[0001] Die Erfindung betrifft Treibladungspulver für Geschossmunition, eine Patrone für
Schusswaffen sowie ein Verfahren zur Herstellung von Treibladungspulver.
Die Zusammensetzung . des Treibladungspulvers einer Patrone ist maßgeblich für kriminaltechnische
Rekonstruktion des Schussgeschehens, beispielsweise im Hinblick auf Schussentfernung
und Feststellung des Schützen. Dazu dienen u,a, rasterelektonenmikrsoskopische und
röntgenfluoereszenzspektroskopische Untersuchungen der auffindbaren Schmauchrückstände.
Diese erlauben neben der verfeinerten optischen Analyse der Geschossspuren auch eine
Aussage über die genaue chemische Zusammensetzung des Schmauchs, der beim Schuss in
minimaler Menge ausgeworfen wird. Je nach Munitionsart unterscheiden sich diese Gemische.
Nur die Analyse der spezifischen Zusammensetzung erlaubt eine genaue Zuordnung. Dies
ist vor allem in Fällen entscheidend, bei denen eine Tatwaffe nicht sichergestellt
werden kann. Die unterschiedlichen Stoffkomponenten des Schmauchs sind im jeweiligen
Anzündsatz der Munition vorhanden. Munitionsreste in Form von Schmauchspuren liefern
Indizien für den Täterkreis.
[0002] Das Rasterelektronenmikroskop ( REM ) entwickelte sich demzufolge in der Kriminaltechnik
zum routinemäßig verwendeten gerät. Wegen seiner hohen, vieltausendfachen Vergrößerung
und der sehr hohen Tiefenschärfe liefert es aussagekräftige Abbildungen von kleinsten
Spuren bis in den Submikrometer - Bereich. Durch die Verbindung des REM mit der energiedispersiven
Röntgen - Mikroanalyse ( EDX ) ist es das geeignete Instrument, um die chemischen
Bestandteile einer Spur bis in den Picogrammbereich zu bestimmen.
Im Hochvakuum wird ein Elektronenstrahl erzeugt und fein fokussiert rasterförmig über
das Untersuchungsobjekt geführt. Die Wechselwirkung zwischen Elektronen und Objekt
erzeugt eine Reihe von Signalen wie z. B. reflektierte Elektronen, Sekundärelektronen,
charakteristische Röntgenstrahlung, sichtbares Licht, Infrarotstrahlung, elektrischen
Strom, Wärmestrahlung. Diese Signale werden mit Detektoren aufgefangen und elektronisch
zu Abbildungen und Spektren verarbeitet. Eine solche Abbildung zeigt die Morphologie
der Oberfläche unter Ausnutzung verschiedener Bereiche des elektromagnetischen Spektrums,
die Spektroskopie der charakteristischen Röntgenstrahlung liefert Informationen über
die elementare Zusammensetzung der Probe. Es ist eine Bildauflösung von wenigen Nanometern
erreichbar. Die kleinste nachweisbare Masse eines chemischen Elements beträgt weniger
als ein millionstel Mikrogramm.
[0003] Bei bekannter bleihaltiger Munition entstehen beim Abschuss durch den Abbrand des
Zündelementes oder gegebenenfalls durch das Abdampfen von Blei aus dem Geschossheck
bleihaltige Schmauchspuren, die aufgrund des Bleigehalts leicht nachzuweisen sind.
Bei schadstoffarmer bzw. bleifreier Munition ist der Nachweis schwieriger bzw. nicht
eindeutig möglich.
[0004] Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Marklerungselemente Gallium, Kupfer und
Zinn-auch in Kombination miteinander - zu verwenden (
GB-A-1 441 419;
GB-A-1 487 967;
US-A-5 667 187). Hinweise, wie diese Elemente mit Treibladungspulver für Geschossmunltlon einzusetzen
sind, um eine gleichförmige Vertellung Im Treibladungspulver zu erzielen und ein nachträgliches
Entmischen zu verhindern, enthalten diese früheren Vorschläge nicht.
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachweisbedingungen für die Ermittlung
von Schmauchrückständen bei Verwendung von schadstoffarmer bzw. bleifreier Munition
zu verbessern.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäße Treibladungspulver gelöst, das dieMerkmale
des Anspruchs 1 aufweist. Außerdem wird diese Aufgabe mit einer Schußwaffenpatrone
mit den Merkmalen des Anspruches gelöst. Schließlich wird die genannte Aufgabe auch
mit einem Verfahren gelöst, welches die Merkmale des Anspruhes umfaßt. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Das erfindungsgemäße Treibladungspulver enthält Dotierungsmaterial Beispielsweise
handelt es sich bei dem Treibladungspulver um Nitrozellulosepulver. Es wird beispielsweise
in einer Patrone verwendet und dient wegen schnellem Abbrennen und dem dadurch entstehenden
Staudruck zur Beschleunigung des Geschosses. Das Dotierungsmaterial bewirkt bei Schussabgabe
eine Emission von Teilchen, die eine Zusammensetzung aufweisen, die in der Umwelt
weitgehend nicht vorkommt. Im Gegensatz hierzu kommen beispielsweise Kupfer und Zinn
auch als Bestandteil in Legierungen häufig in technisch orientierter Umwelt vor. Damit
können die Emissionen der erfindungsgemäß dotierten Geschossmunition als spezifisch
eingestuft werden, wobei eine für Geschossmunition charakteristische partikuläre Teilchenemission
bewirkt wird. Zusätzlich tritt im Röntgenfluoreszenzspektrum des Dotierungsmaterials
eine der drei intensitätsstärksten Linien zwischen 1 keV und 15keV signifikant im
Spektrum hervor. Ein signifikantes Hervortreten liegt beispielsweise dann vor, wenn
diese Linie nicht von Linien anderer Elemente überlagert wird. Dadurch können Schmauchspuren
aufgrund der erfindungsgemäßen Zusammensetzung des Treibladungspulvers leicht nachgewiesen
werden. Durch die oben genannten Eigenschaften verbessern diese einzeln oder gemeinsam
die Nachweisbedingungen in Schmauchrückständen im Sinne der Aufgabe der Erfindung.
[0008] Gemäß der Erfindung enthält das Dotierungsmaterial Gallium. Dadurch wird erreicht,
dass einerseits bei einer Schussabgabe mit einer mit dem erfindungsgemäßen Material
dotierten Patrone eine in der Umwelt naturgemäß kaum vorkommende, für die oben genannte
Patrone aber spezifische, partikuläre Elementenkombination emittiert wird. Andererseits
kann wegen der sehr charakteristische Röntgenstrahlung im Fluoreszenzspektrum bei
9,2429 keV, welches nicht durch Röntgenlinien anderer, in der Natur häufig vorkommender
Elemente überlagert wird, der Nachweis durch energiedispersive Röntgen - Mikroanalyse
(EDX) leicht erfolgen. Ferner ist Gallium ein für die Natur und den Menschen unschädliches
Element, so dass sich der Schadstoffgehalt der Treibladung durch das Dotierungsmaterial
nicht erhöht, sofern er überhaupt noch vorhanden ist.
[0009] Außerdem sieht die ErfindungKupfer im Dotierungsmaterial vor. Dadurch wird erreicht,
dass das Dotierungsmaterial in nasschemischer Analyse besonders leicht nachgewiesen
werden kann. Kupfer kann mit den Nachweisreagenzien Chlorindanzon und Zincon mit gut
erkennbarem Farbumschlag nachgewiesen werden. Ein Nachweis gelingt so unter den für
Schmauchrückstände üblichen Nachweisbedingungen, beispielsweise direkter Nachweis
auf Folie und Filterpapier.
[0010] Ferner können stabilisierende Elemente im Dotierungsmaterial vorgesehen sein. Dadurch
wird erreicht, dass signifikant fluoreszierende, aber sehr reaktive Elemente gebunden
werden, um so keine schädliche Reaktion mit der Patronenhülse eingehen zu können.
Gallium ist bei Verwendung als Dotierungsmaterial aufgrund seines niedrigen Schmelzpunktes
schwer handhabbar. Darüber hinaus wirkt es sehr stark legierungsbildend und neigt
dazu, schädlich auf die meist aus Messing bestehende Hülse der Geschossmunition einzuwirken.
Ferner scheidet sich Gallium nach dem Abschuss der Munition aufgrund des niedrigen
Schmelzpunktes nicht in partikulärer Form ab, sondern schläft in Form von Schwaden
auf benachbarten Objekten nieder und ist daher schlecht mittels rasterelektronenmikroskopischer
Untersuchung festzustellen. Diese Nachteile werden durch das stabilisierende Element
im Dotierungsmaterial vermieden. Beispielsweise kann Kupfer als stabilisierendes Element
vorgesehen sein. Die Legierung aus Gallium und Kupfer kann die vorgenannten Nachteile
vermeiden. Ein Massenverhältnis 2:1 von Kupfer zu Gallium ist besonders vorteilhaft,
[0011] Weiterhin enthält das Dotierungsmaterial ein Element mit der Ordnungszahl größer
oder gleich 50 . Dadurch können der Arbeitsaufwand und die Analysezeiten reduziert
werden. Der Nachweis des Schmauchs erfolgt über die Röntgenmikroanalyse. Das Auffinden
der Partikel geschieht hingegen bei der automatischen Partikelsuche im Rasterelektronenmikroskop
über den materialkontrastselektiven Rückstreudetektor (BSE-Detektor), d.h. über die
Elektronendichte. Bei Elementen mit hoher Ordnungszahl ist diese vorteilhaft groß.
Somit wird die automatische Detektion im REM verbessert. Ferner können über den Materialkontrast
die ubiquitären Verunreinigungen wie Eisenoxide (Rost) oder mineralische Bestandteile
(Siliziumverbindungen) durch entsprechende Einstellung des Rückstreudetektors auf
elektronenreiche Elemente bei der Partikelsuche eliminiert werden.
[0012] Beispielsweise handelt es sich dabei um Zinn als Bestandteil des Dotierungsmaterials.
Zinn ist metallurgisch leicht handhabbar und darüber hinaus ungiftig.
[0013] So kann eine aus Zinn bestehende Oberflächenbeschichtung der Kupfer-Gallium-Legierung
durch Verreiben mit Zinn bei Temperaturen leicht oberhalb dessen Schmelzpunktes erreicht
werden. Dabei liegt der Zinnanteil des metallischen Anteils des Dotierungsmaterials
in der gleichen Größenordnung wie der Galliumanteil.
[0014] Das Dotierungsmaterial weist in einer weiteren Ausführungsform ein Polymer auf, welches
an Treibladungspulver, insbesondere an graphitiertem Pulver, haftet. Beispielsweise
werden Gallium-Kupfer-Zinn-Legierungspartikel in Polyvinylakohol in einem Gewichtsverhältnis
von 10:1 eingebettet. Durch die Haftung zwischen Treibladungspulver und Polymer kann
eine Entmischung im Herstellungsprozess aufgrund des unterschiedlichen spezifischen
Gewichtes von Partikeln des Dotierungsmaterials und des Treibladungspulvers verhindert
werden. Dadurch wird erreicht, dass die Menge an Dotierungsmaterial in jeder Patrone
stets gleich groß ist und somit die einzelne Geschoßmunition in Bezug auf die vorgenannten
Untersuchungen nur unwesentlich differiert, d.h. es wird bei jedem Abschuss eine im
Wesentlichen übereinstimmende Partikelemission erreicht, was Voraussetzung für die
Reproduzierbarkeit bei einer Schussentfernungsbestimmung ist.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform weist das Dotierungsmaterial ein Polymer auf, welches
in Lösungsmittel wenigstens teilweise löslich ist. Beispielsweise ist Polyvinylalkohol
in Wasser löslich. Dadurch kann erreicht werden, dass das Polymer durch ein Lösungsmittel,
welches bevorzugt kostengünstig und möglichst ungiftiges ist, angelöst wird und nach
dem Aushärten mit dem Treibladungspulver verklebt. Eine Entmischung bei der technischen
Weiterverarbeitung des Treibladungsgemisches kann dadurch in verbesserter Weise vermieden
werden.
[0016] Das Dotierungsmaterial weist gemäß einer weiteren Variante der Erfindung vorteilhaft
ein Polymer auf, welches in ausgehärteter Form hart und spröde ist. Dadurch ist das
Polymer gemeinsam mit dem Dotierungsmaterial vermahlbar und kann somit auch leicht
und in genauen Mengen mit dem Treibladungspulver vermischt werden.
[0017] Das Treibladungspulver kann in allen Formen von Geschossmunition unter den zuvor
genannten Vorteilen Verwendung finden. Insbesondere sind Patronen von Hand- und Gewehrfeuerwaffen
mit dem erfindungsgemäßen Treibladungspulver versehen, um die Anforderungen, die sich
für kriminalistische Untersuchungen ergeben, zu erfüllen. Vorteilhaft findet das Treibladungspulver
Verwendung in Munition vom Kaliber 9mm. Diese findet weite Verbreitung insbesondere
in Armeen und Polizeidiensten. Den Nachteilen, die sich aufgrund der Verwendung von
bleifreier bzw. schadstoffarmer Munition hinsichtlich des kriminalistischen Nachweises
ergeben, werden durch das erfindungsgemäße Treibladungspulver bzw. die dieses Treibladungspulver
enthaltende Schusswaffenpatrone aufgehoben.
[0018] Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Treibladungspulver wird in einem
ersten Schritt Dotierungsmaterial in einem Polymer, beispielsweise Polyvinylalkohol,
eingebettet. Beispielsweise handelt es sich bei dem Dotierungsmaterial um eine Gallium-Kupfer-Zinn-Legierung.
Durch den Gallium-Bestandteil wird erreicht, dass bei einer Schussabgabe mit einer
mit dem erfindungsgemäßen Material dotierten Patrone eine nicht in der Umwelt naturgemäß
vorkommende, d,h, für die oben genannte Patrone spezifische, partikuläre Elementenkombination
emittiert wird und dass durch die sehr charakteristische Röntgenstrahlung im Fluoreszenzspektrum
bei 9,2429 keV, welches nicht durch Röntgenlinien anderer, in der Natur vorkommender
Elemente überlagert wird, der Nachweis durch energiedispersive Röntgen - Mikroanalyse
( EDX ) leicht erfolgen kann. Kupfer kann mit den Nachweisreagenzien Chlorindanzon
und Zincon mit gut erkennbarem Farbumschlag nachgewiesen werden. Darüber hinaus vermeidet
der Kupferbestandteil die Nachteile, die sich gegenüber der Verwendung von reinem
Gallium ergeben. Zinn ermöglicht aufgrund seiner hohen Elektronendichte das selektive
Auffinden der spezifischen Partikel bei der automatischen Spurensuche im REM in einer
Matrix von Verbindungen leichterer Elemente, beispielsweise Siliziumverbindungen,
durch entsprechende Einstellung des materialkontrastselektiven Rückstreudetektor (BSE-Detektor).
Nach vollständiger Durchtrocknung des Polymers, beispielsweise bei 100°C über 12h,
wird in einem zweiten Schritt das Dotierungsmaterial samt Polymer zu Pulver, beispielsweise
in einer Korngröße von ≤ 0,1 25 mm, vermahlen. Die Korngröße des Dotierungspulvers
ergibt sich aus den Forderungen für die Korngröße der Dotierungslegierung. Sie sollte
einerseits möglichst groß sein, um einer Entmischung der Legierung während des Verfeuerungsprozesses
entgegenzuwirken und um mit den größeren und massereicheren Teilchen eine größere
Reichweite zu erzielen. Andererseits ist wegen der beabsichtigten und im Folgenden
später beschriebenen Haftung des Dotierungspulvers am Treibladungspulver eine unter
der Größe eines Treibladungspulverspartikels liegende Dimensionierung des Dotierungspulvers
zu bevorzugen. Beispielsweise sind die Treibladungspulverpartikel plättchenförmig
und weisen einen Durchmesser von 0,5 mm und eine Höhe von 0,15mm auf. Aufgrund der
oben genannten Anforderungen hat sich eine maximale Korngröße von 80 µm für die einzelnen
Legierungspartikel und eine Korngröße des Dotierungspulvers als Konglomerat mehrerer
Legierungsteilchen von 1 20 bis 125 µm als vorteilhaft erwiesen, unter anderem weil
es sich bei letzterer um die nächst höhere Stufe der handelsüblich erhältlichen Siebgrößen
handelt.
[0019] In einem dritten Schritt wird das Treibladungspulver möglichst großflächig, aber
flächendeckend, d,h, in einer Schichtdicke in der die Bedeckung der Fläche mit Treibladungspulver
gerade eine Kontamination des Untergrundes mit Dotierungsmaterial ausschließt, ausgebreitet
und mittels eines Pulverzerstäubers gleichmäßig mit Dotierungsmaterial bestäubt.
[0020] in einem vierten Schritt wird das Treibladungspulver mit dem Dotierungspulver mit
einem Lösungsmittel, z.B. Wasser, benetzt. Beispielsweise wird das Lösungsmittel zu
feinsten Tröpfchen, ähnlich dem air-brush-Verfahren, zerstäubt.
[0021] In einem fünften Schritt wird das Treibladungspulver, beispielsweise bei Raumtemperatur,
getrocknet.
[0022] Durch das Lösungsmittel wird der Polymeranteil des Dotierungspulvers angelöst und
führt nach dem Trocknen zu einer intensiven Haftung des Dotierungsmaterials am Treibladungspulver,
so dass bei der technischen Weiterverarbeitung eine Entmischung nicht mehr möglich
ist. Dadurch wird erreicht, dass die Menge an Dotierungsmaterial in jeder Patrone
gleich groß ist und somit die einzelne Geschoßmunition in Bezug auf die vorgenannten
Untersuchungen nur unwesentlich differiert, d,h, es wird bei jedem Abschuss eine im
Wesentlichen übereinstimmende Partikelemission erreicht, was wiederum Voraussetzung
für die Reproduzierbarkeit bei einer Schussentfernungsbestimmung ist.
1. Treibladungspulver für Geschossmunition, welches ein Dotierungsmaterial aufweist,
das bei Schussabgabe Teilchen emittiert, die eine Zusammensetzung haben, welche In
der Umwelt weitgehend nicht vorkommt, dadurch gekennzeichnet, dass das Dotierungsmaterial eine Legierung aus Kupfer und Gallium enthält, welche mit
einer Oberflächenbeschichtung aus Zinn versehen ist.
2. Treibladungspulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupfer-Gallium-Zinn-Legierung des Dotierungsmaterials Kupfer und Gallium in einem
Masseverhältnis von 2 : 1 enthält und der Zinn-Anteil in gleicher Größenordnung wie
der Gallium-Anteil liegt.
3. Treibladungspulver nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dotierungsmaterial ein Polymer aufweist, welches an Treibladungspulver haftet.
4. Treibladungspulver nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dotierungsmaterial ein Polymer aufweist, weiches In Lösungsmittel wenigstens
teilweise löslich ist.
5. Treibladungspulver nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dotierungsmaterial ein Polymer aufweist, welches in ausgehärteter Form hart und
spröde ist.
6. Schusswaffenpatrone für Hand- und Gewehrfeuerwaffen mit Treibladungspulver gemäß einer
der vorhergehenden Ansprüche.
7. Schusswaffenpatrone nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Kaliber von 9mm aufweist.
8. Verfahren zum Herstellen von Treibladungspulver gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei in einem ersten Schritt das Kupfer, Gallium und Zinn enthaltende Dotierungsmaterial
In einem Polymer eingebettet, in einem zweiten Schritt das Dotierungsmaterial samt
Polymer zu Pulver vermahlen, in einem dritten Schritt flächig vertelltes Treibladungspulver
mit dem Dotierungspulver besprüht, In einem vierten Schritt das Treibladungspulver
mit dem Dotierungspulver mit einem Lösungsmittel benetzt und In einem fünften Schritt
das Ganze getrocknet wird.
1. A propelling charge powder for ammunition gun propellant comprising a dopant material
emitting particles on firing having a composition which substantially does not occur
in natural environment characterised in that the dopant material contains an alloy of copper and gallium which is provided with
a surface coating made from tin.
2. The propelling charge powder according to claim 1 characterised in that the copper-gallium-tin alloy of the dopant material contains copper and gallium in
a mass ratio of 2:1 and the proportion of tin is in the same order of magnitude as
the proportion of gallium.
3. The propelling charge powder according to claim 1 or 2 characterised in that the dopant material has a polymer which adheres to the propelling charge powder.
4. The propelling charge powder according to one of claims 1 to 3 characterised in that the dopant material has a polymer which at least is partially soluble in a solvent.
5. The propelling charge powder according to one of claims 1 to 4 characterised in that the dopant material has a polymer which is hard and brittle in a cured form.
6. A gun cartridge for handguns and firearms including the propelling charge powder according
to one of the preceding claims.
7. The gun cartridge according to claim 6, characterised in that it has a calibre of 9 mm.
8. A process for the production of propelling charge powder according to one of claims
1 to 5 wherein in a first step the dopant material containing copper, gallium and
tin is embedded in a polymer, in a second step the dopant material is ground into
powder, in a third step extensively distributed propelling charge powder is sprayed
with the dopant powder, in a forth step the propelling charge powder is wetted and
in a fifth step the ensemble is dried.
1. Charge propulsive de poudre pour munitions d'arme à feu comprenant un matériel dopant
émettant des particules en tirant, qui ont une composition qui n'existe largement
pas dans l'environnement naturel caractérisé par le fait que le matériel dopant contient un alliage en cuivre et gallium qui est muni d' une couche
superficielle en étain.
2. Charge propulsive de poudre selon la revendication 1 caractérisé par le fait que l'alliage en cuivre-gallium- étain du matériel dopant contient de cuivre et de gallium
dans un rapport massique de 2:1 et que la proportion d'étain est dans le même ordre
que la proportion de gallium.
3. Charge propulsive de poudre selon la revendication 1 ou 2 caractérisé par le fait que le matériel dopant comprend un polymère qui adhère à la charge propulsive de poudre.
4. Charge propulsive de poudre selon l'une des revendications 1 à 3 caractérisé par le fait que le matériel dopant comprend un polymère qui est au moins partiellement soluble dans
un solvant.
5. Charge propulsive de poudre selon l'une des revendications 1 à 4 caractérisé par le fait que le matériel dopant comprend un polymère qui est, dans la forme durcie, dur et fragile.
6. Cartouche pour armes à feu pour des armes de poing et des armes légères avec de charge
propulsive de poudre selon l'une des revendications précédentes.
7. Cartouche pour armes à feu selon la revendication 6, caractérisé par le fait qu'elle a un calibre de 9 mm.
8. Procédé pour la fabrication de charge propulsive de poudre selon l'une des revendications
1 à 5, dans lequel, dans une première étape, le matériel dopant contenant de cuivre,
de gallium et d'étain est enfoncé dans un polymère, dans une deuxième étape, le matériel
dopant et le polymère, y compris, sont pulvérisés, dans une troisième étape, la charge
propulsive de poudre disposée vastement est aspergée de dopant de poudre, dans une
quatrième étape, la charge propulsive de poudre et le dopant de poudre, y compris,
sont mouillés d'un solvant et, dans une cinquième étape, l'ensemble est séché.