Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Applikationsgerät und ein Verfahren für das Verfüllen
von Spalten mit Kleb- oder Dichtstoffen.
Stand der Technik
[0002] Das Füllen von Spalten, insbesondere von engen Spalten, mit einem Dicht- oder Klebstoff
ist sehr schwierig, insbesondere wenn der Spalt möglichst vollständig sauber gefüllt
werden soll. Ist der Spalt zugänglich, wird in der Praxis der Kleb- oder Dichtstoff
im Überschuss, typischerweise mittels einer Düse, auf einen Spalt appliziert, in den
Spalt eingepresst und anschliessend den Überschuss mittels eines Spachtels oder einer
Breitschlitzdüse abgestreift. Da der überschüssige Dicht- oder Klebstoff vielfach
schwierig vollständig von der Oberfläche zu entfernen ist, das heisst, ohne dass Verunreinigungen
zurückbleiben, werden deshalb die Spaltkanten vielfach mit einem Klebband abgedeckt.
[0003] Ein Nachteil dieser Methode ist jedoch, dass der Spalt für die Applikation des Klebstoffes,
das Verfüllen mittels Spachtel und die Montage des Abdeckbandes zugänglich sein muss.
Deshalb kann diese Methode nicht - oder nur sehr schlecht- angewendet werden kann,
wenn der zu füllende Spalt verdeckt ist. Es gibt jedoch diverse Fälle in der Technik,
wo solche Spalte verklebt oder abgedichtet werden müssen. Beispielsweise kann dies
bei der industriellen Herstellung eines Artikels oder bei einer nachträglichen Reparatur
von Nöten sein.
[0004] Um dieses Problem der Zugänglichkeit zum Füllspalt zu verhindern, wird vielfach der
Zusammenbau so gestaltet, dass der Klebstoff vor der Montage auf einen der Verbundpartner
appliziert wird. Dies erfolgt typischerweise in Form einer Klebstoffraupe. Diese Methode
birgt jedoch das Problem in sich, dass der Klebstoff nach der Montage den durch das
Zusammenfügen entstehenden Spalt entweder nicht vollständig füllt oder dass zu viel
Klebstoff vorhanden ist, so dass er aus der Spalte herausquillt.
[0005] Eine saubere Verfüllung ist jedoch sehr wichtig, wenn einerseits die Verklebungs-
oder Abdichtstelle sichtbar ist. Dies ist dann beispielsweise dann der Fall, wenn
mindestens einer der Verbundpartner transparent ist.
[0006] Andererseits ist es aus ökonomischen Gründen sinnvoll, dass der Kleb- oder Dichtstoff
lediglich dort angewendet wird, wo er auch wirklich benötigt wird, das heisst lediglich
im Spalt vorhanden ist.
[0007] Ein typisches Bespiel für diese Art der Verklebung oder Abdichtung ist im Bau von
Fenstern und Türen zu finden.
Darstellung der Erfindung
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Applikationsgerät, beziehungsweise
ein Verfahren, zum Verfüllen von verdeckten Füllspalten zur Verfügung zu stellen,
das die Nachteile des Standes der Technik überwinden und es ermöglicht einfach und
schnell sauber gefüllte Füllspalten zu erzeugen.
[0009] Überraschenderweise wurde gefunden, dass dies durch ein Applikationsgerät gemäss
dem Anspruch 1, ermöglicht wird.
[0010] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verfüllen von verdeckten
Füllspalten mit Kleb- oder Dichtstoffen, bei welchem die Zuführungsleitung eines beschriebenen
Applikationsgerätes in den Zuführungsspalt eingeführt wird, die Mittel zum zumindest
temporären Abdichten des Füllspaltes in Kontakt mit mindestens einer Kante, insbesondere
in Kontakt mit beiden Kanten, des Füllspaltes gebracht werden, anschliessend der Kleb-
oder Dichtstoff durch die Zuführungsleitung und die Öffnung in den Füllspalt eingepresst
wird, und die Zuführungsleitung und die Mittel lateral dem Füllspalt entlang gezogen
wird. Weiterhin ist Gegenstand der Erfindung ein Artikel gemäss Anspruch 16. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Mit dem erfindungsgemässen Applikationsgerät und Verfahren wird es ermöglicht, verdeckte
Spalten einfach und sauber zu füllen und zu gewährleisten, dass die Spalten dicht
und/oder verklebt sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0012] Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Gleiche Elemente sind in den verschiedenen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen. Die Strömungsrichtung der Medien ist mit Pfeilen angegeben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilquerschnitt durch die Anordnung Applikationsgerät/Zuführungsspalt/Füllspalt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes;
- Fig. 2
- einen Teilquerschnitt durch den Zuführungsspalts/Füllspalts nach dem Einpressen des
Kleb- oder Dichtstoffes;
- Fig. 3
- eine Teilaufsicht auf die Ebene A des Füllspaltes:
- Fig. 3a) beim Start des Verfüllens
- Fig. 3b) während des Verfüllens;
- Fig. 4
- einen Teilquerschnitt durch die Anordnung Applikationsgerät/Zuführungsspalt/Füllspalt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes, bei einer Ausführungsform mit einem
geneigten Zugriffsspalt;
- Fig. 5
- einen Teilquerschnitt durch eine Anordnung Applikationsgerät/ZuführungsspaldFüllspalt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes, bei einer Ausführungsform mit einem
nicht am Grund des Zuführungsspalt liegenden Füllspalt;
- Fig. 6
- Teilansichten eines Applikationsgerätes in verschiedenen Ausführungsformen Fig. 6a)
und Fig. 6b) sowie Fig. 6c) einen Teilquerschnitt entlang der Ebene XX;
- Fig. 7
- Teilansichten eines Applikationsgerätes in verschiedenen Ausführungsformen Fig. 7a)
und Fig. 7b) sowie Fig. 7c) einen Teilquerschnitt entlang der Ebene XX;
- Fig. 8
- einen Teilquerschnitt durch die Anordnung Applikationsgerät/Zuführungsspalt/Füllspalt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes einer Ausführungsform mit Auflagefläche
verbunden mit der Zuführungsleitung ;
- Fig. 9
- einen Teilquerschnitt durch die Anordnung Applikationsgerät/Zuführungsspait/Füitspatt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes einer Ausführungsform mit Führung.und
Auflagefläche verbunden mit der Führung;
- Fig. 10
- Teilansichten einer Ausführungsform eines Applikationsgerätes Fig.10a) sowie Fig.
10b) einen Teilquerschnitt entlang Ebene XX;
- Fig. 11
- einen Teilquerschnitt durch die Anordnung Applikationsgerät/Zuführungsspalt/Füllspalt
vor dem Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes in einer Ausführungsform zum Verfüllen
von zwei Füllspalten;
- Fig. 12
- einen Teilquerschnitt durch eine Ausführungsform eines verklebten Fensters;
- Fig. 13
- einen Teilquerschnitt durch eine weitere Ausführungsform eines verklebten Fensters;
- Fig. 14
- einen schematische Aufsicht auf eine Anordnung Scheibe/Rahmen nach der Verklebung.
[0013] Es sind nur die für das unmittelbare Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente
gezeigt. Nicht dargestellt sind beispielsweise Statikmischer, Kleb- oder Dichtstoff-Förderungsgeräte,
-Dosiergeräte oder Steuerungsgeräte.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0014] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Applikationsgerät für das Verfüllen von verdeckten
Füllspalten mit Kleb- oder Dichtstoffen. Dieses Applikationsgerät umfasst eine Zuführungsleitung,
welche teilweise in einem Zuführungsspalt angeordnet ist. Weiterhin weist diese Zuführungsleitung
eine Öffnung, welche im Wesentlichen in Richtung Füllspalt sowie Mittel zum zumindest
temporären Abdichten des Füllspaltes auf. Die Ebenen der Zuführungsleitung und diejenige
des Füllspaltes stehen hierbei in einem Winkel α zueinander.
[0015] Unter "Füllspalt" wird in der gesamten vorliegenden Schrift ein zu verfüllender Spalt
verstanden.
[0016] Unter "Zuführungsspalt" wird in der gesamten vorliegenden Schrift ein Spalt verstanden,
welcher durch die Kante des den Füllspalt begrenzenden Materials und dem den Füllspalt
überdeckenden Material gebildet wird und in welchem die Zuführungsleitung für den
Kleb- oder Dichtstoff bei dessen Applikation zumindest teilweise angeordnet ist.
[0017] Unter "überdecken" wird hierbei verstanden, dass ein Körper vor dem Füllspalt angeordnet
ist, aber nicht in direktem Kontakt mit der Füllspaltkante steht und durch diese durch
den Zuführungsspalt getrennt ist.
[0018] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Verfüllen von verdeckten
Füllspalten mit Kleb- oder Dichtstoffen, bei welchem die Zuführungsleitung eines beschriebenen
Applikationsgerätes in den Zuführungsspalt eingeführt wird, die Mittel zum zumindest
temporären Abdichten des Füllspaltes in Kontakt mit mindestens einer Kante, insbesondere
in Kontakt mit beiden Kanten, des Füllspaltes gebracht werden anschliessend der Kleb-
oder Dichtstoff durch die Zuführungsleitung und die Öffnung in den Füllspalt eingepresst
wird, und die Zuführungsleitung und die Mittel lateral dem Füllspalt entlang gezogen
wird.
[0019] Figur 1 zeigt in einer Teilquerschnittsansicht einen verdeckten Füllspalt 1, welcher
von einem ersten 11 und einem zweiten 12 Füllspaltpartner begrenzt wird und eine Breite
e und eine Tiefe f aufweist. Im Zuführungsspalt 3 der Breite d ist eine Zuführungsleitung
2 eingebracht. Die Zuführungsleitung 2 besitzt eine Öffnung 4, gegebenenfalls eine
Zuführungsleitungs-Endfläche 17, sowie Mittel 5 zum zumindest temporären Abdichten,
die seitlich an der Zuführungsleitung angebracht sind. Die Ebene A des Füllspaltes
1 und die Ebene B der Zuführungsleitung 2 bilden hierbei einen Winkel α zueinander.
Die Ebene A wird genau genommen durch Längs- und Tiefenrichtung des Füllspaltes im
Bereich der zu verfüllenden Öffnung definiert werden, während die Ebene B durch die
Längsrichtung des Zuführungsspaltes und die mittlere Längsachse der Zuführungsleitung
im Bereich des Füllspaltes definiert wird.
[0020] Der Winkel α weist typischerweise einen absoluten Wert zwischen 45 und 135 Grad,
insbesondere zwischen 60 und 120 Grad, auf. Bevorzugt sind Werte für α zwischen 80
und 100 Grad. Besonders bevorzugt beträgt der Winkel von α etwa 90 Grad.
[0021] Typische Spalten sind solche, die eine Längsrichtung senkrecht zu der in Figur 1,
2, 4, 5, 8, 9, 10 und 11 dargestellten Teilquerschnitten aufweisen.
[0022] Der Füllspalt ist vorzugsweise in der Tiefe begrenzt. Dies kann durch eine Dichtungslippe
9 erfolgen, welche aus dem Material des ersten oder des zweiten Füllspaltpartners
besteht oder ein anderes Material darstellt, insbesondere eine Dichtungslippe aus
einem elastischen Material wie Gummi, EPDM oder andere Thermoplastische Elastomeren
(TPE). Eine solche Dichtungslippe kann aufgeklebt oder in eine Nut eingelassen sein.
Die Dichtungslippe kann jedoch auch ein Teil eines Füllspaltpartners sein, d.h. dass
dieser Füllspaltpartner bereits eine solche Dichtungslippe aufweist, so dass Füllstoffpartner
und Dichtungslippe einstückig sind. Beispielsweise lassen sich solche einstückige
Bauteile durch Extrusion oder Fräsen erreichen.
[0023] Die Spaltbreite e des Füllspaltes beträgt, insbesondere im Kontaktbereich zwischen
Zuführungsleitung 2 und Füllspalt 1 einen Wert zwischen 0.1 bis 10 mm, insbesondere
zwischen 0.5 bis 5 mm, bevorzugt zwischen 1 und 3 mm.
[0024] Die Füllspaltpartner 11 und 12 können aus demselben Material sein, oder aus unterschiedlichen
Materialien gefertigt sein. Ausserdem können diese Partner einstückig sein, dass heisst,
dass die Füllspaltpartner mit einander direkt verbunden sind. In einer Ausführungsform
ist der Füllspalt 1, abgesehen von der Spaltöffnung bei der Füllspaltkante 16, vollständig
von diesem Füllspaltpartner umgeben. In diesem Fall ist keine Dichtungslippe 9 vorhanden.
Ein Beispiel für diese Ausführungsform ist ein Spalt in einer verdeckten Betonmauer
oder in einem Felsen. Beispielhafte Materialien der Füllstoffpartner sind mineralische
Gläser, Keramiken, Metalle wie Aluminium, Stahl oder Messing oder Kunststoffe wie
Polyvinylchlorid, Polycarbonat, ABS, EPDM, PMMA, GFK, PP, PE, Thermoplastische Polyurethane,
ausgehärtete Polyurethane, Epoxidharze oder (Meth)acrylate oder Kunststoffkompositwerkstoffen,
oder natürliche Materialien wie Holz, Stein, Felsen oder Materialien basierend auf
Zement wie Mörtel, Beton oder auf Ton wie Ziegel oder Backsteine. Bevorzugt als Materialien
der Füllstoffpartner sind PVC, Aluminium, Glas oder Kunststoffkompositwerkstoffe.
Bevorzugt wird der Füllspalt von zwei unterschiedlichen Materialien begrenzt. Insbesondere
bevorzugt ist mindestens einer der den Füllspalt begrenzenden Materialien Glas.
[0025] Der Zuführungsspalt 3 weist, zumindest auf Höhe der Füllspaltes 1, eine Spaltbreite
d zwischen 1 mm und 10 cm, insbesondere zwischen 2 mm und 5 cm, bevorzugt zwischen
2 mm und 1 cm, auf.
[0026] Die Zuführungsleitung ist mit einer Kleb- oder Dichtstoff-Förderungseinrichtung verbunden.
Dies kann eine Kartuschenpresse oder eine Pumpanlage sein. Falls es sich beim Klebstoff
um einen zweikomponentigen Klebstoff handelt, werden diese zwei Komponenten gemischt,
insbesondere mit Hilfe eines Statikmischers. Diese Elemente sind der Einfachheit halber
nicht in den Figuren dargestellt. Der Kleb- oder Dichtstoff gelangt durch die in die
Zuführungsleitung und durch die Öffnung 4, welche in Richtung des Füllspaltes gerichtet
ist, in den Füllspalt und fliesst in diesen bis er den gesamten Querschnitt ausgefüllt
hat. Um dies zu ermöglichen, dichten die Mittel 5 in dieser Zeit die Bereiche des
Füllspaltes, die sich unmittelbar neben der Öffnung befinden, temporär ab. Eine solche
Abdichtung ist keineswegs als absolut zu betrachten, sondern sie erfolgt üblicherweise
durch ein Anpressen der Mittel 5 an mindestens eine Füllspaltkante. In einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Mittel 5 zum Abdichten aus einem elastischen Material gefertigt,
die derart ausgestaltet sind, dass die Mittel 5 einen stetigen Druck auf die Füllspaltkante
ausüben könne. Mit solchen Mittel ist beispielsweise auch ein Verfüllen um Ecken und
Kanten herum möglich, wie sie beispielsweise beim Verkleben von Isolierverglasung
im Fenster- oder Türbau vorkommen.
[0027] Figur 2 zeigt einen mit Dicht- oder Klebstoff 6 gefüllten Füllspalt, nachdem das
Applikationsgerät entfernt wurde. Der Klebstoff schliesst hierbei vorzugsweise den
Spalt bündig mit der Füllspaltkante 16 ab. Bevorzugt ist der Füllspalt vollständig
gefüllt, insbesondere wenn eine Dichtungslippe 9 vorhanden ist. Es können jedoch durchaus
auch Fälle vorhanden sein, in denen der Füllspalt nicht vollständig ausgefüllt ist.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Spalten sehr tief sind und es technisch
nötig ist, den Füllspalt nicht vollständig zu füllen. Bevorzugt befindet sich im Zuführungsspalt
kein oder keine wesentlichen Mengen von Kleb- oder Dichtstoff. Es kann jedoch durchaus
Fälle geben, in denen in diesem Zuführungsspalt Klebstoff vorhanden ist, oder er gar
gefüllt ist. In solchen Fällen kann der Kleb- oder Dichtstoff auf konventionelle Art
in den Zuführungsspalt appliziert werden.
[0028] Der Kleb- oder Dichtstoff 6 basiert typischerweise auf einer Basis eines reaktiven
Polymers und lässt sich in ausgehärteten Zustand elastisch verformen. Weiterhin weist
ein solcher Kleb- oder Dichtstoff vorzugsweise eine gute Haftung auf den den Füllspalt
1 begrenzenden Materialien 11 und 12 auf, insbesondere ohne Verwendung eines Primers
oder einer anderwärtigen chemischen oder physikalischen Vorbehandlungsmethode.
[0029] Weiterhin bevorzugt ist der Kleb- oder Dichtstoff 6 gefüllt und weist ein thixotropes
Verhalten auf.
[0030] Beispiele für solche Kleb- oder Dichtstoffe 6 sind feuchtigkeitshärtende einkomponentige
Polyurethankleb- und -Dichtstoffe. Speziell gut geeignet sind beispielsweise verschiedene
Typen aus der Reihe der Sikaflex® -Kleb- und Dichtstoffe (kommerziell erhältlich bei
Sika Schweiz AG, Zürich) oder zweikomponentige Kleb- oder Dichtstoffe auf Basis von
(Meth)acrylaten, insbesondere solche der SikaFast® Reihe (kommerziell erhältlich bei
Sika Schweiz AG, Zürich), oder wie sie aus WO 02/070620, bekannt sind.
[0031] Figur 3 zeigt eine Teilaufsicht auf die Ebene A des Füllspaltes und zwar in Höhe
des Füllspaltes. Durch die Öffnung 4 in der Zuführungsleitung 2, strömt der Kleb-
oder Dichtstoff 6 in den Füllspalt. Weiterhin dichten die Mittel 5 den Spalt temporär
ab und zwar indem sie flächig an den Konturen des Füllspaltes 1 anliegen. Dies wird
insbesondere dadurch erreicht, dass die Mittel 5 verformbar sind und mit einem Anpressdruck
auf der Füllspaltkante 16 oder den Füllspaltkanten 16 aufliegen. Der Kleb- oder Dichtstoff
breitet sich im Füllspalt langsam aus und verfüllt den Füllspalt in der gewünschten
Tiefe. Durch eine laterale Verschiebung des Applikationsgerätes entlang der Füllspaltkante
im Zuführungsspalt und Einpressen des Kleb- oder Dichtstoffes wird der gesamte Füllspalt
sauber in der gewünschten Art gefüllt.
[0032] Die Verschiebung und das Einpressen kann schrittweise oder kontinuierlich erfolgen.
Es ist bevorzugt, dass diese beide Verfahrensschritte kontinuierlich erfolgen und
deren Geschwindigkeit auf die Dimensionen des Füllspaltes sowie auf den Grad der Verfüllung
des Füllspaltes abgestimmt sind. Eine kontinuierliche Verschiebung kann beispielsweise
durch eine Antriebsvorrichtung erfolgen. Eine solche Antriebsvorrichtung kann unter
Umständen durch Koppelung mit der Auspressmenge des Kleb- oder Dichtstoffes zum Beispiele
unter Zuhilfenahme von Computer-Hardware und Software gesteuert werden.
[0033] Figur 4 zeigt in einer Teilquerschnittsansicht einer Ausführungsform in welcher der
Zuführungsspalt geneigt ist. Die Ebene C des Zuführungsspaltes wird genau genommen
definiert durch die Längsrichtung des Zuführungsspaltes und mittlere Tiefenrichtung
des Zuführungsspaltes. Die mittlere Tiefenrichtung ihrerseits halbiert den Öffnungswinkel,
welcher durch die Flanken des Zuführungsspaltes gebildet wird. Die Geometrie der Zuführungsleitung,
zumindest im Bereich der Füllspaltes, ist vorzugsweise der Geometrie der Anordnung
Zuführungsspalt/Füllspalt angepasst. Eine mögliche solche Anpassung ist in Figur 4
dargestellt. Ein weiteres Beispiel für eine solche Anpassung würde durch eine Anpassung
der Form der Zuführungsleitung an die Zuführungsspaltflankengeometrie erhalten.
[0034] Es ist dem Fachmann klar, dass der in Figur 4 dargestellte Fall lediglich ein Beispiel
für geneigte Zuführungsspalte darstellt. Die Flanken des Zuführungsspaltes können
unterschiedliche Winkel zueinander bilden. Je grösser der Öffnungswinkel des Zuführungsspaltes
jedoch ist, umso weniger verdeckt ist üblicherweise der Füllspalt. Typischerweise
ist dieser durch die Zuführungsflanken gebildeter Öffnungswinkel nicht mehr als 60°,
bevorzugt nicht mehr als 45°, besonders bevorzugt ist er kleiner als 20°.
[0035] Somit bildet die Zuführungsspaltebene C mit der Füllspaltebene A eine Winkel β. Dieser
Winkel β weist typischerweise einen absoluten Wert zwischen 45 und 135 Grad, insbesondere
zwischen 60 und 120 Grad, auf. Bevorzugt sind Werte für β zwischen 80 und 100 Grad.
Besonders bevorzugt beträgt der Winkel von β etwa 90 Grad.
[0036] In besonders bevorzugten Fällen entspricht, der Winkel β im wesentlichen dem Winkel
α.
[0037] In analoger Weise kann auch beim Füllspalt der Fall vorliegen, dass dessen Flanken
nicht parallel angeordnet sind.
[0038] Es ist dem Fachmann selbstverständlich, dass auch die Spaltflanken nicht plan sein
müssen, sondern auch von der in den Figuren dargestellten Planarität mehr oder weniger
abweichen können. Solche Abweichungen können gezielt eingebracht werden oder durch
das Material der Spaltpartner oder durch Verfahrensschritte bei deren Herstellung
und Bearbeitung bedingt sein.
[0039] Figur 5 zeigt in einer Teilquerschnittsansicht eine Ausführungsform in welcher der
Füllspalt nicht am Grund des Zuführungsspaltes liegt. Hier stellt sich das Problem,
dass der Kleb- oder Dichtstoffstoff nicht am Ende der Zuführungsleitung in den Füllspalt
eingepresst werden kann, weil der Füllspalt höher liegt als der Grund des Zuführungsspaltes.
In dieser Ausführungsform befindet sich die Öffnung nicht direkt am Ende der Zuführungsleitung,
sondern um einen Strecke zurückversetzt, welche bevorzugt der Höhe des Versatzes der
Grundlinien von Füll- und Zuführungsspalt entspricht.
[0040] Figur 6a und Figur 6b zeigen jeweils Teilansichten eines Applikationsgerätes verschiedener
beispielhafter Ausführungsformen. Die Mittel 5 können unterschiedliche Ausgestaltungen
aufweisen. Vorteilhaft ist bei individuellen Ausgestaltung des Applikationsgerätes
die Öffnung 4 von dreieckiger, rechteckiger oder kreis- oder elipsen-segmentartiger
Gestalt. Besonders vorteilhaft entspricht die maximale Höhe der Öffnung 4 der Spaltbreite
des Füllspaltes 1 im Kontaktbereich zwischen Zuführungsleitung 2 und Füllspalt 1.
Weiterhin sind die Mittel 5 bevorzugt höher als die Öffnung 4 ausgestaltet. Die Mittel
5 können seitlich an der Zuführungsleitung 2, oder falls vorhanden -wie beispielsweise
in Figur 9 dargestellt- an der Führung 7, angebracht sein. Vorteilhaft sind sie in
Richtung Füllspalt bündig mit der Zusatzleitung angebracht. Die Mittel 5 können wie
in Figur 6 oder 7 zweiteilig an die Zusatzleitung 2 oder Führung 7 angebracht sein,
können aber auch einstückig gefertigt sein und auch den Bereich über der Öffnung 4
oder 8 mit umfassen. Dadurch wird eine optimale Abdichtung gewährleistet. Weiterhin
weisen die Mittel 5 vorzugsweise eine plattige und/oder flügelartige Form auf, sind
vorteilhaft aus einem stark elastischen Material. In gewissen Ausführungsformen sind
die Mittel 5 aus demselben Material wie die Zuführungsleitung 2 oder der Führung 7
gefertigt. Die Breite der Mittel 5 ist derart gewählt, dass der Füllspalt 1 durch
die Mittel 5 vorzugsweise in einer Länge von mehr als der doppelten Tiefe des Füllspaltes
(1) abgedichtet wird. Figur 6 c zeigt einen Teilquerschnitt entlang der Ebene XX von
Figur 6 a oder 6 b. Das Applikationsgerät kann am Ende der Zuführungsleitung eine
Endfläche 17 aufweisen oder nicht. Wenn keine Zuführungsleitung-Endfläche 17 vorhanden
ist, ist es von Vorteil, dass die Wände der Zuführungsleitung 2 genügend stabil gefertigt
sind, so dass ein Druck zwischen der, auf dem Grund des Zuleitungsspaltes aufliegenden,
Wand und dem Grund des Zuleitungsspaltes aufgebracht werden kann, wodurch eine zumindest
temporäre Abdichtung entsteht. Dadurch wird verhindert, dass der Kleb- oder Dichtstoff
unten aus der Zuführungsleitung herausquillt und den Zuführungsspalt verschmutzt.
Bei Zuführungsspalten, deren Grund uneben oder rau ausgestaltet ist, ist das Vorhandensein
einer Zuführungsleitung-Endfläche von Vorteil. Weiterhin kann diese Endfläche aus
einem Material gefertigt sein oder mit einem solchen beschichtet sein, welches ein
gutes Gleitverhalten zeigt.
[0041] Die Zuführungsleitung besteht typischerweise zumindest im Bereich des Zuführungsspaltes
aus einem starren Material, insbesondere aus einem Kunststoff oder Metall.
[0042] Der Querschnitt der Zuführungsleitung ist zumindest im Bereich, der im direkten Kontakt
mit dem Kleb- oder Dichtstoff steht, bevorzugt oval oder kreisförmig, insbesondere
im Bereich ausserhalb des Zuführungsspaltes, oder rechteckig. Der Aussenquerschnitt
der Zuführungsleitung ist bevorzugt im wesentlichen kreisförmig, insbesondere im Bereich
ausserhalb des Zuführungsspaltes, oder rechteckig. Insbesondere im Bereich des Füllspaltes
ist die äussere Form stark abhängig von der Ausgestaltung der Mittel zur temporären
Abdichtung. Falls sich diese beispielsweise nicht oberhalb der Öffnung 4 erstrecken
ist es wichtig, dass in diesem Bereich die Aussenform der Kontur der Spaltkante angepasst
ist.
[0043] Die Figuren 7a, 7b und 7c zeigen Bespiele für die Ausgestaltung eines Applikationsgerätes
im Bereich Füllspalt, falls der Grund des Zuführungsspaltes 3 tiefer liegt als die
Unterkante des Füllspaltes 1, entsprechend einer Anordnung gemäss Figur 5. Hierbei
gilt auch das oben für Figuren 6a, b und c gesagte.
[0044] Figur 8 zeigt einen Teilquerschnitt einer weiteren Ausführungsform eines Applikationsgerätes.
In dieser Ausführungsform ist die Zuführungsleitung 2 mit einer Auflagefläche 10 direkt
verbunden und liegt auf der Kante des Zuführungsspaltes 3 oder in dessen Nähe auf.
Diese Auflagefläche 10 ist vorteilhaft in Längsrichtung des Zuführungsspaltes 3 ausgedehnt
und hat die Funktion eines Anschlages. In dieser Auflagefläche 10 kann eine Antriebsvorrichtung
vorhanden sein. Beispielsweise kann eine solche Antriebsvorrichtung ein Rad, eine
Walze, eine Rolle oder ein Kugellager mit umfassen. Vorteilhaft beinhaltet eine solche
Antriebsvorrichtung auch einen Motor, welcher das Applikationsgerät im Zuführungsspalt
bewegt. Diese Bewegung erfolgt, wie bereits erwähnt, vorteilhaft gekoppelt an die
Zuführungsmenge des Kleb- oder Dichtstoffes.
[0045] In Figur 9 ist ein weiterer Aspekt gezeigt, welcher sowohl bei Applikationsgeräten
mit oder ohne Auflagefläche 10 Anwendung finden kann: Diese Ausführungsform umfasst
eine Zuführungsleitung, welche von einer starren Führung 7 umgeben ist. Diese Führung
ist insbesondere aus einem fräsbaren Kunststoff oder Metall gefertigt und weist im
Bereich der Öffnung 4 der Zuführungsleitung ebenfalls eine Öffnung 8 auf. Beispielsweise
kann dies ein Teflonschlauch 2 in einer Führung 7 aus Aluminium oder Plexiglas darstellen,
wobei die Führung 7 zum Beispiel ein Rohr oder ein Block mit einer auf den Schlauch
2 angepassten Bohrung darstellt. Diese Variante ist vorteilhaft, weil sich der Schlauch
sehr einfach nach Gebrauch ersetzen lässt und ist deshalb bei häufigem Gebrauch des
Applikationsgerätes aus finanziellen Gründen eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung.
[0046] Figur 10 stellt eine weitere Ausführungsform eines Applikationsgerätes dar. In dieser
Ausführungsform sind die Mittel 5 integrierter Teil der Führung 7. Hierbei ist es
möglich, dass sie sich bis ausserhalb des Zuführungsspaltes 3 erstrecken. Beispielsweise
lässt sich eine solche Ausführungsform aus einem Block mit rechteckigem Querschnitt
erstellen, in welchen eine Bohrung für die Aufnahme der Zuführungsleitung 2, insbesondere
eines Schlauches 2, gebohrt und eine Öffnung 8 eingefräst wird. Der Kanal für die
Aufnahme der Zuführungsleitung 2 in der Führung 7 kann am Ende der Führung 7 auch
abgewinkelt oder rund sein. Eine solche Abwinkelung oder Abrundung hat den Vorteil,
dass beispielsweise ein biegsamer Schlauch verwendet werden kann, welcher nach dem
Abschneiden in die Bohrung der Führung eingeführt werden kann, was zum Wegfallen eines
zusätzlichen Arbeitsschritt, nämlich das Anbringen einer seitlichen Öffnung am Schlauch,
führt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist dieser Schlauch aus Teflon oder Polyethylen
oder Polypropylen gefertigt. Anstelle der nachträglichen Bohrung kann die Führung
7 auch derart hergestellt werden, dass die Führung 7 durch Gussverfahren, insbesondere
Spritzguss- oder RTM-Verfahren hergestellt werden, bei denen bereits bei diesem Gussverfahren
die Aussparung für die Zuführungsleitung in der Gussform vorgesehen ist.
[0047] Figur 11 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Applikationsgerätes. In dieser
Ausführungsform werden gleichzeitig zwei Füllspalten 1 durch Kleb- oder Dichtstoff
6 verfüllt. Die Zuführungsleitung 2 wird durch den Zuführungsspalt 3 eingeführt. Die
Zuführungsleitung 2 oder die Führung 7 verfügen über Mittel 5 zum Abdichten beider
Füllspalten. Typischerweise verfügt das Applikationsgerät jeweils für beide Spalten
separate Abdichtmittel 5. Die Zuführungsleitung 2, und die gegebenenfalls vorhandene
Führung 7, verfügen über zwei Öffnungen 4, die zu den Füllspalten 1 hin orientiert
sind. Die Höhe, Form und Querschnittsfläche der jeweiligen Öffnung ist auf die Dimensionen
und der Lage der Füllspalten zueinander hin bestimmt. Vorteilhaft sind diese Parameter
derart bestimmt, dass beide Füllspalten gleichzeitig und vollständig verfüllt werden
können.
[0048] Figur 12 und Figur 13 zeigen jeweils Teilquerschnitte durch Ausführungsformen von
verklebten Fenster oder Türen, welche einen mit Klebstoff verdeckten Füllspalt aufweisen.
Diese Ausführungsformen stellen besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
dar. Der erste Füllspaltpartner 11 wird hierbei durch einen Rahmen 11' gebildet. Dieser
Rahmen kann aus Metall, wie beispielsweise Aluminium, Kunststoff oder Holz bestehen.
Das Rahmenmaterial seinerseits kann beschichtet oder chemisch behandelt sein. Der
zweite Füllspaltpartner 12 wird hierbei durch eine Scheibe, insbesondere durch eine
Isolierglasscheibe 12' gebildet. Die Isolierglasscheibe umfasst typischerweise zwei,
unter Umständen drei, Glasscheiben 12", Abstandshalter 13, sowie ein Isolierglasabdichtung
14. Die Isolierglasscheibe kann freitragend verklebt oder von einem Rahmen umfasst,
ausgestaltet sein. Besonders bevorzugt sind "Flush glazing"-Ausführungsformen, bei
denen die Scheibe bündig mit dem Rahmen verklebt sind.
[0049] Ein solches Fenster oder eine Tür kann beispielsweise durch ein Verfahren, wie folgt
beschieben, hergestellt werden. Auf einen liegenden Rahmen 11' wird eine Isolierglasscheibe
12' gelegt, so dass die Scheibe auf einer Dichtungslippe 9, welche auch in den Rahmen
integriert sein kann (vgl. Fig. 13), aufliegt und durch das Gewicht der Scheibe 12'
eine Abdichtung des Füllspaltes zwischen Spaltes zwischen Rahmen 11' und Scheibe 12'
erfolgt.
[0050] Es ist jedoch durchaus auch möglich, zusätzlichen Anpressdruck von Scheibe 12' auf
Dichtungslippe 9 anzulegen, wie beispielsweise Vakuum oder weitere Anpressmittel wie
Klemmen, Zwingen oder hydraulische Anpressmittel, wodurch die Scheibenverklebung nicht
auf eine horizontale Orientierung beschränkt wird.
[0051] Durch den Zuführungsspalt 3 wird die Zuführungsleitung 2 des Applikationsgerätes
eingeführt. Die an der Zuführungsleitung 2 angebrachten Mittel 5 dichten den Füllspalt
ab. Anschliessend erfolgt ein Einpressen des Klebstoffes unter lateraler Verschiebung
des Applikatiorisgeräts im Zuführungsspalt. Dadurch wird gewährleistet, dass einerseits
der Füllspalt vollständig gefüllt wird und andererseits der Zuführungsspalt 3 im wesentlichen
frei von Klebstoff bleibt und dass der Klebstoff nicht zwischen Dichtungslippe 9 und
Scheibe 12" rausgedrückt wird. Wenn bei der Applikation, wie beispielsweise in Figur
14 schematisch gezeigt, in einer Ecke 18 angelangt wird, kann entweder die Klebstoffzufuhr
unterbrochen werden, die Zuführungsleitung aus dem Zuführungsspalt entfernt werden,
zur Ecke bewegt und um 90° gedreht und wieder in den Zuführungsspalt eingeführt werden
und das Einpressen des Klebstoffes weitergeführt werden. Durch das Verfahren des Füllens
des Füllspaltes und die hierauf angepasste Thixotropie des Klebstoffs bedingt, kann
dank dieser Art der Verfüllung generell eine einwandfreie Verfüllung des Spaltes auch
um Ecken erreicht werden. In einer Ausführungsform mit speziell stark andrückenden
und elastischen Mittel 5 zum Abdichten ist das Entfernen der Zuführungsleitung 2 beim
Erreichen der Ecke 18 nicht notwendig. Es genügt nun mehr lediglich das Drehen der
Zuführungsleitung 2 im Eckpunkt 18, so dass durch diese Art auch ein Abdichten um
die Ecke erreicht wird und als zusätzlicher Vorteil das Unterbrechen der Klebstoffzufuhr
nicht mehr nötig wird. Dadurch wird der Applikationsprozess schneller und noch wirtschaftlicher.
[0052] Dem Fachmann ist klar, dass die zu den Figuren 1 bis 14 abgegebenen Erläuterungen,
ausser wo dies ausdrücklich gesagt wird, nicht auf diese Figuren limitiert sind. Insbesondere
lassen sich gewisse Aspekte auch miteinander kombinieren.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Füllspalt
- 2
- Zuführungsleitung
- 3
- Zuführungsspalt
- 4
- Öffnung in der Zuführungsleitung
- 5
- Mittel zum Abdichten
- 6
- Kleb- oder Dichtstoff
- 7
- Führung
- 8
- Öffnung in Führung
- 9
- Dichtungslippe
- 10
- Auflagefläche
- 11
- erster Füllspaltpartner
- 11'
- Rahmen
- 12
- zweiter Füllspaltpartner
- 12'
- Scheibe
- 12"
- Glas
- 13
- Abstandhalter
- 14
- Isolierglasabdichtung
- 15
- Antriebseinrichtung
- 16
- Füllspaltkante
- 17
- Zuführungsleitung-Endfläche
- 18
- Ecke
- A
- Füllspaltebene
- B
- Zuführungsleitungsebene
- C
- Zuführungsspaltebene
- d
- Breite des Zuführungsspalts 3
- e
- Breite des Füllspalts 1
- f
- Tiefe des Füllspalts 1
1. Applikationsgerät für das Verfüllen von verdeckten Füllspalten (1) mit Kleb- oder
Dichtstoffen (6) umfassend eine Zuführungsleitung (2) dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsleitung (2) teilweise in einem Zuführungsspalt (3) angeordnet ist,
dass die Zuführungsleitung (2) eine Öffnung (4) im Wesentlichen in Richtung Füllspalt
(1) und Mittel (5) zum zumindest temporären Abdichten des Füllspaltes (1) aufweist
und dass die Ebenen von Zuführungsleitung (B) und Füllspalt (A) in einem Winkel α
zueinander liegen.
2. Applikationsgerät gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel α einen absoluten Wert zwischen 45 und 135 Grad, insbesondere zwischen
60 und 120 Grad, bevorzugt zwischen 80 und 100 Grad, besonders bevorzugt von etwa
90 Grad, aufweist.
3. Applikationsgerät gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale Höhe der Öffnung (4) der Spaltbreite des Füllspaltes (1) im Kontaktbereich
zwischen Zuführungsleitung (2) und Füllspalt (1) entspricht.
4. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltbreite des Füllspaltes (1) im Kontaktbereich zwischen Zuführungsleitung
(2) und Füllspalt (1) einen Wert zwischen 0.1 bis 10 mm, insbesondere zwischen 0.5
bis 5 mm, bevorzugt zwischen 1 und 3 mm, beträgt.
5. Applikationsgerät gemäss einem der einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen des Zuführungsspaltes (C) und des Füllspaltes (A) einen Winkel β, insbesondere
im wesentlichen identisch mit dem Winkel α seinend, bilden.
6. Applikationsgerät gemäss einem der einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) zum zumindest temporären Abdichten des Füllspaltes (1) seitlich an
der Zuführungsleitung (2), insbesondere flächig an die Konturen des Füllspaltes anliegend,
angeordnet sind.
7. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) verformbar sind und mit einem Anpressdruck an der Füllspalte (16)
oder den Füllspalten (16) aufliegen.
8. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (5) eine plattige Form aufweisen und den Füllspalt (1) über eine Länge
von mehr als der doppelten Tiefe des Füllspaltes (1) abdichten.
9. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spaltbreite des Zuführungsspaltes (3) zwischen 1 mm und 10 cm, insbesondere zwischen
2 mm und 5 cm, bevorzugt zwischen 2 mm und 1 cm, beträgt.
10. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsleitung (2) aus einem starren Material gefertigt ist.
11. Applikationsgerät gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsleitung (2) von einer starren Führung (7), insbesondere aus einem fräsbaren
Kunststoff oder Metall, umgeben ist, welches im Bereich der Öffnung (4) ebenfalls
eine Öffnung (8) aufweist.
12. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikationsgerät eine Auflagefläche umfasst, welche mit der Zuführungsleitung
(2) oder einer Führung (7) direkt verbunden ist und auf der Kante des Zuführungsspaltes
(3) oder in dessen Nähe aufliegt.
13. Applikationsgerät gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnung (4) am Ende der Zuführungsleitung (2) angeordnet ist.
14. Verfahren zum Verfüllen von verdeckten Füllspalten (1) mit Kleb- oder Dichtstoffen
(6) dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführungsleitung (2) eines Applikationsgerätes gemäss einem der Ansprüche 1
- 13 in den Zuführungsspalt (3) eingeführt wird und die Mittel (5) zum zumindest temporären
Abdichten des Füllspaltes (1) in Kontakt mit mindestens einer Kante, insbesondere
in Kontakt mit beiden Kanten, des Füllspaltes (1) gebracht werden, anschliessend Kleb-
oder Dichtstoff (6) durch die Zuführungsleitung (2) und die Öffnung (4) in den Füllspalt
(1) eingepresst wird, und die Zuführungsleitung (2) und die Mittel (5) lateral dem
Füllspalt (1) entlang gezogen wird.
15. Verfahren gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die laterale Verschiebung kontinuierlich während dem Einpressen des Kleboder Dichtstoffes
(6) erfolgt.
16. Artikel, welcher über ein Verfahren gemäss Anspruch 14 oder 15, verklebt oder abgedichtet
wurde.
17. Artikel gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllspalt (1) auf der der Füllrichtung entgegengesetzten Seite durch eine Dichtungslippe
(9) abgeschlossen ist.
18. Artikel gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungslippe (9) aus einem elastischen Material besteht.
19. Artikel gemäss einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllspaltes (1) ein in sich geschlossener Füllspalt (1) ist.
20. Artikel gemäss einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllspalt (1) von zwei unterschiedlichen Materialien (11, 12) ausgebildet wird.
21. Artikel gemäss einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der den Füllspalt (1) begrenzenden Materialien (11, 12) Glas ist.
22. Artikel gemäss einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Artikel ein Fenster oder eine Türe ist.