[0001] Die Erfindung betrifft ein Fenster, eine Tür oder dergleichen mit einem festen Rahmen,
einem an dem festen Rahmen zumindest um eine Flügeldrehachse drehbar gelagerten Flügel
sowie mit wenigstens einer Beschlagschere zwischen dem festen Rahmen und dem Flügel,
die Scherenlenker umfasst und mit diesen bei Schließlage des Flügels in einem Falz
zwischen Falzflächen des festen Rahmens und des Flügels angeordnet ist, wobei die
Scherenlenker über Gelenkachsen ausbildende Gelenkverbindungen aneinander sowie an
dem festen Rahmen und an dem Flügel angelenkt sind und wobei der Flügel unter gegenseitiger
Schwenkbewegung der Scherenlenker um die Gelenkachsen mit der Flügeldrehachse quer
zu der Hauptebene des festen Rahmens parallelbeweglich ist.
[0002] Derartige Fenster, Türen oder dergleichen mit verdeckt angeordneten Beschlagscheren
sind vielfach bekannt. Druckschriftlich offenbart ist gattungsgemäßer Stand der Technik
beispielsweise in EP 0 360 024 B1 und in DE 34 42 364 C2. Im Falle der vorbekannten
Vorrichtungen sind die verdeckt liegenden Beschlagscheren derart konfiguriert, dass
der Flügel beim Öffnen und Schließen gleichzeitig mit seiner Drehbewegung an der Bandseite
eine Bewegung quer zu der Hauptebene des festen Rahmens ausführt. Aufgrund der Querkomponente
der Flügelbewegung sind eine Anordnung der Beschlagscheren im Falz zwischen festem
Rahmen und Flügel sowie eine Abdeckung des Falzspaltes durch einen Flügelüberschlag
möglich, ohne dass beim Öffnen und Schließen des Flügels der Flügelüberschlag mit
dem festen Rahmen kollidieren würde. Zur Unterbringung der Beschlagscheren dient im
Falle des Standes der Technik der Falzraum zwischen den quer zu der Flügeldrehachse
verlaufenden Falzflächen des festen Rahmens und des Flügels. Die Gelenkachsen der
Gelenkverbindungen zwischen den Scherenlenkern der Beschlagscheren untereinander sowie
zwischen den Scherenlenkern und dem festen Rahmen bzw. dem Flügel sind dementsprechend
parallel zu der Flügeldrehachse ausgerichtet. Aufgrund der gewählten Anordnung und
Ausrichtung der Beschlagscheren erstrecken sich an vorbekannten Fenstern, Türen oder
dergleichen Beschlagteile bzw. Beschlageinbauten verhältnismäßig weit in den bei drehgeöffnetem
Flügel freigegebenen Bereich. Verläuft die Flügeldrehachse vertikal, so kann sich
der Abtrag der Flügellast in den festen Rahmen bei Drehbewegung des Flügels schwierig
gestalten. Insbesondere im Falle großer Flügel reichen die Beschlagscheren allein
zur Übertragung der Flügel-Gewichtskraft nicht aus. Es sind dann zusätzliche Maßnahmen
zur Abstützung des Flügels an dem festen Rahmen erforderlich.
[0003] Den vorstehenden Nachteilen des Standes der Technik abzuhelfen, hat sich die vorliegende
Erfindung zum Ziel gesetzt.
[0004] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmalskombination von Patentanspruch
1. An den beanspruchten Fenstern, Türen oder dergleichen sind die Beschlagscheren
bei Schließlage des Flügels in dem drehachsseitigen Falz zwischen drehachsparallelen
Falzflächen des festen Rahmens und des Flügels untergebracht. Die Gelenkachsen der
Gelenkverbindungen der Scherenlenker untereinander sowie zwischen den Scherenlenkern
und dem festen Rahmen bzw. dem Flügel verlaufen in Querrichtung des schließseitigen
Falzes. Die Beschlagscheren sind im Falle der Erfindung folglich an dem äußersten
seitlichen Rand der bei drehgeöffnetem Flügel freigegebenen Öffnung des festen Rahmens
angeordnet. Bei vertikaler Flügeldrehachse wirkt die in den festen Rahmen abzutragende
Flügel-Gewichtskraft jedenfalls zu einem großen Teil in Längsrichtung der Scherenlenker
und somit in einer Richtung, in welcher die Scherenlenker eine hinreichende Lastaufnahmefähigkeit
besitzen.
[0005] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 20.
[0006] Die Erfindungsbauart nach Patentanspruch 2 zeichnet sich durch einen einfachen konstruktiven
Aufbau aus. Die beschriebene Beschlagschere umfasst zwei Scherenlenker, die sowohl
nach Art einer X- als auch nach Art einer Y-Schere aneinander angelenkt sein können.
Der mit dem festen Rahmen und dem Flügel verbundene Scherenlenker ist als Führungslenker,
der zumindest an dem Flügel angelenkte Scherenlenker als Steuerlenker vorgesehen.
Der anspruchsgemäße Antrieb dient zum Öffnen und Schließen der Beschlagschere und
somit zur Bewegung der Flügeldrehachse in Querrichtung des festen Rahmens. Zur Erzeugung
einer Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen der Scherenlenker ist
es denkbar, entweder nur eine oder aber beide Gelenkverbindungen in Richtung der Flügeldrehachse
zu verlagern.
[0007] Der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen der Scherenlenker
kann auf vielfältige Art und Weise gestaltet sein. Erfindungsgemäß bevorzugte Möglichkeiten
sind in den Patentansprüchen 3 bis 12 angegeben.
[0008] In Patentanspruch 3 ist ein konstruktiv einfach aufgebauter und einen lediglich kleinen
Einbauraum benötigender Antrieb beschrieben. Es werden dabei Antriebselemente verwendet,
von denen wenigstens eines zumindest eine in Richtung der Flügeldrehachse ansteigende
Steuerbahn und wenigstens ein anderes zumindest ein an der Steuerbahn anliegendes
Steuer-Gegenstück aufweist. Werden Steuerbahn und Steuer-Gegenstück durch Betätigen
des Antriebes aneinander entlang bewegt, so resultiert daraus eine Relativbewegung
der flügelseitigen Gelenkverbindungen der Scherenlenker in Richtung der Flügeldrehachse.
[0009] Zur Betätigung des Antriebes für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen
der Scherenlenker wird im Falle der Erfindung die Drehbewegung des Flügels um die
Flügeldrehachse (Patentanspruch 4) und/oder eine an dem Flügel in Falzumfangsrichtung
bewegbar geführte Schubstangenanordnung (Patentanspruch 8) genutzt.
[0010] Bei Antriebsbetätigung durch die Flügel-Drehbewegung lässt sich die Anzahl der benötigten
Antriebs-Bauteile minimieren. Wird der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen
Gelenkverbindungen der Scherenlenker mittels einer Schubstangenanordnung bewirkt,
so kann der Flügel unabhängig von der Flügel-Drehbewegung, insbesondere bei Einnahme
seiner Schließlage bandseitig mit der Flügeldrehachse gegenüber dem festen Rahmen
abgestellt werden.
[0011] Erfindungsgemäß bevorzugte Maßnahmen zur Antriebsbetätigung durch die Flügel-Drehbewegung
ergeben sich aus den Patentansprüchen 5 bis 7. Entsprechende Maßnahmen zur Antriebsbetätigung
mittels einer an dem Flügel in Falzumfangsrichtung bewegbar geführten Schubstangenanordhung
sind in den Patentansprüchen 9 bis 12 beschrieben. Die angegebenen Vorkehrungen zur
Steuerung der Beschlagscheren durch die Flügel-Drehbewegung einerseits sowie durch
eine flügelseitige Schubstangenanordnung andererseits können alternativ oder einander
ergänzend vorgesehen sein.
[0012] Durch eine hohe Funktionssicherheit bei geringem konstruktivem Aufwand und kleinem
Einbaumaß zeichnen sich die in den Patentansprüchen 5 und 9 beschriebenen Getriebe,
insbesondere die Keilgetriebe nach den Patentansprüchen 6 und 10 aus. Die Erfindungsbauarten
gemäß den Patentansprüchen 7 und 11 sind insofern vorteilhaft, als Teile der Flügel-Drehlager
gleichzeitig zur Betätigung des Antriebes für die Relativbewegung der flügelseitigen
Gelenkverbindungen der Scherenlenker in Richtung der Flügeldrehachse genutzt werden.
Patentanspruch 12 beschreibt eine zweckmäßige weil konstruktiv einfache und platzsparende
Möglichkeit zur Bewegungskopplung der flügelseitigen Schubstangenanordnung mit dem
an dem Flügel in Querrichtung der Flügeldrehachse bewegbar geführten Schieber.
[0013] Im Falle der in Patentanspruch 13 beschriebenen Variante der Erfindung ist der Flügel
sowohl um eine Flügeldrehachse drehbar als auch um eine Flügelkippachse kippbar an
dem festen Rahmen gelagert. Eine kippachsnahe und/oder eine kippachsferne Beschlaganordnung
weisen dabei eine Beschlagschere der vorstehend beschriebenen Art auf. Bei Schließlage
des Flügels ist die kippachsnahe Beschlagschere und/oder die kippachsferne Beschlagschere
mit den jeweiligen Scherenlenkern im schließseitigen Falz zwischen festem Rahmen und
Flügel untergebracht. Beim Drehöffnen und -schließen des Flügels werden die Scherenlenker
um quer zu der drehachsparallelen Falzfläche des festen Rahmens verlaufende Gelenkachsen
relativ zueinander geschwenkt, die Beschlagschere(n) mithin in einer quer zu der Hauptebene
des festen Rahmens und in Querrichtung der Flügelkippachse verlaufenden Ebene geöffnet
bzw. geschlossen. Zum Kippen des Flügels um die Flügelkippachse lässt sich die kippachsnahe
Beschlaganordnung wenigstens teilweise, gegebenenfalls mit der betreffenden Beschlagschere,
um die Flügelkippachse schwenken. Gleichzeitig ist der Flügel an der kippachsfernen
Beschlaganordnung bzw. Beschlagschere zur Kippbewegung um die Flügelkippachse freigegeben.
[0014] Ausweislich Patentanspruch 14 umfasst die kippachsnahe und/oder die kippachsferne
Beschlagschere in Weiterbildung der Erfindung jeweils zwei aneinander angelenkte Scherenlenker,
deren flügelseitige Gelenkverbindungen bei Drehfunktionszustand der Beschlaganordnungen
mittels eines Antriebes der vorstehend beschriebenen Art in Richtung der Flügeldrehachse
relativ zueinander bewegbar sind.
[0015] Zur Vermeidung von Fehlfunktionen sind gegebenenfalls die flügelseitigen Gelenkverbindungen
der Scherenlenker der kippachsnahen Beschlagschere zum Kippen des Flügels gegen eine
Relativbewegung in Querrichtung der Flügelkippachse gesperrt (Patentanspruch 15).
[0016] Die Patentansprüche 16 bis 20 betreffen Erfindungsbauarten, die zumindest eine kippachsferne
Beschlagschere aufweisen.
[0017] Zur Freigabe des Flügels an der kippachsfernen Beschlagschere bieten sich mehrere
konstruktive Möglichkeiten. Erfindungsgemäß können zu diesem Zweck die flügelseitigen
Gelenkverbindungen der Scherenlenker der kippachsfernen Beschlagschere für eine Relativbewegung
in Querrichtung der Flügelkippachse freigegeben sein (Patentanspruch 16). Außerdem
ist es erfindungsgemäß aber auch denkbar, die kippachsferne Beschlagschere insgesamt
für eine Schwenkbewegung um die Flügelkippachse freizugeben (Patentanspruch 17).
[0018] Sind an der kippachsfernen Beschlagschere die flügelseitigen Gelenkverbindungen der
Scherenlenker für eine Relativbewegung in Querrichtung der Flügelkippachse vorgesehen,
so sorgt eine steuerbare Sperrvorrichtung dafür, dass die genannten flügelseitigen
Gelenkverbindungen beim Drehen des Flügels um die Flügeldrehachse gegen Relativbewegung
in Querrichtung der Flügelkippachse gesperrt sind und dessen ungeachtet zum Kippen
des Flügels wenigstens eine der Gelenkverbindungen für eine Bewegung in Querrichtung
der Flügelkippachse freigegeben werden kann (Patentanspruch 18).
[0019] Der Einfachheit halber wird im Falle der Erfindungsbauart gemäß Patentanspruch 19
die Drehbewegung des Flügel um die Flügeldrehachse zur Steuerung der Sperrvorrichtung
für die flügelseitigen Gelenkverbindungen der Scherenlenker der kippachsfernen Beschlagschere
genutzt.
[0020] Eine konstruktiv einfach ausgebildete und gleichwohl funktionssichere Sperrvorrichtung
für die flügelseitigen Gelenkverbindungen der Scherenlenker der kippachsfernen Beschlagschere
ist in Patentanspruch 20 beschrieben.
[0021] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- den schließseitigen unteren Eckbereich eines Fensters mit einem festen Rahmen, einem
um 110° drehgeöffneten Flügel und einer zwischen dem festen Rahmen und dem Flügel
angeordneten ersten Bauart einer unteren Beschlaganordnung mit Beschlagschere in der
Ansicht in Richtung auf die vertikale Falzfläche des festen Rahmens,
- Fig. 2
- die Verhältnisse nach Fig. 1 in der Ansicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
- Fig. 3
- die Beschlaganordnung nach den Fign. 1 und 2 in Einzeldarstellung,
- Fig. 4
- das Detail IV in Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
- Fign. 5 bis 7
- Darstellungen entsprechend den Fign. 2 bis 4 bei um 45° drehgeöffnetem Flügel,
- Fign. 8 bis 10
- Darstellungen entsprechend den Fign. 2 bis 4 bei geschlossenem Flügel,
- Fig. 11
- den schließseitigen oberen Eckbereich des Fensters nach Fig. 1 mit einer oberen Beschlaganordnung
mit Beschlagschere in der Ansicht in Richtung auf die vertikale Falzfläche des festen
Rahmens,
- Fig. 12
- die Verhältnisse nach Fig. 11 in der Ansicht in Richtung des Pfeils XII in Fig. 11,
- Fig. 13
- die Beschlaganordnung nach den Fign. 11 und 12 in Einzeldarstellung,
- Fig. 14
- die Beschlaganordnung nach Fig. 13 in der Ansicht in Richtung des Pfeils XIV in Fig.
13,
- Fign. 15, 16
- die Details XV, XVI in Fig. 14 in vergrößerter Darstellung,
- Fign. 17, 18
- Darstellungen entsprechend den Fign. 12 und 13 bei um 45° drehgeöffnetem Flügel,
- Fign. 19, 20
- Darstellungen entsprechend den Fign. 12 und 13 bei geschlossenem Flügel,
- Fig. 21
- den schließseitigen unteren Eckbereich des Fensters nach den vorhergehenden Figuren
bei geschlossenem Flügel und bei im Kippbereitschaftszustand befindlicher unterer
Beschlaganordnung in der Ansicht von der vertikalen Falzfläche des festen Rahmens
her,
- Fig. 22
- das Detail XXII in Fig. 21 in vergrößerter Darstellung,
- Fign. 23, 24
- Darstellungen entsprechend den Fign. 21, 22 bei kippgeöffnetem Flügel,
- Fig. 25
- den schließseitigen oberen Eckbereich des Fensters nach den vorhergehenden Figuren
bei geschlossenem Flügel und bei im Kippbereitschaftszustand befindlicher oberer Beschlaganordnung
in der Ansicht von der vertikalen Falzfläche des Flügels her,
- Fign. 26, 27
- die Details XXVI, XXVII in Fig. 25 in vergrößerter Darstellung,
- Fign. 28 bis 30
- Darstellungen entsprechend den Fign. 25 bis 27 bei kippgeöffnetem Flügel,
- Fign. 31, 32
- eine zweite Bauart einer unteren Beschlaganordnung mit Beschlagschere im Drehbereitschaftszustand,
- Fign. 33, 34
- die Beschlaganordnung nach den Fign. 31 und 32 bei geschlossenem und verriegeltem
Flügel,
- Fign. 35, 36
- die Beschlaganordnung nach den Fign. 31 und 32 im Kippbereitschaftszustand,
- Fig. 37
- die Beschlaganordnung nach den Fign. 31 bis 36 bei kippgeöffnetem Flügel in der Ansicht
von der vertikalen Falzfläche des festen Rahmens her und
- Fig. 38
- die Beschlaganordnung nach Fig. 37 in der Ansicht von der vertikalen Falzfläche des
Flügels her.
[0022] Gemäß Fig. 1 umfasst ein Fenster 1 einen festen Rahmen 2 sowie einen Flügel 3. Der
Flügel 3 ist gegenüber dem festen Rahmen 2 um eine in Fig. 1 vertikale Flügeldrehachse
4 drehbar sowie um eine in Fig. 1 senkrecht zu der Zeichenebene verlaufende Flügelkippachse
5 kippbar. Zur Verriegelung des Flügels 3 an dem festen Rahmen 2 dient eine herkömmliche
Schubstangenanordnung, die an dem Flügel 3 in Falzumfangsrichtung geführt und mittels
eines Handgriffs betätigbar ist. Insbesondere kann mittels der Schubstangenanordnung
ein nicht gezeigtes Flügelkipplager an der Dreh-Öffnungsseite des Flügels 3 zum Kippen
des Flügels 3 aktiviert werden.
[0023] In dem unteren schließseitigen Eckbereich des Fensters 1 ist der Flügel 3 über eine
Beschlaganordnung 6 mit einer als Y-Schere ausgebildeten Beschlagschere 7 an dem festen
Rahmen 2 gelagert. Ein langer Scherenlenker 8 sowie ein kurzer Scherenlenker 9 der
Beschlagschere 7 sind über eine Gelenkverbindung 10 aneinander angelenkt. Der lange
Scherenlenker 8 ist außerdem über eine Gelenkverbindung 11 flügelseitig und über eine
Gelenkverbindung 12 festrahmenseitig schwenkgelagert. Die Gelenkverbindung 12 zwischen
dem langen Scherenlenker 8 und dem festen Rahmen 2 wird an einem mit dem festen Rahmen
2 verschraubten Lagerbock 13 hergestellt. Der kurze Scherenlenker 9 weist zusätzlich
zu der Gelenkverbindung 10 eine Gelenkverbindung 14 zur Lagerung an dem Flügel 3 auf.
Die Gelenkachsen sämtlicher Gelenkverbindungen 10, 11, 12, 14 verlaufen senkrecht
zu einer in Fig. 1 vertikalen Falzfläche 15 des festen Rahmens 2.
[0024] Die Verbindung des langen Scherenlenkers 8 mit dem Flügel 3 ist an der Gelenkverbindung
11 über eine obere Drehlagerhülse 16 hergestellt. Die obere Drehlagerhülse 16 sitzt
auf einem flügelfesten Drehlagerbolzen 17 auf. Entsprechend dient an der Gelenkverbindung
14 eine auf dem Drehlagerbolzen 17 aufsitzende untere Drehlagerhülse 18 zur Herstellung
einer Drehverbindung zwischen dem kurzen Scherenlenker 9 und dem flügelseitigen Drehlagerbolzen
17. Die obere Drehlagerhülse 16 und die untere Drehlagerhülse 18 bilden einen lenkerseitigen
Flügel-Drehlagerteil.
[0025] Zwischen den Drehlagerhülsen 16, 18 durchsetzt der Drehlagerbolzen 17 eine Befestigungshülse
19. Diese nimmt den Drehlagerbolzen 17 drehfest auf und ist an Befestigungslaschen
20, 21 mit dem Flügel 3 verschraubt. Gemeinsam mit dem Drehlagerbolzen 17 bildet die
Befestigungshülse 19 einen flügelseitigen Flügel-Drehlagerteil.
[0026] Wie im Einzelnen Fig. 3 entnommen werden kann, sitzt die an den kurzen Scherenlenker
9 angelenkte untere Drehlagerhülse 18 drehbar aber in Richtung der Flügeldrehachse
4 unverschiebbar auf dem Drehlagerbolzen 17 auf. Die zu diesem Zweck zwischen der
unteren Drehlagerhülse 18 und dem Drehlagerbolzen 17 vorgesehene Formschlussverbindung
wird mittels eines Axialsicherungsstiftes 22 hergestellt, von dem die untere Drehlagerhülse
18 durchsetzt wird und der tangential in eine Umfangsnut 23 an dem Drehlagerbolzen
17 eingreift.
[0027] Die an dem langen Scherenlenker 8 angebrachte obere Drehlagerhülse 16 ist anders
als die untere Drehlagerhülse 18 relativ zu dem Drehlagerbolzen 17 nicht nur um die
Flügeldrehachse 4 drehbar sondern darüber hinaus auch in Richtung der Flügeldrehachse
4 verschiebbar. Die translatorische Beweglichkeit der oberen Drehlagerhülse 16 ist
in Fig. 3 durch einen Doppelpfeil 24 angedeutet. Bei ihrer Bewegung in Richtung des
Doppelpfeils 24 nimmt die obere Drehlagerhülse 16 die Gelenkverbindung 11 und über
diese das flügelseitige Ende des langen Scherenlenkers 8 mit. Dementsprechend ist
die obere Drehlagerhülse 16 ein den flügelseitigen Gelenkverbindungen 11, 14 des Scherenlenkers
8, 9 zugeordnetes Antriebselement eines Antriebes zur Bewegung der Gelenkverbindung
11 in Richtung der Flügeldrehachse 4. Derartige Bewegungen führt die Gelenkverbindung
11 relativ zu der Gelenkverbindung 14 aus, über welche der kurze Scherenlenker 9 an
dem Flügel 3 gelagert ist.
[0028] Betätigt wird der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen
11, 14 der Scherenlenker 8, 9 durch Drehbewegung des Flügels 3. Zur Umsetzung der
Flügeldrehbewegung in eine geradlinige Bewegung der Gelenkverbindung 11 in Richtung
der Flügeldrehachse 4 dienen eine Antriebs-Steuerbahn 25 an der Befestigungshülse
19 sowie ein Steuer-Gegenstück in Form einer Antriebs-Steuerbahn 26 an der oberen
Drehlagerhülse 16. Das betreffende Beschlagdetail ist in Fig. 4 in vergrößertem Maßstab
dargestellt. Die Befestigungshülse 19 bildet ein mit dem Flügel 3 bewegungsgekoppeltes
Antriebselement.
[0029] Bei einer Drehbewegung des Flügels 3 um die Flügeldrehachse 4 gleiten die Antriebs-Steuerbahnen
25, 26 aneinander entlang. Eine Schließ-Drehbewegung des Flügels 3 bewirkt eine Verlagerung
der Gelenkverbindung 11 in Fig. 4 nach oben. Nachdem die untere Drehlagerhülse 18
und mit dieser die Gelenkverbindung 14 in Richtung der Flügeldrehachse 4 ortsunveränderlich
ist, geht die Aufwärtsbewegung der Gelenkverbindung 11 einher mit einem Öffnen der
Beschlagschere 7, Dadurch wiederum wird eine Verlagerung der Flügeldrehachse 4 zu
dem festen Rahmen 2 hin bewirkt.
[0030] Die Figuren 1 bis 4 zeigen das Fenster 1 bei maximal drehgeöffnetem Flügel 3. Bei
kleineren Flügelöffnungswinkeln resultiert eine Dreh-Öffnungsbewegung des Flügels
3 in einer translatorischen Abwärtsbewegung der Gelenkverbindung 11 gegenüber der
Gelenkverbindung 14 und somit in einem Schließen der Beschlagschere 7. Das Schließen
der Beschlagschere 7 wiederum bewirkt eine Parallel-Abstellbewegung der Flügeldrehachse
4 gegenüber dem festen Rahmen 2.
[0031] Aufgrund der gewählten Konfiguration der Beschlagschere 7 führt der um die Flügeldrehachse
4 gedrehte Flügel 3 sämtliche Bewegungen quer zu der Hauptebene des festen Rahmens
2 aus, ohne sich gegenüber dem festen Rahmen 2 in Richtung der Flügeldrehachse 4 anzuheben
oder abzusenken. Die Gelenkverbindung 14 zwischen dem kurzen Scherenlenker 9 und dem
Flügel 3 verlagert sich demnach bei der Drehbewegung des Flügels 3 entlang einer senkrecht
zu der Hauptebene des festen Rahmens 2 verlaufenden Bewegungsbahn.
[0032] Ein in den Abbildungen ebenfalls dargestellter Radialstift 27 durchsetzt den Drehlagerbolzen
17 oberhalb der oberen Drehlagerhülse 16. Bei der Drehbewegung des Flügels 3 gleitet
der Radialstift 27 an einer Zwangssteuerbahn 28 entlang, welche den Verlauf der Antriebs-Steuerbahnen
25,26 an der oberen Drehlagerhülse 16 und an der Befestigungshülse 19 nachvollzieht.
Im Zusammenspiel mit der Zwangssteuerbahn 28 bewirkt der Radialstift 27 bei der Drehbewegung
des Flügels 3, dass die Antriebs-Steuerbahnen 25, 26 während ihrer gesamten Relativbewegung
eng aneinander anliegen. Eine funktionssichere, fügelgesteuerte Bewegung der oberen
Drehlagerhülse 16 und somit der Gelenkverbindung 11 in Richtung der Flügeldrehachse
4 ist die Folge. Dass eine derartige Bewegung der oberen Drehlagerhülse 16 relativ
zu dem Drehlagerbolzen 17 auch tatsächlich zu einem Öffnen bzw. Schließen der Beschlagschere
7 führt, wird durch die in Richtung der Flügeldrehachse 4 ortsfeste Lagerung der unteren
Drehlagerhülse 18 an dem Drehlagerbolzen 17 gewährleistet.
[0033] Der maximale Drehöffnungswinkel des Flügels 3 beträgt in dem gezeigten Beispielsfall
110°. Er wird markiert durch zwei Anschlagflächen 29, 30, die bei Erreichen der maximalen
Dreh-Offenstellung des Flügels 3 aneinander zur Anlage kommen. Die Anschlagflächen
29, 30 sind einerseits an der Befestigungshülse 19 und andererseits an der oberen
Drehlagerhülse 16 vorgesehen.
[0034] Die Fign. 5 bis 7 zeigen das Fenster 1 bei einem Flügel-Drehöffnungswinkel von 45°.
In den Fign. 8 bis 10 ist das Fenster 1 bei einem Flügel-Drehöffnungswinkel von 0°,
d.h. bei in der Schließlage befindlichem Flügel 3 gezeigt.
[0035] Bei Vergleich der Fign. 2 und 5 ist erkennbar, in welchem Maß sich die Flügeldrehachse
4 bei Drehbewegung des Flügels 3 in Querrichtung des festen Rahmens 2 von diesem entfernt
bzw. an diesen annähert. Einem Abstand a
1 zwischen der Flügeldrehachse 4 und der schließseitigen Sichtfläche des festen Rahmens
2 bei maximal drehgeöffnetem Flügel 3 steht ein Abstand a
2 bei einem Drehöffnungswinkel des Flügels 3 von 45° gegenüber. Über den genannten
Drehwinkel des Flügels 3 ist das Abstandsmaß derart gewählt, dass eine Kollision eines
Flügelüberschlages 31 an dem drehbewegten Flügel 3 mit dem festen Rahmen 2 vermieden
wird.
[0036] Fig. 8 zeigt die verdeckte Anordnung der Beschlagschere 7 bei Schließlage des Flügels
3. Der Flügelüberschlag 31 überdeckt dabei den zwischen der vertikalen Falzfläche
15 des festen Rahmens 2 und einer vertikalen Falzfläche 32 des Flügels 3 verbleibenden
und,die Beschlagschere 7 aufnehmenden Falzraum.
[0037] Zur Lagerung des Flügels 3 an dem festen Rahmen 2 bedarf es neben der vorstehend
beschriebenen, in dem schließseitigen unteren Eckbereich des Fensters 1 angebrachten
Beschlaganordnung 6 einer weiteren Beschlaganordnung. Wäre der Flügel 3 ausschließlich
um die Flügeldrehachse 4 drehbar an dem festen Rahmen 2 anzubringen, so könnte diese
weitere Beschlaganordnung baugleich mit der Beschlaganordnung 6 ausgeführt sein. Die
zweite Beschlaganordnung 6 wäre in Richtung der Flügeldrehachse 4 oberhalb des schließseitigen
unteren Eckbereichs des Fensters 1, vorzugsweise in dem oberen schließseitigen Eckbereich
des Fensters 1 zu montieren. Bei Anordnung in dem oberen schließseitigen.Eckbereich
des Fensters 1 wäre der Lagerbock 13 für den langen Scherenlenker 8 an dem oberen
horizontalen Querholm des festen Rahmens 2 mit diesem zu verschrauben. Insgesamt ergäbe
sich eine bezüglich der horizontalen Mittelebene des festen Rahmens 2 spiegelsymmetrische
Anordnung von oberer und unterer Beschlaganordnung 6.
[0038] Da in dem vorliegend dargestellten Beispielsfall der Flügel 3 aber nicht nur um die
Flügeldrehachse 4 drehbar sondern darüber hinaus auch um die Flügelkippachse 5 kippbar
an dem festen Rahmen 2 zu lagern ist, wird zur Verbindung des Flügels 3 mit dem festen
Rahmen 2 zusätzlich zu der in dem unteren schließseitigen Eckbereich des Fensters
1 vorgesehenen Beschlaganordnung 6 eine gegenüber dieser baulich abgewandelte Beschlaganordnung
56 verwendet, wie sie in den Fign. 11 bis 20 in ihrem Drehfunktionszustand gezeigt
ist. Die Beschlaganordnung 56 ist in Richtung der Flügeldrehachse 4 oberhalb der Beschlaganordnung
6 in dem oberen Eckbereich des Fensters 1 montiert. Anstelle der Beschlaganordnung
56 ist auch eine herkömmliche Ausstellvorrichtung mit einem Ausstellarm denkbar, der
zum Drehen des Flügels 3 an diesem festgelegt und zum Kippen des Flügels 3 für eine
Schwenkbewegung um eine vertikale Achse freigegeben wird. An dem Ausstellarm wäre
eine Beschlagschere zum Parallelabstellen des drehbewegten Flügels 3 vorzusehen.
[0039] Die Beschlaganordnung 56 umfasst ausweislich Fig. 11 eine Y-Beschlagschere 57 mit
einem langen Scherenlenker 58 sowie einem kurzen Scherenlenker 59. Die Beschlagschere
57 der Beschlaganordnung 56 bildet eine kippachsferne, die Beschlagschere 7 der außerdem
vorgesehenen Beschlaganordnung 6 eine kippachsnahe Beschlagschere.
[0040] Der lange Scherenlenker 58 und der kurze Scherenlenker 59 der Beschlagschere 7 sind
über eine Gelenkverbindung 60 aneinander angelenkt. Zusätzlich ist der lange Scherenlenker
58 über eine Gelenkverbindung 61 flügelseitig und über eine Gelenkverbindung 62 festrahmenseitig
schwenkgelagert. Die Gelenkverbindung 62 ist dabei an einem mit dem oberen Horizontalholm
des festen Rahmens 2 verschraubten Lagerbock 63 vorgesehen. Die flügelseitige Lagerung
des kurzen Scherenlenkers 59 erfolgt mittels einer Gelenkverbindung 64.
[0041] Zwischen dem langen Scherenlenker 58 und dem Flügel 3 ist eine Drehlagerhülse 66,
zwischen dem kurzen Scherenlenker 59 und dem Flügel 3 ein Drehlagerhülse 68 vorgesehen.
Die beiden Drehlagerhülsen 66, 68 bilden einen lenkerseitigen Flügel-Drehlagerteil
und sitzen auf einem flügelfesten Drehlagerbolzen 67 auf. Dieser ist in einer zweiteiligen
Befestigungshülse 69 drehfest aufgenommen. Die Teile der Befestigungshülse 69 wiederum
sind über Befestigungslaschen 70, 71 mit dem Flügel 3 verschraubt.
[0042] Befestigungshülse 69 und Drehlagerbolzen 67 bilden einen flügelseitigen Drehlagerteil.
[0043] Die Drehlagerhülse 66 dient bei Drehen des Flügels 3 als den Gelenkverbindungen 61,
64 zugeordnetes Antriebselement zur Erzeugung einer Bewegung der Gelenkverbindung
61 gegenüber der Gelenkverbindung 64 in Richtung der Flügeldrehachse 4. Wie Fig. 16
in vergrößertem Maßstab zeigt, ist die Drehlagerhülse 66 zu diesem Zweck mit einer
Antriebs-Steuerbahn 76 versehen. An der Antriebs-Steuerbahn 76 liegt als Steuer-Gegenstück
ein Antriebs-Steuerzapfen 75 an, der seinerseits von dem Drehlagerbolzen 67 in radialer
Richtung vorsteht. Der Drehlagerbolzen 67 bildet ein mit dem Flügel 3 bewegungsgekoppeltes
Antriebselement.
[0044] Der Antriebs-Steuerbahn 76 gegenüberliegend ist eine Zwangssteuerbahn 78 vorgesehen,
die gemeinsam mit der Antriebs-Steuerbahn 76 eine schlitzartige Zapfenaufnahme 74
für den Antriebs-Steuerzapfen 75 begrenzt. An ihrem in Fig. 11 sichtbaren Ende weist
die Zapfenaufnahme 74 eine in vertikaler Richtung verlaufende Durchtrittsöffnung 77
auf.
[0045] An der in Fig. 11 obenliegenden Drehlagerhülse 18 ist eine schlitzartige Zapfenaufnahme
79 mit einem horizontalen Abschnitt und einer vertikalen Durchtrittsöffnung 80 vorgesehen.
In der Zapfenaufnahme 79 ist ein Sperrzapfen 81 geführt, der ebenso wie der Antriebs-Steuerzapfen
75 in radialer Richtung von dem Drehlagerbolzen 67 vorsteht. Fig. 15 zeigt den Bereich
der Drehlagerhülse 68 in vergrößertem Maßstab.
[0046] In den Fign. 11 bis 16 sind die Verhältnisse an der oberen schließseitigen Ecke des
Fensters 1 bei einem Drehöffnungswinkel des Flügels 3 von 110°, d.h. bei maximaler
Drehöffnungsweite des Flügels 3 dargestellt. Der Antriebs-Steuerzapfen 75 liegt zwischen
der Antriebs-Steuerbahn 76 und der Zwangssteuerbahn 78. Der Sperrzapfen 81 ist in
dem horizontalen Teil der Zapfenaufnahme 79 angeordnet.
[0047] Wird nun ausgehend von dem Zustand gemäß den Fign. 11 bis 16 der Flügel 3 um die
Flügeldrehachse 4 in Schließrichtung bewegt, so nimmt der Flügel 3 über den flügelfesten
Drehlagerbolzen 67 den Antriebs-Steuerzapfen 75 sowie den Sperrzapfen 81 in Drehrichtung
mit. Der Antriebs-Steuerzapfen 75 verlagert sich dementsprechend in Richtung auf die:Durchtrittsöffnung
77 der Zapfenaufnahme 74, der Sperrzapfen 81 in Richtung auf die Durchtrittsöffnung
80 der Zapfenaufnahme 79. Der Antriebs-Steuerzapfen 75 gleitet bei der beschriebenen
Bewegung an der Antriebs-Steuerbahn 76 der Drehlagerhülse 66 entlang. Dass der Antriebs-Steuerzapfen
75 der Antriebs-Steuerbahn 76 dabei auch tatsächlich eng anliegend folgt, wird mittels
der Zwangssteuerbahn 78 gewährleistet. Infolge des Anstieges der Antriebs-Steuerbahn
76 in Richtung der Flügeldrehachse 4 verlagert sich bei der Bewegung des Antriebs-Steuerzapfens
75 entlang der Antriebs-Steuerbahn 76 die Drehlagerhülse 66 an dem Drehlagerbolzen
67 entlang nach unten. Die Drehlagerhülse 68 wird mittels des Sperrzapfens 81 in Richtung
der Flügeldrehachse 4 ortsfest gehalten. Im Ergebnis bewegt sich die Drehlagerhülse
66 von der Drehlagerhülse 68 weg. Eine entsprechende Relativbewegung führen die von
den Drehlagerhülsen 66, 68 mitgenommenen Gelenkverbindungen 61, 64 des langen Scherenlenkers
58 und des kurzen Scherenlenkers 59 aus. Die Beschlagschere 57 öffnet sich.
[0048] Bei einem Drehöffnungswinkel des Flügels.3 von 45° ist die Gesamtanordnung in den
Fign. 17 und 18 gezeigt. Bei Vergleich der Fign. 12 und 17 ist erkennbar, dass sich
die Flügeldrehachse 4 infolge der Schließdrehbewegung des Flügels 3 an den festen
Rahmen 2 angenähert hat. Der bei einem Drehöffnungswinkel des Flügels 3 von 110° bestehende
Abstand a
1 hat sich zu einem Abstand a
2 verringert.
[0049] Wird der Flügel 3 weiter um die Flügeldrehachse 4 in Schließrichtung gedreht, so
kommt er letzten Endes an dem festen Rahmen 2 zur Anlage. Die sich bei Schließlage
des Flügels 3 ergebenden Verhältnisse sind in den Fign. 19 und 20 gezeigt. Die Beschlagschere
57 ist nun vollständig in dem Falzraum zwischen der vertikalen Falzfläche 15 des festen
Rahmens 2 und der vertikalen Falzfläche 32 des Flügels 3 aufgenommen. Die gesamte
Beschlaganordnung 56 wird durch den Flügelüberschlag 31 verdeckt.
[0050] Ausweislich Fig. 20 liegt bei geschlossenem Flügel 3 an der Drehlagerhülse 66 der
an dem Drehlagerbolzen 67 angebrachte Antriebs-Steuerzapfen 75 der Durchtrittsöffnung
77 gegenüber. An der Drehlagerhülse 68 befindet sich der Sperrzapfen 81 auf Höhe der
Durchtrittsöffnung 80. Aufgrund dieser Anordnung geben der zuvor auch als Sperrzapfen
wirksame Antriebs-Steuerzapfen 75 und der Sperrzapfen 81 an sich den Flügel 3 für
eine in Richtung der Flügeldrehachse 4 nach oben gerichtete Bewegung frei. Ein derartiges
Ausheben des Flügels 3 wird aber mittels einer nicht im Einzelnen gezeigten Aushebesicherung
verhindert.
[0051] Ausgehend von der Schließlage des Flügels 3 möglich ist eine Kippbewegung des Flügels
3 um die Flügelkippachse 5.
[0052] Die Abläufe an der in dem unteren schließseitigen Eckbereich des Fensters 1 montierten
Beschlaganordnung 6 beim Kippen des Flügels 3.um die Flügelkippachse 5 sind in den
Fign. 21 bis 24 dargestellt.
[0053] Gemäß Fig. 21 sind der lange Scherenlenker 8 und der kurze Scherenlenker 9 der Beschlaganordnung
6 bei geschlossenem Flügel 3 im Wesentlichen parallel zu der Flügeldrehachse 4 und
damit vertikal ausgerichtet. Die Beschlagschere 7 ist maximal geöffnet.
[0054] Zum Kippen des Flügels 3 wird die Beschlagschere 7 insgesamt um die Flügelkippachse
5 in die Position gemäß Fig. 23 geschwenkt. Sowohl im Kippbereitschaftszustand gemäß
Fig. 21 als auch in der Kipplage gemäß Fig. 23 sowie während der Kippbewegung des
Flügels 3 ist die Beschlagschere 7 mittels der betreffenden Bauteile der Beschlaganordnung
6 gegen versehentliches Schließen und damit der Flügel 3 gegen eine unerwünschte Abstellbewegung
gegenüber dem festen Rahmen 2 gesichert. Eine zum Schließen der Beschlagschere 7 erforderliche
Relativ-Drehbewegung der lenkerseitigen Drehlagerhülse 16 gegenüber der flügelseitigen
Befestigungshülse 19 ist blockiert (Fign. 22, 24).
[0055] Die sich beim Kippen des Flügels 3 um die Flügelkippachse 5 an der Beschlaganordnung
56 in dem oberen schließseitigen Eckbereich des Fensters 1 ergebenden Verhältnisse
sind in den Fign. 25 bis 30 gezeigt.
[0056] Entsprechend den Fign. 19 und 20 zeigen die Fign. 25 bis 27 die Verhältnisse bei
Schließlage des Flügels 3. Der Antriebs-Steuerzapfen 75 an dem Drehlagerbolzen 67
liegt.der Durchtrittsöffnung 77 der Zapfenaufnahme 74 gegenüber; der Sperrzapfen 81
an dem Drehlagerbolzen 67 befindet sich auf Höhe der Durchtrittsöffnung 80 der Zapfenaufnahme
79. Wird nun ausgehend von diesem Funktionszustand der Gesamtanordnung der Flügel
3 in Öffnungsrichtung um die Flügelkippachse 5 gekippt, so können sich die Drehlagerhülsen
66, 68 auf dem Drehlagerbolzen 67 gegenläufig bewegen. Es ergeben sich dann die Verhältnisse
gemäß den Fign. 28 bis 30. Bei der Drehbewegung des Flügels 3 um die Flügeldrehachse
4, also bei Drehfunktionszustand der Beschlaganordnungen 6, 56 sind die Drehlagerhülsen
66, 68 gegen eine gegenläufige Bewegung gesperrt. Wesentliche Bestandteile der betreffenden
Sperrvorrichtungen sind der Antriebs-Steuerzapfen 75 in der Zapfenaufnahme 74 und
der Sperrzapfen 81 in der Zapfenaufnahme 79.
[0057] Zum Schließen des kippgeöffneten Flügels 3 ausgehend von dem in den Fign. 28 bis
30 veranschaulichten Öffnungszustand ist der Flügel 3 um die Flügelkippachse 5 gegen
den festen Rahmen 2 zu schwenken. Dabei laufen der Antriebs-Steuerzapfen 75 und der
Sperrzapfen 81 durch die Durchtrittsöffnungen 77, 80 an den Drehlagerhülsen 66, 68
in ihre Positionen gemäß den Fign. 25 bis 27 ein.
[0058] Während im Falle der Beschlaganordnungen 6, 56 gemäß den Fign. 1 bis 30 die Drehbewegung
des Flügels 3 um die Flügeldrehachse 4 dazu genutzt wird, die Flügeldrehachse 4 gesteuert
in Querrichtung der Hauptebene des festen Rahmens 2 zu verlagern, dient im Falle einer
Beschlaganordnung 106, wie sie in den Fign. 31 bis 38 gezeigt ist, zu dem selben Zweck
eine an dem Flügel 3 in Flügelumfangsrichtung bewegbare Schubstangenanordnung herkömmlicher
Bauart.
[0059] Der Einfachheit halber ist diese Schubstangenanordnung in den Abbildungen nicht im
Einzelnen dargestellt.
[0060] Fig. 31 zeigt die Beschlaganordnung 106 in der Ansicht von der schließseitigen vertikalen
Falzfläche 15 des festen Rahmens 2 auf die schließseitige vertikale Falzfläche 32
des Flügels 3. In Fig. 31 zu erkennen ist eine kippachsnahe Beschlagschere 107 mit
einem langen Scherenlenker 108 sowie einem kurzen Scherenlenker 109. Die Scherenlenker
108, 109 sind über eine Gelenkverbindung 110 aneinander angelenkt. Der lange Scherenlenker
108 ist außerdem mittels einer Gelenkverbindung 111 an einer Drehlagerhülse 116 und
mittels einer Gelenkverbindung 112 an einem mit dem festen Rahmen 2 verschraubten
Lagerbock 113 schwenkgelagert. Der kurze Scherenlenker 109 ist flügelseitig über eine
Gelenkverbindung 114 mit einer Drehlagerhülse 118 gekoppelt. Beide Drehlagerhülsen
116, 118 sitzen auf einem flügelfesten Drehlagerbolzen 117 auf und bilden einen lenkerseitigen
Drehlagerteil. Der Drehlagerbolzen 117 ist drehfest im Innern einer Befestigungshülse
119 aufgenommen, die ihrerseits an einer Befestigungslasche 120 mit dem Flügel 3 verschraubt
ist. Drehlagerbolzen 117 und Befestigungshülse 119 bilden gemeinschaftlich einen flügelseitigen
Drehlagerteil.
[0061] Während die Befestigungshülse 119 ebenso wie die Drehlagerhülse 118 in Richtung der
Flügeldrehachse 4 unbeweglich auf dem Drehlagerbolzen 117 aufsitzt, ist die Drehlagerhülse
116 mit einem Hülsenabschnitt 180 auf dem Drehlagerbolzen 117 in der genannten Richtung
beweglich gelagert.
[0062] In Fig. 32 ist die Beschlaganordnung 106 in der Ansicht von der vertikalen Falzfläche
32 des Flügels 3 in Richtung auf die vertikale Falzfläche 15 des festen Rahmens 2
dargestellt. In Fig. 32 im Detail zu erkennen ist ein Schieber 182, der als Antriebselement
an dem Flügel 3 in Richtung eines Doppelpfeils 183 verschiebbar geführt ist. Mit einer
Antriebs-Steuerbahn 184 an der von dem Betrachter von Fig. 32 abliegenden Seite greift
der Schieber 182 in eine Steuernut 185 an dem Hülsenabschnitt 180 der Drehlagerhülse
116 ein. Die Steuerbahn 184 an dem Schieber 182 liegt dabei an einer von einer Längswand
der Steuernut 185 gebildeten Antriebs-Steuerbahn 186 an.
[0063] Zur Umsetzung der beispielsweise mittels eines Handbetätigungsgriffs zu bewirkenden
Bewegung der flügelseitigen Schubstangenanordnung in eine Bewegung des mit der Schubstangenanordnung
bewegungsgekoppelten Schiebers 182 dient eine Kulissensteuerung 187. Diese umfasst
einen Kulissenschlitz 188 an dem Schieber 182 sowie einen in den Kulissenschlitz 188
eingreifenden Steuerzapfen 189, der seinerseits an der flügelseitigen Schubstangenanordnung
angebracht ist. Der Kulissenschlitz 188 besitzt zwei geradlinig in Richtung der Flügeldrehachse
4 verlaufende Endabschnitte 190, 191 sowie eine zwischen diesen liegende Abwinkelung
192.
[0064] Die Beschlaganordnung 106 ist zur Verlagerung der Flügeldrehachse 4 quer zu der Hauptebene
des festen Rahmens 2 bei Schließlage des Flügels 3 zu betätigen. Erfolgt diese Betätigung
etwa mittels eines herkömmlichen Schaltgetriebes mit Handbetätigungsgriff und den
üblichen Griffstellungen, so ist der horizontalen Griffstellung der in den Fign. 31
und 32 dargestellte Zustand der Beschlagschere 107 zugeordnet. Bei dieser Griffstellung
ist die Flügeldrehachse 4 maximal gegenüber dem festen Rahmen 2 abgestellt. Der Flügel
3 kann folglich drehgeöffnet werden, ohne dass Kollisionen zwischen dem Flügelüberschlag
31 und dem festen Rahmen 2 zu befürchten wären.
[0065] Die Fign. 33, 34 zeigen die Beschlaganordnung 106 bei schließverriegeltem Flügel
3. Ausgehend von den Verhältnissen gemäß den Fign. 31, 32 wurde der Steuerzapfen 189
der Kulissensteuerung 187 durch die griffgesteuerte Schubstangenanordnung in dem Kulissenschlitz
188 nach unten bewegt. Von der Abwinkelung 192 kommend ist der Steuerzapfen 189 in
den unteren Endabschnitt 191 des Kulissenschlitzes 188 eingelaufen. Damit verbunden
war eine Querverschiebung des Schiebers 182 gegenüber Fig. 32 nach rechts. Mit dieser
Querverschiebung des Schiebers 182 einher ging eine Hubbewegung der Drehlagerhülse
116. Infolge der dadurch bewirkten Bewegung der Drehlagerhülse 116 gegenüber der Drehlagerhülse.118
in Richtung der Flügeldrehachse 4 wurde die Beschlagschere 107 maximal geöffnet. Die
Flügeldrehachse 4 wurde folglich in Querrichtung der Hauptebene des festen Rahmens
2 an diesen herangezogen. An der Schubstangenanordnung angebrachte Riegelzapfen gelangten
mit festrahmenseitigeh Schließblechen in Eingriff. Der Betätigungsgriff der Schubstangenanordnung
zeigt vertikal nach unten.
[0066] Die Fign. 35 und 36 zeigen den Kippbereitschaftszustand des Flügels 3. Gegenüber
den Verhältnissen nach den Fign. 31 und 32 wurde der Handbetätigungsgriff der Schübstangenanordnung
in eine vertikal nach oben zeigende Position gedreht. Infolgedessen bewegte sich der
Steuerzapfen 189 in dem Kulissenschlitz 188 der Kulissensteuerung 187 in den oberen
Endabschnitt 190 des Kulissenschlitzes 188. Auch damit war gegenüber Fig. 32 eine
Querverschiebung des Schiebers 182 nach rechts verbunden. Die Drehlagerhülse 116 wurde
nach oben verschoben, die Beschlagschere 107 maximal geöffnet. Anders als in dem Betriebszustand
gemäß den Fign. 33, 34 ist im Falle der Verhältnisse nach den Fign. 35, 36 der Flügel
3 zum Kippöffnen entriegelt. Ein nicht im Einzelnen gezeigtes Kipplager zwischen dem
Flügel 3 und dem festen Rahmen 2 ist wirksam.
[0067] Die Beschlaganordnung 106 bei gekipptem Flügel 3 zeigen die Fign. 37, 38. Auch im
Falle der Beschlaganordnung 106 ist sichergestellt, dass der gekippte Flügel 3 kippachsseitig
nicht versehentlich gegenüber dem festen Rahmen 2 abgestellt werden kann.
1. Fenster, Tür oder dergleichen mit einem festen Rahmen (2), einem an dem festen Rahmen
(2) zumindest um eine Flügeldrehachse (4) drehbar gelagerten Flügel (3) sowie mit
wenigstens einer Beschlagschere (7, 57, 107) zwischen dem festen Rahmen (2) und dem
Flügel (3), die Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108, 109) umfasst und mit diesen bei
Schließlage des Flügels (3) in einem Falz zwischen Falzflächen (15, 32) des festen
Rahmens (2) und des Flügels (3) angeordnet ist, wobei die Scherenlenker (8, 9; 58,
59; 108, 109) über Gelenkachsen ausbildende Gelenkverbindungen (10, 11, 12, 14; 60,
61, 62, 64; 110, 111, 112, 114) aneinander sowie an dem festen Rahmen (2) und an dem
Flügel (3) angelenkt sind und wobei der Flügel (3) unter gegenseitiger Schwenkbewegung
der Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108, 109) um die Gelenkachsen mit der Flügeldrehachse
(4) quer zu der Hauptebene des festen Rahmens (2) parallelbeweglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschlagschere (7, 57, 107) bei Schließlage des Flügels (3) mit den Scherenlenkern
(8, 9; 58, 59; 108, 109) in dem drehachsseitigen Falz zwischen drehachsparallelen
Falzflächen (15, 32) des festen Rahmens (2) und des Flügels (3) angeordnet ist und
dass der Flügel (3) unter gegenseitiger Schwenkbewegung der Scherenlenker (8, 9; 58,
59; 108, 109) um quer zu der drehachsparallen Falzfläche (15) des festen Rahmens (2)
verlaufende Gelenkachsen der Gelenkverbindungen (10, 11, 12, 14; 60, 61, 62, 64; 110,
111, 112, 114) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108, 109) mit der Flügeldrehachse
(4) quer zu der Hauptebene des festen Rahmens (2) parallelbeweglich ist.
2. Fenster, Tür oder dergleichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Beschlagschere (7, 57, 107) zwei Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108,
109) umfasst, die über eine Gelenkverbindung (10, 50, 110) aneinander angelenkt sind
und von denen der eine außerdem über Gelenkverbindungen (11, 12; 61, 62; 111, 112)
an dem festen Rahmen (2) und dem Flügel (3) und der andere außerdem über eine Gelenkverbindung
(14, 64, 114) zumindest an dem Flügel (3) angelenkt ist und dass die flügelseitigen
Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64; 111, 114) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59, 108,
109) mittels eines betätigbaren Antriebes gesteuert in Richtung der Flügeldrehachse
(4) relativ zueinander bewegbar sind.
3. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14;
61, 64; 111, 114) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108, 109) wenigstens zwei miteinander
zusammenwirkende Antriebselemente (16, 19; 66, 67; 116, 182) umfasst, von denen wenigstens
eines zumindest eine in Richtung der Flügeldrehachse (4) ansteigende Antriebs-Steuerbahn
(26, 25; 76; 186, 184) und wenigstens ein anderes zumindest ein an der Antriebs-Steuerbahn
(26, 25; 76; 186, 184) anliegendes Steuer-Gegenstück aufweist, wobei die Antriebs-Steuerbahn
(26, 25; 76; 186, 184) und das Steuer-Gegenstück bei Betätigung des Antriebes aneinander
entlang und dadurch die flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64; 111, 114)
der Scherenlenker (8, 9; 58, 59; 108, 109) in Richtung der Flügeldrehachse (4) relativ
zueinander bewegbar sind.
4. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14;
61, 64) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59) durch Drehbewegung des Flügels (3) um die
Flügeldrehachse (4) betätigbar ist.
5. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14;
61, 64) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59) einerseits wenigstens ein mit der Drehbewegung
des Flügels (3) bewegungsgekoppeltes Antriebselement (19, 67) und andererseits wenigstens
ein den flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64) der Scherenlenker (8, 9;
58, 59) zugeordnetes Antriebselement (16, 66) aufweist und dass die beiderseitigen
Antriebselemente (16, 19; 66, 67) bei der Drehbewegung des Flügels (3) miteinander
zusammenwirken und dadurch die flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64)
der Scherenlenker (8, 9; 58, 59) in Richtung der Flügeldrehachse (4) relativ zueinander
bewegbar sind.
6. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem mit der Drehbewegung des Flügels (3) gekoppelten Antriebselement (19, 67)
und dem den flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64) der Scherenlenker (8,
9; 58, 59) zugeordneten Antriebselement (16, 66) eines zumindest eine in Richtung
der Flügeldrehachse (4) ansteigende Antriebs-Steuerbahn (26, 76) und das andere wenigstens
ein an der Antriebs-Steuerbahn (26, 76) anliegendes Steuer-Gegenstück aufweist und
dass die Antriebs-Steuerbahn (26, 76) und das Steuer-Gegenstück durch Drehbewegung
des Flügels (3) aneinander entlang und dadurch die flügelseitigen Gelenkverbindungen
(11, 14; 61, 64) der Scherenlenker (8, 9; 58, 59) in Richtung der Flügeldrehachse
(4) relativ zueinander bewegbar sind.
7. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Scherenlenker (8, 9; 58, 59) über ein Flügel-Drehlager mit wenigstens
einem lenkerseitigen Drehlagerteil (16, 18; 66, 68) und wenigstens einem flügelseitigen
Drehlagerteil (17, 19; 67 69) an dem Flügel (3) angelenkt ist und der flügelseitige
Drehlagerteil (17, 19; 67, 69) das mit der Drehbewegung des Flügels (3) bewegungsgekoppelte
Antriebseleinent (19, 67) und der lenkerseitige Drehlagerteil (16, 18; 66, 68) das
den flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64) der Scherenlenker (8, 9; 58,
59) zugeordnete Antriebselement (16, 66) aufweist.
8. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114)
der Scherenlenker (108, 109) mittels einer an dem Flügel (3) in Falzumfangsrichtung
bewegbar geführten Schubstangenanordnung betätigbar ist.
9. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Relativbewegung der flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114)
der Scherenlenker (108, 109) einerseits wenigstens ein mit der Bewegung der Schubstangenanordnung
in Falzumfangsrichtung bewegungsgekoppeltes Antriebselement (182) und andererseits
wenigstens ein den flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114) der Scherenlenker
(108, 109) zugeordnetes Antriebselement (116) aufweist und dass die beiderseitigen
Antriebselemente (182; 116) bei der Bewegung der Schubstangenanordnung in Falzumfangsrichtung
miteinander zusammenwirken und dadurch die flügelseitigen Gelenkverbindungen (111,
114) der Scherenlenker (108, 109) in Richtung der Flügeldrehachse (4) relativ zueinander
bewegbar sind.
10. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass von dem mit der Bewegung der Schubstangenanordnung in Falzumfangsrichtung bewegungsgekoppelten
Antriebselement (182) und dem den flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114) der
Scherenlenker (108, 109) zugeordneten Antriebselement (116) wenigstens ein Antriebselement
(116, 182) eine in Richtung der Flügeldrehachse (4) ansteigende Antriebs-Steuerbahn
(186, 184) und das andere wenigstens ein an der Antriebs-Steuerbahn (186, 184) anliegendes
Steuer-Gegenstück aufweist und dass die Antriebs-Steuerbahn (186, 184) und das Steuer-Gegenstück
durch die Bewegung der Schubstangenanordnung in Falzumfangsrichtung aneinander entlang
und dadurch die flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114) der Scherenlenker (108,
109) in Richtung der Flügeldrehachse (4) relativ zueinander bewegbar sind.
11. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Scherenlenker (108, 109) über ein Flügel-Drehlager mit wenigstens
einem lenkerseitigen Drehlagerteil (116, 118) an dem Flügel (3) angelenkt ist, dass
an dem Flügel (3) ein mit der Treibstangenanordnung bewegungsgekoppelter Schieber
(182) in Querrichtung der Flügeldrehachse (4) bewegbar geführt ist und dass der lenkerseitige
Drehlagerteil (116, 118) das den flügelseitigen Gelenkverbindungen (111, 114) der
Scherenlenker (108, 109) zugeordnete Antriebselement und der Schieber (182) an dem
Flügel (3) das mit der Bewegung der Schubstangenanordnung in Falzumfangsrichtung bewegungsgekoppelte
Antriebselement ausbilden.
12. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (182) über eine Kulissensteuerung (187) mit der Schubstangenanordnung
bewegungsgekoppelt ist.
13. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flügel (3) an dem festen Rahmen (2) um eine Flügeldrehachse (4) drehbar und um
eine in Querrichtung der Flügeldrehachse (4) verlaufende Flügelkippachse (5) kippbar
gelagert ist, wobei an der Drehöffnungsseite des Flügels (3) ein steuerbares Flügelkipplager
vorgesehen ist und an der Drehschließseite des Flügels (3) eine Beschlaganordnung
(69, 106) kippachsnah und mit Abstand von dieser in Querrichtung der Flügelkippachse
(5) eine weitere Beschlaganordnung (56) kippachsfern zwischen dem festen Rahmen (2)
und dem Flügel (3) angeordnet sind, wobei wenigstens eine der Beschlaganordnungen
(6, 56, 106), vorzugsweise beide Beschlaganordnungen (6, 56, 106), eine Beschlagschere
(7, 57, 107) umfassen und die kippachsnahe Beschlaganordnung (6, 106) und die kippachsferne
Beschlaganordnung (56) in einem Drehfunktionszustand bei unwirksamem Flügelkipplager
den Flügel (3) um die Flügeldrehachse(4) drehbar und mit der Flügeldrehachse (4) quer
zu der Hauptebene des festen Rahmens (2) parailelbeweglich an dem festen Rahmen (2)
lagern und wobei zum Kippen des Flügels (3) um die Flügelkippachse (5) bei wirksamem
Flügelkipplager die kippachsnahe Beschlaganordnung (6, 106) wenigstens teilweise um
die Flügelkippachse (5) schwenkbar und der Flügel (3) an der kippachsfernen Beschlaganordnung
(56) zur Kippbewegung um die Flügelkippachse (5) freigegeben ist.
14. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die kippachsnahe Beschlagschere (7, 107) und/oder die kippachsferne Beschlagschere
(57) jeweils zwei aneinander angelenkte Scherenlenker (8, 9: 58, 59; 108, 109) umfassen,
deren flügelseitige Gelenkverbindungen (11, 14; 61, 64; 111, 114) bei Drehfunktionszustand
der Besch laganordnungen (6, 56, 106) mittels eines betätigbaren Antriebes gesteuert
in Richtung der Flügeldrehachse (4) relativ zueinander bewegbar sind.
15. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsnahen Beschlagschere (7, 107), dadurch gekennzeichnet, dass zum Kippen des Flügels (3) die flügelseitigen Gelenkverbindungen (11, 14; 111, 114)
der Scherenlenker (8, 9; 108, 109) der kippachsnahen Beschlagschere (7, 107) gegen
eine Relativbewegung in Querrichtung der Flügelkippachse (5) gesperrt sind.
16. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsfernen Beschlagschere (57), dadurch gekennzeichnet, dass zum Kippen des Flügels (3) dieser an der kippachsfernen Beschlagschere (57) zur Kippbewegung
um die Flügelkippachse (5) freigegeben ist, indem die flügelseitigen Gelenkverbindungen
(61, 64) der Scherenlenker (58, 59) der kippachsfernen Beschlagschere (57) für eine
Relativbewegung in Querrichtung der Flügelkippachse (5;) freigegeben sind.
17. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsfernen Beschlagschere (57), dadurch gekennzeichnet, dass zum Kippen des Flügels (3) dieser an der kippachsfernen Beschlagschere (57) zur Kippbewegung
um die Flügelkippachse (5) freigegeben ist, indem die kippachsferne Beschlagschere
(57) für eine Schwenkbewegung um die Kippachse (5) freigegeben ist.
18. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsfernen Beschlagschere (57), dadurch gekennzeichnet, dass für die flügelseitigen Gelenkverbindungen (61, 64) der Scherenlenker (58, 59) der
kippachsfernen Beschlagschere (57) eine steuerbare Sperrvorrichtung vorgesehen ist,
mittels derer die genannten Gelenkverbindungen (61, 64) beim Drehen des Flügels (3)
um die Flügeldrehachse (4) gegen Relativbewegung in Querrichtung der Flügelkippachse
(5) sperrbar sind und mittels derer zum Kippen des Flügels (3) wenigstens eine der
Gelenkverbindungen (61, 64) für eine Relativbewegung der Gelenkverbindungen (61, 64)
in Querrichtung der Flügelkippachse (5) freigebbar ist.
19. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsfernen Beschlagschere (57), dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung für die flügelseitigen Gelenkverbindungen (61, 64) der Scherenlenker
(58, 59) der kippachsfernen Beschlagschere (57) durch Drehbewegung des Flügels (3)
um die Flügeldrehachse (4) steuerbar ist und bei die Schließlage einnehmendem Flügel
(3) wenigstens eine der Gelenkverbindungen (61, 64) für eine Relativbewegung der Gelenkverbindungen
(61, 64) in Querrichtung der Flügelkippachse (5) freigibt.
20. Fenster, Tür oder dergleichen nach einem der vorhergehenden Ansprüche wenigstens mit
einer kippachsfernen Beschlagschere (57), dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrvorrichtung für die flügelseitigen Gelenkverbindungen (61, 64) der Scherenlenker
(58, 59) der kippachsfernen Beschlagschere (57) an wenigstens einem der Scherenlenker
(58, 59) und an dem Flügel (3) einerseits wenigstens einen Sperrzapfen (75, 81) und
andererseits wenigstens eine schlitzartige Zapfenaufnahme (74, 79) aufweist, wobei
beim Drehen des Flügels (3) um die Flügeldrehachse (4) der Sperrzapfen (75, 81) und
die Zapfenaufnahme (74, 79) in Längsrichtung der Zapfenaufnahme (74, 79) relativ zueinander
bewegbar sind und wobei bei Schließlage des Flügels (3) der Sperrzapfen (75, 81) einer
Durchtrittsöffnung (77, 80) in einer Seitenwand der Zapfenaufnahme (74, 79) gegenüberliegt
und hiervon ausgehend der Sperrzapfen (75, 81) unter Relativbewegung der Gelenkverbindungen
(61, 64) in Querrichtung der Flügelkippachse (5) aus der Zapfenaufnahme (74, 79) herausbewegbar
ist.