[0001] Die Erfindung betrifft ein kippbares metallurgisches Gefäß, mit einem das metallurgische
Gefäß im Abstand zumindest teilweise umgebenden Tragring, wobei am metallurgischen
Gefäß befestigte Konsolen am Tragring aufliegen und das metallurgische Gefäß am Tragring
mit Spannvorrichtungen in seiner Lage festgelegt ist.
[0002] Im Speziellen betrifft die Erfindung eine Spannvorrichtung zum Abstützen und Befestigen
eines kippbaren Konverters auf einem ihn im Abstand zumindest teilweise umgebenden
Tragring.
[0003] Derartige metallurgische Gefäße, wie sie vorwiegend in Stahlwerken zur Stahlherstellung
eingesetzt werden, sind Wechselgefäße, die in Zeitabständen ausgetauscht werden müssen,
um deren feuerfeste Auskleidung zu erneuern oder sonstige Reparaturen an ihnen vornehmen
zu können.
[0004] Kippbare metallurgische Gefäße, wie Konverter, sind durch die in ihnen behandelte
metallische Schmelze hohen thermischen Belastungen ausgesetzt und geben große Wärmemengen
durch Strahlung an die Umgebung ab. Um die thermische Belastung des Traggerüstes des
metallurgischen Gefäßes gering zu halten, ist das metallurgische Gefäß daher üblicherweise
in einem Tragring angeordnet, der entweder als geschlossene ringförmige oder offene
hufeisenförmige Rahmenkonstruktion ausgestaltet ist. Der Tragring ist um eine horizontale
Achse schwenkbar und weist Tragzapfen auf, die in einem Traggerüst gelagert sind.
Das metallurgische Gefäß kann in diesem Tragring entweder hängend oder auf ihm aufliegend
oder auf ihm abgestützt angeordnet sein. Derartige mögliche Ausführungsvarianten sind
in der EP-B 0 029 878 beschrieben, wobei eine kraftschlüssige Verbindung zwischen
Tragpratzen am metallurgischen Gefäß und Traglaschen am Tragring von Klappschrauben
aufrecht erhalten wird. Mit den vorgespannten Klappschrauben wird eine Seitwärtsbewegung
des metallurgischen Gefäßen auch in einer Kippstellung des metallurgischen Gefäßes
sicher vermieden. Für das manuelle Lösen der Klappschrauben benötigt man jedoch nicht
nur einen erheblichen Zeitaufwand, diese Arbeiten sind durch die Hitzeeinwirkung,
die Staubentwicklung, die Absturzgefahr und die beengten Platzverhältnisse in diesem
Bereich für das Betriebspersonal auch äußerst beschwerlich und können nur mit großem
Sicherheitsaufwand durchgeführt werden.
[0005] Aus der DE-B 28 03 457 ist ein Wechsel konverter bekannt, der in einem Tragring hängend
angeordnet ist und in dieser Position von mehreren am Tragring verteilten Zugelementen
gehalten wird, die von quer zu ihrer Längsrichtung leicht auslenkbaren Stangen oder
Bündeln von Einzeldrähten gebildet sind. An einem Ende der Zugelemente sind Spannmuttern
auf Gewindeabschnitten aufgeschraubt. Vor dem Festziehen der Spannmuttern wird eine
von einer Kolben-Zylinder-Einheit gebildete Spannvorrichtung aktiviert und eine Zugkraft
in Längsrichtung der Zugelemente erzeugt, die in Summe über alle Zugelemente mindestens
der Last des mit Schmelze beladenen Wechsel konverters entspricht. Unter dieser Vorspannung
können die Spannmuttern relativ leicht angezogen werden, wobei nach Entlastung der
Spannvorrichtung die eingestellte Zugkraft in den Zugelementen erhalten bleibt. Auch
durch diese Lösung werden die Nachteile der manuellen Betätigung der Schraubverbindung
nicht vermieden.
[0006] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt
sich die Aufgabe ein kippbares metallurgisches Gefäß zu schaffen, bei dem die Herstellung
einer gesicherten Verbindung oder das Öffnen dieser gesicherten Verbindung zwischen
dem metallurgischen Gefäß und dem Tragring ohne manuellen Eingriff eines Monteurs
sichergestellt werden kann. Insbesondere soll ein unbeabsichtigtes Lösen der Verriegelung
des metallurgischen Gefäßes am Tragring mit Sicherheit ausgeschlossen sein.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das metallurgischen Gefäß
am Tragring mit durch Hydraulikelemente betätigbare Spannvorrichtungen lösbar fixiert
ist und jede hydraulisch betätigbare Spannvorrichtung ein selbsthemmendes Klemmelement
umfasst.
[0008] Diese Anordnung stellt ein stahlwerksgerechtes System mit einfachsten Elementen am
metallurgischen Gefäß und am Tragring dar, wodurch eine wesentliche Reduktion der
Zeit zum Öffnen und Schließen der Aufhängung erreicht wird. Weiters kommt es zu einer
beträchtlichen Reduktion der Gesamtwechselzeit, da das metallurgische Gefäß nicht
mehr abkühlen muss, um für das Betriebspersonal akzeptable Arbeitsbedingungen zu schaffen.
Eine weitere Reduktion der Gesamtwechselzeit ergibt sich dadurch, dass der Abgaskamin
oberhalb des metallurgischen Gefäßes nicht mehr von anhaftenden Bären (Ablagerungen)
gereinigt werden muss, um eine Gefährdung des Betriebspersonals auszuschließen.
[0009] Eine Beschädigung des Hydraulikelementes durch Auswürfe aus dem metallurgischen Gefäß,
beispielsweise insbesondere während der Blasphase in einem stahlerzeugenden Konverter,
oder durch abstürzende Schlacken- und Metallbären vom Konvertermund oder dem Abgaskamin
wird zusätzlich vermieden, wenn zumindest das die Spannvorrichtung betätigende Hydraulikelement
innerhalb oder unterhalb des Tragringes angeordnet ist. In gleicher Weise ist es vorteilhaft,
wenn zusätzlich Teile der Spanneinrichtung selbst in das Innere des Tragringes verlagert
sind oder durch entsprechende Abdeckungen auf dem Tragring geschützt sind. Gleichermaßen
kann eine Beschädigung der Hydraulikelemente vermieden werden, wenn zumindest das
die Spannvorrichtung betätigende Hydraulikelement, vorzugsweise jedoch alle Bauteile
der Spannvorrichtung, die nicht unmittelbar an Teilen des metallurgischen Gefäßes
angreifen, unter einer Abdeckung auf dem Tragring angeordnet ist.
[0010] Zweckmäßig ist die Verbindung zwischen dem metallurgischen Gefäß und dem Tragring
von drei hydraulisch betätigbaren Spannvorrichtungen gebildet, wobei die Auflagepunkte
der drei Spanneinrichtungen zur Erzielung einer gleichmäßigen Belastungsverteilung
weitgehend gleichmäßig am Tragring bzw. dem metallurgischen Gefäß verteilt angeordnet
sind. In ihrem Aufbau sind diese Spanneinrichtungen möglichst identisch ausgebildet.
[0011] Am metallurgischen Gefäß sind Konsolen angeschweißt, denen vom Tragring aufragende
Stützplatten seitlich gegenüber liegen. Diese Stützplatten zentrieren das metallurgische
Gefäß auf dem Tragring in der Montagephase (während der Absenkung des metallurgischen
Gefäßes auf den Tragring) und wirken als zusätzliche seitliche Stützflächen für das
metallurgische Gefäß insbesondere in der gekippten Chargier- und Abstichposition.
Parallel zur Tragringebene wirkende Gewichtskräfte werden von diesen Stützplatten
aufgenommen.
[0012] Nach einer ersten möglichen Ausführungsform umfasst die hydraulisch betätigbare Spannvorrichtung
eine Keilverbindung und das Klemmelement ist von einem Keil gebildet, dessen Keilneigung
eine Selbsthemmung der Spanneinrichtung sicherstellt, wobei der Keil in eine selbsthemmende
Klemmstellung, bei der der Keil eine Verriegelungskonsole durchsetzt, oder in eine
das metallurgische Gefäß freigebende Lösestellung, bei der der Keil die Verriegelungskonsole
freigibt, verlagerbar ausgebildet ist. Durch die gezielte Festlegung des Keilwinkels
ist sowohl zum Herstellen der Klemmverbindung als auch zu deren Lösen eine Aktivierung
der Hydraulikelemente zwingend notwendig.
[0013] Der Keil liegt auf einer Stützplatte am Tragring auf und durchsetzt in der selbsthemmenden
Klemmstellung einen vom Tragring aufragenden Stehbolzen und die am metallurgischen
Gefäß befestigte Verriegelungskonsole, wobei eine Selbsthemmung der Spannvorrichtung
zwischen dem Keil und dem Stehbolzen hergestellt ist. Den den Öffnungswinkel des Keiles
festlegenden geneigten Keilflächen liegen entsprechende Gegenstützflächen in der Durchtrittsöffnung
des Stehbolzens gegenüber.
[0014] Vorzugsweise ist die Verriegelungskonsole am metallurgischen Gefäß befestigt und
der Keil am Tragring abgestützt.
[0015] Die Ausgestaltung der hydraulisch betätigbaren Spannvorrichtung nach der ersten beschriebenen
Ausführungsform ermöglicht die Verwendung der für die Abstützung des metallurgischen
Gefäßes auf dem Tragring vorgesehenen Konsole zusätzlich als Verriegelungskonsole.
[0016] Eine zweite mögliche Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die hydraulisch betätigbare Spannvorrichtung ein von einem Hakenpaar gebildetes Klemmelement
umfasst, welches über ein Gestänge mit dem Hydraulikelement gekoppelt ist und in eine
selbsthemmende Klemmstellung, bei der das Hakenpaar die Verriegelungskonsole hintergreift,
oder in eine das metallurgische Gefäß freigebende Lösestellung, bei der das Hakenpaar
die Verriegelungskonsole freigibt, verlagerbar ausgebildet ist.
[0017] Das Gestänge umfasst einen Kniehebelmechanismus, der in einem Durchschlagpunkt eine
Selbsthemmung auslöst und dessen Verschiebeweg durch einen Anschlag begrenzt ist.
Um unter den hohen, für die gesicherte Aufrechterhaltung der Verspannung notwendigen
Spannkräften den Durchschlagpunkt des Kniehebelgelenkes durchfahren zu können, umfasst
das Gestänge zwei Gestängelaschen, die in ihrer Längserstreckung unter Belastung nachgiebig
ausgebildet sind. Die Gestängelaschen sind dementsprechend federnd ausgeführt.
[0018] Um im laufenden Betrieb auftretende vorwiegend thermisch bedingte Änderungen in der
Geometrie zwischen dem metallurgischen Gefäß und dem Tragring zu kompensieren, ist
das Hakenpaar am Tragring kugelgelenkig gelagert. Die kugelgelenkige Lagerung wird
vorzugsweise durch sphärische Lager erreicht.
[0019] Vorzugsweise ist die Verriegelungskonsole am metallurgischen Gefäß befestigt und
das Hakenpaar am Tragring schwenkbar gelagert.
[0020] Weiters ist zur Kompensation von Wärmedehnungen und um ein sicheres Verriegeln des
metallurgischen Gefäßes am Tragring sicherzustellen vorgesehen, dass an der Verriegelungskonsole
zueinander schräge Kontaktflächen angeordnet sind, denen in der verriegelten Betriebsposition
schräge Stützflächen am Hakenpaar gegenüberliegen.
[0021] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele, wobei auf beiliegende Figuren
Bezug genommen wird, die folgendes zeigen:
- Fig. 1
- einen in einem Tragring abgestützten Konverter in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine hydraulisch betätigte Spannvorrichtung nach einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
- Fig. 3
- eine hydraulisch betätigte Spannvorrichtung nach einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung,
- Fig.4a
- eine hydraulisch betätigte Spannvorrichtung nach der zweiten Ausführungsform in der
Lösestellung,
- Fig.4b
- eine hydraulisch betätigte Spannvorrichtung nach der zweiten Ausführungsform in der
selbsthemmenden Klemmstellung,
- Fig. 5
- ein Längsschnitt durch die federnd ausgebildete Gestängelasche im Kniehebelmechanismus,
- Fig. 6
- einen Tragring mit Spannvorrichtungen nach der zweiten Ausführungsform in einem Schrägriss.
[0022] In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau einer Konverteranlage in einem Stahlwerk
schematisch dargestellt. Der Konverter 1, bestehend aus einem nicht näher dargestellten
Stahlmantel und einer innen anliegenden feuerfesten Ausmauerung, ist in einem Tragring
2 mit geringem Abstand zu diesem positioniert, wodurch die thermische Belastung des
Tragringes durch das heiße Konvertergefäß gering gehalten wird. Der zumeist von einer
hufeisenförmigen Rahmenkonstruktion gebildete Tragring 2 ist über zwei Tragzapfen
3a, 3b in einem Traggerüst 4 drehbar abgestützt und mit einem hier nicht dargestellten
Kippantrieb ausgestattet, wodurch die Einstellung einer vertikalen oder einer geneigten
Betriebsposition des Konverters für das Chargieren von Einsatzstoffen, Blasen des
Rohstahls oder Abstechen des Flüssigstahles ermöglicht wird. An der stählernen Außenhülle
des Konverters sind mehrere Konsolen 5a, 5b angeschweißt, mit denen der Konverter
auf dem Tragring 2 in nicht näher dargestellten Auflagen aufliegt. Gleichermaßen ist
auch eine hängende Anordnung des Konverters im Tragring möglich. Durch entsprechende
Spannvorrichtungen 6a, 6b, die nach dem Stand der Technik vorwiegend von Schraubverbindungen
gebildet sind, werden die Konsolen 5a, 5b und damit der Konverter 1 in seiner vorbestimmten
Lage zum Tragring 2 fixiert und diese Position auch in der gekippten Betriebsposition
des Konverters gehalten.
[0023] In den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen werden für gleiche Bauteile
gleiche Bezugszeichen verwendet.
[0024] Eine erste Ausführungsform einer Konverteraufhängung mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung
6 ist in Fig. 2 in der selbsthemmenden Klemmposition der Spannvorrichtung bzw. verriegelten
Betriebsposition des Konverters am Tragring dargestellt. Eine von mehreren am Gehäuse
des Konverters 1 angeschweißte Verriegelungskonsole 20, die auch einer der Konsolen
5a, 5b nach Fig.1 entsprechen kann, liegt auf einer Stützplatte 7 des Tragringes 2
auf und ist in ihrer horizontalen Ausrichtung durch seitlich neben der Verriegelungskonsole
20 vom Tragring aufragenden seitlichen Stützplatten 8 festgelegt. Diese Stützplatten
8 weisen Zentrierschrägen 9 zum leichteren Einführen der Verriegelungskonsole 20 (Absenken
des Konverters) in den von den Stützplatten 8 gebildeten Zwischenraum beim Zusammenbau
auf. Mittig zwischen den Stützplatten 8 ragt ein Stehbolzen 10 vom Tragring 2 bzw.
der Stützplatte 7 auf, der die Verriegelungskonsole 20 vertikal durchsetzt. Der Stehbolzen
10 seinerseits weist in horizontaler Richtung eine keilförmige Durchtrittsöffnung
11 auf, die sich fluchtend in einer Seitenwand der Verriegelungskonsole 20 und der
Stützplatte 8 fortsetzt und so einen Eintrittskanal für ein von einem Keil 13 gebildetes
Klemmelement 14 schafft. Die schräge Keilfläche 15 liegt an der schrägen Stützfläche
16 in der keilförmigen Durchtrittsöffnung 11 des Stehbolzens 10 an, wobei die schräge
Keilfläche 15 so ausgerichtet ist, dass die Keilneigung eine Selbsthemmungswirkung
der Spannvorrichtung sicherstellt. Zur Betätigung des Keiles 13 ist dieser gelenkig
mit einem Hydraulikelement 17 verbunden, welches in einer Konsole 18 ebenfalls gelenkig
abgestützt ist. Die Konsole 18 liegt ist mit dem Tragring 2 ortsfest verbunden.
[0025] Soweit es die Montagebedingungen zulassen, ist es zweckmäßig, die Spannvorrichtung
in einem insbesondere vor Verschlackung gesicherten Raum unterzubringen. Dies kann
in einfacher Weise durch eine Abdeckung 19 erfolgen, die lediglich den notwendigen
Raum für die Vertikalmanipulation des Konverters freilassen oder durch zumindest teilweise
Verlegung in den hohlen Innenraum des Tragringes.
[0026] Bei einem Konverterwechsel ist es lediglich notwendig, die einzelnen Hydraulikelemente
am Tragring zu aktivieren und die Verspannung zwischen Konverter und Tragring durch
Zurückziehen der Keile zu lösen. Anschließend kann der abgenützte Konverter aus dem
Tragring gehoben und durch einen neu zugestellten Konverter ersetzt werden. Anschließend
werden die Hydraulikelemente wieder aktiviert und die Klemmelemente in die gesichert
verriegelte Betriebsposition gebracht.
[0027] Eine zweite Ausführungsform einer Konverteraufhängung mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung
6 ist in Fig. 3 in der verriegelten Betriebsposition des Konverters am Tragring dargestellt.
Die am Gehäuse des Konverters 1 angeschweißte Konsole 5a liegt auf einer Stützplatte
7 des Tragringes 2 auf und ist in ihrer horizontalen Ausrichtung durch seitlich neben
der Konsole 5a vom Tragring aufragenden seitlichen Stützplatten 8 festgelegt. Diese
Stützplatten 8 weisen Zentrierschrägen 9 zum leichteren Einführen der Konsole 5a in
den von den Stützplatten gebildeten Zwischenraum bei der Montage auf. Die Konsole
5a und weitere nicht dargestellte, am Tragring aufliegende Konsolen, dienen lediglich
zur Abstützung des Konverters in seiner vertikalen Position.
[0028] Eine von mehreren Spannvorrichtungen 6 ist in Fig. 3 dargestellt und umfasst eine
ein Hakenpaar 21 und ein Hydraulikelement 17, welches mit dem Hakenpaar 21 über ein
Gestänge 22 funktionell gekoppelt ist. Sie wirkt mit einer Verriegelungskonsole 20
zusammen. Die Verriegelungskonsole 20 ist am Außenmantel des Konverters 1 angeschweißt
und verfügt über zwei schräge, zueinander dachförmig ausgebildete Kontaktflächen 23,
die in der verriegelten Betriebsposition den Stützflächen 24 an den beiden Haken 25
des Hakenpaares 21 gegenüber liegen. Die beiden Haken des Hakenpaares 21 hintergreifen
hierbei die Verriegelungskonsole 20. Auch die Stützflächen 24 des Hakenpaares sind
zueinander schräg und dachförmig ausgebildet, sodass auch bei geometrischen Abweichungen
der Auflageflächen durch Konverter- und Tragringverformungen infolge der thermischen
und mechanischen Belastungen eine Auflage und sichere Verspannung der Bauteile zueinander
erreicht werden kann. Das Hakenpaar 21 ist zangenartig ausgebildet, wobei die beiden
Elemente des Hakenpaares 21 an Lagerzapfen 26 in sphärischen Lagern kugelgelenkig
gelagert sind. Die Lagerzapfen 26 sind im Tragring 2 schwenkbar abgestützt. Durch
die kugelgelenkige Lagerung des Hakenpaares 21 am Tragring 2 ist ebenfalls eine Kompensation
von Änderungen in der Geometrie zwischen Konverter und Tragring sicher gewährleistet.
Das verbindende Gestänge 22 zwischen dem Hakenpaar 21 und dem Hydraulikelement 17
ist als Kniehebelmechanismus ausgebildet, wobei das Kniehebelgelenk in der verriegelten
Position gegen einen Anschlag 30 drückt und der Kniehebelmechanismus damit selbsthemmend
wirkt. Zwei an den beiden Elementen des Hakenpaares 21 angelenkte Gestängelaschen
27 sind mit einer Schubstange 28 gelenkig verbunden und über eine Gelenkplatte 29
mit dem Hydraulikelement 17 gekoppelt.
[0029] Bei der Verriegelung des Konverters auf dem Tragring wird das Hydraulikelement 17
aktiviert und auf die Schubstange 28 eine Druckkraft ausgeübt, wobei das offene Hakenpaar
21 bei seiner Schließbewegung die Verriegelungskonsole 20 hintergreift und eine Klemmkraft
aufbaut, die beim Durchfahren des Durchschlagpunktes des Kniehebelgelenks ein Maximum
wird und damit die Selbsthemmung aktiviert. Beim Lösen des Konverters erfolgt eine
Aktivierung des Hydraulikelementes in der Gegenrichtung.
[0030] In den Fig. 4a und 4b ist die Wirkungsweise der hydraulisch betätigten Spannvorrichtung
mit dem Kniehebelmechanismus näher veranschaulicht. Fig. 4a zeigt die selbsthemmende
Spannvorrichtung mit geöffnetem Hakenpaar 21 und die Verriegelungskonsole 20 des Konverters
in einer abgesenkten Position. Das Hakenpaar 21 ist im Inneren des Tragringes 2 in
sphärischen Lagern kugelgelenkig abgestützt und über Gestängelaschen 27 mit einer
Schubstange 28 gelenkig verbunden. Die Schubstange 28 wird über einen zweiarmigen
Hebel 31, der ebenfalls im Inneren des Tragringes schwenkbar gelagert ist, mit einem
Hydraulikelement 17 gekoppelt. Bei Aktivierung des Hydraulikelementes hintergreift
das Hakenpaar 21 die Verriegelungskonsole 20. Hierbei wird die Schubstange 28 aufwärts
bewegt, bis sie am Anschlag 30 anstößt, der die Aufwärtsbewegung begrenzt. Diese selbsthemmende
Klemmstellung ist in Fig. 4b veranschaulicht. Der Anschlag 30 ist so positioniert,
dass zwischen jeder der Gestängelaschen 27 und der Schubstange 28 ein Winkel α von
etwa 87,5° auftritt, wodurch die selbsthemmende Wirkung des Kniehebelmechanismus begründet
ist. Um das Festspannen der Verriegelungskonsole 20 auf dem Tragring 2 wieder zu lösen,
muss vom Hydraulikelement 17 eine Zugkraft auf die Schubstange 28 aufgebracht werden,
um den Durchschlagpunkt (90°-Position zwischen Gestängelaschen und Schubstange) durchfahren
zu können.
[0031] Fig. 5 zeigt einen Längsschnitt durch eine der beiden Gestängelasche 27 des Kniehebelmechanismus.
Die Gestängelasche 27 ist mit ihrem einen Ende mit der Schubstange 28 und mit ihrem
anderen Ende mit einem Element des Hakenpaares 21 über sphärische Lager 33 gelenkig
verbunden, wobei in einem gewissen Bereich seitliche Ablenkungen möglich sind. Der
Schaft 34 der Gestängelasche ist mehrteilig aufgebaut. Zwischen einem ersten Schaftteil
35, der in einem Zapfen 36 ausläuft und einem zweiten Schaftteil 37, der eine zentrale
Bohrung 38 aufweist, in die der Zapfen 36 des ersten Schaftteiles 35 ragt und mit
einem Haltering 39 eine Längsbeweglichkeit zulassend positioniert ist, ist ein Tellerfederpaket
40 angeordnet. Unter der Einwirkung von Druckkräften, die von der Hydraulikeinheit
17 aufgebracht werden (Fig.4a, 4b), kommt es zu einer Verkürzung der Gestängelasche,
wodurch das Durchfahren des Durchschlagpunktes des Kniehebelmechanismus erst ermöglicht
wird. Durch eine entsprechende Dimensionierung des Tellerfederpaketes ist die vom
Hydraulikelement aufzubringende Verriegelungskraft bzw. Lösekraft festgelegt.
[0032] Um Abweichungen in der Systemgeometrie von metallurgischem Gefäß und Tragring unter
dem Einfluss der großen Gewichtskräfte und thermischen Belastungen in der hydraulisch
betätigten Spannvorrichtung kompensieren zu können, sind vorzugsweise alle Gelenkverbindungen
im Kraftübertragungssystem der Spannvorrichtung mit eine räumliche Bewegung zulassenden
Lagern ausgestattet.
[0033] Die wesentlichen Teile dieser hydraulisch betätigten Spannvorrichtung, insbesondere
das Hydraulikelement, sind im Inneren des hohlen Tragringes und an dessen Unterseite,
somit in vor Schlackenspritzern und Staubbelastung geschützten Bereichen, untergebracht.
Auch bei dieser Ausführungsform können Elemente der Spannvorrichtung unter einer Abdeckung
auf dem Tragring angeordnet sein. In Fig. 4a ragen lediglich die mit der Verriegelungskonsole
20 in Eingriff gelangenden Spannpratzen des Hakenpaares 21 aus dem Inneren des Tragringes
2 nach oben, und es sind verschiebbare Abdeckungen 42 auf dem Tragring angeordnet,
die alle weiteren Teile der Spannvorrichtung vor Verunreinigungen schützen.
[0034] In Fig. 6 ist ein Tragring mit den notwendigen Einrichtungen zur Lagefixierung eines
hier nicht dargestellten Konverters in einem Schrägriss dargestellt. Der hufeisenförmig
ausgebildete Tragring 2 trägt auf seiner Stützplatte 7 an drei Stellen, die im wesentlichen
um 90° zueinander versetzt sind, aufragende Konsolen 5a, 5b, 5c an denen der einzusetzende
Konverter in seiner Lage zentriert wird. Neben diesen Konsolenpaaren 5a, 5b, 5c sind
drei hydraulisch betätigbare Spannvorrichtungen 6a, 6b, 6c angeordnet, die die Lage
des eingesetzten Konverters durch Aufbringen einer ausreichenden Anpresskraft auch
in der gekippten Position des Konverters sicherstellen.
[0035] In Fig. 6 sind die Spannvorrichtungen nach der zweiten beschriebenen Ausführungsform
dargestellt. Sie können jedoch durch die Spannvorrichtungen nach der ersten beschriebenen
Ausführungsform ersetzt werden, wobei die beschriebenen von Keilen gebildeten Klemmelemente
dann jeweils eine der paarweise angeordneten Konsolen 5a, 5b, 5c durchsetzen.
1. Kippbares metallurgisches Gefäß, insbesondere ein Konverter, mit einem das metallurgische
Gefäß im Abstand zumindest teilweise umgebenden Tragring (2), wobei am metallurgischen
Gefäß befestigte Konsolen (5a, 5b, 5c) am Tragring aufliegen und das metallurgische
Gefäß am Tragring mit Spannvorrichtungen (6, 6a, 6b, 6c) in seiner Lage festgelegt
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das metallurgischen Gefäß am Tragring (2) mit durch Hydraulikelemente (17) betätigbare
Spannvorrichtungen (6, 6a, 6b, 6c) lösbar fixiert ist und jede hydraulisch betätigbare
Spannvorrichtung ein selbsthemmendes Klemmelement (14) umfasst.
2. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Spannvorrichtung (6, 6a, 6b, 6c) betätigende Hydraulikelement (17)
innerhalb oder unterhalb des Tragringes (2) angeordnet ist.
3. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest das die Spannvorrichtung (6, 6a, 6b, 6c) betätigende Hydraulikelemente
(17) unter einer Abdeckung (19, 42) angeordnet ist.
4. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem metallurgischen Gefäß und dem Tragring von drei hydraulisch
betätigbaren Spannvorrichtungen (6, 6a, 6b, 6c) gebildet ist.
5. Kippbares metallurgisches Gefäß, nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass den am metallurgischen Gefäß befestigten Konsolen (5a, 5b, 5c) vom Tragring (2) aufragende
seitliche Stützplatten (8) seitlich gegenüberliegen.
6. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulisch betätigbare Spannvorrichtung (6, 6a, 6b, 6c) eine Keilverbindung
umfasst und das Klemmelement (14) von einem Keil (13) gebildet ist, dessen Keilneigung
eine Selbsthemmung der Spannvorrichtung sicherstellt, wobei der Keil in eine selbsthemmende
Klemmstellung, bei der der Keil eine Verriegelungskonsole (20) durchsetzt, oder in
eine das metallurgische Gefäß freigebende Lösestellung, bei der der Keil die Verriegelungskonsole
(20) freigibt, verlagerbar ausgebildet ist.
7. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Keil (13) auf einer Stützplatte (7) am Tragring (2) aufliegt und in der selbsthemmenden
Klemmstellung einen vom Tragring aufragenden Stehbolzen (10) und die am metallurgischen
Gefäß befestigte Verriegelungskonsole (20) durchsetzt und eine Selbsthemmung der Spannvorrichtung
(6, 6a, 6b, 6c) zwischen dem Keil (13) und dem Stehbolzen (10) hergestellt ist.
8. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskonsole (20) am metallurgischen Gefäß und der Keil am Tragring (2)
befestigt ist.
9. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskonsole (20) von der am metallurgischen Gefäß befestigten Konsole
(5, 5a, 5b, 5c) gebildet ist.
10. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die hydraulisch betätigbare Spannvorrichtung (6, 6a, 6b, 6c) ein von einem Hakenpaar
(21) gebildetes Klemmelement (14) umfasst, welches über ein Gestänge (22) mit dem
Hydraulikelement (17) gekoppelt ist, und in eine selbsthemmende Klemmstellung, bei
der das Hakenpaar (21) eine Verriegelungskonsole (20) hintergreift, oder in eine das
metallurgische Gefäß freigebende Lösestellung, bei der das Hakenpaar die Verriegelungskonsole
freigibt, verlagerbar ausgebildet ist.
11. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge (22) einen Kniehebelmechanismus umfasst, der in einem Durchschlagpunkt
eine Selbsthemmung auslöst und dessen Verschiebeweg durch einen Anschlag (30) begrenzt
ist.
12. Kippbares metallurgisches Gefäß nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestänge (22) zwei Gestängelaschen (27) umfasst, die unter Belastung in ihrer
Längserstreckung nachgiebig ausgebildet sind.
13. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Hakenpaar (21) am Tragring (2) kugelgelenkig gelagert ist.
14. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskonsole (20) am metallurgischen Gefäß und das Hakenpaar (21) am
Tragring (2) befestigt ist.
15. Kippbares metallurgisches Gefäß nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verriegelungskonsole (20) zueinander schräge Kontaktflächen (23) angeordnet
sind, denen in der verriegelten Betriebsposition schräge Stützflächen (24) am Hakenpaar
(21) gegenüberliegen.