[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gleitanker, insbesondere selbstbohrenden
Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest eine mit Außengewinde versehene Ankerstange
und zumindest einen Gleitankerkopf, der entlang der Ankerstange unter Überwindung
eines Gleitwiderstandes verschieblich ist.
[0002] Derartige Gleitanker finden Anwendung beim Bau vom Hohlräumen in insbesondere druckhaftem
Gebirge. Dabei kann es beim Abtragen von Gebirgslasten um den Hohlraum herum in Abhängigkeit
von den mechanischen Eigenschaften des Untergrundes durch Spannungsumlagerungen zu
Festigkeitsüberschreitungen kommen, die mit entsprechenden, i. d. R. vergleichsweise
weit in den Untergrund reichenden Verschiebungen verbunden sind. Bei einer hier möglichen
Hohlraumsicherung mittels nachgiebigem Verbau können entsprechend verschiebliche Auskleidungen
des Hohlraumes mit den genannten Gleitankern verankert werden, wobei ein Abreißen
des Gleitankerkopfes durch dessen Verschieblichkeit bei Überwindung einer Grenzlast
entlang des zunächst in den Hohlraum überstehenden Ankerkopfstabes vermieden wird.
[0003] Ein Gleitanker der eingangs genannten Art ist aus der DE 3507089 A1 bekannt. Nach
der dort beschriebenen Funktionsweise wird der Gleitwiderstand, d.h. die Grenzlast
des Gleitankers, bei deren Erreichen bzw. Überschreiten der Gleitankerkopf auf der
Ankerstange verschieblich ist, durch ein mehrstufiges Zerspanen des Außengewindes
der Ankerstange durch den Gleitankerkopf erzeugt. Die dazu benötigten Zerspanungskanten
sind an gesonderten Zerspanungssegmenten vorgesehen, die zur Montage des Gleitankerkopfes
konisch in dessen Gehäuse einpressbar sind. Dies bedeutet, dass nach dem Positionieren
des Gleitankerkopfes noch zum Erzielen des benötigten Gleitwiderstandes mit dem Einpressen
der Zerspanungssegmente auf der Baustelle ein weiterer Arbeitsschritt notwendig ist.
Bei einer außerdem beschriebenen Variante sind die Zerspanungskanten unmittelbar in
dem Gehäuse des Gleitankerkopfes ausgebildet, wobei aber keine (Vor-) Einstellung
eines gewünschten Gleitwiderstandes möglich ist. Den bekannten Varianten ist gemeinsam,
dass bei einerseits vergleichsweise aufwendiger Herstellung des Gleitankerkopfes außerdem
die Gefahr besteht, dass die Zerspanung, d.h. auch der Gleitwiderstand, durch ein
Verkanten des Ankerkopfes und durch Verschleiß der Zerspanungskanten nachteilig beeinflusst
wird.
[0004] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Gleitanker
der eingangs genannten Art herstellungs- und gebrauchstechnisch vorteilhaft weiterzubilden.
[0005] Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen gelöst beim Gegenstand von Anspruch
1, wobei darauf abgestellt wird, dass der Gleitankerkopf ein oder mehrere stiftartige,
an einen Eingriff in das Außengewinde zum Aufschrauben des Gleitankerkopfes auf die
Ankerstange angepasste Eingriffselemente aufweist, wobei der Eingriff beim Überschreiten
eines bestimmten Gleitwiderstandes, d.h. bei Erreichen einer Grenzlast, zur Erzielung
der Verschieblichkeit nachgiebig ist. Erfindungsgemäß wird dadurch ein Gleitanker
geschaffen, dessen Gleitankerkopf sich zur Positionierung und ggf. zum Vorspannen
des Gleitankers auf dessen Ankerstange mühelos aufschrauben lässt, wobei die Funktion
einer Überlastsicherung durch Verschieblichkeit bei Überschreiten einer Grenzlast
von Anfang an, d.h. ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand, zur Verfügung steht und zudem
eine einfache, dadurch preiswerte und robuste Bauweise möglich ist. Der Begriff "stiftartig"
steht dabei für Gestaltungsformen, die einen am Gewindeumfang lokalen Gewindeeingriff
erlauben, wie etwa Stifte mit rundem oder mehreckigem Querschnitt, bei weiter möglichem
kegeligem, abgerundetem oder im Querschnitt durchgehendem Stiftende. Auch denkbar
wäre bspw. eine Kugel oder dergleichen, die in dem Gleitankerkopf geeignet zum Eingriff
in das Außengewinde gehalten ist. Die erfindungsgemäße Nachgiebigkeit kann prinzipiell
einerseits auf Seiten des Eingriffselementes bestehen, dass dazu bspw. federnd gegen
die Gewinderippen des Außengewindes der Ankerstange angestellt sein kann. Andererseits
ist im Rahmen der Erfindung bevorzugt, dass die besagte Nachgiebigkeit seitens des
Außengewindes der Ankerstange vorgesehen ist. Dazu besteht die Möglichkeit, dass das
Eingriffselement bei Überschreiten des bestimmten Gleitwiderstandes des Gleitankerkopfes,
d.h. bei Erreichen einer vorbestimmten Grenzlast des Gleitankers, mit seinem in das
Außengewinde eingreifenden Eingriffsprofil zur Erzielung des nachgiebigen Eingriffes
eine Verdrängung der Außengewind e-rippe bewirkt. Die Verdrängung wird bevorzugt dadurch
erreicht, dass ein Eingriffselement eine gegenüber dem Außengewinde höhere Fertigkeit
bzw. Härte besitzt und es bei Überwindung des vorbestimmten Gleitwiderstandes durch
Erreichen der Grenzlast des Gleitankers zum Durchpflügen bzw. Durchscheren der Außengewinderippe
in Ankerlängsrichtung durch das Eingriffsprofil kommt. Indem der definierten Nachgiebigkeit
zunächst eine elastische Verformung und anschließend ein Fließen des Werkstoffes der
Außengewinderippe zugrunde liegt, wird gegenüber einem Zerspanen der Vorteil erreicht,
dass ein Verschleiß praktisch nicht möglich ist und selbst ein Verkanten des Gewindeeingriffs
kaum von Einfluss ist. Es kommt hinzu, dass die Gewindenut des Außengewindes, die
der verdrängten Gewinderippe folgt, genügend Raum zur Aufnahme der verdrängten Materialmenge
bietet, so dass keine aufwendigen gesonderten Abfuhrnuten notwendig sind. Ein weiterer
Vorteil der Erfindung liegt darin, dass der Gleitankerkopf auf vielfältige Weise an
einen bestimmten gewünschten Gleitwiderstand auf der Ankerstange anpassbar ist, insbesondere
auch in der Form, dass der Gleitwiderstand variabel einstellbar ist. Zunächst besteht
dazu die Möglichkeit, dass bspw. zur Festlegung des Wertebereichs (etwa für niedrige,
mittlere oder hohe Grenzlast) eine geeignete Anzahl von Eingriffselementen an dem
Gleitankerkopf zum Eingriff in das Außengewinde angeordnet wird. Bei entsprechend
mehreren, gleichzeitig an der gleichen Außengewindeflanke anliegenden Eingriffselementen
bedeutet dies, dass sie bei Überschreiten des bestimmten, auf den Gleitankerkopf insgesamt
bezogenen Gleitwiderstand mit ihrem jeweiligen Eingriffsprofil auch jeweils eine Verdrängung
der Außengewinderippe bewirken, d.h. der Gleitwiderstand setzt sich aus dem Verdrängungswiderstand
der mehreren Eingriffselemente zusammen. Alternativ oder kombinativ besteht die Möglichkeit,
dass die Eingriffstiefe des bzw. eines Eingriffselementes in das Außengewinde einstellbar,
insbesondere stufenlos einstellbar, ist. Zu diesem Zweck kann bspw. das Eingriffselement
in dem Gleitkopfanker eine auf die Ankerstange zuweisende Bohrung durchtreten und
darin mittels Einstellgewinde längsverstellbar gehalten und vorzugsweise mit einer
Kontermutter feststellbar sein. Auf diese Weise kann ein vergleichsweise geringer
Gleitwiderstand durch eine kleinere Eingriffstiefe und ein vergleichsweise höherer
Gleitwiderstand durch eine größere Eingriffstiefe eingestellt werden. Bevorzugt ist
dabei, dass die Eingriffstiefe des Eingriffselements in das Außengewinde etwa gleich
oder etwas kleiner als die Gewindetiefe des Außengewindes ist. Dies stellt sicher,
dass durch die Verdrängungswirkung des Eingriffselements in Längsrichtung in der Ankerstange
keine durchgehende Rille entsteht, so dass die Gefahr eines Materialaufstaus und unerwünscht
zunehmenden Gleitwiderstands vermieden wird. Auch wird, wenn die Eingriffstiefe etwa
gleich oder etwas kleiner der Gewindetiefe ist, ein sicherer, gegenüber Fertigungstoleranzen
und Verkanten unempfindlicher Eingriff erreicht. Eine Einstellung des Gleitwiderstandes
ist schließlich auch im Wege einer geeigneten Anpassung der Profilbreite des Eingriffselements,
d.h. bspw. des Querschnittsdurchmessers, möglich.
[0006] Eine zweckmäßige Gestaltung des Gleitankers kann nach der Erfindung auch darin liegen,
dass in Gleitankerlängsrichtung der Gewinderippenabstand des Außengewindes bei entsprechender
Querschnittslage größer als die Erstreckung des Eingriffselements ist, wobei der Gewinderippenabstand
bevorzugt das etwa Zwei -bis Dreifache der Erstreckung des Eingriffselements in Längsrichtung
betragen kann. Zum einen wird dadurch der Aufnahmeraum im Verhältnis zu dem verdrängten
Material vergrößert, zum anderen kann sich bei über den Gleitanker hinweg einheitlichem
Außengewinde der Vorteil ergeben, dass auch die Scherfestigkeit einer Vermörtelung
des Ankers verbessert wird. Bevorzugt ist weiter, dass der Gleitankerkopf zumindest
zwei Eingriffselemente aufweist, die bezüglich des Außengewindes der Ankerstange in
zueinander ungleicher Phasenlage gehalten sind, so dass in Gleitankerlängsrichtung
ein insgesamt praktisch spielfreier Eingriff des Gleitankerkopfes in das Außengewinde
der Ankerstange erhalten wird. So können bspw. zwei Eingriffselemente, die an ihrem
Eingriffsende Kegelspitzen aufweisen, so an dem Gleitankerkopf gehalten sein, dass
die Kegelspitze des ersten Eingriffselementes an der einen (bspw. linken) Gewindeflanke
des Außengewindes und die Kegelspitze des zweiten Eingriffselementes an der bzgl.
des Gewindeverlaufes anderen (d.h. dann bspw. rechten) Gewindeflanke anliegt. Bei
einer Mehrzahl von Eingriffselementen können der Profilquerschnitt und der Zwischenabstand
der Außengewinderippe(n) sowie die Anzahl, Phasenlage und Eingriffsprofil der Eingriffselemente
so abgestimmt sein, dass jederzeit zumindest eines der Eingriffselemente in Belastungsrichtung
sich in Anlage- oder Verdrängungsstellung zu der Außengewinderippe befindet, so dass
der Gleitwiderstand entlang des Gleitweges durchgehend wirksam ist. Dazu kann zweckmäßig
vorgesehen sein, dass die Gewinderippe des Außengewindes einen im Wesentlichen trapezförmigen
Querschnitt aufweist, wobei die seitlichen Trapezflanken insbesondere ausgerundet
in den Gewindegrund übergehen. Die Fußenden der Trapezflanken können so je nach Formgebung
des Eingriffsendes der Eingriffselemente in das zu verdrängende Gewindeprofil miteinbezogen
werden, wobei bezogen auf ein Eingriffselement zwischen zwei Verdrängungsprofilen
ein verdrängungsfreier Zwischenraum verbleibt. Insbesondere ist eine Abstimmung auch
in der Weise möglich, dass über den gesamten Gleitweg ein gleicher oder zumindest
annähernd gleicher Gleitwiderstand wirksam ist. Speziell kann auch vorgesehen sein,
dass an dem Gleitankerkopf zwei Paare aus je zwei einander am Umfang gegenüberliegenden
Eingriffselementen vorgesehen sind, deren paarweise Verbindungslinien der Eingriffselemente
einander in Projektion senkrecht schneiden, und dass die Eingriffselemente eines jeweils
gleichen Paares zueinander phasengleich und jeweils verschiedener Paare zur Erzielung
eines spielfreien Gewindeeingriffs phasenungleich hinsichtlich des Außengewindes angeordnet
sind. So können bspw. vier jeweils um eine Viertelumdrehung am Umfang und paarweise
etwa um die halbe Gewindesteigung des Rohrankers in axialer Richtung versetzte Eingriffselemente
vorhanden sein, die mit einer Gewindelehre so eingestellt werden können, dass die
Eingriffsenden, bspw. Kegelspitzen, jeweils an gegenüberliegenden Gewindeflanken anliegen.
Die Gleitmutter kann so bspw. auf eine maximale Belastung in Gleitankerlängsrichtung
im Bereich von 50 bis 100 kN, vorzugsweise auf eine maximale Belastung von 70 kN,
eingestellt sein, die über den Gleitweg hinweg etwa gleich bleibt, so dass beim Gleiten
keine ruckartigen Nachgiebigkeiten oder Stöße auftreten. Das Eingriffselement bzw.
dessen Eingriffsende (bspw. Kegelspitze) kann vorzugsweise gehärtet sein, so dass
beim Durchdrängen des Außengewindes kein Verschleiß entsteht. Weiter ist bevorzugt,
dass sich das Außengewinde der Ankerstange durchgehend über deren gesamte Länge hinweg
erstreckt, so dass der für die erwartete Konvergenz des Gebirges benötigte Gleitweg
des Gleitankerkopfes durch eine entsprechend ausreichende Länge der Ankerstange zu
erzielen ist. Bei einer langen Ankerstange kann der Gleitweg auch dadurch begrenzt
werden, dass ein Endanschlag, bspw. durch eine hierauf aufgeschraubte Kugelbundmutter,
vorgesehen wird. Die Konvergenzen des Gebirges werden durch den Gleitweg (Furchen)
gut sichtbar. Ein überschüssiger Ankerüberstand, der nicht im Berg verschwindet, kann
später abgetrennt werden. Weiter ist bevorzugt, dass der Gleitanker zusätzlich zu
der vorgenannten Ankerstange noch eine Anzahl von weiteren Ankerstangen mit entsprechendem
und über die Länge durchlaufendem Außengewinde umfasst, so dass sämtliche Ankerstangen
mittels Kupplungsmuttern mit passendem Innengewinde verbindbar sind. Dies bringt den
Vorteil, dass der Gleitanker in durch die Kupplungsmuttern verbindbaren Schüssen,
auch unter beengten Platzverhältnissen, in das Gebirge einbringbar ist. Schließlich
besteht auch die Möglichkeit, dass zumindest die dem Gleitankerkopf zur Gleitbewegung
zugeordnete Ankerstange aus Duplexstahl, vorzugsweise aus Duplexstahl mit den nachfolgend
noch näher erläuterten Eigenschaften und weiter vorzugsweise aus Duplexstahl mit der
internationalen Werkstoff-Nr. 1.4462, besteht. Zufolge des dabei hohen elastischen
und plastischen Verformungsvermögens werden beim Verdrängen eines Gewinderippenabschnittes
die dabei gebildeten Endbereiche unter fortdauerndem Verdrängungswiderstand bis in
die folgende Gewindenut hinein verlagert, wodurch ein über den Gleitweg hinweg überraschend
gleichmäßiger Gleitwiderstand erhalten wird.
[0007] Die vorliegende Erfindung betrifft weiter einen Gleitanker, insbesondere selbstbohrenden
Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest einen Ankerfußstangenabschnitt, insbesondere
zumindest eine erste Ankerstange, und zumindest einen Ankerkopfstangenabschnitt, insbesondere
zumindest eine weitere Ankerstange, sowie zumindest einen Gleitankerkopf welcher entlang
des Ankerstangenabschnittes unter Überwindung eines Gleitwiderstandes in Gleitankerlängsrichtung
verschieblich ist.
[0008] Bei der Hohlraumsicherung ist besonders bei druckhaftem Gebirge die Problematik gegeben,
dass beim nachgiebigen Verbau in Längsrichtung der Anker verlaufende Verschiebungen
im Untergrund zu einer hohen Zugbelastung der Anker führen. Diese ist unter sonst
gleichen Verhältnissen um so geringer, je weiter entfernt sich die eigentliche Verankerungsstrecke
des Gleitankers vom Hohlraumrand befindet. Die Verankerungsstrecke stellt dabei den
Längsabschnitt des Ankers dar, in dem bspw. eine Verpressung mit Injektionsfluid (z.B.
Zementmilch) oder ein Verkleben im Bohrloch erfolgt. Da die Zugbelastung des Ankerstabes
unter sonst gleichen Verhältnissen um so geringer ist, je weiter entfernt sich die
Verankerungs- bzw. Verpressstrecke vom Hohlraumrand befindet, führt die Forderung
eines Nachweises für den Anker im Bereich der Verankerungs- bzw. Verpressstrecke damit
häufig zu vergleichsweise großen und damit unwirtschaftlichen Ankerlängen. Ausgehend
davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Gleitanker der vorangehend genannten
Art, wie dieser gleichfalls der DE 3507089 A1 zu entnehmen ist, gebrauchstechnisch
vorteilhaft weiterzubilden, so dass insbesondere in druckhaftem Gebirge eine hohe
Überlastsicherheit erreichbar ist.
[0009] Diese Aufgabe ist nach der Erfindung zunächst und im Wesentlichen dadurch gelöst,
dass der Gleitankerkopf an einen bestimmten Gleitwiderstand auf dem Ankerkopfstangenabschnitt,
insbesondere auf der weiteren Ankerstange, angepasst ist, wobei der Gleitwiderstand
die Ankerspannkraft derart begrenzt, dass die daraus in dem Ankerfußstangenabschnitt,
insbesondere die in der ersten Ankerstange, maximal resultierende Spannung kleiner
oder höchstens etwa gleich der dortigen Werkstoffelastizitätsgrenze ist. Der dem Bohrlochtiefsten
zugeordnete Ankerfußstangenabschnitt ist dabei der Abschnitt des Gleitankers, in dem
die Verankerung im Bohrloch erfolgt. Bei dem nach der Erfindung bevorzugten selbstbohrenden
Gleitinjektionsanker erfolgt die Verankerung dadurch, dass durch einen in Ankerlängsrichtung
durchgehenden Injektionskanal und dessen Austrittsöffnungen im Bereich der Bohrkrone
ein Verpressfluid, wie bspw. Zementmilch, vom Bohrlochtiefsten ausgehend unter vorzugsweise
weiterer Drehung des Ankers in das Bohrloch eingepresst wird. Der Ankerkopfstangenabschnitt
ist der in Längsrichtung entgegenliegende, d.h. der Bohrlochmündung zugeordnete Ankerabschnitt.
Der Ankerfußstangenabschnitt und der Ankerkopfstangenabschnitt können dabei grundsätzlich
entweder an einer gemeinsamen, d.h. durchgehenden Ankerstange oder, wie im Rahmen
der vorliegenden Erfindung bevorzugt, an verschiedenen Ankerstangen vorgesehen sein.
Letztere können wiederum entweder benachbart oder unter Zwischenlage weiterer Ankerstangen
bspw. durch Kupplungselemente miteinander verbunden sein. Durch die nach der Erfindung
mit dem vorbestimmten Gleitwiderstand zwischen Gleitankerkopf und Ankerkopfstangenabschnitt
in dem Ankerfußstangenabschnitt auf höchstens etwa Elastizitätsgrenze begrenzte Spannung
wird erreicht, dass durch ein Vorspannen des Gleitankers dort keine Überlastung möglich
ist und die zumindest verbleibende plastische Dehnfähigkeit zur Aufnahme von Verschiebungen
des Untergrundes zur Verfügung steht. Dies ermöglicht es, die Länge des Ankers auch
bei ungünstigen Untergrundverhältnissen zu begrenzen, wobei je nach insgesamt auftretenden
Belastungen und Gleitwiderstand bzw. Ankerspannkraft eines einzelnen Ankers eine entsprechende
Anzahl von Ankern gewählt werden kann. Bei der Elastizitätsgrenze des Ankerfußwerkstoffes
kann es sich - je nach Materialverhalten - um die sog. Dehngrenze oder auch um die
untere Streckgrenze handeln. Bevorzugt ist dabei, dass die Werkstoffelastizitätsgrenze
des Ankerfußstangenabschnittes das Zwei- bis Fünffache, weiter vorzugsweise das etwa
2,5-Fache, der in dem Ankerfußstangenabschnitt höchstens resultierenden Spannung beträgt.
Dies bedeutet, dass bei vorgespanntem Anker auch zusätzliche Verschiebungen des Untergrundes
an dem Ankerfußstangenabschnitt zunächst nur eine geringe elastische Dehnung hervorrufen,
wodurch vorteilhaft auch die Gefahr von Beschädigungen des Scherverbundes durch den
Verpresskörper bzw. Zementstein vermindert wird. Dieser Überlastschutz besitzt insbesondere
auch Bedeutung für ein mögliches Vorspannen des Gleitankers mittels des Gleitankerkopfes
bereits kurz nachdem ein zur Verankerung des Gleitankers im Ankerbohrloch verwendetes
Scherverbundmedium, bspw. auf Zement- oder Klebstoffbasis, in das Ankerbohrloch eingebracht
worden ist. Bevorzugt ist dazu, dass die durch den bestimmten Gleitwiderstand des
Gleitankerkopfes resultierende Scherbeanspruchung zwischen Ankerfußstangenabschnitt
und Scherverbundmedium geringer als die Scherfestigkeit zwischen Ankerfußstangenabschnitt
und letztendlich ausgehärtetem Scherverbundmedium ist, insbesondere dass diese 20
bis 80 %, weiter insbesondere etwa 50%, der besagten Scherfestigkeit beträgt. Dies
bedeutet, dass die unter Umständen erst nach einem Zeitraum von bspw. mehreren Stunden
des Abbindens bzw. Erhärtens zur Verfügung stehende volle Scherfestigkeit des Scherverbundes
durch die aus dem gewählten Gleitwiderstand des Gleitankerkopfes resultierenden Scherbeanspruchungen
nicht vollständig ausgenutzt wird und somit ein Vorspannen des Gleitankers schon nach
kürzerer Wartezeit möglich ist. Auch wird dadurch für den Fall, dass das druckhafte
Gebirge stark schiebt, eine Scherfestigkeitsreserve gegen ein Abscheren des evtl.
noch nicht erhärteten Scherverbundmediums von dem Äußeren des Ankerfußstangenabschnittes
bereitgestellt. Des Weiteren ist bevorzugt, dass zumindest die Ankerstange im Bereich
des Ankerfußstangenabschnittes aus einem Werkstoff besteht, dessen Streckgrenzenverhältnis
(d.h. das Verhältnis von Streck- bzw. Fließgrenze zu Bruchlast) im Bereich zwischen
0,5 und 0,7, insbesondere etwa 0,6, beträgt. Möglich ist bspw. eine Ausgestaltung,
bei welcher eine am Ankerfuß vorgesehene Ankerstange erst bei einer angenommenen Ankerzugbeanspruchung
von ca. 175 kN die 0,2-%-Dehngrenze erreichen würde, während die Bruchlast mit einer
Ankerkraft von ca. 300 kN und 13,5 % Dehnung noch deutlich höher liegt. Der Gleitwiderstand
des Gleitankerkopfes entlang der Ankerstange im Bereich des Ankerkopfstangenabschnittes
kann dabei vorzugsweise an eine maximale Belastung in Längsrichtung von 70 kN angepasst
sein. Als Werkstoff für den Ankerfußstangenabschnitt wie auch insbesondere für weitere
Ankerabschnitte ist insbesondere ein wärmebehandelter austenitischer Stahl mit einer
hohen plastischen Dehnfähigkeit oder auch austenitisch-ferritischer Stahl, insbesondere
ein sog. Duplex-Stahl mit der internationalen Werkstoff-Nr. 1.4462, in Betracht zu
ziehen. In Verbindung mit der hohen plastischen Dehnfähigkeit können Zugbeanspmchungen
im Bereich der Verankerungsstrecke, die dem Ankerstahl über die Verschiebungen des
Untergrundes aufgezwungen werden, bei entsprechender Wahl der Ankerlänge vom Stahlzugglied
mit ausreichendem Sicherheitsabstand aufgenommen werden. Die Verwendung derartiger
Werkstoffe bietet gegenüber bspw. üblichen Feinkornbaustählen den Vorteil, dass die
erforderliche Ankerlänge damit verkürzt und die Sicherung des Hohlraumes wirtschaftlicher
zu gestalten ist. Das niedrige Streckgrenzenverhältnis und die hohe Duktilität machen
einen solchen Anker ideal geeignet, große Verschiebungswege des druckhaften Gebirges,
unter Umständen sogar bis in den Dezimeterbereich, ohne Bruch zu ertragen. Im Ergebnis
wird durch die Anpassung des Gleitankerkopfes an einen bestimmten Gleitwiderstand
entlang dem Ankerkopfstangenabschnitt ein Überlastschutz des Scherverbundes in der
Verpressstrecke erreicht, welcher durch die Wahl eines Werkstoffes, der die hohe Duktilität
von austinitischem Gefüge mit der hohen Tragfähigkeit von ferritischen Gefüge verbindet,
noch gesteigert werden kann. Die Scherfestigkeit zwischen Ankerfußstangenabschnitt
und Scherverbundmedium lässt sich dadurch noch verbessern, dass der Ankerfußstangenabschnitt
ein Außengewinde, insbesondere ein gerolltes Außengewinde, besitzt. Hinsichtlich des
Ankerkopfes ist vorteilhaft, wenn dieser gleichfalls ein Außengewinde aufweist und
ein Gleitankerkopf mit zumindest einem stiftartigen, an einen Eingriff in das Außengewinde
zum Aufschrauben des Gleitankerkopfes auf die Ankerstange angepassten Eingriffselement
vorgesehen ist, wobei der Eingriff bei Überschreiten eines bestimmten Gleitwiderstandes
zur Erzielung einer Verschieblichkeit nachgiebig ist. Auch die weiteren, schon vorangehend
zu einem solchen Gleitankerkopf beschriebenen Merkmale können dabei einzeln oder in
Kombination verwirklicht sein.
[0010] Auch kann eine Ausführung des Gleitankers Vorteile bieten, bei der zwischen einem
Verpressabschnitt bzw. Ankerfußabschnitt und einem Ankerkopfabschnitt ein Freispielabschnitt
vorgesehen ist, der eine im Wesentlichen glatte Außenoberfläche aufweist. In der Freispielstrecke
wird dadurch bewusst ein Scherverbund mit der Bohrlochwandung vermieden, so dass eine
freie Längsdehnung des Ankers zwischen der Verpressstrecke und dem Ankerkopf ermöglicht
wird und von dem Anker größere Verschiebungswege des druckhaften Gebirges ohne Überlastung
des Scherverbunds in dem Verpressabschnitt kompensiert werden können. Eine zweckmäßige
Weiterbildung des Gleitankers ist auch dadurch möglich, dass der Ankerfußstangenabschnitt,
der Ankerkopfstangenabschnitt und insbesondere der Freispielabschnitt an gesonderten
Ankerstangen vorgesehen sind, welche ein gleichartiges, über deren Länge durchgehendes
Außengewinde aufweisen und mittels Kupplungsmuttern mit passendem Innengewinde verbindbar
sind. Geeignet sind bspw. Rundgewinde, Trapezgewinde oder dergleichen, die auf die
Stangenaußenseite vorzugsweise aufgerollt sind. Die Gewinderippen können im Scheitel
eine Nut aufweisen, wie diese bspw. in der DE 3400182 A1 beschrieben ist. Ein entsprechend
modularer Gleitanker kann in Schüssen, die durch Kupplungsmuttern verbunden sind,
auch unter beengten Verhältnissen eingesetzt werden. Weiter ist bevorzugt, dass in
dem Freispielabschnitt das Ankerstangenaußengewinde zur Erzielung einer glatten Außenoberfläche
von einem Hüllmantel, insbesondere von einem PVC-Schlauch ummantelt ist. Der PVC-Schlauch
kann dazu zunächst bspw. mit Druckluft aufgeweitet, in entsprechenden Längenabschnitten
auf die Ankerstangen geschoben und dann durch Abschalten des Druckes aufgeschrumpft
werden, worauf das Einbringen in den Untergrund in Schüssen erfolgt. Bei einer zweckmäßigen
Ausgestaltung als Gleitinjektionsanker ist weiter bevorzugt, dass die Ankerstangen
in Längsrichtung durchgehend jeweils einen geschlossenen Hohlquerschnitt mit beispielsweise
kreis- oder polygonartiger Form besitzen. Durch den durch den Gleitanker durchgehenden
Innenkanal kann von der Antriebsseite aus ein an sich bekanntes Injektionsmittel bzw.
Scherverbundmedium, wie bspw. Zementmilch, durch den Gleitanker hindurch bis vorzugsweise
zu einer an der Ankerspitze angebrachten Bohrkrone und durch Öffnungen in dieser vom
Bohrlochtiefsten in den Ringspalt um den Gleitanker eingepresst werden. Alternativ
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Ankerstangen mit einem Vollquerschnitt
eingesetzt werden, wobei der Gleitanker dann mittels gesondert in das Bohrloch eingebrachtem
Haftmittel verankert werden kann.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend näher anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert,
in welchen ein mögliches Ausführungsbeispiel ohne Einschränkung des Schutzbereiches
dargestellt ist. Darin zeigt:
- Fig. 1
- in geschnittener Längsansicht den erfindungsgemäßen Gleitanker gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform, in das Gebirge eingebracht,
- Fig. 2
- eine gegenüber Fig. 1 vergrößerte, ausschnittsweise und teilweise aufgebrochene Ansicht
des in Fig. 1 gezeigten Ankerkopfstangenabschnittes mit Gleitankerkopf Schnittrichtung
II-II,
- Fig. 2a
- eine noch weitere Ausschnittsvergrößerung des Ausschnittes IIa in Fig. 2,
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Ansicht des in Fig. 2 dargestellten Ausschnittes des Ankerkopfstangenabschnittes
mit Gleitankerkopf, in dort bezeichneter Schnittrichtung III-III,
- Fig. 3a
- eine noch weitere Ausschnittsvergrößerung des Ausschnittes IIIa in Fig. 3,
- Fig. 4
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Gleitankerkopfhülse in einer bevorzugten
Ausführungsform,
- Fig. 5
- einen Querschnitt der Gleitankerkopfhülse nach Fig. 4 entlang Schnittlinie V-V und
- Fig. 6a-6d
- eine schematische Wiedergabe des spielfreien Gewindeeingriffs.
[0012] Fig. 1 zeigt in einer geschnittenen Längsansicht eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gleitankers, der in einem von Gebirge 2 umgebenen Bohrloch 3
bereits verankert ist. In dem gewählten Beispiel handelt es sich bei dem Gleitanker
1 um einen selbstbohrenden Gleitinjektionsanker, der als Systemankerung in mehreren
Schüssen von einem zu sichernden, nicht näher dargestellten Hohlraum ausgehend durch
eine Betonwand 4 hindurch in das Gebirge 2 eingebracht wurde. Der Gleitanker 1 weist,
dem Bohrlochtiefsten 5 zugewandt, eine Bohrkrone 6 auf, welche zunächst mit einem
Innengewinde auf eine geschnitten gezeigte Ankerstange 7 mit dazu passendem Außengewinde
aufgeschraubt ist. Die Ankerstange 7 weist einen mittig in Längsrichtung durchgehenden
Hohlraum 8 auf, welcher in der Bohrkrone 6 in Verbindung mit einem weiteren Hohlraum
steht, der sich zu mehreren am Umfang der Bohrkrone 6 verteilten, nicht näher dargestellten
Austrittsöffnungen hin verzweigt. An die vorgenannte Ankerstange 7 schließen sich
in Ankerlängsrichtung noch weitere, in dem gewählten Beispiel geometrisch entsprechende
Ankerstangen 7 an. In Längsrichtung benachbarte Ankerstangen 7 sind durch jeweils
eine Kupplungsmutter 10 verbunden, die mit zu dem Außengewinde der Ankerstangen 7
passendem Innengewinde auf die jeweiligen Enden aufgeschraubt sind. Die dadurch erzielte
Gesamtlänge des Gleitankers 1 ist so bemessen, dass dieser mit einem freien Ende 11
einer entständigen Ankerstange 7 über die Betonwand 4 in den zu sichernden Hohlraum,
bspw. Tunnel, übersteht. Das freie Ende 11 ist in Fig. 1 gebrochen dargestellt um
anzudeuten, dass das freie Ende je nach Bedarf auch eine andere Länge aufweisen kann.
Die Ankerstangen 7, die mit der Bohrkrone 6 in an sich bekannter Weise als selbstbohrender
Injektionsanker in das Gebirge 2 einzubringen sind, bilden somit einen mittig durchgehenden
Zufuhrkanal, durch den von dem freien Ende 11 bzw. der Antriebsseite ausgehend ein
Scherverbundmedium 12 über das Bohrlochtiefste 5 in das Bohrloch 3 einpressbar ist.
Das Verpressen des Scherverbundmediums 12 kann unter fortlaufender Ankerdrehung erfolgen,
wodurch als Verankerung ein Scherverbund zwischen Gleitanker, insbesondere dem Außengewinde
der Ankerstangen, und Scherverbundmedium einerseits sowie Scherverbundmedium und Gebirge
andererseits gebildet wird. In dem so im Bohrloch 3 gebildeten Verpresskörper 13 können
in das Scherverbundmedium, wie bspw. Zementmilch, auch noch Festkörper, wie Bohrklein
oder dergleichen, eingebettet sein. Um eine etwa mittige Ausrichtung in dem Bohrloch
3 zu unterstützen, kann je nach Bedarf eine geeignete Anzahl von auf das Außengewinde
der Ankerstangen 7 aufschraubbaren Abstandshaltern 14 mit Fluiddurchtrittsöffnungen
vorgesehen sein. Der für das Scherverbundmedium 12 erreichbare Ringraum im Bohrloch
3 wird in Ankerlängsrichtung in dem gewählten Beispiel durch einen an sich gleichfalls
bekannten Bohrlochverschluss 15 begrenzt, welcher auf Höhe des dem Gebirge 2 zugewandten
Randbereiches der Betonwand 4 angeordnet ist. Um die Betonwand 4 gegen das Gebirge
2 verspannen zu können, ist auf die Ankerstange 7 im Bereich des freien Endes 11 ein
Gleitankerkopf 16 nach der vorliegenden Erfindung aufgeschraubt, so dass dieser gegen
eine sich an der Betonwand 4 abstützende Kalottenplatte 17 drückt. Der Gleitankerkopf
16 besitzt weiterhin die Eigenschaft, dass er unter Überwindung eines bestimmten voreingestellten
Gleitwiderstand von seiner auf der Ankerstange 7 aufgeschraubten Position ausgehend
in Gleitankerlängsrichtung L verschiebbar ist, wobei auf die zugrunde liegende Wirkungsweise
nachfolgend noch gesondert eingegangen wird. Eine Längsverschiebung des Gleitankerkopfes
16 durch ein Schieben des Gebirges 2 wird erst durch einen Endanschlag 18 begrenzt,
der in dem Beispiel als eine auf die Ankerstange 7 aufgeschraubte Kugelbundmutter
ausgebildet ist. Bei dem gewählten Beispiel sind die in einem mittleren Längenabschnitt
des Gleitankers 1 angeordneten Ankerstangen 7 zwischen den Kupplungsmuttern 10 mit
Längenabschnitten aus PVC-Schlauch 19 ummantelt, so dass aufgrund der glatten Außenoberfläche
kein Scherverbund mit dem Verpresskörper 13 entsteht und somit ein freies Spiel des
Ankers in Längsrichtung gegenüber Gebirge 2 und Betonwand 4 möglich ist. Der entsprechende
Längenabschnitt des Gleitankers 1 wird daher im Rahmen vorliegender Erfindung als
Freispielabschnitt S bezeichnet. An diesen schließt sich bis zum Bohrlochtiefsten
5 ein Ankerfußstangenabschnitt F an, über welchen hinweg der Scherverbund zwischen
dem Gleitanker 1 durch den Verpresskörper 13 hindurch bis zum Gebirge 2 entsteht.
An den Freispielabschnitt S schließt sich zu dem zu sichernden Hohlraum hin noch der
sog. Ankerkopfstangenabschnitt K an, welchem der Gleitankerkopf 16 zugeordnet ist.
Mit den in Fig. 1 lediglich symbolischen Aufbrüchen ist angedeutet, dass die Ankerstangen
7 auch abweichende Länge haben können, bzw. dass in den verschiedenen Abschnitten
grundsätzlich auch eine abweichende Anzahl von Ankerstangen 7 möglich ist. Ankerfußstangenabschnitt,
Freispielabschnitt und Ankerkopfstangenabschnitt können, wie in dem gewählten Beispiel,
aus einer jeweils ganzzahligen Anzahl von Ankerstange 7 bestehen. Andererseits sind
aber auch Überlappungen und ggf. sogar eine über sämtliche Abschnitte hinweg durchgehende
Ankerstange denkbar. Zur einfachen Handhabung ist hinsichtlich einzelner Ankerstangen
7 eine Länge von bspw. 2 Metern zweckmäßig. Durch Zusammensetzen mittels Kupplungsmuttern
10 kann dann der bspw. Ankerfußstangenabschnitt als Verankerungsstrecke eine Länge
von bspw. 2 Metern, 4 Metern, vorzugsweise 6 Metern usw. erreichen. Erfindungsgemäß
ist bei dem Gleitanker 1 der Gleitankerkopf 16 an die Erzielung eines bestimmten Gleitwiderstandes
auf dem Ankerkopfstangenabschnitt K angepasst, der die Ankerspannkraft derart begrenzt,
dass die daraus in dem Ankerfußstangenabschnitt F resultierende Spannung kleiner oder
höchstens etwa gleich der Werkstoffelastizitätsgrenze des Ankerfußstangenabschnittes
F ist. In dem in Fig. 1 gezeigten Beispiel ist der Gleitankerkopf 16 so auf die den
Ankerkopfstangenabschnitt K bildende Ankerstange 7 abgestimmt, dass er ab dem Erreichen
bzw. Überschreiten einer Druckkraft der Betonwand 4 gegen die Kalottenplatte 17 bzw.
Gleithülse von 70 kN unter Beibehaltung des Gleitwiderstandes auf der Ankerstange
7 in Richtung auf den Endanschlag 18 längsverschieblich ist. Die Ankerstange(n) des
Ankerfußstangenabschnittes F, die aus Duplexstahl der Werkstoff-Nr. 1.4462 bestehen,
erfahren bei einem der Ankerstange 7 des Ankerkopfstangenabschnittes K entsprechenden
Querschnitt selbst noch bei einer Ankerkraft von etwa 175 kN, d.h. dem etwa 2,5-Fachen
des gewählten Gleitwiderstandes, eine elastische Dehnung von weniger als 1%, die unterhalb
der Werkstoffelastizitätsgrenze des verwendeten Duplexstahls liegt. Bei einem Vorspannen
des Gleitankers 1 mittels Gleitankerkopf 16 wird die Ankerkraft durch den bestimmten
Gleitwiderstand auf maximal 70 kN begrenzt. Die in dem Ankerfußstangenabschnitt F
resultierende Dehnung wird durch diese Überlastsicherung auf ein so geringes Maß begrenzt,
dass die Gefahr von Beschädigungen des Scherverbunds zwischen Ankerstange 7 und Verpresskörper
13 weitgehend verringert wird. Nach dem Verspannen des Gleitankers 1 führt ein Schieben
des Gebirges 2 gegen die Betonwand 4 zunächst dazu, dass zufolge höherer Ankerzuglast
und Überschreiten des Gleitwiderstands der Gleitankerkopf 16 bei weiter aufrecht erhaltenem
Gleitwiderstand in Richtung Endanschlag 18 gleitet, bis der Gleitvorgang durch Abstützung
dagegen beendet wird. Bei noch weitergehendem Schieben des Gebirges steigt die Ankerkraft
an. Bei dem genannten Wertebeispiel steht dabei als Bruchsicherung zunächst bis zumindest
dem etwas 2,5-Fachen der Ankervorspannkraft ein elastisches Dehnverhalten der aus
Duplexstahl gefertigten Ankerstangen zur Verfügung. Aufgrund des niedrigen Streckgrenzenverhältnisses
von Duplex-Stahl kann in dem gewählten Beispiel eine noch weiter zunehmende Beanspruchung
durch eine sich anschließende plastische Verformung noch bis hin zu einer Bruchlast
von etwa dem 4-fachen des an dem Gleitankerkopf 16 gewählten Gleitwiderstandes ertragen
werden. Dabei in Längsrichtung unter Umständen in Gleitanker 1 und Gebirge 2 unterschiedliche
Dehnungen werden im Freispielabschnitt S durch die Längsverschieblichkeit ausgeglichen.
Je nach Bedarf können dabei auch die Ankerstangen 7 in dem Freispielabschnitt S und/
oder in dem Ankerkopfstangenabschnitt K aus einem austinitischferritischen Werkstoff,
wie bspw. Duplexstahl bestehen.
[0013] Fig. 2 zeigt den Gleitankerkopf 16 des in Figur 1 dargestellten Gleitankers 1 in
einer demgegenüber vergrößerten Schnittansicht entlang Schnittlinie II-II, wobei die
Kalottenplatte 17 nicht mit dargestellt ist. Des Weiteren zeigt Fig. 3 eine zu Fig.
2 senkrechte Schnittansicht entlang Schnittlinie III-III in Fig. 2. Der Gleitankerkopf
16 weist eine Hülse 20 mit Durchgangsbohrung 21 auf. Diese besitzt eine im Wesentlichen
glatte Innenwandung und ist im Durchmesser zur Ermöglichung einer Verschiebbarkeit
in Längsrichtung L geringfügig größer als das Außengewinde 22 der Ankerstange 7 bemessen.
Die Hülse 20 weist in ihrer Wandung am Umfang um jeweils eine Vierteldrehung zueinander
versetzt liegende Gewindebohrungen 23 auf, in welche jeweils ein Eingriffselement
24, in dem gewählten Beispiel je eine gehärtete Stiftschraube, radial eingeschraubt
ist. Die Eingriffselemente 24 weisen, der Ankerstange 7 zugewandt, je eine Kegelspitze
25 mit abgeflachtem Ende auf, das sich beim Einschrauben in die Gewindebohrungen 23
in Eingriff mit dem Außengewinde 22 der Ankerstange 7 bringen lässt. Bei entsprechend
stufenlo ser Einstellbarkeit ist in den Figuren 2 und 3 eine Eingriffstiefe gewählt,
die etwa gleich der Gewindetiefe des Außengewindes 7 ist, so dass das abgeflachte
Ende der Kegelspitzen 25 den Gewindegrund 26 des Außengewindes 7 gerade nicht bzw.
kaum merklich berührt. Dabei ist die so eingestellte Eingriffstiefe und zugleich Halterung
der Eingriffselemente 24 durch je eine Kontermutter 27 gesichert. Wie besonders aus
den Fig. 2a und 3a deutlich wird, stützen sich die Kegelspitzen 25 in Längsrichtung
L jeweils nur zu einer Seite an dem Außengewinde 22 ab, wobei entlang der durch die
Abstützung verlaufenden Schnittlinien VIa-VIa bzw. VId-VId in Längsrichtung L der
Gewinderippenabstand A größer als die Erstrekkung E des Eingriffselements 24 ist.
In den Figuren 2 und 3 stimmt die Position der Hülse 20 in Längsrichtung L auf der
Ankerstange 7 überein, wobei die beiden in Fig. 2 gezeigten, einander gegenüberliegenden
Eingriffselemente 24 in Blickrichtung beide rechtsseitig und die in Fig. 3 gezeigten
beiden weiteren, einander gegenüber liegenden Eingriffselemente 24 in Blickrichtung
beide linksseitig, d.h. den vorgenannten gegenüberliegend, an dem Außengewinde 22
anliegen. Dies bedeutet, dass im Zusammenwirken der vier Eingriffselemente ein insgesamt
spielfreier Eingriff des Gleitankerkopfes 16 in das Außengewinde 22 verwirklicht ist.
Insoweit sind die beiden bspw. in Fig. 2 gezeigten Eingriffselemente 24 im Sinne der
vorliegenden Erfindung zueinander phasengleich bzgl. des Außengewindes 22 angeordnet.
Gleiches gilt für die in Fig. 3 gezeigten Eingriffselemente 24, während im Verhältnis
der Eingriffselemente beider Figuren zueinander eine phasenungleiche Lage vorgesehen
ist. Dies wird, wie auch die Figuren 4 und 5 zeigen, an der Hülse 20 durch einen in
Längsrichtung L gewählten Versatz der Gewindebohrungen 23 erreicht, welcher geeignet
auf die Steigung des Außengewindes 22, die relative Lage der Gewindebohrungen 23 am
Umfang der Hülse 20 und auf den Gewinderippenabstand abgestimmt ist. Durch das sich
zu seinem freien Ende hin verjüngende Eingriffsende der Eingriffselemente 24 besteht
die Möglichkeit, die Eingriffstiefe so einzustellen, dass in Längsrichtung L eine
praktisch gerade spielfreie Einstellung erhalten wird, die zugleich ein Aufschrauben
des Gleitankerkopfes 16 auf die Ankerstange 7 erlaubt. Anstelle der im Profil konischen
Kegelspitze 25 könnte dazu bspw. auch ein halbkugelförmiges Eingriffsende vorgesehen
sein. Das Profil des Eingriffsendes kann insbesondere auch so gestaltet sein, dass
sich der zuvor beschriebene spielfreie und zum Aufschrauben geeignete Eingriff automatisch
ergibt, wenn die Eingriffselemente bis gerade zu einer leichten Berührung des Gewindegrunds
26, d.h. bis zu einem gerade spürbaren Anstieg des Drehmoments eingeschraubt werden.
Der beschriebene Gleitankerkopf 16 kann auf die Ankerstange 7 einerseits in der Weise
vormontiert werden, dass die Hülse 20 in Längsrichtung L in eine gewünschte Position
frei geschoben und die Eingriffselemente 24 erst dort eingedreht werden. Andererseits
können die Eingriffselemente 24 auch an der Hülse 20 vormontiert mit dieser auf die
Ankerstange 7 aufgeschraubt werden. Bei dem beschriebenen Gleitankerkopf 16 wird das
Innengewinde somit andeutungsweise durch die vier gehärteten, radial eingeschraubten
Stiftschrauben erzeugt, die jeweils um eine Vierteldrehung auf dem Umfang und paarweise
etwa um die halbe Gewindesteigung des Bohrankers in axialer Richtung versetzt angeordnet
sind. Die Stiftschrauben lassen sich insbesondere mit einer Gewindelehre so einstellen,
dass die Kegelspitzen jeweils an gegenüberliegenden Gewindeflanken der Gewinderippe
28 bzw. an deren Ausrundungen im Fußbereich anliegen. Die jeweilige Anlage geht in
Längsrichtung L mit einem Formschluss einher, so dass bei eingesetzten Eingriffselementen
24 eine Längsverschiebung des Gleitankerkopfes 16 auf der Ankerstange 7 ohne eine
gleichzeitige Drehung zunächst gehindert wird. Die Steigung der Gewinderippe 28 ist
so gewählt, dass ein selbsthemmender Gewindeeingriff gebildet wird, d.h. eine auf
den Gleitankerkopf 16 in Längsrichtung L wirkende Axialkraft nicht automatisch zu
einer Drehung führt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel bleibt der Formschluss
in beiden möglichen Belastungsrichtungen bis zum Erreichen einer Axialkraft von etwa
70 kN erhalten. Bei Überschreitung dieses vorbestimmten Gleitwiderstand pflügen die
gehärteten Kegelspitzen 25 in Längsrichtung über die Ankerstange 7 und ziehen axiale
Furchen 29 in das Außengewinde 22 hinein (vgl. Fig. 2 und 3), wobei die gehärteten
Kegelspitzen 25 über den Verformungsweg hinweg keinem Verschleiß unterliegen. Der
spielfreie Eingriff bringt in Verbindung mit den Radienübergängen 30 der Gewinderippe
28 und der Wahl einer Ankerstange 7 aus Duplexstahl zugleich den Vorteil, dass bei
einer fortgesetzten Belastung des Gleitankerkopfes 16 keine ruckartigen Bewegungen
entstehen können. Dabei beträgt in dem konkret gewählten Beispiel der Außendurchmesser
D der Ankerstange 7 etwa 29 mm, der Gewindegrunddurchmesser d etwa 24 mm und der Radius
der Radienübergänge 30 etwa 6 mm. Als Eingriffselemente sind Gewindestifte mit Kegelspitze
nach DIN 914-M12 x 40 vorgesehen. Der im Ausgangsszustand, d.h. bspw. beim Vorspannen
des Gleitankers durch die vier Eingriffselemente 24 gebildete spielfreie Gewindeeingriff
wird weiter in den Figuren 6a bis 6d schematisch beschrieben. Die Figuren 6a und 6d
gehen dabei auf die entsprechenden Schnittführungen in den Figuren 2a und 3a zurück.
[0014] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/ beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Gleitanker, insbesondere selbstbohrender Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest
eine mit einem Außengewinde versehene Ankerstange und zumindest einen Gleitankerkopf,
der entlang der Ankerstange unter Überwindung eines Gleitwiderstandes verschieblich
ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitankerkopf (16) ein oder mehrere stiftartige, an einen Eingriff in das Außengewinde
(22) zum Aufschrauben des Gleitankerkopfes (16) auf die Ankerstange (7) angepasste
Eingriffselemente (24) aufweist, wobei der Eingriff beim Überschreiten eines bestimmten
Gleitwiderstandes zur Erzielung der Verschieblichkeit nachgiebig ist.
2. Gleitanker nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Eingriffselement (24) bei Überschreiten des bestimmten Gleitwiderstandes
des Gleitankerkopfes (16) mit seinem Eingriffsprofil zur Erzielung des nachgiebigen
Eingriffs eine Verdrängung der Außengewinderippe (28) bewirkt.
3. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffstiefe des Eingriffselementes (24) in das Außengewinde (22) einstellbar,
insbesondere stufenlos einstellbar, ist.
4. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffselement (24) in dem Gleitankerkopf (16) eine auf die Ankerstange (7)
zuweisende Bohrung durchtritt und darin mittels Einstellgewinde längsverstellbar gehalten
ist.
5. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffstiefe des Eingriffselementes (24) in das Außengewinde (22) etwa gleich
oder etwas kleiner als die Gewindetiefe des Außengewindes (22) ist.
6. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung des Gleitankerkopfes (16) insbesondere gleichmäßig
verteilten Eingriffselementen (24) vorgesehen ist.
7. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass in Gleitankerlängsrichtung (L) der Gewinderippenabstand (A) des Außengewindes (22)
größer als die Erstreckung (E) des Eingriffselementes (24) ist, insbesondere deren
etwa Zwei- bis Dreifaches beträgt.
8. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitankerkopf (16) zumindest zwei Eingriffselemente (24) aufweist, die bezüglich
des Außengewindes (22) der Ankerstange (7) in zueinander ungleicher Phasenlage gehalten
sind, so dass in Gleitankerlängsrichtung (L) ein insgesamt spielfreier Eingriff des
Gleitankerkopfes (16) in das Außengewinde (22) der Ankerstange (7) resultiert.
9. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Gleitankerkopf (16) zwei Paare aus je zwei einander am Umfang gegenüberliegenden
Eingriffselementen (24) vorgesehen sind, deren paarweise Verbindungslinien der Eingriffselemente
(24) einander in Projektion senkrecht schneiden, und dass die Eingriffselemente (24)
eines jeweils gleichen Paares zueinander phasengleich und jeweils verschiedener Paare
zur Erzielung eines spielfreien Gewindeeingriffs phasenungleich hinsichtlich des Außengewindes
(22) angeordnet sind.
10. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Außengewinde (22) der Ankerstange (7) durchgehend über deren gesamte Länge
hinweg erstreckt.
11. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitanker (16) eine Anzahl von weiteren Ankerstangen (7) mit gleichartigem und
über die jeweilige Länge hinweg durchlaufendem Außengewinde (22) umfasst.
12. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewindeprofil des Außengewindes (22) und der durch eine Anzahl von Eingriffselementen
(24) gebildete Gewindeeingriff des Gleitankerkopfes (16) derart abgestimmt sind, dass
entlang des Gleitweges durchgehend ein Gleitwiderstand, insbesondere ein im Wesentlichen
gleichbleibender Gleitwiderstand, wirksam ist.
13. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewinderippe des Außengewindes (22) einen im Wesentlichen trapezförmigen Querschnitt
aufweist, wobei die seitlichen Trapezflanken ausgerundet in den Gewindegrund übergehen.
14. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die dem Gleitankerkopf (16) zur Gleitbewegung zugeordnete Ankerstange (7)
aus Duplexstahl, insbesondere aus Duplexstahl der internationalen Werkstoff-Nr. 1.4462,
ausgebildet ist.
15. Gleitanker, insbesondere selbstbohrender Gleitinjektionsanker, aufweisend zumindest
einen Ankerfußstangenabschnitt, insbesondere zumindest eine erste Ankerstange, und
zumindest einen Ankerkopfstangenabschnitt, insbesondere zumindest eine weitere Ankerstange,
sowie zumindest einen Gleitankerkopf, welcher entlang des Ankerkopfstangenabschnittes
unter Überwindung eines Gleitwiderstand in Gleitankerlängsrichtung verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitankerkopf (16) an einen bestimmten Gleitwiderstand auf dem Ankerkopfstangenabschnitt
(K), insbesondere auf der weiteren Ankerstange (7), angepasst ist, wobei der Gleitwiderstand
die Ankerspannkraft derart begrenzt, dass die daraus in dem Ankerfußstangenabschnitt
(F), insbesondere die in der ersten Ankerstange (7), maximal resultierende Spannung
kleiner oder höchstens etwa gleich der dortigen Werkstoffelastizitätsgrenze ist.
16. Gleitanker nach Anspruch 15 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstoffelastizitätsgrenze des Ankerfußstangenabschnittes (F) das Zwei- bis
Fünffache, insbesondere das etwa 2,5-Fache, der in dem Ankerfußstangenabschnitt (F)
resultierenden Maximalspannung beträgt.
17. Gleitanker nach einem oder beiden der Ansprüche 15 und 16 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitanker (16) an dem Ankerfußstangenabschnitt (F) mittels eines Scherverbundmediums
(12), wie Zement oder Klebstoff, im Ankerbohrloch (3) verankerbar ist und dass die
durch den Gleitwiderstand des Gleitankerkopfes (16) höchstens resultierende Scherbeanspruchung
zwischen Ankerfußstangenabschnitt (F) und Scherverbundmedium geringer als die Scherfestigkeit
zwischen Ankerfußstangenabschnitt (F) und ausgehärtetem Scherverbundmedium ist und
insbesondere 20 bis 80 Prozent, weiter insbesondere etwa 50 Prozent, der besagten
Scherfestigkeit beträgt.
18. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 und 17 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Ankerfußstangenabschnitt (F) aus einem Werkstoff besteht, dessen Streckgrenzenverhältnis
zwischen 0,5 und 0,7 und insbesondere etwa 0,6 beträgt.
19. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 18 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Ankerfußstangenabschnitt (F) aus einem Werkstoff mit austinitisch-ferritischem
Gefüge und insbesondere aus Duplexstahl, weiter insbesondere aus Duplexstahl mit der
internationalen Werkstoff-Nr. 1.4462, besteht.
20. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 19 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerkopfstangenabschnitt (F) ein Außengewinde (22) aufweist und zumindest ein
Gleitankerkopf (16) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14 vorgesehen ist.
21. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 20 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitanker (1) zwischen dem Ankerfußstangenabschnitt (F) und dem Ankerkopfstangenabschnitt
(K) einen Freispielabschnitt (S) mit einer im Wesentlichen glatten Außenoberfläche
aufweist.
22. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 21 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ankerfußstangenabschnitt (F) und/ oder der Ankerkopfstangenabschnitt (K) und/
oder der Freispielabschnitt (S) durch jeweils zumindest eine gesonderte Ankerstange
(7) gebildet ist, wobei die Ankerstangen ein gleichartiges, über die Länge durchgehendes
Außengewinde aufweisen und mittels Kupplungsmut tern (10) mit dazu passendem Innengewinde
verbindbar sind.
23. Gleitanker nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 22 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Freispielabschnitt (S) das Ankerstangenaußengewinde (22) zur Erzielung einer
glatten Außenoberfläche von einem Hüllmantel, insbesondere von einem PVC-Schlauch
(19), ummantelt ist.
24. Gleitanker nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerstangen (7) in Längsrichtung durchgehend einen geschlossenen Hohlquerschnitt
aufweisen und/ oder dass die Gewinderippe des Außengewindes in ihrem Scheitelbereich
eine Nut aufweist.