[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kabelklemme zur Verbindung zweier,
elektrische Eigenschaften aufweisende Elemente vorzugsweise eines elektrischen Leiters
mit einem eine elektrische Leitfähigkeit aufweisenden Bauteil, vorzugsweise einem
Kontaktelement für die Verwendung in elektrischen Steckvorrichtungen gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Kabelklemmen sind in verschiedensten Ausführungsvarianten bekannt. Allen Ausführungsvarianten
gleich ist jedoch die mechanische Verbindung des elektrischen Leiters mit einem in
der Kabelklemme angeordneten, elektrische Leitfähigkeit aufweisenden Bauteil. Diese
bekannten, unterschiedlichen Arten von mechanischen Verbindungen haben jedoch den
Nachteil, dass bei ungenauer mechanischer Verbindung, beispielsweise bei ungenauer
Klemmung, kein elektrischer Kontakt hergestellt werden kann. Außerdem ist der elektrische
Leiter an seinem Endbereich in den meisten Fällen abzuisolieren, wofür ein zusätzlicher
Arbeitsaufwand erforderlich ist.
[0003] Es ist weiters bekannt, metallische Werkstoffe mittels Gießschmelzschweißen zu verbinden.
Dabei reagiert ein Pulvergemisch bei seiner Entzündung und liefert so die zum Schweißen
erforderliche Wärmemenge. Auch die Verbindung von Kabeln mittels solcher reaktiver
Verbindungssysteme ist bekannt, so beispielsweise aus der US 5,490,888 B1 oder der
EP 1 273 381 A1, jedoch handelt es sich bei den dort offenbarten Verfahren und Vorrichtungen
um keine für den Endanwender, der eine elektrische Steckverbindung herstellen will
und der dafür höchstens ein Kabel abzuisolieren bereit ist, akzeptable Lösungen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die oben erwähnten Nachteile zu verhindern
und eine Kabelklemme der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die einfach im Aufbau
ist und eine optimale Herstellung und Befestigung einer elektrischen Verbindung zwischen
elektrischem Leiter und dem in der Kabelklemme angeordneten elektrischen Bauteil ermöglicht.
[0005] Erfindungsgemäß erfolgt dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
[0006] Dadurch ist es möglich, eine im Aufbau sehr einfache Kabelklemme zu schaffen, die
durch simples Einführen des zu klemmenden, elektrischen Leiters in das Gehäuse der
Kabelklemme, eine gut leitende und dauerhafte elektrische Verbindung zu dem in der
Kabelklemme angeordneten elektrischen Bauteil herstellt. Das Einführen des elektrischen
Leiters bewirkt den Start einer exothermen, chemischen Reaktion des im inneren der
Kabelklemme angeordneten Gemisches. Dadurch wird das sich ebenfalls im Inneren der
Kabelklemme befindliche, elektrisch leitfähige Verbindungsmittel durch zeitweilige
oder dauerhafte Änderung seines Aggregatzustandes so um den eingeführten elektrischen
Leiter positioniert, dass beim Abkühlen und Erstarren des Verbindungsmittels eine
elektrische und mechanische Verbindung zwischen dem Leiter und dem elektrischen Bauteil
entsteht.
[0007] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 2 beschreiben eine bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung, nämlich jene Gruppe organischer Harze, aus welcher das Reaktionsharz
zu wählen ist.
[0008] Durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 3 kann das Verhalten, des die exotherme
Aushärtreaktion aufweisenden Reaktionsharzes über weite Bereiche beeinflusst werden.
Insbesondere kann dadurch die Haltbarkeit des Reaktionsharzes sowie die Art und Weise
des Reaktionsbeginns sowie die Reaktionsdauer gesteuert werden.
[0009] Durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 4 ist klargestellt, dass das elektrisch
leitende Verbindungsmittel ein metallisches ist, nämlich vorzugsweise ein Lot. Prinzipiell
sind jedoch auch andere Verbindungsmittel denkbar, wie beispielsweise gelförmige,
elektrisch leitfähige Polymere.
[0010] Das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 5 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsvariante
der Erfindung, nämlich dass das eingesetzte Lot mit einem Flussmittel versetzt ist.
[0011] Die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 6 ermöglichen es, dass Verbindungsmittel
gut verteilt dem Gemisch aus Reaktionsharz und Reaktionsmittel beizumengen. In diesem
Fall ist es nicht erforderlich, den elektrischen Leiter bis zu einer vorbestimmten
Position, nämlich bis zum Verbindungsmittel in das Innere der Kabelklemme einzuführen.
Vielmehr ist es ausreichend, den elektrischen Leiter einfach in das Innere der Kabelklemme
einzuführen, wobei diese Bewegung an einer beliebigen Position gestoppt werden kann.
Da das Gehäuse sowieso durch das Gemisch aus Reaktionsharz, Reaktionsmittel und Verbindungsmittel
als Füllstoff ausgefüllt ist, kann eine Verbindung des elektrischen Leiters mit dem
in der Kabelklemme angeordneten elektrischen Bauteil in jeder Position des Leiters
in der Kabelklemme hergestellt werden.
[0012] Das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 7 beschreibt eine bevorzugte Ausbildung
des metallischen Füllpulvers, nämlich als Aluminiumpulver.
[0013] Das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 8 beschreibt eine weitere bevorzugte Ausbildung
der Erfindung, demnach dem Gemisch ein mineralischer Füllstoff, vorzugsweise Talkum,
Kreide, Aluminiumhydroxid, Graphit, Calciumcarbonat oder Glimmer beigemengt ist. Dadurch
ist es möglich, die Wärmeleitfähigkeit des Gemisches weiter zu erhöhen. Gleichzeitig
werden aber auch die mechanischen Eigenschaften des Gemisches verbessert.
[0014] Gemäß dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 9 sind dem Gemisch natürliche oder
polymere Faserstoffe, wie besipielweise Hanf, Zellulose und Aramidfasern beigemengt
wodurch die mechanischen Eigenschaften wie beispielsweise Festigkeit und Schlagzähigkeit
des Gemisches verbessert werden.
[0015] Gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 10 ist das Gehäuse der Kabelklemme
innen oder außen mit einer thermischen Isolierung versehen, wodurch die während des
ablaufenden Prozesses freiwerdende Reaktionswärme im Inneren der Kabelklemme gehalten
wird und zur Gänze zum Aufschmelzen des Verbindungsmittel verwendet werden kann.
[0016] Das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 11 ermöglicht die gleichmäßige Wärmeverteilung
der entstehenden Reaktionswärme innerhalb des Gehäuses der Kabelklemme. Somit kann
gewährleistet werden, dass das eingesetzte Verbindungsmittel voll ausgenutzt wird
und in allen Bereichen seinen Aggregatzustand ändern kann.
[0017] Durch das kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 12 kann bei Reaktionsharzen, bei
welchen der Reaktionsstart durch Vermischung initiiert wird, garantiert werden, dass
die Vermischung erst stattfindet, wenn die Membran zerstört wird. Dies kann beispielsweise
durch den in die Kabelklemme eingeführten elektrischen Leiter geschehen.
[0018] Durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 13 ist eine homogene Durchmischung
bei mehrkomponentigen Reaktionsharzen garantiert, so dass ein über das gesamte Volumen
gleichmäßiger Reaktionsablauf gewährleistet werden kann.
[0019] Durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruchs 14 ist es möglich Mischelement und
Verbindungsmittel miteinander zu komnbinieren.
[0020] Im Anschluss erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung der Erfindung. Dabei zeigt
- Fig.1
- eine erfindungsgemäße Kabelklemme mit einem Gemisch enthaltend ein mehrkomponentiges
Reaktionsharz vor dem Einführen des elektrischen Leiters in das Gehäuse
- Fig.2
- eine erfindungsgemäße Kabelklemme mit einem Gemisch enthaltend ein mehrkomponentiges
Reaktionsharz nach dem Einführen des elektrischen Leiters in das Gehäuse
- Fig.3
- eine erfindungsgemäße Kabelklemme mit einem Gemisch enthaltend ein mehrkomponentiges
Reaktionsharz nach vollständigem Ablauf der Aushärtreaktion des Reaktionsharzes
- Fig.4
- eine erfindungsgemäße Kabelklemme mit zusätzlichem Wärmetransportelement zur besseren
Verteilung der Reaktionswärme
- Fig.5
- eine alternative Kabelklemme mit einem dem Gemisch als Füllstoff beigemengtem Verbindungsmittel
- Fig.6
- eine alternative Kabelklemme mit außenliegender thermischer Isolierung
- Fig.7
- eine Gesamtansicht eines Kontaktstiftes für eine Steckvorrichtung mit reaktiver Klemme
- Fig.8
- eine Gesamtansicht einer Steckvorrichtung mit erfindungsgemäßen Klemmen
- Fig.9
- ein Mischelement
[0021] Fig.1 zeigt eine erfindungsgemäße Kabelklemme mit einem eine Öffnung aufweisenden
Gehäuse 1, das mit einem eine elektrische Leitfähigkeit aufweisenden Bauteil 11, im
vorliegenden Fall einem Kontaktstift einer Steckvorrichtung, verbunden ist bzw. mit
diesem einstückig ausgeführt ist. Das Gehäuse ist entlang seiner Innenwand mit einer
innenliegenden, thermischen Isolierung 2 beispielsweise aus polymeren oder keramischen
Schaumstoffen, aus Gesteinswolle oder kompakten Keramikkomponenten versehen. Alternativ
dazu, kann diese Isolierung auch entlang der Außenwand 13 erfolgen, wie dies Fig.6
zeigt. Die Öffnung des Gehäuses 1 ist mittels eines vom elektrischen Leiter, bestehend
aus Ader 8 und Aderisolierung 7, durchstoßbaren Abdeckelements 6 verschlossen. Das
Abdeckelement 6 ist mit Haltelementen 9 versehen, die sich am elektrischen Leiter
7,8 verhaken.
[0022] Das Gehäuse 1 und das Abdeckelement 6 definieren ein Volumen V, in welchem ein Gemisch
G aus einem eine exotherme Aushärtreaktion aufweisendem Reaktionsharz, Reaktionsmittel
wie, Initiatoren und/oder Katalysatoren und/oder Beschleuniger und/oder Prohibitoren
sowie diverse Füllstoffe angeordnet sind.
[0023] Das Reaktionsharz ist dabei bevorzugterweise ausgewählt aus der Gruppe der organischen
Harze insbesondere der Phenolharze, der Harnstoffharze, der Melaminharze, der ungesättigten
Polyesterharze, der Epoxidharze, der Diallylphtalatharze oder der Silikonharze. Das
Reaktionsharz kann aus einer Komponente oder aber aus mehreren Komponenten bestehen
und bildet nach dem Aushärten eine duroplastische Matrix.
[0024] Die im Gemisch G ebenfalls enthaltenen Reaktionsmittel dienen dazu, die Aushärtreaktion
zu steuern, beispielsweise das Reaktionsharz länger lagerbar zu machen bzw. die Reaktion
selbst zu beschleunigen bzw. überhaupt erst zu initiieren. Die Einstellung erfolgt
dabei so, dass die Reaktionsenergie in sehr kurzer Zeit frei wird, so dass das System
eine Temperatur knapp unter der Zersetzungstemperatur des Reaktionsharzes erreicht.
Dies steht im Gegensatz zur derzeitigen technischen Anwendung von Reaktionsharzen,
da dort in anderen Einsatzgebieten bislang ein sehr rascher Reaktionsablauf nach Möglichkeit
vermieden wurde, da die mechanischen Eigenschaften des Harzes schon durch Temperaturen,
die noch deutlich unter der eigentlichen Zersetzungstemperatur liegen, beeinträchtigt
werden. Bei der gegenständlichen Anwendung sind die mechanischen Eigenschaften des
Harzes eher zweitrangig. Der Ablauf der Reaktion kann somit auf eine möglichst hohe
Temperaturentwicklung hin optimiert werden.
[0025] Die Komponenten des Reaktionsharzes können dabei sowohl in dünnflüssiger als auch
in viskoser oder pastöser Form vorliegen, bis hin zu fester Form, wie dies im vorliegenden
Ausführungsbeispiel dargestellt ist. Vorteil bei dieser Ausführungsvariante ist, dass
der elektrische Leiter beim Einbringen in das Volumen V kein Reaktionsharz verdrängen
muss, da ein Leiterkanal bereits vorgeformt ist, wodurch das Einführen erleichtert
wird.
[0026] Weiters ist ein Verbindungsmittel 3 in seinem Ausgangszustand im Volumen V angeordnet.
Das Verbindungsmittel ist bevorzugterweise ein metallisches, nämlich ein Lot mit einem
Schmelzpunkt im Bereich zwischen +50°C und +450°C (Weichlot). Entsprechend der Erfordernissen
der Löttechnologie sind die eingesetzten Lote mit einem geeignetem Flussmittel zur
Verbesserung der Lötverbindung (Reduktion der Oxidbildung) versetzt. Dabei kann einerseits
das Gemisch G selbst zusätzlich als Flussmittel wirken zum anderen ist die Einbringung
einer eigenen Flussmittelkomponente denkbar.
[0027] Der Flussmitteleinsatz kann in der erfindungsgemäßen Kabelklemme insgesamt gering
gehalten werden, da das Lot beim Aufschmelzen durch das es umgebende Reaktionsharz
vor dem Umgebungssauerstoff geschützt wird.
[0028] Im Ausführungsbeispiel wie in Fig.1 bis Fig.4 gezeigt ist das Lot 3 sehr nahe am
Endbereich des in das Volumen V eingeführten elektrischen Leiters 7,8 angeordnet,
so dass keine bzw. nur sehr geringe räumliche Veränderungen des geschmolzenen Lots
im Volumen V erforderlich sind. Die Berührungsflächen zwischen Lot 3 und dem Gemisch
G sind so abgestimmt, dass ein ausreichender Wärmetransport zwischen Gemisch G und
Lot 3 möglich ist.
[0029] Fig.1 zeigt ein Gemisch G mit einem zweikomponentigen Reaktionsharz mit den Komponenten
A und B. Selbstverständlich ist es auch möglich ein einkomponentiges Reaktionsharz,
wie beispielsweise in Fig.5 dargestellt, zu verwenden.
[0030] Bei der in Fig.5 dargestellten Ausführungsvariante ist außerdem das Verbindungsmittel
nicht als zusätzliche Komponente 3 wie in den Fig.1 bis Fig.4 dargestellt im Volumen
V vorhanden, sondern als ein dem Gemisch G beigemengter Füllstoff ausgebildet.
[0031] Die Initiierung der exothermen Aushärtung des Reaktionsharzes kann auf die folgenden,
unterschiedlichen Arten erfolgen.
- Kontakt des Gemisches G mit dem Material des elektrischen Leiters 7,8 (beispielsweise
Kupfer, Messing oder Aluminium)
- Kontakt des Gemisches G mit dem Material des einen, elektrische Eigenschaften aufweisenden
Elementes (Kontaktstift 11)
- bei einem Gemisch G mit einem aus mehreren Komponenten bestehenden Reaktionsharz durch
Vermischen der Komponenten des Reaktionsharzes untereinander, vorzugsweise beim Einführen
des elektrischen Leiters 7,8 in das Volumen V ohne zusätzlichem Initiator
- bei einem Gemisch G mit einem aus mehreren Komponenten bestehenden Reaktionsharz durch
Vermischen der Komponenten des Reaktionsharzes mit einem Initiator beim Einführen
des elektrischen Leiters 7,8 in das Volumen V
[0032] Nach der Initiierung erfolgt die Aushärtreaktion innerhalb von wenigen Sekunden bis
mehrere Minuten, je nach dem wie das Gemisch G mittels der Reaktionsmittel eingestellt
ist.
[0033] Der Einsatz einer erfindungsgemäßen Klemme kann daher wie folgt beschrieben werden:
[0034] Ein elektrischer Leiter 7,8, dessen Ende isoliert aber auch abisoliert ausgeführt
sein kann, wird durch das Abdeckelement 6, welches in seinem Zentrum mit einer Sollbruchstelle
versehen ist, in das Volumen V gestoßen. Dabei verhaken sich die Halteelemente 9 des
Abdeckelementes 6 in der Aderisolierung 7 und verhindern so das unbeabsichtigte Herausziehen
des elektrischen Leiters 6,7 aus dem Volumen V.
[0035] Die exothermen Aushärtung des Reaktionsharzes wird gemäß einem der oben aufgelisteten
Initiierungsvarianten gestartet. Im vorliegenden Beispiel nach den Fig. 1 bis 4 beinhaltet
das Gemisch G ein Reaktionsharz zwei Komponenten A und B, die im Ausgangszustand durch
eine Membran 10 getrennt sind. Die Initiierung des exothermen Aushärtvorganges erfolgt
durch Vermischung der beiden Komponenten A und B. Die Vermischung wiederum wird erreicht
durch den in das Volumen V eingebrachten Leiter, der die Membran 10 durchstößt und
somit die Komponenten A und B vermischt. Durch die frei werdende Reaktionswärme und
die daraus folgende Erwärmung des Gesamtsystems wird der Reaktionsablauf zusätzlich
beschleunigt.
[0036] Durch die Auftretenden, hohen Temperaturen im Volumen V wird das Verbindungsmittel
3, im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein metallisches Lot, aufgeschmolzen und umschließt
das in das Volumen V eingeführte Leiterende des elektrischen Leiters 7,8. Nach dem
Erstarren des Lotes 3 ist der elektrische Leiter 7,8 über das Lot elektrisch leitend
mit dem Gehäuse 1 und somit mit dem Kontaktstift 11 verbunden. Es ist aber auch durchaus
denkbar, ein Verbindungsmittel zu verwenden, dass beispielsweise in flüssiger oder
gelförmiger Form vorliegt und das sich während des Aushärtvorganges irreversibel verfestigt
und damit dauerhaft seinen Aggregatzustand ändert, beispielsweise ein gelförmiges,
elektrisch leitfähiges Polymer.
[0037] Alternativ dazu kann ein Wärmetransportbehelf 14 im Volumen V angeordnet sein, das
den Wärmetransport aus lotfernen in lotnahe Bereiche unterstützt.
[0038] Anstelle des Gemisches G mit zweikomponentigem Reaktionsharz wie in den Fig.1-4 dargestellt
kann auch ein Gemisch G mit einkomponentigem Reaktionsharz 19 verwendet werden, wie
dies in Fig.5 dargestellt ist. Gleichzeitig kann das Verbindungsmittel 3 als Füllstoff
dem Gemisch G beigemengt sein, so dass das Volumen V in diesem Fall lediglich vom
Gemisch G ausgefüllt ist, welches Reaktionsharz, Reaktionsmittel, Verbindungsmittel
und alternativ Füllstoffe enthält. Die Initiierung erfolgt in diesem Fall beispielsweise
durch Kontakt des Gemisches G mit dem Material des elektrischen Leiters 7,8.
[0039] Die gesamte Kabelklemme wie aus Fig.7 ersichtlich bzw. mehrere dieser erfindungsgemäßen
Kabelklemmen sind dabei in üblichen Isolierstoffgehäusen gehalten.
[0040] Fig.8 zeigt eine Gesamtansicht einer CEE Steckvorrichtung 20 mit erfindungsgemäßen
Kabelklemmen. Die Kontaktstifte 11 sind in dieser Ansicht vom Isolierstoffgehäuse
15 verdeckt.
[0041] Die erfindungsgemäßen Kabelklemmen sind jedoch auch in beliebigen anderen elektrischen
Steckverbindungen einsetzbar wie beispielsweise in Schutzkontaktsteckern, -kupplungen
oder -steckdosen oder ähnlichen Vorrichtungen.
[0042] Fig.9 zeigt eine mögliche Ausführungsvariante für ein Mischelement 21 mit welchem
das Gemisch G durchmischt werden kann. Das Mischelement 21 ist mit radialen Schaufel
16 versehen, welche eine gute Durchmischung des Gemisches bewirken und kann im Volumen
V knapp unter dem Abdeckelement 6 angeordnet werden, so dass beim Einführen des elektrischen
Leiters 7,8 in das Gehäuse 1 das Mischelement 21 vom Leiter 7,8 durch das gesamte
Volumen V geschoben wird und dabei das Gemisch G, insbesondere die einzelnen Komponenten
des Reaktionsharzes durchmischt.
[0043] Es ist auch durchaus vorstellbar, dass über eine Kulissensteuerung eine zusätzliche
Drehung des Mischelements 21 erreicht wird.
[0044] Eine weitere alternative Ausführungsvariante sieht vor, dass das Mischelement 21
selbst aus dem Verbindungsmittel 3, vorzugsweise einem Lot, gefertigt ist. In diesem
Fall schmilzt das Mischelement 21 nach erfolgter Durchmischung der Reaktionsharzkomponenten
auf und die elektrische Verbindung wird hergestellt.
1. Kabelklemme zur Verbindung eines elektrischen Leiters (7,8) mit einem eine elektrische
Leitfähigkeit aufweisenden Abschnitt (1,11) der Kabelklemme, vorzugsweise einem Kontaktelement
für die Verwendung in elektrischen Steckvorrichtungen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelklemme
- ein den elektrische Leitfähigkeit aufweisenden Abschnitt bildendes bzw. mit diesem
verbundenes, eine Öffnung aufweisendes Gehäuse (1)
- ein das Gehäuse (1) verschließendes, vom elektrischen Leiter (7,8) durchstoßbares
Abdeckelement (6), zum Einbringen des elektrischen Leiters (7,8) in das vom Gehäuse
(1) und dem Abdeckelement (6) gebildete Volumen (V)
- ein im Volumen (V) angeordnetes Gemisch (G) enthaltend ein eine exotherme Aushärtreaktion
aufweisendes Reaktionsharz sowie
- ein elektrisch leitfähiges Verbindungsmittel (3)
umfasst, wobei durch Kontaktieren des Gemisches (G) mit dem elektrischen Leiter (7,8)
eine chemische Reaktion in Gang gesetzt wird, welche eine elektrische und mechanische
Verbindung zwischen Leiter (7,8) und dem Abschnitt (1,11) der Kabelklemme herstellt.
2. Kabelklemme nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsharz aus der Gruppe der organischen Harze insbesondere der Phenolharze
oder der Harnstoffharze oder der Melaminharze oder der ungesättigten Polyesterharze
oder der Epoxidharze oder der Diallylphtalatharze oder der Silikonharze gewählt ist.
3. Kabelklemme nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gemisch (G) Reaktionsmittel, beispielsweise Initiatoren und/oder Katalysatoren
und/oder Beschleuniger und/oder Prohibitoren enthält.
4. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (3) ein metallisches, vorzugsweise ein Lot ist.
5. Kabelklemme nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lot mit einem Flussmittel versetzt ist.
6. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungsmittel (3) als ein dem Gemisch (G) beigemengter Füllstoff ausgebildet
ist.
7. Kabelklemme nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Füllstoff Aluminiumpulver ist.
8. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch (G) ein mineralischer Füllstoff, vorzugsweise Talkum, Kreide, Aluminiumhydroxid,
Graphit, Calciumcarbonat oder Glimmer beigemengt ist.
9. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch (G) natürliche oder polymere Faserstoffe beigemengt sind, vorzugsweise
Hanf, Zellulose oder Aramidfasern.
10. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Gehäuse (1) innen oder außen zumindest teilweise einhüllende thermische
Isolierung (2,13) vorgesehen ist.
11. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Volumen (V) Wärmetransportbehelfe (14) vorzugsweise in Form von metallischen Ringelementen,
vorzugsweise aus einer Kupfer-Berylliumlegierung angeordnet sind.
12. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen (V) mittels einer Membran (10) in mindestens zwei Bereiche geteilt ist.
13. Kabelklemme nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Volumens (V) ein bewegliches Mischelement (21) angeordnet ist, welches
beim Einführen des elektrische Leiters (7,8) durch das Gemisch (G) bewegt wird und
zur Durchmischung desselben beiträgt.
14. Kabelklemme nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement (21) als Verbindungsmittel ausgebildet ist.