[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln mindestens einer Druckform an einem
Formzylinder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Durch die DE 39 40 795 A1 ist ein Verfahren und eine Einrichtung zum automatischen
Zuführen einer Druckplatte zu einem Plattenzylinder bzw. Abführen von einem Plattenzylinder
einer Rotationsdruckmaschine bekannt. Das Verfahren zum automatischen Zuführen einer
Druckplatte zu einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder
u. a. Mittel zum Klemmen und Spannen der Druckplatte aufweist, sieht vor, dass die
Druckplatte in eine Speicherkammer einer Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung
gestellt, der Plattenzylinder in eine Druckplattenzuführstellung verdreht und die
Druckplatte mittels einer Anzahl von Transportrollen einer Klemmvorrichtung des Plattenzylinders
zugeführt wird. Das Verfahren zum automatischen Abführen einer Druckplatte von einem
Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder u. a. Mittel
zum Entspannen und Lösen der Druckplatte aufweist, zeichnet sich dadurch aus, dass
der Plattenzylinder vorwärts in eine Druckplattenlösestellung verdreht, dass eine
Klemmklappe zur Erfassung eines Druckplattenendes geöffnet, dass der Plattenzylinder
rückwärts gedreht, dass eine Klemmklappe zur Erfassung eines Druckplattenanfangs geöffnet
und dass die Druckplatte mittels einer Anzahl von Transportrollen einer Speicherkammer
einer Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung zugeführt wird. Die Einrichtung
zum Durchführen der vorgenannten Verfahren weist mindestens eine als eine Antriebsrolle
ausgebildete und eine als eine Andrückrolle ausgebildete Transportrolle auf, wobei
die Andrückrolle an die Antriebsrolle anstellbar ist. Zusätzlich können diverse Stellmittel,
eine schwenkbar gelagerte Andrückwalze zum Andrücken der Druckplatte an den Plattenzylinder
sowie Auswurffinger vorgesehen sein, wobei die Auswurffinger Spitzen aufweisen können,
die in die Peripherie des Plattenzylinders einschwenkbar angeordnet sind. Auch kann
die Speicherkammer der Druckplattenzuführ- bzw. -abführvorrichtung um ein Gelenk schwenkbar
gelagert sein.
[0003] Die DE 39 40 796 A1 beschreibt eine Einrichtung zum automatischen Wechseln einer
Druckplatte auf einem Plattenzylinder einer Rotationsdruckmaschine, wobei der Plattenzylinder
u. a. Mittel zum Klemmen und Spannen der Druckplatte aufweist, wobei die Druckplattenwechselvorrichtung
mindestens zwei Speicherkammern aufweist, sodass eine am Plattenzylinder gelöste Druckplatte
mittels Transportrollen in die eine Speicherkammer geführt werden kann, während eine
in der anderen Speicherkammer gespeicherte Druckplatte mittels Transportrollen einer
Klemmeinrichtung des Plattenzylinders zugeführt wird.
[0004] Die EP 1 084 837 A1 beschreibt eine Vorrichtung zum Festhalten und Fördern einer
Druckform. Dabei weist die Vorrichtung translatorische Fördereinrichtungen auf, die
eine auf einen Formzylinder zu montierende Druckform bzw. eine von einem Formzylinder
abzunehmende Druckform fördern. Während die Vorrichtung aus einer Ruhestellung in
ihre Betriebsstellung zum Wechseln einer Druckform um eine Drehachse gekippt wird,
schwenkt ein Haken nur aufgrund seines Eigengewichts in den Raum, in dem die Druckform
gelagert ist und sichert die Druckform an ihrem nachlaufenden abgekanteten Ende vor
einem unbeabsichtigten Herausfallen aus diesem Raum.
[0005] Die EP 0 734 859 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Wechseln von Druckformen, wobei
eine Druckformladeeinheit zum Wechseln von Druckformen aus einer vertikalen Ruheposition
an ein als einen Greifer ausgestaltetes Halteelement heranschwenkt. Zum Montieren
ergreift das Halteelement eine in der Druckformladeeinheit bereitgestellte neue Druckform
und führt mit der ergriffenen Druckform mittels eines betätigten Hubzylinders eine
Schwenkbewegung aus. Somit wird durch die Schwenkbewegung des Halteelements die geradlinig
in einem Druckformzuführfach gelagerte Druckform in ihrem vorderen Bereich angehoben,
wobei das vorlaufende Ende der Druckform nach unten hängt. Die vom Halteelement ergriffene,
gebogene Druckform wird mit ihrem vorlaufenden Ende vom Halteelement derart gegen
einen Formzylinder geschwenkt, dass ein am vorlaufenden Ende der Druckform ausgebildeter
Einhängeschenkel in einen am Formzylinder ausgebildeten Kanal mit einer zum Durchmesser
des Formzylinders verhältnismäßig großen Öffnungsweite eintauchen kann.
[0006] Durch die DE 199 34 271 A1 ist eine verschwenkbare Druckformwechseleinrichtung bekannt,
wobei eine auf einem Druckformtisch durch einen Kontaktkörper reibschlüssig fixierte
Druckform durch eine Schwenkbewegung des Druckformtisches an einen Druckformzylinder
derart angestellt wird, dass sich ein den Druckformtisch überragendes Ende der Druckform
mit dem Anstellen einer am Ende der Druckform ausgebildeten Abkantung am Druckformzylinder
verformt und dass dieses derart vorgespannte Ende bei langsamer Drehung des Druckformzylinders
in einen Spannkanal des Druckformzylinders einschnappt. Dabei findet keine Relativbewegung
zwischen der auf dem Drucktisch aufliegenden Druckform und dem Kontaktkörper statt.
[0007] Durch die EP 0 678 383 A1 ist eine Vorrichtung zum Wechseln von Druckformen an Rotationsdruckmaschinen
bekannt, wobei schwenkbare mit Unterdruck beaufschlagbare Haltemittel ein vorlaufendes
Ende einer auf einem Formzylinder zu montierenden Druckform zum Formzylinder ziehen
und dieses Ende elastisch deformiert an den Formzylinder anstellen. Während einer
Rotation des Formzylinders schnappt eine Abkantung am vorlaufende Ende der Druckform
in eine Öffnung des Zylinders, wobei die zum Einschnappen der Druckformvorderkante
erforderliche Kraft durch die Haltemittel aufgebracht wird.
[0008] Durch die EP 0 678 382 A1 ist eine Vorrichtung zum Austausch von Druckformen an Rotationsdruckmaschinen
bekannt, wobei mit Unterdruck beaufschlagbare Haltemittel ein vorlaufendes Ende einer
auf einem Formzylinder zu montierenden Druckform unter Ausübung einer Anstellkraft
an den Formzylinder anstellen, wodurch sich dieses Ende elastisch deformiert. Die
Anstellkraft lässt eine derart vorgespannte Abkantung am vorlaufenden Ende der Druckform
in eine Öffnung des Zylinders während dessen Rotation einschnappen.
[0009] Durch die EP 0 734 860 A1 ist eine Vorrichtung zum Wechseln von Druckformen bekannt,
wobei verschwenkbare, vorzugsweise mit Unterdruck beaufschlagbare Haltemittel ein
vorlaufendes Ende einer auf einem Formzylinder zu montierenden Druckform an den Formzylinder
anstellen, wodurch sich dieses Ende elastisch deformiert.
[0010] Durch die EP 1 155 840 A2 und die JP 2000-094 640 AA sind jeweils eine Vorrichtung
zum Wechseln von Druckformen bekannt, wobei eine Abkantung am vorlaufenden Ende einer
auf einem Formzylinder zu montierenden Druckform nach einer Anstellung am Formzylinder
durch ein Wälzelement in eine Öffnung des Zylinders gedrückt wird. Bei der Vorrichtung
nach der EP 1 155 840 A2 wird die zu montierende Druckform mit einer am nachlaufenden
Ende dieser Druckform angreifenden Schubkraft aus einem Magazin gefördert und unter
Nutzung der Elastizität der Druckform vorgespannt an den Formzylinder angestellt.
Bei der Vorrichtung nach der JP 2000-094 640 AA wird die Abkantung am vorlaufenden
Ende der zu montierenden Druckform in der unteren Hälfte des Formzylinders angestellt
und entgegen der Schwerkraft in die Öffnung des Zylinders eingedrückt.
[0011] Durch die DE 44 47 088 C1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Montage einer
biegsamen Druckform bekannt, wobei ein radial und axial vor dem Zylinder bewegbarer
Zuführschlitten mit einem Einführschieber zur Montage eines Einhängeschenkels am nachlaufenden
Ende der Druckform mit einem vorzugsweise konischen, in eine Aussparung des Zylinders
greifenden, radial bewegbaren, aber ansonsten gestellfesten Rastbolzen in einer definierten
Position zum Zylinder arretiert werden kann.
[0012] Durch die DE 42 24 832 C2 ist eine Vorrichtung zur Positionierung eines dem automatischen
Druckplattenwechsel dienenden Magazins bekannt, wobei die vertikale Verstellbarkeit
des Magazins in der Plattenwechselposition durch Verriegelung arretiert wird.
[0013] Durch die DE 198 03 726 A1 ist eine verstellbare Aufhängung für einen Druckwerkschutz
bekannt, wobei der Druckwerkschutz verschiebbare Bolzen und eine die Bolzen betätigende
Vorrichtung aufweist, wobei die Bolzen für eine Arretierung des Druckwerkschutzes
in seitliche Gestellwände eines Druckwerks eingeführt werden.
[0014] Durch die DE 196 03 663 A1 und die DE 199 42 619 A1 sind jeweils ein Druckwerk für
den fliegenden Druckplattenwechsel an einer Rollenrotations-Offsetdruckmaschine bekannt,
wobei ein An- und Abstellmechanismus vorgesehen ist, mittels dessen der Plattenzylinder
von seinem zugehörigen Gummituchzylinder zum Plattenwechsel abgestellt werden kann.
[0015] Durch die DE 100 08 936 A1 ist eine Rollenrotations-Offsetdruckmaschine mit mehreren,
hintereinander angeordneten, jeweils zwei Formzylinder und zwei einander zugewandte,
eine Bedruckstoffbahn zwischen sich aufnehmende Übertragungszylinder aufweisenden
Doppeldruckwerken bekannt, wobei die Doppeldruckwerke mit einer Einrichtung zum aneinander
An- bzw. voneinander Abstellen der einander benachbarten Zylinder versehen sind. Von
den Doppeldruckwerken sind zwei einander benachbarte Doppeldruckwerke für alternierenden
Druckbetrieb mindestens einer ihrer Hälften mit fliegendem Wechsel während des Laufs
der Maschine eingerichtet.
[0016] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Wechseln mindestens einer
Druckform an einem Formzylinder zu schaffen.
[0017] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0018] Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil besteht insbesondere darin, dass Aufzüge
an einem Zylinder mit möglichst geringem apparativem Aufwand schnell und zuverlässig
bei laufender Produktion der Druckmaschine gewechselt werden können. In einer Ausführung
erfolgt der Wechsel der Druckform ohne ein Andrückelement, wodurch ein besonders einfacher
konstruktiver Aufbau möglich wird. Dadurch, dass das Druckformmagazin vor dem Zuführen
einer Druckform relativ zum Formzylinder in eine vordefinierte Position gebracht werden,
sind am Formzylinder selbst keine Mittel zum Ausrichten der zu montierenden Druckform
erforderlich. Die Druckform wird mit einem konstruktiv einfachen Schlitten, auf dem
die Druckform lediglich infolge ihrer Schwerkraft aufliegt, in der gewünschten Position
zu ihrer Montage an den Formzylinder herangefahren. Die möglichst einfache und ungehinderte
Bewegbarkeit des vor dem Formzylinder zu positionierenden Druckformmagazins ist vorteilhafterweise
durch ein Verbindungselement sichergestellt, das alle erforderlichen Anschlussleitungen
bündelnd zusammenfasst. Alle für den Wechsel einer Druckform erforderlichen Bewegungen,
d. h. der Bewegungsablauf aller daran beteiligten Aggregate ist von einer der Druckmaschine
zugeordneten, vorzugsweise zentralen Steuerung aus möglich, sodass eine Bedienperson
während des Druckformwechsels an der laufenden Druckmaschine keine Arbeiten ausführen
muss.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Aufzugs;
- Fig. 2
- eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Haltevorrichtung für einen auf einem Zylinder
zu montierenden Aufzug;
- Fig. 3
- tangential an einen Zylinder herangeführte Aufzüge, auf die bei ihrer Montage eine
Radialkraft wirkt;
- Fig. 4
- elastisch vorgespannte Aufzüge bei ihrer Montage auf einem Zylinder;
- Fig. 5
- eine 4-Zylinder-Druckmaschine mit waagerechter Papierführung und mit Druckformmagazinen;
- Fig. 6
- ein Druckformmagazin mit einer Fördereinrichtung für eine gebrauchte Druckform;
- Fig. 7
- ein Druckformmagazin mit einem Schrägaufzug zum Fördern einer neuen Druckform;
- Fig. 8
- eine Vorrichtung in einem Druckformmagazin zum Ausrichten einer neuen Druckform bezüglich
eines Formzylinders;
- Fig. 9
- eine mit ihrem vorlaufenden Ende auf einem Formzylinder aufstehende Druckform während
ihrer Montage;
- Fig. 10
- ein Druckformmagazin mit einer neuen, mit ihrer Druckseite auf einer Auflage aufliegenden
Druckform;
- Fig. 11
- ein Druckformmagazin mit einer Fördereinrichtung für eine gebrauchte Druckform;
- Fig. 12
- eine Teilschnittdarstellung eines Druckformmagazins mit einem an eine Druckform angestellten
Reibkörper;
- Fig. 13
- einen in einem Kanal geführten Reibkörper, wobei der Kanal mit Durchbrüchen versehen
ist.
[0021] Ein Aufzug 01 (Fig. 1), der z. B. als eine plattenförmige Druckform 01 oder als eine
ein Drucktuch tragende Trägerplatte ausgestaltet ist, weist eine im Wesentlichen rechteckige
Fläche mit einer Länge L und einer Breite B auf, wobei die Länge L z. B. Messwerte
zwischen 400 mm und 1300 mm und die Breite B z. B. Messwerte zwischen 280 mm und 1500
mm annehmen kann. Die Fläche besitzt eine Auflageseite, die im Folgenden Auflagefläche
02 genannt wird, mit welcher der Aufzug 01 im montierten Zustand auf einer Mantelfläche
07 eines Zylinders 06 aufliegt (Fig. 2). Die Rückseite der Auflagefläche 02 ist eine
Arbeitsfläche, die in dem Fall, dass der Aufzug 01 als eine Druckform 01 ausgebildet
ist, mit einem Druckbild versehen oder zumindest mit einem Druckbild versehbar ist.
Der Aufzug 01 besitzt zwei sich gegenüberliegende Enden 03; 04 vorzugsweise jeweils
mit abgewinkelten Einhängeschenkeln 13; 14, wobei die Enden 03; 04 die Auflagefläche
02 begrenzen und wobei sich die Einhängeschenkel 13; 14 jeweils vorzugsweise ganz
oder zumindest teilweise über die Breite B des Aufzugs 01 erstrecken. Die Auflagefläche
02 des Aufzugs 01 ist zumindest entlang der Länge L biegsam und bei einer Befestigung
des Aufzugs 01 auf einer Mantelfläche 07 eines Zylinders 06 einer Druckmaschine der
Krümmung des Zylinders 06 anpassbar (Fig. 2). Im montierten Zustand der Druckform
verläuft die Länge L der Auflagefläche 02 somit in Richtung des Umfangs des Zylinders
06, wohingegen sich die Breite B der Auflagefläche 02 in axialer Richtung des Zylinders
06 erstreckt. In der Praxis variiert insbesondere das Maß für die Breite B innerhalb
bestimmter, vorgegebener Toleranzgrenzen, da die ursprüngliche Breite B des Aufzugs
01 durch einen Beschnitt an zumindest einer der Längsseiten des Aufzugs 01 verringert
wird, um z. B. die Lage eines Druckbildes auf der Arbeitsfläche des Aufzugs 01 auf
ein bestimmtes Abstandsmaß zu zumindest einer der Längsseiten des Aufzugs 01 einzustellen.
Die Toleranzgrenzen liegen dabei z. B. im Bereich von Bruchteilen eines Millimeter
bis zu wenigen Millimeter. Somit kann sich die Breite B eines Aufzugs 01 von anderen
gleichartigen auf demselben Zylinder 06 benutzten Aufzügen 01 innerhalb der zulässigen
Toleranzgrenzen unterscheiden.
[0022] Wie in der Fig. 2 dargestellt, werden die Einhängeschenkel 13; 14 des Aufzugs 01
mittels einer Haltevorrichtung befestigt, wobei die Haltevorrichtung in einem Kanal
08 angeordnet ist, wobei sich der Kanal 08 i. d. R. in axialer Richtung zum Zylinder
06 erstreckt. Ein mit der Produktionsrichtung P des Zylinders 06 gleichgerichtetes
Ende 03 des Aufzugs 01 wird als dessen vorlaufendes Ende 03 bezeichnet, wohingegen
das gegenüberliegende Ende 04 das nachlaufende Ende 04 des Aufzugs 01 ist. Zumindest
die Enden 03; 04 des Aufzug 01 mit den daran angeformten Einhängeschenkeln 13; 14
bestehen aus einem starren, z. B. metallischen Werkstoff, z. B. aus einer Aluminiumlegierung.
Üblicherweise beträgt die Materialdicke D des Aufzugs 01 (Fig. 1) bzw. die Materialdicke
D zumindest von den Einhängeschenkeln 13; 14 wenige zehntel Millimeter, z. B. 0,2
mm bis 0,4 mm, vorzugsweise 0,3 mm. Somit besteht der Aufzug 01 im Ganzen oder zumindest
an dessen Enden 03; 04 aus einem formstabilen Material, so dass die Enden 03; 04 durch
eine Biegung gegen einen materialspezifischen Widerstand bleibend verformbar sind.
[0023] Zumindest an einem Ende 03; 04 des Aufzugs 01 (Fig. 1), vorzugsweise jedoch an beiden
Enden 03; 04 sind entlang einer Biegekante 11; 12 je ein abgekanteter Einhängeschenkel
13; 14 ausgebildet, wobei die Einhängeschenkel 13; 14 in eine schmale, insbesondere
schlitzförmig ausgebildete Öffnung 09 des Kanal 08 des Zylinders 06 (Fig. 2) einführbar
und dort mittels einer Haltevorrichtung befestigbar sind. Beispielsweise ist bezogen
auf die Länge L der ungewölbten, ebenen Auflagefläche 02 des nicht montierten Aufzugs
01 an dessen Ende 03 ein Einhängeschenkel 13 an der Biegekante 11 um einen Öffnungswinkel
α1 bzw. an dessen Ende 04 ein Einhängeschenkel 14 an der Biegekante 12 um einen Öffnungswinkel
β1 abgekantet (Fig. 1), wobei die Öffnungswinkel α1; β1 i. d. R. zwischen 30° und
140° liegen. Wenn der Öffnungswinkel α1 dem vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs 01 zugeordnet
ist, ist er vorzugsweise spitzwinklig ausgeführt, insbesondere beträgt er 45°. Der
Öffnungswinkei β1 am nachlaufenden Ende 04 des Aufzugs 01 wird häufig vorzugsweise
größer als 80° oder stumpfwinklig ausgebildet, insbesondere beträgt er 85° oder 135°.
Der abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 weist eine Länge I13 auf,
welche z. B. im Bereich von 4 mm bis 30 mm liegt, insbesondere zwischen 4 mm und 15
mm. Der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 hat eine Länge I14,
die z. B. 4 mm bis 30 mm beträgt, insbesondere zwischen 8 mm und 12 mm, wobei eher
das kürzere Längenmaß bevorzugt wird, um ein möglichst einfaches Herausnehmen der
Einhängeschenkel 13; 14 aus der Öffnung 09 des Kanals 08 zu gewährleisten.
[0024] Die Fig. 2 zeigt in einer vereinfachten Schnittdarstellung einen Zylinder 06 mit
einer Mantelfläche 07 und einem Kanal 08, der zur Mantelfläche 07 eine schmale, schlitzförmige
Öffnung 09 mit einer Schlitzweite S aufweist, wobei die Schlitzweite S weniger als
5 mm beträgt und vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 3 mm liegt. Die Öffnung 09 weist
in Produktionsrichtung P des Zylinders 06 eine vordere Kante 16 und eine hintere Kante
17 auf. Zwischen der sich von der vorderen Kante 16 zum Kanal 08 hin erstreckenden
Wandung 18 und einer gedachten, auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 auf der Öffnung
09 aufliegenden Tangente T1 ist ein spitzer Öffnungswinkel α2 ausgebildet, der zwischen
30° und 50°, vorzugsweise 45° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden
Ende 03 des Aufzugs 01 ist somit an dieser vorderen Kante 16 der Öffnung 09 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar, weil der Öffnungswinkel α1 am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 vorzugsweise dem Öffnungswinkel α2 angepasst ist. In gleicher Weise verhält es
sich am nachlaufenden Ende 04 des Aufzugs 01. Zwischen der sich von der hinteren Kante
17 zum Kanal 08 hin erstreckenden Wandung 19 und einer gedachten, auf der Mantelfläche
07 des Zylinders 06 auf der Öffnung 09 aufliegenden Tangente T1 ist ein Öffnungswinkel
β2 ausgebildet, der entweder zwischen 80° und 95°, vorzugsweise 90°, oder aber zwischen
120° und 150°, vorzugsweise 135° beträgt. Der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 des Aufzugs 01 ist somit an dieser hinteren Kante 17 der Öffnung 09 vorzugsweise
formschlüssig einhängbar, weil der Öffnungswinkel β1 am nachlaufenden Ende 04 des
Aufzugs 01 zumindest annähernd dem Öffnungswinkel β2 angepasst ist.
[0025] Im Kanal 08 sind z. B. zumindest ein vorzugsweise schwenkbar gelagertes Haltemittel
21 und ein vorzugsweise vorgespanntes Federelement 22 angeordnet, wobei das Federelement
22 das Haltemittel 21 z. B. gegen den abgekanteten Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 drückt, der an der Öffnung 09 an ihrer hinteren Kante 17 eingehängt ist, wodurch
der Einhängeschenkel 14 am nachlaufende Ende 04 an der sich von der hinteren Kante
17 zum Kanal 08 hin erstreckenden Wandung 19 gehalten wird. Zum Lösen der vom Haltemittel
21 ausgeübten Pressung ist im Kanal 08 ein Stellmittel 23 vorgesehen, welches bei
seiner Betätigung das Haltemittel 21 gegen die Kraft des Federelements 22 schwenkt.
Die Haltevorrichtung besteht demnach im Wesentlichen aus dem Haltemittel 21, dem Federelement
22 und dem Stellmittel 23. Das Haltemittel 21 ist durch das Stellmittel 23 vorzugsweise
ferngesteuert betätigbar.
[0026] Der beispielhaft beschriebene Zylinder 06 kann derart beschaffen sein, dass auf seiner
Mantelfläche 07 auch mehrere, vorzugsweise gleichartige Aufzüge 01 anordenbar sind.
Wenn der Zylinder 06 als ein Formzylinder ausgestaltet ist, kann er in seiner axialen
Richtung nebeneinander z. B. mit sechs plattenförmigen Druckformen 01 belegbar sein.
Auch kann vorgesehen sein, dass auf dem Zylinder 06 in Richtung seines Umfangs mehr
als ein Aufzug 01 anbringbar ist. So können z. B. zwei axial zum Zylinder 06 verlaufende
Kanäle 08 mit zugeordneten Öffnungen 09 vorgesehen sein, die am Umfang des Zylinders
06 um 180° zueinander versetzt angeordnet sind. Bei dieser Belegung des Zylinders
06 mit zwei entlang seines Umfangs hintereinander angeordneten Aufzügen 01 ist das
vorlaufende Ende 03 des einen Aufzugs 01 in dem einen Kanal 08 befestigt, wohingegen
das nachlaufende Ende 04 desselben Aufzugs 01 in dem anderen Kanal 08 befestigt ist.
Für den oder die übrigen auf diesem Zylinder 06 angeordneten Aufzüge 01 gilt entsprechendes.
Auch können die in axialer Richtung des Zylinders 06 nebeneinander angeordneten Aufzüge
01 zueinander versetzt angeordnet sein, z. B. einzeln oder gruppenweise jeweils um
eine halbe Länge L des Aufzugs 01, was jedoch bedingt, dass weitere Kanäle 08 mit
zugeordneten Öffnungen 09 oder zumindest mit Teilstücken derselben in den Zylinder
06 eingebracht sind, die entlang des Umfangs des Zylinders 06 zu den beiden vorgenannten
Kanälen 08 und Öffnungen 09 z. B. um 90° versetzt angeordnet sind.
[0027] Im Folgenden wird ein Verfahren zum Montieren eines biegsamen Aufzugs 01 auf einen
Zylinder 06 einer Druckmaschine beschrieben, wobei der Aufzug 01 bezogen auf die Produktionsrichtung
P des Zylinders 06 ein vorlaufendes Ende 03 und ein nachlaufendes Ende 04 aufweist
(Fig. 3). Zumindest am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs 01 ist ein Einhängeschenkel
13 ausgebildet, wobei dieser Einhängeschenkel 13 zur gestreckten Länge L des Aufzugs
01 mit einem Öffnungswinkel α1 von maximal 90°, vorzugsweise 45° abgekantet ist. Im
Zylinder 06 sind mindestens eine vorzugsweise schlitzförmige Öffnung 09 mit einer
in Produktionsrichtung P des Zylinders 06 ersten Kante 16 und einer zweiten Kante
17 vorgesehen, wobei die Kanten 16; 17 in axialer Richtung des Zylinders 06 vorzugsweise
parallel zueinander verlaufen. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass das vorlaufende
Ende 03 des Aufzugs 01 vorzugsweise mittels einer vorzugsweise am nachlaufenden Ende
04 des Aufzugs 01 angreifenden Schubkraft dem Zylinder 06 vorzugsweise tangential
in dessen Produktionsrichtung P zugeführt und der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden
Ende 03 hinter der zweiten Kante 17 der Öffnung 09 an den Zylinder 06 angestellt wird,
sodass der am vorlaufenden Ende 03 ausgebildete Einhängeschenkel 13 bei einer Drehung
des Zylinders 06 in dessen Produktionsrichtung P infolge einer zumindest auf das vorlaufende
Ende 03 wirkenden, zum Zylinder 06 gerichteten Radialkraft FR in die Öffnung 09 greift
und sich an der ersten Kante 16 durch ein dortiges vorzugsweise formschlüssiges Anlegen
verhakt. Die den Aufzug 01 fördernde Schubkraft ist vorteilhafterweise eine in der
Ebene des Aufzugs 01 in dessen Montagerichtung M wirkende Kraft.
[0028] In dem Fall, dass der Aufzug 01 mit seinem am vorlaufenden Ende 03 ausgebildeten
Einhängeschenkel 13 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 sich darauf abstützend
aufsteht, kann die Radialkraft FR die auf die Mantelfläche 07 des Zylinders 06 wirkende
Gewichtskraft FG des Aufzugs 01 sein. In diesem Fall ist es vorteilhaft, den Aufzug
01 horizontal vorzugsweise in seiner gestreckten Länge L geradlinig oder zumindest
ohne einer zum Zylinder 06 gerichteten Biegung an die obere Hälfte der Mantelfläche
07 des Zylinders 06 heranzuführen und den Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende
03 des Aufzugs 01 an einer Berührungsstelle 27 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 aufzustellen (Fig. 3). Sobald sich der Einhängeschenkel 13 und die Öffnung 09 des
Zylinders 06 gegenüberstehen, indem ein Abstand a09 zwischen der Öffnung 09 und der
Berührungsstelle 27 aufgehoben wird, d. h. durch eine in Umfangsrichtung des Zylinders
06 gerichtete Relativbewegung zwischen der Öffnung 09 und der Berührungsstelle 27
zu Null reduziert wird, fällt der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 des
Aufzugs 01 ganz überwiegend, d. h. mit einem Anteil von über 70 % der Summe aller
am Einhängeschenkel 13 angreifenden Kräfte, infolge seiner auf das vorlaufende Ende
03 wirkenden Gewichtskraft FG zuverlässig in die Öffnung 09 des Zylinders 06, ohne
dass es einer die Elastizität des Aufzugs 01 nutzenden Vorspannung des vorlaufenden
Endes 03 des Aufzugs 01 oder weiterer Hilfsmittel wie ein Wälzelement bedarf.
[0029] Zusätzlich zur Nutzung der Gewichtskraft FG des Aufzugs 01 oder alternativ dazu kann
das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 elastisch vorgespannt werden (Fig. 4), sodass
der am vorlaufenden Ende 03 ausgebildete Einhängeschenkel 13 infolge eines auf den
Zylinder 06 gerichteten Rückstellmoments MR in die Öffnung 09 federt, sobald sich
die Öffnung 09 des Zylinders 06 und die Berührungslinie 27 des Einhängeschenkels 13
mit der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 infolge einer Relativbewegung zwischen dem
Aufzug 01 und dem Zylinder 06, was insbesondere durch die Drehung des Zylinders 06
in Produktionsrichtung P erfolgt, unmittelbar gegenüberstehen.
[0030] Das Rückstellmoment MR resultiert daher, dass der Aufzug 01 aus einem elastisch verformbaren
Werkstoff besteht und damit immanent eine elastisch federnde Eigenschaft besitzt,
wobei diese Eigenschaft insofern genutzt wird, als das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs
01 beim Heranführen an den Zylinder 06 z. B. über eine vorzugsweise axial zum Zylinder
06 verlaufende, vom Zylinder 06 beabstandet angeordnete Kante 26 eines Abstützelements
24 geführt und dort derart gebogen wird, dass sich am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 eine Biegespannung mit einer zum Zylinder 06 gerichteten Federkraft aufbaut (gestrichelte
Darstellung des Aufzugs 01 in Fig. 4). Zumindest bis das über die Kante 26 des Abstützelements
24 geführte vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 aufsteht, wird der Aufzug 01 mit seinem nachlaufenden Ende 04 aus einer zum Zylinder
06 fixierten Raumrichtung zugeführt. Der Aufzug 01 ist demnach während des Montagevorgangs
durch die Berührungslinie 27 seines am vorlaufenden Ende 03 angebrachten Einhängeschenkels
13 mit der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 sowie durch seine Abstützung an der Kante
26 des Abstützelements 24 und durch eine Lagefixierung 28 des nachlaufenden Endes
04 stabilisiert. Das Abstützelement 24 kann z. B. ein Wälzelement 24 sein, das z.
B. an den Zylinder 06 anstellbar ist. In diesem Fall ist das Abstützelement 24 vorzugsweise
nahe am Zylinder 06 angeordnet. Es kann jedoch auch zusätzlich zum Abstützelement
24 ein anderes Wälzelement 47 oder 62 (Fig. 6 oder 9) vorgesehen sein, auf das später
noch eingegangen wird, wobei das Abstützelement 24 dann an anderer Stelle angeordnet
sein kann und an den Zylinder 06 nicht anstellbar zu sein braucht. Die Aufgabe des
Abstützelements 24 kann sich dann z. B. darauf beschränken, im Aufzug 01 eine Biegespannung
zu erzeugen.
[0031] Das vorlaufende Ende 03 des Aufzugs 01 kann auch derart gegen den Zylinder 06 herangeführt
werden, dass sich dieses Ende 03 nach seiner Berührung mit der Mantelfläche 07 des
Zylinders 06 unter einem spitzen Winkel γ mit einer gedachten, in einem Berührungspunkt
29 auf der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 aufliegenden zweiten Tangente T2 von der
Mantelfläche 07 des Zylinders 06 abwendet (Darstellung des Aufzugs 01 in Fig. 4 mit
durchgezogener Linie). Die derart durchgeführte Biegung des vorlaufenden Endes 03
des Aufzugs 01 soll jedoch nur so stark sein, dass der dort angebrachte Einhängeschenkel
13 noch sicher an der Mantelfläche 07 des Zylinders 06 anliegt. Zur Unterstützung
des sicheren Anliegens des Einhängeschenkels 13 an der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 kann z. B. das Abstützelement 24 an den Aufzug 01 angestellt werden, wodurch der
Aufzug 01 mit seinem vorlaufenden Ende 03 nahe an der Mantelfläche 07 des Zylinders
06 gehalten wird.
[0032] Während einer Relativbewegung zwischen dem Zylinder 06 und dem Aufzug 01, vorzugsweise
während der Drehung des Zylinders 06 in dessen Produktionsrichtung P, aber auch ebenso
gut während einer geeigneten Bewegung des Aufzugs 01, z. B. entgegen der Produktionsrichtung
P des Zylinders 06, hakt der Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 des Aufzugs
01 an der ersten Kante 16 der Öffnung 09 ein. Ein an den Zylinder 06 angestelltes
Wälzelement 24 kann dabei das Montieren des Aufzugs 01 auf den Zylinder 06 unterstützen,
indem das Wälzelement 24 den Aufzug 01 auf den Zylinder 06 aufrollt. Am nachlaufenden
Ende 04 des Aufzugs 01 ist z. B. ein Einhängeschenkel 14 ausgebildet, wobei dieser
Einhängeschenkel 14 vom Wälzelement 24 im Zuge des Aufrollens des Aufzugs 01 auf den
Zylinder 06 in die Öffnung 09 des Zylinders 06 gedrückt wird.
[0033] Eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten Verfahrens soll nun am Beispiel
einer Akzidenz-Rollen-Offsetdruckmaschine mit z. B. einem stehenden Gummi-gegen-Gummidruckwerk
in 4-Zylinder-Bauweise mit waagerechter Führung eines Bedruckstoffes 46, vorzugsweise
einer Papierbahn 46 erläutert werden (Fig. 5). In diesem Beispiel sind demnach im
Druckwerk ein erstes, unterhalb der Papierbahn 46 angeordnetes Paar von aufeinander
abrollenden Zylindern 31; 32 bestehend aus einem Formzylinder 31 und einem Gummituchzylinder
32 und ein zweites, oberhalb der Papierbahn 46 angeordnetes Paar von aufeinander abrollenden
Zylindern 33; 34 bestehend aus einem Formzylinder 33 und einem Gummituchzylinder 34
vorgesehen, wobei die Papierbahn 46 zwischen den beiden gegeneinander angestellten
Gummituchzylindern 32; 34 hindurchgeführt ist. In der Druckmaschine sind vorzugsweise
mehrere, z. B. fünf oder sechs Druckstellen an jeder Seite der Papierbahn 46 für unterschiedliche
Druckfarben vorgesehen, indem in Laufrichtung der Papierbahn 46 mehrere Druckwerke
hintereinander angeordnet sind. Es können damit insbesondere mehr Formzylinder 31;
33 oder sogar mehr ganze Druckwerke vorgesehen sein, als für die Produktion im Vierfarbendruck
erforderlich sind, sodass an dem in der laufenden Produktion nicht beteiligten Formzylinder
31; 33 oder an einem oder mehreren Formzylindern 31; 33 im nicht beteiligten Druckwerk
ein Wechsel mindestens einer Druckform 36; 37 vorgenommen werden kann. Dabei ist der
betreffende Formzylinder 31; 33 von seinem zugehörigen Gummituchzylinder 32; 34 abgestellt,
d. h. der Formzylinder 31; 33 steht mit dem zugehörigen Gummituchzylinder 32; 34 in
keinem Berührungskontakt, sondern beide Zylinder 31; 32; 33; 34 sind z. B. durch eine
Schwenkoder Fahrbewegung derart weit voneinander getrennt, dass der Wechsel einer
Druckform 36; 37 am Formzylinder 31; 33 ungehindert möglich ist. Alternativ oder zusätzlich
kann der Gummituchzylinder 32; 34, der mit dem Formzylinder 31; 33 mit der zu wechselnden
Druckform 36; 37 zusammenwirkt, von der Papierbahn 46 abgestellt, d. h. aus dem Berührungskontakt
gebracht sein. Ein gesamtes Druckwerk kann dadurch in einen an der laufenden Produktion
unbeteiligten Betriebszustand versetzt werden, indem die Gummituchzylinder 32; 34,
zwischen denen die Papierbahn 46 geführt ist, derart voneinander abgestellt werden,
sodass sich die Papierbahn 46 ohne eine Berührung der Gummituchzylinder 32; 34 zwischen
diesen hindurchbewegen kann.
[0034] Im Folgenden wird der Einfachheit halber und ohne Einschränkung der Erfindung davon
ausgegangen, dass zumindest die Formzylinder 31; 33 in ihren Abmessungen und in ihrer
Bauart gleich sind. Den Formzylinder 31; 33 und den Gummituchzylindern 32; 34 sind
vorzugsweise Einzelantriebe zugeordnet. Beim Wechseln einer Druckform 36; 37 ist die
Drehzahl des betreffenden Formzylinders 31; 33 gegenüber den sich in Produktion befindenden
Formzylindern 31; 33 stark herabgesetzt, sodass sich der betreffende Formzylinders
31; 33 nur sehr langsam dreht. Die Drehzahl des betreffenden Formzylinders 31; 33
kann aber auch bis zum Stillstand reduziert sein.
[0035] Der Formzylinder 31 ist mit einer Druckform 36 und der Formzylinder 33 mit einer
Druckform 37 belegbar, wobei die Druckformen 36; 37 z. B. eine dem Umfang der Formzylinder
31; 33 entsprechende Länge L und eine der Länge des jeweiligen Ballens der Formzylinder
31; 33 entsprechende Breite B aufweisen. Dabei können die Druckformen 36; 37 bezogen
auf ihre Breite B z. B. nebeneinander vier oder sechs Druckseiten und bezogen auf
ihre Länge L hintereinander zwei Druckseiten, mithin also insgesamt acht oder zwölf
Druckseiten aufweisen. Wie bereits in den Fig. 1 und 2 dargestellt, weisen die Druckformen
36; 37 an ihren auf die Länge L bezogenen stirnseitigen Enden abgekantete Einhängeschenkel
13; 14 auf, mit denen die Druckformen 36; 37 auf dem jeweiligen Formzylinder 31; 33
befestigt werden, indem die Einhängeschenkel 13; 14 in eine in die Mantelfläche der
Formzylinder 31; 33 eingebrachte, in axialer Richtung zum Formzylinder 31; 33 verlaufende
schlitzförmige Öffnung 09 eingeführt und dort gegebenenfalls mit einer im Formzylinder
31; 33 vorzugsweise in einem Kanal angeordneten Haltevorrichtung gehalten werden.
Am vorlaufenden Ende 03 der Druckform 36; 37 beträgt der Öffnungswinkel α1 zwischen
dem abgekanteten Einhängeschenkel 13 und der gestreckten Länge L der Druckform 36;
37 vorzugsweise 45°. Am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 36; 37 beträgt der Öffnungswinkel
β1 zwischen dem abgekanteten Einhängeschenkel 14 und der gestreckten Länge L der Druckform
36; 37 vorzugsweise 90°. Die Schlitzweite S der in den Formzylinder 31; 33 eingebrachten
Öffnung 09 beträgt vorzugsweise 1 mm bis 3 mm.
[0036] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Druckmaschine ist vorgesehen, dass an den
Formzylindern 31; 33 ein Wechsel einer oder mehrerer Druckformen 36; 37 bei laufender
Papierbahn 46 von einem der Druckmaschine zugeordneten Leitstand ferngesteuert vorgenommen
werden kann. Insbesondere soll eine einer bestimmten Druckfarbe, z. B. Schwarz zugeordnete
Druckform 36; 37 austauschbar sein, ohne den Druckvorgang als Ganzes anhalten zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind z. B. für den Formzylinder 31 ein erstes, unterhalb
der Papierbahn 46 angeordnetes Druckformmagazin 38 und für den Formzylinder 33 ein
zweites, oberhalb der Papierbahn 46 angeordnetes Druckformmagazin 39 vorgesehen, wobei
jedes Druckformmagazin 38; 39 jeweils mindestens einen Schacht 41; 42 zur Aufnahme
einer von dem jeweiligen Formzylinder 31; 33 abzunehmenden, gebrauchten Druckform
36; 37 und mindestens einen Schacht 43; 44 zur Aufnahme einer auf dem jeweiligen Formzylinder
31; 33 zu montierenden, neuen Druckform 36; 37 aufweist. Während das dem jeweiligen
Formzylinder 31; 33 zugeordnete Druckformmagazin 38; 39 z. B. durch eine Schwenkbewegung
an den jeweiligen Formzylinder 31; 33 zum Wechseln einer Druckform 36; 37 angestellt
ist, sind z. B. der erste Formzylinder 31 und der zweite Formzylinder 33 von ihrem
jeweiligen in Wirkverbindung stehenden Gummituchzylinder 32; 34 abgestellt. Es können
jedoch auch alternativ oder zusätzlich zu den Formzylindern 31; 33 die Gummituchzylinder
32; 34 von der Papierbahn 46 abgestellt sein. In jedem Fall ist beim Wechsel einer
oder mehrerer Druckformen 36; 37 der betreffende Formzylinder 31; 33 von der Papierbahn
46 entkoppelt, während im Druckwerk das andere Paar von Zylindern 32; 34 in Produktion
verbleiben kann.
[0037] In den Druckformmagazinen 38; 39 sind die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 zur Aufnahme
einer gebrauchten bzw. neuen Druckform 36; 37 jeweils vorteilhafterweise parallel
zueinander angeordnet, d. h. sie befinden sich i. d. R. übereinander geschichtet.
Dabei kann z. B. eine Trennwand 84 im jeweiligen Druckformmagazin 38; 39 die Schächte
41; 43 bzw. 42; 44 voneinander trennen (Fig. 5). Um auch bei laufender Papierbahn
46 einen guten Zugang zu den Schächten 41; 43 bzw. 42; 44 zu ermöglichen, z. B. zur
Entnahme einer gebrauchten Druckform 36; 37 aus den Schächten 41; 42 oder zur Bereitstellung
einer neuen Druckform 36; 37 in den Schächten 43; 44, sind diese Schächte 41; 43 bzw.
42; 44 bezogen auf die Laufrichtung der Papierbahn 46 von einer zur Papierbahn 46
parallel verlaufenden Seite der Druckformmagazine 38; 39 zugänglich. Die Druckformmagazine
38; 39 erstrecken sich jeweils vorzugsweise über die Länge des Ballens der Formzylinder
31; 33, zumindest aber über die Breite B der Druckform 36; 37, und vermögen in ihren
jeweiligen Schächten 41; 43 bzw. 42; 44 eine Druckform 36; 37 vorzugsweise vollständig,
d. h. ihrer Länge L nach aufzunehmen. Die Schächte 41; 43 bzw. 42; 44 befinden sich
vorzugsweise in einem Gehäuse, wobei das Gehäuse eine Öffnung o38; o39 aufweist, die
parallel zum Ballen des jeweiligen Formzylinders 31; 33 ausrichtbar und durch die
eine Druckform 36; 37 dem Formzylinder 31; 33 zuführbar oder von diesem in den Schacht
41; 43 einführbar ist. Zu diesem Zweck werden die Öffnungen o38; o39 der Druckformmagazine
38; 39 bezogen auf die jeweilige Öffnung 09 in den Formzylindern 31; 33 in einem deutlich
geringeren Abstand a38; a39 an die Formzylinder 31; 33 herangeführt, als die Länge
L der Druckformen 36; 37 beträgt. Vorteilhaft sind Abstände a38; a39 zwischen 2% und
maximal 50 % der Länge L der Druckformen 36; 37, insbesondere kurze Abstände a38;
a39 bis 10 % der Länge L. Es ist vorteilhaft, zumindest das oberhalb der Papierbahn
46 angeordnete Druckformmagazin 39 beweglich anzuordnen, sodass es aus einer vorzugsweise
oberhalb des Druckwerks befindlichen Ruheposition an den Formzylinder 33 in eine Arbeitsposition
z. B. herangefahren oder herangeschwenkt werden kann. Durch die bewegliche Anordnung
der Druckformmagazine 38; 39 ergibt sich eine bessere Zugänglichkeit zum Druckwerk
z. B. zur Durchführung von dort erforderlichen Arbeiten, z. B. Wartungsarbeiten.
[0038] Ein beweglich angeordnetes Druckformmagazin 38; 39 ist in seiner Arbeitsposition
vor einem Formzylinder 31; 33 in seinem Abstand a38; a39 und seiner Ausrichtung zum
Formzylinder 31; 33 durch eine Arretierung 83 fixierbar (Fig. 5). Die Arretierung
83 kann z. B. durch einen Kegelbolzen 83 erfolgen, der z. B. mit Bezug auf den Formzylinder
31; 33 ortsfest ist und in eine Öffnung im Gehäuse des Druckformmagazins 38; 39 eingreift
und ein an den Formzylinder 31; 33 z. B. herangeschwenktes Druckformmagazin 38; 39
mit seinen Öffnungen o38; o39 bezüglich des Ballens des Formzylinders 31; 33 zentriert.
Der Kegelbolzen 83 ist dabei vorzugsweise derart gestaltet, dass während seines Eingriffs
in das Gehäuse des Druckformmagazins 38; 39 eine selbsthemmende Wirkung nicht eintritt,
sondern seine Anschrägung nur zur Positionierung des Druckformmagazins 38; 39 genutzt
wird. Es ist vorteilhaft, den Formzylinder 31; 33 seitenregistermäßig in eine vordefinierte
Position relativ zum Druckformmagazin 38; 39 zu bringen, ihn z. B. bezüglich des Seitenregisters
zu nullen, bevor es zu einem Austausch einer Druckform 36; 37 zwischen dem Formzylinder
31; 33 und dem Druckformmagazin 38; 39 kommt. Alternativ zur Einstellung des Formzylinders
31; 33 kann auch das Druckformmagazin 38; 39 seitlich relativ zum Formzylinder 31;
33 in eine vordefinierte Position gebracht werden, damit der Austausch einer Druckform
36; 37 zwischen dem Druckformmagazin 38; 39 und dem Formzylinder 31; 33 zielgerichtet
und ohne seitlichen Versatz erfolgen kann. Das Druckformmagazin 38; 39 kann z. B.
dadurch in eine vordefinierte Position seitlich relativ zum Formzylinder 31; 33 gebracht
werden, indem das Druckformmagazin 38; 39 seitlich spielfrei gestellt wird, was dadurch
erfolgen kann, dass das Druckformmagazin 38; 39 vorzugsweise zumindest mit einem zum
Formzylinder 31; 33 gerichteten vorderen Bereich in einen sich axial zum Formzylinder
31; 33 erstreckenden Spalt eingeführt wird, wobei der Spalt zum Gestell der Druckmaschine
ortsfeste Seitenbegrenzungen aufweist.
[0039] Ohne die Erfindung darauf zu beschränken, wird im Folgenden davon ausgegangen, dass
das zweite, oberhalb der Papierbahn 46 angeordnete, an den Formzylinder 33 anstellbare
Druckformmagazin 39 zwei parallel übereinander angeordnete Schächte 42; 44 aufweist,
nämlich einen unteren Schacht 42 zur Aufnahme einer abzunehmenden Druckform 37 und
einen oberen Schacht 44 zur Bereitstellung einer neuen Druckform 37. Beide Schächte
42; 44 sind im Druckformmagazin 39 nur gering voneinander beabstandet. Es ist vorzugsweise
vorgesehen, dass die Druckform 37, die sich in dem einen Schacht 42 befindet, von
einer in dem anderen Schacht 44 befindlichen Druckform 37 desselben Druckformmagazins
39 z. B. 30 bis 40 mm beabstandet ist, vorzugsweise weniger, wodurch eine sehr flache
Bauweise des Druckformmagazins 39 erreicht wird, was sehr vorteilhaft ist.
[0040] Zum Abnehmen einer gebrauchten Druckform 37 wird das Druckformmagazin 39 derart vor
den Formzylinder 33 geschwenkt und dort fixiert, dass zumindest der Eingangsbereich
des Schachtes 42 zur Aufnahme der abzunehmenden Druckform 37 vorzugsweise tangential
auf die Mantelfläche des Formzylinders 33 gerichtet ist. Der Formzylinder 33 wird
soweit gedreht, bis eine gedachte, auf der schlitzförmigen Öffnung 09 des Formzylinders
33 aufliegende Tangente T1 entweder mit dem Schacht 42 zur Aufnahme der abzunehmenden
Druckform 37 fluchtet oder zumindest parallel zu diesem Schacht 42 verläuft. Solange
keine Mittel des Druckformmagazins 39 an der Druckform 37 schiebend oder ziehend angreifen,
fördert allein der sich drehende Formzylinder 33 die abzunehmende Druckform 37 in
das Druckformmagazin 39. Der gesamte Vorgang des Abnehmens einer gebrauchten Druckform
37 vom Formzylinder 33 kann ebenso wie die Montage einer neuen bereitgestellten Druckform
37 dabei vorteilhafterweise durch eine vorzugsweise elektrische zentrale Steuerung
gesteuert sein, vorzugsweise von einem der Druckmaschine zugeordneten Leitstand ferngesteuert
sein.
[0041] Vorzugsweise zu Beginn des Verfahrens zur Abnahme einer gebrauchten Druckform 37
vom Formzylinder 33 oder zumindest sobald das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37
die Öffnung o39 des Druckformmagazins 39 erreicht hat, wird, insbesondere wenn der
Gummituchzylinder 34 vom Formzylinder 33 abgestellt ist, in Produktionsrichtung P
des Formzylinders 33 beabstandet von seiner Öffnung 09 vorzugsweise ein Wälzelement
47, welches z. B. aus mehreren in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Rollen
bestehen kann, an den Formzylinder 33 angestellt, sodass die Druckform 37 unweit ihres
nachlaufenden Endes 04 an den Formzylinder 33 angedrückt wird. Die Haltevorrichtung
im Formzylinder 33 gibt das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37 frei und dieses
Ende 04 federt aufgrund der Elastizität der Druckform 37 aus der Öffnung 09 heraus.
Das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 liegt zu diesem Zeitpunkt noch vorzugsweise
formschlüssig an der in Produktionsrichtung P des Formzylinders 33 vorderen Kante
16 der Öffnung 09 an.
[0042] Als nächstes dreht der Formzylinder 33 soweit entgegen seiner Produktionsrichtung
P, bis das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37 in den Schacht 42 zur Aufnahme der
abzunehmenden Druckform 37 eingeführt und dort an einem Halteelement 48 formschlüssig
verrastet, vorzugsweise durch ein vollflächiges Anliegen des abgekanteten Einhängeschenkels
14 am Halteelement 48, wobei das Halteelement 48 z. B. als eine Sperrklinke 48 ausgebildet
ist (Fig. 6). Das Halteelement 48, d. h. die Sperrklinke 48 hakt somit am abgekanteten
Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37 ein. Das Halteelement
48 ist mit einer ersten, dem Schacht 42 zur Aufnahme der abzunehmenden Druckform 37
zugeordneten Fördereinrichtung 49 verbunden, vorzugsweise einem parallel zum Schacht
42 angeordneten, z. B. pneumatischen Linearantrieb, und zieht eine eingehakte Druckform
37 in den Schacht 42 hinein.
[0043] In einer bevorzugten Ausführung weist die erste Fördereinrichtung 49 einen Schlitten
51 auf, an dem das Halteelement 48 z. B. durch ein Gelenk schwenkbar angebracht ist
(Fig. 6). Der Formzylinder 33 schiebt während seiner Drehung entgegen seiner Produktionsrichtung
P das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37 in den Schacht 42 zur Aufnahme der abzunehmenden
Druckform 37, wobei der an diesem Ende 04 abgekantete Einhängeschenkel 14 gegen einen
z. B. am Schlitten 51 angeformten oder dort angebrachten Anschlag 52 stößt. Der Anschlag
52 ist im Schacht 42 derart positioniert, dass durch den Stoß des nachlaufenden Endes
04 der Druckform 37 am Anschlag 52 das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 aus der
Öffnung 09 im Formzylinder 33 gestoßen wird. Der Anschlag 52 ist mithin von der Öffnung
09 im Formzylinder 33 zunächst in einer Entfernung angeordnet, dass eine vom Formzylinder
33 abzunehmende Druckform 37, kurz bevor sie ihrer Länge L nach vollständig vom Formzylinder
33 abgenommen ist, mit ihrem Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 an den Anschlag
52 stößt und den an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 vorzugsweise durch einen
Formschluss und nicht durch ein Haltemittel 21 gehaltenen Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden
Ende 03 durch einen übertragenen Impuls und ohne Nutzung der Elastizität des vorlaufenden
Endes 03 aus der Öffnung 09 löst. Das formschlüssige Anliegen des Einhängeschenkels
13 wird also durch einen kurzen entlang der Länge L der Druckform 37 wirkenden Ruck
beendet.
[0044] Es kann vorgesehen sein, dass das Halteelement 48 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform
37 mit dem Stoß am Anschlag 52 verrastet. Das Halteelement 48 kann z. B. keilförmig
ausgebildet und mit der Keilspitze zur Öffnung des Schachtes 42 gerichtet sein, sodass
das nachlaufende Ende 04 der Druckform 37 während der Förderbewegung durch den Formzylinder
33 das Halteelement 48 gegen eine auf die Druckform 37 wirkende Kraft, z. B. die Gewichtskraft
des Halteelements 48 oder eine mit dem Halteelement 48 in Wirkverbindung stehende
Federkraft, zunächst anhebt, bis der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 hinter das Halteelement 48 greift, wonach sich das Halteelement 48 wieder
in seine Ausgangsposition absenkt. Es kann vorgesehen sein, dass der Stoß des nachlaufenden
Endes 04 der Druckform 37 mit dem Anschlag 52 ein Steuersignal auslöst, mit dem der
Schlitten 51 der ersten Fördereinrichtung 49 in Bewegung gesetzt wird, um die Druckform
37 vollständig in den Schacht 42 zu fördern. Danach ist die gebrauchte Druckform 37
seitlich aus dem Schacht 42 entnehmbar. Das Entnehmen kann dadurch erleichtert werden,
dass vorzugsweise im Druckformmagazin 39 ein Auswerfer 86 vorgesehen ist, der die
gebrauchte Druckform 37 zumindest soweit seitlich aus dem Schacht 42 befördert, dass
die Druckform 37 greifbar ist, sodass kein Griff in den Schacht 42 erforderlich ist.
[0045] Zwischenzeitlich ist das an den Formzylinder 33 angestellte Wälzelement 47 wieder
vom Formzylinder 33 abgestellt worden, vorzugsweise unmittelbar bevor das vorlaufende
Ende 03 der Druckform 37 aus der Öffnung 09 im Formzylinder 33 gestoßen wird. Das
Wälzelement 47 war derart kraftschlüssig an den Formzylinder 33 angestellt, dass es
während der Drehung des Formzylinders 33 das Fördern der Druckform 37 unterstützte.
Der Schlitten 51 der ersten Fördereinrichtung 49 kann z. B. in seitlich angebrachten
Schienen oder in Kugelbüchsen geführt sein. Es ist vorteilhaft, nahe am Formzylinder
33 vor der auf den Formzylinder 33 richtbaren Öffnung des Druckformmagazins 39 ein
gelenkig gelagertes, vorzugsweise schwenkbares Leitblech 53 anzuordnen (Fig. 5), mit
dem ein aus der Öffnung 09 im Formzylinder 33 gelöstes nachlaufendes Ende 04 der Druckform
37 zielgerichtet zum Schacht 42 zur Aufnahme der abzunehmenden Druckform 37 geleitet
wird. Insbesondere wird mit dem Leitblech 53 für eine vom Formzylinder 33 abzunehmende
Druckform 37 ein irrtümlicher Zugang zum Schacht 44 versperrt, in dem eine neue Druckform
37 bereitstellbar ist.
[0046] Zur Vorbereitung einer Montage einer neuen Druckform 37 auf dem Formzylinder 33 wird
die zu montierende Druckform 37 vorzugsweise von einer während des Druckvorgangs gut
zugänglichen Seite in den oberen Schacht 44 des Druckformmagazins 39 gesteckt. Danach
kann die Montage der neuen Druckform 37 auf dem Formzylinder 33, der für diese Druckform
37 frei, d. h. unbelegt sein muss, von einer der Druckmaschine zugeordneten elektrischen
Steuerung, vorzugsweise einem Leitstand in Gang gesetzt werden. Vorzugsweise ausgelöst
von einem vom Leitstand abgesetzten Steuersignal wird eine zweite, dem oberen Schacht
44 zur Bereitstellung der neuen Druckform 37 zugeordnete Fördereinrichtung 54 in Bewegung
gesetzt, um die neue Druckform 37 aus dem Schacht 44 des Druckformmagazins 39 in Richtung
des Formzylinders 33 vorzuschieben (Fig. 7). Die zweite Fördereinrichtung 54 kann
z. B. ein pneumatischer Linearantrieb sein, der insbesondere für eine hängend im Schacht
44 angeordnete Druckform 37, wie es in dem oberhalb der Papierbahn 46 angeordneten
Druckformmagazin 39 der Fall ist, vorteilhafterweise als ein Schrägaufzug ausgebildet
ist, was bedeutet, dass die zweite Fördereinrichtung 54 einen Schlitten 56 z. B. mit
einer Nut 57 aufweist, in die der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden
Ende 04 der neuen Druckform 37 vorzugsweise beim Einstecken dieser Druckform 37 in
den Schacht 44 des Druckformmagazins 39 eingreift, wobei sich der Schlitten 56 beim
Hinausschieben der Druckform 37 aus dem Schacht 44 jedoch nicht parallel zur Druckform
37 bewegt, sondern sich beim Vorschub immer weiter von der Druckform 37 entfernt,
sodass der abgekantete Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der neuen Druckform
37 von der Nut 57 frei gegeben wird, während der Schlitten 56 die Druckform 37 aus
dem Schacht 44 hinausbefördert. So kann die zweite Fördereinrichtung 54 mit ihrer
Förderrichtung zur Druckform 37 einem Öffnungswinkel von unter 30°, vorzugsweise von
15° bis 20° bilden. Dieser gewählte Öffnungswinkel ist dann während des Förderns fest
und nicht veränderlich. Das Fördern der Druckform 37 kann durch einen am Schlitten
56 angeformten oder dort angebrachten Anschlag 58 unterstützt werden, wobei der Anschlag
58 schiebend gegen den Einhängeschenkel 14 des nachlaufenden Endes 04 der neuen Druckform
37 wirkt.
[0047] Durch die zweite Fördereinrichtung 54 wird die neue Druckform 37 mit ihrem vorlaufenden
Ende 03 vorzugsweise tangential gegen den Formzylinder 33 geschoben, bis der an diesem
vorlaufenden Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel auf der Mantelfläche des Formzylinders
33 aufsteht. Während des Hinausbeförderns der Druckform 37 aus dem Schacht 44 in ihrer
Montagerichtung M wird die Druckform 37 durch einen Schieber 59 oder durch mindestens
einen seitlich im Schacht 44 angeordneten, gelenkig gelagerten, insbesondere schwenkbaren
Hebel 59 gegen einen dem Schieber 59 oder Hebel 59 gegenüber liegend angeordneten,
im Schacht 44 ortsfesten, ein- oder mehrteiligen, unverformbaren, seitlichen Anschlag
61 geführt, sodass die Druckform 37 in ihrer Montagerichtung M und damit auch in axialer
Richtung zum Formzylinder 33 definiert ausgerichtet wird (Fig. 8). Es können im Schacht
44 auch mehrere Schieber 59 oder Hebel 59 vorgesehen sein, was insbesondere bei Druckformen
37 großer Länge L vorteilhaft sein kann. Auch der Formzylinder 33 wird vorteilhafterweise
seitenregistermäßig in eine vordefinierte Position gebracht, indem er z. B. bezüglich
des Seitenregisters genullt wird, bevor die neue Druckform 37 auf ihm aufgebracht
wird. Die Schwenkachse der Hebel 59 ist vorzugsweise lotrecht zur Auflagefläche 02
der Druckform 37 angeordnet. Der mindestens eine Hebel 59 greift vorzugsweise intermittierend
seitlich an der Druckform 37 an, wobei die Anstellung des Hebels 59 z. B. durch ein
Stellmittel, insbesondere durch ein pneumatisch betätigtes Stellmittel vorzugsweise
gegen die Kraft einer Feder erfolgt. Der Hebel 59 wird bei seiner Anstellung vorteilhafterweise
impulsartig ausgelenkt, sodass er der Druckform 37 nur einen kurzzeitig einwirkenden
Schub verleiht, dass aber die Druckform 37 ansonsten z. B. in ihrer Montagerichtung
M ungehindert bewegt werden kann. Da der Hebel 59 nur kurzzeitig auf die Druckform
37 einwirkt, kann die Druckform 37 im Bedarfsfall auch wieder in den Schacht 44 hineingefördert
werden, ohne dass der Hebel 59 eine Bewegung der Druckform 37 entgegen ihrer Montagerichtung
M behindern würde. Der Schieber 59 oder Hebel 59 wird zum Zweck des Ausrichtens der
Druckform 37 vorzugsweise dann aktiviert, wenn die Druckform 37 aus dem Schacht 44
hinausbefördert wird. Sofern ein weiterer Anschlag 63 in Montagerichtung M der Druckform
37 vorgesehen ist, kann der Hebel 59 dann die Druckform 37 seitlich andrücken und
in axialer Richtung zum Formzylinder 33 ausrichten, während die Druckform 37 an dem
weiteren Anschlag 63 ansteht. Mit einem vorzugsweise durch ein pneumatisch betätigtes
Stellmittel seitlich gegen eine Druckform 37 mit einer innerhalb bestimmter Toleranzgrenzen
variabler Breite B ausgelenkten Hebel 59 wird ungeachtet des tatsächlichen Breitenmaßes
der Druckform 37 stets die betragsmäßig gleiche Kraft an die Druckform 37 angestellt.
[0048] Noch bevor das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 den Formzylinder 33 erreicht,
wird ein Wälzelement 62 an den Formzylinder 33 angestellt und ein Anschlag 63 nahe
an den Formzylinder 33 herangeführt (Fig. 9). Das Wälzelement 62 kann aus mehreren
in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Rollen bestehen. Der Anschlag 63, der
ebenfalls aus mehreren in axialer Richtung nebeneinander angeordneten Segmenten bestehen
kann, ist in Montagerichtung M der Druckform 37 vor dem Wälzelement 62 oder neben
dem Wälzelement 62 angeordnet. Der Anschlag 63 weist eine dem Formzylinder 33 zugewandte
Schräge 64 auf, deren fiktive geradlinige Verlängerung die Mantelfläche in einem Schnittpunkt
C schneidet. Im Schnittpunkt C liegt auf der Mantelfläche des Formzylinders 33 eine
gedachte dritte Tangente T3 auf, mit der die Schräge 64 bzw. deren fiktive Verlängerung
einen spitzen Winkel δ bildet, der in Richtung der an den Formzylinder 33 herangeführten
Druckform 37 geöffnet ist. Der Anschlag 63 kann z. B. als ein Keil ausgebildet sein,
der mit einem Träger für das Wälzelement 62 fest verbunden ist. Das vorlaufende Ende
03 der an den Formzylinder 33 herangeführten neuen Druckform 37 stößt an der Schrägen
64 des Anschlags 63 an, wodurch die Druckform 37 zum Formzylinder 33 ausgerichtet
wird. Die zuvor beschriebene Ausrichtung der Druckform 37 mit den Hebeln 59 kann ebenso
erst am Ende des Hinausbeförderns der Druckform 37 aus dem Schacht 44 erfolgen, wenn
das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 bereits am Anschlag 63 anliegt.
[0049] Das vorlaufende Ende 03 der an den Formzylinder 33 herangeführten neuen Druckform
37 wird derart der Mantelfläche des Formzylinders 33 zugeführt, dass der am vorlaufenden
Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel 13 angedrückt auf der Mantelfläche des Formzylinders
33 aufsteht. Der Öffnungswinkel α1 zwischen dem abgekanteten Einhängeschenkel 13 und
der gestreckten Länge L der Druckform 37 kann sich durch den durch den Anschlag 63
auf das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 in Richtung des Formzylinders 33 ausgeübten
Druck geringfügig verringern. Da der mit dem Öffnungswinkel α1 von vorzugsweise 45°
abgekantete Einhängeschenkel 13 am vorlaufenden Ende 03 eine Länge 113 im Bereich
von z. B. 4 mm bis 11 mm aufweist, insbesondere 4 mm bis 8 mm, vorzugsweise 6 mm,
befindet sich das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 dicht an der Mantelfläche des
Formzylinders 33 bzw. dicht an einer auf dem Formzylinder 33 im Aufstandspunkt des
Einhängeschenkels 13 aufliegenden vierten Tangente T4. Der Abstand a37 beträgt z.
B. 2,5 mm bis 6 mm. Das in Verbindung mit dem Anschlag 63 an den Formzylinder 33 angestellte
Wälzelement 62 besitzt einen Radius r62, der etwas größer gewählt ist als das Maß
des Abstands a37. Der Radius r62 liegt z. B. im Bereich von 5 mm bis 15 mm, vorzugsweise
bei 10 mm.
[0050] Zur Montage der Druckform 37 wird der Formzylinder 33 soweit gedreht, dass der am
vorlaufenden Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel 13 der Druckform 37 in Produktionsrichtung
P des Formzylinders 33 in einem Abstand a09 hinter der hinteren Kante 16 der Öffnung
09 auf der Mantelfläche des Formzylinders 33 aufstellbar ist, wobei der Abstand a09
geringer ist als ein Bogenstück von der Länge eines Viertels, insbesondere eines Achtels
des Umfangs des Zylinder 06. Vorzugsweise ist der Abstand a09 deutlich kleiner als
die Länge des Umfangs des Wälzelements 62. Eine bevorzugte Ausführung sieht vor, dass
der am vorlaufenden Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel 13 der Druckform 37 in einem
Abstand a09 von 5 mm bis 10 mm hinter der Öffnung 09 aufgestellt wird.
[0051] Während der Formzylinder 33 weiter in seiner Produktionsrichtung P dreht, hakt der
am vorlaufenden Ende 03 abgekantete Einhängeschenkel 13 der Druckform 37 unterstützt
durch eine radial zum Formzylinder 33 gerichtete Kraft FR in die Öffnung 09 des Formzylinders
33 ein. Die radial zum Formzylinder 33 gerichtete Kraft FR korreliert mit dem Druck,
mit dem das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 gegen den Formzylinder 33 gedrückt
wird. Der Druck resultiert von dem durch den Anschlag 63 ausgeübten Anpressdruck und
kann verstärkt werden durch das Eigengewicht FG der Druckform 37 oder dadurch, dass
das vorlaufende Ende 03 der Druckform 37 mit einer Wirkrichtung gegen den Formzylinder
33 elastisch vorgespannt wird.
[0052] Abweichend von dem beschriebenen Ausführungsbeispiel für das oberhalb der Papierbahn
46 angeordnete Druckformmagazin 39 liegt in dem unterhalb der Papierbahn 46 angeordneten
Druckformmagazin 38 die Druckform 36 in dem Schacht 43 zur Bereitstellung der neuen
Druckform 36 zumindest teilweise, vorzugsweise zwischen 30 % und 50% ihrer Länge L,
auf einer Auflage 66 auf (Fig. 10), wobei die Druckform 36 im Wesentlichen durch ihr
Eigengewicht vorzugsweise reibschlüssig auf der Auflage 66 gehalten wird. Damit ist
es nicht nötig, zum Halten der Druckform 36 auf der Auflage 66 Fremdenergie einzusetzen,
z. B. durch einen unterdruckbeaufschlagten Sauger, der die Druckform 36 auf der Auflage
66 fixiert. Die Auflage 66 ist durch eine dritte Fördereinrichtung 67 verfahrbar,
die als ein pneumatischer Linearantrieb ausgestaltet sein kann und mit deren Hilfe
die neue Druckform 36 mit ihrem vorlaufenden Ende 03 gegen die Schwerkraft ansteigend
vorzugsweise tangential an den Formzylinder 31 geschoben werden kann. Dazu liegt der
Einhängeschenkel 14 am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 36 vorzugsweise wiederum
an einem Anschlag 58 an, der an der Auflage 66 angebracht oder angeformt sein kann.
Wenn die Druckform 36 gegen die Schwerkraft an den Formzylinder 31 gefördert wird,
ist ein dem Anschlag 63 entsprechendes Mittel verzichtbar. Die dritte Fördereinrichtung
67 ist mithin ebenso wie die zweite Fördereinrichtung 54 vorzugsweise als eine translatorische
Fördereinrichtung ausgebildet, die einen Verfahrweg ausführt.
[0053] In dem oberhalb der Papierbahn 46 angeordneten Druckformmagazin 39 weisen die Einhängeschenkel
13; 14 der Druckform 37 nach oben und die Druckform 37 kann im Schacht 44 hängend
angeordnet sein, indem der am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 37 angebrachte Einhängeschenkel
14 am Schlitten 56 der zweiten Fördereinrichtung 54 gehalten wird (Fig. 7), während
im unterhalb der Papierbahn 46 angeordneten Druckformmagazin 38 die Einhängeschenkel
13; 14 der Druckform 36 nach unten, d. h. zur Auflage 66 für die Druckform 36 weisen
(Fig. 10).
[0054] In dem unterhalb der Papierbahn 46 angeordneten Druckformmagazin 38 kann in dem Schacht
41 zur Aufnahme einer vom Formzylinder 31 abzunehmenden Druckform 36 entsprechend
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel für das oberhalb der Papierbahn 46 angeordnete
Druckformmagazin 39 eine vierte Fördereinrichtung 68 mit einem gelenkig, insbesondere
schwenkbar gelagerten Halteelement 69, insbesondere einer Sperrklinke vorgesehen sein,
sodass das Halteelement 69 am Einhängeschenkel 14 des nachlaufenden Endes 04 einer
gebrauchten Druckform 36, die durch die Drehung des Formzylinders 31 abgewickelt und
in den Schacht 41 geschoben wird, einhakt und durch die Bewegung der vierten Fördereinrichtung
68 vorzugsweise vollständig in den Schacht 41 zieht (Fig. 11).
[0055] Es ist vorteilhaft, in beiden Druckformmagazinen 38; 39 jeweils in den Schächten
43; 44 zur Bereitstellung einer neuen Druckform 36; 37 mindestens einen Reibkörper
71; 72 vorzusehen, der insbesondere während der Montage der neuen Druckform 36; 37
auf dem jeweiligen Formzylinder 31; 33 zumindest dann die neue Druckform 36; 37 gegen
ein korrespondierendes Widerlager 73; 74 drückt (Fig. 12), sobald der am vorlaufenden
Ende 03 der Druckform 36; 37 abgekantete Einhängeschenkel 13 an der vorderen Kante
16 der Öffnung 09 des Formzylinders 31; 33 eingehakt hat. Die Reibkörper 71; 72 und
ihre Widerlager 73; 74 sind in den Schächten 43; 44 vorzugsweise lotrecht zur Förderrichtung
der Druckformen 36; 37 angeordnet, sodass sie durch ihren auf die Druckformen 36;
37 ausgeübten Anpressdruck die jeweilige Druckform 36; 37 wie mit Backen in definierter
Weise festhalten, während die jeweilige Druckform 36; 37 vom drehenden Formzylinder
31; 33 auf den jeweiligen Formzylinder 31; 33 aufgezogen wird. Dadurch, dass die neue
Druckform 36; 37 gegen den vom Reibkörper 71; 72 und Widerlager 73; 74 ausgeübten
Anpressdruck auf den jeweiligen Formzylinder 31; 33 aufgezogen wird, liegt die Druckform
36; 37 strammer auf dem Formzylinder 31; 33 auf. Auch ist dadurch sichergestellt,
dass die Druckform 36; 37 spielfrei an der vorderen Kante 16 der Öffnung 09 des Formzylinders
31; 33 anliegt. Im übrigen können die Reibkörper 71; 72 auch dafür verwendet werden,
eine Biegespannung in der Weise auf die Druckform 36; 37 aufzubringen, wie es zuvor
in Verbindung mit dem Abstützelement 24 beschrieben wurde. Die Reibkörper 71; 72 können
somit die Funktion einer Bremse oder eines Haltemittels übernehmen und insbesondere
bei schräg zur Schwerkraft an einen Formzylinder 31; 33 angestellten Schächten 43;
44 von Bedeutung sein.
[0056] In einer bevorzugten Ausführung ist der Reibkörper 71; 72 in den Schächten 43; 44
derart angeordnet, dass der Reibkörper 71; 72 gegen die mit einem Druckbild versehene
Seite der Druckform 36; 37 wirkt. Um eine Beschädigung der Druckform 36; 37 und ihres
Druckbildes durch den vom Reibkörper 71; 72 ausübbaren Anpressdruck zu vermeiden,
weisen die Reibkörper 71; 72 eine Reibfläche 76; 77 auf, die vorzugsweise glatt und
von geringerer Härte ist als die Oberfläche der Druckformen 36; 37, die der Reibfläche
76; 77 zugewandt ist. Vorteilhafterweise bestehen die Reibkörper 71; 72 aus einem
reversibel verformbaren Hohlkörper, z. B. aus einem mit einem Druckmittel, z. B. Druckluft
befüllbaren Schlauch, wobei der Schlauch aus einem Elastomerwerkstoff, z. B. aus einem
Gummi gefertigt ist. Die Widerlager 73; 74 können z. B. als eine oder mehrere in den
Schächten 43; 44 angebrachte Schienen aus einem Kunststoff mit einer vorzugsweise
gleitfähigen Oberfläche ausgebildet sein. Die Reibkörper 71; 72 können aber auch auf
einer z. B. in den Schächten 43; 44 die Druckformen 36; 37 fördernde Fördereinrichtung,
z. B. der schlittenförmigen Auflage 66 angeordnet sein und zumindest eine der Druckformen
36; 37 im Bedarfsfall halten. Somit können die Reibkörper 71; 72 auch gegen eine in
den Schacht 43; 44 beförderte Druckform 36; 37 angestellt werden.
[0057] Bei einer Beaufschlagung der vorzugsweise als Hohlkörper ausgebildeten Reibkörper
71; 72 mit dem Druckmittel vergrößern die Hohlkörper ihr Volumen und üben auf eine
anliegende Druckform 36; 37 eine Flächenpressung aus, wobei die Druckform 36; 37 rückseitig
von einem der vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden Widerlager 73; 74 abgestützt
wird. Die Intensität der Flächenpressung ist durch das Druckmittel vorzugsweise steuerbar.
Da der Elastomerwerkstoff der Reibkörper 71; 72 sowie der Kunststoff der Widerlager
73; 74 eine geringere Härte aufweisen als die vorzugsweise aus einem metallischen
Werkstoff, insbesondere aus einer Aluminiumlegierung bestehenden Druckformen 36; 37,
ist eine Beschädigung der Druckformen 36; 37 nicht zu befürchten, wenn die Druckformen
36; 37 bei bestehender Flächenpressung aus dem Schacht 43; 44 gezogen werden.
[0058] Die Reibkörper 71; 72 und ihre Widerlager 73; 74 sind in den Schächten 43; 44 vorzugsweise
nahe an den jeweiligen Öffnungen der Schächte 43; 44 angeordnet, d. h. nahe der Stelle,
an der eine in den Schächten 43; 44 zur Montage auf dem Formzylinder 31; 33 bereitgestellte
neue Druckform 36; 37 das jeweilige Druckformmagazin 38; 39 verlässt. Die Reibkörper
71; 72 und ihre Widerlager 73; 74 sind z. B. in den Schächten 43; 44 parallel zur
Breite B der Druckform 36; 37 angeordnet. Die vorzugsweise als Hohlkörper ausgebildeten
Reibkörper 71; 72 können z. B. in einer Leiste 78 mit einem U-Profil gelagert sein,
wobei das U-Profil vorzugsweise auf der der Druckform 36; 37 zugewandten Seite offen
ist. Das den Hohlkörper seitlich einfassende U-Profil verleiht dem Hohlkörper Stabilität
und richtet dessen von einer Beaufschlagung mit einem Druckmittel hervorgerufene Volumenvergrößerung
gezielt gegen die Druckform 36; 37.
[0059] Eine Ausführung der aus einem Hohlkörper bestehenden Reibkörper 71; 72 sieht vor
(Fig. 13), dass der Hohlkörper in einem sich über die Breite B der Druckform 36; 37
erstreckenden Kanal 79 geführt wird und der Kanal 79 voneinander beabstandete, zur
Druckform 36; 37 gerichtete Durchbrüche 81; 82 aufweist, z. B. insbesondere zwei Durchbrüche
81; 82, durch die der Hohlkörper bei einer Beaufschlagung mit einem Druckmittel eine
Flächenpressung auf die Druckform 36; 37 ausüben kann. Wenn die Reibkörper 71; 72
als sich über die vorzugsweise gesamte Breite B der Druckform 36; 37 erstreckende
Hohlkörper ausgebildet sind, ist damit sichergestellt, dass sich bei einer Beaufschlagung
der Hohlkörper mit einem Druckmittel eine gleichmäßige Flächenpressung über die vorzugsweise
gesamte Breite B der Druckform 36; 37 ergibt.
[0060] Die Flächenpressung wird durch ein Entlüften, insbesondere ein Leersaugen der als
Hohlkörper ausgebildeten Reibkörper 71; 72 freigegeben, wodurch die Hohlkörper ihr
Volumen verringern, bevor der am nachlaufenden Ende 04 der Druckform 36; 37 angebrachte
Einhängeschenkel 14 während des Hinausbeförderns der Druckform 36; 37 aus dem Schacht
43; 44 die Stelle der Flächenpressung passiert. Die Flächenpressung wirkt damit nur
kurzzeitig.
[0061] Des weiteren können in den Schächten 41 bis 44 an den Seiten, die der Fläche der
Druckform 36; 37 zugewandt sind, weitere Führungselemente für einen sicheren, insbesondere
leicht gebremsten Transport und für einen weitgehend spielfreien Halt der Druckform
36; 37 vorgesehen sein. Insbesondere eignen sich dafür Bürstenanordnungen, die die
empfindlichen Oberflächen der Druckform 36; 37 nicht beschädigen.
[0062] Für eine möglichst einfache und ungehinderte Bewegbarkeit der Druckformmagazine 38;
39 ist es auch vorteilhaft, die Druckformmagazine 38; 39 derart auszuführen, dass
an jedem Druckformmagazin 38; 39 nur ein einziges Verbindungselement vorgesehen ist,
das alle erforderlichen Anschlussleitungen bündelnd zusammenfasst, um das Druckformmagazin
38; 39 je nach den in ihm verbauten Aggregaten mit elektrischer oder anderer Energie
zu versorgen sowie den Austausch von Steuersignalen vorzunehmen.
[0063] Alternativ zu den beschriebenen vorzugsweise pneumatischen Antrieben bei den Fördereinrichtungen
49, 54, 67 und 68 sowie sonstigen Aggregaten können für diese Einrichtungen und Aggregate
auch elektrisch Antriebe und eine elektrische Steuerung vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0064]
- 01
- Aufzug, Druckform
- 02
- Auflagefläche (01)
- 03
- Ende, vorlaufendes (01)
- 04
- Ende, nachlaufendes (01)
- 05
- -
- 06
- Zylinder
- 07
- Mantelfläche (06)
- 08
- Kanal
- 09
- Öffnung (08)
- 10
- -
- 11
- Biegekante (13)
- 12
- Biegekante (14)
- 13
- Einhängeschenkel
- 14
- Einhängeschenkel
- 15
- -
- 16
- Kante, vordere, erste (09)
- 17
- Kante, hintere, zweite (09)
- 18
- Wandung
- 19
- Wandung
- 20
- -
- 21
- Haltemittel
- 22
- Federelement
- 23
- Stellmittel
- 24
- Abstützelement; Wälzelement
- 25
- -
- 26
- Kante
- 27
- Berührungslinie, Berührungsstelle
- 28
- Lagefixierung
- 29
- Berührungspunkt
- 30
- -
- 31
- Zylinder, Formzylinder, erster
- 32
- Zylinder, Gummituchzylinder, erster
- 33
- Zylinder, Formzylinder, zweiter
- 34
- Zylinder, Gummituchzylinder, zweiter
- 35
- -
- 36
- Druckform
- 37
- Druckform
- 38
- Druckformmagazin
- 39
- Druckformmagazin
- 40
- -
- 41
- Schacht
- 42
- Schacht
- 43
- Schacht
- 44
- Schacht zu
- 45
- -
- 46
- Bedruckstoff, Papierbahn
- 47
- Wälzelement
- 48
- Halteelement; Sperrklinke
- 49
- Fördereinrichtung, erste
- 50
- -
- 51
- Schlitten
- 52
- Anschlag
- 53
- Leitblech
- 54
- Fördereinrichtung, zweite
- 55
- -
- 56
- Schlitten
- 57
- Nut
- 58
- Anschlag
- 59
- Schieber; Hebel
- 60
- -
- 61
- Anschlag
- 62
- Wälzelement
- 63
- Anschlag
- 64
- Schräge des Anschlags (63)
- 65
- -
- 66
- Auflage
- 67
- Fördereinrichtung, dritte
- 68
- Fördereinrichtung, vierte
- 69
- Halteelement; Sperrklinke
- 70
- -
- 71
- Reibkörper
- 72
- Reibkörper
- 73
- Widerlager
- 74
- Widerlager
- 75
- -
- 76
- Reibfläche (71)
- 77
- Reibfläche (72)
- 78
- Leiste
- 79
- Kanal
- 80
- -
- 81
- Durchbruch (79)
- 82
- Durchbruch (79)
- 83
- Arretierung; Kegelbolzen
- 84
- Trennwand
- 85
- -
- 86
- Auswerfer
- FR
- Radialkraft
- FG
- Gewichtskraft
- MR
- Rückstellmoment
- B
- Breite
- C
- Schnittpunkt
- D
- Materialdicke
- L
- Länge
- M
- Montagerichtung
- P
- Produktionsrichtung
- S
- Schlitzweite
- T1
- Tangente, erste
- T2
- Tangente, zweite
- T3
- Tangente, dritte
- T4
- Tangente, vierte
- I13
- Länge
- I14
- Länge
- a09
- Abstand
- a37
- Abstand
- a38
- Abstand
- a39
- Abstand
- o38
- Öffnung
- o39
- Öffnung
- r62
- Radius
- α1
- Öffnungswinkel
- α2
- Öffnungswinkel
- β1
- Öffnungswinkel
- β2
- Öffnungswinkel
- γ
- Öffnungswinkel
- δ
- Winkel