UMFELD DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Notfall-Entriegelungsmechanismus, der einfach
in der Riegelvorrichtung an Brandschutztüren angebracht wird, ohne daß dabei die Ausführungsart
der Brandschutztüre geändert werden muß. Die Brandschutztüre kann daher durch den
Löschtrupp mit dem aus dem am Hydranten angeschlossenen Wasserschlauch ausgespritzten
Wasserstrahl geöffnet werden, um einen schnellen Zugang zur Brandstelle zur Brandbekämpfung
zu ermöglichen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
[0002] Allgemein ist die Brandschutztüre im Innern mit Feuerisoliermaterial ausgeführt,
um ein Durchdringen der durch den Brand verursachten Hitze und des Rauchs zu verhindern
und um somit den Personen mehr Zeit zum Entkommen einzuräumen. Die Brandschutztüre
stellt einen wichtigen Teil des Brandschutzes dar. Sie ist dazu ausgeführt, daß sie
sich zum Entkommen von einem Brand leicht öffnen und sich gleichzeitig auch gut zur
Verhinderung einer Ausbreitung des Brandes verschließen läßt. Wie dies in den Fig.
1 bis Fig. 4 gezeigt ist, ist die Brandschutztüre allgemein mit einer Verriegelung
ausgestattet. Diese ist hauptsächlich aus einer Riegelvorrichtung 20, einem Gehäuse
21 in Form eines umgekehrten U's, einer Basisplatte 22, aus einer Kammer für die Aufnahme
des Schnappschlosses 24, einem Arm 25 und einem Rotiersitz 28 aufgebaut. Eine Feder
25 mit einem Federbein 251 ist an einer Achse 23 eingehängt, die am Gehäuse 21 befestigt
ist. Das Federbein 251 der Feder 25 rückt in eine Riegelkerbe 241 am unteren Ende
des Schnappschlosses 24 ein, um dieses Schnappschloß 24 stets in einer aufrechten
Position aus dem Gehäuse 21 ausragend zu halten. Am oberen Teil ist das Schnappschloß
24 mit einem Preßteil 242 ausgestattet. In der Mitte weist der Arm 26 einen Zapfen
261 auf, der mit einer Achse 27 am Gehäuse 21 befestigt wird. Am vorderen Ende des
Arms 26 sind ein oberer Arm 262 und ein unterer Arm 263 befestigt. Der obere Arm 262
stützt das Preßteil 242 des Schnappschlosses 24, während der untere Arm 263 eng an
einen Propeller 281 auf dem Rotiersitz 28 anlehnt. Am hinteren Ende weist der Arm
26 ein Druckrad 264 auf. Der Rotiersitz 28 ist auf der Basisplatte 22 befestigt und
ist mit einem geneigten und halbrunden Propeller 281 versehen. Wie dies aus der Fig.
4 ersichtlich ist, wirkt der Arm 26 beim Ausüben eines vertikalen Abwärtsdrucks auf
das Druckrad 264 dieses Arms 26 entlang der Achse 27 eine Hebelkraft aus, wobei der
untere Arm 262 das Preßteil 242 des Schnappschlosses 24 nach oben schiebt, damit dieses
Schnappschloß 24 um die Achse 27 gedreht, in die Kammer des Gehäuses 22 und danach
in eine Abwärtsposition bewegt wird. Wenn die Schlüsselklinge 41 des Türschlüssels
40 in die Schlüsselrille 282 auf dem Rotiersitz 28 eingerückt und zum Rotieren des
Propellers 282 des Rotiersitzes 28 nach rechts gedreht wird, wird der untere Arm 263
verschoben und ein vertikaler Aufwärtsdruck gebildet, der auf den Arm 26 ausgeübt
wird, damit mit dem oberen Arm 262 das Preßteil 243 geschoben und schließlich das
Schnappschloß 24 in die Kammer und in eine Abwärtsposition bewegt wird. Wie dies in
der Fig. 1 gezeigt ist, wird die Basisplatte 22 der Riegelvorrichtung 20 auf die Oberfläche
der Brandschutztüre 10 befestigt, wobei die Preßleiste 31 des Türgriffs 30 ebenfalls
auf der Oberfläche der Brandschutztüre 10 montiert ist. Die Riegelvorrichtung 20 ist
am vorderen Ende vorgesehen, wo sich das Druckrad 264 und der Arm 26 befinden, damit
sie mit der Preßleiste 31 des Türgriffs 30 in Berührung kommen. Während die Preßleiste
31 des Türgriffs 30 nach unten gedrückt wird, wird dabei ein vertikaler Abwärtsdruck
auf das Druckrad 264 ausgeübt, so daß dadurch das Schnappschloß 24 in die Kammer des
Gehäuses 21 bewegt und in die Abwärtsposition gehalten wird, wonach sich die Brandschutztüre
sowohl nach innen als auch nach außen öffnen läßt. Diese Methode ähnelt dem des Schlüssels
40 zur Brandschutztüre, da mit der Schlüsselklinge 41 der Rotiersitz 28 gedreht wird,
damit der untere Arm 263 des Arms 26 nach oben bewegt wird, um das Schnappschloß 24
in die Kammer des Gehäuses 21 und in eine Abwärtsposition zu bewegen, damit die Brandschutztüre
10 geöffnet werden kann.
[0003] Es ist offensichtlich, daß die nun im Gebrauch befindliche Riegelvorrichtung an Brandschutztüren
10 für die Feuerwehr beim Zugang zur Brandstelle ein deutliches Hindernis darstellt,
es sei denn, der Löschtrupp ist im Besitz des Schlüssels zur Brandschutztüre. Der
Schlüssel zur Brandschutztüre 10 wird jedoch meistens sicher aufbewahrt und ist nicht
immer neben dieser Brandschutztüre 10 aufgehängt. Im Brandfall bleibt dem Löschtrupp
keine Zeit zum Suchen nach diesem Schlüssel, so daß ihm für den Zugang zur Brandstelle
keine andere Möglichkeit übrig bleibt, als die Brandschutztüre 10 unter Brennschneiden
zu öffnen.
[0004] Dem Erfinder sind die Nachteile, mit denen die Feuerwehr beim Einbrechen der Brandschutztüre
konfrontiert wird, so daß deren Brandbekämpfungsmaßnahmen verzögert werden, deutlich
aufgefallen und hat sich aus diesem Grund jahrelang mit der verbesserten Ausführung
der Riegelvorrichtung der Brandschutztüre befaßt, um einen Notfall-Entriegelungsmechanismus
zu schaffen, der sich leicht mit dem Wasserstrahl, der aus dem unter Wasserdruck stehenden
Wasserschlauch ausgespritzt wird, öffnen läßt, um somit der Feuerwehr einen schnellen
Zugang zur Brandstelle zu erleichtern.
ERLÄUTERUNG DER ERFINDUNG
[0005] Das Hauptziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Notfall-Entriegelungsmechanismus,
der in der Kammer der Riegelvorrichtung an der Brandschutztüre eingebaut ist und aus
einem Führungsrohr besteht, dessen ein Ende sich direkt unter dem unteren Arm befindet,
während das andere Ende an einem Verbindungsrohr gekoppelt ist, welches an der Vorderseite
der Türe befestigt ist. Während das unter hohem Druck stehende Wasser zur Brandbekämpfung
in das Führungs- und Verbindungsrohr gelangt und dann ausgespritzt wird, kann mit
diesem Druckwasser der obere Arm nach oben bewegt werden, wodurch das Schnappschloß
in die Kammer des Gehäuses und danach nach unten bewegt wird, damit die Brandschutztüre
geöffnet wird und somit dem Löschtrupp einen schnellen Zugang zur Brandstelle ermöglicht.
[0006] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung eines Notfall-Entriegelungsmechanismus
für Riegelvorrichtungen an Brandschutztüren, wobei das Führungsrohr und das Verbindungsrohr
mindestens eine Biegung aufweisen, um ein Öffnen der Brandschutztüre mit einer schlanken
und runden Stange zu verhindern.
[0007] Die technischen Merkmale und Leistungen sollen anhand der auf den beigelegten Zeichnungen
dargestellten Ausführungsform deutlicher veranschaulicht werden.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0008]
Fig. 1 zeigt eine allgemeine Darstellung eines Riegels an Brandschutztüren.
Fig. 2 zeigt eine Gesamtansicht einer Riegelvorrichtung, die im allgemeinen bei Riegelvorrichtungen
an Brandschutztüren verwendet wird.
Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht einer Riegelvorrichtung, die allgemein bei Riegelvorrichtungen
an Brandschutztüren verwendet wird.
Fig. 4 stellt die Anwendung des Schnappschlosses in der Riegelvorrichtung dar, die
allgemein bei Riegelvorrichtungen an Brandschutztüren verwendet wird.
Fig. 5 zeigt eine Schnittansicht des Notfall-Entriegelungsmechanismus, der in der
Riegelvorrichtung an Brandschutztüren eingebaut ist.
Fig. 6 zeigt eine Schnittansicht der Anwendung des Schnappschlosses in der Riegelvorrichtung
an Brandschutztüren.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
[0009] Wie in der Fig. 4 und Fig. 5 gezeigt, kann der Notfall-Entriegelungsmechanismus nach
der vorliegenden Erfindung leicht an die Riegelvorrichtung an der Brandschutztüre
montiert werden, ohne daß dabei die Ausführungsart von letzterer modifiziert werden
muß, und so daß sie sich leicht durch den Löschtrupp mit Hilfe von unter Hochdruck
stehendem Wasser vom Hydranten öffnen läßt. Der hauptsächliche Zusammenbau besteht
aus einem Führungsrohr 50, der auf einem Sitz 51 mit einer Verbindungsöffnung 511
montiert ist, wobei ein Verbindungsrohr 60 in letztere eingesetzt ist. Die Verbindungsöffnung
511 und die Auslaßöffnung 501 des Führungsrohrs 50 sind nicht in einer Linie nacheinander
ausgerichtet. Der Sitz 51 ist auf der Basisplatte 22 der Riegelvorrichtung 20 befestigt.
Zwischen der Basisplatte 22 und dem Gehäuse 21 ist eine Kammer für die Aufnahme des
Führungsrohrs 50 vorgesehen. Die Auslaßöffnung 501 des Führungsrohrs 50 befindet sich
unmittelbar unter der Unterseite des oberen Arms 262. Das Schnappschloß 24 ist am
unteren Ende mit einem Schnitt 243 versehen. Beim Einrücken des Schnappschlosses 24
nach innen wird das Führungsrohr 50 jedoch nicht behindert. Ein Verbindungsrohr 60
ist mit einer Einlaßöffnung 611 sowie mit einem Ansaugsitz 61 verbunden. Dabei weist
das Verbindungsrohr 60 eine Biegung auf, damit die Einlaßöffnung 611 nicht direkt
nach der Auslaßöffnung 601 in einer Linie ausgerichtet ist. Der Ansaugsitz 61 des
Verbindungsrohrs 60 befindet sich auf der Oberfläche der Brandschutztüre 10, wobei
die Einlaßöffnung 601 aus der Oberfläche der Brandschutztüre 10 hervorsteht, und zwar
an der Stelle, wo die Riegelvorrichtung 20 und die Basisplatte 22 auf der Oberfläche
der Brandschutztüre 10 montiert sind und die Verbindungsöffnung 511 des Führungsrohrs
50 mit der Einlaßöffnung 601 des Verbindungsrohrs 60 verbunden ist, um somit einen
kompletten Notfall-Entriegelungsmechanismus zu bilden.
[0010] Beim Einsatz schiebt der Löschtrupp die Düse des Strahlrohrs in das Einlaßloch 611
ein, wonach das unter Hochdruck stehende Wasser durch das Verbindungsrohr 60 und aus
der Auslaßöffnung 501 des Führungsrohrs 50 fließt, wobei dadurch der obere Arm 262
des Arms 26 direkt angehoben wird, damit mit diesem oberen Arm 262 der Oberteil des
Schnappschlosses 24 nach oben bewegt wird, während der Unterteil zurück in die Kammer
einrückt (siehe Fig. 6), um dieses in die Abwärtsposition zu bewegen. Die Brandschutztüre
10 kann nun entriegelt und geöffnet werden, um dem Löschtrupp einen schnellen Zugang
zur Brandstelle zu erleichtern.
[0011] Die wichtigen Vorteile des erfindungsgemäßen Notfall-Entriegelungsmechanismus für
die Riegelvorrichtung an einer Brandschutztüre sind wie folgt:
1. In einem Brandfall kann der Löschtrupp die Brandschutztüre auch ohne deren Schlüssel
und mit Hilfe des aus dem unter Hochdruck stehenden und am Hydranten angeschlossenen
Wasserschlauch ausgespritzten Wasserstrahl öffnen.
2. Der Notfall-Entriegelungsmechanismus wird einfach und leicht auf die Oberfläche
der Brandschutztüre ohne weitere Modifizierung angebracht.
3. Mit dem Notfall-Entriegelungsmechanismus wird ein unerlaubtes Öffnen der Brandschutztüre
mit einer schlank ausgeführten Stange verhindert.
[0012] Selbstverständlich können viele weitere Modifizierungen an der oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Ausführungsform vorgenommen werden, ohne dabei vom Sinn und Zweck
der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die vorliegende Erfindung soll daher dementsprechend
zur Förderung des technischen Fortschritts und für eine praktische Anwendbarkeit dienen,
wobei deren Anwendungsbereich lediglich durch die nachstehend aufgeführten Schutzansprüche
eingegrenzt werden soll.
Eine Ausführungsform der Erfindung kann wie folgt beschrieben werden:
[0013] Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um einen Notfall-Entriegelungsmechanismus
für Riegelvorrichtungen an Brandschutztüren, der aus einem Führungsrohr und einem
Verbindungsrohr so aufgebaut und in der Riegelvorrichtung an der Brandschutztüre montiert
ist, so daß die gegenwärtigen Ausführungsart der Brandschutztüre nicht abgeändert
werden muß. Selbst ohne Schlüssel zur Brandschutztüre kann der Löschtruppe diese mit
Hilfe des Wasserstrahls vom Hydranten öffnen, um einen schnellen Zugang zur Brandstelle
für die Brandbekämpfung zu gewinnen.
1. Ein Notfall-Entriegelungsmechanismus, hauptsächlich bestehend aus einem Führungsrohr
und einem Verbindungsrohr, die auf einfache Weise an eine Riegelvorrichtung einer
Brandschutztüre montiert sind,
dadurch gekennzeichnet, daß:
das Führungsrohr mit einer Öffnung auf einem Sitz montiert ist; dieser Sitz auf einer
Basisplatte einer Riegelvorrichtung angebracht ist; zwischen einem Gehäuse und einer
Basisplatte für die Aufnahme dieses Führungsrohrs eine Kammer vorgesehen ist; eine
Auslaßöffnung des Führungsrohrs sich unmittelbar unter der Unterseite des oberen Arms
befindet;
ein Ende des Verbindungsrohrs mit einem Ansaugsitz und einer Einlaßöffnung verbunden
ist; dieser Ansaugsitz auf einer Oberfläche der Brandschutztüre vorgesehen ist, wobei
das Verbindungsrohr ins Innere dieser Brandschutztüre führt und die Einlaßöffnung
aus dieser Brandschutztüre hervorsteht; und
diese Riegelvorrichtung auf einer Oberfläche der Brandschutztüre befestigt ist; dieses
Führungsrohr, welches mit dem Verbindungsrohr verbunden ist, eine Entriegelung der
Riegelvorrichtung im Notfall mit Hilfe von unter Hochdruck stehendem Wasser ermöglicht.
2. Der Notfall-Entriegelungsmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungsrohr Biegungen aufweist, so daß die Einlaß- und Auslaßöffnung nicht in
einer Linie direkt nacheinander ausgerichtet sind.
3. Der Notfall-Entriegelungsmechanismus nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsrohr Biegungen aufweist, so daß die Einlaß- und Auslaßöffnung nicht
in einer Linie direkt nacheinander ausgerichtet sind.
4. Der Notfall-Entriegelungsmechanismus nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz des Führungsrohrs auf der Basisplatte der Riegelvorrichtung befestigt ist,
wobei ein Befestigungsort beliebig gewählt werden kann, solange dabei eine Auslaßöffnung
des Führungsrohrs nach einer Unterseite des oberen Arms ausgerichtet bleibt.