[0001] Die Erfindung betrifft eine Weiche für eine in ihrer Transportrichtung in mehrere
Teil-Bahnen aufzuteilende Bahn, insbesondere eine Wellpappe-Bahn.
[0002] Derartige Weichen weisen quer zur Transportrichtung mehrere Weichen-Elemente auf,
die nebeneinander und unterhalb der Bahn angeordnet sind und die einzeln mindestens
in eine obere Weichen-Stellung und eine untere Weichen-Stellung bewegbar sind. Zur
Durchführung dieser Bewegungen sind Verstell-Antriebe vorgesehen, die die einzelnen
Weichen-Elemente zwischen ihren Weichen-Stellungen bewegen. Derartige Weichen werden
in Anlagen zur Bearbeitung, und zwar insbesondere zum Aufteilen von Bahnen, insbesondere
Wellpappe-Bahnen, angeordnet, wobei die Teil-Bahnen, bei denen es sich meistens um
zwei Teil-Bahnen handelt, einer Querschneide-Einrichtung zugeführt werden, in denen
die einzelnen Teil-Bahnen in einzelne Bahnabschnitte, sogenannte Nutzen, zerschnitten
und einer Ablage zugeführt werden. Die einzelnen Querschneider einer solchen Querschneide-Einrichtung
sind übereinander angeordnet. Während eines ununterbrochenen Transportes der Teil-Bahnen
befinden sich die einer oberen Teil-Bahn zugeordneten Weichen-Elemente in ihrer oberen
Weichen-Stellung, während die einer unteren Teil-Bahn zugeordneten Weichen-Elemente
sich in ihrer unteren Weichen-Stellung befinden. Bei einem Format-Wechsel, das heißt
bei einer Änderung der Breite der Teil-Bahnen, wird die Bahn insgesamt quer durchgeschnitten
und die voreilenden Teil-Bahnen beschleunigt abgezogen. Hierdurch entsteht eine Lücke
zwischen den voreilenden Teil-Bahnen und den nacheilenden Teil-Bahnen. Während sich
die Lücke zwischen diesen Teil-Bahnen im Bereich der Weiche befindet, werden die Weichen-Elemente
derart verstellt, dass sie über ihre Breite den nacheilenden Teil-Bahnen richtig zugeordnet
sind. Um insbesondere die Teil-Bahnen auf den Weichen-Elementen zu halten, ist es
hierbei bekannt, über die volle Breite der Bahn ein Rohr mit zahlreichen nach unten
gerichteten Austrittsöffnungen vorzusehen, durch das Druckluft geblasen wird. Insbesondere
wenn die nacheilenden Teil-Bahnen in die Weiche einlaufen, treten große Luftverwirbelungen
auf, die dazu führen können, dass die Teil-Bahnen nicht ordnungsgemäß auf ihrem Weg
zu den Querschneidem der Querschneide-Einrichtung eingeführt werden. Insbesondere
hat sich gezeigt, dass von der unteren Teil-Bahn ein Luftstrom reflektiert wird, der
die obere Teil-Bahn von den Weichen-Elementen abhebt und aufsteigen lässt. Je höher
die Bahngeschwindigkeiten werden, umso größer wird dieses Problem. Derartige Bahngeschwindigkeiten
können über 300 m/min betragen.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Weiche der gattungsgemäßen Art
so auszugestalten, dass bei einem Formatwechsel eine sichere Führung der nacheilenden
Teil-Bahnen gewährleistet ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Der
Kern der Erfindung liegt darin, dass über die Breite einer Bahn mehrere einzeln ansteuerbare
Druckluft-Düsen vorgesehen sind, so dass die Teil-Bahnen sicher auf den sie führenden
Weichen-Elementen gehalten werden, und zwar insbesondere unmittelbar nach einem Format-Wechsel.
Das Ansteuern der Druckluft-Düsen kann in geeigneter Weise erfolgen, beispielsweise
kann die Beaufschlagung der dem Längsschnitt zwischen den nacheilenden Teil-Bahnen
unmittelbar benachbarten Druckluft-Düsen unterbleiben, um Druckluftverwirbelungen
auszuschließen. Das erfindungsgemäße Ziel lässt sich in besonders vorteilhafter Weise
durch die weitere Ausgestaltung nach Anspruch 2 erreichen. Weiterhin ist es von Vorteil,
wenn nach Anspruch 3 eine oder mehrere Druckluft-Düsen oberhalb jedes Weichen-Elementes
angeordnet sind.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 4 und 5.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung lässt sich nicht nur mit Vorteil dort einsetzen, wo bei
einem Format-Wechsel die Bahn vollständig durchgeschnitten und die voreilenden Teil-Bahnen
beschleunigt abgezogen werden, sondern auch bei einem sogenannten spaltfreien Format-Wechsel,
wenn lediglich Teil-Querschnitte angebracht werden.
[0007] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Teils einer Wellpappe-Anlage mit einer Weiche nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Anlage gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen Teilausschnitt aus Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
[0008] Der in der Zeichnung dargestellte Teil einer Wellpappe-Anlage weist - in Transportrichtung
1 einer Wellpappe-Bahn 2 gesehen - hintereinander einen Kurzquerschneider 3, eine
Rill-Einrichtung 4, eine Längs-Schneid-Einrichtung 5, eine Weiche 6 und eine Duplex-Querschneid-Einrichtung
7 auf. Zwischen der Einrichtung 5 und der Weiche 6 ist ein Überführungs-Tisch 8 vorgesehen.
Zwischen der Weiche 6 und der Duplex-Querschneid-Einrichtung 7 sind übereinander zwei
Tische vorgesehen. Es handelt sich um einen oberen Tisch 9, der zum oberen Querschneider
10 der Duplex-Querschneid-Einrichtuhg 7 führt und einen unteren Tisch 11, der zum
unteren Querschneider 12 der Duplex-Querschneid-Einrichtung 7 führt. In der Weiche
6 sind die eigentlichen Weichen-Elemente 13 nach Art sogenannter Paddel ausgeführt.
Diese Weichen-Elemente 13 bestehen aus nebeneinander und parallel zueinander angeordneten
Leisten mit einer Breite von beispielsweise etwa 10 cm quer zur Transportrichtung
1, die um eine gemeinsame Schwenkachse 14 schwenkbar sind, die benachbart zum Tisch
8 gelagert ist. Jedes Weichen-Element 13 ist mittels eines Linearantriebs, beispielsweise
eines pneumatisch beaufschlagbaren Kolben-Zylinder-Antriebs 15, zwischen einer unteren
und einer oberen Position verschwenkbar, die in den Fig. 1 und 3 angedeutet ist. In
der oberen Position fluchten die entsprechend hochgeschwenkten Weichen-Elemente 13
mit dem oberen Tisch 9, während in der unteren Position die entsprechenden Weichen-Elemente
13 mit dem unteren Tisch 11 fluchten.
[0009] Soweit dieser Anlagen-Teil bisher beschrieben worden ist, ist er allgemein bekannt
und in der Praxis verbreitet.
[0010] Über jedem Weichen-Element 13 ist eine Druckluft-Düse 16 angeordnet, die im Wesentlichen
senkrecht von oben auf das Weichen-Element 13 gerichtet ist. Die Düsen 16 sind jeweils
- bezogen auf eine Richtung quer zur Transportrichtung 1 - mittig über den Weichen-Elementen
13 angeordnet. Sie befinden sich weiterhin in der Nähe der den Tischen 9, 11 zugewandten
freien Enden 17 der Weichen-Elemente 13.
[0011] Jede Düse 16 ist über eine eigene Versorgungs-Leitung 18 von einer Ventil-Einheit
19 mit Druckluft beaufschlagbar. Diese Ventil-Einheit 19 wird wiederum von einer zentralen
Druckluft-Quelle 20 und einem der Konstanthaltung des Luftdruckes dienenden Druck-Luft-Speicher
21 mit Druckluft versorgt. Die Ansteuerung der Ventil-Einheit 19 erfolgt von einer
zentralen Steuer-Einheit 22, über die auch die Ansteuerung der Antriebe 15 erfolgt.
Diesen ist ebenfalls eine zentrale Ventil-Einheit 23 vorgeordnet, die von der Druckluft-Quelle
20 aus versorgt wird.
[0012] Die Arbeitsweise ist wie folgt:
[0013] In Transportrichtung 1 vorlaufend befindet sich eine Bahn 2a auf dem oberen Tisch
9, die in den oberen Querschneider 10 einläuft und dort in einzelne Abschnitte zerteilt
und einer nicht dargestellten Ablage zugeführt wird. Eine weitere Teil-Bahn 2b befindet
sich auf dem unteren Tisch 11 und läuft in den unteren Querschneider 12 der Duplex-Querschneid-Einrichtung
7 ein und wird dort in gleicher Weise in Abschnitte geschnitten und einer Ablage zugeführt.
Die beiden Teil-Bahnen 2a und 2b waren zuvor in der Längs-Schneid-Einrichtung 5 durch
einen Längsschnitt aus der Bahn 2 gebildet worden.
[0014] Bei dem in der Zeichnung angedeuteten Format-Wechsel ist die Bahn insgesamt durch
einen mit 24 bezeichneten Quer-Schnitt quer durchtrennt worden. Die voreilenden Teil-Bahnen
2a und 2b werden in der Duplex-Querschneid-Einrichtung 7 beschleunigt, so dass eine
Lücke 25 zwischen den voreilenden Teil-Bahnen 2a und 2b und den nachfolgenden Teil-Bahnen
2c und 2 d entsteht. Diese sind durch einen Längs-Schnitt 26 an anderer Stelle als
die beiden Teil-Bahnen 2a und 2b unterteilt, wie es bei einem Format-Wechsel üblich
ist.
[0015] Während die Lücke 25 zwischen den Teil-Bahnen 2a, 2b einerseits und 2c, 2d andererseits
sich über der Weiche 6 befindet, werden die Weichen-Elemente 13 durch entsprechende
Beaufschlagung der Antriebe 15 so verschwenkt, dass über die Breite der Teil-Bahn
2c die Weichen-Elemente 13 nach oben geschwenkt sind, so dass diese Teil-Bahn 2c auf
den oberen Tisch 9 geleitet wird, während die sich über die Breite der Teil-Bahn 2d
erstreckenden Weichen-Elemente 13 sich in ihrer unteren Stellung befinden, so dass
die Teil-Bahn 2d auf den unteren Tisch 11 geleitet wird. Dadurch, dass insbesondere
während dieses Format-Wechsels die Druckluft-Düsen 16, die der auf den unteren Tisch
11 zu leitenden Teil-Bahn 2d zugeordnet sind, mit Druckluft beaufschlagt werden, wird
diese Teil-Bahn 2d zuverlässig auf den in ihrer unteren Schwenk-Lage befindlichen
Weichen-Elementen 13 gehalten und durch den Spalt 27 zwischen dem oberen Tisch 9 und
dem unteren Tisch 11 auf den unteren Tisch 11 geleitet. Die der oberen Teil-Bahn 2c
zugeordneten Druckluft-Düsen 16 können gleichermaßen während dieses Format-Wechsels
mit Druckluft beaufschlagt werden, wodurch zuverlässig ein Aufsteigen der auf den
oberen Tisch 9 zu leitenden Teil-Bahn 2c von den Weichen-Elementen 13 vermieden wird.
Es ist auch möglich, eine oder zwei Düsen 16 im Bereich des Längs-Schnittes 26 unbeaufschlagt
zu lassen, um in diesem Grenzbereich zwischen den beiden Teil-Bahnen 2c, 2d Luftverwirbelungen
zu vermeiden.
1. Weiche (6) für eine in ihrer Transportrichtung (1) in mehrere Teil-Bahnen (2a, 2b,
2c, 2d) aufzuteilende Bahn, insbesondere eine Wellpappe-Bahn (2),
- mit mehreren Weichen-Elementen (13),
-- die nebeneinander und unterhalb der Wellpappe-Bahn (2) angeordnet sind und
-- die einzeln mindestens in eine obere Weichen-Stellung und eine untere Weichen-Stellung
bewegbar sind,
- mit jeweils einem an jedem Weichen-Element (13) angreifenden Verstell-Antrieb (15)
zum Bewegen jedes Weichen-Elementes (13) zwischen den Weichen-Stellungen und
- mit mehreren oberhalb der Weichen-Elemente (13) angeordneten, auf die Weichen-Elemente
(13) gerichteten Druckluft-Düsen (16),
-- die einzeln mit Druckluft beaufschlagbar sind.
2. Weiche (6) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckluft-Düsen (16) von einer Ventil-Einheit (19) einzeln mit Druckluft beaufschlagbar
sind, die von einer Steuer-Einheit (22) ansteuerbar ist.
3. Weiche (6) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass oberhalb jedes Weichen-Elementes (13) mindestens eine Druckluft-Düse (16) angeordnet
ist.
4. Weiche (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Druckluft-Düse (16) mittig über einem Weichen-Element (13) angeordnet ist.
5. Weiche (6) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass jede Druckluft-Düse (16) nahe über einem Weichen-Element (13) in dessen oberer Weichen-Stellung
angeordnet ist.