderrichtung (FP) 90° beträgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sie mehr als einen Parallelförderer (2) aufweist.
15. Verwendung einer des Verfahren nach Anspruch 2 oder einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 5 bis 14 zwischen einer Vorrichtung (10) zur Erstellung von stapelförmigen
Gruppen von Teilprodukten und einer Klebebindevorrichtung (40) zum Binden der Gruppen.