[0001] Die Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung mit einem im Zylindergehäuse und einen
darin gelagerten Zylinderkern aufweisenden Schließzylinder und mit einem in einen
Schlüsselkanal des Zylinderkerns einschiebbaren Flachschlüssel, welcher entweder auf
mindestens seiner einen Breitseite oder auf einer über die Breitseite ragenden Hochrippe
eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Vertiefungen besitzt, die eine vom Schließsystem
vorgegebene Maximaltiefe haben können, in welche Vertiefungen die Spitzenabschnitte
von Kernstiften zweiteiliger, im Zylindergehäuse abgefederter Zuhaltungsstifte eintreten.
[0002] Eine Schließvorrichtung der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE 26 584 95
C2, bei welcher der dort aufgezeigte Flachschlüssel als Wendeschlüssel gestaltet ist.
Dieser besitzt auf seinen Breitseiten die reihenförmig hintereinander angeordneten
Vertiefungen zum Einordnen der Zuhaltungsstifte. Bei vorschriftsmäßiger Einordnung
der zweiteiligen Zuhaltungsstifte mittels des zugehörigen Flachschlüssels liegen die
Trennfugen zwischen Kernstiften und Gehäusestiften auf Höhe der Drehfuge des Zylinderkerns,
so dass die Schließdrehung mittels des Flachschlüssels vorgenommen werden kann.
[0003] Durch die Gebrauchsmusterschrift DE 203 00 191 U1 wird ein mechanischer Werkzeugsatz
zum zerstörungsfreien Öffnen von Schließzylindern angegeben. Der zugehörige Flachschlüssel
ist so gestaltet, dass die Schließvertiefungen von einer Schmalseite des Schlüsselschaftes
ausgehen. Durch dieses Gebrauchsmuster wird ein Entsperrelement vergleichbar dem Flachschlüssel
vorgeschlagen, welches Entsperrelement für jeden Zuhaltungsstift Vertiefungen aufweist,
welche tiefer sind als der tiefste Einschnittswert des Systems. Wird ein derartiges
Entsperrelement in den Schlüsselkanal des Zylinderkerns eingeschoben, so liegen die
Trennebenen aller Zuhaltungsstifte innerhalb des Zylinderkerns. Es wird nun an die
Schlüsselhandhabe ein Spannwerkzeug angesetzt und der Zylinderkern unter leichter
Drehvorspannung gehalten. Anschließend wird auf das Entsperrelement ein in Schlüsselkanallängsrichtung
wirkender Schlag ausgeübt. Dies setzt voraus, dass das Entsperrelement eine gewisse
Längsverlagerung auszuführen vermag. Einhergehend mit der dabei auftretenden Prellwirkung
werden die Gehäusestifte von den Kernstiften getrennt, so dass mittels des Spannelementes
infolge der Spaltwirkung das Drehen des Zylinderkerns vornehmbar ist. Diese Öffnungsmethode
ist übertragbar auf eine gattungsgemäße Schließvorrichtung, was jedoch auch unerlaubterweise
durchgeführt werden kann, verbunden mit den sich daraus ergebenden Nachteilen.
[0004] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Schließvorrichtung
so ausgestalten, dass die vorgenannte Öffnungsmethode nicht vornehmbar ist.
[0005] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen bei einer Schließvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass der Spitzenabschnitt
mindestens eines Kernstiftes einen spitzennahen, querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt
aufweist.
[0006] Ein zugehöriger Flachschlüssel für eine Schließvorrichtung nach Anspruch 1 besitzt
auf mindestens seiner einen Breitseite eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten
Vertiefungen und ist dadurch gekennzeichnet, dass die andere Breitseite eine Tiefrippe
aufweist zur Ausbildung des Grundes einer die Maximaltiefe aufweisenden Vertiefung.
[0007] Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand
der Ansprüche 1 oder 2 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung
von Bedeutung sein.
[0008] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Schließvorrichtung von erhöhtem
Sicherheitswert geschaffen. Wird es versucht, die Vertiefungen über die Maximaltiefe
hinaus zu vertiefen, um die eingangs genannte Perkussionstechnik anzuwenden, kann
es geschehen, dass einigen Vertiefungen der Grund fehlt und dass dadurch durchgehend
offene Löcher entstehen. Dies tritt beispielsweise dann auf, wenn das Schließsystem
eine von der Schlüsselspitze ausgehende, die Tiefrippe erfassende geringere Dicke
verlangt. Wird nun ein solcher Flachschlüssel, der dann als Entsperrelement dient,
in den Schlüsselkanal eingeschoben, tritt der bzw. die entsprechenden Kernstifte mit
seinem bzw. ihren spitzen, querschnittsreduzierten Zylinderabschnitten in derartige
Durchtrittsöffnungen bzw. Löcher hinein und fangen demgemäß den Schlüssel. Eine Vor-
bzw. Rückverlagerung des Schlüssels, sei es durch Zug oder Schlag ist dann nicht möglich.
Der Flachschlüssel ist demgemäß im Schlüsselkanal fixiert.
[0009] Ein versuchter Einbruch auf diese Weise ist somit verhindert, was vor Verlusten schützt,
wie sie beispielsweise bei einem Wohnungseinbruch auftreten. Vorzugsweise werden die
den spitzennahen, querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt beinhaltenden Kernstifte
dem schlüsselkanalinneren Bereich zugeordnet, so dass diese speziell gestalteten Kernstifte
"im Schatten" der vorgelagerten Kernstifte liegen und demnach nicht im Hinblick auf
ihre Gestaltung untersucht werden können. Von Vorteil ist dabei, dass die Schließvorrichtung
weitgehend den bewährten Aufbau beibehalten kann, was es auch erlaubt, den erhöhten
Sicherheitswert weitgehend ohne zusätzliche Kosten zu erzielen. Eine vorteilhafte
Weiterbildung besteht darin, dass der Zylinderkern mindestens einen den Zuhaltungsstiften
gegenüberliegend angeordneten Zusatzstift aufweist, dessen Spitze in der Freigabestellung
in den der Tiefrippe zugeordneten Querschnitt des Schlüsselkanals ragt und dass die
Tiefrippe von der Schlüsselspitze bis zu diesem Zusatzstift höhenvermindert ist oder
fehlt. Der bzw. die betreffenden Zusatzstifte erzwingen eine Höhenverminderung der
Tiefrippe von der Schlüsselspitze her. Wird die Höhenverminderung oder das Fehlen
der Tiefrippe bis zu diesem Zusatzstift nicht vorgesehen, lässt sich der Schlüssel
bzw. ein entsprechend gestaltetes Entsperrelement nicht einführen. Durch die Höhenverminderung
oder das Fehlen der Tiefrippe bis zu dem entsprechenden Bereich wird den über den
tiefsten Einschnittswert des Systems hinausgehenden Einschnitten der Grund genommen,
so dass dort Durchtrittsöffnungen entstehen. Diese dienen dann dazu, das eingesteckte
Entsperrelement mittels der speziell gestalteten Kernstifte zu fangen, und zwar mittels
des bzw. der spitzennahen, querschnittsreduzierten Zylinderabschnitte. In ihrem Aufbau
können diese betreffenden Zusatzstifte so gestaltet sein wie die normal ausgebildeten
Zusatzstifte. Sie besitzen gegenüber diesen lediglich eine größere Länge, was die
entsprechende Reduktion der Tiefrippe im von der Schlüsselspitze ausgehenden Bereich
verlangt. Die Höhenverminderung bzw. fehlende Reduktion kann unterschiedlich lang
dimensioniert werden, was zu einer weiteren Verschleierung des Schließsystems führt.
Der zur Schließvorrichtung gehörende Flachschlüssel weist bei der einen Version einen
zwei sich gegenüberliegende Breitseiten ausbildenden Schlüsselschaft auf. Mindestens
die eine Breitseite besitzt in Schlüsselschaft-Längserstreckung reihenförmig hintereinander
liegende Vertiefungen zum Eintritt der Spitzenabschnitte der Kernstifte, welche Vertiefungen
eine vom Schließsystem vorgegebene Maximaltiefe haben können. Die andere Breitseite
ist mit der Tiefrippe versehen zur Ausbildung des Grundes einer die Maximaltiefe aufweisenden
Vertiefung.
[0010] Gegenüber dieser Gestaltung ist der Flachschlüssel dadurch gekennzeichnet, dass die
Tiefrippe zumindest gegenüberliegend der in Schlüsseleinsteckrichtung ersten Vertiefung
höhenvermindert ausgestaltet ist oder fehlt. Hierdurch erhalten etwaige über die Maximaltiefe
hinausgehende Vertiefungen die Form von Durchtrittsöffnungen für die speziell gestalteten
Kernstifte. Es ist möglich, die Tiefrippe einstufig oder mehrstufig höhenzuvermindern.
Eine zusätzliche Verschleierung im Hinblick auf die Einschnittstiefe resultiert aus
der Maßnahme, eine der Tiefrippe gegenüberliegende Hochrippe vorzusehen, die sich
insbesondere nur über eine Teillänge der Schlüsselschaft-Längserstreckung gegebenenfalls
in verschiedener Höhe erstreckt. Es ist hierdurch möglich, die Permutation entsprechender
Längenabschnitte des Schlüsselschaftes in verschiedenen Ebenen vorzusehen. Eine Alternativlösung
zeichnet sich bezüglich des Flachschlüssels dadurch aus, dass die den Vertiefungen
abgewandte Breitseite oder Hochrippenflanke mindestens eine zu ihrer Vertiefung koaxiale
Fangöffnung aufweist, wobei die zum Einordnen des zugehörigen Zuhaltungsstiftes notwendige
Tiefe der Vertiefung geringer ist als der tiefstmögliche Einschnittswert und die Fangöffnungstiefe
so gewählt ist, dass sie den Boden der bis zur Maximaltiefe vertieften Vertiefung
durchdringt. Ihre Funktion als Fangöffnung erhält diese erst dann, wenn die gegenüberliegende
Vertiefung die tiefstmögliche Einschnittstiefe erfährt. Dann durchdringen sich Fangöffnung
und die bis zur Maximaltiefe vertiefte Vertiefung und schaffen dadurch die Möglichkeit,
dass beim Schlüsseleinschub der querschnittsreduzierte Zylinderabschnitt des betreffenden
Kernstiftes eintreten kann und hiermit den Schlüssel fängt. Dieses erfindungsgemäße
Konzept ist einsetzbar bei einem Flachschlüssel, der mit auf seiner Breitseite angeordneten
Vertiefungen die Zuhaltungsstifte einordnet. Auch kann eine solche Version gewählt
werden, dass der Flachschlüssel von seiner Schmalseite ausgehende Vertiefungen ausbildet
für entsprechende Zuhaltungsstifte. Parallel zu diesen beinhaltet der Schließzylinder
weitere Zuhaltungsstifte, deren Kernstifte mit Vertiefungen der Hochrippenflanke zusammenwirken.
Wenn dort im spitzennahen Bereich des Flachschlüssels eine koaxiale Fangöffnung vorgesehen
wird, wird beim Vertiefen der gegenüberliegenden Vertiefung auf den tiefstmöglichen
Einschnittswert die Durchdringung erzielt, wodurch der den spitzennahen, querschnittsreduzierten
Zylinderabschnitt aufweisende Kernstift wirksam wird und damit den nicht zulässigen
Flachschlüssel im Zylinderkern bzw. Schlüsselkanal fixiert. Die betreffende Fangöffnung
an der Hochrippenflanke kann beispielsweise durch eine Ausfräsung angefertigt werden,
welche quer zur Breitseite des Flachschlüssels mittels eines Fingerfräsers eingefräst
wird. Jedoch ist es auch möglich, die Fangöffnung mittels eines parallel zur Breitseite
des Flachschlüssels arbeitenden Fingerfräsers zu fertigen.
[0011] Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine aus Schließzylinder und Flachschlüssel bestehende Schließvorrichtung bei nicht
eingestecktem Schlüssel,
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung die Ansicht in Pfeilrichtung II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Stirnansicht des Schlüssels, und zwar mit Blick auf die Schlüsselspitze,
- Fig. 4
- den Schnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3, mit angedeuteter Permutationsmöglichkeit,
- Fig. 5
- in vergrößerter Darstellung den Schließzylinder mit eingestecktem, vorschriftsmäßigem
Schlüssel,
- Fig. 6
- in vergrößerter Einzeldarstellung einen nicht zum Einfangen eines Entsperrelementes
dienenden, normal gestalteten Kernstift,
- Fig. 7
- die klappfigürliche Darstellung der Figur 6,
- Fig. 8
- den speziell gestalteten Kernstift, welcher mit dem spitzennahen, querschnittsreduzierten
Zylinderabschnitt versehen ist,
- Fig. 9
- eine der Figur 5 vergleichbare Darstellung, jedoch mit in den Schlüsselkanal eingestecktem
Entsperrelement,
- Fig. 9a
- eine Herausvergrößerung im Bereich IXa eines die Durchtrittsöffnung durchgreifenden
Kernstiftes,
- Fig. 10
- einen gegenüber Figur 4 im Hinblick auf die Tiefrippe abweichend gestalteten Flachschlüssel,
- Fig. 11
- eine der Figur 10 vergleichbare Darstellung, jedoch mit an anderer Stelle liegender
Stufe der Tiefrippe,
- Fig.12-14
- weitere Möglichkeiten der Flachschlüssel bei einer einstufig abgesetzten Tiefrippe
und dieser gegenüberliegenden Hochrippe, wobei die möglichen Permutationen in zwei
verschiedenen Ebenen liegen,
- Fig. 15
- in schematischer Längsschnittdarstellung einen zweistufig gestalteten Flachschlüssel,
und zwar im Hinblick auf die Tiefrippe und die dieser gegenüberliegenden Hochrippe,
- Fig. 16
- in schematischer Längsschnittdarstellung einen Flachschlüssel mit durchgehender, also
nicht stufenförmig abgesetzter Flachrippe mit zwei von der Flachrippe ausgehenden,
zu den gegenüberliegenden Vertiefungen koaxialen Fangöffnungen, welche jedoch nicht
von diesen durchdrungen werden,
- Fig. 17
- eine der Fig. 16 vergleichbare Darstellung, wobei die Vertiefungen bis zur Maximaltiefe
vertieft sind und die beiden entsprechenden Vertiefungen die Fangöffnung durchdringen,
- Fig. 18
- eine abgewandelte Ausführungsform eines Schließzylinders in Ansicht mit steckendem
Schlüssel,
- Fig. 19
- eine Unteransicht des strichpunktiert veranschaulichten Schließzylinders mit in vollen
Linien dargestellten Zuhaltungsstiften,
- Fig. 20
- den Schnitt nach der Linie XX - XX in Fig. 18,
- Fig. 21
- in stark vergrößerter Darstellung die Herausvergrößerung gemäß XXI in Fig. 20,
- Fig. 22
- vergrößert dargestellt den Schnitt nach der Linie XXII - XXII in Fig. 18,
- Fig. 23
- ebenfalls vergrößert dargestellt den Schnitt nach der Linie XXIII - XXIII in Fig.
18,
- Fig. 24
- in perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt eines zum Einordnen der außerhalb
der Längsmittelebene des Schließzylinders vorgesehenen Kernstifte im Zusammenwirken
mit dem Flachschlüssel,
- Fig. 25
- eine Ansicht des Schlüsselschaftes gegen die Breitseite im einschubseitigen Bereich
des Schlüssels,
- Fig. 26
- eine der Fig. 25 vergleichbare Darstellung, wobei jedoch der Flachschlüssel zu einem
Entsperrelement umfunktioniert ist,
- Fig. 27
- eine perspektivische Detaildarstellung mit in die Fangöffnung des flachschlüsselartigen
Entsperrelementes mit seinem querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt eingetretenem
Kernstift und
- Fig. 28
- eine der Fig. 27 ähnliche Darstellung, wobei die Fangöffnung in um 90° versetzter
Lage in die Hochrippenflanke eingeschnitten ist.
[0012] Die in den Fig. 1 bis 18 dargestellte, als Ganzes mit der Ziffer 1 bezeichnete Schließvorrichtung
gemäß der ersten Ausführungsform besitzt einen Schließzylinder 2 und einen diesem
zugeordneten Flachschlüssel 3. Beim Ausführungsbeispiel ist der Schließzylinder 2
als Halbzylinder ausgebildet. Es ist jedoch auch möglich, ihn in Gestalt eines Doppelzylinders
zu erstellen. Der Schließzylinder 2 besitzt ein querschnittsprofiliertes Zylindergehäuse
4, welches sich aus einem kreiszylindrischen Abschnitt 4' und einem radial dazu verlaufenden
Flanschabschnitt 4" zusammensetzt. Nahe seines einen Endes ist das Zylindergehäuse
4 mit einem vom kreiszylindrischen Abschnitt 4' ausgehenden Ausschnitt 5 ausgestattet,
welcher zur Aufnahme eines Schließgliedes 6 an sich bekannten Aufbaues dient. Letzteres
steht in Mitnahmeverbindung mit dem inneren Ende eines Zylinderkernes 7, welcher in
einer Kernbohrung 8 des Zylindergehäuses 4 drehbar angeordnet ist. Die vorgenannte
Kernbohrung 8 befindet sich im kreiszylindrischen Abschnitt 4' des Zylindergehäuses.
Eine axiale Lagensicherung erhält der Zylinderkern 7 einerseits durch einen innerhalb
des Ausschnittes 5 liegenden Sicherungsring 9. Andererseits formt der Zylinderkern
7 einen durchmessergrößeren Bund 10 am schlüsseleinsteckseitigen Ende des Zylinderkerns
7.
[0013] In der horizontalen Längsmittelebene enthält der Zylinderkern 7 einen querschnittsprofilierten
Schlüsselkanal 11, dessen eine Schmalseite zur Kerndrehfuge F hin offen ist. Quergerichtet
zu dem Schlüsselkanal 11 bilden der Zylinderkern 7 und das Zylindergehäuse 4 jeweils
miteinander fluchtende Kern- und Gehäusebohrungen 12, 13 aus, welche Bohrungen sich
in der Schließzylinderlängsmittelebene erstrecken. Die Kernbohrungen 12 münden in
den Schlüsselkanal 11. Im Querschnitt sind die Bohrungen 12, 13 in bekannter Weise
tropfenförmig gestaltet und dienen zur Aufnahme querschnittsangepasster Zuhaltungen
14. Jede Zuhaltung 14 setzt sich aus einem Kernstift 15 und einem Gehäusestift 16
zusammen. In den Bohrungen 13 einliegende Stiftfedern S belasten die Gehäusestifte
16 in Richtung der Kernstifte 15. Bei nicht in den Schlüsselkanal eingestecktem Schlüssel
3 stützen sich die Spitzenabschnitte 17 der Kernstifte 15 an der gegenüberliegenden
Schlüsselkanal-Breitseite ab. Die Kernstifte 15 sind in ihrer Länge so dimensioniert,
dass dann auch die Gehäusestifte 16 mit einem Teil ihrer Länge in die Kernbohrungen
12 eintauchen und somit eine Drehsicherung für den Zylinderkern 7 darstellen. Das
bedeutet, dass die Trennebene zwischen den Kernstiften 15 und den Gehäusestiften 16
innerhalb des Zylinderkerns 7 liegt. Gebildet ist jeder Spitzenabschnitt 17 durch
beiderseitige Abflachungen des Kernstiftes 15 im Spitzenbereich. Die Abflachungen
sind so gelegt, dass sie Auflaufschrägen 18 bilden, die mit Gegenschrägen 19 des Flachschlüssels
3 zusammenwirken.
[0014] Der Flachschlüssel 3 setzt sich zusammen aus einer Schlüsselhandhabe 20 und dem von
dieser ausgehenden Schlüsselschaft 21. Bezüglich des dargestellten Flachschlüssels
3 handelt es sich um einen Wendeschlüssel, der in 180°-Wendestellungen in den Schlüsselkanal
11 einsteckbar ist. Die Wendeachse des Schlüssels 3 ist mit A bezeichnet. Von jeder
Breitseite des Schlüsselschaftes 21 geht je eine Tiefrippe 22 und je eine Hochrippe
23 aus. Der Tiefrippe 22 der einen Breitseite liegt eine Hochrippe 23 der anderen
Breitseite gegenüber. Von der Hochrippe 23 geht eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten
Vertiefungen 24 aus, welche zum Einordnen der Kernstifte 15 dienen. Die Vertiefungen
24 können eine vom Schließsystem vorgegebene Maximaltiefe haben, so dass der Grund
24' innerhalb der Tiefrippe 22 verläuft. Der Hochrippe 23 ist schlüsselspitzenseitig
eine Nut 25 zugeordnet. Deren Boden bildet die Gegenschräge 19 aus. Auf diese Weise
wird eine Pforte gebildet, welche die Spitzenabschnitte 17 der Kernstifte 15 beim
Schlüsseleinschub durchwandern müssen.
[0015] Durch den in den Figuren 3 bis 5 veranschaulichten Flachschlüssel 3 werden in der
Einschubstellung desselben die Zuhaltungsstifte 14 so ausgerichtet, dass anschließend
die Drehverlagerung des Zylinderkernes 7 möglich ist. Dieser Flachschlüssel 3 zeigt
auf, dass die Tiefrippe 22 von der Schlüsselspitze auf einem Teil ihrer Länge höhenvermindert
ist. Es entsteht hierdurch eine Stufe 26. Die dem höhenverminderten Abschnitt der
Tiefrippe 22 gegenüberliegenden Kernstifte 15 (gemäß Fig. 3 und 5 sind es drei), sind
in ihrem Spitzenabschnitt 17 abweichend gestaltet. Dies geht insbesondere aus Figur
8 hervor. Der Spitzenabschnitt 17 des betreffenden Kernstiftes 15 weist einen spitzennahen,
querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt 17' auf. An diesen schließen sich die Schrägflanken
17" an, welche mit den V-förmigen Vertiefungen 24 zusammenwirken. Bei den normal gestalteten
Kernstiften reichen die Schrägflanken 17" bis zur äußersten Kernstiftspitze, vergleiche
hier insbesondere Fig. 6.
[0016] Der in Fig. 4 veranschaulichte Flachschlüssel 3 zeigt das Einschnittsbild der Vertiefungen
24, welche von der konstant in einer Ebene durchlaufenden Hochrippe 23 ausgehen. Im
Bereich der höhenverminderten Tiefrippe 22 ist die Anzahl der Permutation um eins
geringer als in dem übrigen Längsabschnitt des Schlüssels.
[0017] Die einstufig abgesetzte Tiefrippe 22 des Flachschlüssels 3 gemäß Fig. 3 bis 5 hat
reihenförmig hintereinander liegende, etwa V-förmig gestaltete Einsenkungen 27. Diese
dienen zum Zusammenwirken mit Zusatzstiften 28, 28', welche den Kernstiften 15 gegenüberliegen
und auf Lücke versetzt zu diesen angeordnet sind. Jeder Zusatzstift 28,28' setzt sich
zusammen aus einem Schaft 29 und einem Kopf 30. In der Längsmittelebene des Schließzylinders
2 angeordnete stufenförmig abgesetzte Bohrungen 31 dienen zur in Richtung des Schlüsselkanals
11 anschlagbegrenzten Verlagerung der Zusatzstifte 28, 28'. Bei nicht eingestecktem
Flachschlüssel 3 reichen nur die kegelstumpfförmig abgestuften Enden der Schäfte 29
in den Schlüsselkanal 11 hinein. Auch die Köpfe 30 der Zusatzstifte 28 sind kegelstumpfförmig
zulaufend gestaltet. Sie wirken zusammen mit einer querschnittsangepassten Längsnut
32 des Zylindergehäuses 4. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, sind die dem höhenverminderten
Abschnitt der Tiefrippe 22 zugeordneten Zusatzstifte 28' länger gestaltet. Die Verlängerung
entspricht dem Maß der Höhenverminderung. Diese Zusatzstifte 28' führen zur Erhöhung
einer Schließsicherheit. Wird z.B. ein Flachschlüssel verwendet, der nicht die Einsenkungen
27 ausbildet, so lässt sich dieser zwar einschieben. Bei einer Schließdrehung des
Zylinderkernes 7 können die Zusatzstifte 28, 28' jedoch nicht ausweichen und stellen
damit in Verbindung mit der Längsnut 32 eine Drehsicherungssperre dar.
[0018] Wird nun unerlaubterweise versucht, aus einem Flachschlüssel ein Entsperrelement
herzustellen, wie aus der eingangs erwähnten Gebrauchsmusterschrift DE 203 00 191
U1 bekannt ist, so entsteht ein Sperrelement 34 gemäß Fig. 9. Dadurch, dass sämtliche
Vertiefungen 24 nun über die Maximaltiefe hinaus tiefer eingeschnitten werden, haben
die im Bereich der Höhenverminderung befindlichen Vertiefungen keinen Grund mehr.
Es entstehen dort demgemäß Durchtrittsöffnungen 33, deren Durchmesser etwas größer
ist als der Zylinderabschnitt 17' der betreffenden Kernstifte 15. Wird nun ein derartig
gestaltetes Entsperrelement 34 in den Schlüsselkanal 11 eingeschoben, so tritt in
einer Einschubzwischenstellung der der Einschubseite des Schließzylinders näher liegende
Zylinderabschnitt 17' in die entsprechende Durchtrittsöffnung 33 ein, vgl. hierzu
insbesondere die Herausvergrößerung 9a. Es ist also ersichtlich, dass das schlüsselartig
gestaltete Entsperrelement 34 durch den einen den Zylinderabschnitt 17' ausbildenden
Kernstift 15 gefangen ist. Das Entsperrelement 34 lässt sich weder vornoch zurückbewegen.
Es ist daher nicht möglich, im Wege einer Prellwirkung die Kernstifte 15 und Gehäusestifte
16 zu trennen. Ein versuchter Einbruch auf diese Weise kann daher nicht bewerkstelligt
werden.
[0019] Die abgewandelt gestalteten Schlüssel 3 nach Fig. 10 und 11 entsprechen weitgehend
in ihrem Aufbau dem in Fig. 3 bis 5 dargestellten Schlüssel. Die Hochrippe 23 besitzt
bei allen diesen eine konstante Höhe. Abweichend sind nun die Stufen 26 gelegt. Das
bedeutet, dass der zugehörige Schließzylinder gemäß Fig. 10 vier entsprechend gestaltete
Kernstifte 15 als Fangstifte einsetzt, während nach Fig. 11 der zugehörige Schließzylinder
2 zwei Fang-Kernstifte 15 haben muss. Es ist also möglich, die Tiefrippe 22 mit wechselnder
Stufe 26 auszubilden.
[0020] Die in den Figuren 12, 13 und 14 dargestellten Flachschlüssel 3 besitzen ebenfalls
eine einstufig abgesetzte Tiefrippe 22 mit wechselnden Stufen 26. Abweichend sind
nun auch die Hochrippen 23 einstufig abgesetzt gestaltet. Die Höhenverminderung derselben
geht ebenfalls von der Schlüsselspitze aus und erstreckt sich über unterschiedliche
Längen. Die betreffenden Stufen 35 liegen dabei auf gleicher Querschnittshöhe zu den
Stufen 26 der Tiefrippen 22. Auf diese Weise ist es möglich, den Einschnittstiefenbereich
in zwei unterschiedlichen Ebenen vorzusehen. Auch bei diesen Versionen tritt bei Herstellung
eines entsprechend gestalteten Entsperrelementes auf, dass im Bereich des höhenverminderten
Abschnittes der Tiefrippe Löcher entstehen, wenn die Einschnitte über ihren Maximalwert
hinausgehen.
[0021] Der Schlüssel 3 nach Fig. 15 ist ein sog. Zwei-Stufen-Flachschlüssel. Sowohl die
Tiefrippe 22 als auch die Hochrippe 23 sind zweistufig abgesetzt. An der Tiefrippe
22 entstehen demgemäß eine Stufe 26 und eine dieser vorgelagerte Stufe 26'. Auf gleicher
Querschnittsebene bildet die Hochrippe Stufen 35, 35' aus, wobei die Stufe 35' nahe
der Schlüsselspitze liegt und auf Höhe des größten Überstandes der Hochrippe 23 vorgesehen
ist. Dort stellt die Stufe 35' die Verbindung zwischen dem größten und mittleren Überstand
der Hochrippe 23 über die betreffende Schlüsselbreitseite dar. Ein derart ausgebildeter
Flachschlüssel besitzt die Permutationen auf drei unterschiedlichen Längsabschnitten
des Schlüsselschaftes, und zwar jeweils in gleicher Anzahl. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
können, wie es durch Linien angedeutet ist, null bis sieben Permutationen in jedem
Längenabschnitt des Schlüsselschaftes vorgesehen sein.
[0022] Der in Fig. 16 veranschaulichte Flachschlüssel 3 ist weitgehend ähnlich dem in Fig.
4 veranschaulichten Flachschlüssel gestaltet. Abweichend besitzt der Flachschlüssel
3 gemäß Fig. 16 nun eine durchgehende Tiefrippe 22, die ohne eine Stufe bis zur Schlüsselspitze
durchläuft. In der Tiefrippe sind kegelstumpfförmige Einsenkungen 27 vorgesehen, welche
mit Zusatzstiften 28 gleicher Länge zusammenwirken. Diese Einsenkungen 27 sind versetzt
angeordnet zu den Vertiefungen 24 für die Zuhaltungsstifte. Auf Lücke versetzt zu
diesen Einsenkungen 27 gehen von der den Vertiefungen 24 abgewandten Breitseite, hier
also die Tiefrippe 22, zwei zu einer Vertiefung 24 koaxiale Fangöffnungen 36 aus.
Diese entsprechen in ihrer Form den Einsenkungen 27. Das Einschnittsbild der möglichen
Vertiefungen 24 geht aus Fig. 16 hervor. Die den Fangöffnungen 36 gegenüberliegenden
Vertiefungen T können so tief gewählt werden, dass zwischen dem Boden 36' und der
betreffenden Vertiefung Material verbleibt. Dort, wo keine Fangöffnungen 36 vorgesehen
sind, kann eine Maximaltiefe Tmax der Vertiefungen 24 vorgesehen sein.
[0023] Wird nun versucht, aus dem Flachschlüssel 3 ein Entsperrelement 34 herzustellen,
werden sämtliche Vertiefungen 24 bis zur Maximaltiefe Tmax gebracht. Dies bedeutet,
dass die den Fangöffnungen 36 gegenüberliegenden Vertiefungen 24 den Boden 36' durchdringen
und dadurch durchgehende Löcher bilden, vergleiche Fig. 17. Wird nun ein solches Entsperrelement
34 in den Schlüsselkanal 11 des Zylinderkerns 7 eingeschoben, so können einer oder
zwei den abgesetzten Zylinderabschnitt 17' ausbildende Kernstifte 15 in die Fangöffnungen
36 eintreten unter Fangen des Entsperrelementes 34. Dieser lässt sich weder vornoch
zurückverlagern. Das Entsperrelement 34 ist somit gefangen, und das vorschriftsmäßige
Einordnen der Zuhaltungsstifte ist somit wirksam verhindert. Die Schließdrehung des
Zylinderkerns 11 kann also nicht vorgenommen werden.
[0024] Der in den Fig. 18 bis 24 veranschaulichte Schließzylinder 2' ist abgewandelt gestaltet.
Dies trifft auch auf den Flachschlüssel 3' zu. Er setzt sich zusammen aus dem Schlüsselschaft
21 und der Handhabe 20. Die dem Schlüsselrücken 37 gegenüberliegende Schlüsselbrust
38 bildet kerbartige Vertiefungen 24 aus zum Einordnen einer Reihe von Zuhaltungsstiften
14, welche sich in der Längsmittelebene des Schließzylinders 2' erstrecken. Auch diese
Zuhaltungsstifte 14 setzen sich aus Kernstiften 15 und Gehäusestiften 16 zusammen
und werden von Stiftfedern 39 in Richtung eines in der Längsmittelebene des Schließzylinders
2' liegenden Schlüsselkanals 11 des Zylinderkerns 7 belastet. Bei Einschub des vorschriftsmäßigen
Flachschlüssels 3' werden die Zuhaltungsstifte 14 so eingeordnet, dass deren Trennfuge
auf Höhe der Drehfuge F des Zylinderkerns 7 liegt.
[0025] An seiner einen Breitseite besitzt der Schlüsselschaft 21 eine sie überragende Hochrippe
59, welche dem Schlüsselrücken 37 benachbart ist. Im Detail weist die Hochrippe 59
zwei in Schlüsseleinsteckrichtung nebeneinander liegende Steuerspuren 40, 41 auf,
welche von der Unterseite der Hochrippe 59 gebildet sind. Aufgabe der Steuerspuren
40, 41 ist es, außerhalb der Längsmittelebene des Schließzylinders 2' angeordnete
Zuhaltungsstifte 42 zu verlagern. Letztere sind parallel zur Breitseitenebene des
Schlüssels 3' und damit auch parallel zur Längsmittelebene des Schließzylinders 2'
vorgesehen. Beim Ausführungsbeispiel sind drei solcher Zuhaltungsstifte 42 hintereinander
liegend angeordnet. Jeder Zuhaltungsstift 42 setzt sich aus einem undrehbaren Kernstift
43 und einem undrehbaren Gehäusestift 44 zusammen. Geführt sind diese in querschnittsangepassten
Kern-/Gehäuse-Bohrungen 45, 46. Die einen Enden der Kernbohrungen 45 enden dicht vor
der Drehfuge F des Zylinderkerns 7, wie dies zum Beispiel aus Fig. 21 hervorgeht.
Aufgrund dieser Ausbildung ist der Einsatz relativ lang bemessener Kernstifte 43 realisierbar.
Beaufschlagt werden die Zuhaltungsstifte 42 von Stiftfedern 47. Bei nicht in den Schlüsselkanal
11 eingeführtem Schüssel 3' stützen sich demgemäß die oberen Enden der Kernstifte
43 am oberen Ende der Kernbohrungen 45 ab. Dies hat zur Folge, dass die Trennfugen
T zwischen den Kernstiften 43 und den Gehäusestiften 44 innerhalb des Zylinderkerns
7 liegen und demgemäß zu einer Drehsperre desselben führen.
[0026] Aus Fig. 19 geht insbesondere hervor, dass die die Hochrippe 59 abtastenden Zuhaltungsstifte
42 eine Tropfen-Querschnittsform haben, deren Tropfenspitzen auf der Längsmittelebene
x - x der Reihe der Zuhaltungsstifte 42 liegen. Ausschließlich die mit den Steuerspuren
40, 41 zusammenwirkenden, die Spitzen ausbildenden Abschnitte der Kernstifte 43 der
Zuhaltungsstifte 42 sind im Querschnitt kreisförmig.
[0027] Die zentralen Zuhaltungsstifte 14 sind in Schlüsseleinsteckrichtung auf Lücke zu
den exzentrisch liegenden Zuhaltungsstiften 42 versetzt und insbesondere überlappend
zu diesen angeordnet. Es wird hierdurch vermieden, dass die die Zuhaltungsstifte 14,
42 aufnehmenden Bohrungen einander durchdringen.
[0028] Wie insbesondere die Fig. 25, 26 und 27 zeigen, ist jeder Steuerspur 40, 41 je eine
Auflaufschräge 40', 41' zugeordnet. Die Steuerschräge 41' der rippenaußenliegenden
Steuerspur 41 ist dabei weiter von der Schlüsselspitze beabstandet. Weiterhin weist
die rippenaußenliegende Steuerspur 41 eine Unterbrechungsstelle 48 auf. Diese ist
in Form einer randseitigen Aussparung gestaltet. Letztere ist in Schlüsseleinsteckrichtung
länger als der Zuhaltungsstiftdurchmesser. Flankiert ist die Aussparung 48 von dachförmig
zueinander stehenden Schrägen 48', 48". In die Aussparung 48 mündet eine Kerbvertiefung
49 der innenliegenden Steuerspur 40, vergleiche insbesondere Fig. 22.
[0029] Zur besseren Unterscheidung sind die Zuhaltungsstifte 42 mit den Buchstaben a, b
und c bezeichnet. Die Spitze des die rippenaußenliegenden Steuerspur 41 abtastenden
Zuhaltungsstiftes 42 a weist eine der rippeninnenliegenden Steuerspur 40 zugeordnete
Aussparung 50 auf. Im Detail besitzt die Spitze dachförmig zueinander stehende Steuerschrägen,
die sich in einem Steuerfirst 51 treffen. Während die Steuerschrägen die Axialverlagerung
des Zuhaltungsstiftes 42 a veranlassen, fixiert der Steuerfirst 51 im Zusammenwirken
mit der Steuerspur 41 die Position des Zuhaltungsstiftes 42 a bei eingestecktem Schlüssel,
vergleiche Fig. 20 und 21. Dann liegt die Trennfuge T zwischen Kernstift 43 und Gehäusestift
44 auf Höhe der Drehfuge F. Die Aussparung 50 des Zuhaltungsstiftes 42 a ist so groß
bemessen, dass dessen Bewegung nicht behindert ist. Der Steuerfirst 51, in dem sich
die dachförmig zueinander stehenden Steuerschrägen treffen, wirkt mit einer Vertiefung
52 der Steuerspur 41 zusammen. Die Vertiefung 52 ist mittels eines senkrecht zur Schlüsselbreitseite
ausgerichteten Fingerfräsers eingearbeitet und besitzt, im Grundriss gesehen, eine
bogenförmige Struktur.
[0030] Während der Steuerfirst 51 des Zuhaltungsstiftes 42 a die außen liegende Steuerspur
41 abtastet, wirkt der Steuerfirst 53 des Zuhaltungsstiftes 42 b mit der rippeninnenliegenden
Steuerspur 40 zusammen. Die dort in den Steuerfirst 53 zusammenlaufenden Steuerschrägen
arbeiten zusammen mit der Vertiefung 49. Überragt wird der Steuerfirst 53 von einem
der rippenaußenliegenden Steuerspur 41 zugeordneten Spitzenabschnitt 54. Bezüglich
desselben handelt es sich um einen stufenförmig abgesetzten zylindrischen Zapfen,
welcher den spitzennahen, querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt 54 bildet. Fehlt
zum Beispiel die Unterbrechungsstelle 48 an der rippenaußenliegenden Spur 41, so fehlt
dem Zylinderabschnitt 54' des Zuhaltungsstiftes 42 b der Ausweichfreiraum. Dieser
Zuhaltungsstift 42 b wird demgemäß nicht ordnungsgemäß eingeordnet und sperrt daher
eine Drehverlagerung des Zylinderkerns 7.
[0031] Bezüglich des Zuhaltungsstiftes 42 c ist festzuhalten, dass er in seinem Aufbau dem
Zuhaltungsstift 42 a entspricht. Lediglich die Steuerspur 41 besitzt an der entsprechenden
Stelle eine ebenfalls mittels eines Fingerfräsers angefertigte Vertiefung 55 geringerer
Tiefe.
[0032] Nur der vorschriftsmäßige Schlüssel 3', welcher beide Steuerspuren 40, 41 sowie die
versetzt zueinander liegenden Auflaufschrägen 40', 41' ausbildet, kann vollends in
den Schlüsselkanal 11 eingeschoben werden. Dies geht mit einer Steuerung sämtlicher
Zuhaltungsstifte 14, 42 einher, so dass deren Trennfugen T in der Drehfuge F des Zylinderkerns
7 liegen. Während der Einsteck- bzw. Abzugsbewegung arbeiten die an der Unterbrechungsstelle
48 zugeordneten Schrägen 48', 48" mit den Spitzen der Zuhaltungsstifte 42 zusammen.
Demgemäß kann der Schließzylinder 2' nach erfolgtem Schlüsseleinschub mittels des
Schlüssels 3' geschlossen werden. Schlüssel, die nicht vorschriftsmäßig gestaltete
Steuerspuren ausbilden, ordnen die Zuhaltungsstifte nicht vorschriftsmäßig ein und
bewirken demgemäß eine Schließsperre. Auch der Versatz der Auflaufschrägen 40', 41'
zueinander ist notwendig. Liegen diese deckungsgleich, so wird schon der Einschub
des Schlüssels gesperrt. Durch die der Schlüsselspitze näher liegende Auflaufschräge
40' erfolgt nämlich im Zusammenwirken mit der zugekehrten Steuerschräge des Zuhaltungsstiftes
42 b eine Verlagerung desselben, so dass die Mantelfläche des Zylinderabschnittes
54' des Zuhaltungsstiftes 42 b nicht einschubhemmend wirken kann.
[0033] Um der eingangs erwähnten Perkussionsmethode entgegenzuwirken, weist die den Vertiefungen
49, 52, 55 abgewandte Hochrippenflanke 59' eine zu der Vertiefung 52 koaxiale Fangöffnung
56 auf. Diese ist ebenfalls mittels eines Fingerfräsers eingearbeitet, wobei die Längsachse
des Fingerfräsers senkrecht zur Breitseite des Schlüsselschaftes 21 ausgerichtet ist.
Die zum Einordnen des zugehörigen Zuhaltungsstiftes 42 a notwendige Tiefe T ist geringer
als der tiefstmögliche Einschnittswert Tmax, vergleiche Fig. 25 und 26. Dadurch verbleibt
eine dünne Wandung zwischen der Vertiefung 52 und der Fangöffnung 56. Das Maß D der
Wandung kann etwa bei 0,3 mm liegen. Die Fangöffnungstiefe FT ist so gewählt, dass
bei der Anfertigung eines maximal tief eingeschnittene Vertiefungen 24 aufweisenden
Entsperrelementes 58 und dem damit verbundenen Einschneiden der Vertiefungen 49, 52,
55 bis zur Maximaltiefe Tmax die Fangöffnung 56 den Boden der Vertiefung 52 durchdringt.
Es entsteht hierdurch eine Durchgangsöffnung 57 mit einem Durchmesser, der größer
ist als der des Zylinderabschnitts 54' des Zuhaltungsstiftes 42b. Ein auf diese Weise
hergestelltes Entsperrelement 58, wie es in den Fig. 26 und 27 veranschaulicht ist,
führt dazu, dass beim Einschieben desselben in den Schlüsselkanal der Zylinderabschnitt
54' der federbeaufschlagten Zuhaltung 42b in die Durchgangsöffnung 57 der Fangöffnung
56 eintaucht und dadurch das Entsperrelement 58 im Schlüsselkanal 11 fixiert, so dass
das Sperrelement 58 weder weiter vorgeschoben noch abgezogen werden kann.
[0034] Fig. 28 zeigt eine Alternativlösung auf. Die Fangöffnung 56' ist nun mittels eines
Fingerfräsers von der Hochrippenflanke 59' her eingeschnitten, welcher Fingerfräser
in diesem Falle parallel zur Breitseite des Schlüsselschaftes ausgerichtet ist. Auch
in diesem Fall durchdringt der Boden der bis zur Maximaltiefe vertieften Vertiefung
52 die Fangöffnung 56' und schafft eine Durchgangsöffnung 57 für den Zylinderabschnitt
54' des Zuhaltungsstiftes 42 b. Somit lässt sich auch auf diese Weise zwar ein Entsperrelement
58 erzeugen, welches allerdings nicht in der Lage ist, den Schließzylinder 2' zu schließen.
[0035] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Schließvorrichtung mit einem im Zylindergehäuse (4) und einen darin gelagerten Zylinderkern
(7) aufweisenden Schließzylinder (2, 2') und mit einem in einen Schlüsselkanal (11)
des Zylinderkerns (7) einschiebbaren Flachschlüssel (3, 3'), welcher entweder auf
mindestens seiner einen Breitseite oder auf einer über die Breitseite ragenden Hochrippe
(59) eine Vielzahl von in einer Reihe angeordneten Vertiefungen (24, 49, 52, 55) besitzt,
die eine vom Schließsystem vorgegebene Maximaltiefe haben können, in welche Vertiefungen
(24, 49, 52, 55) die Spitzenabschnitte (17) von Kernstiften (15, 43) zweiteiliger,
im Zylindergehäüse (4) abgefederter Zuhaltungsstifte (14, 42) eintreten, dadurch gekennzeichnet, dass der Spitzenabschnitt (17, 54) mindestens eines Kernstiftes (15, 43) einen spitzennahen,
querschnittsreduzierten Zylinderabschnitt (17', 54') aufweist.
2. Flachschlüssel für eine Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach,
wobei der Schlüssel (3) auf mindestens seiner einen Breitseite eine Vielzahl von in
einer Reihe angeordneten Vertiefungen (24) besitzt, dadurch gekennzeichnet, dass die andere Breitseite eine Tiefrippe (22) aufweist zur Ausbildung des Grundes (24')
einer die Maximaltiefe aufweisenden Vertiefung (24).
3. Schließvorrichtung nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkern (7) mindestens einen den Zuhaltungsstiften (14) gegenüberliegend
angeordneten Zusatzstift (28') aufweist, dessen Spitze (29') in der Freigabestellung
in den der Tiefrippe (22) zugeordneten Querschnitt des Schlüsselkanals (11) ragt und
dass die Tiefrippe (22) von der Schlüsselspitze bis zu diesem Zusatzstift (28') höhenvermindert
ist oder fehlt.
4. Flachschlüssel für eine Schließvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
mit einem zwei sich gegenüberliegende Breitseiten ausbildenden Schlüsselschaft (21),
wobei mindestens die eine Breitseite in Schlüsselschaft-Längserstreckung reihenförmig
hintereinander liegende Vertiefungen (24) zum Eintritt der Spitzenabschnitte (17)
der Kernstifte (15) besitzt, welche Vertiefungen (24) eine vom Schließsystem vorgegebene
Maximaltiefe haben können und die andere Breitseite eine Tiefrippe (22) aufweist zur
Ausbildung des Grundes (24') einer die Maximaltiefe aufweisenden Vertiefung (24),
dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefrippe (22) zumindest gegenüberliegend der in Schlüsseleinsteckrichtung ersten
Vertiefung (24) höhenvermindert ausgestaltet ist oder fehlt.
5. Flachschlüssel nach Anspruch 4 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine der Tiefrippe (22) gegenüberliegende Hochrippe (23), die sich insbesondere nur
über eine Teillänge der Schlüsselschaft-Längserstreckung gegebenenfalls in verschiedener
Höhe erstreckt.
6. Flachschlüssel für einen Schließzylinder nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die den Vertiefungen (24, 49, 52, 55) abgewandte Breitseite oder Hochrippenflanke
(59') mindestens eine zu einer Vertiefung (24 bzw. 52) koaxiale Fangöffnung (36 bzw.
56) aufweist, wobei die zum Einordnen des zugehörigen Zuhaltungsstiftes notwendige
Tiefe (T) geringer ist als der tiefstmögliche Einschnittswert (Tmax) und die Fangöffnungstiefe
(FT) so gewählt ist, dass sie den Boden der bis zur Maximaltiefe (Tmax) vertieften
Vertiefung (24, 52) durchdringt.