[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Hitzeschildelement, insbesondere für die Innenauskleidung
einer Brennkammer oder eines Ofens. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Brennkammer
mit einer aus Hitzeschildelementen gebildeten Innenauskleidung sowie eine Gasturbine
mit einer Brennkammer.
[0002] Ein thermisch und/oder thermomechanisch hoch belasteter Brennraum, wie beispielsweise
ein Brennofen, ein Heißgaskanal oder eine Brennkammer in einer Gasturbine, in dem
ein heißes Medium erzeugt und/oder geführt wird, ist zum Schutz vor zu hoher thermischer
Beanspruchung mit einer entsprechenden Auskleidung versehen. Die Auskleidung besteht
üblicherweise aus hitzeresistentem Material und schützt eine Wandung des Brennraums
vor dem direkten Kontakt mit dem heißen Medium und der damit verbundenen starken thermischen
Belastung.
[0003] Die US-Patentschrift 4,840,131 betrifft eine Befestigung von keramischen Auskleidungselementen
an einer Wand eines Ofens. Hierbei ist ein Schienensystem, welches an der Wand befestigt
ist. Die Auskleidungselemente weisen eine rechteckige Form mit planarer Oberfläche
auf und bestehen aus einem Wärme isolierenden, feuerfesten, keramischen Fasermaterial.
[0004] Die US-Patentschrift 4,835,831 behandelt ebenfalls das Aufbringen einer feuerfesten
Auskleidung aus einer Wand eines Ofens, insbesondere einer vertikal angeordneten Wand.
Auf die metallische Wand des Ofens wird eine aus Glas-, Keramik-, oder Mineralfasern
bestehende Schicht aufgebracht. Diese Schicht wird durch metallische Klammern oder
durch Kleber an der Wand befestigt. Auf dieser Schicht wird ein Drahtnetz mit wabenförmigen
Maschen aufgebracht. Das Maschennetz dient ebenfalls der Sicherung der Schicht aus
Keramikfasern gegen ein Herabfallen. Zusätzlich befestigt wird mittels eines Bolzens
eine gleichmäßige geschlossene Oberfläche aus feuerfestem Material aufgebracht. Mit
dem beschriebenen Verfahren wird weitgehend vermieden, dass während des Aufsprühens
auftreffende feuerfeste Partikel zurückgeworfen werden, wie dies bei einem direkten
Aufsprühen der feuerfesten Partikel auf die metallische Wand der Fall wäre.
[0005] Eine keramische Auskleidung der Wandungen von thermisch hoch beanspruchten Brennräumen,
beispielsweise von Gasturbinenbrennkammern, ist in der EP 0 724 116 A2 beschrieben.
Die Auskleidung besteht aus Wandelementen aus hochtemperaturbeständiger Strukturkeramik,
wie z. B. Siliziumcarbid (SiC) oder Siliziumnitrit (Si
3N
4). Die Wandelemente sind mechanisch mittels eines zentralen Befestigungsbolzens federelastisch
an einer metallischen Tragstruktur (Wandung) der Brennkammer befestigt. Zwischen dem
Wandelement und der Wandung des Brennraums ist eine dicke thermische Isolationsschicht
vorgesehen, so dass das Wandelement von der Wandung der Brennkammer entsprechend beabstandet
ist. Die im Verhältnis zum Wandelement etwa drei mal so dicke Isolationsschicht besteht
aus keramischem Fasermaterial, das in Blöcken vorgefertigt ist. Die Abmessungen und
die äußere Form der Wandelemente sind an der Geometrie des auszukleidenden Raumes
anpassbar.
[0006] Eine andere Art der Auskleidung eines thermisch hoch belasteten Brennraums ist in
der EP 0 419 787 B1 angegeben. Die Auskleidung besteht aus Hitzeschildelementen, die
mechanisch an einer metallischen Wandung des Brennraumes gehaltert sind. Die Hitzeschildelemente
berühren die metallische Wandung direkt. Um eine zu starke Erwärmung der Wand zu vermeiden,
z. B. in Folge eines direkten Wärmeübergangs vom Hitzeschildelement oder durch Eindringen
von heißem Medium in die durch die voneinander angrenzenden Hitzeschildelementen gebildeten
Spalte, wird der von der Wandung des Brennraums und dem Hitzeschildelement gebildete
Raum mit Kühl- bzw. Sperrluft beaufschlagt. Die Sperrluft verhindert das Vordringen
von heißen Medium bis zur Wandung und kühlt gleichzeitig die Wandung und das Hitzeschildelement.
[0007] Die WO 99/47874 betrifft ein Wandsegment für einen Brennraum sowie einen Brennraum
einer Gasturbine. Hierbei wird ein Wandsegment für einen Brennraum, welcher mit einem
heißen Fluid, z. B. ein Heißgas, beaufschlagbar ist, mit einer metallischen Tragstruktur
und einem auf der metallischen Tragstruktur befestigten Hitzeschildelements angegeben.
Zwischen die metallische Tragstruktur und das Hitzeschildelement wird eine verformbare
Trennlage eingefügt, die mögliche Relativbewegungen des Hitzeschildelements und der
Tragstruktur aufnehmen und ausgleichen soll. Solche Relativbewegungen können beispielsweise
in der Brennkammer einer Gasturbine, insbesondere einer Ringbrennkammer, durch unterschiedliches
Wärmedehnverhalten der verwendeten Materialien und durch Pulsationen im Brennraum,
die bei einer unregelmäßigen Verbrennung zur Erzeugung des heißen Arbeitsmediums entstehen
können, hervorgerufen werden. Zugleich bewirkt die Trennschicht, dass das relativ
unelastische Hitzeschildelement insgesamt flächiger auf der Trennschicht und der metallischen
Tragstruktur aufliegt, da das Hitzeschildelement teilweise in die Trennschicht eindringt.
Die Trennschicht kann so fertigungsbedingte Unebenheiten an der Tragstruktur und/oder
dem Hitzeschildelement, die lokal zu einem ungünstigen punktuellen Krafteintrag führen
können, ausgleichen.
[0008] Insbesondere bei Wänden von Hochtemperaturgasreaktoren, wie z. B. von unter Druck
betriebenen Gasturbinenbrennkammern, müssen mit geeigneten Brennkammerauskleidungen
ihre tragenden Strukturen gegen einen Heißgasangriff geschützt werden. Keramische
Materialien bieten sich hierfür im Vergleich zu metallischen Werkstoffen aufgrund
ihrer hohen Temperaturbeständigkeit, Korrosionsbeständigkeit und niedrigen Wärmeleitfähigkeit
idealerweise an.
[0009] Wegen materialtypischer Wärmedehnungseigenschaften unter im Rahmen des Betriebs typischerweise
auftretenden Temperaturunterschieden (Umgebungstemperatur bei Stillstand, maximale
Temperatur bei Volllast) muss die Wärmebeweglichkeit keramischer Hitzeschilde in Folge
temperaturabhängiger Dehnung gewährleistet sein, damit keine bauteilzerstörenden Wärmespannungen
durch Dehnungsbehinderung auftreten. Dies kann erreicht werden, indem die vor Heißgasangriff
zu schützende Wand durch eine Vielzahl von in ihrer Größe begrenzten, einzelnen keramischen
Hitzeschildern, z. B. Hitzeschildelemente aus einer technischen Keramik, ausgekleidet
wird. Wie bereits oben im Zusammenhang mit der EP 0 419 487 B1 diskutiert, müssen
zwischen den einzelnen keramischen Hitzeschildelementen entsprechende Dehnspalten
vorgesehen werden, die aus Sicherheitsgründen auch im Heißzustand auslegungsgemäß
nie völlig geschlossen sein dürfen. Es muss dabei sichergestellt werden, dass das
Heißgas nicht über die Dehnspalte die tragende Wandstruktur übermäßig erwärmt. Der
einfachste und sicherste Weg, um dies in einer Gasturbinenbrennkammer zu vermeiden,
ist dabei die Spülung der Dehnspalte mit Luft, so genannte Sperrluftkühlung. Hierzu
kann die Luft verwendet werden, die ohnehin zur Kühlung von Halterungselementen für
die keramischen Hitzeschilde erforderlich ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hitzeschildelement anzugeben, das bei
einer hohen Festigkeit eine besonders lange Lebensdauer aufweisen. Des Weiteren sollen
eine besonders wartungsarme Brennkammer sowie eine Gasturbine mit einer derartigen
Brennkammer angegeben werden.
[0011] Bezüglich des Hitzeschildelements wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst mit einem
aus einem verfestigten gegossen keramischen Werkstoff gebildeten Grundkörper, in den
eine Anzahl von Verstärkungselementen eingebracht ist.
[0012] Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass ein für eine besonders hohe
Lebensdauer ausgelegtes Hitzeschildelement in besonderem Maße an die extremen Einsatzbedingungen
angepasst sein sollte. Um dies zu ermöglichen und eine besonders hohe Zahl an Freiheitsgraden
für individuelle Anpassungsmaßnahmen bereitzustellen, ist unter Abkehr von der bisher
üblichen Herstellung der Hitzeschildelemente durch Pressen nunmehr eine Herstellung
durch Gießen vorgesehen. Allerdings könnte bei einem gegossenen Keramikhitzeschild
aufgrund einer vergleichsweise nur geringen Zugfestigkeit insbesondere in Längs- und
Querrichtung des Hitzeschildelementes die Lebensdauer des Hitzeschildelementes begrenzt
sein. Um daher ein auf einem gegossenen Grundkörper basierendes Hitzeschildelement
zur Nutzung der damit erreichbaren gestalterischen Freiheitsgrade zum Einsatz in einer
Brennkammer nutzbar zu machen, sollten für eine lange Lebensdauer und eine erhöhte
passive Sicherheit besondere Maßnahmen zur strukturellen Verstärkung des Grundkörpers
vorgenommen werden, die insbesondere auch den Zusammenhalt des Grundkörpers im Falle
einer möglichen Rissbildung verbessern.
[0013] Insbesondere für eine erhöhte Zugfestigkeit und zur Reduzierung von Risslängen, die
durch thermische und thermomechanische Belastungen auftreten könnten, sind daher Verstärkungselemente
vorgesehen, die in den Grundkörper des Hitzeschildelements integriert sind. Dabei
sollten diese Verstärkungselemente fest mit dem Hitzeschildelement verbunden sein,
um die Materialeigenschaft der Zugfestigkeit der Verstärkungselemente auf das Hitzeschildelement
zu übertragen. Diese Funktion wird von den innerhalb der Hitzeschildelementen positionierten
Verstärkungselementen erfüllt, die durch den keramischen Gießwerkstoff in den Grundkörper
eingegossen und dadurch fest mit diesem bzw. mit der Keramik verbunden sind.
[0014] Vorteilhafterweise werden die mit der Verwendung einer Gießtechnik einhergehenden
konstruktiven Freiheitsgrade bei der Gestaltung der Hitzeschildelemente insbesondere
dafür genutzt, durch geeignete Geometrien oder lokale Variationen von charakteristischen
Materialparametern eine besonders hohe Belastbarkeit auch bei wechselnden thermischen
Belastungen des Hitzeschildelements sicherzustellen.
[0015] Damit ein Verstärkungselement an die hohen Temperaturen angepasst ist, dem ein Hitzeschildelement
ausgesetzt ist, und sich außerdem beim Gießprozess fest mit dem keramischen Gießwerkstoff
verbindet, ist das jeweilige Verstärkungselement vorteilhafterweise aus einem keramischen
Werkstoff gebildet, vorzugsweise aus einem oxidkeramischen Werkstoff mit einem Al
2O
3-Anteil von mindestens 60 Gew.-% und mit einem SiO
2-Anteil von höchstens 20 Gew.-%. Dieses weist eine vergleichsweise hohe Zugfestigkeit
auf und verbindet sich aufgrund der ähnlichen keramischen Materialien bei der Verfestigung
fest mit dem keramischen Gießwerkstoff. Außerdem ist die thermische Dehnung des Verstärkungsmaterials
ähnlich dem restlichen keramischen Material des Hitzeschildelementes, so dass bei
Temperaturveränderungen keine ungünstigen Spannungen im Hitzeschildelement auftreten.
Weiterhin kann das Verstärkungselement zweckmäßigerweise aus keramischen Fasern wie
beispielsweise CMC-Werkstoffen oder aus strukturkeramischem Werkstoff mit einem Porenanteil
von höchstens 10 % gefertigt sein.
[0016] Das jeweilige Verstärkungselement ist vorzugsweise in der Art eines lang ausgedehnten,
Rund-Keramik-Stabs in der Art einer Bewehrung ausgeführt. Um ein Verstärkungselement
besonders fest in ein Hitzeschildelement zu integrieren und um das Verstärkungselement
möglichst steif auszulegen, weist dieses zweckmäßigerweise eine Anzahl von Sicken
und Aufdickungen auf. Über diese ist das Verstärkungselement in dem umgebenden Keramikmaterial
verankert, wodurch sich die Zugfestigkeit der Verstärkungselementes auf das gesamte
Hitzeschildelement überträgt. Bei stangenförmiger Ausgestaltung kann das Verstärkungselement
dabei insbesondere an seinen Endbereichen Verdickungen aufweisen, so dass sich eine
Knochenform ergibt. Durch derartige aufgedickte Enden oder auch durch rippenartige
Verdickungen wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Verstärkungselement und
Grundkörper sichergestellt. Alternativ oder zusätzlich kann diese Verbindung auch
kraftschlüssig, beispielsweise über einen Sintervorgang oder eine Körnung, ausgeführt
sein.
[0017] Um ein Hitzeschildelement über die gesamte Fläche zu verstärken, kann ein Verstärkungselement
zweckmäßigerweise auch plattenförmig ausgestaltet sein, wobei insbesondere eine parallel
und zur Oberfläche des Hitzeschildelementes beabstandet angeordnete ebene Platte vorgesehen
sein kann. Dabei kann jeweils eine Platte an der dem Arbeitsmedium zugewandten Seite
positioniert sein, während der kühleren Seite des Hitzeschildelementes ebenfalls eine
Platte zur Verstärkung zugeordnet ist.
[0018] Um einen möglichst festen Materialverbund zwischen einem als Platte ausgebildeten
Verstärkungselement und dem umgebenden Keramikmaterial zu erreichen, weist eine derartige
Platte vorteilhafterweise eine Anzahl von Aussparungen auf. Dadurch kann beim Gießprozess
des Hitzeschildelementes die keramische Gießmasse in die Aussparungen gelangen und
sich auch dort verfestigen. Die Platte kann dabei insbesondere als Lochplatte ausgeführt
sein, wobei Anzahl, Größe und Positionierung der Löcher zweckmäßigerweise in Abhängigkeit
von Eingangszweck und Materialparametern geeignet gewählt sind.
[0019] In alternativer oder zusätzlicher vorteilhafter Ausgestaltung weist ein Verstärkungselement
eines Hitzeschildelementes vorzugsweise eine Gitterstruktur auf. Dabei können die
Gitterelemente ein mit rautenförmigen oder quadratischen Aussparungen strukturiertes
Gitter ausbilden. Ein Verstärkungselement kann auch durch eine Platte gebildet sein,
die kreisrunde Aussparungen aufweist, die in gleichmäßigen Abständen voneinander positioniert
sind, so dass eine gitterförmige Struktur entsteht.
[0020] Um ein Hitzeschildelement besonders an den Seiten zu verfestigen oder zu verstärken,
ist ein Verstärkungselement zweckmäßigerweise stabförmig ausgebildet und längs einer
Umfangskante des Hitzeschildelementes positioniert.
[0021] Um die strukturelle Integrität des Hitzeschildelements selbst bei einsetzender Rissbildung
über seinen gesamten Umfang hinweg sicherzustellen, hat ein Verstärkungselement vorzugsweise
eine ringförmig geschlossene Form und verläuft längs des Umfangs des Hitzeschildelementes.
[0022] Um die Festigkeit eines derartig ringförmigen Verstärkungselementes und damit auch
die des Hitzeschildelementes noch zu erhöhen oder möglichst verwindungssteif zu gestalten,
ist ein Verstärkungselement zweckmäßigerweise als kreisrunder Ring ausgeführt.
[0023] Für eine Stabilisierung und Verfestigung der Ecken eines Hitzeschildelementes hat
ein Verstärkungselement vorteilhafterweise eine kreuzförmige Form, wobei die Enden
im Bereich der Ecken des Hitzeschildelementes positioniert sind. Für eine geeignete
Verspannung des kreuzförmigen Verstärkungselementes im Hitzeschildelemente, die die
Zugfestigkeit erhöht, können die Enden des kreuzförmigen Verstärkungselementes verdickt
sein, so dass das Verstärkungselement im Hitzeschildelement verankert ist.
[0024] Zweckmäßigerweise sind Hitzeschildelemente der oben beschriebenen Art Bestandteile
der Innenauskleidung einer Brennkammer. Diese Brennkammer ist vorteilhafterweise Bestandteil
einer Gasturbine. Die Brennkammer könnte dabei als siloförmige Brennkammer oder als
aus mehreren kleineren Verbrennungssystemen zusammengesetzte Brennkammer ausgeführt
sein, ist aber vorzugsweise als Ringbrennkammer ausgebildet.
[0025] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere in der Möglichkeit,
unter Rückgriff auf ein Gießverfahren mit den dadurch möglichen gestalterischen Freiheitsgraden
Hitzeschildelemente herzustellen, die eine besonders hohe Zugfestigkeit aufweisen.
Durch die Integration von Verstärkungselementen in Hitzeschildelemente, die aus einem
gegossenen keramischen Werkstoff bestehen, ist es möglich, die Materialeigenschaften
der Verstärkungselemente wie insbesondere die Zugfestigkeit auf ein Hitzeschildelement
zu übertragen. Dabei kann die Formgestaltung eines Hitzeschildelementes flexibel gehalten
werden. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die Wahlmöglichkeit verschiedener
Ausführungsformen von Verstärkungselementen und die Positionierung dieser im Hitzeschildelement
eine individuelle Anpassung an die auf ein Hitzeschildelement einwirkenden thermischen
und mechanischen Belastungen ermöglicht wird. Aufgrund der erhöhten Festigkeit der
Hitzeschildelemente verlängert sich auch die Lebensdauer eines Hitzeschildelementes,
da die Ausbreitung von Rissen reduziert und die strukturelle Integrität des Bauteils
(passive Sicherheit) erhöht wird.
[0026] Der Vorteil eines Gießvorgangs besteht in der Möglichkeit, komplexere Formen von
Hitzeschildelemente herzustellen. So kann einerseits die äußere Grundform vergleichsweise
leicht und preisgünstig variiert werden. Andererseits ist es bei einem Gießvorgang
möglich, Vorrichtungen für die Befestigung der Hitzeschildelemente an der Brennkammerwand
mit einzugießen. So können in gegossenen Hitzeschildelementen beispielsweise Nuten,
Bohrungen, Gewinde oder auch Halterungsvorrichtungen eingegossen werden.
[0027] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Darin zeigen:
- FIG 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- FIG 2
- die Brennkammer der Gasturbine nach FIG 1,
- FIG 3
- ein Hitzeschildelement mit plattenförmigen Verstärkungselementen,
- FIG 4
- ein Hitzeschildelement mit einem gitterförmigen Verstärkungselement,
- FIG 5
- ein Hitzeschildelement mit stabförmigen Verstärkungselementen,
- FIG 6
- ein Hitzeschildelement mit einem ringförmigen Verstärkungselement, und
- FIG 7
- ein Hitzeschildelement mit einem kreuzförmigen Verstärkungselement.
[0028] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0029] Die Gasturbine 1 gemäß FIG 1 weist einen Verdichter 2 für Verbrennungsluft, eine
Brennkammer 4 sowie eine Turbine 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines nicht dargestellten
Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu sind die Turbine 6 und der Verdichter
2 auf einer gemeinsamen, auch als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle 8 angeordnet,
mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine verbunden ist, und die um ihre
Mittelachse 9 drehbar gelagert ist. Die in der Art einer Ringbrennkammer ausgeführte
Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern 10 zur Verbrennung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs bestückt.
[0030] Die Turbine 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8 verbundenen, rotierbaren
Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln 12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle 8
angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst
die Turbine 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 14, die ebenfalls kranzförmig
unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 16 der Turbine 6 befestigt
sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag
vom die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln 14 dienen hingegen
zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen jeweils zwei in Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums M gesehen aufeinanderfolgenden Laufschaufelreihen oder Laufschaufelkränzen.
Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem Kranz von Leitschaufeln 14 oder einer Leitschaufelreihe
und aus einem Kranz von Laufschaufeln 12 oder einer Laufschaufelreihe wird dabei auch
als Turbinenstufe bezeichnet.
[0031] Jede Leitschaufel 14 weist eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 18 auf,
die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel 14 am Innengehäuse 16 der Turbine 6
als Wandelement angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heizgaskanals für das die
Turbine 6 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger
Weise über eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 20 an der Turbinenwelle
8 befestigt.
[0032] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 18 der Leitschaufeln
14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 21 am Innengehäuse
16 der Turbine 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings 21 ist dabei
ebenfalls dem heißen, die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M ausgesetzt und
in radialer Richtung vom äußeren Ende 22 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten Leitschaufelreihen angeordneten
Führungsringe 21 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand 16
oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen Überbeanspruchung durch das
die Turbine 6 durchströmende heiße Arbeitsmedium M schützt.
[0033] Die Brennkammer 4 ist im Ausführungsbeispiel, wie in FIG 2 dargestellt, als so genannte
Ringbrennkammer ausgestaltet, bei der eine Vielzahl von in Umfangsrichtung um die
Turbinenwelle 8 herum angeordneten Brennern 10 in einen gemeinsamen Brennkammerraum
münden. Dazu ist die Brennkammer 4 in ihrer Gesamtheit als ringförmige Struktur ausgestaltet,
die um die Turbinenwelle 8 herum positioniert ist.
[0034] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Brennkammer 4 für
eine vergleichsweise hohe Temperatur des Arbeitsmediums M von etwa 1200 °C bis 1500
°C ausgelegt. Um auch bei diesen für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen, ist die Brennkammerwand 24
auf ihrer dem Arbeitsmedium M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
26 gebildeten Innenauskleidung versehen. Aufgrund der hohen Temperaturen im Inneren
der Brennkammer 4 ist für die Hitzeschildelemente 26 ein Kühlsystem vorgesehen.
[0035] Die Hitzeschildelemente 26 sind insbesondere für eine lange Lebensdauer ausgelegt,
so dass möglichst wenig Beschädigungen durch die extremen Einflüsse, wie die hohe
Temperatur und Vibrationen der Brennkammer 4, auftreten. Dazu bestehen diese aus einem
aus einem gegossenen keramischen Werkstoff gebildeten Grundkörper 28, in den Verstärkungselemente
30 integriert sind. Für eine geeignete Temperaturbeständigkeit der Verstärkungselemente
bestehen diese aus einem keramischen Werkstoff oder Verbundmaterial. Die Verstärkungselemente
30 können dazu für die auf ein Hitzeschildelement 26 einwirkenden Einflüsse ausgelegt
werden. In den Figuren 3 bis 7 sind verschiedene Ausführungsformen von Hitzeschildelementen
26 mit Verstärkungselementen 30 aufgeführt.
[0036] In FIG 3 ist ein Hitzeschildelement 26 mit plattenförmigen Verstärkungselementen
30 dargestellt, wobei jeweils für die dem Arbeitsmedium M und die der gekühlten Seite
zugewandte Oberfläche ein Verstärkungselement 30 vorgesehen ist. In FIG 4 ist ersichtlich,
dass die plattenförmige Verstärkungselemente 30 für einen besseren Verbund mit der
umgebenden Keramik mit einer gitterförmigen Struktur versehen werden können bzw. als
Gitter ausgeführt sind, insbesondere als Kreuzgitter (FIG 4a) oder als Lochgitter
(FIG 4b).
[0037] Für eine besonders hohe Verstärkung der Randbereiche eines Hitzeschildelementes 26
können, wie in FIG 5 dargestellt, stabförmige Verstärkungselemente 30 eingesetzt werden,
die entlang den Seitenkanten eines Hitzeschildelementes 26 verlaufen und mit Sicken
oder Aufdickungen (FIG 5a) oder verdichteten Enden (FIG 5b) versehen sind, um eine
feste Verankerung in der umgebenden Keramik 28 sicherzustellen. Aus FIG 6 ist ersichtlich,
dass für eine Verstärkung eines Hitzeschildelementes 26 entlang seines Umfanges eine
ringförmige Struktur (FIG 6a) der Verstärkungselemente 30 eingesetzt werden kann,
wobei diese in einer besonders verwindungssteifen Ausführung kreisrund (FIG 6b) ausgeführt
sein kann. In dem in FIG 7 dargestellten Hitzeschildelement 26 ist für eine stabilisierend
wirkende Verspannung der Ecken eines Hitzeschildelementes 26 ein kreuzförmiges Verstärkungselement
30 vorgesehen, dass an seinen Enden jeweils Verdickungen zur Verankerung im keramischen
Werkstoff 26 aufweist.
1. Hitzeschildelement (26), insbesondere für die Innenauskleidung der Brennkammer (4)
einer Gasturbine (1), mit einem aus einem verfestigten gegossenen keramischen Werkstoff
gebildeten Grundkörper (28), in den eine Anzahl von Verstärkungselementen (30) eingebracht
ist.
2. Hitzeschildelement (26) nach Anspruch 1, bei dem das oder jedes Verstärkungselement
(30) aus einem keramischen Verbundmaterial gebildet ist.
3. Hitzeschildelement (26) nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das oder jedes Verstärkungselement
(30) eine Anzahl von Sicken und oder Aufdickungen aufweist.
4. Hitzeschildelement (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem das oder jedes Verstärkungselement
(30) eine parallel und zur Oberfläche des Grundkörpers (28) beabstandet angeordnete
ebene Platte umfasst.
5. Hitzeschildelement (26) nach Anspruch 4, dessen plattenförmig ausgebildetes Verstärkungselement
(30) eine Anzahl von Aussparungen aufweist.
6. Hitzeschildelement (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem das oder jedes Verstärkungselement
(30) eine Gitterstruktur aufweist.
7. Hitzeschildelement (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dessen Verstärkungselement
(30) eine stabförmige Form aufweist und längs einer Umfangskante des Grundkörpers
(28) verläuft.
8. Hitzeschildelement (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dessen Verstärkungselement
(30) eine kreuzförmige Form aufweist, wobei die Enden im Bereich der Ecken des Grundkörpers
(28) positioniert sind.
9. Hitzeschildelement (26) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dessen Verstärkungselement
(30) eine ringförmige geschlossene Form aufweist und längs des Umfangs des Grundkörpers
(28) verläuft.
10. Brennkammer (4) mit einer Innenwandauskleidung aus Hitzeschildelementen (26) nach
einem der Ansprüche 1 bis 9.
11. Gasturbine (1) mit einer Brennkammer (4) nach Anspruch 10.