[0001] Die Erfindung betrifft ein Schleifwerkzeug, welches aus zumindest zwei Teilen besteht.
[0002] Schleifwerkzeuge, bei welchen mehrere, insbesondere auch unterschiedlich dicke Schleifscheiben
zu einem Schleifscheibenpaket zusammen verspannt werden, sind beispielsweise aus DE
41 03 090 C1 bekannt. Derartige Schleifscheibenpakete werden insbesondere dort eingesetzt,
wo Konturen geschliffen werden sollen, wobei die Konturen dann durch entsprechend
teilprofilierte Einzelschleifscheiben zu einem insgesamt der zu schleifenden Kontur
angepassten entsprechenden Paket zusammengesetzt sind. Durch das Hinzufügen oder Entfernen
einzelner Schleifscheiben aus dem Schleifscheibenpaket kann auch die zu schleifende
Breite direkt beeinflusst werden. Dies ist jedoch stets mit einem erheblichen baulichen
Umrüstaufwand verbunden. Sollen mit einem derartigen Schleifscheibenpaket beispielsweise
ein Umfangsbereich und gleichzeitig eine oder mehrere Planschultern geschliffen werden,
so tritt dabei das Problem auf, dass an den Seiten des Paketes, mit welchen plan geschliffen
wird, das Zerspanvolumen über die Schleifscheibenseiten wesentlich höher ist als beim
Umfangsschleifen. Dies ergibt sich daraus, dass beim Umfangsschleifen zumindest unter
theoretischen Aspekten die Schleifscheibe lediglich in Linienkontakt mit dem zu schleifenden
Werkstück ist, während an den Planflächen infolge des Einstechvorgangs ein Flächenkontakt
der Schleifscheibe mit dem Werkstück mit einer Breite vorhanden ist, die dem Aufmaß
an der jeweiligen Planschulter entspricht
[0003] In Folge des Eingriffs der Schleifscheibe an den Planflächen ist der Verschleiß der
Schleifscheibe in diesen Bereichen in der Regel größer als am Umfangsbereich der Schleifscheibe
bzw. des Schleifscheibenpakets.
[0004] Gegenüber einer Einzelschleifscheibe hat ein derartiges Schleifscheibenpaket zwar
den Vorteil, dass bei einem rascher auftretenden Verschleiß der seitlichen Scheiben
des Schleifscheibenpaketes nur letztere ausgewechselt werden müssen. Dies ist jedoch
mit einem hohen Umrüstaufwand und einer dadurch wesentlich höheren Gesamttaktzeit
verbunden.
[0005] Beim Schleifen von beispielsweise Lagerstellen, welche in der Regel im Einstechschleifverfahren
geschliffen werden, wird der eigentliche Lagerbereich, d.h. der Umfangsbereich gleichzeitig
mit den Seitenschultern bzw. Planflächen geschliffen. Damit ist bei einer Schleifscheibe,
welche derartige Lagerbereiche schleift, sowohl der Umfangsbereich als auch deren
Seitenbereich in Eingriff. Hierbei tritt ebenfalls das oben geschilderte Problem ein,
dass die Seitenbereiche schneller verschleißen als die Umfangsfläche. Zwar können
die Schleifscheiben abgerichtet werden, üblicherweise wird jedoch bei derartigen Schleifscheiben
planseitig nicht abgerichtet, sondern nur am Umfang (siehe Fig. 8a: Beispiel eines
seitlichen Radius an der Schleifscheibe). Würde jedoch an den Seiten ebenfalls das
übliche Abrichtmaß abgerichtet, so führte das dazu, dass nach dem Abrichten die Toleranzbreite
von wenigen µm oder 100stel Millimeter, welche für derartige Lagerstellen in deren
Breite erforderlich sind, nicht mehr einhaltbar ist, wenn weiterhin im Einstechschleifbetrieb
diese Lagerstelle hergestellt werden soll. Bei bereits abgerichteten Schleifscheiben
ist dann ein seitliches Versetzen der Schleifscheibe zum Werkstück oder umgekehrt
erforderlich, so dass beide Planschultern separat geschliffen werden müssen, was eine
höhere Schleifzeit bedeutet. Wenn dagegen in den Seitenbereichen nicht abgerichtet
wird, entsteht ein Formfehler in Bezug auf die Sollkontur der Schleifscheibe.
[0006] Um diese Probleme zu vermeiden, müsste beim Schleifen von Lagerstellen mit Planschultern
im Einstechschleifverfahren eine dafür vorgesehene Schleifscheibe mit einem Schleifbereich
im Umfangsbereich und mit einem bzw. zwei Schleifbereichen an deren Seitenflächen
häufiger komplett ausgetauscht werden, um möglichst kurze Schleifzeiten erreichen
zu können.
[0007] Für die Gesamtkosten des Schleifverfahrens schlagen dann aber die relativ kostenintensiven
Schleifscheiben stark zu Buche.
[0008] Bei vielen heutigen Schleifaufgaben werden Schleifscheiben mit CBN-,/Diamant- oder
vergleichbarem Schleifmittel - (nachfolgend "CBN/DIA" genannt) - Belag eingesetzt.
Diese CBN/DIA-Schleifscheiben erreichen zwar gegenüber herkömmlichen Schleifscheiben
wesentlich höhere Standzeiten. Das auch bei diesen CBN/DIA-Schleifscheiben erforderliche
planseitige Abrichten führt jedoch auch zu einer Verringerung der Breite der Schleifscheibe
und damit zu einer Abweichung der Breite der Lagerstelle vom vorgegebenen Sollwert,
wenn im Einstechschleifverfahren ohne seitlichen Versatz der Schleifscheibe oder des
Werkstücks gearbeitet wird. Durch eine derartige seitliche Relativbewegung von Werkstück
und Werkzeug zueinander erfolgt dann der Schleifvorgang nicht mehr im eigentlichen
reinen Einstechverfahren. Vielmehr werden die Planschultern im zu schleifenden Lagerbereich
nacheinander geschliffen. Dies wiederum ergibt wesentlich höhere Bearbeitungszeiten
und Bearbeitungskosten.
[0009] Demgegenüber ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Schleifwerkzeug zu schaffen, mit
welchem Ist-Maßabweichungen oder Änderungen im zu schleifenden Breitenmaß ohne Teil-
oder Komplettaustausch des Schleifwerkzeuges kompensierbar bzw. möglich sind. Insbesondere
soll ein Schleifwerkzeug geschaffen werden, welches an mehreren Eingriffsflächen,
insbesondere beim Einstechschleifen, gleichzeitig schleift und mit welchem bearbeitungsbedingter
Verschleiß und damit verbunden ansonsten auftretende Ist-Maßabweichungen in Breitenrichtung
des Schleifwerkzeuges kompensierbar sind.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Schleifwerkzeug mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Erfindungsgemäß weist das Schleifwerkzeug zumindest zwei lösbar miteinander verbundene
Teile auf, welche im miteinander verbundenen Zustand einen Schleifscheiben-artigen
Körper ausbilden. Dieser Schleifscheiben-artige Körper weist an seinem Umfangsbereich
eine unterbrochen ausgebildete Schleiffläche auf. Die beiden lösbar miteinander verbundenen
Teile sind mit einem Verstellmechanismus so relativ zueinander verstellbar und in
der jeweiligen Verstellung fixierbar, dass der Schleifscheiben-artige Körper bezüglich
seiner Schleifbreite einstellbar ist.
[0012] Der Vorteil eines solchen erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges, dessen wirksame Schleifbreite
einstellbar ist, besteht auch darin, dass das Werkzeug für unterschiedliche Schleifaufgaben
flexibel einsetzbar ist, und zwar ohne dass für eine geänderte Schleifbreite sofort
das komplette Schleifwerkzeug oder ein Teil davon ausgewechselt werden muss. Derartige
Auswechselarbeiten erfordern stets zusätzliche, die Gesamtfertigungszeit negativ beeinflussende
Zeiten, welche insgesamt zur Kostenerhöhung beitragen.
[0013] Vorteilhafterweise kann die Breiteneinstellung so ausgeführt sein, dass beispielsweise
für einen zu schleifenden Einstechvorgang die Schleifbreite bis maximal um die doppelte
Schleifbelagdicke verstellbar ist. Durch die Breitenverstellbarkeit, kann das erfindungsgemäße
Schleifwerkzeug über den kompletten Konturzug einschließlich der Planflächen nach
der Breitenverstellung um ein im Wesentlichen gleiches Maß, z. B. 10 µm, abgerichtet
werden. Durch dieses gleichmäßige Abrichten ist es zum Einen möglich, die Formgenauigkeit
des Schleifwerkzeuges durch das Abrichten stets wiederherzustellen und das Ist-Maß
zwischen den Planschultern einzuhalten. Zum Anderen wird darüber hinaus nach dem Abrichten
ein Schleifwerkzeug erhalten, bei welchem die Körner gebrochen/zerbrochen/geschärft
sind, so dass die Schneidfähigkeit des Schleifwerkzeuges voll wiederhergestellt wird.
Auf diese Art und Weise wird vermieden, dass an den Planschleifseiten durch das Abrichten
die Körner geglättet werden.
[0014] Vorzugsweise ist die Schleifbreite des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges mittels
des Verstellmechanismus stufenlos einstellbar. Durch diese stufenlose Einstellbarkeit
der Breite des Schleifwerkzeuges kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass je
nach Körnung des Belags des Schleifwerkzeuges die stets optimale Abrichtgröße über
den gesamten Schleifbereich, d.h. an allen zu schleifenden Flächen abgerichtet werden
kann, so dass nach dem Abrichten eine maß- und formgenaue Schleifscheibe entsteht.
Da bei einteiligen Schleifscheiben gemäß dem Stand der Technik ein Abrichten in die
Planseite hinein nicht möglich ist, weshalb der Abrichtbereich nur um den zu schleifenden
Radius von der Umfangsfläche in die Seitenbereiche hinein geführt ist, muss zur Einhaltung
der zu schleifenden Endform des Werkstücks mit einem Radius an den Übergängen zu den
Planflächen bei jedem Abrichten an der Umfangsfläche relativ viel Schleifbelag entfernt
werden. Bei dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug kann dagegen immer ein gleichmäßig
geringes Abrichtaufmaß beim Abrichten entfernt werden, so dass ein wesentlicher Vorteil
des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges auch darin besteht, dass eine viel höhere
Anzahl von Abrichtzyklen an der Schleifscheibe möglich ist, so dass sich die Gesamtlebensdauer
des Schleifwerkzeuges gegenüber herkömmlichen einteiligen Schleifscheiben erheblich
erhöht.
[0015] Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges bestehen auch darin, dass
sich die Lagerhaltung in der Fertigung erheblich verringert, da für viele Aufgaben
nur noch eine einzige Schleifscheibe vorgehalten werden muss, welche durch die Breiteneinstellung
an die jeweiligen Schleifaufgaben an dem schleifenden Werkstück individuell angepasst
werden kann. Darüberhinaus können sich auch Vorteile beim Schleifen an der Maschine
dadurch ergeben, dass, während mit einem Breiten-verstellbaren Schleifwerkzeug geschliffen
wird, ein zweites, und nur ein zweites, Schleifwerkzeug auf eine andere Schleifaufgabe
mit einer anderen Breite eingestellt werden kann. Für die neue Schleifaufgabe wird
dann das Schleifwerkzeug in der Maschine gegen das neu eingestellte Schleifwerkzeug
ausgetauscht. Während des Schleifens mit dem neu eingestellten Schleifwerkzeug ergibt
sich dann die Möglichkeit, das gerade aus der Schleifmaschine entfernte Schleifwerkzeug
auf einen weiteren Schleifvorgang einzustellen. Damit kann mit lediglich zwei Schleifwerkzeugen
eine große Vielfalt unterschiedlicher Schleifaufgaben realisiert werden, ohne dass
eine ansonsten große Anzahl von unterschiedlichen Schleifscheiben erforderlich ist.
[0016] Darüberhinaus ist es auch möglich, dass mit dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug
durch Aufspannung mehrerer derartiger Werkzeuge auf einer Spindel mehrere Schleifstellen,
insbesondere Lagerstellen gleichzeitig geschliffen werden.
[0017] Aufgrund der vorzugsweise stufenlosen Verstellung der Breite des Schleifwerkzeuges
ist es theoretisch möglich, dass bei jedem Abrichten eine Verstellung bzw. Nachstellung
erfolgt, wobei die Einstellbarkeit von der Genauigkeit der Einstellbarkeit des Verstellmechanismus
abhängt. Damit kann mit der Nachjustierung der Breite des Schleifwerkzeuges jede mögliche
Konfiguration an einem Werkzeug wie beispielsweise einer Lagerwelle bzw. Kurbelwelle
erzielt werden.
[0018] Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
zusätzlich zum am Umfangsbereich unterbrochen ausgebildeten Schleifbereich der Schleifscheiben-artige
Körper, d.h. das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug an zumindest einer vorzugsweise
jedoch an beiden seiner äußeren Seitenflächen eine Schleiffläche vorgesehen ist. Eine
derartige Schleiffläche kann beispielsweise dadurch vorgesehen sein, dass ein Schleifbelag
auf der Umfangsseite des Schleifwerkzeuges aufgebracht und um die Außenkanten des
Umfangsbereichs herum zumindest teilweise in die Seitenflächen hinein geführt ist.
Zum Schleifen von Lagerstellen mit Planschultern erfolgt der Schleifvorgang im Sinne
eines Einstechvorganges damit an drei Schleifbereichen gleichzeitig, nämlich der eigentlichen
Lagerstelle und den beiden Planseiten, welche seitlich die Lagerfläche begrenzen.
[0019] Mit einem derartigen, zumindest zwei Schleifflächen (am Umfangsbereich und an einer
äußeren Seitenfläche) aufweisenden Schleifwerkzeug oder mit einem Schleifwerkzeug,
welches sogar drei Schleifflächen aufweist, nämlich am Umfangsbereich und an beiden
äußeren Seitenflächen, können vorteilhafterweise beispielsweise beim Einstechschleifen
ein Umfangsbereich und eine Planschulter im Falle von zwei Schleifflächen am Schleifwerkzeug
oder beispielsweise bei einer Lagerstelle ein Umfangsbereich und zwei voneinander
beabstandete Planflächen geschliffen werden. In einem solchen Fall ist es aufgrund
der Breitenanpassbarkeit des Schleifwerkzeuges möglich, das Schleifwerkzeug um das
Maß nachzustellen, welches zur Kompensation des Schleifscheibenverschleißes durch
die Schleifoperationen für das Abrichten erforderlich ist.
[0020] Vorzugsweise weist das Schleifwerkzeug mit seinen zwei Teilen Schleifmittel in Form
von CBN/DIA-Belag auf, wobei die beiden Teile des Schleifwerkzeuges entweder komplett
oder teilweise bzw. bereichsweise mit Schleifbelag beschichtet sind.
[0021] Vorzugsweise weisen die beiden, den Schleifscheiben-artigen Körper bildenden Teile
auf ihren inneren, d.h. einander zuweisenden axialen Seiten jeweils formkongruente
Verzahnungen auf, welche auch als Planverzahnungen bezeichnet werden. Um beispielsweise
eine verschleißbedingte Verringerung der Breitenabmessung des Schleifwerkzeuges kompensieren
oder eine bestimmte zu schleifende Breite verändern zu können, können bei dem erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeug die beiden lösbar miteinander verbundenen Teile relativ zueinander
verstellt werden, wodurch die mit dem Schleifwerkzeug zu schleifende mögliche Schleifbreite
verändert wird. Um eine zuverlässige Verstellung gewährleisten zu können, sind die
beiden Teile aneinander so geführt, dass sie zueinander zentriert bleiben und gleichzeitig
ein während des Schleifprozesses zu vermeidendes Bewegen gegeneinander ausschließen.
Dazu ist vorzugsweise eine zylindrische Führung außerhalb der Einstell-/Verstell-Einheiten
vorgesehen, wobei diesbezüglich auftretende Kräfte von Stellschrauben-bedingten Anpresskräften
übernommen werden.
[0022] Die Verzahnungen, welche einen Eingriff der beiden den geteilten Schleifscheiben-artigen
Körper ausbildenden Teile realisieren, besitzen des Weiteren Oberflächen, welche vorzugsweise
in im Wesentlichen senkrecht zur Drehachse des Schleifwerkzeuges verlaufenden Ebenen
angeordnet sind. Das bedeutet, dass diese Oberflächen Kanten ausbilden, welche sich
in Umfangsrichtung auf dem Schleifwerkzeug über eine bestimmte Entfernung, jedoch
nicht über den Gesamtumfang erstrecken. Bevorzugt ist es, wenn diese Oberflächen der
Verzahnungen in Ebenen angeordnet sind, welche geneigt zur Drehachse des Schleifwerkzeuges
verlaufen. In einem solchen Fall liegen diese zueinander liegenden, die Teilung des
Schleifwerkzeuges darstellenden Teilungskanten bei Draufsicht auf die Umfangsfläche
des Schleifwerkzeuges schräg zur Umfangsrichtung, ohne jedoch von einer Seitenkante
des Schleifwerkzeuges zu dessen gegenüberliegender, in dem anderen Teil liegenden
Außenkante zu reichen. Bei derartig schräg angeordneten Trennkanten ist gewährleistet,
dass beim Schleifvorgang der freie Spalt zwischen den beiden Schleifscheibenteilen,
d.h. die Trennfuge, an welchem bzw. an welcher keine Schleifkörner angeordnet sind,
hinsichtlich dessen bzw. deren Erstreckung auf den Umfang minimiert sind. Aufgrund
der schrägen Anordnung dieser Kanten an den Trennfugen ist deren Entfernung zueinander
in Umfangsrichtung relativ gering, so dass die an der Kante liegenden Körner beim
Schleifvorgang in dem Moment, in welchem sie wieder am Schleifvorgang teilnehmen,
im Vergleich zu den anderen Körnern nur geringfügig erhöhte Belastungen aufzunehmen
haben.
[0023] Gleichgültig, ob diese Trennkanten der beiden Teile in Umfangsrichtung oder schräg
dazu verlaufen, ist gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges
die Trennkante beziehungsweise sind die formkongruent zueinander ausgebildeten Trennkanten
der beiden Teile des Schleifwerkzeuges bezüglich einer gedachten Umfangslinie im Umfangsbereich
mit wechselseitigen Übergreifungen dieser Umfangslinie versehen. Unter wechselseitigen
Übergreifungen soll verstanden werden, dass bezüglich dieser Umfangslinie jedes der
Teile des Schleifwerkzeuges einen Bereich hat, in welchem die Verzahnung diese gedachte
Umfangslinie übergreift, gefolgt von einem Bereich, in welchem die Umfangslinie untergriffen
wird. D.h. die Verzahnungen erstrecken sich im Wesentlichen über die gesamte radiale
Erstreckung der Planflächen des Schleifwerkzeuges bis zu dessen Außenumfang. In dem
Bereich, in dem das eine Teil die Umfangslinie untergreift, hat das andere Teil eine
entsprechend ausgebildete übergreifende Verzahnung, welche formkongruent zu der Untergreifung
ausgebildet ist. Auf diese Art und Weise ist gewährleistet, dass bei Verstellung der
beiden Teile des Schleifwerkzeuges relativ zueinander zur Erzielung einer größeren
Breite bis zu etwa 175% der ursprünglichen, geringst möglichen Breite, welche mit
dem Schleifwerkzeug geschliffen werden kann, im Schleifeinsatz über die gesamte Breite
stets Schleifmittel mit der zu schleifenden Oberfläche in Eingriff gebracht wird,
und zwar selbst in den Bereichen, in welchen die eigentliche Trennfuge ausgebildet
ist. Denn die Trennfuge verläuft allenfalls abschnittsweise in einer Ebene senkrecht
zur Drehachse des S chleifwerkzeuges.
[0024] Vorzugsweise ist die Form der die Übergreifungen ausbildenden Verzahnung am Außenumfang
treppenförmig, trapezförmig, sägezahnartig, spitzzahnartig oder eine Kombination davon
bezüglich der gedachten Umfangslinie. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
sind die Verzahnungen wellenförmig ausgebildet, wobei unterschiedliche Wellenformen
möglich sind. Es muss lediglich dafür Sorge getragen werden, dass die beiden miteinander
zu dem Schleifwerkzeug verbundenen Teile selbst bei oder nach ihrer Verstellung relativ
zueinander zuverlässig zentriert und befestigt sind.
[0025] Wenn gemäß einer vorzugsmäßigen Ausbildung des Schleifwerkzeuges der Schleifscheiben-artige
Körper vorzugsweise als geteilte Schleifscheibe ausgebildet ist und wenn diese Schleifscheibe
sowohl am Umfangsbereich als auch an ihren beiden Seitenbereichen Schleifbereiche
aufweist, so kann aufgrund der Einstellbarkeit ein gewünschtes zu schleifendes Breitenmaß
in einem Einstech-Schleifvorgang geschliffen werden. Der höhere Verschleiß an den
Planflächen, welcher zu einem Unterschreiten eines vorgegebenen Sollmaßes führt, kann
nachgestellt bzw. kompensiert werden, so dass das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug
wieder bei Einhaltung der geforderten Längenabmessung beispielsweise zwischen den
Planschultern einer derartigen Lagerstelle einsetzbar ist. Dadurch kann mit einem
derartigen geteilten Schleifwerkzeug eine längere Werkzeug-Standzeit bei gleicher
Schleifzeit erreicht werden. Die Werkzeug-Kosten des Schleifvorganges können damit
erheblich reduziert werden. Letzteres trifft vor allen Dingen deshalb zu, weil CBN/DIA-bestückte
Schleifscheiben immer noch einen wesentlichen Kostenfaktor darstellen.
[0026] Vorzugsweise weist bei dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug der Verstellmechanismus
zum Verstellen und Fixieren der zwei Teile relativ zueinander zumindest drei Einstell-/Verstell-Einheiten
auf, welche umfangsmäßig an dem Schleifwerkzeug an dessen einer Seite mit im Wesentlichen
gleichem Winkel beabstandet angeordnet sind. Vorzugsweise ist eines der beiden das
Schleifwerkzeug ausbildenden Teile fest auf einer Antriebsspindel angeordnet, wohingegen
das zweite Teil, an welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten angeordnet sind, gegen
das fest an der Spindel montierte erste Teil verschieblich bzw. verstellbar befestigt
ist. Zur Sicherstellung einer lagefixierten Position des beweglichen der zwei Teile
relativ zu der Position des festen der zwei Teile ist vorzugsweise eine Zentriereinrichtung,
insbesondere ein Zentrierbund vorgesehen, mittels welcher bzw. welchem in jeder Breiteneinstellposition
eine zuverlässige Zentrierung beider Teile des Schleifwerkzeuges zueinander gewährleistet
ist. Des Weiteren ist eine Zentrierung des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges auf
der Spindelnase erforderlich. Diese kann durch unterschiedliche Systeme, die bereits
bekannt sind, erfolgen. Hier kann beispielsweise diese Zentrierung durch einen Konus,
eine Dreipunktaufnahme gemäß DE 33 22 258 A1 bzw. DE 34 05 556 C1 oder eine Bohrung
mit "enger" Passung erfolgen.
[0027] Die Einstell-/Verstell-Einheiten sind dabei vorzugsweise soweit wie möglich außen
in Richtung auf den Außenumfang des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges angeordnet,
so dass bei einem Einstellen der zu schleifenden Schleifbreite und der nach erfolgter
Einstellung vorgenommenen Verspannung der beiden Schleifscheibenteile zueinander eine
Spreizung dieser Teile vermieden wird. Sofern bei einem Verspannen dennoch gewisse
Feinstabweichungen der Rundlaufeigenschaften der beiden Schleifscheibenteile zueinander
auftreten sollten, so werden diese durch einen in jedem Fall nach erfolgter Einstellung
vorgenommenen Abrichtvorgang zuverlässig ausgeglichen. Das Abrichten dient also nicht
nur der Erzeugung einer schnittfreudigen Schleifscheibe, wie es allgemein üblich und
bekannt ist, sondern dient auch der Erzeugung möglichst idealer Maß- und Rundlaufeigenschaften
nach erfolgter Einstellung und Verspannung der beiden Schleifscheibenteile zueinander,
so dass sich nach einer Verstellung und erfolgter Abrichtung das erfmdungsgemäß breitenverstellbare,
d.h. geteilte Schleifwerkzeug hinsichtlich seiner Schleifeigenschaften im Wesentlichen
genauso verhält wie eine ungeteilte Schleifscheibe.
[0028] Bei vorzugsweise kraftschlüssig wirkenden Spanneinrichtungen, welche nach Einstellung
der zu schleifenden Breite die relative Lage der beiden Schleifscheibenteile zueinander
fixieren, sind die Verzahnungen zueinander vorzugsweise so angeordnet, dass sie sich
mit ihren im Wesentlichen radial verlaufenden Seitenflanken nicht berühren. Es ist
jedoch auch möglich, dass an einigen der Seitenflächen der Verzahnungen die gegenüberliegenden
Zähne aneinander angelegt sind. Die kraftschlüssige Verbindung der beiden Schleifscheibenteile
ist jedenfalls so ausgelegt, dass eine zuverlässige Drehmomentübertragung möglich
ist, ohne dass eine Relativbewegung zueinander in oder gegen die Drehrichtung möglich
ist. Ein weiterer Vorteil einer kraftschlüssigen Verspannung der beiden Schleifscheibenteile
miteinander besteht darin, dass die Herstellgenauigkeit der Verzahnungen relativ gering
sein kann, da sie keine Führungsflächen der Teile bei ihrer Verstellung relativ zueinander
bilden und auch zur Drehmomentübertragung nicht beitragen.
[0029] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel ist der Verstellmechanismus bzw. sind die
Einstell-/Verstell-Einheiten mechanisch manuell betätigbar. Die mechanische Ausbildung
und manuelle Einstellbarkeit hat den Vorteil, dass der Aufbau des Verstellmechanismus
dadurch relativ einfach und kostengünstig ist. Es ist jedoch auch möglich, dass die
Einstell-/Verstell-Einheiten automatisch betätigbar sind. In einem solchen Fall wird
die Komplexität des Schleifwerkzeuges und damit dessen Kosten erhöht. Die automatische
Betätigung bietet jedoch wesentliche Vorteile, verschleißbedingte Schleifbreitenabweichungen
des Schleifwerkzeuges während der Nebenzeiten im Bearbeitungsprozess zu kompensieren.
In diesen Nebenzeiten befindet sich die Schleifscheibe nicht im aktiven Schleifvorgang.
[0030] Die automatische Betätigung der Einstell-/Verstelleinheiten hat entscheidende Vorteile
bei einer komplexen Automatisierung des Schleifvorganges.
[0031] Dafür sind vorzugsweise Messsensoren vorhanden, welche eine permanente Überwachung
der zu schleifenden Breite am Werkstück vornehmen und ein diesbezügliches Signal erzeugen,
was aufzeichenbar und auswertbar ist. Auf Basis dieser Aufzeichnungen erfolgt dann
eine Breitennachjustierung des Breiten-verstellbaren Schleifwerkzeuges. Insbesondere
für einen Einstechschleifvorgang, bei welchem Schleifflächen auch an den jeweiligen
äußeren Seitenflächen vorhanden sind, ist damit eine Verbesserung der Genauigkeit
der Werkstückes sowie der Standzeit bzw. der Verwendbarkeit eines derartigen erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeuges gegeben.
[0032] Sowohl für eine automatische Betätigung als auch für eine mechanische manuelle Betätigung
der Einstell-/Verstell-Einheiten ist vorzugsweise eine Skala vorgesehen, über welche
ablesbar ist, wie weit die beiden das Schleifwerkzeug bildenden Teile voneinander
verstellt sind. Mit einer derartigen Breiten-einstellbaren Schleifscheibe ist damit
eine Möglichkeit gegeben, bei hoher Flexibilität und moderaten Kosten eine gleichbleibend
hohe Qualität insbesondere von im Einstechverfahren zu schleifenden Lagerstellen zu
erreichen.
[0033] Aufgrund der Tatsache, dass die Verzahnungen in ihren radial ausgebildeten Ebenen
zueinander keine Führungsfunktion aufweisen und die beiden Schleifscheibenteile so
ausgebildet sind, dass bei deren relativer Verstellung zueinander in die geringst
mögliche Breite des Schleifwerkzeuges immer noch im Innern Zwischenräume zwischen
den beiden Schleifscheibenteilen gebildet werden, sind im Innern des geteilten Schleifscheibenwerkzeuges
Kanäle vorhanden, welche im Wesentlichen vom Bereich der Befestigung des Schleifwerkzeuges
an der Spindel bis unmittelbar in den Schleifbereich am Schleifbelag verlaufen. Vorzugsweise
wird durch diese Zwischenräume bzw. Kanäle Kühlflüssigkeit direkt in den unmittelbaren
Schleifbereich geleitet. Dies kann dadurch erfolgen, dass im Bereich der Aufspannung
des Schleifwerkzeuges zunächst in axialer Richtung Kühlmittel in das erfindungsgemäße
Schleifwerkzeug vorzugsweise unter Druck eingeführt wird und im Innern in die Zwischenräume
umgelenkt wird und dort entweder unter Druck oder durch die in Folge der Rotation
des Schleifwerkzeuges herrschende Zentrifugalwirkung oder auch in Folge beider Effekte
im Innern des geteilten Schleifwerkzeuges in Richtung auf den Außenumfang und damit
direkt auf den unmittelbaren Schleifbereich geleitet wird. Dazu ist die Zentrierung
der beiden Schleifscheibenteile, welche einer zentrierten Ausrichtung der beiden Schleifscheibenteile
zueinander dient, umfangsmäßig vorzugsweise an einem Bund nur abschnittsweise ausgebildet,
so dass sich ausreichend große Kanäle bzw. Zwischenräume zum Transport der Kühlflüssigkeit
im Innern des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges ergeben.
[0034] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung werden nun anhand einer
detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Schleifwerkzeug gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in Schnittansicht
gemäß einer Schnittlinie A-A in Fig. 2;
- Figur 2
- eine Seitenansicht des Schleifwerkzeuges gemäß Fig. 1 mit Blickrichtung auf die Einstell-/Verstell-Einheiten;
- Figur 3
- eine Teilschnittansicht einer kraftschlüssig wirkenden Einstell-/Verstell-Einrichtung
in verspanntem (lagefixiertem) Zustand;
- Figur 4
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 in Blickrichtung auf den Umfangsbereich des
erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges;
- Figur 5
- ein weiteres Ausführungsbeispiel in Blickrichtung auf den Umfangsbereich des erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeuges mit schräg verlaufenden Trennfugen der Verzahnungen;
- Figur 6
- noch ein weiteres Ausführungsbeispiel in Blickrichtung auf den Umfangsbereich des
erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges mit wellenförmig ausgebildeter Trennfuge;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung des Abrichtvorganges einer herkömmlichen einteiligen
Schleifscheibe mit einem topfförmigen Abrichtrad;
- Figur 8a)
- die Abrichtbedingungen gemäß Figur 7 in vergrößerter Ansicht;
- Figur 8b)
- die Abrichtbedingungen für ein Breiten-verstellbares erfindungsgemäßes Schleifwerkzeug
in gleicher Größendarstellung wie Figur 8a);
- Figur 9
- eine prinzipielle Darstellung der Eingriffsbedingungen beim Einstechvorgang an einer
Planschulter; und
- Figur 10
- ein Ausführungsbeispiel ähnlich dem gemäß Figur 1, bei welchem Kühlflüssigkeit über
innere Kanäle zwischen den beiden Schleifscheibenteilen bis in den unmittelbaren Schleifbereich
geführt wird.
[0035] In Figur 1 ist eine Halbschnittansicht des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges 1
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Als Antrieb für
das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug 1 in Form einer geteilten Schleifscheibe ist
in an sich bekannter Weise eine drehangetriebene Schleifspindel 2 vorgesehen, an dessen
einem Ende, welches auch als Spindelnase bezeichnet wird, ein erstes Teil 5, auch
als Grundkörper bezeichnet, aufgesteckt und lagefixiert ist. Die Lagefixierung dieses
Teiles 5 erfolgt ebenfalls in an sich bekannter Weise mittels eines Spannflansches.
Ein derartiger Spannflansch 3 sichert über mehrere umfangsmäßig verteilt angeordnete
Spannschrauben 4 ein kraftschlüssiges Lagefixieren des Teiles 5 auf der Schleifspindel
2. Das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug 1 weist ein weiteres Teil 7 auf, welches als
verschiebbarer Körper ausgebildet ist und bezüglich des Teiles 5 mittels eines Verstellmechanismus
so verstellbar ist, dass die wirksame Schleifbreite, welche mit dem erfindungsgemäßen
Schleifwerkzeug erzielbar ist, einstellbar ist.
[0036] Sowohl das Teil 5 als auch das Teil 7 weisen an ihrer Umfangsrichtung einen CBN-Schleifbelag
6 auf. Beide nach außen gewandten Seitenflächen 9, 10 des erfindungsgemäßen Schleifkörpers,
d. h. in Figur 1 die linke Seitenfläche 9 des auf der Spindel 2 feststehenden Teiles
5 und die rechte Außenseite 10 des relativ dazu beweglichen Teiles 7, sind ebenfalls
mit einem derartigen Schleifbelag versehen. Aufgrund der Teilung des Schleifwerkzeuges
in Breitenrichtung sind Schleifbereiche 6A und 6B der beiden Teile 5 bzw. 7 in Umfangsrichtung
sowie Schleifbereiche 6C bzw. 6D der beiden Teile 5 bzw. 7 in den Seitenflächen 9,
10 vorgesehen. Das Teil 7 ist mittels dreier Einstell-/Verstell-Einheiten 11, 23,
versehen, welche in Umfangsrichtung mit einem gleichen Winkel, vorzugsweise mit 120
Grad, bezogen auf eine Stellschraube 23, voneinander beabstandet angeordnet sind.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Einstell-/Verstell-Einheiten 11, 23 mechanisch
mittels einer Stellschraube 23 verstellbar. Durch Verstellen der Stellschraube 23
und damit der Skala 11 kann die Breite, mit welcher das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug
im Einstechschleifverfahren beispielsweise eine Lagerstelle schleifen kann, an die
jeweiligen Erfordernisse angepasst werden.
[0037] Das Teil 7 ist an einer äußeren Zentrierschulter 8, welche auch als Zentrierbund
bezeichnet wird, so zentriert, dass die Schleifflächen 6A und 6B an der Umfangsseite
des Schleifwerkzeuges stets auf gleichem Umfangsniveau angeordnet sind. Diese radial
möglichst weit außen liegende Führungszentrierung wird über ein Passungsspiel von
wenigen Mikrometern realisiert, über welches gute Rundlaufeigenschaften des im Schleifvorgang
mit hohen Geschwindigkeiten rotierenden erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges erreicht
werden. Aufgrund der relativ hohen Fliehkräfte des rotierenden Schleifwerkzeuges ist
diese äußere Zentrierschulter 8 außerhalb der Einstell-/Verstell-Einheiten 11, 23
angeordnet. Bei einer derartigen außenliegenden Zentrierung ist an dem innenliegendem
Bund, d.h. dem inneren Zentrierbund 14 ein Spiel von beispielsweise 0,3 mm vorgesehen.
Es ist jedoch auch möglich, die Zentrierung an der inneren Zentrierschulter 14 vorzunehmen,
in welchem Fall ein entsprechendes Spiel an der äußeren Zentrierschulter 8 vorgesehen
ist.
[0038] Die Stellschrauben 23 der Einstell-/Verstell-Einheiten 11, 23 stützen sich jeweils
auf einer Widerlagefläche bzw. Planfläche 24 des Teiles 5 des Schleifwerkzeuges ab.
Um einerseits eine exakte Einstellung der zumindest drei Einstell-/Verstell-Einheiten
11, 23 zu erreichen und um andererseits die zu schleifende bzw. nachzustellende Schleifbreite
exakt einstellen zu können, ist die Stellschraube 23 mit einer Skala 11 versehen.
Die Stellschraube 23 wird zur Einstellung für jede der Einstell-/Verstell-Einheiten
auf den gleichen Skalenwert eingestellt, um die Schleifscheibe auf die gewünschte
Breite einzustellen und um damit sicherzustellen, dass das Schleifwerkzeug zentriert
und massenmäßig bei jeder Verstellung ausgewuchtet bleibt. Wenn beispielsweise beim
Einstechschleifen nach wiederholtem Schleifen von Lagerstellen die Schleifflächen
6C und 6D einen außerhalb des Schleiftoleranzmaßes liegenden Verschleiß erfahren haben,
kann durch Nachstellung der Stellschraube 23 um einen bestimmten Skalenwert auf der
Skala 11 das Schleifwerkzeug in seiner Breite nachgestellt werden. Dadurch wird das
Schleifwerkzeug erneut voll einsetzbar für weitere Schleifoperationen, ohne dass eine
neue Schleifscheibe zum Einsatz kommen muss oder Teile davon ausgetauscht werden müssen,
wobei in der Regel anschließend abgerichtet wird. Die Verspannung des Teiles 7 an
dem Schleifwerkzeug gegenüber dem Teil 5 erfolgt durch Festziehen einer Spannschraube
12, welche sich im Innern der Stellschraube 23 auf gleicher Mittelachse befindet.
[0039] Spanngewindestifte 13 dienen dazu, dass das Teil 7 des Schleifwerkzeuges, welches
gegenüber dem Teil 5 relativ verschiebbar angeordnet ist, und zwar in Richtung der
Drehachse 22, auf der Gewindeflanke der Stellschraube 23 radial nach außen gedrückt
wird, nachdem die Spannschraube 12 festgezogen worden ist. Dadurch ist gewährleistet,
dass das Teil 7 mit dem Teil 5 kraftschlüssig und spielfrei verspannt ist (siehe auch
Fig. 3 sowie zugehörige Beschreibung).
[0040] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht auf das erfindungsgemäße Schleifwerkzeug von der
Seite des Teiles 7 auf die Einstell-/Verstell-Einheiten 11, 23. Darin eingezeichnet
ist die Schnittlinie A-A, welche die Grundlage für die Halbschnittansicht von Figur
1 bildet. Umfangsmäßig im Winkel von 120° sind drei Einstell-/Verstell-Einheiten 11,
23 angeordnet, welche in ihrem Innern eine Spannschraube zur Lagefixierung der jeweils
eingestellten Breite des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges aufweisen. Auf gleicher
Umfangslinie befinden sich Spanngewindestifte 13, welche der Beseitigung von in der
Stellschraube 23 gegenüber dem Teil 7 im Gewinde vorhandenem Spiel dient. D.h. mittels
der Spanngewindestifte 13 wird letztlich Spielfreiheit in den Gewinden der Einstell-/Verstell-Einheiten
erzielt. Im inneren Bereich der Seitenansicht sind ebenfalls umfangsmäßig in einem
Winkel von 120° beabstandet drei Spannschrauben 4 dargestellt, welche den Spannflansch
3 zur Sicherung der Aufnahme des erfindungsgemäßen Schleifscheibenwerkzeuges auf der
Spindel 2 ermöglicht. Es ist jedoch auch möglich, mehr als drei Spannschrauben umfangsmäßig
mit gleichem Winkel beabstandet vorzusehen.
[0041] In Figur 3 ist eine Teilschnittansicht in vergrößerter Darstellung der Einstell-/Verstell-Einheit
dargestellt. Mittels der Stellschraube 23 wird der Abstand der relativ zueinander
beweglichen Schleifscheibenteile 5 und 7 eingestellt. Um eine feine Einstellung zu
erreichen, ist das Einstellgewinde als Feingewinde mit geringen Steigungen ausgebildet,
so dass eine sehr genaue Einstellung der jeweiligen Schleifscheibenbreite möglich
ist. Diese Gewinde sind zumindest gedreht oder geschliffen. An der Stellschraube 23
ist eine Skala 11 vorgesehen, über welche die tatsächlich eingestellte Breite der
Schleifscheibe exakt ablesbar ist. Um eine Verstellung der Schleifscheibenteile 7
und 5 zueinander zu bewirken, stützt sich die Stellschraube 23 auf der in Fig. 3 nicht
dargestellten Widerlagefläche 24 ab. D.h. durch Drehen der Stellschraube 23 wird die
Entfernung der beiden Teile 7 und 5 zueinander und damit die Schleifscheibenbreite
einstellbar geregelt. Mittels der Spannschraube 12 wird die auf die gewünschte exakte
Schleifscheibenbreite gewählte Verstellung der Schleifscheibenteile 7 und 5 zueinander
so fixiert, dass eine kraftschlüssige Verbindung der Stellschraube 23 an der Widerlagefläche
24 erfolgt. Über diese kraftschlüssige Verbindung erfolgt auch die Drehmomentübertragung
auf den beweglichen Schleifscheibenteil 7. Damit das in dem Feingewinde der Stellschraube
23 vorhandene Flankenspiel restlos aufgehoben wird, werden anschließend die zusätzlich
vorhandenen Spanngewindestifte 13 angezogen, welche sich ebenfalls an der Widerlagefläche
24 abstützen. Durch Verspannen dieser Spanngewindestifte 13 wird somit erreicht, dass
sämtliche Gewinde in dem Einstell-/Verstell-Mechanismus 11, 23 spielfrei wird.
[0042] Damit eine über den Umfang gleichmäßige Verspannung in den einzelnen Einstell-/Verstell-Einheiten
erfolgt, werden sämtliche Spannelemente 12, 13 mittels exakt einstellbarer Drehmomentenschlüssel
so angezogen, dass überall im Wesentlichen die gleiche Anpresskraft der Spannelemente
bzw. der Stellschraube an der Widerlagefläche 24 vorhanden ist. Damit wird eine über
den Umfang des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges gleichmäßige Lagefixierung der
beiden Schleifscheibenteile 5, 7 zueinander erreicht. Zwischen den Schleifscheibenteilen
7 und 5 ist im Innern ein Zwischenraum 25 ausgebildet, durch welchen Kühlmittel in
den unmittelbaren Schleifbereich geleitet werden kann (siehe Figur 10).
[0043] In Figur 4 ist eine Draufsicht auf den Umfangsbereich des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges
gezeigt, bei welchem das Teil 7 mit dem Teil 5 durch ineinander greifende Verzahnungen
ein einheitliches Schleifwerkzeug bilden. Bezüglich der gedachten Umfangslinie 17
übergreifen die jeweiligen Teile 5 bzw. 7 diese gedachte Umfangslinie 17 mit Übergreifungen
15,16 in Bereichen, wo das eine der beiden Teile 5,7 eine bezüglich der gedachten
Umfangslinie 17 vorhandene Übergreifung und das andere der beiden Teile 5,7 eine entsprechende
Untergreifung aufweist. Die Verzahnungen sind dabei so ausgebildet, dass sie formkongruent
ineinander passen.
[0044] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 sind an den in einer Ebene senkrecht zur
Drehachse 22 verlaufenden Trennkanten Oberflächen 18,19 ausgebildet, welche in Umfangsrichtung
verlaufen. Bei der Schleifoperation werden die jeweils an der in Schleifrichtung vorderen
Kante liegenden Schleifkörner relativ stark belastet, weil entlang der Trennfuge bei
einer entsprechenden Auseinanderverstellung der Teile 5,7 kein Schleifbelag vorhanden
ist. Dieser ist jedoch bei den jeweils benachbarten Übergreifungen vorhanden, so dass
sichergestellt ist, dass im Schleifprozess über die gesamte zu schleifende Breite
Schleifmittel in Eingriff gelangt.
[0045] In Figur 5 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung dargestellt,
bei welchem die Trennfugen, welche an den Flächen 20,21 der Verzahnungen ausgebildet
sind, in Ebenen verlaufen, welche geneigt zu einer Achse senkrecht zur Drehachse 22
angeordnet sind. Bei derart geneigten Trennfugen wird gewährleistet, dass die an der
Vorderkante in Drehrichtung angeordneten Schleifkörner nur moderat belastet werden,
weil beim Schleifvorgang damit ständig andere hintereinander liegende Schleifkörner
in Eingriff gebracht werden.
[0046] In Figur 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges
dargestellt, bei welchem die Trennfugen zwischen den Teilen 7 und 5 wellenförmig ausgebildet
sind. Die Bezeichnungen sind mit denen gemäß Fig. 4 und 5 identisch.
[0047] In Figur 7 ist der prinzipielle Vorgang beim Abrichten einer in der Breite nicht
nachstellbaren Schleifscheibe gemäß dem Stand der Technik mittels einer topfförmig
ausgebildeten Abrichtscheibe 27 mit Diamantbelag 28 gezeigt. Diese Schleifscheibe
weist einen Schleifbelag 6 auf, welcher sowohl an der Stirnseite als auch in einem
Teilbereich der Seitenfläche 9 angeordnet ist. Zum Schleifen von Lagerstellen im Wege
des Einstechschleifens weist diese Schleifscheibe hinsichtlich ihrer Breite genau
das Maß auf, welches den Abstand zwischen den Planschultern an der Lagerstelle darstellt.
Daher ist ein Abrichten des Schleifbelages 6 an der Seitenfläche 9 nicht möglich.
Ein Abrichten würde schließlich dazu führen, dass das Stichmaß zwischen den Planschultern
einer Lagerfläche nicht mehr erzielbar wäre. Daher wird bei derartigen Schleifscheiben
ein Abrichten im Wesentlichen nur an der Umfangsseite durchgeführt. Die strichpunktierte
Linie 29 stellt die Kontur der Schleifscheibe vor dem Abrichtvorgang dar. Beim Abrichten
wird das Maß zwischen der ursprünglichen Kontur 29 und der Kontur nach dem Abrichten
entfernt. Dabei muss eine solche Abrichttiefe erzeugt werden, dass die Körner nach
dem Abrichten neben der Herstellung der möglichst idealen Rundlaufeigenschaften der
Schleifscheibe wieder geschärft, nicht jedoch geglättet sind. Dadurch entsteht wieder
eine schnittfreudige Schleifscheibe. In Figur 7 ist des Weiteren dargestellt, dass
die Abrichtscheibe 27 mit der Diamantbeschichtung 28 um den Radius im Übergangsbereich
vom Umfangsbereich zum Seitenbereich der Schleifscheibe herumgeführt wird. Zur Beibehaltung
der Breite der einteiligen Schleifscheibe läuft jedoch das Abrichtmaß zum Ende des
Radius der Schleifscheibe hin auf Null aus. Je geringer das Abrichtmaß ist, umso stärker
wird in diesem Bereich von dem Ziel, die Körner zu brechen, um eine schnittfreudige
Schleifscheibe zu erzielen, abgewichen und in eine Glättung der Oberfläche übergegangen.
Beim Einstechschleifen ist es jedoch gerade dieser Bereich des Übergangs des Radius
in die Seitenflächen, welcher an den Planschultern der Lagerfläche die maximale Schleifarbeit
zu leisten hat. Im Gegensatz zu dem Umfangsschleifbereich, bei welchem ein linienförmiger
Kontakt mit dem zu schleifenden Werkstück vorhanden ist, ist in dem Bereich des Eintauchens
der Übergangsbereiche zu der Seite 9 bzw. 10 der Schleifscheibe ein flächenförmiger
Eingriff vorhanden (siehe Fig. 9). Die gesamte Schleifarbeit ist nur von den vorderen
Schleifkörnern zu leisten; die dahinterliegenden, unmittelbar in der Seitenfläche
liegenden Schleifkörner tragen zum eigentlichen Schleifvorgang nicht oder nur unwesentlich
bei. Damit die volle Breite der Schleifscheibe beibehalten werden kann, läuft das
Abrichtaufmaß um den Radius nicht um volle 90° in Richtung auf die Seitenflächen aus,
sondern erreicht den Wert 0 bereits bei einem Winkel von beispielsweise 87°. Ein Abrichten
auf der seitlichen Flanke wird somit nicht durchgeführt.
[0048] Dies ist in Figur 8a) in etwas vergrößerter Ansicht nochmals dargestellt. Der Winkel
α von beispielsweise 3° (Komplementärwinkel zum Winkel β) zeigt den Punkt an, bei
dem im äußeren Radius-Übergang der Schleifscheibe das Abrichtaufmaß 29 auf 0 reduziert
ist. Damit jedoch die Formverhältnisse am Radiusübergang der Lagerstelle zu den Planschultern
eingehalten werden können, muss bei einer einteiligen Schleifscheibe im Umfangsbereich
relativ viel Schleifmittel beim Abrichten entfernt werden. Ansonsten würde das "Profil
zusammenberechen".
[0049] Anders sind die Verhältnisse beim Abrichten einer erfindungsgemäßen Schleifscheibe.
Dies ist in Figur 8b) dargestellt. Daraus ist ersichtlich, dass das Abrichtrad 27
um die gesamte abzurichtende Kontur der Schleifscheibe vom Umfangsbereich über den
Radiusbereich bis einschließlich in den Seitenbereich herumgeführt wird und ein gleichmäßiges
Abrichtaufmaß entfernt. Denn bei der erfindungsgemäßen Schleifscheibe kann das beim
Abrichten entfernte Aufmaß durch die Breitenverstellung kompensiert werden. Damit
ist es möglich, gerade nur soviel Schleifmittel beim Abrichten zu entfernen, dass
die Schleifscheibe wieder schleiffreudig wird, ein Glätten in sämtlichen Schleifbereichen
der Schleifscheibe mithin vermieden werden kann. Dadurch, dass nur das dafür minimale
Aufmaß beim Abrichten zu entfernen ist, kann die erfindungsgemäße Schleifscheibe wesentlich
öfters abgerichtet werden, bis der Schleifscheibenbelag der Schleifscheibe im Wesentlichen
vollständig aufgebraucht ist und damit die Schleifscheibe unbrauchbar wird.
[0050] Figur 9 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges.
Darin sind die Schleifverhältnisse in dem Moment dargestellt, in welchem das Schleifwerkzeug
mit seiner Schleifflächen-Seitenfläche 6C im Planschulterbereich des zu schleifenden
Werkstückes 30 im Sinne eines Einstechvorganges mit dem Schleifen der Planschulter
gerade beginnt. Dargestellt ist nur der Teil 5 des Schleifwerkzeuges mit dessen Schleifbelag
6A im Umfangsbereich und 6C im Seitenbereich der äußeren Seitenfläche 9 des Schleifscheiben-artigen
Körpers. Dargestellt ist des Weiteren die Rohkontur 31 des Werkstückes 30, welche
mittels des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges auf die Werkstück-Endkontur 32, welche
als gestrichelte Linie dargestellt ist, geschliffen wird. Wenn eine derartige Lagerstelle
mit gegenüberliegenden Planschultern geschliffen wird, so erfolgt dies - wie in Figur
9 dargestellt - im Einstechschleifverfahren, wobei der Einfachheit halber die gegenüberliegende
Planschulter weggelassen ist. Da die Schleifscheibe so abgerichtet ist, dass ihre
Kontur nach dem Abrichten der zu schleifenden Werkstück-Endkontur 32 entspricht, kann
die Lagerstelle komplett sowohl am Umfangsbereich als auch an den Planflächen durch
einen einzigen Einstechschleifvorgang an drei Schleifbereichen gleichzeitig geschliffen
werden. Dies ist möglich, weil einerseits durch das Abrichten und andererseits durch
den Verschleiß der Schleifscheibe bedingte insbesondere Breitenabweichungen der Schleifscheibe
durch die Breitenverstellbarkeit des Schleifwerkzeuges kompensiert werden können.
[0051] Der durch eine dicke Linie gekennzeichnete Bereich im Übergang vom Kantenradius der
Schleifscheibe auf die Schleifflächen-Seitenfläche 6C stellt eine Schleifzone 33 dar,
in welcher aufgrund der Tatsache, dass das Schleifwerkzeug und das Werkstück rotationssymmetrische
Teile sind, das die Entfernung des größten Schleifaufmaßes, d.h. das Aufinaß an der
Planseite der Lagerstelle, nur von wenigen Schleifkörnern geleistet werden muss. Diese
Schleifkörner in dieser seitlichen Zone an dem Schleifwerkzeug sind während des Schleifprozesses
dadurch am höchsten belastet. Die in radialer Richtung des Schleifwerkzeuges (also
entgegen der Einstechrichtung in das Werkstück 30) dahinterliegenden Schleifkörner
nehmen am eigentlichen Schleifprozeß faktisch nicht teil. Die Abrichtzyklen richten
sich also im Wesentlichen nach dem Verschleiß an dieser Stelle. Da jedoch gemäß der
Figur 8b) bei dem erfindungsgemäßen Schleifwerkzeug ein gleichmäßiges Abrichten sowohl
an der Umfangsfläche 6B (nicht dargestellt), 6A als auch 6C erfolgen kann, kann die
Schleifscheibe immer wieder so abgerichtet und um das Abrichtmaß in der Breite nachgestellt
werden, dass die zu schleifende Werkstück-Endkontur 32 immer wieder erzielbar ist.
Damit kann die Standzeit des Werkzeuges erheblich vergrößert werden. Andererseits
kann das Schleifwerkzeug durch das Abrichten in dem gesamten Schleifbereich wieder
so hergestellt werden, dass eine stets "scharfe" und schleiffreudige Schleifscheibe
nach dem Abrichten entsteht. Dadurch werden durch Wärmeeinwirkung am Werkstück ansonsten
gegebenenfalls entstehende Gefügeveränderungen vermieden.
[0052] Figur 10 zeigt ein Schleifwerkzeug gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, bei welchem
die Zwischenräume 25 zwischen den Schleifscheibenteilen 5 und 7 von einem Kühlmittel
26 durchströmt werden. Das Kühlmittel wird vorzugsweise in axialer Richtung dem Schleifwerkzeug
zugeführt, was vorzugsweise unter Druck erfolgen kann. Innerhalb der Zwischenräume
25 wird einerseits durch den Druck andererseits durch die Zentrifugalwirkung, welcher
das Kühlmittel durch die Rotation des Schleifwerkzeuges ausgesetzt ist, nach außen
transportiert und kann so in der Trennfuge zwischen dem Teil 5 und dem Teil 7 an der
Umfangsfläche, mithin direkt im unmittelbaren Schleifbereich, austreten. Ein derartiges
Schleifwerkzeug mit Innenkühlung kann zusätzlich selbstverständlich noch im Einsatz
eine Außenkühlung erfahren, so dass es möglich ist, eine optimale Kühlmittelzuführung
in die gesamten Schleifbereiche zu erhalten.
[0053] Ein weiterer Vorteil eines derartigen Schleifwerkzeuges mit Innenkühlung besteht
darin, dass durch den permanenten Fluss an Kühlmittel 26 die Trennfugen zwischen den
Teilen 5 und 7 permanent gereinigt werden und sich keine Schleifrückstände in diesen
Trennfugen sammeln können.
[0054] Der übrige Aufbau des erfindungsgemäßen Schleifwerkzeuges entspricht im Wesentlichen
dem gemäß Figur 1.
Bezugsziffernliste
[0055]
- 1
- Schleifwerkzeug
- 2
- Schleifspindel
- 3
- Spannflansch
- 4
- Spannschraube
- 5
- (Schleifwerkzeug-)Teil
- 6
- Schleifflächen
- 6A,B
- Schleifflächen-Umfangsbereich
- 6C,D
- Schleifflächen-Seitenflächen
- 7
- (Schleifwerkzeug)-Teil
- 8
- äußere Zentrierschulter/Zentrierbund
- 9
- äußere Seitenfläche des Schleifscheiben-artigen Körpers
- 10
- äußere Seitenfläche des Schleifscheiben-artigen Körpers
- 11
- Skala für Verstellmechanismus
- 12
- Spannschraube für Verstellmechanismus
- 13
- Spanngewindestift
- 14
- Innere Zentrierschulter/Zentrierbund
- 15
- Übergreifung
- 16
- Übergreifung
- 17
- Umfangslinie
- 18
- Oberfläche senkrecht zur Drehachse
- 19
- Oberfläche senkrecht zur Drehachse
- 20
- Oberfläche geneigt zur Drehachse
- 21
- Oberfläche geneigt zur Drehachse
- 22
- Drehachse
- 23
- Stellschraube
- 24
- Widerlagefläche
- 25
- Zwischenraum
- 26
- Kühlmittel
- 27
- Abrichtrad
- 28
- Diamantbelag
- 29
- Schleifscheiben-Kontur vor dem Abrichten
- 30
- Werkstück
- 31
- Werkstück-Rohkontur
- 32
- Werkstück-Endkontur
- 33
- Schleiffläche
1. Schleifwerkzeug (1), welches aus zumindest zwei lösbar miteinander verbundenen Teilen
(5, 7) besteht, welche einen Schleifscheiben-artigen Körper mit einer am Umfangsbereich
unterbrochenen ausgebildeten Schleiffläche (6) ausbilden, wobei die Teile (5, 7) mit
einem Verstellmechanismus so relativ zueinander verstellbar und in der jeweiligen
Verstellung fixierbar sind, dass der Schleifscheiben-artige Körper bezüglich seiner
Schleifbreite einstellbar ist.
2. Schleifwerkzeug nach Anspruch 1, bei welchem die Schleifbreite mittels des Verstellmechanismus
stufenlos einstellbar ist.
3. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Teile (5, 7) auf ihren
einander zuweisenden axialen Seiten jeweils formkongruente Verzahnungen aufweisen.
4. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem die Verzahnungen
bezüglich einer gedachten Umfangslinie (17) im Umfangsbereich wechselseitige Übergreifungen
(15,16) dieser Umfangslinie (17) ausbilden.
5. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 3 oder 4, bei welchem die Verzahnungen an ihren
einander zuweisenden axialen Seiten Oberflächen (18, 19 bzw. 20, 21) aufweisen, welche
in im Wesentlichen senkrecht (18, 19) oder geneigt (20, 21) zu dessen Drehachse (22)
verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
6. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 4, bei welchem die Form von durch die Übergreifungen
gebildeten Eingriffskanten der zwei Teile (5, 7) am Außenumfang bezüglich der gedachten
Umfangslinie (17) treppenförmig, trapezförmig, sägezahnartig, wellenförmig oder spitzzahnförmig
oder eine Kombination davon ist.
7. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem der Schleifscheiben-artige
Körper zumindest an einer seiner äußeren Seitenflächen (9, 10) eine Schleiffläche
aufweist.
8. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem der Schleifscheiben-artige
Körper eine aus zwei umfangsmäßig geteilten scheibenartigen Hälften bestehende Schleifscheibe
ausbildet, welche an beiden Seitenbereichen Schleifbereiche (6C, 6D) aufweist, mit
welchen ein gewünschtes zu schleifendes Breitenmaß in einem Einstech-Schleifvorgang
schleifbar ist.
9. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem dessen Teile (5,6)
so ausgebildet sind, dass bei jeder einstellbaren Schleifbreite beim Schleifen Schleifmittel
in jeden Bereich der Breite des zu schleifenden Schleifbereiches gelangt.
10. Schleifwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, deren zwei Teile (5, 7) CBN-Schleifinittel
oder Diamant-Schleifmittel, insbesondere in Form von Belag, aufweisen.
11. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, bei welchem der Verstellmechanismus
zum Verstellen und Fixieren der zwei Teile (5, 7) relativ zueinander zumindest drei
Einstell-/Verstell-Einheiten (11, 23) aufweist, welche umfangsmäßig .mit im Wesentlichen
gleichem Winkel beabstandet angeordnet sind, wobei die Fixierung der Teile (5, 7)
zueinander mittels einer Zentriereinrichtung, insbesondere eines Zentrierbundes (8),
erfolgt.
12. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 11, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
(11, 23) in radialer Richtung so weit außen angeordnet sind, dass die Teile (5, 7)
bezüglich ihres in der Umfangsfläche eine Trennfuge bildenden Abstandes zueinander
nach erfolgter Fixierung ihrer jeweiligen Breiteneinstellung zumindest im Wesentlichen
nicht gespreizt werden.
13. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 11 oder 12, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
(11, 23) mechanisch manuell betätigbar sind.
14. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 11 oder 12, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
automatisch betätigbar sind.
15. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dessen eingestellte Breite
über eine Skala (11) ablesbar bzw. einstellbar ist.
16. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, bei welchem zwischen den Teilen
(5, 7) in jeder Breiteneinstellung Zwischenräume (25) ausgebildet sind, über welche
Kühlmittel (26) bis unmittelbar in die Schleiffläche (6) führbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Schleifwerkzeug (1), welches aus zumindest zwei lösbar miteinander verbundenen Teilen
(5, 7) besteht, welche einen Schleifscheiben-artigen, einen Belag aus CBN- oder Diamant-Schleifmittel
aufweisenden Körper mit einer am Umfangsbereich unterbrochen ausgebildeten Schleiffläche
(6) ausbilden, wobei die Teile (5, 7) mit einem Verstellmechanismus so relativ zueinander
verstellbar und in der jeweiligen Verstellung mittels einer derartig angeordneten
Zentriereinrichtung fixierbar sind, dass der Schleifscheiben-artige Körper bezüglich
seiner Schleifbreite einstellbar und nach erfolgter Fixierung im Wesentlichen nicht
gespreizt ist.
2. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 1, bei welchem der Verstellmechanismus zum Verstellen
und Fixieren der zwei Teile (5, 7) relativ zueinander zumindest drei Einstell-/Verstell-Einheiten
(11, 23) aufweist, welche umfangsmäßig mit im Wesentlichen gleichem Winkel beabstandet
angeordnet sind, wobei die Zentriereinrichtung insbesondere als Zentrierbund ausgebildet
ist.
3. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 2, bei welchem der Zentrierbund einen radial außenliegenden
Zentrierbund (8) und/oder einen radial innenliegenden Zentrierbund (14) aufweist.
4. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
(11, 23) in radialer Richtung so weit wie möglich außen in Richtung auf den Außenumfang
des Schleifwerkzeuges (1) angeordnet sind, wobei der Zentrierbund radial außerhalb
der Einstell-/Verstell-Einheiten (11, 23) angeordnet ist.
5. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei welchem eines (5) der das
Schleifwerkzeug ausbildenden Teile (5, 7) fest auf einer Schleifspindel (2) und das
andere (7) der Teile (5, 7), an welchen die Einstell-/Verstell-Einheiten angeordnet
sind, relativ zu dem festen Teil (5) verstellbar bzw. verschieblich befestigt ist.
6. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem das Teil (7) mit
dem Teil (5) mittels Spanngewindestiften und einer festgezogenen Spannschraube (12)
kraftschlüssig und spielfrei verspannt ist.
7. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 5 oder 6, bei welchem zusätzlich eine Zentrierung
auf einer Spindelnase auf einer Schleifspindel (2) vorgesehen ist.
8. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem die Schleifbreite
mittels des Verstellmechanismus stufenlos einstellbar ist.
9. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem die Teile (5, 7)
auf ihren einander zuweisenden axialen Seiten jeweils formkongruente Verzahnungen
aufweisen.
10. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 9, bei welchem die Verzahnungen bezüglich einer
gedachten Umfangslinie (17) im Umfangsbereich wechselseitige Übergreifungen (15, 16)
dieser Umfangslinie (17) ausbilden.
11. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 9 oder 10, bei welchem die Verzahnungen an ihren
einander zuweisenden axialen Seiten Oberflächen (18, 19 bzw. 20, 21) aufweisen, welche
in im Wesentlichen senkrecht (18, 19) oder geneigt (20, 21) zu dessen Drehachse (22)
verlaufenden Ebenen angeordnet sind.
12. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 10, bei welchem die Form von durch die Übergreifungen
gebildeten Eingriffskanten der zwei Teile (5, 7) am Außenumfang bezüglich der gedachten
Umfangslinie (17) treppenförmig, trapezförmig, sägezahnartig, wellenförmig oder spitzzahnförmig
oder eine Kombination davon ist.
13. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, bei welchem der Schleifscheiben-artige
Körper zumindest an einer seiner äußeren Seitenflächen (9, 10) eine Schleiffläche
aufweist.
14. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei welchem der Schleifscheiben-artige
Körper eine aus zwei umfangsmäßig geteilten scheibenartigen Hälften bestehende Schleifscheibe
ausbildet, welche an beiden Seitenbereichen Schleifbereiche (6C, 6D) aufweist, mit
welchen ein gewünschtes zu schleifendes Breitenmaß in einem Einstech-Schleifvorgang
schleifbar ist.
15. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei welchem dessen Teile (5,
6) so ausgebildet sind, dass bei jeder einstellbaren Schleifbreite beim Schleifen
Schleifmittel in jeden Bereich der Breite des zu schleifenden Schleifbereiches gelangt.
16. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
(11, 23) mechanisch manuell betätigbar sind.
17. Schleifwerkzeug (1) nach Anspruch 2 oder 3, bei welchem die Einstell-/Verstell-Einheiten
automatisch betätigbar sind.
18. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dessen eingestellte Breite
über eine Skala (11) ablesbar bzw. einstellbar ist.
19. Schleifwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, bei welchem zwischen den Teilen
(5, 7) in jeder Breiteneinstellung Zwischenräume (25) ausgebildet sind, über welche
Kühlmittel (26) bis unmittelbar in die Schleiffläche (6) führbar ist.