[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von Fahrzeugen und selbstfahrenden
Arbeitsmaschinen, die mit einem Naturöl betriebenen Dieselmotor ausgerüstet sind,
der aus einem gemeinsamen Tank mit Naturöl als Schmier- und Treibstoff versorgt wird.
[0002] Naturöle verfügen bekanntlich im kalten Zustand über eine hohe Viskosität und demzufolge
über eine geringe Fließfähigkeit. Folglich werden Naturöle, die als Kraft- und Schmierstoff
für Dieselmotoren genutzt werden, erwärmt, um die Viskosität der Naturöle an die motortechnischen
Bedingungen anzupassen.
[0003] Aus der DE 198 17 976 C2 ist ein mit Naturöl betriebener Motor bekannt, bei dem der
Motor mit Schmiermittel, Kühlmittel und Kraftstoff aus nur einer am Kraftstofftank
angeschlossenen Saugleitung im Kreislauf versorgt wird und aus diesem Kreislauf nacheinander
der Kühlkreislauf, der Schmiermittelkreislauf, und der Kraftstoff für die Einspritzpumpe
abgeleitet wird. Zu diesem Zweck wird das Naturöl im Kraftstofftank oder in einem
zusätzlichen Tank mittels eines integrierten Wärmeaustauschers auf eine Temperatur
von 70 bis 90°C erwärmt, bevor es über die gemeinsame Saugleitung als Schmier- und
Treibstoff dem Motor zugeführt wird.
Mit diesem vorgeschlagenen Verfahren wird zwar eine Viskosität und damit Fließfähigkeit
des Naturöls erreicht, die den mötortechnischen Bedingungen, nämlich der hydrodynamischen
Schmierung des Motors sowie auch den optimalen Einspritzbedingungen, angepaßt ist,
jedoch verfügt das auf 70 bis 90°C erwärmte Naturöl nicht mehr über eine ausreichend
hohe Viskosität, die beispielsweise auch für eine Getriebeschmierung oder zur Versorgung
einer Hydraulikverteilung erforderlich ist. Folglich sind für die weiteren Antriebseinheiten,
wie das Getriebe und eine mögliche Hydraulikverteilung, gesonderte Versorgungsquellen
und Versorgungskreisläufe vorzusehen.
[0004] Aus der OS 38 00 585 ist ein Dieselmotor bekannt, der unter anderem auch mit dickflüssigem
Naturölkraftstoff betrieben werden kann. Die Anpassung der Fließfähigkeit des Naturöls
erfolgt dabei ebenfalls durch Erwärmung des Naturöls im Naturöltank, in dem bevorzugt
eine elektrische Heizvorrichtung vorgesehen ist, die von einem Stromnetz beheizt ist.
[0005] Aus der DE 44 18 856 A1 ist ein Verfahren zum Betreiben eines Dieselmotors mit Naturöl
bekannt geworden, bei dem innerhalb des Kraftstoffsystems und zwar unmittelbar vor
der Einspritzpumpe ein Wärmeaustauscher vorgesehen ist, der durch die Abwärme im Motorbetrieb
oder auch elektrisch beheizt sein kann und über den das zugeführte Naturöl erwärmt
wird, um die Fließfähigkeit des Naturöls auf die Einspritzbedingungen für die Einspritzpumpe
des Motors anzupassen.
[0006] Aus der DE 26 56 223 A1 ist eine Brennkraftmaschine bekannt, deren Versorgungssysteme,
wie das Schmiersystem und das Kühlsystem aus einem gemeinsamen Behälter der Kraftstoffversorgung
versorgt werden. Zu diesem Zweck sind die einzelnen Systeme über getrennt voneinander
unabhängige Leitungen mit dem Behälter der Kraftstoffversorgung verbunden, wobei zusätzliche
Leitungen zwischen den einzelnen Systemen und der Brennkraftmaschine vorgesehen sind.
Diese Systeme sind daher in der Funktion unabhängig voneinander und damit einzeln
zu regeln.
[0007] Auch diese bekannten Verfahren zum Betreiben von Dieselmotoren mit Naturöl sind nur
geeignet, um die Viskosität des zugeführten Naturöls aus einem Tank an die einzelnen
motortechnischen Bedingungen eines Motors anzupassen. Für die Schmierung des Getriebes
oder auch für die Versorgung einer möglichen Hydraulikölverteilung, die eine höhere
Viskosität des Schmierstoffs erfordern, sind ebenfalls weitere Versorgungsquellen
vorzusehen, auch dann, wenn eine Versorgung dieser Einheiten mit Pflanzenöl erfolgen
soll.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die eingangs genannten Verfahren
zum Betreiben von Dieselmotoren mit Naturöl dadurch zu verbessern, daß sowohl der
Motor und das Getriebe mit oder ohne Hydraulikversorgung eines Fahrzeugs oder einer
selbstfahrenden Arbeitsmaschine wirtschaftlich aus einer Versorgungsquelle mit Naturöl
oder schmierfähigem Treibstoff betrieben werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Antriebseinheit
des Fahrzeugs oder der selbstfahrenden Arbeitsmaschine, die das Getriebe mit oder
ohne Hydraulikölverteilung und den Motor umfaßt, in dieser Reihenfolge nacheinander
aus einem gemeinsamen Versorgungskreislauf mit Naturöl oder schmierfähigem Treibstoff
von einem gemeinsamen Tank versorgt wird, in dem
- das Naturöl oder der schmierfähige Treibstoff mit einer für die Getriebeschmierung
und die Hydraulikölversorgung geeigneten Viskosität über eine Hydraulik- und/oder
Getriebepumpe und einem nachgeschalteten Hydraulik-/Getriebefilter der Hydraulikverteilung
und/oder einem niveaustandgeregelten Getriebegehäuse zugeführt und über einen Getriebeölumlauf
mit einem eingebundenen Wärmeaustauscher bei dieser Viskosität gehalten wird;
- aus dem Getriebeölvorlauf des Getriebeölumlaufs zum Wärmeaustauscher über ein absperrbares
Regelventil und/oder aus dem Getriebeölrücklauf des Getriebegehäuses über ein absperrbares
Ventil erwärmtes Getriebeöl in den Schmierölsumpf eingeleitet wird;
- die Viskosität des Schmieröls im Schmierölsumpf thermisch über einen im oder am Motor
integrierten Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher für eine hydrodynamische Schmierung
des Motors angepaßt wird;
- ein Anteil des Schmieröls aus dem Schmierölsumpf als Kraftstoff abgeleitet wird und
- der abgeleitete Kraftstoffanteil aus dem Schmierölsumpf in einem dem Motor zugeordneten
und mit dem Kraftstofffilter in Reihe geschalteten Wärmeaustauscher thermisch an eine
Viskosität angepaßt wird, die den optimalen Einspritzbedingungen entspricht.
[0010] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahrensablauf hat sich überraschend gezeigt, daß auch
aus dem Versorgungskreislauf, der aus einem Tank mit Naturöl oder auch schmierfähigem
Treibstoff beaufschlagt wird, die einzelnen Systemkreisläufe für die Getriebeschmierung
und auch für eine mögliche Hydraulikversorgung, für die Motorschmierung und -kühlung
und für die Versorgung des Motors mit Kraftstoff so betrieben werden können, das eine
optimale Funktion der Antriebseinheit also des Motors und des Getriebes auch mit einer
möglichen Hydraulikversorgung gewährleistet ist.
Durch die in den einzelnen Systemkreisläufen eingebundenen Wärmeaustauscher, die systemabhängig
unter Nutzung der im Versorgungskreislauf befindlichen Medien heißes Schmieröl, kaltes
Öl aus dem Tank, leicht temperiertes Öl aus dem Getriebe, dem Kühlkreislauf und Kühlluft
geregelt und gesteuert werden, erfolgt die termische Anpassung der Viskosität des
Naturöls oder des schmierfähigen Treibstoffs an die Betriebsbedingungen als Getriebeöl,
Schmieröl für den Motor und Kraftstoff für den Motor ausschließlich durch den gemeinsamen
Versorgungskreislauf, so daß auf zusätzliche und vom Versorgungskreislauf unabhängige
Versorgungsquellen zur Anpassung der einzelnen Viskositäten des Naturöls verzichtet
werden kann. Vielmehr, durch die ständige Zuführung von frischem Naturöl oder schmierfähigem
Treibstoff aus dem Tank in Abhängigkeit des verbrauchten Kraftstoffanteils wird eine
permanente Erneuerung der jeweiligen Funktionsstoffe erreicht, die zu einer verbesserten
Sauberkeit der Funktionsstoffe in den Systemkreisläufen führt. Mit der verbesserten
Sauberkeit der Funktionsstoffe kann auf Maßnahmen für das Schmutzhaltevermögen und
der Korrosionsstabilität verzichtet werden. Desweiteren können Druckinhibitoren entfallen,
da nach diesem Verfahren das als Getriebeöl genutzte Naturöl regelmäßig um den als
Kraftstoff verbrauchten Anteil durch frisches Naturöl ersetzt wird und damit für die
kurze Verbrauchszeit die Getriebeölqualität für die Druckbelastung in den Lagern und
an den Zähnen der Getrieberäder ausreichend ist.
[0011] Vorteilhafterweise wird für die thermische Anpassung der Viskosität des Kraftstoffanteils
kälteres Getriebeöl aus dem Getriebegehäuse und/oder dem Getriebeölpumpengehäuse genutzt,
das den Wärmeaustauscher im Gegenstrom durchströmt. Damit wird ausschließlich die
Temperaturdifferenz zwischen dem kälteren Getriebeöl und dem Schmieröl aus dem Schmierölsumpf
genutzt, das für eine hydrodynamische Schmierung eine Viskosität von 5 bis 12 mm
2/s aufweist, die bei einer Temperatur von 90 bis 110°C erreicht wird. Diese Temparaturdifferenz
ist geeignet, den abgezogenen Schmierölanteil, der als Kraftstoff genutzt wird, auf
eine Viskosität von ca. 10mm
2/s anzupassen, die optimal für die Dieseleinspritztechnik ist.
[0012] Vorteilhaft ist auch, wenn das den Wärmeaustauscher durchströmte Getriebeöl über
eine Schmierölleitung in den Schmierölsumpf des Motors eingeleitet wird. Mit diesem
im Wärmeaustauscher erwärmten aber gegenüber dem Schmieröl kälteren Getriebeölanteil
wird gleichzeitig eine Teilkühlung des Schmieröls im Schmierölsumpf erreicht, die
es möglich macht, den im oder am Motor integrierten Wärmeaustauscher zur Anpassung
der Viskosität des Schmieröls für eine hydrodynamische Schmierung des Motors zu unterstützen.
[0013] Bevorzugt wird die Frischölzufuhr aus dem Tank für Naturöl oder schmierfähigen Treibstoff
in Abhängigkeit des Getriebeölstandes im Getriebegehäuse geregelt. Über diese Regelung
ist gesichert, daß das Getriebeöl permanent durch die Zuführung von frischem Naturöl
oder schmierfähigem Treibstoff erneuert und gleichzeitig teilgekühlt wird.
[0014] Zur Einhaltung des Schmierölniveaus ist der Schmierölsumpf niveaugeregelt, wobei
die Absperrventile zur Schmierölzuführung zum Schmierölsumpf im Getriebeölvorlauf
des Getriebeölumlaufes und in der Leitung des warmen Getrieberücklaufs des Getriebes,
der teilweise über den Wärmeaustauscher zum Anpassen der Viskosität des Kraftstoffanteils
geführt wird, von der Niveauregelung im Schmierölsumpf angesteuert werden. Damit wird
gewährleistet, daß in jedem Fall auch in der Startphase des Motors der abgezogene
Schmierölanteil ersetzt wird.
[0015] Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und der beigefügten Zeichnung, in der eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung dargestellt ist.
[0016] Die Zeichnung zeigt einen schematischen Verfahrensablauf, mit dem ein Fahrzeug oder
selbstfahrende Arbeitsmaschine mit einem Naturöl betriebenen Dieselmotor und einer
als Pflanzenöldurchlaufschmierung bezeichneten Getriebeschmierung aus einer gemeinsamen
Versorgungsleitung betrieben wird.
[0017] Wie in der Zeichung gezeigt, wird über eine gemeinsame Versorgungsleitung, die aus
nur einem Tank 1 mit Naturöl versorgt wird, nacheinander der Systemkreislauf für Getriebeöl
für das Getriebegehäuse 13, die Hydraulikölverteilung 26, den Getriebeölumlauf 12,
28 mit dem eingebundenen Wärmeaustauscher 29, der Systemkreislauf für das Schmieröl
für den Motor 2 mit dem integrierten Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher 33 sowie
der Systemkreislauf für Kraftstoff, in dem ein Kraftstofffilter 4 mit einem in Reihe
geschalteten Wärmeaustauscher 3 sowie die Einspritzpumpe 10 eingebunden ist, mit Naturöl
versorgt.
[0018] Der Systemkreislauf für Getriebeöl ist an dem einzigen Tank 1 für Naturöl über die
Frischölzuleitung 8 angeschlossen, in der eine Pumpe 9 angeordnet ist. Die Frischölleitung
8 führt zu einem Getriebeölgehäuse 27 in der eine Hydraulik-/Getriebeölpumpe 14 integriert
ist. Über die Hydraulik-/Getriebeölpumpe 14 wird der Hydraulik-/Ölfilter, die Hydraulikölverteilung
26 und der Getriebeölsumpf im Getriebegehäuse 23 mit dem zum Getriebeölpumpengehäuse
23 zugeführten frischen Naturöl und/oder gekühlten Getriebeöl versorgt, das über die
Rückleitung 12 aus dem Getriebeölumlauf 28, 12 zugeführt wird.
[0019] Der Getriebeölstand im Getriebegehäuse 23 ist mit einer Niveaustandsregelung 25,
mit der die Pumpe 9 in der Frischölleitung 8 ansteuert wird, niveaugeregelt.
[0020] Unterhalb des Minimalniveaus des Getriebeölstands ist am Getriebegehäuse 23 eine
Getriebeölrückleitung 24 angeschlossen. Die Getriebeölrückleitung 24 ist über ein
nicht näher bezeichnetes T-Stück an das Getriebeölpumpengehäuse 27 und gleichzeitig
über die Leitung 7, in der ein absperrbares Regelventil und eine nachfolgende Schmierölpumpe
18 angeordnet ist, an der Kaltseite 5 des Wärmeaustauschers 3 angeschlossen.
[0021] Das Getriebeölpumpengehäuse ist mit einem Getriebeölumlauf 28, 12 verbunden, in dem
der Wärmeaustauscher 29 eingebunden ist. Im Getriebeölvorlauf 28 ist über ein nicht
näher bezeichnetes T-Stück eine Leitung 21 für die Schmierölableitung zum Schmierölsumpf
22 angeschlossen, die über ein Regelventil 13 absperrbar ist. In der Rückleitung 12
des Getriebeölumlaufs 28, 12 ist vor der Zuführung der Frischölleitung 8 ein umschaltbares
Regelventil 19 angeordnet. Das absperrbare Regelventil 13 in der Ölvorlaufleitung
28 und das umschaltbare Regelventil 19 in der Rückleitung 12 der Ölumlaufleitung 28,
12 sowie das absperrbare Ventil 32 in der Leitung 7 werden von der Niveaustandsregelung
30 des Schmierölstands im Schmierölsumpf 22 angesteuert.
[0022] Der Systemkreislauf für das Schmieröl des Motors 2 wird in Abhängigkeit des niveaugeregelten
Schmierölstands in der Schmierölwanne und der darüber angesteuerten Schaltstellung
der Regelventile 13, 19, 32 aus dem Systemkreislauf des Getriebeöls mit Schmieröl
versorgt.
[0023] Im Schmierölsumpf 22 ist ein Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher 33 angeordnet,
der kaltseitig über einen Wasserrücklauf 38 und einen Wasservorlauf 37 mit einem Teilstrom
der Kühlflüssigkeit aus der Kühlmittelverteilung 35 beaufschlagt ist, die von dem
Kühlmittel-/Luftkühler 34 mit Kühlmittel versorgt wird, das mittels einer Kühlmittelpumpe
39 und einem Kühlmittelrücklauf 40 im Umlauf mit der Kühlmittelverteilung 35 geführt
wird. Warmseitig wird der Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher 33 kontinuierlich
durch eine Ölpumpe mit heißem Schmieröl aus dem Schmierölsumpf 22 beaufschlagt. Am
Austritt des Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauschers 33 ist ein Schmierölfilter 16
angeschlossen, über den das gekühlte Schmieröl wieder der nicht gezeigten Druckumlaufschmierung
und letzlich dem Schmierölsumpf 22 zugeführt wird.
[0024] Der Systemkreislauf des Kraftstoffs für die Einspritzpumpe 10 wird aus dem Schmierölsumpf
22 versorgt. Zur Versorgung des Systemkreislaufs für den Kraftstoff wird ständig ein
Anteil des Schmieröls aus dem Schmierölsumpf 22 abgeleitet, der über die Leitung 20
der Warmseite 6 des Wärmeaustauschers 3, der mit einem Kraftstofffilter 4 in Reihe
geschaltet ist, zugeführt wird und anschließend über die Zuführungsleitung 11 in die
Einspritzpumpe 10 eingeführt wird, wobei die nicht benötigte Menge des zugeführten
Kraftstoffs zur Einspritzpumpe 10 über die Leckageleitung 15 wieder in den Schmierölsumpf
22 zurückgeführt wird.
[0025] Beim Betreiben des Verfahrens wird kaltes Naturöl aus dem Tank 1 über die Pumpe 9
in den Systemkreislauf der Getriebeölschmierung eingeleitet und über die Hydraulik-/Getriebeölpumpe
14 und den Hydraulik-/Getriebeölfilter 17 der Hydraulikverteilung 26 und dem niveaugeregelten
Getriebeölsumpf des Getriebegehäuses 23 zugeführt.
[0026] Im Systemkreislauf der Getriebeölschmierung wird eine Naturölmenge von 50-100 dm
3/min als Getriebeöl relativ kühl und folglich mit einer hohen Viskosität für die Zahnflankenschmierung
und die Hydraulikölverteilung 26 für ca. 100 mal kontinuierlich im Getriebeölumlauf
28, 12 gefahren, wodurch das Getriebeöl über den Kühler 29 ständig auf der relativen
kühlen Temperatur gehalten wird, um die hohe Viskosität des Getriebeöls für die Zahnflankenschmierung
und die Hydraulikverteilung 26 aufrechtzuerhalten.
[0027] Im Systemkreislauf des Schmierölsystems werden 150-250 dm
3/min, die zuvor den Systemkreislauf als Getriebeöl durchlaufen haben und als Schmieröl
ca. 200-300 mal im Durchsatz mit einer Temperatur 90-110°C gefahren, bei der das Schmieröl
eine Viskosität von 5-12 mm
2/s hat. Zur Einhaltung der Temperatur von 90-110°C und damit der Viskosität 5-12 mm
2/s des Schmieröls wird das Schmieröl kontinuierlich mittels einer Ölpumpe 31 über
den im Motor 2 integrierten Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher 33 gepumpt und als
gekühltes Schmieröl anschließend über den Schmierölfilter 16 der nicht gezeigten Druckumlaufschmierung
und letzlich dem 'Schmierölsumpf 22 zugeführt.
[0028] Aus dem Schmierölsumpf wird für den Systemkreislauf 0,5 -1 dm
3/min Schmieröl als verlorener Kraftstoff abgezogen und dem Wärmeaustauscher 3, der
mit dem Kraftstofffilter 4 in Reihe geschaltet ist, auf der Warmseite 5 zugeführt,
der auf der Kaltseite 5 mit warmen Schmieröl aus dem Getriebegehäuse 23 beaufschlagt
ist.
[0029] Im Wärmeaustauscher 3 wird das Schmieröl durch das im Gegenstrom fließende warme
Getriebeöl, das über die Leitung 7, die Schmierölpumpe 18, dem absperrbaren Regelventil
32, das von der Niveaustandsregelung 30 des Schmierölsumpfs 22 angesteuert ist sowie
der Getriebeölrückleitung 24 aus dem Getriebegehäuse 23 dem Wärmeaustauscher 3 zugeführt
wird, auf die optimale Viskosität von ca. 10 mm
2/s abgekühlt und anschließend über die Zuführungsleitung in die Einspritzpumpe 10
als Kraftstoff eingeführt.
[0030] Das den Wärmeaustauscher 3 kaltseitig durchströmte Getriebeöl wird über die am Wärmeaustauscher
3 angeschlossene Schmierölleitung 21 in den Schmierölsumpf 22 zur Unterstützung der
Kühlung des Schmieröls eingeleitet.
[0031] Durch das niveaugeregelte Schmierölniveau im Schmierölsumpf 22 und der Ansteuerung
der Regelventile 13, 19 im Getriebeölumlauf 28, 12 sowie der Ansteuerung des Regelventils
32 in der Leitung 7, die vom warmen Getriebeölrücklauf aus dem Getriebe 23 versorgt
wird und der Ansteuerung der Pumpe 9 durch die Niveaustandsregelung 25 im Getriebegehäuse
23 zur Zuführung des frischen Naturöls ist gewährleistet, daß regelmäßig frisches
Naturöl in Abhängigkeit des verbrauchten Kraftstoffs und möglicher Leckagen ausschließlich
über den Systemkreislauf des Getriebeöls dem Gesamtsystem zugeführt wird, wodurch
gleichzeitig eine permanente Erneuerung des Versorgungskreislaufs mit Naturöl erreicht
wird.
Aufstellung der Bezugszeichen
[0032]
- 1
- Tank für Naturöl
- 2
- Motor
- 3
- Wärmeaustauscher
- 4
- Kraftstofffilter
- 5
- Kaltseite
- 6
- Warmseite
- 7
- Leitung
- 8
- Frischölzuleitung
- 9
- Pumpe
- 10
- Einspritzpumpe
- 11
- Zuführungsleitung des Treibstoffs zur Einspritzpumpe
- 12
- Rückleitung gekühltes Getriebeöl
- 13
- absperrbares Regelventil
- 14
- Hydraulik-/Getriebeölpumpe
- 15
- Leckageleitung
- 16
- Schmierölfilter
- 17
- Hydraulik-/Getriebeölfilter
- 18
- Schmierölpumpe
- 19
- umschaltbares Ventil
- 20
- Leitung warmes Schmieröl
- 21
- Leitung
- 22
- Schmierölsumpf
- 23
- Getriebegehäuse
- 24
- Getriebeölrücklauf
- 25
- Niveaustandsreglung
- 26
- Hydraulikölverteilung
- 27
- Getriebölpumpengehäuse
- 28
- Getriebeölvorlauf zum Ölkühler
- 29
- Wärmeaustauscher
- 30
- Niveaustandsreglung
- 31
- Ölpumpe
- 32
- absperrbares Regelventil
- 33
- Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher (intern)
- 34
- Kühlmittel-/Luftkühler
- 35
- Kühlmittelverteilung
- 36
- Zapfwelle
- 37
- Wasservorlauf zum Kühlmittelverteiler
- 38
- Wasserrücklauf vom Kühlmittelverteiler
- 39
- Kühlmittelpumpe zum Kühlmittel/Luftkühler
- 40
- Kühlmittelrückläuf vom Kühlmittel/Luftkühler
1. Verfahren zum Betreiben von Fahrzeugen und selbstfahrenden Arbeitsmaschinen, die mit
einem Naturöl betriebenen Dieselmotor ausgerüstet sind, der aus einem gemeinsamen
Tank mit Naturöl als Schmier- und Treibstoff versorgt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit des Fahrzeugs oder selbstfahrenden Arbeitsmaschine, die das Getriebe
(23) mit oder ohne Hydraulikölverteilung (26) und den Motor (2) umfaßt, in dieser
Reihenfolge nacheinander aus einem gemeinsamen Versorgungskreislauf mit Naturöl oder
schmierfähigem Treibstoff von einem gemeinsamen Tank (1) versorgt wird, in dem
- das Naturöl oder der schmierfähige Treibstoff mit einer für die Getriebeschmierung
und die Hydraulikölversorgung (26) geeigneten Viskosität über eine Hydraulik- und/oder
Getriebepumpe (14) und einem nachgeschalteten Hydraulik-/Getriebefilter (17) der Hydraulikverteilung
(26) und/oder einem niveaustandgeregelten Getriebegehäuse (23) zugeführt und über
einen Getriebeölumlauf (12, 28) mit einem eingebundenen Wärmeaustauscher (29) bei
dieser Viskosität gehalten wird;
- aus dem Getriebeölvorlauf (28) des Getriebeölumlaufes (12, 28) zum Wärmeaustauscher
(29) über ein absperrbares Regelventil (13) und/oder aus dem Getriebeölrücklauf (24)
des Getriebegehäuses (23) über ein absperrbares Ventil (32) und den Leitungen (7,
21) erwärmtes Getriebeöl in den Schmierölsumpf (22) eingeleitet wird;
- die Viskosität des Schmieröls im Schmierölsumpf (22) thermisch über einen im oder
am Motor (2) integrierten Schmieröl-/Kühlmittelwärmeaustauscher (33) für eine hydrodynamische
Schmierung des Motors (2) angepaßt wird;
- ein Anteil des Schmieröls aus dem Schmierölsumpf (22) als Kraftstoff abgeleitet
wird und
- der abgeleitete Kraftstoffanteil aus dem Schmierölsumpf (22) in einem dem Motor
(2) zugeordneten und mit dem Kraftstofffilter (4) in Reihe geschalteten Wärmeaustauscher
(3) thermisch an eine Viskosität angepaßt wird, die den optimalen Einspritzbedingungen
entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die thermische Anpassung der Viskosität des Kraftstoffanteils kälteres Getriebeöl
aus dem Getriebegehäuse (23) und/oder dem Getriebeölpumpengehäuse (27) genutzt wird,
das den Wärmeaustauscher (3) im Gegenstrom durchströmt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das den Wärmeaustauscher (3) durchströmte Getriebeöl über eine Schmierölleitung (21)
in den Schmierölsumpf (22) des Motors (2) eingeleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Frischölzufuhr aus dem Tank 1 für Naturöl in Abhängigkeit des Getriebeölstandes
im Getriebegehäuse (23) geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmierölsumpf (22) niveaugeregelt wird und die absperrbaren Ventile (13 und/oder
32) zur Schmierölzuführung zum Schmierölsumpf (22) von einem Niveaustandsregler (30)
angesteuert werden.