[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Fördern eines Strangs
der tabakverarbeitenden Industrie mit Hilfe eines Saugbands durch einen Schneidebereich
in dem der Strang von einer Trimmeinrichtung zum Trimmen des Strangs geschnitten wird.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einstellen
einer gewünschten Dichte eines Strangs der tabakverarbeitenden Industrie.
[0003] Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Zigarettenherstellungsmaschine.
[0004] Derartige Verfahren, Vorrichtungen und Zigarettenherstellungsmaschinen sind aus dem
Stand der Technik bekannt. So offenbart beispielsweise die DE 19846735 A1 der Anmelderin
derartige Verfahren, Vorrichtungen und Zigarettenherstellungsmaschinen.
[0005] In den bekannten Zigarettenherstellungsmaschinen befindet sich in einem Saugstrangförderer
eines Verteilers der Zigarettenherstellungsmaschine eine Rolle, die die Funktion eines
Stellglieds einer Gewichtsregelung zur Regelung der Dichte des Strangs übernimmt.
Diese Rolle führt das Saugband des Saugstrangförderers in einem veränderlichen Abstand
zu den Trimmerscheiben der Trimmeinrichtung. Durch eine Abstandsänderung kann dann
das Gewicht bzw. die Dichte des abgetrimmten Strangs verstellt werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren, Vorrichtungen und Zigarettenherstellungsmaschinen
der eingangs genannten Art zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 5,
durch Vorrichtungen gemäß den Ansprüchen 6 und 11 und durch eine Zigarettenherstellungsmaschine
gemäß Anspruch 12 gelöst.
[0008] Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, dass die aus dem Stand der Technik bekannten,
oben genannten Rollen zum Verstellen des Saugbands zumeist in einem kurzen Abstand,
meist etwa 30 mm, in Förderrichtung vor den die Trimmerscheiben antreibenden Trimmerwellen
angeordnet ist, um das Saugband vor dem Einlauf des Tabakkuchens des Tabakstrangs
in die Trimmerscheiben bereits auf die für eine gewünschte Dichte des Tabakstrangs
erforderliche Position zu führen. Allerdings läuft das Saugband bei dieser bekannten
Art der Abstützung bis zum endgültigen Schnitt, der zumeist in etwa auf der Höhe der
Trimmerwellen am Berührpunkt der sich gegenüberliegenden Trimmerscheiben durchgeführt
wird, ungeführt. Demnach ist bei dieser Art der Saugbandführung das Saugband Einflüssen
des das Saugband haltenden Unterdrucks, der Saugbandspannung und der Maschinengeschwindigkeit
ausgesetzt. Durch diese Einflüsse lässt sich die laterale Position des Saugbands stromabwärts
der Rolle zum Verstellen des Saugbands nicht mehr kontrollieren, so dass es zu ungewollten
Dichteschwankungen im stromabwärts erzeugten getrimmten Tabakstrang kommen kann.
[0009] Die Erfindung schlägt nun unter anderem vor, das Saugband im wesentlichen im gesamten
Schneidebereich der Trimmeinrichtung abzustützen. Durch eine solche bevorzugt vom
ersten Berühren des Tabakkuchens mit den Trimmerscheiben der Trimmeinrichtung bis
zum endgültigen Schnitt am Berührpunkt der Trimmerscheiben der Trimmeinrichtung exakt
vorgenommene Führung des Saugbands werden die oben beschriebenen Nachteile des Standes
der Technik vermieden.
[0010] Die bevorzugt in einem gewünschten Abstand von der Trimmeinrichtung vorgenommene
Abstützung des Saugbands wird vorrichtungstechnisch durch einen Gleitschuh erreicht,
der das Band auf seiner Rückseite führt. Da das Saugband durch die im Saugband vorhandene
Bandspannung ständig an einem solchen Gleitschuh anliegt, wird mit Hilfe eines derartigen
Gleitschuhs das Saugband auf seiner gesamten im Schneidebereich verlaufenden Länge
exakt und sauber am Gleitschuh anliegend geführt. Dabei ist es bevorzugt, wenn der
Gleitschuh das Saugband aus der im übrigen Bereich des Saugstrangförderers vorherrschenden
Förderrichtung des Saugbandes nach unten in den Tabakkanal hinein auslenkt, um ein
besonders glattes Anliegen des Bandes am Gleitschuh zu erreichen.
[0011] Bevorzugt ist der Gleitschuh mit einer verschleißfesten Oberfläche versehen. Die
Oberfläche kann hierzu zumindest teilweise aus Hartmetall und/oder Keramik bestehen.
[0012] Bei allen Ausführungsformen der Erfindung ergibt sich aufgrund der präzisen Führung
des Saugbands und somit des Tabakkuchens des Tabakstrangs im Bereich der Trimmung
ein Trimmvorgang zum Trimmen des Strangs, der unabhängig ist von den Störgrößen Maschinengeschwindigkeit,
Saugbandspannung, Saugstrangförderer, Unterdruck und weiteren Eigenschaften des Tabakkuchens.
[0013] Weitere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der begleitenden Zeichnungen
erläutert.
[0015] Die Zeichnungen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform der Erfindung;
- Figur 2
- eine Detailansicht des in der Ausführungsform der Figur 1 dargestellten Gleitschuhs.
[0016] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform 1 einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum
Fördern eines Strangs der tabakverarbeitenden Industrie, hier eines Tabakstrangs 2,
mit Hilfe eines Saugbands 4 durch einen Schneidebereich 6 in dem der Strang 2 von
einer Trimmeinrichtung 8 zum Trimmen des Strangs 2 geschnitten wird.
[0017] In einem festen und gewünschten Abstand zu der im dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen aus einer Trimmerscheibe 8a bestehenden Trimmeinrichtung 8 befindet
sich ein Gleitschuh 10. Eine gemäß Fig. 2 aus Abschnitten 10a, 10b und 10c bestehende,
dem Tabakstrang 2 zugewandte Oberfläche des Gleitschuhs 10 ist mit einer verschleißfesten
Oberfläche aus Keramik versehen. Alternativ kann statt Keramik auch Hartmetall verwendet
werden. Der Abstand des Gleitschuhs 10 von der Trimmeinrichtung 8 ist mit Hilfe eines
Motors 12 verstellbar. Die Position des Gleitschuhs 10 wird mit Hilfe eines Wegaufnehmers
14 erfasst und über eine Leitung 16 an eine Auswerteelektronik 18 weitergegeben. Die
Auswerteelektronik 18 steuert den Motor 12 über eine Leitung 20, so dass der Gleitschuh
10 in einen gewünschten Abstand zur Trimmeinrichtung 8 verfahren werden kann.
[0018] Der von überschüssigem Tabak 22 befreite Tabakstrang 2 wird dann stromabwärts durch
einen Messaufnehmer 24 zur Bestimmung der Dichte geführt. Dieses Dichtemesssignal
wird über eine Leitung 26 der Auswerteelektronik 18 zugeführt. Auf diese Weise kann
der Abstand des Gleitschuhs 10 mit Hilfe der Auswerteelektronik in Abhängigkeit der
vom Vermessaufnehmer 24 bestimmten Dichte bestimmt und somit an eine gewünschte Dichte
angepasst werden.
[0019] Weiterhin ist stromabwärts des Messaufnehmers 24 ein Drehgeber 27 zur Bestimmung
der Maschinengeschwindigkeit angeordnet. Der Drehgeber 27 gibt seine Information über
die Maschinengeschwindigkeit über eine Leitung 28 an die Auswerteelektronik 18 weiter.
[0020] Noch weiter stromabwärts ist ein Strangwächter 29 vorgesehen, um festzustellen, ob
der Zigarettenstrang 2 durch eine nicht dargestellte Messereinrichtung in Doppeltabakstöcke
geschnitten wurde. Der Strangwächter 29 meldet seine Informationen über eine Leitung
30 an die Auswerteelektronik 18 weiter.
[0021] Die Auswerteelektronik 18 ist somit auf der Basis der von Dichtemessaufnehmer 24,
Drehgeber 27 und Strangwächter 29 erhaltenen Informationen in der Lage, die an die
Ist-Situation des Zigarettenstrangs 2 angepasste Stellinformationen über die Leitung
20 an den Motor 12 weiterzugeben, so dass der Gleitschuh 10 ständig in einer für die
gewünschte Dichte richtigen Beabstandung zu der Trimmeinrichtung 8 positioniert werden
kann, wobei gleichzeitig dieser Abstand über den Wegaufnehmer 14 und die Leitung 16
an die Auswerteelektronik 18 rückgemeldet wird.
[0022] Figur 2 zeigt die Umgebung des Gleitschuhs 10 in vergrößerter Darstellung. Es ist
zu erkennen, dass der Gleitschuh 10 an seinen in Förderrichtung F stromaufwärts und
stromabwärts gelegenen Enden 10a und 10b gegenüber seiner im Mittelteil gelegenen
Oberfläche 10c leicht abgeschrägt ist. Dies erleichtert den Kontakt der Oberflächen
10a, 10c, 10b mit der Rückseite 2a des Saugbands 2. Weiterhin ist zu erkennen, dass
der Tabakstrang 2 nach dem Abtrennen des überschüssigen Tabaks 22 mit Hilfe der durch
eine Welle 32 angetriebenen Trimmerscheibe 8a in einem Winkel α gegenüber der Ebene
der Trimmerscheibe 8a von dem ebenfalls in einem Winkel α gegenüber der Ebene der
Trimmerscheibe 8a ablaufenden Saugband 4 abgefördert wird. Der Freiwinkel α sorgt
somit dafür, dass der getrimmte Tabakkuchen 2 nicht mehr auf der Trimmerscheibe 8a
aufsetzen kann.
[0023] Der Gleitschuh 10 enthält darüber hinaus Bohrungen 10d, damit der Saugstrangförderunterdruck
den Tabakstrang 2 mit Hilfe des Saugbands 4 auch während des Anliegens des Saugbands
4 am Gleitschuh 10 ansaugen kann.
1. Verfahren zum Fördern eines Strangs (2) der tabakverarbeitenden Industrie mit Hilfe
eines Saugbands (4) durch einen Schneidebereich (6) in dem der Strang (2) von einer
Trimmeinrichtung (8) zum Trimmen des Strangs (2) geschnitten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Saugband (4) im wesentlichen im gesamten Schneidebereich (6) abgestützt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei das Saugband (4) in einem gewünschten Abstand von der Trimmeinrichtung (8) abgestützt
wird.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Abstand in Abhängigkeit einer gewünschten Dichte des Strangs (2) eingestellt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei das Saugband (4) in Förderrichtung (F) auch vor und/oder hinter dem Schneidebereich
(6) abgestützt wird.
5. Verfahren zum Einstellen einer gewünschten Dichte eines Strangs (2) der tabakverarbeitenden
Industrie, mit den Schritten:
der Strang (2) wird gemäß einem Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche gefördert,
die Dichte des Strangs (2) wird gemessen, und
wenn ein Unterschied zwischen der gemessenen und der gewünschten Dichte festgestellt
wird, dann wird der Abstand in Abhängigkeit des festgestellten Unterschieds so eingestellt,
dass der Unterschied im wesentlichen verschwindet.
6. Vorrichtung zum Fördern eines Strangs (2) der tabakverarbeitenden Industrie mit Hilfe
eines Saugbands (4) durch einen Schneidebereich (6) in dem der Strang (2) von einer
Trimmeinrichtung (8) zum Trimmen des Strangs (2) geschnitten wird,
gekennzeichnet durch einen Gleitschuh (10) zum Abstützen des Saugbands (4) im wesentlichen im gesamten
Schneidebereich (6).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
wobei der Gleitschuh (10) das Saugband (4) in einem gewünschten Abstand von der Trimmeinrichtung
(8) abstützt.
8. Vorrichtung nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche,
wobei der Abstand in Abhängigkeit von einer gewünschten Dichte des Strangs (2) einstellbar
ist, in dem der Gleitschuh (10) mit Hilfe eines Antriebs (12) im wesentlichen lateral
zur Förderung (F) des Saugbands (4) verfahrbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der drei vorstehenden Ansprüche,
wobei sich der Gleitschuh (10) in Förderrichtung (F) auch vor und/oder hinter den
Schneidebereich (6) erstreckt.
10. Vorrichtung nach einem der vier vorstehenden Ansprüche,
wobei der Gleitschuh (10) Saugöffnungen (10d) aufweist, um dem Saugband (4) zu ermöglichen,
den Strang (2) anzusaugen.
11. Vorrichtung zum Einstellen einer gewünschten Dichte eines Strangs (2) der tabakverarbeitenden
Industrie, mit:
einer Vorrichtung zum Fördern des Strangs (2), nach einem der Ansprüche 6-10,
mit einer Messeinrichtung (24) zum Messen der Dichte des Strangs (2), und
mit einem Antrieb (12) zum Einstellen eines Abstands zwischen dem Gleitschuh (10)
und der Trimmeinrichtung (8) derart, dass dann, wenn ein Unterschied zwischen der
gemessenen und der gewünschten Dichte festgestellt wird, der Abstand in Abhängigkeit
des festgestellten Unterschieds derart verändert wird, dass der Unterschied im wesentlichen
verschwindet.
12. Zigarettenherstellungsmaschine,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6-11.