[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen,
insbesondere Parkettdielen, wobei eine Versiegelungsschicht auf die Oberfläche des
Holzes oder des Holzwerkstoffes aufgebracht wird.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 8.
[0003] Ein gattungsgemäßes Verfahren und eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der DE
102 13 330 A1 bekannt.
[0004] Aus der DE 198 06 136 C2 sind Dielen für Parkettböden bekannt, die wenigstens eine
Holzschicht aufweisen, die auf ihrer Oberfläche mit einer Versiegelungsschicht versehen
ist. Die Versiegelungsschicht ist als eine wasser- und lösungsmittelfreie, mit der
Luftfeuchtigkeit aushärtende Reaktiv-Schmelzmasseschicht auf Polyurethanbasis ausgebildet.
[0005] Aus der DE 198 06 136 C2 ist auch ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Diele
für Parkettböden bekannt. Eine derart hergestellte Diele für Parkettböden weist gegenüber
den vorbekannten Parkettböden, die mit einem UV-Acryllack versiegelt sind, wobei der
UV-Acryllack mit Walzen aufgetragen wird, erhebliche Vorteile auf. Dielen für Parkettböden
mit einer Versiegelung mittels eines UV-Acryllacks erfordern einen hohen maschinellen
Aufwand, wobei die dabei verwendeten Maschinen einen großen Raumbedarf haben.
[0006] Versiegelungsschichten aus UV-Acryllack weisen des weiteren den Nachteil auf, dass
etwa zwei bis vier Aufträge erforderlich sind, um eine ausreichende Versiegelung des
Holzes zu erreichen. Des weiteren sind die zur Aushärtung des UV-Acryllacks benötigten
UV-Lampen relativ teuer und besitzen meist nur eine begrenzte Lebensdauer. Diese Faktoren
führen zu einem relativ hohen Herstellungspreis für eine entsprechende Diele. Durch
das notwendige Verfahren werden außerdem - durch die lösungsmittelhaltigen Lacke -
Schadstoffe frei. Diese gelangen somit an die Umwelt und können beim menschlichen
Organismus Gesundheitsbeeinträchtigungen herbeiführen.
[0007] Die aus der DE 198 06 136 C2 bekannte Diele bzw. das darin angegebene prinzipielle
Verfahren zur Herstellung einer Diele mit einer Schmelzmasseschicht stellt hierfür
eine erhebliche Verbesserung dar.
[0008] Problematisch bei dem Verfahren zum Herstellen einer Diele für Parkettböden mit einer
Schmelzmasseschicht ist jedoch, dass die auf die Diele aufgebrachte Schmelzmasseschicht
an der Glättwalze haftet bzw. die Glättwalze verklebt.
[0009] Von Nachteil bei den bisher bekannten Dielen ist außerdem, dass diese aufgrund der
üblichen Herstellung mittels einer Schleifmaschine keine 100%ig glatte Oberfläche
aufweisen. D.h. dass die Glättwalze exakter geschliffen ist wie die zu bearbeitende
Diele. Eine optimale Glättung der Oberfläche ist aufgrund der Unebenheiten bzw. der
Tatsache, dass sich die harte Oberfläche der Walze, die zum Glätten notwendig ist,
und die ebenfalls harte Oberfläche der Diele nicht optimal aneinander anpassen.
[0010] Hinsichtlich der geschilderten Problem zeigt die gattungsgemäße Schrift, die DE 102
13 330 A1, eine mögliche Lösung auf.
[0011] Gemäß der gattungsgemäßen Schrift ist vorgesehen, dass auf die Oberfläche der Glättwalze
ein Trennmittel aufgetragen wird, und das Trennmittel von der Oberfläche der Glättwalze
auf die Schmelzmasseschicht der Dielen derart übertragen wird, dass durch das Trennmittel
eine die Oberfläche der Dielen bildende Trennschicht entsteht. Ein Anhaften der Schmelzmasseschicht
an der Glättwalze und ein Verkleben der Glättwalze wird somit verhindert. In einer
bevorzugten Ausführungsform kann des weiteren vorgesehen sein, dass die Glättwalze
einen weichen Kern und eine harte, glatte Oberfläche aufweist. Dadurch ist es möglich
Unebenheiten zwischen der Oberfläche der Glättwalze und den durchlaufenden Dielen
auszugleichen.
[0012] Das aus der DE 102 13 330 A1 bekannte Verfahren sowie die ebenfalls beschriebene
Vorrichtung stellt eine erhebliche Verbesserung der vorbekannten Lösungen dar.
[0013] Problematisch ist es jedoch, das Trennmittel, welches beispielsweise silikonhaltig,
ölhaltig oder wachshaltig sein kann, wieder von der Oberfläche der Dielen zu entfernen.
Darüber hinaus muss verhindert werden, dass die Oberfläche der Dielen durch das Trennmittel
optisch beeinträchtigt wird.
[0014] Zum weiteren Stand der Technik wird ferner auf die DE 102 13 190 A1 verwiesen, bei
der erfindungsgemäße vorgesehen ist, dass zwischen der Glättwalze und den zu behandelnden
Dielen eine silikonhaltig beschichtete Materialbahn angeordnet ist.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen, insbesondere Parkettdielen
zu schaffen, durch das die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik gelöst werden,
insbesondere in einfacher und kostengünstiger Weise eine versiegelte Oberfläche geschaffen
wird, die höchsten Qualitätsansprüchen entspricht.
[0016] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Versiegelungsschicht
erwärmt und ein Metallband auf die Versiegelungsschicht gedrückt wird, wonach die
Versiegelungsschicht abgekühlt wird, wobei die Metallbahn die Oberfläche der Versiegelungsschicht
so lange kontaktiert, bis diese erstarrt ist.
[0017] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auch durch den kennzeichnenden Teil von Anspruch
8 gelöst.
[0018] In überraschender Weise hat der Erfinder herausgefunden, dass durch die erfindungsgemäße
Lösung der Einsatz eines Trennmittels überflüssig ist. Dadurch, dass die Versiegelungsschicht
erwärmt wird und ein Metallband auf die Versiegelungsschicht gedrückt wird, welches
erst wieder von der Versiegelungsschicht abgehoben wird, wenn diese nach Durchlaufen
einer Kühlstrecke an der Oberfläche erstarrt ist, haftet die Versiegelungsschicht
nicht an der Metallbahn an. Der Einsatz eines Trennmittels, um eine Anhaften zu vermeiden,
ist somit nicht notwendig.
[0019] Der Erfinder hat festgestellt, dass die Oberfläche des versiegelten Holzes oder Holzwerkstoffes,
insbesondere einer versiegelten Parkettdiele eine Qualität erreicht, die im Hinblick
auf die vorbekannten Verfahren nicht realisierbar erschien.
[0020] Da auf einen Einsatz eines Trennmittels verzichtet werden kann und folglich auch
keine aus dem Trennmittel resultierenden weitere Arbeitsschritte erforderlich sind,
lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren in besonders einfacher und kostengünstiger
Weise realisieren. Das erfindungsgemäße Verfahren ist außerdem besonders umweltfreundlich,
da keine Lösungsmittel zugeführt und keine schädlichen Gase freigesetzt werden.
[0021] Von Vorteil ist es, wenn die Versiegelungsschicht vor oder während dem Aufbringen
des Metallbandes derart erwärmt wird, dass die Versiegelungsschicht weich ist bzw.
aufgeweicht ist, wenn das Metallband mit dieser in Kontakt gebracht wird. Prinzipiell
ist es dabei auch möglich, dass die Versiegelungsschicht erst durch das Aufdrücken
des Metallbandes bzw. während (gegebenenfalls auch nach) dem Aufdrücken des Metallbandes
erwärmt bzw. wenigstens teilweise aufgeweicht und/oder verflüssigt wird. In einfacher
Weise ist dies dadurch möglich, dass das Metallband entsprechend erhitzt ist und folglich
die Wärme auf die Versiegelungsschicht überträgt.
[0022] Durch die Erwärmung und das aufgedrückte Metallband erhält die Versiegelungsschicht
eine besonders glatte Oberflächenstruktur. Das Metallband presst die Oberfläche somit
glatt. Durch das anschließende Abkühlen der Versiegelungsschicht, während die Metallbahn
auf dieser aufgedrückt bleibt, erstarrt die Oberfläche und weist folglich eine absolut
glatte und gleichmäßige Oberfläche auf.
[0023] In einer nicht naheliegenden Weiterbildung der Erfindung hat der Erfinder festgestellt,
dass es möglich ist der Oberfläche der Versiegelungsschicht und somit der Oberfläche
des Holzes oder Holzwerkstoffes eine annähernd beliebige Oberflächenstruktur zu verleihen.
Dabei wird die auf die Versiegelungsschicht aufgedrückte Oberfläche des Metallbandes
als Negativdruck verwendet, d.h. abhängig von der Ausgestaltung der Oberfläche des
Metallbandes kann die Oberfläche der Versiegelungsschicht beispielsweise matt, glänzend,
strukturiert oder geprägt ausgebildet sein. Somit ist es möglich der Oberfläche der
Versiegelungsschicht in einfacher und kostengünstiger Weise ein bestimmtes Aussehen
zu verleihen.
[0024] Die Oberfläche des Holzes oder des Holzwerkstoffes bzw. die Oberfläche der Versiegelungsschicht
kann durch die erfindungsgemäße Lösung verändert werden, ohne dass das Produkt chemisch
verändert wird.
[0025] Von Vorteil ist es, wenn das Holz oder der Holzwerkstoff zur Abkühlung einen Abkühlbereich
durchläuft, dessen Kühlung vorzugsweise kontinuierlich verstärkt wird.
[0026] Somit wird eine besonders schonende Kühlung des Holzes oder Holzwerkstoffes und somit
auch eine schonende und gleichmäßige Erstarrung der Oberfläche der Versiegelungsschicht
bzw. der gesamten Versiegelungsschicht erreicht. Die Länge der Kühlstrecke bzw. der
Abkühlbereich kann von verschiedenen Faktoren abhängen. Einerseits hängt die Länge
davon ab, wie schnell bzw. stark die Versiegelungsschicht gekühlt wird, andererseits
davon mit welcher Geschwindigkeit das Holz oder die Holzwerkstoffe den Abkühlbereich
durchlaufen. Um den Abkühlprozess möglichst störungsfrei in den gesamten Produktionsprozess,
beispielsweise einer Parkettdiele, zu integrieren, hat sich eine Länge von 3 bis 15
m, vorzugsweise 5 bis 10 m, als geeignet herausgestellt.
[0027] Von Vorteil ist es, wenn das Metallband beim Durchlaufen des Abkühlbereiches gekühlt
wird.
[0028] Wie sich in Versuchen herausgestellt hat, lässt sich eine Erstarrung der Oberfläche
der Versiegelungsschicht in einfacher Weise dadurch erreichen, dass die notwendige
Kälte über die aufliegende Metallbahn zugeführt wird. Die Metallbahn kann dabei beispielsweise
direkt über eine Kühleinrichtung oder über einen Druckschuh gekühlt werden. Der Druckschuh
dient dabei dazu, das Metallband mit dem vorgesehenen Druck auf die Oberfläche der
Versiegelungsschicht zu drücken. Vorzugsweise ist der Druckschuh derart ausgebildet,
dass sich dieser wenigstens annähernd über die gleiche Strecke erstreckt wie das Metallband,
sodass dieses in jedem Bereich zuverlässig auf die Oberfläche der Versiegelungsschicht
gedrückt wird.
[0029] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Vorschubgeschwindigkeit der Metallbahn an
die Durchlaufgeschwindigkeit des Holzes oder Holzwerkstoffes durch den Abkühlbereich
angepasst wird.
[0030] Dies garantiert einen möglichst reibungslosen Ablauf. In einfacher Weise wird hierzu
das Holz oder der Holzwerkstoff mit seiner Unterseite auf ein Transportband aufgebracht,
das den Abkühlbereich durchläuft. Das Metallband kann dabei vorzugsweise als endlos
umlaufendes Metallband ausgebildet sein, das über je eine am Anfang und am Ende der
Abkühlstrecke angeordnete Walze umläuft. Vorzugsweise wird dabei das Transportband
ebenfalls über zwei Walzen umgelenkt. Eine Angleichung der Geschwindigkeit des Metallbandes
an die Geschwindigkeit des Transportbandes lässt sich in einfacher Weise durch eine
gleiche Dimensionierung der Walzen und deren Synchronisierung erreichen.
[0031] Die Zuführung der Wärme auf die Versiegelungsschicht lässt sich in einfacher Weise
dadurch realisieren, dass die am Anfang der Kühlstrecke angeordnete Walze, um die
das Metallband umläuft, beheizt ist bzw. durch ein Heizelement (z.B. Infrarotgerät)
erhitzt wird. Das um diese Walze umlaufende Metallband wird somit ebenfalls erhitzt,
beispielsweise auf eine Temperatur von 50 bis 150 °C, vorzugsweise 90 bis 110 °C,
sodass das Metallband die Oberfläche der Versiegelungsschicht erwärmt bzw. aufweicht
sobald sie diese kontaktiert. Durch die abgestrahlte Wärme wird die Oberfläche der
Versiegelungsschicht auch bereits vor der Kontaktierung erwärmt. Anschließend wird
das Metallband, welches sich zwangsläufig von der beheizten Walze entfernt, vorzugsweise
über den Druckschuh, kontinuierlich gekühlt. Dabei kann vorgesehen sein, dass das
Metallband am Ende der Kühlstrecke, d.h. wenn das Metallband von der Oberfläche der
Versiegelungsschicht abgehoben wird, auf eine Temperatur von 20 bis 40 °C, vorzugsweise
30 °C, gekühlt ist.
[0032] Um eine möglichst gleichmäßige Erwärmung zu erzielen, hat es sich als vorteilhaft
herausgestellt, wenn die "beheizte Walze" durch ein flüssiges Medium, vorzugsweise
Öl, aufgeheizt wird.
[0033] Die Beheizung der Walze durch ein flüssiges Medium hat sich darüber hinaus zum Einhalten
eines relativ exakten Temperaturbereiches von vorzugsweise 100 °C +/- 5 °C als geeignet
herausgestellt.
[0034] Von Vorteil ist es, wenn zwischen dem Druckschuh und dem Metallband eine elastische
Schicht angeordnet ist, damit kleine Unebenheiten in dem Holz oder Holzwerkstoff ausgeglichen
werden können. Die elastische Schicht kann dabei vorzugsweise derart gewählt werden,
dass der Temperaturaustausch zwischen dem gekühlten Druckstück und dem Metallband
bzw. der Versiegelungsschicht nicht beeinträchtigt wird.
[0035] Das Metallband kann als Blechband, beispielsweise als geschliffenes, glattes Blechband,
aus jedem beliebigen Material ausgebildet sein. Als besonders geeignet hat sich dabei
die Ausbildung des Metallbandes als gehärtetes Stahlband, vorzugsweise verchromt,
herausgestellt.
[0036] Alternativ dazu ist prinzipiell auch die Ausbildung eines Kunststoffbandes möglich.
Dies hat sich jedoch hinsichtlich der Übertragung der Kühlung sowie der auftretenden
Kräfte, insbesondere der Belastung durch die Temperaturschwankungen sowie der Stöße,
wenn das Band auf das Holz oder den Holzwerkstoff trifft, als nur bedingt geeignet
herausgestellt. Prinzipiell kann jedoch die Ausbildung eines Kunststoffbandes hinsichtlich
des beanspruchten Metallbandes als äquivalent angesehen werden.
[0037] Alternativ zu der Ausgestaltung des Metallbandes als umlaufendes Band und dazu, dass
das Holz oder der Holzwerkstoff einen Abkühlbereich durchläuft, kann vorgesehen sein,
dass das Metallband beispielsweise mittels einer Anordnung an einem Stempel auf die
Oberfläche der Versiegelungsschicht gedrückt wird. Vorher kann die Versiegelungsschicht
durch Heizgeräte, beispielsweise Infrarotgeräte, erhitzt werden. Die Zuführung der
Wärme kann jedoch auch dadurch erfolgen, dass das Metallband entsprechend erhitzt
auf die Oberfläche der Versiegelungsschicht aufgedrückt wird. Nach dem Aufdrücken
kann die gesamte Vorrichtung - im stationären Zustand - gekühlt werden, bis die Oberfläche
der Versiegelungsschicht erstarrt ist und folglich das Metallband wieder von der Oberfläche
der Versiegelungsschicht entfernt werden kann. Anschließend kann das fertig versiegelte
Holz bzw. der fertig versiegelte Holzwerkstoff entfernt und einer neuen Lage zugeführt
werden.
[0038] Zur Integration in den Produktionsablauf hat es sich zwar als vorteilhaft herausgestellt,
wenn das Holz bzw. der Holzwerkstoff eine Abkühlstrecke durchläuft und das Metallband
als umlaufendes Metallband ausgebildet ist, jedoch sind zur Durchführung des beschriebenen
Verfahrens, nämlich des Erwärmens bzw. Aufbügelns der Versiegelungsschicht, damit
diese durch ein aufgedrücktes Metallband geglättet werden kann, wobei das Metallband
auf der Versiegelungsschicht verharrt, bis diese durch einen Abkühlprozess wieder
erstarrt ist, verschiedene Möglichkeiten zur technischen Realisierung denkbar.
[0039] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Unteransprüchen. Nachfolgend ist anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung prinzipmäßig dargestellt.
[0040] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0041] Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zum Herstellen
von Parkettdielen 1, ist hierauf jedoch nicht beschränkt. Erfindungsgemäß kann ein
beliebiges Holz 1 oder ein Holzwerkstoff beschichtet werden. Die Parkettdielen 1 können
eine Holz oder auch eine Korkschicht aufweisen, die entsprechend beschichtet wird.
[0042] Vorteilhafte Dielen für Parkettböden, die prinzipiell mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar sind, sind bezüglich ihres grundsätzlichen
Aufbaus in der DE 198 06 136 C2 beschrieben. Nachfolgend wird deshalb lediglich auf
die erfindungswesentlichen Merkmale der Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens
näher eingegangen. Vorteile, die die danach hergestellten Dielen haben, ergeben sich
- soweit nicht separat aufgeführt - aus der vorgenannten Schrift.
[0043] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, weist die dargestellte Vorrichtung zum Beschichten
von Parkettdielen 1 eine Auftragseinrichtung 2, ein Heizeinrichtung 3, eine Kühleinrichtung
4, eine Anpresseinrichtung 5 sowie ein Metallband 6 auf.
[0044] Die Auftragseinrichtung 2 dient zum Auftragen einer Versiegelungsschicht 7 auf die
Oberfläche 1a der Parkettdielen 1. Derartige Auftragseinrichtungen 2 sind aus dem
allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt. Vorteilhafte Auftragseinrichtungen
2 ergeben sich aus der DE 102 13 330 A1 sowie der DE 102 13 190 A1, auf die diesbezüglich
Bezug genommen werden soll.
[0045] Die Versiegelungsschicht ist im Ausführungsbeispiel als Schmelzmasseschicht 7, vorzugsweise
als Reaktiv-Schmelzmasseschicht auf Polyurethanbasis, ausgebildet. Die Schmelzmasseschicht
7 wird dabei mit einer Temperatur von vorzugsweise 130 °C auf die Oberfläche 1a der
Parkettdielen 1 aufgebracht. Nach dem Durchlaufen der Auftragseinrichtung 2, die vorzugsweise
eine Auftragswalze 8 aufweist, werden die Parkettdielen 1 mit der aufgebrachten Schmelzmasseschicht
7 mittels einem Transportband 9 der Heizeinrichtung 3 zugeführt.
[0046] Im Ausführungsbeispiel bildet die Heizeinrichtung 3 mit der Kühleinrichtung 4 sowie
der Anpresseinrichtung 5 und dem Metallband 6 eine Einheit. Hierzu ist das Metallband
6 als endlos umlaufendes Metallband ausgebildet. Das Metallband ist dabei als verchromtes
und gehärtetes Stahlband 6 ausgebildet. Das Stahlband 6 umläuft zwei Walzen 10, 11
und wird von diesen angetrieben. Dabei ist die Walze 10, die zuerst in Kontakt mit
den zugeführten Parkettdielen 1 kommt, als Teil der Heizeinrichtung 3 ausgebildet.
Hierzu wird der Walze 10 ein entsprechend heißes flüssiges Medium, im Ausführungsbeispiel
Öl, zugeführt. Die Walze 10 wird dadurch gleichmäßig auf eine relativ konstante Temperatur,
vorzugsweise 100 °C +/- 5 °C, erhitzt. Die ratur, vorzugsweise 100 °C +/- 5 °C, erhitzt.
Die Walze 10 überträgt diese Temperatur auf das umlaufende Stahlband 6, welches auf
die Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 gedrückt wird. Dadurch wird die Schmelzmasseschicht
7 aufgeweicht bzw. annähernd verflüssigt, sodass das Stahlband 6 die Oberfläche der
Schmelzmasseschicht 7 glättet.
[0047] Die Oberfläche des Stahlbandes 6, die in Kontakt mit der Oberfläche der Schmelzmasseschicht
7 kommt, dient als Negativdruck für die Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7. Das
heißt eine Struktur in dem Stahlband 6 oder entsprechende Einprägungen können an die
Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 weitergegeben werden. Des weiteren kann durch
die Oberfläche des Stahlbandes 6 bestimmt werden, ob die Oberfläche der Schmelzmasseschicht
7 matt oder glänzend ist. Das Erscheinungsbild der fertigen Parkettdielen 1 kann somit
maßgeblich beeinflusst werden, ohne dass das Produkt chemisch verändert werden muss.
[0048] Zum Durchlaufen der Kühleinrichtung 4 liegen die Parkettdielen 1 auf einem Transportband
12 auf. Das Transportband 12 sowie das Stahlband 6 sind hinsichtlich ihrer Geschwindigkeit,
mit der diese die Kühleinrichtung 4 durchlaufen, aufeinander abgestimmt. In einfacher
Weise kann dies dadurch erfolgen, dass das Stahlband 6 durch zwei Walzen 13 angetrieben
wird, welche den gleichen Durchmesser aufweisen wie die Walzen 10, 11, die das Stahlband
6 antreiben und die Walzen 10, 11 und die Walzen 13 synchron laufen.
[0049] Die Anpresseinrichtung ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Druckschuh 5
ausgebildet. Alternativ könnte die Anpresseinrichtung 5 auch aus einer Vielzahl von
eng aneinander liegenden Walzenelementen, die das Stahlband 6 auf die Oberfläche der
Schmelzmasseschicht 7 drücken, ausgebildet sein.
[0050] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, erstreckt sich der Druckschuh 5 annähernd
über den gesamten Zwischenraum zwischen den Walzen 10 und 11, wodurch das Stahlband
6 während des gesamten Kühlprozesses gleichmäßig und flächig auf die Oberfläche der
Schmelzmasseschicht 7 gedrückt wird. Dadurch wird vermieden, dass sich das Stahlband
an irgendeiner Stelle von der Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 abhebt, wodurch
es zum Anhaften von Teilen der Schmelzmasseschicht 7 an dem Stahlband 6 kommen könnte.
[0051] Druckschuhe 5 zum Anpressen sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich
bekannt, weshalb hierauf nicht näher eingegangen wird.
[0052] Wie sich aus der Zeichnung des weiteren ergibt, ist zwischen dem Stahlband 6 und
dem Druckschuh 5 eine elastische Schicht 14 angeordnet, wodurch kleine Unebenheiten
in den Parkettdielen 1 ausgeglichen werden können.
[0053] Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der Druckschuh 5 durch die Kühleinrichtung
4 gekühlt wird. Zur Kühlung ist im Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass ein flüssiges
oder gasförmiges Medium, beispielsweise Luft, Wasser oder Öl, eingesetzt wird. Die
Kühleinrichtung 4 kühlt den Druckschuh 5 dabei derart ab, dass die Kühlung in Durchlaufrichtung
der Parkettdielen 1 kontinuierlich zunimmt. Somit wird eine besonders schonende Kühlung
bzw. gleichmäßige Erstarrung der Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 erreicht.
[0054] Die Länge der Kühleinrichtung 4 bzw. die Länge des Abkühlbereiches 4a beträgt vorzugsweise
3 bis 15 m. Dies hat sich als geeignet herausgestellt, um die erfindungsgemäße Vorrichtung
vorteilhaft in den Gesamtproduktionsablauf der Herstellung von Parkettdielen 1 zu
integrieren.
[0055] Nach dem Durchlaufen des Abkühlbereiches 4a hat sich die Temperatur des Stahlbandes
6 auf vorzugsweise 30° +/- 10 °C reduziert. Die Oberfläche der Schmelzmasseschicht
7 ist damit vollständig erstarrt, sodass das Stahlband 6 problemlos von der Oberfläche
der Schmelzmasseschicht 7 abgehoben werden kann, ohne dass Reste an dem Stahlband
6 anhaften. Auf den Einsatz eines Trennmittels, das ohnehin der Temperatur der beheizten
Walze 10 nicht standhalten würde, kann somit verzichtet werden. Die erfindungsgemäße
Lösung kann somit trennmittelfrei arbeiten.
[0056] Die der beheizten Walze 10 von der Auftragseinrichtung 2 zugeführten Parkettdielen
1 weisen in der Regel vor Erreichen der beheizten Walze 10 eine Oberflächentemperatur
von 50° bis 70 °C auf. Der Abstand zwischen der Auftragseinrichtung 2 und der beheizten
Walze 10 beträgt dabei in der Regel nur 30 cm, vorzugsweise 50 cm, jedoch kühlt die
Schmelzmasseschicht 7 relativ schnell ab. In einer besonderen Ausführungsform, die
sich jedoch in der Praxis als weniger geeignet herausgestellt hat, kann die Auftragseinrichtung
2 auch als Heizeinrichtung 3 ausgebildet sein. Hierzu müsste das Stahlband 6 möglichst
nahe an der Auftragseinrichtung 2 angeordnet sein, damit dieses die Oberfläche der
Schmelzmasseschicht 7 noch in einem erwärmten Zustand bzw. in einem aufgeweichten
Zustand kontaktieren kann. Dies hat sich jedoch in der Praxis als nicht geeignet herausgestellt.
Alternativ dazu könnte die Heizeinrichtung 3 als Infrarotstrahler oder dergleichen
ausgebildet sein, die die Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 auf dem Weg zwischen
der Auftragseinrichtung 2 und dem Stahlband 6 erhitzen. Auch dies hat sich im Vergleich
zu der Ausbildung der Heizeinrichtung 3 als beheizte Walze 10 als weniger geeignet
herausgestellt. Derartige Ausgestaltungen der Heizeinrichtung 3 sind jedoch prinzipiell
möglich.
[0057] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann außerdem vorgesehen sein, dass
die Unterseite des Druckschuhs 5 mit einer Vielzahl von eng nebeneinander angeordneten
Walzenrollen versehen ist. Alternativ dazu kann der Druckschuh 5 auch eine Gleitschicht
- beispielsweise aus Messing - an der dem Stahlband 6 bzw. der elastischen Schicht
14 zugewandten Seite aufweisen. Hierzu sind ebenfalls aus dem Stand der Technik vielfältige
Möglichkeiten nahegelegt, um eine Reibung zwischen dem Druckschuh 5 und dem durchgeführten
Stahlband 6 möglichst gering zu halten.
[0058] Ein Anpressdruck von 1 bis 8 bar, vorzugsweise 3 bis 5 bar, hat sich als besonders
geeignet herausgestellt, um ein problemloses Durchlaufen des Stahlbandes 6 zu gewährleisten
und trotzdem einen ausreichenden Druck zur Verfügung zu stellen, der das Stahlband
6 auf die Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 drückt.
[0059] Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Walze 10 die zum Aufweichen der Oberfläche
der Schmelzmasseschicht 7 notwendige Heizleistung relativ direkt über das Stahlband
6 auf die Oberfläche der Schmelzmasseschicht 7 überträgt. Die Schmelzmasseschicht
7 wird somit praktisch aufgebügelt.
1. Verfahren zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen, insbesondere Parkettdielen,
wobei eine Versiegelungsschicht auf die Oberfläche des Holzes oder des Holzwerkstoffes
aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Versiegelungsschicht (7) erwärmt und ein Metallband (6) auf die Versiegelungsschicht
(7) gedrückt wird, wonach die Versiegelungsschicht (7) abgekühlt wird, wobei die Metallbahn
(6) die Oberfläche der Versiegelungsschicht (7) so lange kontaktiert, bis diese erstarrt
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Versiegelungsschicht (7) derart erwärmt wird, dass diese weich wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Metallbahn (6) erhitzt auf die Versiegelungsschicht (7) gedrückt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet dass
das Holz (1) oder der Holzwerkstoff zur Abkühlung einen Abkühlbereich (4a) durchläuft,
dessen Kühlung vorzugsweise kontinuierlich verstärkt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorschubgeschwindigkeit der Metallbahn (6) an die Durchlaufgeschwindigkeit des
Holzes (1) oder Holzwerkstoffes durch den Abkühlbereich (4a) angepasst wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Metallbahn (6) während dem Durchlaufen des Abkühlbereiches (4a) gekühlt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Metallbahn (6) während des Durchlaufens des Abkühlbereiches (4a) konstant auf
die Versiegelungsschicht (7) gedrückt wird.
8. Vorrichtung zum Beschichten von Holz oder Holzwerkstoffen, insbesondere Parkettdielen
mit einer Auftragseinrichtung zum Auftragen einer Versiegelungsschicht auf die Oberfläche
des Holzes oder des Holzwerkstoffes,
gekennzeichnet durch
ein Heizeinrichtung (3) zum Erwärmen und eine Kühleinrichtung (4) zum anschließenden
Abkühlen der Versiegelungsschicht (7), und eine Anpresseinrichtung (5) die eine Metallbahn
(6) auf die Versiegelungsschicht (7) drückt, wobei die Metallbahn (6) die Versiegelungsschicht
(7) unter dem Anpressdruck der Anpresseinrichtung (5) kontaktiert bis die Oberfläche
der Versiegelungsschicht (7) erstarrt ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizeinrichtung (3) die Metallbahn (6) auf eine Temperatur von 50 bis 150 °C,
vorzugsweise 90 bis 110 °C, erhitzt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Metallband (6) als umlaufendes Metallband ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Holz (1) oder der Holzwerkstoff zum Durchlaufen eines Kühlbereiches (4a) der Kühleinrichtung
(4) auf einem Transportband (12) angeordnet ist, dessen Vorschubgeschwindigkeit mit
der Vorschubgeschwindigkeit des Metallbandes (6) synchronisiert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Metallbahn (6) um zwei Walzenelemente (10,11) umläuft, wobei die Anpresseinrichtung
(5) zwischen den beiden Walzenelementen (10,11) angeordnet ist und die Metallbahn
(6) auf die Versiegelungsschicht (7) drückt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Anpresseinrichtung als Druckschuh (5) ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckschuh (5) gekühlt ist, wobei die Kühlung vorzugsweise von einem Eingangsbereich,
in dem das Holz (1) oder der Holzwerkstoff in den Abkühlbereich (4a) eintritt, bis
zu einem Ausgangsbereich kontinuierlich zunimmt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizeinrichtung (3) die am Eingangsbereich des Abkühlbereichs (4a) angeordnete
Walze (10), um die das Metallband (6) umläuft, beheizt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
das die Walze (10) durch ein flüssiges Medium, vorzugsweise Öl, erhitzt wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckschuh (5) durch ein flüssiges oder gasförmiges Medium, vorzugsweise Öl, Wasser
oder Luft, gekühlt ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Metallband (6) als Negativdruck für die spätere Oberflächenstruktur der Versiegelungsschicht
(7) ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Metallband (6) eine matte, glatte, geätzte, geprägte oder strukturierte Oberfläche
aufweist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Metallband (6) als gehärtetes Stahlband ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Druckschuh (5) und dem Metallband (6) eine elastische Schicht (14) angeordnet
ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Versiegelungsschicht (7) als Schmelzmasseschicht, vorzugsweise als Reaktiv-Schmelzmasse-Schicht
auf Polyurethanbasis ausgebildet ist.