[0001] Die Erfindung betrifft ein Rückhaltesystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Durch die DE 100 26 621 A wurde ein Rückhaltesystem der eingangs erwähnten Art bekannt,
bei dem Dilatationselemente vorgesehen sind, die im Wesentlichen durch eine Zylinder-Kolbenanordnung
gebildet sind, bei denen der Kolben mit einer kleinen Bohrung versehen ist, die ein
Überströmen eines Fluids von einer Seite des Kolbens zur anderen Seite des Kolbens
ermöglichen. Dadurch ist eine langsame Bewegung des Kolbens, z.B. aufgrund von Wärmedehnungen
der Betonelemente, problemlos möglich, wogegen rasche Änderungen des Kolbens gegenüber
dem Zylinder, z.B. aufgrund eines Anpralls eines Fahrzeuges an die Elemente des Rückhaltesystems,
verhindert werden. Dadurch ist es möglich Wärmedehnungen aufzunehmen und trotzdem
einen stabilen Verbund der Betonelemente sicherzustellen.
[0003] Mit solchen Dilatationselementen ist es auf einfache Weise möglich im Bereich von
gerade verlaufenden Fahrbahnen die Wärmedehnungen aufzunehmen. Allerdings ist es mit
der bekannten Lösung nicht möglich im Bereich von Kurven, in denen Wärmedehnungen
auch zu transversalen Verschiebungen führen, diese optimal aufzunehmen.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein Rückhaltesystem der
eingangs erwähnten Art vorzuschlagen, bei dem auch in Kurvenabschnitten einerseits
ein sicherer Ausgleich von Wärmedehnungen auch in transversaler Richtung sichergestellt
ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einem Rückhaltesystem der eingangs erwähnten Art durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
[0006] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ist sichergestellt, dass sich die Elemente, z.B.
Betonelemente, in Kurvenabschnitten im Bereich einer Dilatationsfuge einer Brückenkonstruktion
um einen begrenzten Betrag transversal verschieben können. Durch die Gleitlager im
Bereich der der Dilatationsfuge näheren Endbereichen der dieser benachbarten Elemente,
die über ein Dilatationselement miteinander verbunden sind, können sich diese zur
Aufnahme von Querverschiebungen gemeinsam verdrehen. Auch sind Fälle denkbar in welchen
es ausreichend ist, dass sich nur ein Element zur Aufnahme von Querverschiebungen
verdrehen kann. Durch die Möglichkeit einer transversalen Verschiebung bestimmter
Elemente können diese in Kurvenabschnitten die aufgrund von Wärmedehnungen auftretenden
transversalen Bewegungen der Brücke gegenüber deren Widerlager aufnehmen. Dabei ist
die Wahl der Länge des Dilatationselementes in Verbindung mit einem möglichen Spiel
von Bedeutung, das in Kupplungen mit Elementen des Rückhaltesystems vorhanden ist,
die an jene Elemente angrenzen, die über ein Dilatationselement miteinander verbunden
sind. Durch die Gleitlager, die nahe der Dilatationsfuge angeordnet sind und die Verbindung
der an die Dilatationsfuge angrenzenden Elemente über das Dilatationselement, das
zwar eine gegenseitige Verschiebung dieser Elemente in deren axialer Richtung ermöglicht,
nicht aber eine transversale gegenseitige Verschiebung dieser Elemente wird eine gemeinsame
Verdrehung dieser Elemente ermöglicht. Damit können Bewegungen der Brücke durch eine
Drehung dieser Element aufgenommen werden
[0007] Durch die Merkmale des Anspruches 2 ergibt sich der Vorteil, das die von der Dilatationsfuge
abgekehrten Enden der über ein Dilatationselement verbundenen Elemente im Wesentlichen
festgelegt sind und sich daher im Wesentlichen stabile Verhältnisse ergeben
[0008] Um eine einfache Konstruktion zu ermöglichen, ist es vorteilhaft die Merkmale des
Anspruches 3 vorzusehen.
[0009] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert, in der ein Beispiel
eines erfindungsgemäßen Rückhaltesystems dargestellt ist. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Rückhaltesystems,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Rückhaltesystem in einem Übergangsbereich
von einer Brücke zu einem Widerlager,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Verbindung zweier Betonteile,
Fig. 4 und 5 eine Ansicht und eine Draufsicht auf ein Gleitlager.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Rückhaltesystem sind im Bereich einer Dilatationsfuge 30
zwischen einem Brückenteil mit Verkehrsfläche 2 und einem Widerlager samt Verkehrsfläche
3 Elemente 1 aufgestellt. Dabei sind die Elemente 1, z.B. Betonelemente, über ein
Zugband 4 (strichliert dargestellt), oder zugfeste Verbindungen miteinander verbunden.
[0011] In diesem Zugband 4 ist zum Ausgleich von Wärmedehnungen im Bereich der Dilatationsfuge
30 ein Dilatationselement 5 angeordnet, das im wesentlichen durch ein Zylinder-Kolbenelement
gebildet ist, dessen durch den Kolben voneinander getrennte Räume über eine Überströmleitung,
die einen nur kleinen Querschnitt aufweist, miteinander verbunden sind, sodass Fluid
von einem dieser beiden Räume in den anderen überströmen kann, wie dies z.B. bei einer
Leitwandkupplung nach der DE 100 26 621 A der Fall ist.
[0012] Dadurch kann sich der Abstand zwischen den beiden über ein Dilatationselement 5 miteinander
verbundenen Betonteile 1 langsam ändern, wie dies z.B. bei Wärmedehnungen der Fall
ist. Rasche Änderungen des Abstandes zwischen diesen Betonteilen 1, wie sie sich z.B.
bei einem Anprall eines Fahrzeuges an dem Rückhaltesystem ergeben würden, sind jedoch
nicht möglich, da das Fluid im Zylinder des Dilatationselementes 5 aufgrund des kleinen
Querschnittes der Überströmleitung nur langsam von einer Seite des Kolbens auf die
andere Seite des Kolbens überströmen kann.
[0013] Im Bereich einer Dilatationsfuge 30 der Brückenkonstruktion, bzw. des Dilatationselementes
5 ist eine Führung 6 (strichliert dargestellt) vorgesehen, die den Spalt zwischen
den beiden über das Dilatationselement 5 verbundenen Betonteilen 1 überdeckt und lediglich
eine axiale Bewegung dieser Betonelemente 1 gegeneinander ermöglicht.
[0014] Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, kommt es im Bereich von Kurven aufgrund von Wärmedehnungen
nicht nur zu Längenänderungen sondern auch zu Querverschiebungen des Brückenteiles
gegenüber dem Widerlager. Die beiden über das Dilatationselement 5 miteinander verbundenen
Betonteile 1 sind im Bereich ihrer der Dilatationsfuge 30 näheren Endbereichen über
Gleitlager 7 auf der Verkehrsfläche 2 der Brücke bzw. dem Widerlager 3 abgestützt.
Die von der Dilatationsfuge 30 abgekehrten Endbereich der Betonteile 1 sind direkt
auf den Verkehrsflächen 2, 3 abgestützt. Diese Abstützung ermöglicht ein gemeinsames
Verdrehen der beiden Betonteile 1, die über das Dilatationselement 5 und die Führung
6 miteinander verbunden sind. Dadurch können die in Kurvenabschnitten unvermeidlichen
Querbewegungen aufgenommen werden.
[0015] Zu beiden Seiten der über das Dilatationselement 5 miteinander verbundenen Betonteile
1, schließen Betonteile 1' an. Die Betonteile 1 und 1' sind über eine in der Fig.
3 dargestellte Verbindung miteinander verbunden. Dabei sind Zugbänder 17 in den Betonelementen
1, 1' verankert, die mit Eingriffselementen 18 verbunden sind, die von einem im wesentlichen
T-förmigen Kupplungs-Zugglied 19 hintergriffen sind. Dabei ist zwischen den Eingriffselementen
18 und dem Kupplungszugglied 19, bzw. dessen Kopfabschnitten 20, ein Spiel 21 vorgesehen.
Dies ermöglicht gemeinsam mit einem ausgleichenden Spalt zwischen den Elementen 1
und 1' eine Winkelstellung der Bauteile 1, 1' zueinander, wie sie in der Fig. 2 dargestellt
ist., wobei jedoch eine zugfeste Verbindung gegeben ist. Die Verbindung von Betonteilen
1' miteinander erfolgt ebenfalls über Zugglieder 19 und Eingriffselemente 18.
[0016] Bei einer Rückstellung des Brückenteiles gegenüber dem Widerlager kehren die Betonteile
1 wieder in ihre ursprüngliche Lage gegenüber den an diese anschließenden Betonteile
1' zurück, wobei sich die Winkellage W der Betonteile 1 gegenüber den anschließenden
Betonteilen 1' wieder auf den ursprünglichen Winkelbetrag einstellt.
[0017] Die Gleitlager 7 sind, wie aus den Fig. 4 und 5 zu ersehen ist, durch Metallplatten
31, 34 gebildet, die mittels Schrauben 32 mit dem Betonteil 1,1' bzw. der Fahrbahn
2 verbunden sind. Grundsätzlich ist es dabei auch möglich die Metallplatten 31, 34
mit Kunststoff, z.B. Teflon zu beschichten.
[0018] Dabei ist die Platte 34 in einer Vertiefung 33 der Unterseite des Betonteils 1, 1'
angeordnet, wobei auch die Platte 31 in diese Vertiefung 33 hineinragt. Die Begrenzung
des Bewegungsweges ergibt sich aus dem Spiel in der Anschlussfugen 35 zwischen den
Elementen 1 und 1' und dem zulässigen Drehwinkel der Elemente 1, der sich aufgrund
der geometrischen Verhältnisse ermitteln lässt.
1. Rückhaltesystem mit hintereinander gekoppelten, auf einer Fahrbahn aufgestellten Elementen
(1, 1'), insbesondere Betonteile (1, 1'), wobei Elemente (1, 1') miteinander über
Dilatationselemente (5) zum Ausgleich von Wärmedehnungen verbunden sind und ein Teil
der Elemente (1, 1') über ein Spiel (21) aufweisende Verbindungen (18, 19, 20) miteinander
verbunden sind, wobei die Elemente (1, 1') durchgehend miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich von Dilatationsfugen (30) zwischen einem Brückenteil und einem Widerlager
von Brücken die Elemente (1) über Dilatationselemente (5) miteinander verbunden sind,
wobei wenigstens ein Element (1) zumindest in einem einer Dilatationsfuge (30) näheren
Endbereich auf eine begrenzte Querverschiebung des bzw. der Elements(e) (1) ermöglichenden(e)
Gleitlager (7) abgestützt ist (sind).
2. Rückhaltesystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Dilatationsfuge (30) abgekehrten Endbereiche der über das Dilatationselement
(5) miteinander verbundenen Elemente (1) direkt auf der Fahrbahn abgestützt sind.
3. Rückhaltesystem gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlager (7) durch mit der Fahrbahn (2) verbundene Metallplatten (31) und an
der Unterseite der Betonteile (1) angeordnete Metallplatten (34) gebildet sind.