[0001] Die Erfindung betrifft eine feuerfeste Wand für den Innenausbau von Schiffen.
[0002] Auf Schiffen ist es vorgeschrieben, jeweils im Abstand voneinander feuerfeste Trenn-Wände
anzuordnen. Aufgabe dieser feuerfesten Trenn-Wände ist es, bei einem Feuer auf einer
Seite für einen vorgegebenen Zeitraum von mindestens 60 Minuten ein Übergreifen eines
Feuers von einer Seite der Wand auf die andere Seite der Wand zu verhindern. Hierzu
gehört demzufolge auch, dass die Wand angenähert gasdicht ist, so dass heiße Rauchgase
nicht von einer Seite der Wand auf die andere Seite durchschlagen können. Diese Trenn-Wände
bestehen aus Stahl-Blech-Platten mit einer Dicke von mindestens 5 mm, die auf einer
Seite mit Aussteifungen beziehungsweise Stützen versehen sind, die durch Winkelprofile
gebildet werden. Auf der Seite, auf der die Aussteifungen vorgesehen sind, ist eine
dicke Schicht aus feuerfestem Material angebracht, bei der es sich in der Regel um
Mineralwoll-Matten handelt. Diese feuerfesten Trennwände sind sehr dick, in der Regel
etwa 200 Millimeter, und sehr schwer. Außerdem ist ihre Montage aufwändig. Aufgrund
des erheblichen Stahleinsatzes sind sie auch sehr kostenaufwändig.
[0003] Aus "Trockenbau Atlas", ISBN 3-481-01370-1, Köln 1998 Seite 184 ist für den Trockenbau
in Land-Bauwerken eine Ständerwandkonstruktion bekannt, bei der zwei Wandelemente
aneinandergesetzt sind, zwischen denen eine Calciumsilikatplatte angeordnet ist. Die
Wandelemente weisen zumindestens einen unteren Quer-Träger und vertikale Stützen in
Form von U-Profilen auf, zwischen denen Mineralwoll-Einlagen angeordnet sind. Auf
den Außenseiten der Stützen sind durchgehende Stahlbleche angeordnet, die wiederum
mit Calciumsilikatplatten abgedeckt sind. Sowohl die Stahlbleche als auch die Calciumsilikatplatten
werden auf die Stützen geschraubt. Diese Wand ist außerordentlich schwer, da insbesondere
die Calciumsilikatplatten ein hohes Gewicht haben. Das Flächengewicht dieser bekannten
Wandelemente beträgt mindestens 80 kg/m
2.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feuerfeste Wand für den Innenausbau
von Schiffen zu schaffen, die bezogen auf die eingangs geschilderten, bei Schiffen
bekannten Trenn-Wände leichter und damit kostengünstiger ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Durch
den seitlichen Versatz der ersten und zweiten Stützen und zusätzlich durch die Zwischenlage
zwischen dem ersten und dem zweiten Wandelement wird sichergestellt, dass keinerlei
Wärmebrücken zwischen den Verkleidungs-Platten des ersten und des zweiten Wandelements
bestehen, so dass kein nennenswerter Wärmefluss zwischen den äußeren Verkleidungs-Platten
stattfindet. Gleichermaßen wird dadurch, dass die Zwischenräume zwischen den Stützen
und Querträgern jedes Wandelements mit einer Einlage ausgefüllt sind und dass der
Freiraum zwischen den beiden Wandelementen durch eine Zwischenlage vollständig ausgefüllt
ist, eine hohe Gasdichtigkeit erreicht. Schließlich wird durch diese Ausgestaltung
auch eine gute Schalldämmung bewirkt. Dies wird u. a. durch die Ausgestaltung der
Zwischenlage erreicht. Die äußeren Wandoberflächen aus Metallblech sind ohne jegliche
weitere Feuerschutzabdeckung. Sie können dekorativ als fertige Wandoberfläche beschichtet
und durch die Art der Einrast-Montage ohne weitere Beschädigung montiert werden. Die
Wahl, ob Stahl-Blech oder ein Aluminium-Blech auf einer Hartfaser-Platte eingesetzt
wird, hängt davon ab, welche Brandschutzklasse erreicht werden soll. Beim Einsatz
der Verbundplatten aus einer Deckschicht-Platte aus Aluminium und einer inneren mineralischen
Hartfaser-Platte schmilzt nach einer gewissen Zeit die Dämmschicht-Platte aus Aluminium;
die darunterliegende dünne mineralische Hartfaser-Platte hält dann wiederum noch eine
beträchtliche Zeit dem Feuer stand.
[0006] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Wand gemäß der Erfindung im Horizontalschnitt,
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch die Wand und
- Fig. 3
- einen vergrößerten Teilausschnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Wand.
[0007] Wie die Zeichnung erkennen lässt, besteht eine feuerfeste Wand nach der Erfindung
aus einem ersten Wandelement 1 und einem zweiten Wandelement 2. Da die Wandelemente
1, 2 identisch aufgebaut sind und spiegelsymmetrisch zueinander angeordnet sind, wird
nachfolgend nur eines beschrieben, wobei beim zweiten Wandelement 2 die jeweils entsprechenden
Teile mit derselben Bezugsziffer wie beim ersten Wandelement 1, jedoch mit einem hochgesetzten
Strich bezeichnet werden.
[0008] Das erste Wandelement 1 weist einen unteren horizontal verlaufenden Quer-Träger 3
und einen parallel hierzu verlaufenden oberen Quer-Träger 4 auf. Zwischen jedem unteren
und oberen Quer-Träger 3, 4 sind vertikale Stützen 5 angeordnet, die mit den Quer-Trägern
3, 4 auf geeignete Weise, in der Regel durch Schweißen, verbunden sind, so dass hierdurch
ein Rahmen 6 des Wandelements 1 gebildet wird. Benachbarte Stützen 5 sind im jeweils
gleichen Abstand a voneinander angeordnet. Die Quer-Träger 3, 4 weisen jeweils etwa
ein U-Profil auf, so dass die Stützen 5 in sie hineingesteckt werden können, wie Fig.
2 erkennen lässt. Die unteren Quer-Träger 3 werden auf einer Bodenplatte 7 befestigt,
während die oberen Quer-Träger 4 an einer Deckenplatte 8 befestigt werden, wodurch
das Wandelement 1 insgesamt festgelegt wird.
[0009] In dem Zwischenraum 9 zwischen zwei benachbarten Stützen 5 und den Quer-Trägern 3,
4 ist eine Einlage 10 angeordnet, die diesen Zwischenraum 9 ausfüllt. Sie besteht
aus feuerfestem Material, in der Regel also Mineralwolle, und zwar in Form einer Platte.
Wie Fig. 1 erkennen lässt, sind die Stützen 5 des ersten Wandelementes 1 und die Stützen
5' des zweiten Wandelementes 2 um einen halben Stützen-Abstand a gegeneinander versetzt.
[0010] Zwischen den beiden Wandelementen 1, 2 ist ein Freiraum 11 ausgebildet, der vollflächig
mit einer Zwischenlage 12 ausgefüllt ist. Diese Zwischenlage 12 besteht ebenfalls
aus feuerfestem Material, und zwar aus einer verfilzten Matte aus mineralischem Material,
und zwar bevorzugt aus Hochtemperatur-Keramikfasern.
[0011] Die Stützen 5 haben die Form eines etwa rechteckigen Kastenprofils, das geschlitzt
ausgebildet ist, wobei ein auf der Außenseite 13 des Wandelements 1 hin offener, sich
über die volle Höhe erstreckender Einführ-Schlitz 14 vorgesehen ist. Der Rahmen 6
des Wandelements 1 ist auf der Außenseite 13 mit einer Verkleidungs-Platte 15 versehen,
die aus Metallblech, insbesondere Stahlblech, gebildet ist, das sehr dünn ausgebildet
sein kann und dessen Dicke in der Regel weniger als 1,0 mm beträgt. Die Verkleidungs-Platte
15 ist auf der Außenseite 13 mit einer nicht dargestellten Dekorbeschichtung oder
dergleichen versehen, so dass sie als Sicht-Wandfläche dient. Weiterhin ist sie auf
ihrer Innenseite mit der Einlage 10 verklebt. Die Verkleidungs-Platten 15 weisen an
ihren vertikalen Längskanten umgebogene Doppel-Falze 16 auf. Diese Doppel-Falze 16
werden durch die Einführ-Schlitze 14 benachbarter Stützen 5 eingeführt, wodurch eine
federnde kraftschlüssige Halterung einer solchen Verkleidungs-Platte 15 an zwei benachbarten
Stützen 5 erreicht wird. Die Doppel-Falze 16 zweier benachbarter Verkleidungs-Platten
15 liegen in der Stütze 5 dicht gegeneinander, so dass auch hier eine gasdichte Verbindung
der Verkleidungs-Platten 15 erreicht wird. Die Verkleidungs-Platten 15 weisen an ihren
oberen und unteren Rändern überstehende Stege 17 auf, die jeweils den unteren und
oberen Quer-Träger 3 bzw. 4 zumindest teilweise abdecken, wodurch auch dort eine weitgehend
gasdichte Verbindung geschaffen wird.
[0012] Die oberen und unteren Quer-Träger 3, 4 können ebenfalls mit wärmedämmenden feuerfesten
Material gefüllt sein; in der Regel ist dies nicht notwendig, da sowohl an der Bodenplatte
7 als auch an der Deckenplatte 8 im Bereich einer solchen feuerfesten Wand ein feuerfester
Anschluss in Form einer Wärmedämm-Schicht vorgesehen sein muss.
[0013] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 1 und 2 nur durch die Ausgestaltung der Verkleidungs-Platten 15 bzw.
15'. Diese sind als Verbund-Platten ausgebildet und weisen auf ihrer Außenseite eine
Deckschicht-Platte 18 aus Aluminium auf, deren Dicke 0,5 bis 2,0 mm beträgt. Mit dieser
Deckschicht-Platte 18 ist eine mineralische Hartfaser-Platte 19 von 1,0 bis 5,0 mm
mittels einer Klebstoff-Schicht 20 verbunden. Diese Verbund-Platte wird mittels Klebstoff
21 auf die Einlage 10 aufgeklebt. Die Deckschicht-Platten 18 weisen - wie bei dem
Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 - Doppel-Falze 16 auf, die in die Einführ-Schlitze
14 der Stützen 5 klemmend eingeschoben werden. Bei einem Brand schmilzt zuerst die
Deckschicht-Platte 18 aus Aluminium. Die mineralische Hartfaser-Platte 9 hält dann
noch für eine gewisse Zeit dem Feuer stand. Da sie auf die Einlage 10 aufgeklebt ist,
deckt sie letztere auch nach dem Schmelzen der Deckschicht-Platte 18 ab. Hierdurch
wird insgesamt die Rahmenkonstruktion über eine verhältnismäßig lange Zeit vor dem
Feuer geschützt.
1. Feuerfeste Wand für den Innenausbau von Schiffen,
- mit einem ersten Wandelement (1),
-- das einen ersten Rahmen (6) aufweist, der
--- mehrere in horizontalem Abstand (a) voneinander angeordnete vertikale erste Stützen
(5) und
--- je einen die ersten Stützen (5) verbindenden oberen und unteren Quer-Träger (3,
4) aufweist,
-- das an einer Außenseite (13) des ersten Rahmens (6) angeordnete, an zwei einander
unmittelbar benachbarten ersten Stützen (5) angebrachte, jeweils einen Zwischenraum
(9) zwischen diesen ersten Stützen (5) überdeckende erste Verkleidungs-Platten (15)
aus feuerfestem Material aufweist und
-- das an einer Innenseite jeder ersten Verkleidungs-Platte (15) eine den Zwischenraum
(9) ausfüllende erste Einlage (10) aus feuerfestem wärmeisolierendem Material aufweist,
- mit einem zweiten Wandelement (2),
-- das einen zweiten Rahmen (6) aufweist, der
--- mehrere im horizontalen Abstand (a) voneinander angeordnete vertikale zweite Stützen
(5') und
--- je einen die zweiten Stützen (5') verbindenden oberen und unteren Quer-Träger
(3', 4') aufweist,
-- das an einer Außenseite (13') des zweiten Rahmens (6') angeordnete, an zwei einander
unmittelbar benachbarten zweiten Stützen (5') angebrachte, jeweils einen Zwischenraum
(9') zwischen diesen zweiten Stützen (5') überdeckende zweite Verkleidungs-Platten
(15') aus feuerfestem Material aufweist,
-- das an einer Innenseite der Verkleidungs-Platten (15') eine den Zwischenraum (9')
ausfüllende zweite Einlage (10') aus feuerfestem wärmeisolierendem Material aufweist
und
-- das im Abstand von dem ersten Wandelement (1) und parallel zu diesem und unter
Freilassung eines Freiraumes (11) angeordnet ist,
--- wobei die Innenseiten einander zugeordnet sind und
--- wobei die ersten und die zweiten Stützen (5, 5') gegeneinander versetzt angeordnet
sind,
und
- mit einer Zwischenlage (12) in Form einer Matte aus nichtmetallischen, feuerfesten,
verfilzten Mineralfasern,
-- die den Freiraum (11) zwischen dem ersten und dem zweiten Wandelement (1, 2) vollflächig
ausfüllt,
- wobei zwei benachbarte erste Verkleidungs-Platten (15) jeweils eine erste Stütze
(5) und zwei benachbarte zweite Verkleidungs-Platten (15') jeweils eine zweite Stütze
(5') vollständig abdecken und
- wobei die Verkleidungs-Platten (15, 15')
-- aus Stahl-Blechen ohne äußere Feuerschutzschicht bestehen oder
-- als Verbund-Platten ausgebildet sind, die eine äußere Deckschicht-Platte (18) aus
Aluminium und eine mit dieser verbundene innere mineralische Hartfaser-Platte (19)
aufweisen,
- wobei die Stützen (5) auf der Außenseite des Wandelements (1) jeweils einen Einführ-Schlitz
(14) aufweisen, in den an vertikalen Längskanten benachbarter Verkleidungs-Platten
(15, 15') ausgebildete Doppel-Falze (16) eingeführt werden.
2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stützen-Abstand (a) der vertikalen ersten und zweiten Stützen (5, 5') voneinander
jeweils gleich ist.
3. Wand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass die ersten Stützen (5) und die zweiten Stützen (5') jeweils um einen halben Stützen-Abstand
(a) gegeneinander versetzt angeordnet sind.
4. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verkleidungs-Platten (15, 15') den oberen und den unteren Quer-Träger (3, 4)
jeweils zumindest teilweise abdecken.
5. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einlagen (10, 10') aus Mineralwolle, insbesondere Mineralwolle-Platten, bestehen.
6. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die aus Stahlblech bestehenden Verkleidungs-Platten (15, 15') eine Dicke von höchstens
1,0 mm aufweisen.
7. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschicht-Platte (18) und die Hartfaser-Platte (19) mittels einer Klebstoff-Schicht
(20) miteinander verbunden sind.
8. Wand nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die als Verbundplatten ausgebildeten Verkleidungs-Platten (15) mit der Einlage (10)
mittels Klebstoff (21) verbunden ist.
9. Wand nach einem der Ansprüche 1, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Deckschicht-Platte (18) eine Dicke von 0,5 bis 2,0 mm aufweist.
10. Wand nach einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hartfaser-Platte (19) eine Dicke von 1,0 bis 5,0 mm aufweist.