[0001] Die Erfindung betrifft einen Dampfblaskasten zum Aufbringen von Dampf auf eine vorbeilaufende
Materialbahn, insbesondere Papier, mit einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckenden,
der Materialbahn zugewandten Gehäusewand, in welcher eine Mehrzahl von Dampfaustrittsöffnungen
ausgebildet ist.
[0002] Bei der Papierherstellung oder -weiterverarbeitung wird die laufende Bahn häufig
mit Dampf beaufschlagt. Die Ziele dieser Bedampfung sind unterschiedlich, in allen
Fällen ist man jedoch bestrebt, den ausgebrachten Dampf möglichst zielgenau auf bzw.
in bestimmten Bereichen der Bahn zu kondensieren und so Wärme und/oder Feuchtigkeit
auf die Bahn zu übertragen. Unterschiedliche Kondensationsmengen quer zur Bahn erlauben
dabei eine gezielte Beeinflussung bestimmter Eigenschaften (z.B. Glanz, Glätte usw.)
und damit eine Profilierung der Bahn bzw. Beseitigung unerwünschter Unterschiede dieser
Eigenschaften quer zur Bahn.
[0003] Ein maximaler Wirkungsgrad der Bedampfung wird allerdings nur bei idealen Bedingungen
erreicht, d.h. wenn kein zusätzlicher Wärmeübergangswiderstand zwischen dem Dampf
und der Bahn vorhanden ist. Dieser Idealzustand ist jedoch praktisch kaum gegeben.
Zwar entfällt bei einer bewegten Bahn im Gegensatz zu Wärmetauschern oder Kesseln
der Wärmeübergangswiderstand durch den entstehenden Kondensatfilm, weil dieser ständig
mit der Bahn aus dem Bedampfungsbereich hinausbefördert wird. Aber der Bedampfungsraum
an einer bewegten Bahn ist im Normalfall nicht nur mit Dampf gefüllt. Mit der Bahn
wird infolge von Reibung ständig ein Luftfilm in den Bedampfungsbereich gefördert.
Diese Luft tritt mit dem Dampf in Energieaustausch. Ein Teil des Dampfes kondensiert
an der Luft anstatt an der Bahn und kann folglich nicht mehr zur erwünschten Erwärmung
und Feuchteanreicherung der Bahn beitragen. Zudem wird die aufgeheizte und mit Wasser
angereicherte Luft beim Abkühlen übersättigt und scheidet Wassertröpfchen aus. Die
so entstehende Schwadenbildung verschlechtert das Hallenklima und verursacht Tropfenbildung
an Maschinenteilen. Der Hauptnachteil der Luftanwesenheit besteht also in der Verschlechterung
des Wirkungsgrades der Bedampfung. Weil der Luftfilm Teile der Bahn gegen direkte
Dampfberührung abschirmt, tritt im Allgemeinen lediglich ein Teil der Bahn innerhalb
des Bedampfungsbereiches in direkten Wärmeaustausch mit dem Dampf.
[0004] Um diesen Nachteil zu überwinden, wurden bereits sogenannte "Hochgeschwindigkeitsdampfblaskästen"
vorgeschlagen. Dabei werden die Dampfstrahlen in so hoher Geschwindigkeit ausgebracht,
dass an den Aufprallstellen auf die Bahn die Luft von der Bahnoberfläche verdrängt
wird, und ein direkter Kontakt des Dampfes mit der Bahn entsteht. Dazu muss der aufprallende
Dampfstrahl abhängig von der Bahngeschwindigkeit einen entsprechenden Staudruck erzeugen.
Bei hohen Bahngeschwindigkeiten und vertretbar großen Austrittsöffnungen erreicht
man den erforderlichen Staudruck mit dem ausströmenden Dampf jedoch nur bei Dampfmengen,
die die Aufnahmefähigkeit der Bahn in der Regel überschreiten. Bei relativ geringem
Dampfbedarf (z.B. beim Bedampfen von Papierbahnen zur Glättesteigerung an Kalandern)
muss daher mit viel zu großem Dampfüberschuss gearbeitet werden, um dem gewünschten
Zustand nahe zu kommen. Man ist außerdem häufig gezwungen, diesen überschüssigen Dampf
abzusaugen, wobei einerseits hohe Saugleistungen erforderlich sind und andererseits
die Gefahr besteht, dass man durch ungewolltes Absaugen von Dampfanteilen den Wirkungsgrad
der Bedampfung verschlechtert.
[0005] Aus der DE 37 01 406 C2 sind spezielle Dichtzonen bekannt, mit denen durch die Richtung
der Dampfstrahlen eine Sperrwirkung zu beiden Seiten des Bedampfungsbereiches erzielt
werden soll. Die durch die Injektorwirkung der Dampfstrahlen abgesaugte Luft wird
dabei bewusst in Kauf genommen und für die Dichtwirkung mit herangezogen. Eine Trennung
von Luft und Dampfbereich erfolgt damit nicht.
[0006] Die DE 44 01 220 C 1 beschreibt einen Dampfblaskasten, bei dem durch eine sektional
unterschiedliche Dampfaufbringung das Feuchtequerprofil der Materialbahn beeinflusst
werden kann. Die dafür verwendeten sektionalen Zonenkammern sind jeweils über eine
separate Dampfleitung und ein Regelventil mit dem Dampfverteiler verbunden. Das gemeinsame
Dampfaustrittsblech weist mehrere Reihen von Blasöffnungen auf. Diese Reihen von Blasöffnungen
sind in dem Dampfaustrittsblech schräg zur Laufrichtung der Materialbahn angeordnet.
Der Dampfaustritt ist entgegen die Materiallaufrichtung gerichtet. Mit diesem Dampfblaskasten
ist es möglich, die Materialbahn quer zu deren Laufrichtung blockweise zu bedampfen.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Dampfblaskasten vorzuschlagen, bei
dem der Bedampfungsbereich im Wesentlichen von Luft freigehalten wird.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Dampfblaskasten der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Dampfaustrittsöffnungen zu wenigstens zwei getrennten Gruppen
zusammengefasst sind, und dass wenigstens zwischen zwei benachbarten Gruppen ein bedampfungsfreier
Abschnitt vorgesehen ist, durch welchen die von der Materialbahn mitgeführte Luft
abgeführt wird.
[0009] Durch die blockweise versetzte Anordnung der Dampfaustrittsöffnungen in der bspw.
als Profillochblech ausgebildeten Gehäusewand wird die mitgeführte Luft an den Bedampfungsbereichen
vorbeigelenkt. Ähnlich der Wirkung eines Reifenprofils bei Nässe wird die Luft marginal
zur Seite verschoben, so dass der Dampf im Bedampfungsbereich direkt und daher mit
höherem Wirkungsgrad auf bzw. in der Materialbahn kondensieren kann. Der bedampfungsfreie
Abschnitt zwischen den benachbarten Dampfaustrittsöffnungsgruppen wirkt wie ein Kanal,
der die Luft an den Bedampfungsbereichen vorbeiführt.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung verläuft das in Bahnlaufrichtung
vorne (stromaufwärts) und/oder hinten (stromabwärts) liegende, durch nebeneinander
liegende Dampfaustrittsöffnungen gebildete Ende einer Gruppe schräg zur Bahnlaufrichtung.
Durch die schräge Ausrichtung der Dampfaustrittsöffnungen verringert sich der Auftreffwinkel
der Luft auf den Bedampfungsbereich. Der zur Umlenkung erforderliche Richtungswechsel
der Luft ist gering, und die Luft lässt sich leicht, gleichmäßig und wirksam ablenken.
[0011] Erfindungsgemäß ist hierbei die vordere und/oder hintere Seite der Gruppe zumindest
teilweise um einen Winkel α im Bereich von 30 bis 60°, vorzugsweise 45°, gegenüber
der Bahnlaufrichtung geneigt. Der Luftstrom trifft dann in diesem Winkel α auf den
aus den Dampfaustrittsöffnungen austretenden Dampfstrom. Der Staudruck der Luft vermindert
sich proportional zu tanα, da die angestaute Luft seitlich zur Bahnrichtung frei abströmen
kann. Dies wird insbesondere dann erreicht, wenn die Schrägstellung der Vorderkante
des Bedampfungsbereiches so groß ist, dass das in Bahnrichtung hinten liegende Ende
der vorderen Bedampfungsgrenze eines Bedampfungsbereiches noch deutlich hinter dem
vorderen Ende der hinteren Bedampfungsgrenze des benachbarten Bedampfungsbereiches
liegt.
[0012] Die erwünschte Beeinflussung der Strömungsverhältnisse im Bedampfungsbereich lässt
sich besonders einfach verwirklichen, wenn erfindungsgemäß jede Gruppe im Wesentlichen
die Form eines Pfeils oder eines Parallelogramms aufweist. Im letzteren Fall können
dann zwei der vier durch nebeneinander angeordnete Dampfaustrittsöffnungen gebildete
Seiten einer Gruppe parallel zur Bahnlaufrichtung verlaufen, so dass in diesem Bereich
keine Umlenkung erfolgt.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind benachbarte Gruppen in Bahnlaufrichtung
zueinander versetzt angeordnet, so dass der Luftstrom in mehreren Stufen umgelenkt
wird. Quer zur Bahn entstehen dadurch an einer Stelle Bedampfungsbereiche und bedampfungsfreie
Bereiche. In Bahnrichtung weiter hinten werden die vorher bedampfungsfreien Bereiche
bedampft.
[0014] Um eine gleichzeitige und gleichmäßige Ablenkung über die Gesamtbreite des Dampfblaskastens
zu gewährleisten, wird hierbei vorzugsweise jede zweite Gruppe in Bahnlaufrichtung
auf gleicher Höhe angeordnet.
[0015] In Weiterbildung der Erfindung ist eine Gruppe so angeordnet, dass sie über einen
Teil ihrer Länge in Bahnlaufrichtung direkt an einer benachbarten Gruppe angrenzt.
Hierdurch kann die Baubreite des Dampfblaskastens reduziert werden.
[0016] Wie bei der ersten Ausführungsform werden von einander getrennte Kanäle gebildet,
so dass die Luft kontrolliert in eine bestimmte Richtung umgeleitet wird. Verwirbelungen
werden weitestgehend vermieden.
[0017] Es ist auch vorteilhaft, innerhalb einer Gruppe wenigstens einen Bereich ohne Dampfaustrittsöffnungen
auszubilden.
[0018] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Ränder der jeweiligen
Gruppen durch durchgehende Reihen von Dampfaustrittsöffnungen gebildet werden, um
ein Eintreten von Luft und damit verbundene Verwirbelungen zu vermeiden.
[0019] Die Zahl der insgesamt vorgesehenen Dampfaustrittsöffnungen hängt insbesondere von
der aufzubringenden Dampfmenge und der Bahngeschwindigkeit ab, wobei die Verteilung
innerhalb der jeweiligen Gruppen gleichmäßig oder ungleichmäßig sein kann.
[0020] Schließlich kann der Dampfblaskasten quer zur Bahnlaufrichtung in eine Mehrzahl getrennt
regelbarer Zonen aufgeteilt sein, die zur Querprofilregelung das Ausbringen unterschiedlicher
Dampfmengen erlauben. Dabei kann jede Zone wenigstens eine Gruppe mit Dampfaustrittsöffnungen
aufweisen, so dass die Bedampfungsbereiche mit den quer zur Bahn angeordneten Zonen
übereinstimmen.
[0021] An den Grenzen der Regelzonen kann es durch die seitlichen Luftströmungen und damit
verbundene Verdrängung der Dampfstrahlen bzw. verstärkter Kondensation von Dampf im
Grenzbereich zur Luft zu Streifen verminderter Bedampfung kommen. Dem wird erfindungsgemäß
dadurch abgeholfen, dass die Zonentrennwände nicht genau in Bahnrichtung angeordnet,
sondern ebenfalls zur Bahnrichtung geneigt werden, vorzugsweise im gleichen Sinne
und Maß wie die Grenzen der Bedampfungsbereiche. Dadurch entstehen Überdeckungen dieser
Bedampfungsbereiche, mit denen die geschilderte Wirkung kompensiert werden kann.
[0022] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich
dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der
Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Dampfblaskasten;
- Fig. 2
- eine Teilansicht (X) eines Profillochbleches des Dampfblaskastens gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Teilansicht (X) eines Profillochbleches gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung;
- Fig. 4
- eine Teilansicht (X) eines Profillochbleches gemäß einer dritten Ausführungsform der
Erfindung;
- Fig. 5
- eine Teilansicht (X) eines Profillochbleches gemäß einer vierten Ausführungsform der
Erfindung.
[0024] Ein Dampfblaskasten 1 wird bspw. zur Bedampfung einer Materialbahn, insbesondere
einer Papierbahn 2, an einem Kalander (nicht dargestellt) eingesetzt, in welchem die
Bahn zur Verbesserung der Glanz- und Glätteeigenschaften einen oder mehrere Walzenspalte
durchläuft. Die Bahn 2 wird hierbei in Richtung des Pfeils Y an dem Dampfblaskasten
1 vorbeigeführt und mit Dampf beaufschlagt.
[0025] Der Dampfblaskasten 1 weist eine Dampfblaskammer 3 mit einer der Papierbahn 2 zugewandten
Gehäusewand 4 auf, in welcher eine Vielzahl von Dampfaustrittsöffnungen 5 ausgebildet
ist. Die Dampfblaskammer 3 wird über ein Dampfventil 6 mit Dampf versorgt und gibt
diesen durch die Dampfaustrittsöffnungen 5 auf die Papierbahn 2 aus, auf welcher er
kondensiert und deren Temperatur und Feuchte vor der Behandlung im Walzenspalt des
Kalanders erhöht. Insoweit unterscheidet sich der Dampfblaskasten 1 nicht von herkömmlichen
Dampfblaskästen wie sie bspw. in der DE 37 01 406 C2 beschrieben sind.
[0026] Der grundsätzliche Unterschied des Dampfblaskastens 1 zu dem Stand der Technik liegt
in der Gestaltung der der Papierbahn 2 zugewandten Gehäusewand 4.
[0027] Die in den Fig. 2 bis 5 in Teildraufsicht dargestellte Gehäusewand 4, 4', 4", 4"'
ist als Profillochblech mit den Dampfaustrittsöffnungen 5 ausgebildet. Die Dampfaustrittsöffnungen
5 sind zu mehreren (beispielhaft dargestellt vier) Gruppen 5a bis 5d zusammengefasst.
Bei den Fig. 2, 3 und 5 sind die Gruppen 5a bis 5d jeweils in Form eines Parallelogramms
ausgebildet. Hierbei sind die in Bahnrichtung vorderen, durch Dampfaustrittsöffnungen
5 gebildeten Seiten 7
1 der Gruppen 5a bis 5d ebenso wie die hinteren Seiten 7
2 jeweils um einen Winkel α gegenüber der Bahnlaufrichtung geneigt, während die sich
hieran anschließenden lateralen Seiten 7
3, 7
4 der Gruppen 5a bis 5d parallel zur Bahnlaufrichtung angeordnet sind. Im Unterschied
dazu sind bei der in Fig. 4 dargestellten Ausführungsform die Gruppen 5a bis 5d in
Form eines Pfeils oder Keils ausgebildet.
[0028] Die Gruppen 5a bis 5d sind versetzt zueinander angeordnet und bilden zwischen sich
bedampfungsfreie Abschnitte 8a bis 8c.
[0029] In den einzelnen Gruppen 5a bis 5d können die Dampfaustrittsöffnungen 5 gleichmäßig
verteilt angeordnet sein. Alternativ können Bereiche 9, 10 ohne Dampfaustrittsöffnungen
5 vorgesehen sein (vgl. Fig. 3), wobei die Bereiche 9, 10 allseitig von wenigstens
einer Reihe von Dampfaustrittsöffnungen 5 umgeben sein sollten. An den vorderen und
hinteren Seiten 7
1, 7
2 der Gruppen 5a bis 5d sollten vorzugsweise mehrere Reihen von Dampfaustrittsöffnungen
5 hintereinander vorgesehen sein, um die erforderliche Dampfmenge aufbringen zu können.
[0030] Durch die versetzte Anordnung der Gruppen 5a bis 5d werden zwischen den Gruppen Kanäle
11 bzw. 11a und 11b gebildet, durch welche die von der Materialbahn 2 mitgeführte
Luft gezielt umgelenkt und an den Bedampfungsbereichen (Gruppen 5a bis 5d) vorbeigeführt
wird. In den Fig. 3 bis 5 zeigen die Pfeile den Verlauf der zwischen dem Lochblech
4 und der Materialbahn 2 mitgeführten Luft. Durch die schräge Anordnung der vorderen
Seiten 7
1 der Gruppen 5a bis 5d wird die Umlenkung unterstützt. Damit der Kanalquerschnitt
weitgehend konstant bleibt und keine Verengungen zu Verwirbelungen der Luft führen,
sind auch die hinteren Seiten 7
2 der Gruppen 5a bis 5d in einem entsprechenden Winkel geneigt.
[0031] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform sind die Gruppen 5a bis 5d quer zur
Bahnlaufrichtung derart versetzt zueinander angeordnet, dass zwischen benachbarten
Gruppen 5a bis 5d jeweils ein bedampfungsfreier Abschnitt 8a bis 8c ausgebildet ist.
Die vorderen Dampfaustrittsöffnungen 5 sind hierbei in einem Winkel von ca. 45° schräg
zur Bahnlaufrichtung angeordnet.
[0032] Bei der in Fig. 3 dargestellten zweiten Ausführungsform erfolgt die Umlenkung stufenweise.
Hierbei sind die Gruppen 5a bis 5d in Bahnlaufrichtung versetzt zueinander angeordnet,
so dass abgestufte bedampfungsfreie Abschnitte 8a, 8b ausgebildet werden, durch welche
die Luft abgeführt wird. Die benachbarten Gruppen 5b und 5c grenzen bereichsweise
aneinander an, so dass zwischen diesen die Luft nicht hindurchtreten kann. Bei dieser
Ausgestaltung sind die vorderen Dampfaustrittsöffnungen 5 in einem Winkel von ca.
30° schräg zur Bahnlaufrichtung angeordnet.
[0033] In der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform sind die Gruppen 5a bis 5d in Form von
Pfeilen ausgestaltet. Wenn die von der Papierbahn mitgeführte Luft auf die Pfeilspitzen
13 trifft, wird sie in zwei Luftströme aufgeteilt und an den beiden Pfeilseiten 14
1 und 14
2. vorbeigeführt. Die Pfeilseiten 14
1 und 14
2 sind entgegengesetzt jeweils in einem Winkel von ca. 45° schräg zur Bahnlaufrichtung
angeordnet. Die Pfeilseiten der in Bahnrichtung hinteren Pfeile (Gruppen 5a und 5c)
können auch steiler, z.B. mit einem Winkel von 60°, als die Pfeilseiten der vorderen
Pfeile (Gruppen 5b und 5d) ausgebildet sein.
[0034] Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausführungsform sind die Gruppen 5a bis 5d in gleicher
Weise als einfache Parallelogramme ausgebildet wie bei der Ausführungsform gemäß Fig.
2. Im Unterschied zur Fig. 2 sind hier die Gruppen aber in Bahnlaufrichtung versetzt
angeordnet. Dadurch kann die Luft noch leichter abgeführt werden.
[0035] Trifft nun die von der Papierbahn mitgeführte Luft auf den Dampfstrom im Bedampfungsbereich
(Dampfaustrittsöffnungen 5), so wird die aufgestaute Luft seitlich abgelenkt, in die
Kanäle 11 eingeleitet und zwischen den Bedampfungszonen hindurchgeführt, im Wesentlichen
ohne die Bedampfung zu stören. Die genaue Form der Luftkanäle kann durch Veränderung
der Form und Anordnung der Gruppen 5a bis 5d variiert werden. In der Zeichnung sind
die Gruppen 5a bis 5d als gleichgroße Parallelogramme oder als Pfeile ausgebildet.
Es sind für die Gruppen aber auch andere Formen wie bspw. Keile denkbar, mit denen
geeignete Kanäle gebildet werden können.
[0036] Der Dampfblaskasten 1 kann quer zur Bahnrichtung mehrere getrennt regelbare Zonen
12a bis 12 d aufweisen, wobei jede der Zonen wenigstens eine Gruppe 5a bis 5d von
Dampfaustrittsöffnungen aufweist. Dadurch kann nach Bedarf ein Feuchte- und/oder Temperaturprofil
quer zur Laufrichtung auf die Papierbahn aufgebracht werden.
[0037] Durch die besondere Anordnung der Dampfaustrittsöffnungen 5 in dem erfindungsgemäßen
Profillochblech 4 wird der mit der Bahn 2 mitbeförderte Luftfilm einfach und wirksam
an den Bedampfungsbereichen vorbeigelenkt. Dadurch werden die Bedampfungsbereiche
von Luft nahezu freigehalten und der ausgebrachte Dampf kann direkt auf bzw. in der
Materialbahn kondensieren. Somit wird eine hohe Wärme- und Feuchtigkeitsübertragung
auf die Bahn gewährleistet. Der Wirkungsgrad des Dampfblaskastens wird entsprechend
gesteigert.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Dampfblaskasten
- 2
- Materialbahn
- 3
- Dampfblaskammer
- 4
- Gehäusewand (Lochblech)
- 5
- Dampfaustrittsöffnung
- 5 a-d
- Gruppe von Dampfaustrittsöffnung 5
- 6
- Dampfventil
- 71-74
- Seite der Gruppe 5 a-d
- 8 a-c
- bedampfungsfreier Abschnitt
- 9, 10
- Bereich ohne Dampfaustrittsöffnung
- 11 a,b
- Kanal
- 12 a-d
- Regelzone
- 13
- Pfeilspitze
- 141, 142
- Pfeilseite
1. Dampfblaskasten zum Aufbringen von Dampf auf eine vorbeilaufende Materialbahn (2)
mit einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckenden, der Materialbahn (2) zugewandten
Gehäusewand (4), in welcher eine Mehrzahl von Dampfaustrittsöffnungen (5) ausgebildet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfaustrittsöffnungen (5) zu wenigstens zwei getrennten Gruppen (5a bis 5d)
zusammengefasst sind,
und
dass wenigstens zwischen zwei benachbarten Gruppen ein bedampfungsfreier Abschnitt
(8a bis 8c) vorgesehen ist, durch welchen die von der Materialbahn (2) mitgeführte
Luft abgeführt wird.
2. Dampfblaskasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die in Bahnlaufrichtung vorne liegende, durch nebeneinander angeordnete Dampfaustrittsöffnungen
(5) gebildete Seite (71) einer Gruppe (5a bis 5d) schräg zur Bahnlaufrichtung verläuft.
3. Dampfblaskasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Seite (72) einer Gruppe (5a bis 5d) schräg zur Bahnlaufrichtung verläuft.
4. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere und/oder hintere Seite (71, 72) einer Gruppe (5a bis 5d) zumindest teilweise in einem Winkel α von 30 bis 60°, vorzugsweise
45°, gegenüber der Bahnlaufrichtung geneigt ist.
5. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfaustrittsöffnungen jeder Gruppe (5a bis 5d) gemeinsam im Wesentlichen die
Form eines Pfeils bilden.
6. Dampfblaskasten nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfaustrittsöffnungen jeder Gruppe (5a bis 5d) gemeinsam im Wesentlichen die
Form eines Parallelogramms bilden.
7. Dampfblaskasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die lateralen Seiten (73, 74) einer Gruppe (5a bis 5d) parallel zur Bahnlaufrichtung verlaufen.
8. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Gruppen (5a, 5b; 5c, 5d) in Bahnlaufrichtung zueinander versetzt angeordnet
sind.
9. Dampfblaskasten nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich quer zur Bahnlaufrichtung jede zweite Gruppe (5a, 5c; 5b, 5d) in Bahnlaufrichtung
auf der selben Höhe befindet.
10. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gruppe (5b, 5c) über einen Teil ihrer Länge in Bahnlaufrichtung direkt an eine
benachbarte Gruppe (5c, 5b) angrenzt.
11. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer Gruppe (5a bis 5d) wenigstens ein Bereich (9, 10) ohne Dampfaustrittsöffnungen
(5) vorgesehen ist.
12. Dampfblaskasten nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich (9, 10) ohne Dampfaustrittsöffnungen (5) allseitig von wenigstens einer
Reihe von Dampfaustrittsöffnungen (5) umgeben ist.
13. Dampfblaskasten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampfblaskasten (1) quer zur Bahnlaufrichtung in eine Mehrzahl von getrennt regelbaren
Zonen (12a bis 12d) aufgeteilt ist, wobei jede Zone (12a bis 12d) wenigstens eine
Gruppe (5a bis 5d) mit Dampfaustrittsöffnungen aufweist.
14. Dampfblaskasten nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Zonen (12a bis 12d) Zonentrennwände angeordnet sind und dass die Zonentrennwände
schräg zur Bahnlaufrichtung angeordnet sind.