[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtung, insbesondere eine Glasdichtung, für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion,
wobei die Dichtung zwischen einer Preßleiste und einem Fassadenelement, insbesondere
einer Glasscheibe angeordnet ist, wobei die Preßleiste die Fassadenelemente durch
Befestigungsmittel mit einem Befestigungsprofil verbindet und die Dichtung zwei Dichtungsbereiche
aufweist, die durch einen Steg verbunden sind.
[0002] Die eingangs beschriebenen Pfosten-Riegel-Konstruktionen sind zum Beispiel als Fassaden
oder Wintergärten bekannt. Die Pfosten-Riegel-Konstruktion besteht dabei in der Regel
aus einem Befestigungsprofil, das entweder selber oder durch entsprechende Adapterprofile,
durch entsprechende Befestigungsmittel die Preßleiste hält und statisch trägt. Die
durch die Pfosten-Riegel-Konstruktion gebildeten Felder werden durch Fassadenelemente
ausgefüllt. Hierfür sind eine Vielzahl unterschiedlicher Varianten möglich. Oftmals
werden als Fassadenelemente auch Glasscheiben eingesetzt, insbesondere wenn eine Außenfassade
oder ein Wintergarten oder dergleichen zu realisieren ist.
[0003] An dem Befestigungsprofil schließen seitlich, links und rechts je Fassadenelemente
an. In der Regel (bis auf die außen angeordneten Befestigungsprofile) wird die Preßleiste
symmetrisch zwischen den beiden anliegenden Fassadenelementen aufgeschraubt beziehungsweise
mit den Befestigungsmitteln befestigt. Dabei ist zwischen der Preßleiste und dem Fassadenelement
eine Dichtung vorgesehen. Die Preßleiste weist zum Beispiel eine Ausnehmung auf, in
die ein Dichtprofil einsetzbar ist. Dieses Dichtprofil dient zum Abdichten des Spaltes
zwischen dem Fassadenelement und der Preßleiste.
[0004] Entlang der Preßleiste sind somit nach dem Stand der Technik zwei Dichtprofile mit
der Preßleiste zu verbinden. Der Arbeitsaufwand hierfür ist verhältnismäßig hoch,
da die Dichtprofile einzeln von einer Vorratsrolle abzurollen und einzubauen sind.
[0005] Im Stand der Technik sind hierzu bereits Dichtungen bekannt, bei welchen die beiden
Dichtleisten durch einen Steg verbunden sind. Der Steg liegt dabei im montierten Zustand
direkt an der Preßleiste an. Bei einer weiteren aus dem Stand der Technik bekannten
Lösung ist der Steg von der Preßleiste, die hier als Klammer ausgebildet ist, V-förmig
abgewinkelt. Die Befestigung der Preßleiste erfolgt über einen Abstandhalter in einen
Schraubkanal. Der Schraubkanal selbst ist auf dem Pfosten einer Fassade aufgeschraubt.
Dieser Aufbau ist äußerst aufwendig und kompliziert zu montieren.
[0006] Ausgehend von diesem Stand der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht,
eine Dichtung vorzusehen, die sich durch einen einfachen Aufbau auszeichnet und die
im eingebauten Zustand bereits eine effektive Wärmedämmung bietet.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Dichtung, wie eingangs
beschrieben und schlägt eine Dichtung, insbesondere Glasdichtung, für eine Pfostenriegelkonstruktion
vor, wobei die Dichtung zwischen einer Preßleiste und einem Fassadenelement, insbesondere
einer Glasscheibe angeordnet ist, wobei die Preßleiste die Fassadenelemente durch
Befestigungsmittel mit einem Befestigungsprofil verbindet und die Dichtung zwei Dichtungsbereiche
aufweist und die Dichtungsbereiche durch einen Steg verbunden sind, die sich dadurch
auszeichnet, daß der Steg zur Unterteilung des Luftraumes zwischen der Preßleiste
und dem Befestigungsprofil dient.
[0008] Es ist gefunden worden, daß die Luftzirkulation einen wesentlichen Beitrag für den
Transport von Wärme zum Beispiel in Fassaden- oder Fensteranordnungen oder dergleichen
leistet. Umgekehrt bedeutet dies, daß die Isolation, also die Wärmedämmung dadurch
verbessert und gesteigert werden kann, wenn in entsprechenden Anordnungen angestrebt
wird, daß die Zirkulation von Luft reduziert oder unterbunden wird. Hierbei hat sich
ergeben, daß sich die Zirkulation bevorzugt in größeren Querschnitten ausbildet, in
kleinen Querschnitten allerdings eine Zirkulation nicht stattfindet.
[0009] Neben der klassischen Verwendung von Dämmmaterial zum Ausfüllen entsprechender Hohlräume,
lehrt aber die oben zitierte Tatsache, daß man auch ohne den Einsatz von viel Dämmmaterial
zu entsprechenden Isolations- beziehungsweise Dämmwerten gelangen kann, wenn nur die
Zirkulation unterdrückt wird. Es ist unvermeidlich, daß sich zwischen den Stirnseiten
der Fassadenelemente, dem Befestigungsprofil und der Preßleiste ein Hohlraum bildet,
der montagebedingt eine gewisse Größe aufzuweisen hat. Die hieraus resultierenden
Querschnittflächen sind dazu geeignet, daß sich eine entsprechende Zirkulation ausbildet.
Der erfindungsgemäße Vorschlag verbessert bereits erheblich diese Wärmedämmung, ohne
dabei zusätzliches Dämmmaterial einsetzen zu müssen. Die Dichtung wird derart variiert,
daß sich zwischen der Preßleiste und dem Befestigungsprofil eine Unterteilung des
Luftraumes durch den Steg ergibt. Dieser abgetrennte Luftraum wird dabei derart dimensioniert,
daß sich keine Zirkulation ausbildet. Wird die Zirkulation unterbunden, ist die erfindungsgemäße
Aufgabe effektvoll gelöst, ohne zusätzlichen Aufwand wird die Wärmedämmung verbessert.
Überraschenderweise werden dabei keine zusätzlichen Bauteile benötigt, die bestehenden
Bauteile werden gemäß der Erfindung, quasi zum Nulltarif, in ihrer Wirkung erheblich
verbessert. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird nicht nur die Wärmedämmung in erheblichem
Maße verbessert, sondern auch die Montage gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Lösungen. So ist es aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen notwendig,
auf dem Pfosten mit Befestigungsschrauben ein Grundprofil zu befestigen, dem Dichtungen
zuzuordnen sind. Das heißt, es ist zunächst dieses Grundprofil an der Pfostenkonstruktion
zu befestigen. Anschließend sind die Dichtungen auszurichten. Das Grundprofil weist
dabei einen Schraubkanal auf, der ebenfalls mittels Schraubverbindungen an der Pfostenkonstruktion
zu befestigen ist, um eine ausreichende Stabilität zu gewährleisten. Das Grundprofil
ist zudem bei der aus dem Stand der Technik bekannten Lösung äußerst kompliziert aufgebaut
und weist zusätzlich einen auf dem Grundprofil aufgerasteten Abstandhalter auf, auf
dem dann erst die äußere Dichtung mit einem Steg aufgelegt werden kann, wenn die Glasscheiben
montiert sind. Die Montage gestaltet sich dabei äußerst kompliziert und führt häufig
zum Verrutschen der gesamten Bauteile während der Montage, so daß ein Nachjustieren,
gegebenenfalls auch eine Demontage unvermeidlich erscheinen. Die zusätzlichen Schraubverbindungen
erhöhen den Aufwand für die Montage einer derartigen Konstruktion in erheblichem Maße.
Diese Maßnahmen sind bei der erfindungsgemäßen Lösung jetzt nicht mehr notwendig,
weil eben durch die besondere Art und Weise der Ausgestaltung der Dichtungsbereiche
mit einem Steg diese zusätzlichen Befestigungsmaßnahmen entfallen. Der Schraubkanal
ist direkt an dem Pfosten ausgebildet. Die innere Dichtung ist auf den Pfosten ebenfalls
aufsteckbar und die Preßleiste benötigt selbstverständlich im Abstand versetzte Schraubverbindungen,
derart, daß lediglich Preßleiste und Schraubkanal miteinander durch die Schraubverbindung
verbunden sind. Bezogen auf einen Befestigungspunkt wird nur noch eine einzige Schraubverbindung
benötigt. Die bei dem Stand der Technik notwendigen zusätzlichen Befestigungen des
Schraubkanals an der Pfostenkonstruktion und die Befestigung des Grundprofils mit
zwei weiteren Schraubverbindungen, bezogen auf einen Befestigungspunkt, entfallen
komplett. Damit bietet die erfindungsgemäße Lösung nicht nur den gewünschten Effekt
der verbesserten Wärmedämmung, sondern gleichzeitig eine erheblich verbesserte Montagemöglichkeit
für die Konstruktion insgesamt. Der Aufwand für die Errichtung der Konstruktion auf
der Baustelle wird in erheblichem Maße reduziert, so daß damit verbunden neben den
günstigen Dämmeigenschaften auch noch Einsparungen hinsichtlich des Montageaufwandes
zu verzeichnen sind. Es wird eine wesentlich vereinfachte Lösung zur Verfügung gestellt.
[0010] Des Weiteren ist es von Vorteil, daß zwischen dem Steg und dem Dichtungsbereich je
ein Steggelenk angeordnet ist. Im Dichtungsbereich liegt die Preßleiste an der Dichtung
an. Geschickterweise schließt sich dann ein Steggelenk an, durch welches der Steg
beabstandet von der Preßleiste verläuft.
[0011] Es ist ebenfalls von Vorteil, wenn der Steg mehrere, durch einen oder mehrere Gelenke
verbundene Stegteile besitzt. Die Anordnung dieser Gelenke ist ein großer Vorzug dieser
Erfindung. Es gelingt dadurch mehrere, auch unterschiedlich orientierte Stegteile
anzuordnen. Dabei ist zu beachten, daß die Dichtung randseitig von der Preßleiste
gehalten ist, beabstandet vom Rand allerdings, zur Ausbildung des Isolationsvolumens
die Dichtung etwas von der Preßleiste abzustehen hat (gemäß einer erfindungsgemäßen
Variante), was geschickterweise durch die Ausbildung von Gelenken erfolgt, wobei sich
zwischen den Gelenken entsprechend orientierte Stegbereiche anschließen. Der Begriff
Gelenk ist dabei nicht nur als Gelenk im Sinne eines Scharnieres zu verstehen, welches
erlaubt, daß die an dem Gelenk anschließenden Stegteile zueinander um die Gelenkachse
verschwenkbar sind, sondern der Begriff Gelenk ist im Sinne dieser Erfindung auch
dahingehend auszulegen, daß sich am Gelenk eine gegebenenfalls auch starre Abwinkelung
der aneinander anschließenden Stegteile ausbildet, um eben die Ausbildung dieses Isolationsvolumens
zu erreichen. Insofern ist der Begriff Gelenk nicht nur als bewegliches Gelenk, wobei
dieser Effekt im Sinne der Erfindung auch nochmals genützt wird, zu verstehen, sondern
der Begriff Gelenk ist auch als im Wesentlichen feststehende Abwinkelung auslegbar.
[0012] In einer sehr einfachen, aber effektiven Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß sich zumindest ein Gelenk mittig zwischen den Dichtungsbereichen befindet. Zwei
spitz aufeinander zulaufende Stegbereich bilden zusammen mit der im Wesentlichen geraden
Profilleiste ein im Querschnitt im Wesentlichen dreieckiges Isolationsvolumen.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Steg zumindest
teilweise beabstandet zur Preßleiste angeordnet ist und zwischen Preßleiste und Steg
ein Isolationsvolumen angeordnet ist. Diese Anordnung ist insofern günstig, da dadurch
gleich hinter der an der Außenseite angeordneten Preßleiste ein erstes Isolationsvolumen
vorgesehen ist. Die Beabstandung ist dabei so gewählt, daß zum einen natürlich durch
den fehlenden Kontakt zwischen dem Steg und der Preßleiste kein oder nur ein äußerst
geringer Wärmefluß (nur am Randstreifen) durch die aneinander anliegenden Materialien
erfolgen kann und zum anderen wird die Anordnung so begrenzt, daß sich in dem Querschnitt
des Isolationsvolumens keine Zirkulation auszubilden vermag. Es hat sich hierbei ergeben,
daß bei Querschnitten von wenigen mm
2 bis einigen wenigen cm
2 eine Unterdrückung der Zirkulation bereits möglich ist. Ein wesentlicher Vorteil
der Erfindung liegt insbesondere darin, daß die Isolation ohne zusätzliches Dämmmaterial
auskommt. Die verbesserte Dämmeigenschaft wird durch eine geschickte Anordnung und
Auslegung der sowieso bereits bekannten Dichtung erreicht.
[0014] Die Erfindung ist nicht darauf beschränkt, daß sich ein entsprechendes Isolationsvolumen
nur zwischen dem Steg und der Preßleiste gemäß der Erfindung ausbildet. In gleicher
Weise sieht die Erfindung auch vor, daß mit dem Steg, der gegebenenfalls dabei nicht
gerade sondern auch gebogen, beliebig verlaufend ausgebildet sein kann, der Luftraum
zwischen Befestigungsprofil und der Preßleiste derart geschickt unterteilt wird, daß
sich einzelne, säulenartige Hohlräume ausbilden, in denen eine Luftzirkulation zuverlässig
unterbunden wird.
[0015] In einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß das Isolationsvolumen
im Wesentlichen von dem Steg einerseits und andererseits von der Preßleiste begrenzt
ist. Die Anordnung ist so gewählt, daß die Preßleiste so angeschraubt ist, daß diese
die Fassandelemente an dem Befestigungsprofil hält. Eventuell verbleibende Spalte
oder Öffnungen werden durch den Anpreßdruck der Preßleiste gegen die Dichtung und
das Fassadenelement zuverlässig verschlossen. Es bildet sich somit ein dichtes Isolationsvolumen
aus, das einerseits von dem Steg der Dichtung und andererseits von der Preßleiste,
die sich im Wesentlichen längs des Befestigungsprofiles erstrecken, begrenzt ist.
[0016] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Dichtung einstückig ausgebildet ist.
Die einstückige Ausbildung der Dichtung erlaubt es die Dichtung zum Beispiel als Profilware
in einem Strangpreßverfahren endlos zu produzieren. Dabei besteht die Dichtung aus
dem bekannten Dichtungsmaterialien wie Moosgummi, EPDM.
[0017] Des Weiteren sieht die Erfindung vor, daß die Dichtung aus homogenen Material besteht.
Die Härte des Dichtungsmateriales ist dabei im Dichtungsbereich gleich hoch wie im
Stegbereich. Dies ergibt sich aus der gewünschten Geschmeidigkeit der Dichtung. Wird
die Dichtung aus homogenen Material hergestellt, so vereinfacht sich natürlich auch
deren Herstellung.
[0018] Alternativ ist es natürlich möglich, den Steg am von der Preßleiste am weitesten
abstehenden Ende des Dichtungsbereiches anzuschließen und so gegebenenfalls auf die
Ausbildung eines Steggelenkes zu verzichten. Beide Varianten gehören zur Erfindung.
[0019] Geschickterweise wird das Gelenk beziehungsweise das Steggelenk gemäß der Erfindung
durch eine Materialschwächung des Stegbeziehungsweise Dichtungsbereichsmaterials gebildet.
Eine solche Schwächung ist gerade bei gespritzten oder extrudierten Bauteilen leicht
herstellbar. Wiederum ist zu beachten, daß das Gelenk sowohl als bewegliches wie auch
als feststehendes Element zu verstehen ist.
[0020] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Steg zur
Bildung eines V's abgewinkelt ist und die V-Abwinkelung zur Führung des Befestigungsmittels,
insbesondere einer Befestigungsschraube, dient. Üblicherweise wird die Befestigungsschraube
z.B. in ein als Schraubkanal ausgebildetes Teil des Befestigungsprofils oder eines
separaten Adapterprofiles eingedreht. Dabei durchdringt die Befestigungsschraube die
Preßleiste und muß dann in den U-förmigen Schraubkanal eintauchen. Durch die erfindungsgemäße
Variante ergibt sich, daß die einzuschraubende Schraube durch die V-Nut automatisch
richtig fixiert ist. Hieraus resultiert eine Verbesserung der Verschraubung, denn
durch die mittige Fixierung sitzt die Schraube bereits automatisch an der richtigen
Stelle, nämlich genau über dem inneren Schraubkanal. Dadurch erleichtert sich die
Montage.
[0021] In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, daß der Steg als Hohlkammerprofil ausgebildet
ist. Das Hohlkammerprofil bildet somit ebenfalls ein Isolationsvolumen. Der Querschnitt
des Hohlkammerprofiles ist dabei entsprechend bemessen, daß sich keine Zirkulation
ausbildet.
[0022] Eine weitere vorteilhafte Variante der erfindungsgemäßen Dichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß an dem Steg wenigstens eine Rippe und/oder wenigstens ein Hohlkörper vorgesehen
ist, die oder der in den Luftraum hineinragt, um diesen mehrfach zu unterteilen zur
Bildung weiterer Hohlräume im Luftraum. Durch diese besonders vorteilhafte Ausgestaltung
ist es gegeben, daß ausgehend von dem Steg eine Rippe in den Luftraum hineinragt,
die beispielsweise auch an der Kante des Fassadenelements anliegen kann. Damit wird
beispielsweise ein weiterer Luftraum gebildet, um die Luftzirkulation in diesem weiter
zu behindern. Dadurch wird die Wärmedämmung weiter erhöht. Anstelle einer Rippe kann
auch ein Hohlkörper vorgesehen sein, der ebenfalls an dem Steg angeformt ist. Dies
kann beispielsweise im Preß-Spritzverfahren sehr leicht erhalten werden, wodurch der
Produktions- bzw. Herstellungsaufwand nicht wesentlich erhöht wird. Selbstverständlich
kann eine Vielzahl von Rippen beidseitig an dem Steg vorgesehen sein, die dadurch
eine Vielzahl von weiteren Hohlräumen bilden. Dies ist gegebenenfalls auch mit mehreren
Hohlkörpern entlang der Erstreckung des Steges in dem Luftraum zu erreichen. Eine
Kombination beider Ausführungsformen mit Rippe und Hohlkörper ist selbstverständlich
erfindungsgemäß auch vorgesehen. Je nach dem, wie viel Rippen und Hohlkörper in dem
Luftraum angeordnet werden, kann die Luftzirkulation in entsprechendem Maße weiter
verringert werden. Insbesondere bei relativ großen Lufträumen bietet es sich an, die
zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten zu verwenden.
[0023] Die Erfindung betrifft nicht nur die eingangs beschriebene erfindungsgemässe Dichtung,
sondern betrifft in gleicher Weise auch eine Fassade, insbesondere bestehend aus einer
Pfosten-Riegel-Konstruktion, wobei die Pfosten-Regel-Konstruktion ein Befestigungsprofil
besitzt, an welchem mit Befestigungsmittel eine Preßleiste befestigbar ist und durch
die Preßleiste Fassadenelemente gehalten sind. Der erfindungsgemässe Effekt der Dichtung
führt zu einer erheblichen Verbesserung der Wärmedämmung in einer Fassade. Die Erfindung
verbessert dabei nicht nur die Ausgestaltung einer Dichtung, sondern auch eine Fassade,
die mit einer solchen Dichtung ausgestattet ist.
[0024] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ergibt sich insbesondere dadurch, daß die
Breite der Dichtung durch ihre gelenkige Ausgestaltung variierbar ist. Werden die
einzelnen Stegteile in einer Ebene nebeneinander angeordnet, so weist die gesamte
Dichtung eine grössere Breite auf als die Elemente der Fassade, z.B. das Befestigungsprofil
oder die Preßleiste. Da aber die einzelnen gelenkig zueinander angeordneten Stegteile
zur Ausbildung eines Isolationsvolumens dienen, verkürzt sich die wirksame Breite
entsprechend. Die Gelenke erlauben eine gewisse Beweglichkeit gemäß der Erfindung,
wodurch es möglich ist, daß die effektive Breite der Dichtung variierbar ist. Dies
hat technisch mehrere überraschende Vorteile.
[0025] Zunächst ist zu beachten, daß duch diese Ausgestaltung mit einer erfindungsgemäß
ausgestatteten Dichtung eine Mehrzahl von verschiedenen erfindungsgemäßen Fassaden
ausgestattet werden können. Die identische Dichtung ist z.B. für unterschiedliche
Systembreiten einsetzbar. Dies spart Kosten bei der Vorhaltung bzw. Bevorratung.
[0026] Der andere Vorteil dieser Variante liegt darin, daß, falls z.B. bei einer Konstruktion
von einer ersten Breite der Fassade auf eine zweite Breite der Fassade zu wechseln
ist, gleich aus welchem Grund, die Dichtung nicht unterbrochen oder angestückelt werden
muss. Die Dichtebene bleibt deswegen unverletzt! Das Material ist so gelenkig und
geschmeidig, daß es einer entsprechenden Maßaufweitung folgt, und dadurch auch in
eingebautem Zustand eine entsprechende Breitenveränderung erlaubt. Hieraus resultiert
eine hohe Variabilität bei gleichbleibend hoher Güte der Dichtung, da die Dichtung
durch den Maßwechsel nicht unterbrochen oder geändert werden muss.
[0027] Die Erfindung stellt auch eine Fassade, wie zuvor beschrieben, zur Verfügung, die
sich dadurch auszeichnet, daß am Befestigungsprofil ein Schraubkanal angeformt und
eine Dichtung auf das Befestigungsprofil aufgesetzt ist, derart, daß es den Schraubkanal
umfasst, die Fassadenelemente auf die Dichtung aufgelegt sind und die Dichtung nach
einem oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten zwischen der Preßleiste
und den Fassadenelementen angeordnet ist.
[0028] Die Erfindung ist schematisch in der Zeichnung gezeigt. Es zeigen:
- Fig. 1, 2:
- je einen Schnitt durch die in einer erfindungsgemäßen Fassade eingebauten erfindungsgemäßen
Dichtung in zwei verschiedenen Varianten.
[0029] Die Erfindung ist schematisch in den beiden Figuren der Zeichnung dargestellt. Die
erfindungsgemäße Dichtung 1 besteht in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
aus den beiden Dichtungsbereichen 1', 1'', wobei der linke Dichtungsbereich mit 1'
und der rechte Dichtungsbereich mit 1" gekennzeichnet ist. Die Dichtung 1 befindet
sich dabei zwischen dem Fassadenelement 9, hier eine Isolierglasscheibe und der Preßleiste
5. Die Preßleiste 5 wird durch das Befestigungsmittel 6, hier eine Schraube, mit dem
Befestigungsprofil 8 verbunden. Hierzu ist ein U-förmiger Schraubkanal vorgesehen.
Der Unterschied zwischen der Ausgestaltung nach Fig. 1 und Fig. 2 liegt in der Breite
10, 10' der beiden Profile. Das nach Fig. 1 gezeigte Profil hat eine Breite 10 von
zum Beispiel 50 mm, das nach Fig. 2 gezeigte Profil hat eine Breite 10' von 56 mm.
Die Dichtung 1 weist aber in beiden Fällen die gleiche Ausgestaltung auf.
[0030] Die Dichtung 1 wird durch Befestigungsnasen 12 in der Preßleiste 5 gehalten. Zwischen
den beiden Dichtungsbereichen 1', 1" ersteckt sich der Steg 2.
[0031] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Steg 2 zur Unterteilung des Luftraumes zwischen
der Preßleiste 5 und dem Befestigungsprofil 8 dient. Die Erfindung läßt es dabei völlig
offen, ob nicht noch andere Elemente, wie hier zum Beispiel die innenliegende Dichtung
81 oder andere Gegenstände in diesem Luftraum angeordnet sind. Alle Varianten sind
insofern von der Erfindung umfaßt.
[0032] Zur Unterteilung des Luftraumes 14 ist in der in Fig. 1 beziehungsweise in der in
Fig. 2 gezeigten Ausgestaltung der Steg 2 durch ein mittig angeordnetes Gelenk 3a
in eine kleine Luftkammer 4 unterteilt. Diese Luftkammer 4 wirkt als Isolationsvolumen
und wird von dem Steg 2 und der Preßleiste 5 begrenzt. Durch das Gelenk 3a wird der
Steg 2 in zwei Stegteile 20, 21 unterteilt, wobei die beiden Stegteile 20, 21 V-winkelig
zueinander stehen. Zwischen den Stegteilen 20, 21 und den jeweiligen Dichtungsbereichen
1', 1" ist nochmals je ein Steggelenk 3 vorgesehen.
[0033] Gut ist zu erkennen, daß die beiden V-förmig zueinanderstehenden Stegteile 20, 21
eine Führung für das als Schraube ausgebildete Befestigungsmittel 6 bilden. Durch
diese vorteilhafte Anordnung wird erreicht, daß die Schraube 6 bereits so geführt
ist, daß diese in einfacher weise in den U-Schraubkanal 7 eindrehbar ist. Es ist vorgesehen,
daß das Gelenk 3a durch eine Materialschwächung gebildet ist, diese wird durch die
Schraube 6 auch einfach durchdrungen.
[0034] Vergleicht man die beiden Varianten nach Fig. 1 und Fig. 2, die sich im Hinblick
auf die Profilbreite 10, 10' unterscheiden, so erkennt man, daß die Luftkammer 4 nach
Fig. 2 eine geringere Höhe aufweist wie die Luftkammer 4 nach Fig. 1. Die Dichtung
1 ist aber die gleiche, sie ist allerdings weniger stark in ihren Steggelenken 3 beziehungsweise
Gelenken 3a abzuwinkeln wie in Fig. 1. Hieraus resultiert ein wesentlicher Vorteil
der Erfindung, daß nämlich ein und dieselbe Dichtung für verschiedene Profilsysteme
einsetzbar ist.
[0035] Die Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltung des Steges 2, an dem eine Rippe 22 ausgebildet
ist. Diese Rippe 22 ist flexibel ausgebildet und kann dadurch beispielsweise an dem
Fassadenelement 9 zum Anliegen kommen. Dadurch wird der Luftraum 14 weiter unterteilt.
Selbstverständlich ist es nach der Erfindung möglich, diese Rippe beidseitig an den
abgewinkelten Seiten des Steges 2 auszubilden. Auch eine gelenkige Ausbildung ist
erfindungsgemäß vorgesehen, wodurch die gesamte Angelegenheit noch flexibler wird.
Im Luftraum 14 ist es möglich, eine Vielzahl solcher Rippen einseitig oder beidseitig
anzuordnen, wodurch die Luftzirkulation weiter behindert wird.
[0036] In Fig. 2 ist eine Variante gezeigt, bei der an dem Steg 2 ein Hohlkörper 23 vorgesehen
ist. Dieser Hohlkörper 23 dient in gleicher Weise wie der zuvor beschriebene Steg
22 zur weiteren Unterteilung des Luftraumes 14. Selbstverständlich ist es auch hier
möglich, eine Vielzahl derartiger Hohlkörper 23 im Luftraum 14 vorzusehen. Diese können
im Strang-Preßverfahren erhalten werden und an der Dichtung 5 beziehungsweise an deren
Steg 2 angeformt sein. Selbstverständlich ist auch eine Kombination mit Hohlkörpern
23 und Rippen 22 Gegenstand der Erfindung. Zur einfacheren Verständlichkeit sind lediglich
beide Varianten getrennt vorgestellt worden. Je nach dem, wie groß der Luftraum 14
ist, wird eine entsprechende Anzahl von Rippen beziehungsweise Hohlkörpern gewählt,
um die Luftzirkulation zu verringern und damit die Dämmwirkung des gesamten Dichtungselementes
weiter zu erhöhen.
[0037] Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche sind Versuche zur
Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Schutzes.
[0038] Sollte sich hier bei näherer Prüfung, insbesondere auch des einschlägigen Standes
der Technik, ergeben, daß das eine oder andere Merkmal für das Ziel der Erfindung
zwar günstig, nicht aber entscheidend wichtig ist, so wird selbstverständlich schon
jetzt eine Formulierung angestrebt, die ein solches Merkmal, insbesondere im Hauptanspruch,
nicht mehr aufweist.
[0039] Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines
selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche
zu verstehen.
[0040] Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden, können im Laufe des
Verfahrens als von erfindungswesentlicher Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom
Stand der Technik beansprucht werden.
[0041] Merkmale, die nur in der Beschreibung offenbart wurden, oder auch Einzelmerkmale
aus Ansprüchen, die eine Mehrzahl von Merkmalen umfassen, können jederzeit zur Abgrenzung
vom Stande der Technik in den ersten Anspruch übernommen werden, und zwar auch dann,
wenn solche Merkmale im Zusammenhang mit anderen Merkmalen erwähnt wurden beziehungsweise
im Zusammenhang mit anderen Merkmalen besonders günstige Ergebnisse erreichen.
1. Dichtung, insbesondere Glasdichtung, für eine Pfosten-Riegel-Konstruktion, wobei die
Dichtung zwischen einer Preßleiste und einem Fassadenelement, insbesondere einer Glasscheibe
angeordnet ist, wobei die Preßleiste die Fassadenelemente durch Befestigungsmittel
mit einem Befestigungsprofil verbindet, daß die Dichtung (1) zwei Dichtungsbereiche
(1', 1'') aufweist und die Dichtungsbereiche (1', 1") durch einen Steg (2) verbunden
sind dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (2) zur Unterteilung des Luftraumes (14) zwischen der Preßleiste (5) und
dem Befestigungsprofil (8) dient.
2. Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Steg (2) und Dichtungsbereich (1', 1") ein Steggelenk (3) vorgesehen ist.
3. Dichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (2) mehrere, durch ein oder mehrere Gelenke (3a) verbundene Stegteile (20,
21) besitzt.
4. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich zumindest ein Gelenk (3a) mittig zwischen den Dichtungsbereichen (1', 1") befindet.
5. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (2) zumindest teilweise beabstandet zur Pressleiste (5) angeordnet ist und
zwischen Preßleiste (5) und Steg (2) ein Isolationsvolumen (4) angeordnet ist und/oder
das Isolationsvolumen (4) von dem Steg (2) einerseits und andererseits im Wesentlichen
von der Preßleiste (5) begrenzt ist.
6. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (1) einstückig ausgebildet ist und/oder die Dichtung (1) aus homogenen
Material besteht.
7. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gelenk (3a) beziehungsweise das Steggelenk (3) durch Materialschwächung des Steg-
beziehungsweise Dichtungsbereichsmaterials gebildet ist und/oder der Steg (2) zur
Bildung eines V's abgewinkelt ist, und die V-Winkelung zur Führung des Befestigungsmittels
(6) insbesondere der Befestigungsschraube (6) dient und/oder der Steg (2) als Hohlkammerprofil
ausgebildet ist und/oder der Steg (2) Rippen oder Leisten zur weiteren Unterteilung
des Luftraumens (14) zwischen der Preßleiste (5) und dem Befestigungsprofil (8) aufweist.
8. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mit der Preßleiste (5) zusammenwirkenden Befestigungsnasen (12).
9. Dichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Steg (2) wenigstens eine Rippe (22) und/oder wenigstens ein Hohlkörper (23)
vorgesehen ist, die oder der in den Luftraum (14) hineinragt, um diesen mehrfach zu
unterteilen zur Bildung weiterer Hohlräume im Luftraum (14).
10. Fassade, insbesondere bestehend aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, wobei die Pfosten-Riegel-Konstruktion
ein Befestigungsprofil besitzt, an welchem mit Befestigungsmitteln eine Preßleiste
befestigbar ist, und durch die Preßleiste Fassadenelemente gehalten sind, wobei sich
zwischen Preßleiste und Fassadenelement eine Dichtung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche befindet.
11. Fassade nach dem vorhergehenden Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Befestigungsprofil (8) seitlich je mindestens ein Fassadenelement (9) anschließt
und je ein Dichtungsbereich (1', 1'') auf je einer Seite des Befestigungsprofiles
(8) angeordnet ist und/oder die Breite (10, 10') der Dichtung (1) durch ihre gelenkige
Ausgestaltung variierbar ist.
12. Fassade nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß am Befestigungsprofil (8) ein Schraubkanal (7) angeformt und eine Dichtung (81) auf
das Befestigungsprofil (8) aufgesteckt ist, derart, daß es den Schraubkanal (7) umfasst,
die Fassadenelemente (9) auf die Dichtungen (81) aufgelegt sind und die Dichtung nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 zwischen der Preßleiste (5) und den Fassadenelementen
(9) angeordnet ist.