[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung, die zumindest teilweise aus Metallringgeflecht
besteht und Aussteifungsmittel aufweist, wie z.B. einen Schutzhandschuh, mit den im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Eine derartige Schutzbekleidung aus Metallringgeflecht ist z.B. aus der US-A 6,076,190
oder der DE 93 05 286 U1 bekannt. An diesen Schutzhandschuhen ist eine Manschette
vorgesehen, die als Stulpe über den Unterarmbereich des Benutzers geführt ist. In
einer Tasche aus Metallringgeflecht wird dabei metallischer Aussteifungsstreifen angeordnet,
um ein Zusammenfalten oder Zusammenfallen der Stulpe zu verhindern. Ähnliche Probleme
stellen sich grundsätzlich bei der Verwendung von Schutzbekleidung, die zumindest
teilweise aus Metallringgeflecht besteht.
[0003] Aus der DE 199 10 799 C1 ist ein Torwarthandschuh bekannt, in dessen Taschen als
Aussteifungselement ein Sperrkörper einsetzbar ist. Die Taschen werden durch einen
Haftverschluss in Form eines Klettbandes verschlossen, so dass der Sperrkörper bedarfsweise
austauschbar ist. Ein vergleichbarer Schutzhandschuh, in dessen Taschen Protektoren
einsetzbar sind, ist aus der DE 200 08 050 U1 bekannt, bei dem die Taschen durch Klettverschlüsse
oder Druckknöpfe verschlossen werden. Für Schutzbekleidung allgemein ist das Anbringen
von Protektoren in über einen Reißverschluss verschließbaren Taschen z.B. aus der
DE 69 25 311 U bekannt.
[0004] Bekannt ist ferner der Einsatz von Streifen aus Silikon als Aussteifungsmittel. Da
Schutzbekleidung, insbesondere wenn es sich um Schutzhandschuhe handelt, üblicherweise
von Metzgern getragen wird, um sich gegen Hieb-, Stich- und Schnittverletzungen zu
schützen, muss die Schutzbekleidung regelmäßig sterilisiert werden. Den dabei auftretenden
Temperaturen sind die Kunststoffmaterialien jedoch häufig nicht oder zumindest nicht
auf Dauer gewachsen, so dass diese verspröden und brechen. Da Aussteifungsmittel bisher
in geschlossenen Taschen im Metallringgeflecht eingenäht werden, muss der Handschuh
zur Reparatur der Aussteifungsmittel im Bereich der Tasche aufwändig geöffnet und
wieder verschlossen werden.
[0005] Schließlich ist es auch bekannt, entsprechende Aussteifungsmittel mit dem Metallringgeflecht
zu verschweißen. Leider kommt es aber auch hier zu Brüchen, wobei dann aufgrund des
mit dem Metallringgeflechts verschweißten Kunststoffmaterial die Reparaturen noch
erheblich aufwändiger sind.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Schutzbekleidung zu schaffen, die bei einer Beschädigung der sie aussteifenden
Elemente leicht zu warten und zu reparieren ist und dennoch bei Gebrauch die Aussteifungselemente
zuverlässig hält.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Schutzbekleidung mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst.
[0008] Die Schutzbekleidung weist eine Aufnahme auf, in der das Aussteifungselement lösbar
aufgenommen ist. Die Aufnahme selbst ist verschließbar, so dass das darin aufgenommene
Aussteifungselement leicht austauschbar ist. Hierzu muss die Schutzbekleidung nicht
mehr beim Hersteller eingesendet werden, sondern entsprechende Aussteifungselemente
können nachgeliefert und vom Benutzer selbst ausgetauscht werden. Der insofern für
die Ausbildung von Aufnahmetaschen zu treibende Aufwand wird durch die Reparaturfreundlichkeit
schnell wettgemacht, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Lebenserwartung des Metallringgeflechts
regelmäßig höher ist als die der zugehörigen Aussteifungselemente.
[0009] Das Aussteifungselement wird in die Aufnahme eingesetzt und die Aufnahme anschließend
mittels eines Verschlussmittels verschlossen, das am Aussteifungsmittel festlegbar
ist. Dies hat den Vorteil, dass das Verschlussmittel unmittelbar am Aussteifungsmittel
selbst angeordnet ist oder diesem zugeordnet ist, so dass das die Aufnahmeöffnung
verschließende Verschlussmittel zugleich das Aussteifungsmittel in der Aufnahme fixiert
bzw. positioniert. Durch diese Festlegung des Verschlussmittels lässt sich die Aufnahmeöffnung
insbesondere bei einer formschlüssigen Verbindung wie einer Schraubverbindung nach
den Ansprüchen 5 oder 6 nicht unbeabsichtigt öffnen, wenn z.B. ein Metzger mit dem
Handschuh in ein Stück Fleisch eintaucht, während ein Haftverschluss oder Druckknopf
bei dieser Relativbewegung aufgerissen würde.
[0010] Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer am Arm eines Benutzers angebrachten Schutzbekleidung,
- Fig. 2,3
- eine Ansicht eines Schutzhandschuhs von oben und von unten auf die Handinnenfläche,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine Aufnahme mit darin aufgenommenen Aussteifungsmittel,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf eine Aufnahme.
[0012] In den Figuren 1 bis 3 ist eine Schutzbekleidung 16 und ein Schutzhandschuh 17 dargestellt,
die zumindest teilweise aus einem Metallringgeflecht bestehen. Im Metallringgeflecht
können Aufnahmen 11 gebildet werden, die zumindest teilweise wenigstens ein Aussteifungsmittel
10 zur Aussteifung und/oder Verstärkung des Metallringgeflechts umgeben. Für die vorliegend
Erfindung genügt es, wenn das Aussteifungsmittel 10 zumindest teilweise vom Metallringgeflecht
in der Aufnahme 11 umgeben ist.
[0013] Derartige Schutzbekleidung wird insbesondere von Metzgern aber auch von anderen Berufsgruppen
benötigt, die sich gegen Stich-, Hieb- und Schnittverletzungen schützen müssen. Insofern
kann eine entsprechende Schutzbekleidung auch an anderen Körperteilen oder am Rumpf
selbst benötigt werden.
[0014] Bisher ist es insbesondere bekannt, Schließmittel im Bereich der Befestigungsmittel
18 austauschbar und lösbar zu befestigen. Dazu erfolgt jedoch üblicherweise eine Befestigung
an einer Stelle am Umfang, da das Befestigungsmittel mit seinem anderen Ende aus einem
gegebenenfalls durch das Metallringgeflecht gebildeten Kanal herausgeführt werden
muss, um ein Festzurren z.B. am Handgelenk zu ermöglichen. Am Randbereich sind zudem
Gewindeendverstärkungen in Form der Verstärkungsmittel 19 vorgesehen.
[0015] Die bei der Schutzbekleidung vorhandenen Aussteifungsmittel 10 sind gemäß den Figuren
4 und 5 in verschließbaren Aufnahmen 11 lösbar befestigt. In den Figuren besteht die
Aufnahme 11 vollständig aus Metallringgeflecht, wobei ein Obermaterial 23 und ein
Untermaterial 24 gebildet wird, zwischen dem das Aussteifungsmittel 10 angeordnet
ist. Die Aufnahme 10 ist als Tasche ausgebildet, die mit einem Verschlussdeckel 12
verschließbar ist, der mit dem Untermaterial 24 über einen Verbindungsbereich 22 verbunden
ist. Der Verschlussdeckel 12 muss grundsätzlich nicht gemäß Fig. 5 ausgebildet sein.
Es ist ebenso möglich, dass der Verschlussdeckel bis zu seiner Vorderkante 12a die
Aufnahmeöffnung 13 übergreift und auf beiden Seiten entlang der Aufnahme mit dem Untermaterial
24 verbunden ist. Um in diesem Fall das Aussteifungsmittel 10 einzuführen, muss das
Material durch eine Relativbewegung aufgeklappt werden, bis die Aufnahmeöffnung 13
zugänglich ist.
[0016] Auch ein Verschlussmittel 14 ist nicht zwingend erforderlich, um die Verschließbarkeit
der Aufnahme 11 sicherzustellen. Es muss lediglich gewährleistet sein, dass das Aussteifungsmittel
sich nicht von selbst aus der Aufnahme 11 herausarbeiten kann. Vorzugsweise werden
jedoch Verschlussmittel 14 vorgesehen, wie sie in Figur 4 und 5 dargestellt sind.
Als Verschlussmittel kommen dabei beliebige lösbare Verbindungen in Frage. Im Ausführungsbeispiel
wurde jedoch eine Schraubverbindung vorgesehen, die aus der Schraube 20 und der Mutter
21 besteht. Dies hat den Vorteil, dass die Mutter 21 unmittelbar am Aussteifungsmittel
10 selbst angeordnet ist oder diesem zugeordnet ist, so dass das die Aufnahmeöffnung
13 verschließende Verschlussmittel 14 zugleich das Aussteifungsmittel 10 in der Aufnahme
11 fixiert bzw. positioniert. Durch diese formschlüssige Festlegung des Verschlussmittels
lässt sich die Aufnahmeöffnung nicht unbeabsichtigt öffnen, wenn z.B. ein Metzger
mit dem Handschuh in ein Stück Fleisch eintaucht, während hingegen bei dieser Relativbewegung
ein Haftverschluss aufgerissen würde.
[0017] Das Aussteifungsmittel 10 selbst kann aus Kunststoff oder Metall bestehen und kann
z. B. auch ein wellenförmiges Metall- oder Kunststoffband sein. Die Wellenform hat
insbesondere den Vorteil, dass das Material gegen Knickbeanspruchung besser geschützt
ist. Denn durch die Vorformung der Wellen lässt sich ein wellenförmiges Material weniger
knicken und ist damit dauerbeständiger. Gleichzeitig füllt ein wellenförmiges Material
die Aufnahme besser aus, so dass es an den Randbereichen in Folge eines größeren Radius
weniger zu einem Drücken infolge vorstehender Metallringe kommen kann.
[0018] Bevorzugter Einsatzbereich ist die Anbringung von Aussteifungsmitteln 10 an einem
Schutzhandschuh 16 und dort insbesondere im Bereich der Stulpe 15, wie in den Figuren
2 und 3 gezeigt.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 10
- Aussteifungsmittel
- 11
- Aufnahme
- 12
- Verschlussdeckel
- 12a
- Vorderkante
- 13
- Aufnahmeöffnung
- 14
- Verschlussmittel
- 15
- Stulpe
- 16
- Schutzbekleidung
- 17
- Schutzhandschuh
- 18
- Befestigungsmittel
- 19
- Verstärkungsmittel
- 20
- Schraube
- 21
- Mutter
- 22
- Verbindungsbereich
- 23
- Obermaterial
- 24
- Untermaterial
1. Schutzbekleidung, die zumindest teilweise aus einem Metallringgeflecht besteht, das
eine Aufnahme (11) bildet, die zumindest teilweise wenigstens ein Aussteifungsmittel
(10) zur Aussteifung und /oder Verstärkung des Metallringgeflechts umgibt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungsmittel (10) in der verschließbaren Aufnahme (11) lösbar befestigt
ist und dass die Aufnahme (11) mit einer Aufnahmeöffnung (13) versehen ist, die durch
wenigstens ein die Aufnahmeöffnung (13) verschließendes Verschlussmittel (14) verschließbar
ist, das zugleich am Aussteifungsmittel (10) festlegbar ist.
2. Schutzbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kanalförmige Aufnahme (11) vollständig aus Metallringgeflecht besteht.
3. Schutzbekleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (11) durch eine mit einem Verschlussdeckel (12) verschließbare Tasche
gebildet ist, an der das Verschlussmittel festlegbar ist.
4. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel (14) am Metallringgeflecht der Aufnahme festlegbar ist.
5. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel (14) zugleich das Aussteifungsmittel (10) in der Aufnahme (11
) fixiert und an diesem formschlüssig festlegbar ist.
6. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlussmittel (14) durch eine Schraubverbindung gebildet ist, deren Mutter
am Aussteifungsmittel angeordnet oder diesem zugeordnet ist.
7. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungsmittel (10) aus Kunststoff oder Metall besteht.
8. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aussteifungsmittel (10) ein wellenförmiges Metall- oder Kunststoffband ist.
9. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung ein Schutzhandschuh ist.
10. Schutzbekleidung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Stulpe (15) zur Anordnung am Arm oder Bein des Benutzers aufweist, die mit
den Aussteifungsmitteln (10) bestückbar ist.