Gebiet der Erfindung:
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Strömungsmaschine, wie eine Turbine, eine Sekundärluftpumpe,
insbesondere aber auf einen Turbolader. Im einzelnen handelt es sich um eine Strömungsmaschine
mit einem ein Turbinengehäuse mit mindestens einem Zufuhrkanal für ein treibendes
Fluid, wie das Abgas eines Verbrennungsmotors, in dem mindestens ein Turbinenrotor
um eine Rotationsachse herum drehbar gelagert ist, dem das Fluid über ein den Turbinenrotor
radial außen umgebenden L eitgitter variabler T urbinengeometrie zuführbar ist. Das
Leitgitter weist einen Schaufellagerring auf, an dem jeweils an einer zugehörigen
Achse eine Vielzahl von um ihre jeweilige Achse verstellbaren Schaufeln in einem axial
begrenzten Schaufelraum rund um den Turbinenrotor gelagert ist, dem Abgas so über
die Schaufeln in einstellbarer Menge zuführbar ist, welcher Schaufellagerring die
eine axiale Begrenzung eines Schaufelraumes bildet, und mit einer Abstandhalteeinrichtung
zur Sicherung eines axialen Abstandes für die freie Beweglichkeit der Schaufeln, welche
Abstandhalteeinrichtung mindestens einen den Schaufellagerring durchsetzenden Bolzen,
Stift od.dgl. aufweist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Ein derartiger Turbolader und ein derartiger Schaufellagerring ist beispielsweise
aus der EP-A-0 226 444 bzw. der US-A-5,146,752 bekannt geworden. Dabei wird die axiale
Dimension des Schaufelraumes durch auf Schraubbolzen darübergeschobene abstandhaltende
Distanzhülsen gesichert, welche natürlich einen den Bolzendurchmesser deutlich übersteigenden
Außendurchmesser besitzen müssen. Die Anmelderin hat auch in einer älteren Anmeldung
vorgeschlagen, Abstandhalter etwa in Noppenform integral mit einem Ring auszubilden,
wobei diese Abstandhalter jeweils von einem Bolzen durchsetzt werden.
Kurzfassung der Erfindung
[0003] Die Erfindung geht in einem ersten Schritt von der Erkenntnis aus, daß der Wirkungsgrad
einer Strömungsmaschine natürlich von einer möglichst hohen Umsetzung der im treibenden
Fluid vorhandenen Energie in Umdrehungen des Turbinenrades abhängt. Jede Störung bzw.
jeder Widerstand innerhalb des Strömungspfades muß daher den Wirkungsgrad in unerwünschter
Weise vermindern. Auf Grund dieser Erkenntnis wurde in einem weiteren Schritt untersucht,
wie die Strömung in einer derartigen Maschine verbessert werden kann. Dabei stellte
sich heraus, daß die bisher über dem bzw. den verbindenden Bolzen liegenden Distanzhülsen
bzw. Distanznoppen rund um den Turbinenrotor und insbesondere im Verbindungsweg zwischen
Zufuhrkanal und Turbinenrotor eine nicht unerhebliche Wirbelbildung verursachen, die
zur Verminderung des Wirkungsgrades beiträgt.
[0004] Erfindungsgemäß wird nun das so festgestellte Problem dadurch gelöst, daß der jeweilige
Bolzen, Stift od.dgl. selbst als Abstandhalteeinrichtung ausgebildet ist, indem er
zwischen dem Schaufellagerring und einem im Turbinengehäuse vorgesehenen Teil einenends
eingesetzt und mindestens andernends mit Hilfe eines im geschmolzenen Zustand auftragbaren,
aber sodann temperaturbeständigen Verbindungsmateriales auf den axialen Abstand des
Schaufellagerraumes festgelegt ist. Damit liegt nur noch der Durchmesser des Bolzens
oder Stiftes im Verbindungsweg des Fluides zum Turbinenrotor, d.h. es ergibt sich
ein wesentlich geringerer Strömungswiderstand als bisher. Kurz gesagt, besteht die
Erfindung in der Verwendung des Bolzens oder Stiftes selbst und ohne eine verdickende
Ummantelung als Abstandhalter. Dabei soll unter "temperaturbeständig" ein Material
verstanden werden, welches bei den im Betrieb der Strömungsmaschine, und insbesondere
eines Turboladers, vorkommenden Temperaturen nicht die nötige Festigkeit verliert.
[0005] Das im geschmolzenen Zustand auftragbare, aber sodann temperaturbeständige Verbindungsmaterial
kann im Prinzip ein Lötmaterial sein, weil es Lötmaterialien gibt, die selbst die
Temperaturen eines Turboladers aushalten (bei anderen Strömungsmaschinen mit geringeren
Betriebstemperaturen ist dies sowieso kein Problem). Bevorzugt ist es jedoch im allgemeinen,
wenn die Festlegung der Entfernung durch Verschweißen gegeben ist.
[0006] Zwar wäre es an sich möglich, den jeweiligen Bolzen an beiden Enden anzulöten oder
anzuschweißen. Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Bolzen, Stift od.dgl. einenends ein
Gewinde zum Verschrauben aufweist und nur andernends mit Hilfe des Verbindungsmateriales
festgelegt ist, zumal durch die einseitige Verbindung über das schmelzbare Verbindungsmaterial
ja auch eine Sicherung gegen Verdrehen des jeweiligen Bolzens gegeben ist.
[0007] Im Prinzip kann der der im Turbinengehäuse vorgesehene Teil eine Wandung des Turbinengehäuses
selbst sein, doch ist es bevorzugt, wenn er von einem dem Schaufellagerring gegenüberliegender
Montagering gebildet ist, weil auf diese Weise eine Vormontage des Leitgitters außerhalb
des Turbinengehäuses erfolgen kann und das so vormontierte Leitgitter nur mehr im
Turbinengehäuse befestigt zu werden braucht.
[0008] Im Rahmen der Erfindung ist es an sich durchaus möglich, den Bolzen oder Stift von
der Seite des Teiles des Turbinengehäuses, also der Gehäusewand bzw. dem Montagering
her, einzusetzen und etwa am Schaufellagerring mit Hilfe des Verbindungsmateriales
(in diesem Falle im allgemeinen ein Lötmaterial) festzulegen. Bevorzugt ist es allerdings,
wenn der Bolzen, Stift od.dgl. im Schaufellagerring eingeschraubt und am gegenüberliegenden
Ende mit Hilfe des im geschmolzenen Zustand auftragbaren, aber sodann temperaturbeständigen
Verbindungsmateriales befestigt ist.
[0009] Um den Strömungswiderstand weiter herabzusetzen, ist es im Rahmen der Erfindung durchaus
möglich, daß der Bolzen, Stift od.dgl. mindestens über die den Schaufellagerraum durchquerende
Länge ein wenigstens annähernd gegen die Rotationsachse weisenden Strömungsprofil,
also z.B. etwa ein tropfenförmiges Profil ähnlich etwa einem Flugzeug- oder Schiffrumpf,
besitzt.
[0010] Wie erwähnt, bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Verfahren zum Herstellen
eines Leitgitters für eine erfindungsgemäße Strömungsmaschine. Dieses Verfahren ist
dadurch gekennzeichnet, daß erst zwischen Schaufellagerring und dem im Turbinengehäuse
(2) vorgesehenen bzw. vorzusehenden Teil mindestens ein entfernbarer Abstandhalter
entsprechend dem gewünschten SOLL-Abstand eingesetzt wird, daß der Bolzen, Stift od.dgl.
erst dann auf die so bestimmte Entfernung festgelegt wird, worauf der bzw. die Abstandhalter
entfernt wird bzw. werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0011] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines in der Zeichnung schematisch dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispieles.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Turbolader in Perspektivansicht, teilweise im Schnitt, an dem die vorliegende
Erfindung zur Anwendung kommt; und
- Fig. 2
- einen vergrößerten Schnitt, welcher die Abstandhalteeinrichtung gemäß der Erfindung
veranschaulicht; und
- Fig. 3
- einen gegenüber Fig. 2 vergrößerten Schnitt durch eine besondere Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Abstandhaltebolzens nach der Linie III-III der Fig. 2.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Gemäß Fig. 1 weist ein Turbolader 1 in üblicher Weise einen Turbinengehäuseteil 2
und einen damit verbundenen Kompressorgehäuseteil 3 auf, die entlang einer Rotationsachse
R angeordnet sind. Der Turbinengehäuseteil 2 ist teilweise im Schnitt gezeigt, so
daß darin ein Schaufellagerring 6 ein radial äußeres Leitgitter bildende, über den
Umfang verteilte Leitschaufeln 7 um ihre den Schaufellagerring 6 durchsetzenden Schwenkachsen
8 verdreht, so daß sie zwischen einander Düsenquerschnitte bilden, die je nach der
Lage der Leitschaufeln 7, nämlich radial (wie dargestellt) oder mehr tangential, größer
oder kleiner sind und den in der Mitte an der Achse R gelegene Turbinenrotor 4 mehr
oder weniger mit dem über einen Zufuhrkanal 9 zugeführten und über einen zentralen
Stutzen 10 abgeführten Abgas eines Verbrennungsmotors beaufschlagen, um über den Turbinenrotor
4 einen auf derselben Welle sitzenden Kompressorrotor 21 anzutreiben. Es versteht
sich, daß im Falle anderer Strömungsmaschinen mit einem Leitgitter variabler Geometrie
auch andere Fluide zum Einsatz kommen können.
[0014] Um die Bewegung bzw. die Lage der Leitschaufeln 7 zu steuern, ist eine Betätigungseinrichtung
11 vorgesehen. Diese kann an sich beliebiger Natur sein, doch ist es bevorzugt, wenn
sie, in an sich herkömmlicher Weise, ein Steuergehäuse 12 aufweist, das die Steuerbewegung
eines an ihr befestigten Stößelgliedes 14 steuert, dessen Bewegung in an sich bekannter
Weise auf einen hinter dem Schaufellagerring 6 (links dahinter in Fig. 1) gelegenen
Verstellring 5 in eine leichte Drehbewegung desselben umzusetzen. Durch diese Drehbewegung
werden über die Wellen 8 die Leitschaufeln 7 hinsichtlich ihrer Drehlage relativ zum
Turbinenrotor 4 so verstellt, daß sie aus einer etwa tangential verlaufenden einen
Extremstellung in eine etwa radial verlaufende andere Extremlage verstellbar sind.
Dadurch wird das über den Zufuhrkanal zugeführte Abgas eines Verbrennungsmotors mehr
oder weniger dem Turbinenrotor 4 zugeführt, bevor es bei dem sich entlang der Drehachse
R erstreckenden Axialstutzen 10 wieder austritt. An Stelle von ein Drehmoment übertragenden
Wellen 8 ist es auch bekannt (US-A-4,300,869), einen bloßen Achsstummel vorzusehen,
und die Betätigung der Schaufeln über Schlitze oder Nuten vorzunehmen.
[0015] Zwischen dem Schaufellagerring 6 und einem ringförmigen Teil 15 des Turbinengehäuseteiles
2 verbleibt ein relativ schmaler Raum 13 um den Schaufeln 7 eine freie Beweglichkeit
zu gestatten. Natürlich darf dieser Schaufelraum 13 nicht wesentlich größer als die
Breite der Schaufeln 7 sein, weil dann die Abgasenergie Leckverluste erleiden würde.
Anderseits darf der Schaufelraum 13 aber auch nicht zu knapp bemessen sein, weil dann
die Schaufeln 7 klemmen könnten. Dies ist auch deshalb besonders bedeutsam, weil ja
gerade im Falle eines Turboladers 1 durch die heißen Abgase mit einer gewissen Wärmedehnung
des Materials gerechnet werden muß.
[0016] Um daher diesen Schaufelraum 13 bzw. den Abstand des Schaufellagerringes 6 vom gegenüberliegenden
Lagerring 15 des Turbinengehäuses 2 zu sichern, ohne dabei eine starke Verwirbelung
der aus dem Zufuhrkanal 9 zum Turbinenrotor 4 strömenden Abgase in Kauf nehmen zu
müssen, wird erfindungsgemäß als Abstandhalter mindestens ein relativ dünner Befestigungsbolzen
16 verwendet, dessen Befestigung nun an Hand der Fig. 2 geschildert werden soll.
[0017] Gemäß Fig. 2 ist das Turbinengehäuse 2 mit einem Flansch 17 eines Lagergehäuses verbunden,
von dem ein Zylinderstück 40 in das Turbinengehäuse 2 ragt und die Welle 35 des Turbinenrotors
4 lagert. Das Turbinengehäuse 2 umfaßt den bereits erwähnten, den Turbinenrotor 4
umgebenden Zufuhrkanal 9 für das den Turbinenrotor 4 antreibende Fluid, einen Rotorraum
23 und den Axialstutzen 10, durch welchen das Fluid bzw. das Abgas wieder abgegeben
wird.
[0018] Um dem Turbinenrotor 4 Fluid in geregelter bzw. gesteuerter Menge zuzuführen, ist
am Ausgang des Zufuhrkanales 9 bzw. vor dem Rotorraum 23 eine Einrichtung vorgesehen,
die in der Fachwelt unter der Bezeichnung "Leitgitter variabler Turbinengeometrie"
bekannt ist. Dieses Leitgitter weist im wesentlichen einen den Turbinenrotor 4 konzentrisch
umgebenden Kranz von beweglichen, in einem Schaufelraum 13 untergebrachten Leitschaufeln
7 auf, die an den mit ihnen fest verbundenen Verstellwellen 8 (Fig. 1) in einem den
Turbinenrotor 4 koaxial umgebenden Schaufellagerring 6 gelagert sind.
[0019] Die Verdrehung bzw. Verstellung der Verstellwellen 8 kann in an sich bekannter Weise
über die Betätigungseinrichtung 11 mit dem Steuergehäuse 12 erfolgen, das die Steuerbewegung
des an ihr befestigten, lediglich strich-punktiert angedeuteten Stößelgliedes 14 (Fig.
1) steuert, dessen Bewegung über einen Betätigungshebel 18, eine mit diesem verbundene
Betätigungswelle 19 und beispielsweise über einen in eine Öffnung eines hinter dem
Schaufellagerring 6 gelegenen Verstellringes 5 eingreifenden Exzenter 20 in eine leichte
Drehbewegung dieses Ringes 5 rund um die Achse R umgesetzt wird. Denn in des Verstellringes
5 sind können in bekannter Weise die freien Hebelenden oder Köpfe gelagert sein, die
an den Verstellwellen 8 befestigt sind (in Fig. 1 links der Welle 8).
[0020] Durch diese Drehbewegung werden über die Wellen 8 die Leitschaufeln 7 hinsichtlich
ihrer Drehlage relativ zum Turbinenrotor 4 so verstellt, daß sie aus einer etwa tangential
verlaufenden einen Extremstellung in eine etwa radial verlaufende andere Extremlage
verstellbar sind. Dadurch wird das über den Zufuhrkanal zugeführte Abgas eines Verbrennungsmotors
mehr oder weniger dem Turbinenrotor 4 zugeführt, bevor es bei dem sich entlang der
Drehachse R erstreckenden Axialstutzen 10 wieder austritt. All diese Anordnungen sind
im Prinzip bekannt. Dabei kann der Verstellring 5 über Wälzkörper 22 in einem Käfigring
23 auf einer Schulter 32 des Schaufellagerringes 6 abrollend gelagert sein, wie es
einem älteren Vorschlag der Anmelderin entspricht.
[0021] Um nun die axiale (bezogen auf die Achse R) Dimension des Schaufelraumes 13 zu sichern,
ist es vorteilhaft, an Stelle der Begrenzung desselben einerseits durch den Schaufellagerring
6 und anderseits durch den von einer Ringwand des Turbinengehäuses 2 gebildeten Lagerring
15 einen Montagering 29 zwischenzuschalten, der beispielsweise auf einer ringförmigen
Schulter 24 des Turbinengehäuses bzw. der Lagerwand 15 aufgeschoben wird. Denn auf
diese Weise ist es möglich, den Schaufellagerring 6 mit dem darauf reitenden Verstellring
5 auf der einen Seite, samt den Schaufel 7 und dem Montagering 29 auf der anderen
Seite vorzumontieren und dann (vor dem Montieren des Lagergehäuses mit dem Teil 40)
in das Turbinengehäuse 2 bzw. die Ringschulter 24 einzuschieben.
[0022] Um dabei den nötigen axialen Abstand für den Schaufelraum 13 z sichern, wird bei
der Vormontage eine Abstandhalteschraube 16, zweckmäßig von der Seite des Montageringes
29 her, in eine Gewindebohrung 25 des Schaufellagerringes 6 einzuschrauben. Die Schraube
16 ist vorzugsweise eine Stiftschraube, die gemeinhin auch als Wurm- oder Madenschraube
bekannt ist und eine kopflose Schraube darstellt. Dabei ist die Tiefe des Eindringens
der Schraube 16 in die Bohrung 25 nicht kritisch. Die Stiftschraube 16 weist bevorzugt
im Anschluß an den Schraubabschnitt 26 eine glatte Oberfläche auf (ist also im Schaufellagerraum
13 ohne Gewinde), um der Strömung einen möglichst geringen Widerstand entgegenzusetzen.
Dabei weist die zylindrische Oberfläche der Stiftschraube 16 zweckmäßig eine maximale
Rauhigkeitszahl Rz von 25, bevorzugt von maximal 16, auf.
[0023] Anschließens wird in den Schaufellagerraum 13 ein Abstandhalter mit den gewünschten
Maßen, z.B. ein Holzstück der entsprechenden Dicke oder ein anderer Körper, eingesetzt,
so daß damit die SOLL-Breite des Schaufelraumes 13 bestimmt wird. Sodann wird dieser
Abstand durch Verlöten oder (bevorzugt) Verschweißen der Schraube 16 mit Hilfe einer
Schweißnaht 30 gesichert, wobei sich gleichzeitig auch eine Verdrehungssicherung für
die Schraube 16 ergibt und ein unbeabsichtigtes Herausdrehen aus der Gewindebohrung
25 infolge von Erschütterungen bzw. Vibrationen wirksam vermieden ist. Der aus Holz
oder einem anderen Material bestehende Abstandhalter kann dann nach der Vormontage
des Leitgitters mit den Leitschaufeln 7 einfach entfernt werden. Gerade wenn das Leitgitter
vormontiert wird, bevor man es in das Turbinengehäuse 2 einschiebt, lassen sich für
die Anbringung des erweichten Verbindungsmaterials leicht Löt- bzw. Schweißautomaten
benutzen, so daß das erfindungsgemäße Verfahren kostengünstig durchgeführt werden
kann.
[0024] Es versteht sich, daß die Anordnung auch umgekehrt sein könnte, indem die Schraube
16 in den Montagering 29 eingeschraubt und am Schaufellagerring 6 verschweißt, bevorzugt
aber verlötet wird. Auch wäre es möglich, den Bolzen 16 ohne Gewinde auszubilden und
an beiden Enden zu verlöten oder zu verschweißen. Ferner ist verständlich, daß man
auch Distanzhülsen an den Abstandschrauben 16 verwenden könnte, doch bräuchten diese
dann keine Axialkräfte aufzunehmen und könnten daher dünner, d.h. mit weniger Strömungswiderstand
als beim Stand der Technik, ausgeführt werden. In diesem letzteren Fall müssten also
die Abstandhalter gar nicht entfernt werden. Für eine solche verbleibende Hülse gilt
dann vorzugsweise dasselbe, was oben hinsichtlich der Oberfläche der Stiftschraube
und deren Glätte gesagt wurde.
[0025] Eine zusätzliche Maßnahme zur Verbesserung der Strömungsverhältnisse vom Zufuhrkanal
9 zum Rotorraum 23 kann darin gelegen sein, daß der Bolzen, Stift od.dgl. 16 mindestens
über die den Schaufellagerraum 13 durchquerende Länge ein wenigstens annähernd gegen
die Rotationsachse R weisenden Strömungsprofil besitzt, wie dies an Hand der Fig.
3 veranschaulicht ist. Dabei ist anschließend an den kreisrunden Gewindeabschnitt
26 der Schraube 16 ein etwa tropfenförmiges Strömungsprofil 31 vorgesehen, welches
nach unten (bezogen auf die Fig. 2 und 3) in Richtung auf die Rotationsachse R weist.
Diese Ausbildung erleichtert auch die teilweise Einbringung der Schweißnaht 30 (Fig.
2) zwischen den Endabschnitt des Bolzens 16 und die Innenflächen der ihn aufnehmenden
Bohrung des Montageringes 29. Das Strömungsprofil kann dabei in der jeweils gewünschten
Weise optimiert werden, wie es aus dem Schiffsbau oder dem Flugzeugbau bekannt ist,
beispielsweise indem auch die nach oben weisende Seite des Bolzens 16 mehr oder weniger
zugespitzt wird.
[0026] In jedem Falle ist ersichtlich, daß durch die Verwendung nur eines Bolzens (Schraube,
Stift od.dgl.), an Stelle eines solchen mit einer ihn umgebenden Ummantelung für die
Abstandssicherung, der Strömungswiderstand vermindert wird. Im Prinzip würde es evt.
genügen, nur den Abstand an der Einmündung des Zufuhrkanales 9 so zu sichern, wogegen
an anderen Stellen eine herkömmliche Abstandssicherung vorgesehen werden kann, doch
versteht es sich, daß es bevorzugt ist, wenn der Abstand über den ganzen Umfang des
Schaufellagerringes 6 gegenüber dem Montagering 29 bzw. dem von einer Turbinengehäusewand
gebildeten Lagerring 15 (Fig. 1) in der erfindungsgemäßen Weise gesichert wird.
[0027] In Fig. 2 wurde eine Stiftschraube 16 als Abstandhaltebolzen gezeigt, bei welcher
der Schraubenschlitz 33 an dem dem Gewindeabschnitt 26 gegenüberliegenden Ende der
Schraube 16 vorgesehen ist. Dies ist natürlich nicht unbedingt erforderlich, vielmehr
könnte der Schraubenschlitz 33 auch am selben Ende vorgesehen werden. Statt einer
Stiftschraube 16 ließe sich auch eine Kopfschraube verwenden, doch wird damit die
Anbringung der Schweißnaht 30 unter Umständen schwieriger oder ineffizienter.
Bezugszeichenliste
[0028]
1 |
Turbolader |
2 |
Turbinengehäuse |
3 |
Kompressorgehäuse |
4 |
Turbinenrotor |
5 |
Verstellring |
6 |
Schaufellagerring |
7 |
Schaufeln |
8 |
Welle v. 7 |
9 |
Zufuhrkanal |
10 |
zentraler Stutzen |
11 |
Betätigungseinrichtung |
12 |
Steuergehäuse |
13 |
Schaufelraum |
14 |
Stößelglied |
15 |
Lagerring v. 2. |
16 |
Abstandhaltebolzen |
17 |
Flansch |
18 |
Betätigungshebel |
19 |
Betätigungswelle |
20 |
Exzenter |
21 |
Kompressorrotor |
22 |
Wälzkörper |
23 |
Käfigring |
24 |
ringförmige Schulter |
25 |
Gewindebohrung v. 6 |
26 |
Gewindeabschnitt v. 16 |
29 |
Montagering |
30 |
Schweißnaht |
31 |
Strömungsprofil |
32 |
Schulter |
33 |
Schraubenschlitz |
|
|
35 |
Welle v. 4 |
40 |
Zylinderstück des Lagergehäuses |
1. Strömungsmaschine, die folgendes aufweist:
ein Turbinengehäuse (2) mit mindestens einem Zufuhrkanal (9) für ein treibendes Fluid,
in dem
mindestens ein Turbinenrotor (4) um eine Rotationsachse herum drehbar gelagert ist,
und dem das Fluid über
ein den Turbinenrotor (4) radial außen umgebenden Leitgitter variabler Turbinengeometrie
zuführbar ist, welches Leitgitter einen Schaufellagerring (6) aufweist, an dem jeweils
an einer zugehörigen Achse (8) eine Vielzahl von um ihre jeweilige Achse (8) verstellbaren
Schaufeln (7) in einem axial begrenzten Schaufelraum (13) rund um den Turbinenrotor
(4) gelagert ist, dem Fluid so über die Schaufeln (7) in einstellbarer Menge zuführbar
ist, welcher Schaufellagerring (6) die eine axiale Begrenzung eines Schaufelraumes
(13) bildet, und mit einer Abstandhalteeinrichtung zur Sicherung eines axialen Abstandes
für die freie Beweglichkeit der Schaufeln (7), welche Abstandhalteeinrichtung mindestens
einen den Schaufellagerring durchsetzenden Bolzen, Stift od.dgl. (16) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der jeweilige Bolzen, Stift od.dgl. (16) selbst als Abstandhalteeinrichtung ausgebildet
ist, indem er zwischen dem Schaufellagerring (6) und einem im Turbinengehäuse (2)
vorgesehenen Teil (15; 29) einenends eingesetzt und mindestens andernends mit Hilfe
eines im geschmolzenen Zustand auftragbaren, aber sodann temperaturbeständigen Verbindungsmateriales
(30) auf den axialen Abstand des Schaufellagerraumes (13) festgelegt ist.
2. Strömungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Turbolader (1) mit einem an der Welle (35) des Turbinenrotors (4) sitzenden
Kompressorrotor (21) ausgebildet ist.
3. Strömungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Festlegung der Entfernung durch Verschweißung (30) gegeben ist.
4. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen, Stift od.dgl. (16) einenends ein Gewinde (26) zum Verschrauben aufweist
und nur andernends mit Hilfe des Verbindungsmateriales (30) festgelegt ist.
5. Strömungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen, Stift od.dgl. (16) als Stiftschraube ausgebildet ist.
6. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der im Turbinengehäuse (2) vorgesehene Teil ein dem Schaufellagerring (6) gegenüberliegender
Montagering (29) ist.
7. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen, Stift od.dgl. (16) im Schaufellagerring (6) eingeschraubt und am gegenüberliegenden
Ende mit Hilfe des im geschmolzenen Zustand auftragbaren, aber sodann temperaturbeständigen
Verbindungsmateriales (30) befestigt ist.
8. Strömungsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen, Stift od.dgl. (16) mindestens über die den Schaufellagerraum (13) durchquerende
Länge eine glatte Oberfläche, beispielsweise mit einer Rauhigkeitszahl von maximal
25, insbesondere von maximal 16, aufweist und/oder ein wenigstens annähernd gegen
die Rotationsachse (R) weisenden Strömungsprofil (31) besitzt.
9. Verfahren zum Herstellen eines Leitgitters nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß erst zwischen Schaufellagerring (6) und dem im Turbinengehäuse (2) vorgesehenen bzw.
vorzusehenden Teil (15; 29) mindestens ein entfernbarer Abstandhalter entsprechend
dem gewünschten SOLL-Abstand eingesetzt wird, daß der Bolzen, Stift od.dgl. (16) erst
dann auf die so bestimmte Entfernung festgelegt wird, worauf der bzw. die Abstandhalter
gegebenenfalls entfernt wird bzw. werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitgitter unter Einhaltung der Schritte des Anspruches 8 vormontiert und erst
danach in das Turbinengehäuse (2) eingesetzt wird.