[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener
Materialstreifen, insbesondere innerhalb einer Vorrichtung zum Verbinden einer von
einer ersten Bobine ablaufenden Materialbahn mit einer von einer zweiten Bobine zulaufenden
Materialbahn, umfassend ein rotierend antreibbares Wickelelement mit einer Aufnahme
für die Materialbahnen bzw. nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen.
Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung
vorgesehener Materialstreifen, die insbesondere beim Verbinden einer von einer ersten
Bobine ablaufenden Materialbahn mit einer von einer zweiten Bobine zulaufenden Materialbahn
anfallen, umfassend die Schritte:
Hindurchführen der Materialbahn bzw. des Materialstreifens durch eine Aufnahme eines
ruhenden Wickelelementes während des Verbindungsvorgangs der Materialbahnen, kurz
vor Beendigung oder mit Beendigung oder kurz nach Beendigung des Verbindungsvorgangs
Aufwickeln des nicht zur Verarbeitung vorgesehenen Materialstreifens durch Drehen
des Wickelelementes.
[0002] Vorrichtungen der genannten Art kommen insbesondere in Vorrichtungen zum Wechseln
von Bobinen vor, die eine Aufnahme für eine erste Bobine, eine Aufnahme für eine zweite
Bobine sowie eine Einrichtung zum Verbinden, dem sogenannten Spleißen, einer von der
ersten Bobine ablaufenden Materialbahn mit einer von der zweiten Bobine zulaufenden
Materialbahn umfaßt. Solche Vorrichtungen sind zum z.B. Bestandteil von Produktionsmaschinen
in der Zigarettenindustrie, wobei in diesen Vorrichtungen Materialbahnen aus Zigarettenpapier,
Filterpapier oder dergleichen, die auf den Bobinen aufgewickelt sind, automatisiert
miteinander verbunden werden. Dabei befindet sch das Wickelelement im Bereich der
Materialbahn, die quasi in das Wickelelement eingefädelt ist, und zwar in eine Aufnahme
für Materialbahnen bzw. nicht zur Verarbeitung vorgesehene Materialstreifen. Durch
diese Aufnahme ist die Materialbahn bzw. der Materialstreifen hindurchgeführt. Zum
Aufwickeln wird das Wickelelement nach dem Verbinden in Rotation versetzt. Zusätzlich
kann das Wickelelement eine Trennfunktion aufweisen, nämlich zum Trennen des nicht
zur Verarbeitung vorgesehenen Materialstreifens von der Materialbahn, wenn die Wickelfunktion
kurz vor oder kurz nach dem Verbinden erfolgt.
[0003] Die bekannten Vorrichtungen und Verfahren weisen jedoch den Nachteil auf, das die
Materialbahn bzw. der Materialstreifen aus der Aufnahme rutschen kann, so daß ein
Aufwickeln nicht mehr möglich ist. Insbesondere kurz vor, während oder kurz nach dem
Verbinden der beiden Materialstreifen ist die Gefahr des Ausfädelns aus der Aufnahme
besonders groß, da hier Materialspannungen auftreten.
[0004] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine kompakte Vorrichtung zu schaffen,
die ein sicheres Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen gewährleistet.
Des weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, das ein sicheres
Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß im Bereich der Aufnahme für den aufzuwickelnden Materialstreifen ein Element zum
Halten des Materialstreifens angeordnet ist. Dadurch wird auf besonders effektive
Weise der Materialstreifen in der Aufnahme gehalten, so daß trotz der durch das Verbinden
auf den Materialstreifen wirkenden Belastungen ein Aufwickeln und damit Aufnehmen
der Materialstreifen gewährleistet ist.
[0006] Bevorzugt ist die Aufnahme ein radial zur bzw. in der Stirnfläche des Wickelelementes
verlaufender, durchgängiger Schlitz, wodurch ein ungehindertes Hindurchführen der
Materialbahn bzw. des Materialstreifens im Wickelelement gewährleistet ist.
[0007] Vorteilhafterweise ist das Element zum Halten der Materialbahn als Schwenkhebel ausgebildet.
Der Schwenkhebel ermöglicht ein sicheres Fixieren der Materialbahn bzw. des Materialstreifens
innerhalb der Aufnahme, so daß das Aufwickeln der ablaufenden Materialbahn nach dem
Verbinden der ablaufenden und zulaufenden Materialbahnen gewährleistet ist. Durch
die Massenträgheit des Schwenkhebels läuft der Schwenkhebel der Rotation des Wickelelementes
hinterher und klemmt die Materialbahn bzw. den Materialstreifen dadurch ein. Mit anderen
Worten bleibt der Schwenkhebel noch für einen Moment stehen, während das Wickelelement
bereits rotiert, so daß der Schwenkhebel mit seinem freien Ende an die Wandung, nämlich
eine Innenfläche Als Anschlagfläche des Schlitzes schlägt, die ihm gegenüberliegt
und von der er durch den durch den Schlitz hindurchlaufenden Materialstreifen getrennt
ist, so daß eine Fixierung des Materialstreifens erfolgt.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Schwenkhebel ein Pendel, der innerhalb
des Schlitzes angeordnet ist. Mit dieser sehr kompakten Ausführungsform ist ein Halten
bzw. Fangen der Materialbahn bzw. des von der Materialbahn abzutrennenden bzw. abgetrennten
Materialstreifens, der nicht zur Verarbeitung vorgesehen und daher aufgewickelt und
entsorgt werden soll, unabhängig vom Material und vom Format der Materialbahn/des
Materialstreifens sowie unabhängig von der Bahn- oder Fördergeschwindigkeit sicher
realisiert.
[0009] Des weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten
dadurch gelöst, daß der Materialstreifen in der Aufnahme mindestens während des Beginns
der Drehung des Wickelelementes aktiv gehalten bzw. gefangen wird. Dadurch ist sichergestellt,
daß der Materialstreifen in der Aufnahme gefangen und gehalten ist, so daß gerade
zu Beginn des Wickelvorgangs eine Herausrutschen des Materialstreifens verhindert
wird.
[0010] Weitere vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung. Besonders bevorzugte Ausführungsformen sowie
das Verfahren werden anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Verbinden von Materialbahnen mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener
Materialstreifen, in einem Zustand vor dem eigentlichen Verbindungsvorgang,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 1 nach dem eigentlichen
Verbindungsvorgang,
- Fig. 3a bis 3c
- eine vergrößerte Detaildarstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufwickeln
nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen in unterschiedlichen Positionen,
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Mitteln zum Erzeugen von Druckluft und Vakuum,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einem Mittel zum Erzeugen von Druckluft, in einem Zustand vor dem
eigentlichen Verbindungsvorgang, und
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung gemäß Figur 5 nach dem eigentlichen
Verbindungsvorgang.
[0011] Die gezeigten Vorrichtungen dienen zum Aufnehmen und Entsorgen nicht zur Verarbeitung
vorgesehener Materialstreifen, die durch die Vorrichtung gesammelt, verdichtet und
dann in einen Aufnahmebehälter, den sogenannten Schußkasten, gebracht werden.
[0012] In der Figur 1 ist zum besseren Verständnis der Erfindung sowie zur Erläuterung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener
Materialstreifen eine Vorrichtung 11 zum Verbinden einer von einer ersten Bobine 12
ablaufenden Materialbahn 13 mit einer von einer zweiten Bobine 14 zulaufenden Materialbahn
15 gezeigt. Die von der nahezu abgewickelten Bobine 12 ablaufende Materialbahn 13
wird im Bereich einer Verbindungsstation 16 durch Prägen, Rändeln, Kleben oder dergleichen
mit der zulaufenden Materialbahn 15 der neuen, vollen Bobine 14 verbunden. Die Materialbahnen
13 und 15 sind über mehrere Rollen 17 geführt und/oder gespannt. Nach dem Verbinden
der Materialbahnen 13 und 15 ist ein Restmaterial, nämlich ein als Nachspann bezeichneter
Materialstreifen 29 noch auf der alten Bobine 12 aufgewickelt (siehe z.B. Figur 2).
[0013] Die Vorrichtung 10 dient zum komprimierten Aufnehmen und Entsorgen des Materialstreifens
29 und weist hierzu ein Wickelelement 18 auf, das rotierend antreibbar ist. Das Wickelelement
18 ist im Bereich der Materialbahn 13 angeordnet und verfügt über eine Aufnahme 19
für die Materialbahn 13 bzw. den Materialstreifen 29. Die Materialbahn 13 bzw. der
Materialstreifen 29 ist quasi in die als Schlitz ausgebildete Aufnahme 19 eingefädelt.
Der Schlitz verläuft radial durch das Wickelelement 18, das als Rotationskörper, wie
z.B. Trommel, Walze oder dergleichen ausgebildet sein kann. In nicht gezeigten Ausführungsformen
kann der Schlitz auch außermittig ausgebildet sein. Auch eine Ausbildung des Wickelelementes
18 als sogenannter "Fingerteller", bei dem mindestens zwei stabförmige Elemente als
Finger sich senkrecht von einer Grundplatte derart erstrecken, daß zwischen den beiden
Fingern ein Schlitz gebildet ist, ist möglich.
[0014] In Ruhestellung bzw. Ausgangsposition des Wickelelementes 18 ist der Schlitz in Förderrichtung
(Pfeil 22) der Materialbahn 13 ausgerichtet, so daß die Materialbahn 13 belastungsfrei
und hinderungsfrei durch das Wickelelement 18 hindurchgeführt ist (siehe z.B. Figur
1). Zum Aufwickeln des nach dem Verbinden losen Materialstreifens 29 ist das Wickelelement
18 rotierend in diesem Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn angetrieben, so daß durch
kontinuierliches Drehen das Restmaterial von der nahezu vollständig abgewickelten
Bobine 12 gesammelt und dabei gleichzeitig komprimiert wird. Durch die Rotation wird
der Materialstreifen 29 auch gleichzeitig in dem Wickelelement 18 gefangen. Damit
ist gemeint, daß der Materialstreifen 29 direkt nach dem Verbinden der Materialbahnen
13 und 15 am Zurückschnellen gehindert ist. Das Fangen wird bereits durch eine Drehung
von ca. 90° bis etwa 270° bis zur Selbsthemmung des Materialstreifens 29 erreicht.
[0015] Wie das Halten bzw. Fangen des Materialstreifens 29 in dem Wickelelement 18 konstruktiv
realisiert ist, geht aus der Figurenfolge 3a bis 3c hervor. In den Figuren 3a bis
3c ist das Wickelelement 18 vergrößert dargestellt. Grundsätzlich ist der durchgängige
Schlitz als Aufnahme 19 so breit ausgebildet, daß neben der Materialbahn 13 bzw. neben
dem Materialstreifen 29 noch ein weiteres Element 20 zum Halten der Materialbahn 13
an dem bzw. in dem Wickelelement 18 anzuordnen ist. Vorzugsweise ist das Element 20
aber in einem oder hinter einem Vorsprung 21 angeordnet. Der Vorsprung 21 ist durch
einen Absatz in der Aufnahme 19 gebildet und derart ausgebildet, daß sich der Schlitz
vom Einlauf der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens 29 zum Auslauf aus dem
Schlitz in Förderrichtung (siehe Pfeil 22 in Figur 3a) hin stufenartig aufweitet.
Der Schlitz kann jedoch auch jede andere Form und Gestalt aufweisen.
[0016] Das Element 20 zum Halten bzw. Fangen der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens
29 ist als pendelartiger Schwenkhebel 23, nämlich als Pendel ausgebildet. Das Pendel
bzw. der Schwenkhebel 23 ist um einen Drehpunkt 24 schwenkbar, wobei der Drehpunkt
24 neben der Materialbahn 13 bzw. dem Materialstreifen 29, also außerhalb des Förderweges
der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens 29 angeordnet ist. Mit dem Pendel ist
die Materialbahn 13 bzw. der Materialstreifen 29 gegen eine Innenfläche 25 des Schlitzes
drückbar, wobei die Innenfläche 25 stets auf der dem Drehpunkt 24 gegenüberliegenden
Seite der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens 29 angeordnet ist. Die Positionen
des Drehpunktes 24 und der Innenfläche 25 hängen demnach von der Drehrichtung des
Wickelelementes 18 ab. Das bedeutet, daß der Schwenkhebel 23 den Materialstreifen
29 aufgrund der Massenträgheit des Schwenkhebels 23 an der Innenfläche 25 des Schlitzes
fixiert, wodurch das Herausrutschen/Durchrutschen der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens
29 aus der Aufnahme 19 verhindert wird.
[0017] Um eine für die sichere Klemmung des Materialstreifens 29 ausreichende Massenträgheit
zu erreichen, sind der Schwenkhebel 23 selbst bzw. Teile davon aus einem Material
mit hohem Gewicht, vorzugsweise Metall, ausgebildet. Insbesondere ist das dem Drehpunkt
24 gegenüberliegende Ende des Schwenkhebels 23 mit einem Gewicht versehen. In der
gezeigten Ausführungsform ist das Gewicht ein Metallkörper 26, der zur Erhöhung des
Reibkoeffizienten mit einem Gummiüberzug oder dergleichen überzogen ist. Jede andere
Art der Ausbildung des Schwenkhebels 23 unter Verwendung üblicher Materialien ist
jedoch ebenso möglich.
[0018] Das Element 20 zum Halten bzw. Fangen der Materialbahn 13 bzw. des Materialstreifens
29 im Wickelelement 18 kann jedoch auch anders ausgebildet sein. Alternativ oder kumulativ
ist im Bereich des Wickelelementes 18 ein Mittel 27 zur Erzeugung bzw. zum Aufbringen
von Druckluft vorgesehen. Das Mittel 27 kann z.B. eine Düse sein, die an eine (nicht
dargestellte) Druckluftleitung angeschlossen ist. Das Mittel 27 ist in Förderrichtung
der Materialbahn 13 hinter dem Wickelelement 18 angeordnet. Auf der dem Mittel 27
gegenüberliegenden Seite der Materialbahn 13 ist ein Mittel 28 zur Erzeugung von Vakuum
angeordnet. Das Mittel 28 kann aus mehreren Einzelelementen gebildet sein. Durch die
Druckluft einerseits und das Vakuum andererseits kann die Materialbahn 13 bzw. der
Materialstreifen 29 an unterschiedlichen Positionen gehalten werden, so daß nach dem
Verbinden der Materialbahnen 13, 15 ein Aufwickeln des nunmehr losen Endes der Materialbahn
13, nämlich des Materialstreifens 29 auf das Wickelelement 18 möglich ist. Alternativ
kann auch ausschließlich das Mittel 27 oder 28 vorgesehen sein. Die Mittel 27 und
28 sind justierbar ausgebildet, so daß eine Einstellung der Druckluft und/oder des
Vakuums in Abhängigkeit der Materialeigenschaften und der Breite der Materialbahn
13 sowie der Fördergeschwindigkeit der Materialbahn 13 erfolgen kann.
[0019] In der in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsform der Vorrichtung 10 ist ausschließlich
das Mittel 27 zur Erzeugung von Druckluft vorgesehen. Durch Beaufschlagung der Materialbahn
13 bzw. des Materialstreifens 29 mit Druckluft ist der Materialstreifen 29 an einer
Innenfläche der Aufnahme 19 des Wickelelementes 18 fixierbar. Das Mittel 27 ist dazu
in der bereits beschriebenen Weise einstellbar.
[0020] Die Vorrichtungen 10 in den Figuren 4 bis 6 können optional auch zusätzlich mit dem
Schwenkhebel 23 ausgestattet sein. Auch sind andere übliche Elemente zum Fixieren
von Materialbahnen durch Klemmen, Spannen, Halten oder dergleichen einsetzbar. Hier
kommen insbesondere Kugeln, Zylinder oder andere Elemente in Frage, die bewegbar in
einer Führung, Nut oder dergleichen des Wickelelementes 18 angeordnet sind und aufgrund
der Masseträgheit bei Bewegungsstart mindestens teilweise aus der Führung herausgleiten,
so daß eine Klemmung der Materialbahn 13, 15 zwischen dem Element und der gegenüberliegenden
Innenfläche 25 des Schlitzes, die als Anschlagfläche dient, erreicht wird.
[0021] Das Verfahren zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen
wird am Beispiel der Vorrichtung 10 anhand der Figuren 1 bis 3c im folgenden beschrieben:
Sobald die alte Bobine 12 nahezu abgewickelt, also fast leer ist, muß die ablaufende
Materialbahn13 der alten Bobine 12 mit der zulaufenden Materialbahn 15 der neuen,
noch vollen Bobine 14 verbunden werden. Bei diesem Verbindungsvorgang, der auch als
Spleißung bezeichnet und üblicherweise durch Prägen, Kleben oder Rändeln durchgeführt
wird, fallen insbesondere bei der alten Bobine 12 nicht zur Weiterverarbeitung vorgesehene
Materialstreifen 29 an. Dieser auf einem Kern der Bobine 12 verbleibende Materialstreifen
29 wird auch Nachspann genannt und muß aufgenommen und entsorgt werden.
[0022] Noch unmittelbar vor dem Verbinden der Materialbahnen 13 und 15 läuft die Materialbahn
13 durch das noch feststehende Wickelelement 18, indem es durch den Schlitz hindurchgeführt
ist. Während des Verbindens bzw. kurz nach dem Verbinden wird das Wickelelement 18
im Uhrzeigersinn gedreht bzw. in Rotation versetzt. Der Schwenkhebel 23 erfährt von
der Drehung des Wickelelementes 18 aufgrund seiner Massenträgheit erst verzögert,
nämlich erst, nachdem die Materialbahn 13 bzw. der Materialstreifen 29 zwischen dem
Schwenkhebel 23 und der Innenfläche 25 der Aufnahme 19 eingeklemmt ist. Der Materialstreifen
29 ist also in dem Wickelelement 18 gefangen und sicher fixiert. Durch weiteres Drehen
des Wickelelementes 18 ist nun die sichere und vollständige Aufnahme bzw. Aufwicklung
des Materialstreifens 29 möglich.
[0023] Der nach dem Abtrennen von der Materialbahn 13 sonst lose flatternde Materialstreifen
29 kann auch durch Vakuum angesaugt und dadurch gefangen werden. Ergänzend oder alternativ
kann auch Druckluft auf den Materialstreifen 29 geblasen werden, so daß der Materialstreifen
29 an eine oder um eine Fläche, z.B. eine Innenfläche der Aufnahme 19, gedrückt wird.
Das Fangen bzw. Halten des Materialstreifens 29 durch Vakuum und Druckluft kann auch
zusätzlich zum Schwenkhebel 23 ausgerührt werden.
[0024] Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Vorrichtung 10 besteht darin, daß nach vollständigem
Aufwickeln des Restmaterials ein problemloses Entnehmen dieses möglich ist, da der
Schwenkhebel 23 oder entsprechende Elemente in der jeweiligen Ruheposition, also bezogen
auf den Schwenkhebel 23 frei nach unten hängend, den vormals eingeklemmten Materialstreifen
vollkommen freigibt.
1. Vorrichtung zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen (29),
insbesondere innerhalb einer Vorrichtung (11) zum Verbinden einer von einer ersten
Bobine (12) ablaufenden Materialbahn (13) mit einer von einer zweiten Bobine (14)
zulaufenden Materialbahn (15), umfassend ein rotierend antreibbares Wickelelement
(18) mit einer Aufnahme (19) für Materialbahnen (13, 15) bzw. nicht zur Verarbeitung
vorgesehener Materialstreifen (29), dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Aufnahme (19) ein Element (20) zum Halten bzw. Fangen des Materialstreifens
(29) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelelement (18) im Bereich der ablaufenden Materialbahn (13) angeordnet und
aus einem Rotationskörper, wie z.B. einer Walze, einer Trommel oder dergleichen gebildet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (19) ein radial zur Stirnfläche des Wickelelementes (18) verlaufender,
durchgängiger Schlitz ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) zum Halten bzw. Fangen innerhalb des Schlitzes angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) ein Masseträgerkörper ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) ein geführter Körper ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) eine geführte Kugel ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) ein geführter Zylinder ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung eine Kulissenführung ist, die nach Art einer Sekante ausgerichtet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) ein Schwenkhebel (23) ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkhebel (23) ein Pendel ist, das im Bereich eines Vorsprungs (21) innerhalb
des Schlitzes angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Pendel bzw. der Drehpunkt (24) des Pendels in Ruheposition des Wickelelementes
(18) außerhalb des Förderweges der Materialbahn (13) liegt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Position des Drehpunktes (24) von der Drehrichtung des Wickelelementes (18) abhängt,
wobei die Materialbahn (13) bzw. der Materialstreifen (29) stets zwischen Drehpunkt
(24) und einer Innenfläche (25) des Schlitzes als Anschlagfläche liegt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) zum Halten bzw. Fangen ein Mittel (27) zur Beaufschlagung des Materialstreifens
(29) mit Druckluft umfaßt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (27) derart im Bereich des Schlitzes angeordnet ist, daß der Materialstreifen
(29) durch die Druckluft gegen oder um eine Fläche im Bereich des Schlitzes drückbar
ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (27) in Förderrichtung (Pfeil 22) der Materialbahn (13) hinter dem Wickelelement
(18) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Element (20) zum Halten bzw. Fangen ein Mittel (28) zur Bildung von Vakuum umfaßt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel (28) mehrere Einzelelemente zur Bildung von Vakuum aufweist, die an unterschiedlichen
Positionen im Bereich der Materialbahn (13) bzw. des Materialstreifens (29) in Förderrichtung
desselben hinter dem Wickelelement (18) angeordnet sind, so daß der Materialstreifen
(29) ansaugbar ist.
19. Verfahren zum Aufwickeln nicht zur Verarbeitung vorgesehener Materialstreifen (29),
die insbesondere beim Verbinden einer von einer ersten Bobine (12) ablaufenden Materialbahn
(13) mit einer von einer zweiten Bobine (14) zulaufenden Materialbahn (15) anfallen,
umfassend die Schritte:
- Hindurchführen der Materialbahn (13, 15) bzw. des Materialstreifens (29) durch eine
Aufnahme (19) eines ruhenden Wickelelementes (18) während des Verbindungsvorgangs
der Materialbahnen (13, 15),
- kurz vor Beendigung oder mit Beendigung oder kurz nach Beendigung des Verbindungsvorgangs
Aufwickeln des Materialstreifens durch Drehen des Wickelelementes (18),
gekennzeichnet durch die Schritte:
- aktives Halten bzw. Fangen des Materialstreifens (29) in der Aufnahme mindestens
während des Beginns der Drehung des Wickelelementes (18).
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (29) durch einen masseträgen Schwenkhebel (23) oder dergleichen
eingeklemmt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (29) durch Druckluft an eine oder um eine Fläche im Bereich
der Aufnahme (19) gedrückt und damit gehalten bzw. gefangen wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 19 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Materialstreifen (29) durch Vakuum im Bereich der Aufnahme (19) angesaugt und
damit gehalten bzw. gefangen wird.