[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erwärmung des Steuergases für einen pneumatischen
Regler eines Gas-Druckregelgerätes sowie eine Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases
in der Eingangsdruckleitung zu einem pneumatischen Regler eines Gas-Druckregelgerätes,
insbesondere zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens.
[0002] Häufig werden in Gas-Druckregelanlagen Gas-Druckregelgeräte eingesetzt, die mit Hilfsenergie
arbeiten, denen also ein pneumatischer Regler zugeordnet ist. Im Regler erfolgt eine
zu dem Hauptstellglied korrelierende Gasentspannung und damit auch die entsprechende
Temperaturabsenkung. Anders als beim Stellgerät sind allerdings im Regler relativ
kleine Düsen und Strömungskanäle vorhanden, die eine deutlich höhere Anfälligkeit
bezüglich des Verstopfens durch Methankristalle (Hydrate) aufgrund von Vereisung aufweisen,
als das Stellgerät selbst. Die Gefahr der Vereisung besteht dann, wenn aufgrund der
Entspannung eines Gases sich aufgrund des Joule-Thomsen-Effekts die Temperatur des
Gases stark absenkt. Hierbei gilt, dass mit einer Druckabsenkung von 1 bar eine Temperaturabsenkung
um ca. 0,4°K verbunden ist. Unterschreitet die Gastemperatur hinter dem Entspannungsorgan
den Taupunkt des Gases, können sich Methankristalle bilden, die die Funktion insbesondere
des Reglers stören. Es besteht allerdings nicht nur die Gefahr der bereits zuvor genannten
Verstopfung der Düsen bzw. der Strömungskanäle im Regler, vielmehr bewirkt eine starke
Abkühlung des Gases, und damit der Bauteile, auch einen negativen Einfluss auf das
Elastizitätsverhalten der Vergleichermembranen. Dies ist gleichbedeutend mit unerwünschten
größeren Regelabweichungen.
[0003] Um den oben genannten Nachteilen zu begegnen, wird vielfach in die Eingangsdruckleitung
des Reglers ein elektrischer Vorwärmer integriert, der den zum Regler führenden Gasstrom
aufheizt. Die elektrische Vorwärmung des Steuergases in der Eingangsdruckleitung des
Reglers stellt die Funktionstüchtigkeit des Reglers sicher. Allerdings ist dieses
Verfahren energieaufwändig und damit teuer.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der die Vorwärmung des Gasstromes zum
Regelgerät hin auf preiswertere Weise bewerkstelligt werden kann.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend dem Verfahren dadurch gelöst, dass
nach dem Ranque-Hilsch-Effekt ein in eine zylindrische Wirbelkammer tangential einströmendes
Gas insbesondere mit überkritischem Druckgefälle sich in zwei Gasströme unterschiedlicher
Temperatur aufteilt, wobei der wärmere der beiden Gasströme durch einen Wärmetauscher
das Steuergas für den pneumatischen Regler erwärmt. Überkritisch bedeutet in diesem
Zusammenhang, dass der absolute Gasdruck vor dem Einlass in die Wirbelkammer etwa
doppelt so hoch ist, wie der absolute Druck hinter der Wirbelkammer.
[0006] Die Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases in der Eingangsdruckleitung zu dem
pneumatischen Regler eines Gas-Druckregelgerätes, insbesondere zur Durchführung des
Verfahrens zeichnet sich erfindungsgemäß durch ein Gehäuse mit einer zylindrischen
Wirbelkammer mit einem Einlass zum tangentialen Einströmen des Eingangsdruckgases
mit einem Druckgefälle aus, und mindestens einem Auslass für das Warm- und mindestens
einem weiteren Auslass für das Kaltgas, sowie einem die Wirbelkammer unter Bildung
eines Spaltraumes umgebenden Wärmetauschers, wobei der Spaltraum mindestens eine Eingangsöffnung
und mindestens eine Ausgangsöffnung für das Steuergas für den pneumatischen Regler
aufweist. Vorteilhaft ist das Druckgefälle überkritisch. Der sogenannte Ranque-Effekt
entsteht in einem Wirbelrohr bzw. in einem Hilsch-Rohr. In einem Rohr, in das durch
eine Düse tangential Luft oder ein anderes Gas unter einem Druck von einigen bar geblasen
wird, entsteht ein Wirbel um die Rohrachse, der im Kern kalt und außen warm ist. Das
kalte Gas lässt man neben der Düse über eine Blende abströmen; der warme Anteil entströmt
dem anderen Ende des Rohres. Durch die Ausnutzung des Ranque-Effektes unter Verwendung
des Hilsch-Rohres lässt sich somit ein warmer Gasstrom erzeugen, der dem Regler über
die Eingangsdruckleitung zugeführt wird, und der im Regler zuverlässig die Bildung
von Methan-Kristallen verhindert und darüber hinaus den Regler auf Betriebstemperatur
hält.
[0007] Weitere vorteilhafte Merkmale und Varianten sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Im Einzelnen ist vorgesehen, dass der Einlass zum tangentialen Einströmen des Gases
im Kopfbereich, also am oberen Ende der zylindrischen Wirbelkammer angeordnet ist,
wobei der Warmgasauslass im Fußbereich, das heißt am entgegengesetzten Ende zu dem
Einlass des Eingangsdruckgases in der Wirbelkammer vorgesehen ist. Hierbei ist weiterhin
vorgesehen, dass sich der Kaltgasauslass in der Stirnseite der zylindrischen Wirbelkammer
befindet, die am entgegengesetzten Ende zu dem Warmgasauslass angeordnet ist. Hierbei
ist weiterhin vorgesehen, dass sich der Kaltgasauslass zentrisch in der Stirnseite
der zylindrischen Wirbelkammer befindet, um das mittig in der Wirbelkammer aufsteigende
Kaltgas abströmen zu können.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist der Warmgasauslass durch eine Drossel
in seinem Querschnitt veränderbar, wobei eine Korrelation zwischen dem eingeführten
Gasvolumen und dem durch den Kaltgasauslass und dem Warmgasauslass abgegebenen Volumenstrom
besteht. Entsprechend ist auch der Einlass für das Eingangsdruckgas in die Wirbelkammer
veränderlich.
[0010] Im Einzelnen weist diese Drossel einen mit der Spitze mittig in die Wirbelkammer
ragenden Konus auf, wobei der Konus nicht nur der Veränderung des Querschnitts dient,
sondern darüber hinaus auch die Aufteilung des Gasstromes in den Kalt- und den Warmgasstrom
beeinflusst. Auch die Blende auf der Kaltgasseite ist veränderlich, um unterschiedliche
in die Wirbelkammer einströmende Gasmengen verarbeiten zu können.
[0011] Wie bereits an anderer Stelle erörtert, besitzt der Spaltraum mindestens eine Eingangsöffnung
und mindestens eine Ausgangsöffnung für das Steuergas für den pneumatischen Regler.
Wesentlich ist, dass die Eingangs- und die Ausgangsöffnung für das Steuergas jeweils
an den entgegengesetzten Enden der zylindrischen Wirbelkammer angeordnet sind, um
eine möglichst große Fläche des Wärmetauschers durch das erwärmte Gas überstreichen
zu lassen und um das Temperaturgefälle in der Wirbelkammer optimal auszunutzen, da
die Temperatur des Gases im Bereich des Wärmegasauslasses am höchsten ist.
[0012] Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls die Steuerung der Zufuhr von erwärmtem Steuergas
zum Regler. Insofern ist insbesondere in der Leitung zu dem Einlass in die Wirbelkammer
ein Ventil angeordnet. Vorteilhaft ist, wenn durch das Ventil der Einlass für das
Eingangsdruckgas in die Wirbelkammer geöffnet wird, bevor der pneumatische Regler
Steuergas anfordert. Das heißt, dass die Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases
einen gewissen Vorlauf erhält, um den Regler von Beginn an mit Warmgas zu versorgen.
[0013] Nach einer ersten Variante ist vorgesehen, dass in der Leitung zu dem Einlass in
die Wirbelkammer ein Absperrventil angeordnet ist. Dieses Absperrventil wird händisch
betätigt, das heißt, dass immer dann, wenn der Regler aktiviert wird, das Absperrventil
geöffnet wird.
[0014] In einer anderen zweiten Variante ist in der Leitung zu dem Einlass in die Wirbelkammer
ein pneumatisches Steuerventil angeschlossen. Um eben jenen Vorlauf der Vorrichtung
zur Erwärmung des Steuergases zu gewährleisten, ist der Solldruck zum Öffnen des Steuerventils
höher, als der Sollwert des Druckes des pneumatischen Reglers der Gas-Druckregelanlage.
[0015] Nach einer weiteren dritten Variante ist in der Leitung zu dem Einlass in die Wirbelkammer
ein Schaltventil angeordnet. Dieses Schaltventil wird bei beginnender Änderung des
Stelldrucks des pneumatischen Reglers angesteuert. Das heißt, dass das Schaltventil
so ausgelegt ist, dass es durch den Stelldruck geöffnet wird, bevor das Gas-Druckregelgerät
durch den pneumatischen Regler in Betrieb genommen wird. Dies hat den Vorteil, dass
die Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases automatisch mit ihrer Tätigkeit beginnt,
und dass Sollwertänderungen an dem pneumatischen Regler keine Nachjustierung des Sollwertes
dem vorgeschalteten Steuerventils erforderlich machen, wie dies bei der Variante zwei
der Fall ist, so dass der Schließdruck der Anlage ausschließlich vom pneumatischen
Regler bestimmt wird.
[0016] Vorteilhaft ist weiterhin, wenn das Gehäuse zweiteilig mit einem Gehäusekopf und
einem Gehäuserumpf ausgebildet ist, wobei Gehäusekopf und Gehäuserumpf thermisch getrennt
sind, um eine Abkühlung des Rumpfes durch den Kopf, der die Kaltgasabströmleitung
aufweist, zu verhindern. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass bei vereisendem
Rumpf die Funktion der Vorrichtung nicht gewährleistet ist.
[0017] Weiterhin ist vorteilhaft, wenn das durch den Warmgasauslass abströmende Gas noch
zur Erwärmung des Gehäuserumpfes verwendet wird. Hierbei weist der Gehäuserumpf einen
sich axial erstreckenden zweiten Spaltraum auf, der in etwa halbkreisförmig im Gehäuserumpf
angeordnet ist. Am unteren Ende ist er mit dem Warmgasauslass verbunden, am oberen
Ende mündet er in eine Leitung, die zur Kaltgasleitung führt.
[0018] Weiterhin ist vorgesehen, dass auch das dem Schaltventil zugeführte Eingangsgas durch
das Gehäuse erwärmt wird, da es auch im Schaltventil zu einer Gasentspannung mit der
Gefahr der Vereisung kommt. Einer solchen Vereisung wird vorgebeugt, wenn dem Schaltventil
erwärmtes Gas zugeführt wird.
[0019] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend beispielhaft näher erläutert.
- Fig. 1
- veranschaulicht das Grundprinzip eines Wirbelrohres bzw. einer Wirbelkammer;
- Fig. 2
- zeigt die Vorrichtung zur Erwärmung des Gases in der Kopplung mit einem pneumatischen
Regler und einem der Vorrichtung vorgeschalteten Absperrventil,
- Fig. 3
- zeigt eine Vorrichtung gemäß Fig. 1, wobei der Vorrichtung selbst ein pneumatisches
Steuerventil vorgeschaltet ist;
- Fig. 4
- zeigt die Vorrichtung gemäß Fig. 2 mit einem der Vorrichtung vorgeschalteten Schaltventil.;
- Fig. 5
- zeigt die Einzelheit "X" aus Fig. 2 in einer Draufsicht;
- Fig. 6
- zeigt eine Vorrichtung entsprechend Fig. 2, bei der das Gehäuse einen zweiten Spaltraum
aufweist;
- Fig. 7
- zeigt einen Schnitt gemäß der Linie VII - VII aus Fig. 6;
- Fig. 8
- zeigt eine Vorrichtung entsprechend Fig. 4, bei der das Gas mit dem Eingangsdruck
für das Schaltventil durch das Gehäuse vorgewärmt wird.
[0020] Figur 1 zeigt das Grundprinzip eines Wirbelrohres bzw. auch Hilsch-Rohr genannt;
hierbei ist die tangentiale Einströmung des Gases gekennzeichnet durch den Pfeil 1
in die zylindrische Wirbelkammer 30 erkennbar, wobei sich der tangential einströmende
Gasstrom in einen äußeren Gasstrom, gekennzeichnet durch die Pfeile 3, und einen inneren
aufsteigenden Gasstrom, gekennzeichnet durch die Pfeile 4, aufteilt. Der aufsteigende
innere kalte Gasstrom, gekennzeichnet durch die Pfeile 4, wird aus dem Wirbelrohr
2, entsprechend dem Pfeil 5 herausgeführt, wohingegen der Warmgasanteil aus dem Wirbelrohr
entsprechend dem Pfeil 6 herausgeführt wird. Der mit 51 bezeichnete Kegel fördert
die Aufteilung des eingeführten tangentialen Gasstromes in den Kaltgas- und den Warmgasstrom.
[0021] Die in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Darstellungen zeigen sowohl die Vorrichtung
10 zur Erwärmung des Steuergases, als auch den pneumatischen Regler 15 und das Stellgerät
40 als Bestandteil der Gas-Druckregelanlage.
[0022] Die in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Schaltungen unterscheiden sich im Wesentlichen
nur durch die Anordnung eines Absperrventils in der Eingangsdruckleitung (Fig. 2),
eines Steuerventils (Fig. 3) oder eines Schaltventils in der Eingangsdruckleitung
(Fig. 4).
[0023] Bei der Darstellung gemäß den Figuren 2 bis 8 ist darüber hinaus erkennbar, dass
der Gehäuserumpf 11b vom Gehäusekopf 11a durch einen Luftspalt 11c oder eine andere
Isolierung thermisch getrennt ist. Dies deshalb, weil durch die Kaltgasabströmleitung
27 dem Gehäuse sehr viel Wärme entzogen wird. Um nun zu verhindern, dass der Wärmeabgang
sich auf den Gehäuserumpf überträgt, ist die thermische Trennung beispielsweise in
Form eines Luftspaltes 11c vorgesehen.
[0024] Gemäß Fig. 2 ist eine Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases mit einem vorgeschalteten
Absperrventil 25 gezeigt. Von der Hauptleitung 20 zweigt eine Leitung 21 ab, die sich
aufspaltet in die sogenannte Eingangsdruckleitung 22 und die Steuergaszuströmleitung
23. In der Eingangsdruckleitung 22 befindet sich das Absperrventil 25, mit Hilfe dessen
das Volumen des Gasstroms in die zylindrische Wirbelkammer 30 des Gehäuses 11 gesteuert
wird. Der in die zylindrische Wirbelkammer 30 durch die Eingangsdruckleitung 22 tangential
einströmende Gasstrom teilt sich entsprechend der Beschreibung zu Fig. 1 in einen
mittig aufsteigenden Kaltgasstrom 4 und einen konzentrisch abgeführten Warmgasstrom
5 auf. Der Kaltgasstrom 4 wird durch den Kaltgasauslass 27a und die Kaltgasabströmleitung
27 der Hauptleitung 20 hinter dem Stellgerät 40 zugeführt. Die Ausbildung bzw. auch
Anordnung der beiden Einlässe 22a der Eingangsdruckleitung 22 in die zylindrische
Wirbelkammer 30 ergibt sich aus der Fig. 5 als Einzelheit "X" zu der Fig. 2. Dort
ist erkennbar, dass die Einlässe 22a jeweils derart angeordnet sind, dass das Gas
tangential in die zylindrische Wirbelkammer 30 einströmt.
[0025] Am unteren Ende, d. h. im Fußbereich der zylindrischen Wirbelkammer 30 befindet sich
die insgesamt mit 50 bezeichnete Drossel. Die Drossel 50 umfasst einen verstellbaren
Kegel 51, der in Zusammenarbeit mit dem zylindrischen Mantel 32 der Wirbelkammer 30
einen Spalt 52 bildet, durch den das konzentrisch geführte Warmgas durch den Auslass
35a durch die Warmgasabströmleitung 35 wiederum der Hauptleitung 20 nach dem Stellgerät
40 zugeführt wird.
[0026] Die Wirbelkammer 30 wird radial durch den zylindrischen Mantel 32 gebildet; dieser
zylindrische Mantel 32 in Verbindung mit dem Spaltraum 33 ist Teil des Wärmetauschers
34. Durch die Eingangsöffnung 23a erfolgt durch die Steuergaszuströmleitung 23 die
Zuführung des Steuergases in den Spaltraum 33. Die Wandung 32 des Wärmetauschers 34
wird durch den Warmgasstrom 5 erwärmt. Das durch die Leitung 23 in den Spaltraum 33
einströmende Steuergas wird im Spaltraum 33 durch den Warmgasstrom 5 in der Wirbelkammer
erwärmt und wird letzthin durch die Ausgangsöffnung 37a durch die Steuergasabströmleitung
37 dem Regler 15 zugeführt. Im Regler 15 findet eine Aufspaltung des durch die Steuergasabströmleitung
37 zugeführten erwärmten Steuergases insofern statt, als ein Teil des Gasstromes durch
die Stelldruckleitung 41 dem Stellgerät 40 zugeführt wird, wobei der übrige Teil des
dem Regler 15 zugeführten Steuergases durch die Abströmleitung 42 der Hauptleitung
20 hinter dem Stellgerät 40 zugeführt wird. Der Regler 15 selbst ist durch eine Messleitung
43 mit der Hauptleitung 20 hinter dem Stellgerät 40 verbunden.
[0027] Die Funktionsweise der Vorrichtung zur Erwärmung des Steuergases ist nun derart,
dass vor Inbetriebnahme des Reglers das Absperrventil 25 geöffnet wird, mit der Folge,
dass der Regler 15 mit warmen Steuergas versorgt wird, um so bei Arbeit des Stellgerätes
und mithin einer Gasentspannung eine Bildung von Methankristallen im Regler 15 zu
verhindern.
Um eine Vereisung auch in der Kaltgasabströmleitung 27 zu verhindern, ist nach einem
Merkmal der Erfindung die Warmgasleitung 35 als doppeltes Rohr um die Kaltgasabströmleitung
geführt, um die Kaltgasabströmleitung von außen zu erwärmen.
[0028] Die Schaltung gemäß Fig. 3 unterscheidet sich im Wesentlichen von der gemäß Fig.
2 lediglich durch die Vorschaltung eines Steuerventils 60 in die Eingangsdruckleitung
22. In den Fig. 2 und 3 dargestellte gleiche Gegenstände tragen auch die gleichen
Bezugszeichen.
[0029] Die Funktionsweise der Schaltung gemäß Fig. 3 ist nun wie folgt:
[0030] Das der Vorrichtung 10 zur Erwärmung des Steuergases vorgeschaltete Steuerventil
60 ist auf einen Sollwert eingestellt, der geringfügig höher ist, als der Sollwert
des pneumatischen Reglers 15. Sobald der Ausgangsdruck auf den Sollwert dieses Steuerventil
60 abgesunken ist, öffnet sich das darin integrierte Ventil 67 und nimmt die Vorrichtung
10 in Betrieb. Wenn jetzt der Ausgangsdruck weiter absinkt und den pneumatische Regler
15 in Funktion nimmt, wird dieser mit dem durch die Leitung 37 dem Regler zugeführten
aufgeheizten Steuergas versorgt. Das vorgeschaltete Steuerventil 60 ist jetzt voll
geöffnet; der vor dem Druckminderer 60 in der Leitung 21 anstehende Eingangsdruck
wird in voller Höhe in die zylindrische Wirbelkammer 30 geleitet. Bei völligem Außerbetriebgehen
der Druckregelanlage läuft das System auf einen Schließdruck, der vom vorgeschalteten
Steuerventil 60 bestimmt wird.
[0031] Die Darstellung der Schaltung gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von der gemäß Fig.
2 bzw. 3 dadurch, dass der Vorrichtung 10 zur Erwärmung des Steuergases das Schaltventil
70 vorgeschaltet ist. Auch in Bezug auf die Darstellung gemäß Fig. 4 gilt, dass gleiche
Gegenstände gleiche Bezugszeichen wie in den Fig. 2 und 3 aufweisen.
[0032] Wie bereits erläutert, ist der Vorrichtung 10 das Schaltventil 70 vorgeschaltet.
Dieses Schaltventil 70 wird von einer beginnenden Stelldruckänderung des pneumatischen
Reglers 15 durch den Druck in der Stelldruckleitung 41 angesteuert. Der Antrieb 71
des Schaltventils 70 wird auf der Schließseite 72 vom Ausgangsdruck in der Hauptleitung
20 hinter dem Stellgerät 40 und von der Kraft der Schließfeder 73 beaufschlagt. Die
Öffnungsseite 74 des Antriebes 71 des Schaltventils 70 steht durch die Stelldruckleitung
41 mit dem pneumatischen Regler 15 in Verbindung. Ist das Gasdruckregelgerät außer
Betrieb, wird der Druck in der Stelldruckleitung 41 gleich dem Ausgangsdruck, d. h.
dem Druck in der Hauptleitung 20 hinter dem Stellgerät 40. Das Stellglied 76 im Schaltventil
70 wird durch die Kraft der Schließfeder 73 geschlossen. Beginnender Stelldruckaufbau
öffnet das Stellglied 76 im Schaltventil 70 und nimmt die Vorrichtung zur Erwärmung
des Steuergases in Funktion. Dabei ist das Schaltventil 70 so ausgelegt, dass es durch
den Stelldruck geöffnet wird, bevor das eigentliche Gas-Druckregelgerät über den pneumatischen
Regler 15 in Betrieb genommen wird.
[0033] In der Hauptleitung 20 nach dem Stellgerät 40 wird das entspannte Gas eine Temperatur
erreichen, die sich aus dem Joule-Thomsen-Effekt ergibt. Die Messung des Ausgangsdruckes
für den pneumatischen Regler 15 erfolgt über die Leitung 43. Um am Messpunkt 27 demzufolge
keine Vereisung eintreten zu lassen, wird das vom Regler 15 durch die Leitung 42 abströmende
Steuergas durch diese Messleitung 43 abgeführt.
[0034] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Ausführungsform gemäß Figur 2, bei der das aus dem
Auslass 35a austretende Warmgas noch zur Erwärmung des Gehäuserumpfes 11 b Verwendung
findet. Das heißt, die gemäß Figur 2 im Fußbereich angeordnete Warmgasleitung 35 befindet
sich bei der Ausführungsform gemäß den Figuren 6 und 7 unmittelbar unter dem Gehäusekopf
11a als Warmgasleitung 35b. Zur Erwärmung des Gehäuserumpfes als Verbindung zwischen
Auslass 35a und der Warmgasleitung 35b ist ein sich axial erstreckender zweiter Spaltraum
12 vorgesehen, der sich über einen Teil der Mantelfläche des Gehäuserumpfes 11b erstreckt.
Das heißt, der Spaltraum ist in etwa halbkreisförmig getroffen, so dass eine möglichst
große Oberfläche zur Wärmeabgabe besteht (Figur 7). Es hat sich herausgestellt, dass
hierdurch auch die Vereisung des Gehäuses 11, und hier insbesondere des Gehäuserumpfes
11b, vermieden werden kann.
[0035] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 8 wird das dem Schaltventil 70 durch die Leitung
21 zugeführte Gas in dem Gehäuse der Wirbelkammer 30 erwärmt. Hierzu wird das Gas
mit dem Eingangsdruck in der Leitung 23 in die Leitung 26 abgezweigt, durch den Gehäuserumpf
11b geführt, um dann zum Schaltventil 70 zu gelangen, wie dies bereits im Zusammenhang
mit Figur 4 beschrieben wurde. Hintergrund hierfür ist, dass das ankommende Gas im
Schaltventil entspannt, und es dort infolgedessen zu einer Vereisung kommen kann.
Dem wirkt die Zuführung erwärmten Gases entgegen.
1. Verfahren zur Erwärmung des Steuergases für einen pneumatischen Regler (15) eines
Gas-Druckregelgerätes, wobei nach dem Ranque-Effekt ein in einer zylindrischen Wirbelkammer
(30) tangential einströmendes Gas mit Druckgefälle sich in zwei Gasströme (4, 5) unterschiedlicher
Temperatur aufteilt, wobei der wärmere (5) der beiden Gasströme durch einen Wärmetauscher
(34) das Steuergas für den pneumatischen Regler (15) erwärmt.
2. Vorrichtung (10) zur Erwärmung des Steuergases in der Eingangsdruckleitung zu einem
pneumatischen Regler (15) eines Gas-Druckregelgerätes, insbesondere nach Anspruch
1, umfassend ein Gehäuse (11) mit einer zylindrischen Wirbelkammer (30) mit einem
Einlass (22a) zum tangentialen Einströmen des Eingangsdruckgases mit einem überkritischen
Druckgefälle und mindestens einem Auslass (35a) für das Warm- und mindestens einem
weiteren Auslass (27a) für das Kaltgas, sowie einem die Wirbelkammer (30) unter Bildung
eines Spaltraumes (33) umgebenden Wärmetauschers (34), wobei der Spaltraum (33) mindestens
eine Eingangsöffnung (22a) und mindestens eine Ausgangsöffnung (37a) für das Steuergas
für den pneumatischen Regler (15) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einlass (22a) zum tangentialen Einströmen des Gases im Kopfbereich der zylindrischen
Wirbelkammer (33) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Warmgasauslass (35a) im Fußbereich, das heißt am entgegengesetzten Ende zu dem
Einlass des Eingangsdruckgases in der Wirbelkammer (33) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kaltgasauslass (27a) in der Stirnseite der zylindrischen Wirbelkammer (30) angeordnet
ist, die sich am entgegengesetzten Ende zu dem Warmgasauslass (35a) befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kaltgasauslass (27a) zentrisch in der Stirnseite der zylindrischen Wirbelkammer
(30) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ein- und die Ausgangsöffnung (23a, 37a) für das Steuergas jeweils an dem entgegengesetzten
Ende der zylindrischen Wirbelkammer (30) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Warmgasauslass (35a) durch eine Drossel (50) in seinem Querschnitt veränderlich
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einlass (22a) für das Eingangsdruckgas in seinem Querschnitt veränderlich ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Drossel (50) einen in die Wirbelkammer (30) ragenden Konus (51) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Eingangsdruckleitung (22) zu dem Einlass (22a) in die Wirbelkammer (33) ein
Ventil (25, 60, 70) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch das Ventil (25, 60, 70) der Einlass für das Eingangsdruckgas in die Wirbelkammer
(33) geöffnet wird, bevor der pneumatische Regler (15) Steuergas anfordert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Leitung (22) zu dem Einlass (22a) in die Wirbelkammer (33) ein Absperrventil
(25) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Leitung (22) zu dem Einlass (22a) in die Wirbelkammer (33) ein pneumatisches
Steuerventil (60) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Solldruck zum Öffnen des Steuerventils (60) höher ist, als der Solldruck des
pneumatischen Reglers (15).
16. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Leitung (22) zu dem Einlass (22a) in die Wirbelkammer (33) ein Schaltventil
(70) vorgesehen ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltventil (70) so ausgelegt ist, dass es durch den Stelldruck geöffnet wird,
bevor der pneumatische Regler (15) das Gas-Druckregelgerät in Betrieb nimmt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass von dem Regler (15) durch einen Abströmleitung (42) das Steuergas in die Hauptleitung
(20) hinter dem Stellgerät (40) eingeführt wird, wobei die Messung des Ausgangsdruckes
hinter dem Stellgerät (40) an einem Messpunkt (27) der Abströmleitung (42) in der
Hauptleitung (20) erfolgt, um am Messpunkt (27) keine funktionsstörende Vereisung
eintreten zu lassen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kaltgasabströmleitung (27) von der Warmgasabströmleitung (35) umgeben ist, um
eine Vereisung der Kaltgasabströmleitung zu verhindern.
20. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kaltgasauslass (27a) in seinem Querschnitt veränderbar ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Wärmetauscher (34) konzentrisch um das Wirbelrohr (30) angeordnet ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (11) einen Gehäusekopf (11a) und einen Gehäuserumpf (11b) umfasst, wobei
der Gehäusekopf (11a) vom Gehäuserumpf (11b) thermisch getrennt ist (Pfeil 11c).
23. Vorrichtung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gehäuserumpf (11b) einen sich axial erstreckenden zweiten Spaltraum (12) aufweist,
der einerseits mit dem Auslass (35a) für das Warmgas verbunden ist, wobei der Spaltraum
(12) andererseits im Gehäuserumpf (11b) unterhalb des Kopfes (11a) durch eine Leitung
(35b) mit der Kaltgasabströmleitung (27) verbunden ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Spaltraum (12) sich über einen Teil der Mantelfläche des Gehäuserumpfes (11b)
erstreckt.
25. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dem Schaltventil (70) durch die Leitung (21) zugeführte Gasstrom in dem Gehäuse
(11) der Wirbelkammer (30) erwärmt wird.