[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zum Aufbringen auf eine dem Wetter
ausgesetzte Oberfläche, insbesondere ein Dach, eine Dachoberfläche, eine Solaranlagenoberfläche
oder eine Fassade, wobei die Reinigungsvorrichtung Reaktionsflächen aufweist, die
lagenweise angeordnet sind und eine metallische, vorzugsweise kupferhaltige, Oberfläche
aufweisen, welche in Verbindung mit Wasser reinigende, vorzugsweise fungizide und/oder
bakterizide, Verbindungen erzeugen, die in Wasser gelöst das Dach zumindest teilweise
benetzen können, wobei mindestens eine erste unten angeordnete Lage und mindestens
eine darüber angeordnete weiter Lage vorgesehen sind, wobei die Lagen über Verbindungselemente
untereinander verbunden sind.
[0002] Reinigungsvorrichtungen für Dächer und damit für dem Wetter ausgesetzte Oberflächen
sind allgemein bekannt. Insbesondere wird auf die Patentschrift DE 100 58 855 C1 hingewiesen.
Diese Patentschrift beschreibt ein Dachfirstelement aus Kupfer, welches parallel zu
den Seitenflächen ein Feuchtigkeit führendes Kapillarblech aufweist, welches eine
Kapillarspalte erzeugen soll und damit Wasser, welches in einer unten angeordneten
Blechaufkantung sich sammelt, mit Hilfe einer Kapillarwirkung zwischen den eng aneinander
liegenden, den Kapillarspalt bildenden Wänden nach oben gesaugt werden soll.
[0003] Das Problem dieser Vorrichtung besteht darin, dass zur Ausbildung eines solchen Kapillarspaltes
eine sehr genaue Fertigung vorliegen muss, um die Kapillarwirkung über eine größere
Region etwa gleich zu halten, wobei jedoch die Kapillarwirkung zwar dafür sorgt, dass
etwas Wasser zwischen die Spalte eingesogen wird, jedoch ist ein Durchfluss des Wassers
durch die Kapillarspalte nicht möglich, da aufgrund der Oberflächenspannung ein Zufuhrwiderstand
für das durchfließende Wasser entsteht, so dass nur ein ungenügender Wasseraustausch
zwischen den Kapillarspalten und der Umgebung entsteht, wodurch möglicherweise gebildete
Substanzen innerhalb des Kapillarspaltes nicht ausreichend nach außen treten können.
Im Übrigen haben praktische Versuche mit derartigen eng aneinander angeordneten Kapillarspalten
ergeben, dass nur eine ungenügende Verwitterung der Materialoberflächen entsteht,
wodurch die Ausbildung von reinigenden Substanzen letztendlich verhindert wird.
[0004] Weiterhin wird auf die nicht vorveröffentlichte Patentanmeldung PCT/EP 02/08994 des
Anmelders hingewiesen. Diese Schrift offenbart eine Reinigungsvorrichtung zum Aufbringen
auf eine dem Wetter ausgesetzte Oberfläche oder ein Dach mit einer Vielzahl von Reaktionsflächen,
bestehend aus einer metallischen, vorzugsweise kupferhaltigen, Oberfläche, welche
in Verbindung mit Wasser reinigende, vorzugsweise fungizide und/oder bakterizide,
Verbindungen erzeugt, die in Wasser gelöst das Dach zumindest teilweise benetzen können,
wobei mindestens eine zumindest teilweise metallische Lage, mindestens eine auf der
zu reinigenden Oberfläche angeordnete zumindest teilweise metallische Lage und mindestens
eine zumindest teilweise metallische Zwischenlage vorgesehen sind, wobei zumindest
zwei Lagen zumindest über einen Teilbereich ihrer Fläche durch Abstandshalter derart
voneinander getrennt sind, dass zwischen den Lagen Räume gebildet werden, in welche
natürliche Feuchte eindringen kann.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung zum Aufbringen auf eine
dem Wetter ausgesetzte Oberfläche oder ein Dach zu finden, welche eine weiter verbesserte
Wirkung bei der Oberflächenreinigung aufweist.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruches gelöst, vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen und der weiteren Beschreibung angegeben.
[0007] Der Erfinder hat erkannt, dass es zur Verbesserung der selbstreinigenden Wirkung
von Reinigungsvorrichtungen zum Aufbringen auf eine dem Wetter ausgesetzte Oberfläche
wesentlich ist, eine optimale Kombination zwischen der aufgefangenen und gespeicherten
Feuchte und der zur Verfügung gestellten Reaktionsfläche des Metalls, insbesondere
des Kupfers, notwendig ist, wobei zusätzlich dafür Sorge zu tragen ist, dass auch
eine ausreichende Abflussmöglichkeit der zwischenzeitlich gespeicherten Flüssigkeit
notwendig ist, sobald eine neue Wasserzufuhr, also neuer Regen, auftritt. Dies ist
dann möglich, wenn mehrere Lagen - mindestens zwei - mit metallischer Oberfläche bestehen,
zwischen denen ein Wasserreservoir entstehen kann. Erfindungsgemäß wird hierbei eine
besonders gute Speicherung, sowohl bezüglich der Menge, bezüglich der Dauer und auch
bezüglich der während der Speicherung genutzten Oberflächengröße, erreicht, indem
die einzelnen Lagen zumindest weitgehend selbständig veränderliche Abstände untereinander
aufweisen. Hierdurch wird eine besonders hohe Speicherkapazität für auftreffendes
Wasser erreicht, denn durch das Wasser, das in die durch die Lagen gebildeten Zwischenräume
eindringt, können sich die Abstände der einzelnen Lagen untereinander aufgrund der
Kohäsionseigenschaften des Wassers und der Adhäsionseigenschaften des Wassers zum
Material der Lagen je nach auftretendem Kräfteverhältnis (Oberflächenspannung zu Gewichtskraft
der Lagen) verändern und auch an die Menge des zur Verfügung stehenden Wasservolumens
anpassen.
[0008] Diese Volumenanpassung kann beispielsweise durch eine Schwenkbewegung der Lagen um
eine Achse, also durch eine Auffächerung entstehen oder es können auch die Lagen parallel
durch eindringendes Wasser auseinander bewegt werden.
[0009] Bei einer Ausführung der Vorrichtung mit mehr Lagen ist es auch vorteilhaft, dass
die Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung, insbesondere der Kammern, in denen die
Feuchtigkeit zurückgehalten wird, so gestaltet sein kann, dass die außen auftreffende
Sonnenstrahlung die Innenkammern nicht zu sehr erwärmt, um ein frühzeitiges Verdunsten
der Feuchtigkeit aus den Kammern zu vermeiden. Anzumerken ist allerdings, dass auch
Vorrichtungen mit nur zwei Lagen zum Bereich der Erfindung gehören.
[0010] Neben dem vorteilhaft ausreichenden Wasserdurchfluss kann bei der erfindungsgemäß
gestalteten Vorrichtung auch gewährleistet werden, dass die Oberflächen oder auch
Reaktionsflächen ausreichend mit Luft in Berührung kommen, um eine genügende Verwitterung
der Oberfläche zu erzeugen. Beständig zu geringe Abstände zwischen den Lagen sind
insofern ungünstig, als dort keine ausreichenden Verwitterungserscheinungen auftreten.
Es sollten Abstände gewählt werden, die nach vertretbarer Zeit, eine ausreichende
Verwitterung der Oberflächen aufweisen lassen.
[0011] Demgemäß schlägt der Erfinder vor, die an sich bekannte Reinigungsvorrichtung zum
Aufbringen auf eine dem Wetter ausgesetzte Oberfläche, insbesondere ein Dach, eine
Dachoberfläche, eine Solaranlagenoberfläche oder eine Fassade, wobei die Reinigungsvorrichtung
Reaktionsflächen aufweist, die lagenweise angeordnet sind und eine metallische, vorzugsweise
kupferhaltige, Oberflächen aufweisen, welche in Verbindung mit Wasser reinigende,
vorzugsweise fungizide und/oder bakterizide, Verbindungen erzeugen, die in Wasser
gelöst das Dach zumindest teilweise benetzen können, wobei mindestens eine erste unten
angeordnete Lage und mindestens eine darüber angeordnete weitere Lage vorgesehen sind,
wobei die Lagen über Verbindungselemente untereinander verbunden sind und natürliche
Feuchte zwischen die Lagen eindringen und wieder ausgespült werden kann. Erfindungsgemäß
wird vorgeschlagen, dass die mindestens eine weitere Lage beweglich mit der unteren
Lage verbunden ist.
[0012] Durch diese Ausgestaltung kann das auftretende Wasser die einzelnen Lagen je nach
vorhandener Wassermenge mehr oder minder weit voneinander trennen und den unterschiedlich
großen Zwischenraum mit der zur Verfügung stehenden Reaktionsfläche optimal nutzen.
Vorteilhaft ist auch, dass die in diesen Zwischenräumen - auch als Kammern bezeichnet
- gespeicherte Feuchtigkeit, aufgrund der darüber liegenden Lagen, beispielsweise
durch Sonneneinstrahlung relativ wenig erwärmt wird. Damit hat die gespeicherte Feuchte
ausreichend Zeit, mit der metallischen Oberfläche zu reagieren und die für die reinigende
Wirkung notwendige Substanzen aus der metallischen Oberfläche, die die Reaktionsfläche
bildet, herauszulösen. Außerdem ist durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung gewährleistet,
dass bei neu auftretendem Wasser eine möglichst ungehinderte Durchspülung dieser Kammern
erfolgt, so dass die dort gebildeten Substanzen ungehindert nach außen geschwemmt
werden können und auf der zu reinigenden Oberfläche ihre Wirkung entfalten können.
[0013] Obwohl es nicht unbedingt notwendig ist, kann es doch sehr vorteilhaft sein, zumindest
die eine Lage mit einer Vielzahl von Durchbrüchen oder Öffnungen zu versehen. Im Fall
von Öffnungen in der unteren Lage ermöglicht dies, auch die Unterseite der unteren
Lage als Reaktionsfläche mit zu verwenden. Im Fall von Öffnungen in einer oder mehreren
oberen Lagen kann auch auf der Oberfläche der Reinigungsvorrichtung auftreffender
Regen relativ ungehindert an die Unterseite der jeweiligen Lage durchdringen. Entsprechend
kann nicht nur die äußere Lage sondern auch die darunter angeordneten Zwischenlagen
und gegebenenfalls sogar die untere Lage mit Öffnungen versehen sein, um auch dort
eine Durchlässigkeit zu erzeugen, wobei die Durchbrüche jedoch ausreichend klein sein
sollten um ein zu leichtes Durchschießen von Flüssigkeit zu verhindern. Es muss also
ein Kompromiss zwischen Speicherwirkung und Behinderung des Durchflusses von Flüssigkeit
erreicht werden. Gleichzeitig sollte aber auch die zwischenraumvergrößernde Wirkung
des Wassers durch die Oberflächenspannung berücksichtigt werden. Optimale Ergebnisse
lassen sich durch entsprechende Versuche ermitteln.
[0014] Zur Vergrößerung der effektiv wirksamen Oberfläche können einzelne, mehrere oder
alle Lagen Erhebungen und/oder Vertiefungen aufweisen.
[0015] Werden die Verbindungselemente zwischen den einzelnen Lagen in einer Linie angeordnet,
so kann sich eine Art Scharnierwirkung ergeben und die Lagen können gegeneinander
um diese Linie verschwenkt werden. Werden mehrere versetzte Linien gebildet, so kann
die Schwenkbewegung nur bedingt erfolgen.
[0016] Werden außerdem im Bereich der Verbindungselemente, vorzugsweise an den Verbindungselementen,
Abstandselemente angebracht, welche einen Abstand der Lagen zumindest im Bereich der
Abstandselemente bewirken, so kann bei linienförmiger Anbringung der Verbindungselemente
erreicht werden, dass die Lagen ohne Wasser konisch zulaufen, während bei zunehmender
Wasserfüllung eine Auffächerung entsteht. Hierbei passt sich das Volumen der Zwischenräume
zwischen den Kammern weitgehend der vorhandenen Wassermenge an.
[0017] Werden die Verbindungselemente und gegebenenfalls die Abstandselemente ausschließlich
oberhalb des Schwerpunktes der Lagen, vorzugsweise im 2. Viertel von oben, angeordnet,
so kann die Kraft, die zum Verschwenken und Auffächern der Lagen notwendig ist, relativ
klein gehalten werden, so dass eine besonders gute Speicherung von Wasser möglich
ist und die auftretenden Ko- und Adhäsionskräfte problemlos gegen die dann zu überwindenden
Kräfte aufkommen. Grundsätzlich ist es allerdings auch möglich, kleine Federelemente
einzusetzen, die der Schwerkraft entgegenwirken und damit dem Wasser eine leichtere
Einflussmöglichkeit zur Vergrößerung des Lagenzwischenraumes eröffnen.
[0018] Vorteilhaft können die Abstandshalter einen Teil einer verformten Lage darstellen
und vorzugsweise durch ein Stanzwerkzeug, vorzugsweise beim Herstellungsvorgang der
jeweiligen Lage in einem Herstellungsschritt, hergestellt werden.
[0019] Erfindungsgemäß kann weiterhin mindestens eine der Lagen aus Lochblech oder Streckgitter
bestehen. Auch eine Ausführung mit mindestens einer Lage oder allen Lagen aus glattem
Blech ist möglich.
[0020] Die beschriebene Reinigungsvorrichtung kann an jedem Ort eines Daches, insbesondere
auf dem Dachfirst, Ortgang oder in der Dachfläche angebracht werden. Bezüglich der
Anbringung am Dachfirst, vorzugsweise als sogenannter Kupferfirst, kann die untere
Lage als gewölbte Kupferfirstplatte mit beidseits angeordneten beweglichen weiteren
Lagen ausgebildet werden.
[0021] Wird die Reinigungsvorrichtung in der Fläche verwendet, so kann zumindest die untere
Lage bezüglich ihrer Kontur und/oder Oberfläche an bekannte Dachplatten und Dachziegel
angepasst werden. Es ist in diesem Zusammenhang besonders darauf hinzuweisen, dass
zwar in einer Ausgestaltungsform alle Lagen der Dachziegelform angepasst werden können,
jedoch eine weitere Variante der Erfindung es vorsieht, nur die untere(n) Lage(n)
in der Dachplatten- oder Dachziegelform, als z.B. gewellt, auszugestalten und mindestens
zwei oben liegende Lagen weitgehend eben auszuführen. Vorteilhaft können die Lagen
auch der 3-dimensionalen Oberflächenform von Dachabschnitten und/oder Solaranlagen
angepasst sein. Dabei können die Lagen beispielhaft sowohl in Längsrichtung als auch
in Querrichtung zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet sein.
[0022] Bezüglich der möglichen Formen von Dachplatten, Dachziegeln oder sonstigen Dachabdeckungen
oder Oberflächen wird beispielhaft auf die Internetseiten
www.braas.de oder
www.creaton.de hingewiesen. Insbesondere ist auch anzumerken, dass die Dachreinigungsvorrichtung
der genannten Art ebenso auf Reetdächern oder Dächern, die mit Schiefer, Dachpappe,
Welleternitplatten oder ähnlichem gedeckt sind, verwendet werden können, wobei insbesondere
auch eine Anwendung für Solaranlagen oder sonstigen Glas- oder Kunststoffbedachungen
möglich ist.
[0023] Eine weitere Verbesserung der Effektivität der Reinigungsvorrichtung kann dadurch
erreicht werden, dass in den von den Lagen gebildeten Zwischenräumen Kupfermaterial
mit stark vergrößerter Oberfläche, vorzugsweise ein Geflecht und/oder Gewölle und/oder
Fasern aus Kupfer und/oder Sinterstücke, angeordnet sind. Durch die Verwendung derartiger
oberflächenvergrößernder Mittel wird die zur Verfügung gestellte Reaktionsfläche stark
erweitert, so dass eine größere Effektivität der Reinigungsvorrichtung möglich ist.
[0024] Zum besseren seitlichen Abschluss der Zwischenräume kann es vorteilhaft sein, mindestens
eine Lage mit einer seitlichen Auf- oder Abkantung zu versehen. Außerdem kann eine
solche Aufkantung auch an dem in Wasserlaufrichtung unteren Ende der Lage(n) (Ablaufende)
angebracht werden.
[0025] Die Reinigungsvorrichtung kann weiterhin eine untere Lage aufweisen, die als Klemmvorrichtung
zum Festklemmen der Vorrichtung, vorzugsweise am Dachziegel oder Dachplatte, ausgebildet
ist.
[0026] Eine zusätzliche Vergrößerung der Reaktionsfläche der Reinigungsvorrichtung kann
dadurch erreicht werden, dass in mindestens einem von den Lagen gebildeten Zwischenräumen
Kupfermaterial mit stark vergrößerter Oberfläche, vorzugsweise Geflecht und/oder Gewölle
und/oder Fasern aus Kupfer und/oder Sinterstücke, angeordnet werden. Es kann aber
auch in mindestens einem Zwischenraum eine saugfähige Zwischenlage, vorzugsweise ein
Vlies und/oder Geflecht und/oder Gewölle und/oder Fasern, angeordnet sein.
[0027] Weiterhin können die oberen Lagen in Richtung der Dachneigung kürzer ausgebildet
sind als die untere Lage. Hierdurch kann die untere Lage zwischen Ziegellagen eingeschoben
und verhakt werden, so dass ein sicherer Sitz der unteren Lage gewährleistet ist und
trotzdem die oberen Lagen beweglich bleiben.
[0028] Es ist darauf hinzuweisen, dass auch erfindungsgemäße Ausbildungen der Reinigungsvorrichtung
möglich sind, welche aus zwei oder mehreren bezüglich ihres Abstandes fest verbundenen
und weiteren darüber oder dazwischen angeordneten beweglichen Lagen bestehen.
[0029] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung kann
zumindest die untere Lage Befestigungselemente und/oder Befestigungsklammern aufweisen,
mit der sie auf der zu reinigenden Oberfläche befestigt werden kann. Die Befestigungsklammern
und/oder Befestigungselemente können zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen und
in eine der Lagen, vorzugsweise die untere Lage, eingeclipst sein.
[0030] In einer weiteren Ausgestaltung der Reinigungsvorrichtung kann vorgesehen werden,
die oberen beweglichen Lagen oberhalb der Verbindungselemente mit schaufelartig und
nach unten durchgedrückten Ausbuchtungen mit entgegen der Wasserlaufrichtung ausgerichteten
Öffnungen zu versehen. Bei dieser Ausgestaltung wirken diese Ausbuchtungen wie Wasserleitbleche,
die, wenn durch Wassereintritt in den Zwischenraum eine Schwenkbewegung des unteren
Teils der Lage nach oben ausgeführt wird, ab einem vorgegeben Füllungsgrad Wasser
in den darüber befindlichen Zwischenraum ableiten.
[0031] Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass mindestens eine Lage auch aus einer Folie
bestehen kann und dass mindestens eine Lage, vorzugsweise allen Lagen, durch Stanzen,
insbesondere durch Rollwalzen, Erhebungen und Vertiefungen eingeprägt werden können.
Insbesondere kann eine Vielzahl solch dünner übereinander angeordneter Lagen durch
ein- oder mehrfache Faltung erzeugt werden.
[0032] Es wird auch darauf hingewiesen, dass es auch im Rahmen der Erfindung liegt, wenn
lediglich eine einzige Lage schwenkbeweglich ausgeführt wird.
[0033] Zusätzliche Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
und durch die Patentansprüche.
[0034] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden. Es
stellen im Einzelnen dar:
- Figur 1:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen für einen
Dachfirstziegel mit und ohne Zwischenraumwasser;
- Figur 2:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen für einen
Flächenziegel mit und ohne Zwischenraumwasser;
- Figur 3:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit parallel abstandsveränderlichen
Lagen für einen Flächenziegel ohne Zwischenraumwasser;
- Figur 4:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit parallel abstandsveränderlichen
Lagen für einen Flächenziegel mit Zwischenraumwasser;
- Figur 5:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen mit Ein-
und Ausbuchtungen für einen Flächenziegel ohne Zwischenraumwasser;
- Figur 6:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen mit Ein-
und Ausbuchtungen für einen Flächenziegel mit Zwischenraumwasser;
- Figur 7:
- 3D-Darstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen für einen
Dachfirstziegel;
- Figur 8:
- 3D-Darstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen Lagen für einen
gewellten Dachflächenziegel;
- Figur 9:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen flachen Lagen
für einen Flächenziegel mit Überfließdurchbruch ohne Zwischenraumwasser;
- Figur 10:
- Schnittdarstellung einer Reinigungsvorrichtung mit schwenkbeweglichen flachen Lagen
für einen Flächenziegel mit Überfließdurchbruch mit Zwischenraumwasser im unteren
Zwischenraum;
- Figur 11a-d:
- verschiedene Konturen der Reinigungsvorrichtung im Querschnitt (=Schnitt in Firstrichtung);
- Figur 12a-b:
- Aufsicht auf die Kontur erfindungsgemäßer Reinigungsvorrichtungen;
- Figur 13a-c:
- unterschiedliche Konturen einer Reinigungsvorrichtung für einen Dachfirst im Längsschnitt;
- Figur 14:
- 3D-Darstellung einer Reinigungsvorrichtung mit gewellter unterer Lage und schwenkbeweglichen
flachen Lagen für einen gewellten Dachflächenziegel.
[0035] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung aus Kupferblech zum
Auflegen auf einen Dachfirstziegel 5. Die Reinigungsvorrichtung besteht aus insgesamt
vier Lagen 1.1 - 1.4, die den Dachfirstziegel 5 auf der Oberseite weitgehend umfassen,
wobei die untere Lage 1.1 sich über beide Seiten des Dachfirstziegels erstreckt. Auf
beiden Seiten der unteren Lage 1.1 sind schwenkbeweglich je drei weitere Lagen 1.2-1.4
angebracht. Die Anbringung an der unteren Lage 1.1 erfolgt durch Verbindungselemente
2, die mit Abstandselementen 4.x kombiniert sind. Hierdurch entstehen je Seite insgesamt
drei Zwischenräume 7.x zwischen den Lagen, in denen Wasser gespeichert werden kann.
[0036] Die linke Seite der Darstellung zeigt die Zwischenräume 7.x ohne eingelagertes Wasser,
so dass die Lagen mit ihren Enden fächerförmig aneinander stoßen. Wenn Regen fällt
oder auf sonstige Weise Feuchte auf der Reinigungsvorrichtung entsteht, kann diese
in die Zwischenräume 7.x eindringen. Hierbei werden, bedingt durch die Oberflächenspannung
des Wassers und die Haftwirkung des Wassers an den Oberflächen der Lagen, die Lagen
auseinander gezogen und es entstehen relativ große Zwischenräume, in denen das Wasser
gespeichert wird ohne auszufließen. Durch die Variabilität des Speichervolumens wird
gleichzeitig auch erreicht, dass - im Gegensatz zu einer Kammer mit festen Abmaßen
- bei unterschiedlich großer Wassermenge in den Zwischenräumen 7.x jedoch immer eine
relativ große Reaktionsfläche mit Feuchtigkeit benetzt ist und damit die gewünschten
Reaktionsprodukte in ausreichender Menge entstehen können.
[0037] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die einzelnen Lagen nicht nur in der
dargestellten Form, sondern auch mit einer Vielzahl von Öffnungen versehen sein können
und/oder zusätzlich eine Raumstruktur aufweisen können, die gegenüber ihrer Projektionsfläche
eine vergrößerte Reaktionsfläche aufweist.
[0038] Die Figur 2 zeigt eine ähnliche Reinigungsvorrichtung 1, jedoch auf einem Flächenziegel
5. Hier liegt die untere Lage 1.1 im wesentlichen fest auf dem Ziegel auf und ist
so ausgestaltet, dass sie den Dachfirstziegel 5 umfasst und auch unter den darüber
angeordneten nächsten Ziegel greift und damit vom Herunterrutschen gesichert wird.
Im freien Bereich der Lage 1.1 sind Befestigungselemente 2 angebracht, die mit Abstandselementen
4.x kombiniert sind. Hierdurch werden die Lagen 1.x oben auf einen vorgesehenen Abstand
gehalten, können sich jedoch gegeneinander verschwenken, so dass sie im "leeren" Zustand
nach unten hin konisch zusammenlaufen. Diese Situation ist gepunktet dargestellt.
[0039] Sobald Wasser in die Zwischenräume 7 der Lagen 1.x eindringt, fächern die Lagen auf
und können relativ große Mengen Wasser aufnehmen und speichern. Zusätzlich kann auch
die untere Lage zumindest teilweise mit Öffnungen versehen werden, so dass auch der
Zwischenraum zwischen Lage 1.1 und Dachplatte 5 mit Wasser gefüllt werden kann und
somit die Unterseite der Lage 1.1 als Reaktionsfläche zur Verfügung steht.
[0040] In der Figur 2 ist auch dargestellt, dass am unteren Ende der Lagen Abkantungen 8
angebracht wurden. Diese Abkantungen bewirken eine Verkleinerung des Auslaufspaltes,
so dass bei gegebener Oberflächenspannung des Wassers insgesamt ein größerer Abstand
der Lagen und damit ein größeres Speichervolumen erreicht werden kann.
[0041] Die Figuren 3 und 4 zeigen ebenfalls Reinigungsvorrichtungen 1, die auf ebenen oder
gewellten Dachziegeln 5 angeordnet sind. Grundsätzlich entspricht die Vorrichtung
der Figur 2, jedoch ist einerseits eine größere Anzahl von Lagen dargestellt und die
Lagen sind zusätzlich in ihrer Oberfläche strukturiert zur Oberflächenvergrößerung
ausgebildet. Beispielsweise können hier Noppen 3 in beide Richtungen senkrecht zur
Lage durch Stanzvorgänge eingebracht werden.
[0042] Ein weiterer Unterschied zur Figur 2 besteht darin, dass auf Abstandselemente im
Bereich der Verbindungselemente verzichtet wurde, so dass die Lagen entlang des Verbindungselementes
"auf- und abfahren" können. Aufgrund der Noppen 3 wird jedoch ein gewisser Grundabstand
zwischen den Lagen beibehalten, so dass vorteilhaft auch ohne Wasser in den Zwischenräumen
kein planes aufeinander liegen der Lagen 1.x erfolgt und somit ausreichend Luft für
die zur Funktion der Vorrichtung notwendige Verwitterung zur Verfügung steht. Es ist
allerdings darauf hinzuweisen, dass es auch im Rahmen der Erfindung liegt, wenn die
Lagen ohne eingelagertes Wasser direkt aufeinander liegen.
[0043] Die Figur zeigt 4 zeigt die Vorrichtung mit eingelagertem Wasser in den Zwischenräumen
7, wobei die Lagen ihren maximal erreichbaren Abstand untereinander - zumindest im
Bereich der Verbindungselemente 2 - erreicht haben. Gestrichelt dargestellt ist auch
im unteren Bereich ein weiteres optionales Verbindungselement 2, welches bei Vorhandensein
dafür sorgt, dass sich der untere Bereich der Lagen nicht zu weit auffächern kann.
Es wird darauf verwiesen, dass auch Kombinationen mit Verbindungselementen mit Abstandselementen
und reinen Verbindungselementen zur Begrenzung der maximalen Auffächerung der Lagen
möglich sind. Beispielhaft sind hier in den Lagen 1.2 und 1.3 Öffnungen 6 vorgesehen,
die ein Wasserübertritt zu den Zwischenräumen 7 ermöglichen.
[0044] In den Figuren 5 und 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Reinigungsvorrichtung
dargestellt, wobei hier abwechselnd ebene und strukturierte Lagen 1.x ohne Wasser
(Figur 5) und mit Wasser (Figur 6) in den Zwischenräumen der Lagen 1.x gezeigt sind.
Zusätzlich ist in der Darstellung der Figuren 5 und 6 die untere Lage 1.1 mit einer
Vielzahl von Öffnungen versehen. Es wird allerdings darauf hingewiesen, dass ebenso
die Zwischenlagen 1.2 und 1.3 als auch die oberste Lage 1.4 mit einer Vielzahl von
Öffnungen versehen werden kann. Bei der Auswahl der Größe der Öffnungen sollte allerdings
darauf geachtet werden, dass kein zu leichter Ausfluss von eingelagertem Wasser stattfindet.
[0045] Zur besseren Veranschaulichung ist in der Figur 7 eine Hälfte einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung für einen Dachfirst, einen sogenannten Kupferfirst, in einer
schematischen 3D-Ansicht gezeigt. Auf der, dem Firstziegel 5 in der Form angepassten
unteren Lage 1.1 aus Kupferblech sind zwei in einer Linie angeordnete kombinierte
Verbindungs- und Abstandselemente 2 durch Kreuze angedeutet. Diese Verbindungselemente
2 erlauben Schwenkbewegungen der oberen Lagen 1.2-1.3 um die von den Verbindungselementen
gebildete Linie je nach Füllung der Zwischenräume mit Wasser. Die Lagen selbst sind
nur als Drahtmodelle dargestellt.
[0046] Des weiteren ist in der Figur 8 ein gewellter Flächenziegel mit einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung in dreidimensionaler Darstellung gezeigt. Auf dem Flächenziegel
5 liegt eine untere Lage 1.1 mit zwei darauf befestigten beweglichen Lagen 1.2 und
1.3. Die Verbindungselemente sind schematisch als Kreuze dargestellt. Aufgrund der
beweglichen Anbringung der oberen Lagen können auch diese gewellten Lagen 1.2 und
1.3 die durch sie gebildeten Zwischenräume in oben beschriebener Weise variabel an
die tatsächlich vorhandene Wassermenge anpassen.
[0047] Die Figuren 9 und 10 zeigen eine besondere Ausführung der Reinigungsvorrichtung,
insbesondere einer oberen Lage 1.2. Diese Lage 1.2 weist oberhalb des Verbindungselementes
2 einen Durchbruch auf, bei dem das Blech der Lage schaufelartig oder zungenartig
so weit nach unten gebogen ist, dass es bei einer fortschreitenden Befüllung des unteren
Zwischenraumes, bedingt durch die Kippbewegung, Wasser von der Oberfläche der untersten
Lage 1.1 aufnimmt und in den oberen Zwischenraum einleitet. Die Situation des Auffüllens,
in der die mittlere Lage 1.2 weitgehend parallel zur unteren Lage 1.1 ausgerichtet
ist und gerade das Wasser beginnt in den Zwischenraum zwischen der mittleren und oberen
Lage 1.2 und 1.3 einzufließen, zeigt 1.2 und 1.3 einzufließen, zeigt die Figur 10.
Auf diese Weise wird eine sukzessive Befüllung der einzelnen Zwischenräume mit auftretendem
Regenwasser möglich.
[0048] Die Figur 9 zeigt zusätzlich auch noch den optimalen Anbringungsbereich der Verbindungselemente
im Fall schwenkbeweglicher Lagen. Werden die Verbindungselemente im Bereich 9 unterhalb
des oberen Achtels und oberhalb der Hälfte von Länge, bzw. oberhalb des Schwerpunktes,
der schwenkbeweglichen Lagen angeordnet, so wird bewirkt, dass dadurch nicht das gesamte
Gewicht der Lagen durch das Wasser in den Zwischenräumen angehoben werden muss und
eine bessere Befüllung der Zwischenräume erreicht wird.
[0049] Ergänzend wird noch eine besondere Ausführung der Reinigungsvorrichtung in der Figur
14 gezeigt. Diese Vorrichtung zeigt eine Kombination einer unteren Lage 1.1, die bezüglich
ihrer Kontur an eine gewellte Dachplatte 5 angepasst ist, wobei an dieser unteren
Lage 1.1 über Verbindungselemente 2 mehrere flache Lagen 1.x schwenkbeweglich befestigt
sind.
[0050] Anzumerken ist weiterhin, dass die erfindungsgemäßen Verbindungselemente einerseits
als selbständige Elemente hergestellt werden können und im erst Herstellungsprozess
mit der unteren Lage verbunden werden, andererseits ist es jedoch auch vorteilhaft,
die Verbindungselemente bei der Herstellung der unteren Lage selbst durch einen Stanzvorgang
aus dem Material der Lage herauszuschneiden. Vorzugsweise bleibt dabei eine Seite
mit dieser Lage weiterhin verbunden, so dass keine separate Montage mit der unteren
Lage mehr notwendig ist.
[0051] Die in dieser Schrift dargestellten Reinigungsvorrichtungen stellen lediglich ausgewählte
Beispiele dar, wobei zur einfacheren Darstellung auch einfache geometrische Formen
gewählt wurden. Dies betrifft einerseits die Oberfläche auf der die Reinigungsvorrichtungen
aufliegen, als auch die Struktur und Form der Abstandselemente, die selbstverständlich
durch entsprechend ausgebildetes Stanzwerkzeug verschieden ausgeführt werden können,
wobei unterschiedlichste Formen Verwendung finden können. Vorteilhaft ist es hierbei
meist, wenn sich zumindest die untere Lage jeweils der Form der abgedeckten Oberfläche,
insbesondere der darunter liegenden Ziegel anpasst, wobei es allerdings auch hierbei
teilweise vorteilhaft sein kann, wenn mit Abstandshaltern gegenüber der darunter liegenden,
zu reinigenden Oberfläche gearbeitet wird. Die Ausgestaltung der Abstandshalter selbst,
falls sie aus den einzelnen Lagen selbst geformt werden, kann besonders günstig sein,
wenn sie zu großen zusätzlichen Oberflächen führen und gleichzeitig möglichst einen
geringen Wärmeübergang zu der in Abstand zu haltenden nächsten Lage erzeugen.
[0052] Es wird darauf hingewiesen, dass insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, die Ausführungsformen
der gezeigten Figuren dazu geeignet sind, auch durch relativ flexible Folien, insbesondere
Kupferfolien, hergestellt zu werden, da sich besonders Folien dazu eignen durch Ausbildung
einer Oberflächenstruktur mit Erhebungen oder Noppen trotz ihrer Flexibilität einen
Abstand zwischen den Lagen zu halten, ohne dass eine Eigensteifigkeit notwendig wäre.
Bezüglich der Verwendung solcher Folien ist es dann auch möglich individuelle Zuschnitte
vor Ort vorzunehmen und sich damit zwanglos auf die Besonderheiten des jeweiligen
Daches anzupassen.
[0053] Die Figuren 11a bis 11d zeigen Querschnitte durch mögliche Konturen der Reinigungsvorrichtung.
So entspricht die Kontur der Figur 11a beispielsweise einer Frankfurter Pfanne, die
Kontur der Figur 11b kann beispielsweise zur Verwendung auf einem Welleternitdach
genutzt werden. Die Figuren 11c und 11d stellen einfache, leicht gebogene oder flache
Konturen einer Reinigungsvorrichtung dar, wie sie auf relativ ebenen Oberflächen benutzt
werden können.
[0054] Selbstverständlich können des weiteren alle bekannten Dachziegelkonturen und Konturen
von allen bekannten Dachformen verwendet werden.
[0055] Die Figuren 12a und 12b zeigen zwei beispielhafte Umrisse einer Dachreinigungsvorrichtung
von oben gesehen, wobei die Figuren 13a bis 13c Längsschnitte quer zur Firstrichtung
durch die Kontur von Reinigungsvorrichtungen zeigen, wie sie beispielsweise im Firstbereich
verwendet werden.
[0056] Die Figur 14 zeigt eine 3D-Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Variante
der Reinigungsvorrichtung. Diese Reinigungsvorrichtung besteht aus drei flachen schwenkbeweglich
gelagerten Lagen 1.2, 1.3, 1.4, die auf einer gewellten Dachoberfläche befestigt sind.
Die Befestigung auf der gewellten Dachplatte 5 und die gleichzeitig schwenkbewegliche
Lagerung der Lagen ist durch die beiden Kreuze angedeutet.
[0057] Erfindungsgemäß kann die Reinigungsvorrichtung aus einem flachen Kupfermaterial gestanzt
werden, wobei darauf hinzuweisen ist, dass unter Stanzen alle Fertigungsverfahren
zu verstehen sind, die unter diesen Begriff fallen - siehe hierzu beispielsweise DIN
9870 oder "Der Werkzeugbau", 1997, ISBN 3-8085-1202-4, insbesondere Kapitel 1 "Stanztechnik".
[0058] Bezüglich des in der Anmeldung angesprochenen Stanzverfahrens wird darauf hingewiesen,
dass hierunter alle Fertigungsverfahren zu verstehen sind, die in der DIN 9870, Blatt
1, Ausgabe Okt. 1974, einschließlich der dort in der Alphabetischen Übersicht zitierten
weiteren DIN-Blätter mit gegebenenfalls weiteren Verweisen, genannt sind.
[0059] Insgesamt ist noch darauf hinzuweisen, dass alle gezeigten und alle erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtungen sowohl eben als auch gewellt oder gekrümmt, sowohl in Längsrichtung
als auch in Querrichtung ausgebildet sein können ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen. Ergänzend wird außerdem darauf hingewiesen, dass alle in den Ausführungsbeispielen
gezeigten Lagen auch mit Erhebungen und Vertiefungen und/oder Öffnungen versehen sein
können ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0060] Es versteht sich außerdem, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht
nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung eine mechanische Umkehr der Funktion der einzelnen
mechanischen Elemente der Erfindung zu bewirken.
[0061] Insgesamt wird also durch die dargestellte Erfindung eine Reinigungsvorrichtung offenbart,
welche geeignet ist aufgrund der besonders günstigen Feuchtigkeitsspeicherung und
dabei gleichzeitig starken Vergrößerung der Reaktionsoberfläche unter unterschiedlichsten
klimatischen Bedingungen die Reinigung von dem Wetter ausgesetzten Oberflächen zu
bewirken. Diesbezüglich ist besonders darauf hinzuweisen, dass derartige Reinigungsvorrichtungen
nicht ausschließlich zur Reinigung von Dächern dienen können, sondern zusätzlich auch
sonstige der Witterung ausgesetzte Oberflächen reinigen, beispielsweise kann es sich
hierbei um Solaranlagen, Glasfronten, Glasdächer oder auch Gebäudefassaden handeln.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 1.X
- Lagen
- 2
- Verbindungselemente
- 3
- Erhebungen/Vertiefungen
- 4.X
- Abstandselemente
- 5
- Ziegel / Dachplatte
- 6
- Durchbrüche / Öffnungen / Schlitze
- 7
- Zwischenraum
- 8
- Abkantungen
- 9
- Anbringungsbereich
1. Reinigungsvorrichtung (1) zum Aufbringen auf eine dem Wetter ausgesetzte Oberfläche,
insbesondere ein Dach, eine Dachoberfläche, eine Solaranlagenoberfläche oder eine
Fassade, wobei die Reinigungsvorrichtung Reaktionsflächen aufweist, die lagenweise
angeordnet sind und eine metallische, vorzugsweise kupferhaltige, Oberfläche aufweisen,
welche in Verbindung mit Wasser reinigende, vorzugsweise fungizide und/oder bakterizide,
Verbindungen erzeugen, die in Wasser gelöst das Dach zumindest teilweise benetzen
können, wobei mindestens eine erste unten angeordnete Lage (1.1) und mindestens eine
darüber angeordnete weitere Lage (1.2-1.n) vorgesehen sind, wobei die Lagen (1.1-1.n)
über Verbindungselemente (2) untereinander verbunden sind und natürlicher Feuchte
zwischen die Lagen (1.1-1.n) eindringen und wieder ausgespült werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine weitere Lage (1.2-1.n) beweglich mit der unteren Lage (1.1) verbunden
ist.
2. Reinigungsvorrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Lagen (1.1-1.n) eine Vielzahl von Durchbrüchen (6) aufweist.
3. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Lagen (1.1-1.n) eine Vielzahl Erhebungen und/oder Vertiefungen
(3) aufweist.
4. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (2) in einer Linie angeordnet sind.
5. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Verbindungselemente (2), vorzugsweise an den Verbindungselementen
(2), Abstandselemente (4.x) angebracht sind, welche einen Abstand der Lagen (1.1-1.n)
zumindest im Bereich der Abstandselemente (4.x) bewirken.
6. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei Lagen (1.1-1.n) schwenkbeweglich verbunden sind.
7. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (2) und gegebenenfalls die Abstandselemente (4.x) ausschließlich
oberhalb des Schwerpunktes der beweglichen Lagen (1.2-1.n), vorzugsweise unterhalb
des 1. Achtels, vorzugsweise unterhalb des 1. Drittels, von oben, angeordnet sind.
8. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (4.x) einen Teil einer verformten Lage (1.x) darstellen und vorzugsweise
durch ein Stanzwerkzeug hergestellt sind.
9. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Lagen (1.1-1.n) aus Lochblech oder Streckgitter besteht.
10. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Lage (1.1) als gewölbte Dachfirstplatte mit beidseits angeordneten beweglichen
weiteren Lagen (1.2-1.n) ausgebildet ist.
11. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die untere Lage (1.1) bezüglich ihrer Kontur und/oder Oberfläche an bekannte
Dachplatten und Dachziegel angepasst ist.
12. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ausschließlich die untere Lage (1.1) bezüglich ihrer Kontur und/oder Oberfläche an
bekannte Dachplatten und Dachziegel angepasst ist und die weiteren daran befestigten
Lagen im wesentlichen flächig ausgebildet sind.
13. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Lage (1.1-1.n) eine seitliche Aufkantung aufweist.
14. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Lage (1.1, -1.n) eine seitliche Abkantung aufweist.
15. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Lage (1.1-1.n) eine Aufkantung am Ablaufende aufweist.
16. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Lage (1.1) als Klemmvorrichtung ausgebildet ist, zum Festklemmen der Vorrichtung,
vorzugsweise am Dachziegel oder Dachplatte.
17. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem von den Lagen (1.1-1.n) gebildeten Zwischenräumen Kupfermaterial
mit stark vergrößerter Oberfläche, vorzugsweise Geflecht und/oder Gewölle und/oder
Fasern aus Kupfer und/oder Sinterstücke, angeordnet sind.
18. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem von den Lagen (1.1-1.n) gebildeten Zwischenräumen mindestens
eine saugfähige Zwischenlage, vorzugsweise ein Vlies und/oder Geflecht und/oder Gewölle
und/oder Fasern, angeordnet sind.
19. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Lagen (1.2-1.n) kürzer - in Richtung der Dachneigung - ausgebildet sind
als die untere Lage (1.1).
20. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (1.1-1.n) der 3-dimensionalen Oberflächenform von Dachabschnitten und/oder
Dachziegeln und/oder Solaranlagen angepasst sind.
21. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die untere Lage (1.1) Befestigungselemente und/oder Befestigungsklammern
aufweist, mit der sie auf der zu reinigenden Oberfläche befestigt werden kann.
22. Reinigungsvorrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsklammern und/oder Befestigungselemente zumindest teilweise aus Kunststoff
bestehen und in die untere Lage (1.1) eingeclipst sind.
23. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Lagen (1.2 - 1.n-1) oberhalb der Verbindungselemente (2) schaufelartig
ausgebildete und nach unten Ausbuchtungen mit entgegen der Wasserlaufrichtung ausgerichteten
Öffnungen aufweist.
24. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbrüche (6) in den Lagen versetzt von Lage (1.x) zu Lage (1.x+1) angeordnet
sind.
25. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandselemente (4.x) zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen.
26. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (1.x) in Längsrichtung zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet sind.
27. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagen (1.x) in Querrichtung zumindest teilweise gekrümmt ausgebildet sind.
28. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Lage (1.x) aus einer Folie besteht, wobei vorzugsweise mehrere übereinander
angeordnete Lagen durch ein- oder mehrfaches Falten einer Folie erzeugt werden.
29. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer Lage (1.x), vorzugsweise allen Lagen, durch Stanzen, insbesondere
durch Rollwalzen, Erhebungen und Vertiefungen eingeprägt sind.
30. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kombination von festen und beweglichen Lagen (1.1-1.n) vorgesehen ist.
31. Reinigungsvorrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine bewegliche Lage zwischen mindestens zwei festen Lagen angeordnet
ist.
32. Reinigungsvorrichtung gemäß dem voranstehenden Patentanspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei bewegliche Lagen oberhalb mindestens zwei festen Lagen angeordnet
sind.
33. Reinigungsvorrichtung gemäß einem der voranstehenden Patentansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Lagen (1.1-1.n) als glattes Blech ausgebildet ist.