[0001] Die Erfindung betrifft einen Schneidsatz für elektrische Haarschneidemaschinen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und eine Haarschneidemaschine gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 13. Derartige Schneidesätze und Haarschneidemaschinen sind beispielsweise
aus der DE 297 24 477 U1 bekannt.
[0002] Bekannt sind weiterhin sogenannte heiße Scheren. Beispiele elektrisch beheizbarer
Scheren, sind aus DE 196 26 069 A1 oder DE 101 07 284 A1 bekannt. Der Vorteil derartiger
Scheren besteht darin, dass gleichzeitig mit dem Schneiden die Schnittflächen der
einzelnen Haare mit der heißen Schneide versiegelt werden. Dies fördert die Haarregeneration,
soll Haarspliß vorbeugen und das Haar vor Umwelteinflüssen schützen. Bei dauerhafter
Anwendung erhält das Haar mehr Volumen und Glanz. Nachteilig ist der mit einer derartigen,
manuell betätigten Schere verbundene Zeitaufwand für einen Haarschnitt.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, einen Schneidsatz für eine elektrische Haarschneidemaschine
bzw. eine Haarschneidemaschine zur Verfügung zu stellen, der bzw. die ein Versiegeln
der Schnittflächen der Haare analog zur heißen Schere zulässt.
[0004] Das Ziel wird erfindungsgemäß erreicht durch einen Schneidsatz für elektrische Haarschneidemaschinen
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Haarschneidemaschine
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 13.
[0005] Der erfindungsgemäße Schneidsatz für elektrische Haarschneidemaschinen weist einen
Scherkamm und ein auf dem Scherkamm aufliegendes Schermesser, welches über einen antriebsseitig
befestigten Mitnehmer oszillierend bewegbar ist, auf, wobei wenigstens ein elektrisch
beheizbares Element im Bereich des Scherkamms und/oder des Schermessers angeordnet
ist. Durch die elektrisch beheizbaren Elemente wird das Schermesser und/oder der Scherkamm
aufgeheizt, so dass beim Schneiden mit der Haarschneidemaschine durch die zusammenwirkenden
erwärmten Schneidkanten des Scherkamms und des Schermessers ein Effekt analog zu einer
heißen Schere erzielt wird. Überraschenderweise hat es sich gezeigt, dass die kurze
Kontaktzeit zwischen den Schneidkanten und den Haaren, wie sie für schnelllaufende
elektrische Maschinen typisch ist, vollkommen ausreicht, die erforderliche Versiegelung
der Schnittflächen der geschnittenen Haarenden zu gewährleisten.
[0006] Als weiterer Vorteil tritt hinzu, dass durch die hohen Temperaturen am Schneidsatz
Keime, Bakterien und Krankheitserreger abgetötet werden. Die hierdurch bewirkte thermische
Desinfektion führt zu einem hohen Hygienestandart ohne besondere zusätzliche Maßnahmen.
[0007] Vorzugsweise ist jeweils ein elektrisch beheizbares Element im Bereich des Scherkamms
und im Bereich des Schermessers angeordnet. Die beiden miteinander wirkenden Schneidkanten
des Scherkamms und des Schermessers weisen somit die gleiche Temperatur auf, was für
die Versiegelung der Schnittflächen der einzelnen Haare besonders günstig ist.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das elektrisch beheizbare
Element eine mit dem Scherkamm bzw. dem Schermesser verbundene Schicht oder eine in
den Scherkamm bzw. das Schermesser integrierte Einlage, wobei die Schicht bzw. die
Einlage thermisch mit den Schneidkanten des Scherkamms bzw. des Schermessers gekoppelt
ist.
[0009] Vorzugsweise ist das wenigstens eine elektrisch beheizbare Element eine Keramikplatine
mit integriertem Heizleiter, ein Hybridheizelement, ein Heizband, ein Heizwiderstand
oder ein Transistor.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Scherkamm mit einem Schutzkamm
versehen. Der Schutzkamm isoliert thermisch die Außenflächen des Scherkamms und verhindert
dadurch zuverläßlich einen unbeabsichtigten Kontakt zwischen dem heißen Scherkamm
und der Haut. Er schließt dadurch jegliche Verbrennungsgefahr für die Haut aus.
[0011] Vorzugsweise ist der Schutzkamm fest mit dem Scherkamm verbunden und kann vom Anwender
nicht entfernt werden, so dass größtmöglicher Schutz gewährt ist. Durch die kammartige
Konstruktion des Schutzkamms wird gewährleistet, dass einerseits der Scherkamm thermisch
isoliert ist, andererseits jedoch die Zahnung des Scherkamms größtenteils offen liegt,
so dass die Haare problemlos erfasst und geschnitten werden können.
[0012] Vorzugsweise ist für das wenigstens eine elektrisch beheizbare Element eine Steuerelektronik
vorgesehen. Dadurch wird eine gezielte Einstellung der Temperatur ermöglicht.
[0013] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Steuerelektronik im Schneidsatz,
im Handgerät der elektrischen Haarschneidemaschine oder in einem externen Modul, welches
über eine Zuleitung mit dem Handgerät oder dem Schneidsatz verbunden ist, untergebracht.
Bevorzugt ist dabei die Ausgestaltung, bei welcher die Steuerelektronik im Schneidsatz
untergebracht ist, da in diesem Fall der beheizbare Schneidsatz unabhängig vom Handgerät
ist und somit bereits bekannte elektrische Haarschneidemaschinen mit dem neuen erfindungsgemäßen
beheizbaren Schneidsatz ausgerüstet werden können.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Steuerelektronik über
einen Akku oder einen Steckertrafo für Netzbetrieb mit Strom versorgt, wobei der Akku
im Handgerät integriert ist oder in einem externen Modul, welches über eine Zuleitung
mit dem Handgerät oder dem Schneidsatz verbunden ist, untergebracht ist, bzw. wobei
der Steckertrafo über eine Zuleitung mit dem Handgerät oder dem Schneidsatz verbunden
ist. Wird die Steuerelektronik über einen Akku mit Strom versorgt, welcher in einem
externen Modul untergebracht und über eine Zuleitung direkt mit dem Schneidsatz verbunden
ist oder wird die Steuerelektronik über einen Steckertrafo für Netzbetrieb mit Strom
versorgt, wobei der Steckertrafo über eine Zuleitung mit dem Schneidsatz verbunden
ist, ist der Schneidsatz unabhängig vom Handgerät und kann somit für bereits bestehende
elektrische Haarschneidemaschinen verwendet werden.
[0015] Vorzugsweise ist in dem Scherkamm oder Schermesser ein Temperatursensor angeordnet.
Dieser überwacht die Heiztemperatur, so dass diese mit Hilfe der Steuerelektronik
geregelt werden kann.
[0016] Vorzugsweise ist die Temperatur des wenigstens einen elektrisch beheizbaren Elements
auf einen bestimmten Wert eingestellt, in mehreren Stufen einstellbar oder stufenlos
regelbar. Um einen größeren Anwendungsbereich zu ermöglichen, ist dabei eine Regelung
in Stufen oder eine stufenlose Regelung der Temperatur bevorzugt.
[0017] Vorzugsweise ist die Drehzahl des oszillierenden Mitnehmers variierbar. Durch Variation
der Drehzahl wird die Schnittgeschwindigkeit beeinflusst, was Auswirkungen auf den
Versiegelungsvorgang hat. Der Versiegelungsvorgang kann somit durch Variation der
Drehzahl optimiert werden, wobei die Wahl der optimalen Drehzahl von der Haarstärke
der zu behandelnden Person und der Arbeitsgeschwindigkeit des Anwenders abhängig ist.
[0018] Schließlich kann der eingangs beschriebene Effekt der thermischen Desinfektion gemäß
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei Stillstand der Haarschneidemaschine,
insbesondere in Arbeitspausen, aktiviert werden. Hierzu kann manuell oder automatisch
gesteuert ein Desinfektionsvorgang ausgelöst werden, bei dem der Schneidesatz bei
abgeschaltetem Antrieb für eine vorbestimmte Zeit aufgeheizt wird.
[0019] Je nach Thermoresistenz der zu zerstörenden Mikroorganismen oder Erreger übertragbarer
Krankheiten ist eine Temperatur zwischen ca. 60°C und 170°C bei einer Heizdauer zwischen
5 Minuten und 1 Stunde gemäß nachstehender Tabellen zu berücksichtigen.
Temp. in °C |
Abtötungszeit |
Abgetöteter bzw. inaktiver Erreger |
Resistenzstufen |
80-100 |
5-10 min |
Vegetative Bakterien, Pilze, Pilzporen |
I |
105 |
5-10 min |
Sporen von B. anthracis-Sporen, B. subtilis, HAV/HBV |
II |
121 134 |
15 min 3 min |
Native Erdsporen, Sporen von B. searothermophilus Clostridien-Sporen |
III |
134 |
>30 min |
Sporen thermophiler Gram-positiver Stäbe |
IV |
134 |
1 h |
Prionen (CJK, vCJK, BSE) |
V |
Temp. in °C |
Abtötungszeit |
Abgetöteter bzw. inaktiver Erreger |
62,5 |
30 min |
TBC-Erreger, pathogene Streptokokken, Polioviren |
80 |
30 min |
Vegetative Bakterien, Hefen, Schimmelpilze, alle Viren (auch AIDS-Viren). Ausnahme:
Hepatitis-Viren |
98-100 |
10 min |
Alle vegetativen Bakterienarten, alle Viren, auch Hepatitis A, B, C |
[0020] Je nach angestrebtem Desinfektionsstandart kann somit ein individuell vorgebbarer
oder auch festvoreingestellter Desinfektionszyklus (Temperatur und Haltezeit) vorgesehen
sein. Die Aktivierung des Desinfektionsvorgangs kann im einfachsten Fall jeweils einzeln
manuell, beispielsweise über einen am Gehäuse oder anderweitig angebrachten Betätigungsknopf
ausgelöst werden. Alternativ hierzu kann die Auslösung selbsttätig beim Einsetzen
der Haarschneidemaschine in einen entsprechenden Ladeständer erfolgen. Dies hat den
Vorteil, dass die Desinfektion zumindest bei jedem Ladevorgang ausgelöst wird. Schließlich
kann der Desinfektionsvorgang auch nach anderen Kriterien, beispielsweise in gewissen
Zeitabständen, über eine integrierte Steuerungseinrichtung aktiviert werden.
[0021] Die thermische Desinfektion kann somit auch dann eingesetzt werden, wenn die Haarschneidemaschine
im übrigen herkömmlich, d.h. im kalten Zustand betrieben werden soll. Weiterhin kann
ein über die übliche Betriebstemperatur hinausgehende Aufheizung vorgenommen werden,
um besonders resistente Mikroorganismen, wie beispielsweise die in der vorstehenden
Tabelle wiedergegebenen Prionen zuverlässig abzutöten.
[0022] Die erfindungsgemäße Haarschneidemaschine ist mit einem erfindungsgemäßen Schneidsatz
ausgestattet. Dabei können die für den Schneidsatz notwendigen Komponenten wie Steuerung
und Stromversorgung in unterschiedlichen Bestandteilen der Haarschneidemaschine bzw.
einem externen Modul angeordnet sein.
[0023] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren ausführlich erläutert.
[0024] Es zeigt:
Figur 1
eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schneidsatzes,
Figur 2a
eine Seitenansicht des Schneidsatzes aus Figur 1,
Figur 2b
einen Längsschnitt durch den Schneidsatz aus Figur 1,
Figur 3
eine Explosionszeichnung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schneidsatzes,
Figur 4a
eine Draufsicht auf die Unterseite des Scherkamms aus Figur 3 mit eingesetztem elektrisch
beheizbarem Element,
Figur 4b
ein Schnitt entlang der Linie A - A aus Figur 4a,
Figur 5
eine Explosionszeichnung eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schneidsatzes,
Figur 6a
eine Draufsicht auf die Unterseite des Scherkamms aus Figur 5 mit eingesetztem elektrisch
beheizbarem Element,
Figur 6b
ein Schnitt entlang der Linie A - A aus Figur 6a,
Figur 7
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schneidsatzes mit einer Stromversorgung
über einen Akku in einem externen Modul,
Figur 8
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schneidsatzes mit einer Stromversorgung
über einen Steckertrafo,
Figur 9
eine perspektivische Ansicht eines Handgerätes für eine elektrische Haarschneidemaschine
mit eingesetztem Schneidsatz und einer Stromversorgung über einen Akku in einem externen
Modul,
Figur 10
eine perspektivische Ansicht eines Handgeräts für eine elektrische Haarschneidemaschine
mit einem Schneidsatz und einer Stromversorgung über einen Steckertrafo,
Figur 11
eine perspektivische Ansicht eines Handgeräts für eine elektrische Haarschneidemaschine
mit eingesetztem Schneidsatz und integrierter Stromversorgung,
Figur 12
eine perspektivische Ansicht des Handgeräts aus Figur 11 mit geöffnetem Handgerät,
Figur 13a
ein Längsschnitt durch das Handgerät aus Figur 11,
Figur 13b
eine Ausschnittsvergrößerung aus Figur 13a
Figuren 14a bis 14g
schematische Darstellungen unterschiedlicher Anordnungen der Steuerelektronik und
der Stromversorgung mittels eines Akkus für ein elektrisch beheizbares Element und
Figuren 15a bis 15c
schematische Darstellungen unterschiedlicher Anordnungen der Steuerelektronik und
der Stromversorgung mittels eines Steckertrafos für ein elektrisch beheizbares Element.
[0025] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schneidsatzes 20 mit einem Scherkamm
1 und einem darauf aufliegendem Schermesser 2, welches über einen antriebsseitig befestigten
Mitnehmer 9 oszillierend parallel zur Längsachse des Scherkamms 1 bewegbar ist. Das
Schermesser 2 wird durch zwei Schneiddruckfedern 10 gegen den Scherkamm angedrückt.
Der Scherkamm 1 ist auf einem Schneidsatzträger 8 über zwei Schrauben 13 fixiert.
[0026] In dem Scherkamm 1 und dem Schermesser 2 ist jeweils ein elektrisch beheizbares Element
3 als Einlage integriert (vgl. Figur 2b). Die elektrisch beheizbaren Elemente 3 sind
mit dem Scherkamm 1 bzw. dem Schermesser 2 thermisch gekoppelt und erwärmen so die
Schneidkanten des Scherkamms 1 bzw. des Schermessers 2. Die Größe und die Leistung
der elektrisch beheizbaren Elemente 3 sind dabei auf die zu erwärmende Masse des Scherkamms
1 und des Schermessers 2 abgestimmt. Die beheizbaren Elemente 3 sind beispielsweise
eine Keramikplatine mit integriertem Heizleiter, ein Hybridheizelement, ein Heizband,
ein Heizwiderstand oder ein Transistor und sind so positioniert, dass sich die Heizleistungsverteilung
optimal auf die zu beheizenden Schneidkanten des Scherkamms 1 und des Schermessers
2 auswirkt.
[0027] Der Scherkamm 1 und das Schermesser 2 sind durch einen Schutzkamm 7, welcher vorzugsweise
aus Kunststoff besteht, isoliert (vgl. Figuren 1, 3 und 5). Der Schutzkamm 7 ist über
die zwei Schrauben 13 mit dem Scherkamm 1 fest verbunden und kann vom Anwender nicht
entfernt werden. Er dient dazu, jegliche Verbrennungsgefahr für die Haut auszuschließen.
Im Bereich der Schneidkanten des Scherkamms 1 und des Schermessers 2 ist der Schutzkamm
7 kammförmig gestaltet, so dass die Schneidkanten des Scherkamms 1 und des Schermessers
2 wie bei einem bekannten Aufsteckkamm teilweise offenliegen. Diese Gestaltung des
Schutzkamms 7 gewährleistet, dass die Haare problemlos erfasst und geschnitten werden
können. Die Außenmaße des Schneidsatzträgers 8 einschließlich des Schutzkamms 7 sind
so gestaltet, dass der erfindungsgemäße Schneidsatz 20 auf herkömmliche Handgeräte
30 für elektrische Haarschneidemaschinen aufgesetzt werden kann.
[0028] Am Schneidsatz 20 ist ein Verstellhebel 11 angebracht, mit welchem die relative Position
zwischen dem Scherkamm 1 und dem Schermesser 2 und somit die Schnittlänge verändert
werden kann. Die Schnittlänge kann jedoch ebenfalls durch die Ausgestaltung des Schutzkamms
7 definiert werden, indem der Abstand zwischen der Außenfläche des Schutzkamms 7 und
den Schneidkanten des Scherkamms 1 und des Schermessers 2 entsprechend gewählt wird.
Der Schutzkamm 7 übernimmt somit zusätzlich zur Isolierung der beheizten Schneidkanten
des Scherkamms 1 und des Schermessers 2 die Funktion eines bekannten Aufsteckkamms.
[0029] Figur 3 zeigt eine Explosionszeichnung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Schneidsatzes 20. In den Scherkamm 1 wird von der Unterseite her das elektrisch beheizbare
Element 3, welches über Zuleitungen 4 mit einer Steuerelektronik 6 verbunden ist,
eingesetzt, so dass es auf dem Scherkamm 1 aufliegt. Das elektrisch beheizbare Element
3 kommt dabei unterhalb der Zahnung des Scherkamms 1 zu liegen. Das Schermesser 2
wird nicht beheizt. Die Steuerelektronik 6 wird in eine durchgehende Öffnung des Scherkamms
1 eingesetzt. Der Scherkamm 1 ist aus einem wärmeleitenden Material gefertigt, so
dass über den Kontakt zwischen dem Scherkamm 1 und dem elektrisch beheizbaren Element
3 die Schneidkante des Scherkamms 1 erwärmt wird, sobald das elektrisch beheizbare
Element erhitzt wird. Nicht dargestellt ist ein an dem Scherkamm 1 angeordneter Temperatursensor,
welcher mit der Steuerelektronik 6 verbunden ist und die Temperatur des Scherkamms
1 misst und an die Steuerelektronik 6 zur Regelung des Temperatur weitergibt.
[0030] Der Scherkamm 1 wird in den Schutzkamm 7 eingesetzt, von welchem er auf der gesamten
Rückseite umgeben wird. Auf den Scherkamm 1 wird das Schermesser 2 aufgesetzt, welches
mit dem Mitnehmer 9 über eine Kontaktbrücke 12 verbunden ist und über die beiden Schneiddruckfedern
10 an den Scherkamm 1 angedrückt wird. An der Steuerelektronik 6 sind zwei Kontaktgeber
5 für die Kontaktierung zwischen dem Schneidsatz 20 und dem Handgerät 30 angebracht.
Als Kontaktgeber 5 können Stanz-Biegeteile, Kontaktplatten, Kontaktbleche oder Kontaktstifte
eingesetzt werden. Die Anordnung der Steuerelektronik 6 in dem Schneidsatz 20 ermöglicht
bei geeigneter Stromversorgung einen vom Handgerät 30 unabhängigen Betrieb des elektrisch
beheizbaren Elements 3 , so dass der erfindungsgemäße Schneidsatz 20 auch auf Handgeräte
30 von bereits bekannten elektrischen Haarschneidemaschinen aufgesetzt werden kann.
[0031] Figur 5 zeigt eine Explosionszeichnung eines dritten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Schneidsatzes 20, während die Figuren 6a und 6b dieses Ausführungsbeispiel im montierten
Zustand zeigen. Dieser Schneidsatz 20 unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel
dadurch, dass auf den Scherkamm 1 das elektrisch beheizbare Element 3, welches über
die Zuleitungen 4 mit den Kontaktgebern 5 verbunden ist, aufgesetzt wird, während
sich die zugehörige Steuerelektronik 6 nicht im Schneidsatz 20 befindet, sondern beispielsweise
im Handgerät 30 angeordnet ist.
[0032] In den Figuren 14a bis 14g und 15a bis 15c sind schematisch verschiedene Möglichkeiten
der Anordnung von elektrisch beheizbarem Element 3, Steuerelektronik 6 und Stromversorgung
dargestellt. Die unterschiedlichen Komponenten können dabei entweder in dem Schneidsatz
20, dem Handgerät 30 oder einem externen Modul 40 angeordnet sein. Die strichpunktierte
Linie deutet dabei den Schneidsatz 20 an, während die gestrichelte Linie das Handgerät
30 und die durchgezogene Linie das externe Modul 40 symbolisieren.
[0033] In Figur 14a ist das elektrisch beheizbare Element 3 im Schneidsatz 20 angeordnet,
während sowohl die Steuerelektronik 6 als auch die Stromversorgung über einen Akku
41 in einem externen Modul 40 angeordnet sind, welches an das Handgerät 30 angeschlossen
ist. Figur 14 b zeigt die gleiche Anordnung des elektrisch beheizbaren Elements 3,
der Steuerelektronik 6 und des Akku 41, wobei das externe Modul 40 direkt an den Schneidsatz
20 angekoppelt ist.
[0034] Die Figuren 14c und 14d zeigen eine Ausgestaltung, in welcher sowohl das elektrisch
beheizbare Element 3 als auch die Steuerelektronik 6 in dem Schneidsatz 20 angeordnet
sind, wobei die Stromversorgung über den Akku 41 in dem externen Modul 40 geschieht.
In der in Figur 14c dargestellten Variante ist das externe Modul 40 an das Handgerät
30 angeschlossen, während in der in Figur 14d dargestellten Variante das externe Modul
40 direkt an den Schneidsatz 20 angeschlossen ist.
[0035] Figur 14e zeigt die Ausführungsvariante, bei welcher das elektrisch beheizbare Element
3 in dem Schneidsatz 20 angeordnet ist, während sowohl die Steuerelektronik 6 als
auch der Akku 41 in dem Handgerät 30 angeordnet sind. Alternativ können, wie in Figur
14f dargestellt, sowohl das elektrisch beheizbare Element 3 als auch die Steuerelektronik
6 in dem Schneidsatz 20 angeordnet sein, während der Akku 41 in dem Handgerät 30 angeordnet
ist. In dem in Figur 14g dargestelltem Ausführungsbeispiel ist das elektrisch beheizbare
Element 3 in dem Schneidsatz 20 angeordnet, während die Steuerelektronik 6 im Handgerät
30 angeordnet ist und die Stromversorgung über den Akku 41 in dem externen Modul 40
realisiert ist.
[0036] Die Figuren 15a bis 15c zeigen drei Ausführungsbeispiele für eine elektrische Haarschneidemaschine,
bei welcher die Stromversorgung der Steuerelektronik 6 über einen Steckertrafo 50,
der über eine Zuleitung 51 entweder mit dem Handgerät 30 oder dem Schneidsatz 20 verbunden
ist, realisiert ist. In Figur 15a ist das elektrisch beheizbare Element 3 in dem Schneidsatz
20 angeordnet, während die Steuerelektronik 6 in dem Handgerät 30 angeordnet ist.
Der Steckertrafo 50 ist über das Kabel 51 mit dem Handgerät 30 verbunden. In dem in
Figur 15b dargestellten Ausführungsbeispiel sind sowohl das elektrisch beheizbare
Element 3 als auch die Steuerelektronik 6 in dem Schneidsatz 20 angeordnet, während
der Steckertrafo 50 über die Zuleitung 51 mit dem Handgerät 30 verbunden ist. Alternativ
kann, wie in Figur 15c dargestellt, der Steckertrafo 50 über die Zuleitung 51 direkt
mit dem Schneidsatz 20 verbunden sein.
[0037] Die Figuren 7 und 8 zeigen eine Ausgestaltung des Schneidsatzes 20, in welcher der
Schneidsatz 20 vollständig unabhängig vom Handgerät 30 betrieben werden kann. Das
elektrisch beheizbare Element 3 und die Steuerelektronik 6 sind im Schneidsatz 20
angeordnet. Die Stromversorgung der Steuerelektronik 6 geschieht wie in Figur 7 dargestellt
über das externe Modul 40, in welchem der Akku 41 angeordnet ist, und welches über
eine Zuleitung 44 mit dem Schneidsatz 20 verbunden ist(vgl. auch Figur 14d). An dem
externen Modul 40 ist ein Bedienelement 43 zum Einschalten und Regulieren der Temperatur
des elektrisch beheizbaren Elements 3 angeordnet, wobei die Temperatur des elektrisch
beheizbaren Elements 3 auf einem Anzeigeelement 42 angezeigt wird. In Figur 8 ist
der Schneidsatz 20, in welchem das elektrisch beheizbare Element 3 und die Steuerelektronik
6 integriert sind, über die Zuleitung 51 mit dem Steckertrafo 50 für den Netzbetrieb
verbunden (vgl. auch Figur 15c).
[0038] In den Figuren 9 und 10 sind zwei Ausführungsbeispiele dargestellt, bei welchen die
Stromversorgung an das Handgerät 30 angeschlossen ist. Figur 9 zeigt die Variante,
bei welcher die Stromversorgung über den Akku 41 in dem externen Modul 40 realisiert
ist, welches über die Zuleitung 44 an das Handgerät 30 angeschlossen ist. An dem Handgerät
30 befindet sich ein Ein-/Ausschalter 31, mit welchem sowohl die Heizfunktion des
elektrisch beheizbaren Elements 3 als auch die Schneidfunktion des Schneidsatzes 20
ein- und ausgeschaltet wird. Am Handgerät 30 ist eine Statusanzeige 32 bestehend aus
vier Leuchtdioden angeordnet, welche den Benutzer über die augenblickliche Temperatur
des elektrisch beheizbaren Elements 30 informiert. Beispielsweise leuchten von den
vier Leuchtdioden der Statusanzeige 32 um so mehr Dioden auf, je wärmer das elektrisch
beheizbare Element 3 ist. Alternativ kann anstelle der Statusanzeige 32 auch ein Anzeigefeld
an dem Handgerät 30 angeordnet sein, welches die absolute Temperatur des elektrisch
beheizbaren Elements 3 anzeigt. Bei dem in Figur 10 dargestellten Ausführungsbeispielen
ist die Ausgestaltung des Handgeräts 30 identisch zu dem in Figur 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel, wobei die Stromversorgung des Handgeräts 30 über den Steckertrafo
50 realisiert ist, welcher über die Zuleitung 51 an das Handgerät 30 angeschlossen
ist.
[0039] In den Figuren 11 bis 13 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem alle
für den elektrisch beheizbaren Schneidsatz 20 benötigten Komponenten wie das elektrisch
beheizbare Element 3, die Steuerelektronik 6 und die Stromversorgung, in dem Handgerät
30 bzw. dem Schneidsatz 20 integriert sind, so dass kein externes Modul 40 nötig ist.
Das elektrisch beheizbare Element 3 liegt wie bereits in Figur 3 beschrieben auf dem
Scherkamm 1 auf. Die Steuerelektronik 6 ist ebenfalls in den Schneidsatz 20 integriert.
Der Akku 41 ist in dem Handgerät 30 angeordnet, so dass das Handgerät 30 unabhängig
von dem externen Modul 40 oder dem Netz betrieben werden kann. In das vom Schneidsatz
20 wegweisende Ende des Handgeräts 30 ist eine Steckerbuchse 39 eingelassen, um den
Akku 41 bei Bedarf aufzuladen. Die Steckerbuchse 39 ist dazu über Ladekontaktbleche
38 mit dem Akku 41 verbunden. Der Akku 41 kontaktiert eine Platine 33, welche über
zwei Zuleitungen 34 mit einem Motor 36 verbunden ist und zur Steuerung des Motors
36 dient. Der Motor 36 ist über einen Exzenter 37 mit dem Mitnehmer 9 des Schneidsatzes
20 verbunden, so dass über diesen das Schermesser 20 oszillierend gegenüber dem Scherkamm
1 bewegbar ist. Zusätzlich kann über den Ein-/Ausschalter 31 auch die Drehzahl des
Motors 36 und damit die Schnittgeschwindigkeit variiert werden. Der Versiegelungsvorgang
beim Schneiden der Haare mit den erwärmten Schneidkanten des Schneidsatzes 20 kann
somit optimiert werden, wobei die Wahl der optimalen Drehzahl von der Haarstärke der
zu behandelnden Person und der Arbeitsgeschwindigkeit des Anwenders abhängig ist.
Der Kontakt zwischen dem Schneidsatz 20 und dem Handgerät 30 ist über die Kontaktgeber
5 gewährleistet, welche an zwei Haltefedern 35 anliegen, die über die Zuleitungen
34 mit der Platine 33 verbunden sind.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Scherkamm
- 2
- Schermesser
- 3
- elektrisch beheizbares Element
- 4
- Zuleitung
- 5
- Kontaktgeber
- 6
- Steuerelektronik
- 7
- Schutzkamm
- 8
- Schneidsatzträger
- 9
- Mitnehmer
- 10
- Schneiddruckfeder
- 11
- Verstellhebel
- 12
- Kontaktbrücke
- 13
- Schraube
- 20
- Schneidsatz
- 30
- Handgerät
- 31
- Ein-/Ausschalter
- 32
- Statusanzeige
- 33
- Platine
- 34
- Zuleitung des Motors
- 35
- Haltefeder
- 36
- Motor
- 37
- Exzenter
- 38
- Ladekontaktblech
- 39
- Steckerbuchse
- 40
- externes Modul
- 41
- Akku
- 42
- Anzeigeelement
- 43
- Bedienelement
- 44
- Zuleitung
- 50
- Steckertrafo
- 51
- Zuleitung
1. Schneidsatz für elektrische Haarschneidemaschinen mit einem Scherkamm (1) und einem
auf dem Scherkamm (1) aufliegendem Schermesser (2) welches über einen antriebsseitig
befestigten Mitnehmer (9) oszillierend bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein elektrisch beheizbares Element (3) im Bereich des Scherkamms (1) und/oder
des Schermessers (2) angeordnet ist.
2. Schneidsatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein elektrisch beheizbares Element (3) im Bereich des Scherkamms (1) und
im Bereich des Schermessers (2) angeordnet ist.
3. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch beheizbare Element (3) eine mit dem Scherkamm (1) bzw. dem Schermesser
(2) verbundene Schicht oder eine in dem Scherkamm (1) bzw. das Schermesser (2) integrierte
Einlage ist, wobei die Schicht bzw. die Einlage thermisch mit den Schneidkanten des
Scherkamms (1) bzw. des Schermessers (2) gekoppelt ist.
4. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine elektrisch beheizbare Element (3) eine Keramikplatine mit integriertem
Heizleiter, ein Hybridheizelement, ein Heizband, ein Heizwiderstand oder ein Transistor
ist.
5. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Scherkamm (1) mit einem Schutzkamm (7) versehen ist.
6. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass für das wenigstens eine elektrisch beheizbare Element (3) eine Steuerelektronik (6)
vorgesehen ist.
7. Schneidsatz nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (6) im Schneidsatz (20), im Handgerät (30) der elektrischen
Haarschneidemaschine oder in einem externen Modul (40), welches über eine Zuleitung
(44) mit dem Handgerät (30) oder dem Schneidsatz (10) verbunden ist, untergebracht
ist.
8. Schneidsatz nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerelektronik (6) über einen Akku (41) oder einen Steckertrafo (50) für Netzbetrieb
mit Strom versorgt wird, wobei der Akku (41) im Handgerät (30) integriert ist oder
in einem externen Modul (40), welches über eine Zuleitung (44) mit dem Handgerät (30)
oder dem Schneidsatz (20) verbunden ist, untergebracht ist, bzw. wobei der Steckertrafo
(50) über eine Zuleitung (51) mit dem Handgerät (30) oder dem Schneidsatz (20) verbunden
ist.
9. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Scherkamm (1) und/oder in dem Schermesser (2) ein Temperatursensor angeordnet
ist.
10. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des wenigstens einen elektrisch beheizbaren Elements (3) auf einen
bestimmten Wert eingestellt ist, in mehreren Stufen einstellbar ist oder stufenlos
regelbar ist.
11. Schneidsatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehzahl des oszillierenden Mitnehmers (9) variierbar ist.
12. Schneidesatz nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein thermischer Desinfektionsvorgang bei stillstehendem Antrieb auslösbar ist.
13. Haarschneidemaschine bestehend aus einem Handgerät (30) und einem Schneidsatz (20),
dadurch gekennzeichnet, dass der Schneidsatz (20) als ein Schneidsatz (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12
ausgebildet ist.