[0001] Die Erfindung betrifft einen Siloauslaufverteiler gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Vor volumetrischen und gravimetrischen Dosiergeräten ist in der Regel ein Silo- oder
ein Vorratsbehälter vorgesehen, der ein kontinuierliches Nachströmen des zu dosierenden
Schüttgutes sicherstellen soll. Dabei muß dafür Sorge getragen werden, dass der aus
dem Silo ausströmende Schüttgutstrom möglichst gleichmäßig und mindestens mit der
auszutragenden Förderstärke in das Dosiergerät nachströmen kann. Bei runden Silos
mit einer einzigen Auslauföffnung ist dies in der Regel nicht weiter problematisch,
wenn das Schüttgut nicht zur Brückenbildungen neigt und die Übergangswinkel von dem
großvolumigen Siloquerschnitt zu dem verhältnismäßig kleinen Auslaufrohr nicht zu
groß sind. Bei zu Brückenbildungen neigenden vornehmlich staubförmigen Schüttgütern
wird bei kritischen Verengungswinkeln ein kontinuierlicher Auslauf oft durch Austragshilfen
wie Rührwerke und dergleichen sichergestellt.
[0003] Teilweise ist es aber auch notwendig oder vorteilhaft von einer einzigen Siloanlage
gleich mehrere Abnehmer oder Dosiergeräte zu versorgen, so dass unterhalb oder am
Silo ein Siloauslaufverteiler für mehrere Auslaufrohre vorgesehen werden muss. Insbesondere
bei staubförmigen oder schwer fließenden Schüttgütern ist dabei ein kontinuierlicher
Auslaufstrom in jedes der Auslaufrohre zu gewährleisten. Da bei einer derartigen Querschnittsaufteilung
zumindest partielle Querschnittsverengungen konstruktionsbedingt sind, treten gerade
dort häufig Brücken- oder Schachtbildungen auf, die zu Betriebsstörungen der Siloanlage
führen können. Insbesondere auch bei starkem Kernflussverhalten treten häufig schwankende
Fließgeschwindigkeiten auf die durch die Dosiergeräte häufig nicht ausregelbar sind,
so dass dadurch zumindest auch die Dosiergenauigkeit beeinträchtigt werden kann.
[0004] Ein Schüttgutsilo mit zwei Auslassöffnungen ist aus der DE 35 29 779 C2 bekannt,
das einen Siloauslaufverteiler darstellt. Bei diesem Schüttgutsilo sind im Anschluss
an den Auslauftrichter ein zylindrischer Behälterteil angeordnet, der an seiner Unterseite
zwei kleine Auslauföffnungen aufweist. Die beiden Auslauföffnungen werden dabei durch
zwei schiefe Auslauftrichter gebildet, die oben in den zylindrischen Auslaufteil münden.
Die Auslauftrichter sind in der Mitte mit einander und außen mit dem zylindrischen
Siloteil verbunden und bilden dadurch unterschiedliche Ansatzwinkel zur Senkrechten,
die bis zu 45° betragen. Dadurch entstehen im Innenbereich des Silos insbesondere
beim Auslaufverteiler stark geneigte Schrägflächen zur Vertikalen, die den Schüttgutausfluss
erheblich behindern können. Deshalb sind die beiden Auslauftrichter mit einem gelochten
Zwischenboden abgedeckt, auf dem ein Flachgitter aufliegt, das mit einem Vibrationsantrieb
verbunden ist. Zusätzlich ist in den beiden einzelnen Ablauftrichtern noch jeweils
eine Vibrationseinrichtung angeordnet, die beide einen kontinuierlichen Schüttgutstrom
in die Auslaufrohre sicherstellen sollen. Zusätzlich zur Vermeidung der Fließ-/Austragseigenschaften
sind im Silobehälter unter den Zwischenböden noch Belüftungsvorrichtungen vorgesehen,
die die Fließeigenschaften des Schüttgutes im Silo verbessern sollen. Ein derartiger
Siloauslauf für zwei Auslaufrohre ist relativ aufwendig, da zur Sicherstellung eines
kontinuierlichen Fließverhaltens offensichtlich zwei Zwischenböden, vier Vibrationseinrichtungen
und zwei Belüftungsvorrichtungen notwendig sind.
[0005] Zum gleichmäßigen Schüttgutaustrag aus einem Schüttgutsilo ist aus dem Firmenprospekt
"Rotaflow Schüttgutaktivator" der Firma Altmayer aus 66780 Rehlingen, Südstraße 14
ein separater Siloauslaufverteiler bekannt. Dieser besteht aus einem runden, flachen,
nach unten gewölbten Gehäuseteil mit einer großen Einlassöffnung und zwei oder drei
kleineren Auslassöffnungen. Die Einlassöffnung ist mit einem seitlichen Befestigungsflansch
versehen und wird damit unter der Siloauslauföffnung befestigt, während an die mindestens
zwei Auslauföffnungen weiterführende Auslaufrohre anschraubbar sind. Im Innenraum
des Siloauslaufsverteilers ist ein Rührarm angeordnet, der von einem außenliegenden
Elektromotor angetrieben wird. Zur besseren Auflockerung der abfließenden Schüttgüter
ist noch eine Belüftungsvorrichtung an der Unterseite des Auslaufverteilerbodens vorgesehen.
Zur gleichmäßigen Schüttgutaustragung rotiert der Rührarm horizontal im Innenraum
des Gehäuseteils, so dass eine Brückenbildung oder andere fließhemmende Verdichtungen
aufgelöst werden sollen. Ein derartiger Siloauslaufverteiler ist aber mit seinen angetriebenen
Drehteilen einem Verschleiß unterworfen und erfordert daher einen regelmäßigen Pflege-
und Erhaltungsaufwand durch den der Betriebsablauf Störungen unterworfen sein kann.
[0006] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Siloauslaufverteiler für
fließende Schüttgüter zu schaffen, der eine Brücken- oder Schachtbildung verhindert
und ohne zusätzliche verschleißbehaftete Austragshilfen auskommt.
[0007] Die Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Weiterbildung
und vorteilhafte Ausführungsbeispiele sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung hat den Vorteil, dass durch das rosettenartige Anordnen der durchdringenden
Rohrstutzen von der Einlauföffnung bis in die Auslauföffnungen der gesamte Abflussquerschnitt
im wesentlichen unverändert bleibt und nur Schrägflächen mit geringen Wandneigungen
auftreten, so dass das Fließverhalten durch die kleineren Auslauföffnungen im Grunde
nicht beeinträchtigt wird. Zur Kompensation der störenden Schrägflächen kann es sogar
vorteilhaft sein, die Summe der Auslaufquerschnitte geringfügig größer zu wählen wie
den Einlaufquerschnitt.
[0009] Durch die spitzwinkelige Durchdringung der aufteilenden Rohrstutzen ergeben sich
vorteilhafterweise Ansetzwinkel von unter 30° zur Senkrechten, durch die der Massenfluss
nahezu nicht behindert wird, so dass Austragshilfen und energieabhängige Antriebe
unnötig sind. Da der Auslaufverteiler gleichzeitig eine Querschnittsverengung vermeidet
kommt es kaum zu Richtungsänderungen im Massenstrom, so dass vorteilhafterweise auch
eine Betriebsunterbrechung nicht zur Verstopfung führt, da der Schwerkraftdurchfluss
auch durch die Aufteilung auf mehrere Auslassöffnungen nicht beeinträchtigt wird.
Vorteilhafterweise wird durch diese geringen Richtungsänderungen an den sphärischen
Ansatzstellen gleichzeitig auch ein Aufstauen von Teilströmen verhindert, so dass
keine Toträume mit schüttgutverdichtenden Bereichen entstehen, wodurch Betriebsstörungen
weitgehend vermeidbar sind.
[0010] Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil, dass durch die Querschnittsoptimierung der
Einlassöffnung zu den Auslassöffnungen eine Überschreitung der kritischen Schüttgutgeschwindigkeit
vermieden werden kann. Dadurch werden insbesondere bei kompressiblen oder schwer fließenden
Schüttgütern vorteilhafterweise Druckunterschiede im Schüttgutstrom durch partielle
Fließgeschwindigkeitsunterschiede vermieden, die sonst zu einem pulsierenden Schüttgutaustrag
führen können und dadurch die Dosierkonstanz beeinträchtigen. Die Querschnittsoptimierung
hat gleichzeitig den Vorteil, dass der Siloauslaufverteiler trotz fehlender Austragshilfen
nur eine geringe Bauhöhe erfordert, da in den Siloauslaufverteiler im Grunde keine
Querschnittsverengung auftritt. Deshalb ergibt sich die Bauhöhe lediglich aus den
konstruktiven Verbindungsmöglichkeiten der ineinander mündenden Rohrstutzen und ist
daher nicht von den die Durchflussmenge beeinflussenden Verengungswinkeln wie bei
trichterförmigen Ausläufen abhängig.
[0011] Durch die symmetrische, rosettenartige Anordnung der aufteilenden ineinander mündenden
Rohrstutzen sind vorteilhafterweise auch Auslaufverteiler in gleicher Bauart mit bis
zu vier Auslauföffnungen möglich. Durch die ineinander mündenden Rohrstutzen entstehen
an den Ansetzwinkeln nahezu keine horizontalen Ansetzflächen, so dass der Siloauslaufverteiler
vorteilhafterweise auch bei bis zu vier Auslauföffnungen keine Totzonen aufweist.
Gleichzeitig entstehen durch die spitzwinkelige Ineinandermündung der Rohrstutzen
nahezu gleichartige Verbindungswinkel zur Senkrechten, mit sphärischen Verbindungskanten
die den schwerkraftabhängigen Massenstrom nur geringfügig behindern, so dass auch
bei großen Durchflussmengen pro Zeiteinheit keine störenden Strömungsverhältnisse
auftreten.
[0012] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- die Vorderansicht eines Siloauslaufverteilers mit zwei Ausläufen;
- Fig. 2:
- die Seitenansicht des Siloauslaufverteilers mit zwei Ausläufen;
- Fig. 3:
- die Draufsicht auf den Siloauslaufverteiler mit zwei Ausläufen;
- Fig. 4:
- eine Draufsicht auf einen Siloauslaufverteiler mit drei Ausläufen, und
- Fig. 5:
- eine Draufsicht auf einen Siloauslaufverteiler mit 4 Ausläufen.
[0013] In Fig. 1 der Zeichnung ist ein Siloauslaufverteiler in Vorderansicht mit zwei Ausläufen
dargestellt, der im wesentlichen aus vier ineinander mündenden Rohrstutzen 6, 7, 8,
9 besteht, die so ausgebildet sind, dass diese an ihren miteinander verbundenen Durchdringungskanten
gleichmäßige spitze Neigungswinkel von ca. 20° zur Senkrechten bilden. Dabei sind
die Rohstutzen 6, 7, 8, 9 rosettenartig und symmetrisch zu einer senkrechten Mittelebene
5 angeordnet.
[0014] Bei dem dargestellten Siloauslaufverteiler handelt es sich um eine Ausführung zur
Verteilung von Kohlenstaub in einem Brennrohrofen zur Zementherstellung, der unter
einem nicht dargestellten Vorratssilo angebracht ist. Der Siloauslaufverteiler kann
auch als Teil des Vorratssilos oder dessen Auslauftrichter ausgebildet sein. Vom Vorratssilo
sollen zwei Kohlenstaubdosiervorrichtungen versorgt werden, die den Kohlenstaub in
eine pneumatische Förderleitung einleiten, die dann zu einem oder mehreren Brennrohröfen
führt. Jede Dosiervorrichtung besteht vorzugsweise aus einer nicht dargestellten Zellenradschleuse
und einer nachfolgenden kontinuierlichen gravimetrischen Wägevorrichtung.
[0015] Zur Verteilung von schwerfließenden zu Kernfluss neigenden staubförmigen Schüttgütern,
wie vorzugsweise Kohlenstaub, geht die Erfindung von einer antriebslosen Lösung aus,
die einen störungsfreien Betrieb durch einen gleichmäßigen gravimetrischen Massenfluss
im Auslaufverteiler gewährleistet. Kern der Erfindung war dabei die Erkenntnis, dass
bei Überschreitung einer kritischen Schüttgutgeschwindigkeit im System Betriebsstörungen
durch Schachtbildungen oder Brückenbildungen kaum auszuschließen sind. Dadurch können
auch Unterdruckbereiche entstehen, die zu pulsierenden Druckausgleichsvorgängen führen
und einen unregelmäßigen Schüttgutstrom verursachen, der durch geregelte Dosiereinrichtungen
oft nur unzureichend ausgleichbar ist.
[0016] Zusätzlich entstehen in einer Siloanlage bei schwerfließenden Schüttgütern, wie vorzugsweise
Kohlenstaub, durch Querschnittsverengungen und durch Reibungswirkungen an den Wandflächen
teilweise Schachtbildungen oder ein Kernflussverhalten. Beim Kernflussverhalten ist
dann hauptsächlich nur noch das Schüttgut oberhalb des Ausflussquerschnitts in Bewegung,
wodurch zusätzliche Totzonen entstehen in denen sich die Schüttgüter mit der Zeit
verfestigen. Bei den sich dadurch verkleinernden Kernbereichen treten dann aber wieder
zusätzlich höhere Schüttgutgeschwindigkeiten auf, die zu einer Überschreitung einer
kritischen Schüttgutgeschwindigkeit führen können. Deshalb sieht die Erfindung einen
Siloauslaufverteiler mit möglichst geringer Auslaufgeschwindigkeit unterhalb der kritischen
Schüttgutgeschwindigkeit vor.
[0017] Beim vorliegenden Schüttgut/Kohlenstaub wurde durch empirische Untersuchungen eine
kritische Schüttgutgeschwindigkeit von v
max = 0,05 m/s ermittelt, bei dessen Überschreitung in der Regel mit Unterdruckbereichen
und unregelmäßigem Massenstrom zu rechnen ist. Es sind aber auch Kohlenstaubsorten
bekannt, die eine kritische Schüttgutgeschwindigkeit von nur 0,04 m/s aufweisen. Deshalb
weist der Schüttgutverteiler bei einem vorgegebenen Massenstrom bzw. Einzelförderstärke
von
ṁ = 40 t/h Rohrstutzen 6, 7, 8, 9 einer Auslassöffnung von d = 750 mm ∅ auf. Dieser
Auslassdurchmesser d jedes der beiden Rohrstutzen 6, 7, 8, 9 wurde für einen Auslaufverteiler
aus einem glatten rostfreien Edelstahlblech ermittelt, der nur eine geringe Wandreibung
gegenüber dem Kohlenstaub aufweist. Der Rohrdurchmesser d wurde nach folgender Formel:

ermittelt.
[0018] Dabei bedeutet:
- ṁ
- entspricht der Förderstärke,
- ρko
- entspricht der Kohlenstaubdichte,
- π
- entspricht der Kreiskonstante 3,14, und
- vmax
- entspricht der kritischen Schüttgutgeschwindigkeit.
[0019] Für das berechnete Ausführungsbeispiel wurde als Kohlenstaubdichte ein bekannter
Wert von
ρko = 0,5 t/m
3 zu Grunde gelegt und für die maximale oder kritische Schüttgutgeschwindigkeit v
max = 0,05 m/s gewählt. Nach der vorliegenden Berechnung des Auslaufdurchmessers d ergibt
sich beispielsweise für die Kohlenstaubdosierung ein Mindestdurchmesser von ca. 750
mm der einhaltbar ist, wenn im gesamten Auslaufverteiler eine gleichmäßige kritische
Fließgeschwindigkeit nicht überschritten werden soll. Um diese unterkritische Fließgeschwindigkeit
v
max sicherzustellen, wurde ein Auslaufverteiler vorgesehen, bei dem die Auslaufrohre
so ineinander münden, dass diese im gesamten Auslaufverteiler die Fließgeschwindigkeit
kaum beeinträchtigen können. Dazu wurden wie aus Fig. 2 und Fig. 3 ersichtlich ist,
die oberen beiden Rohrstutzen 6, 7 auf ihrer Mantelfläche so aufgeschnitten, dass
sie um den oberen Befestigungsflansch 11 einen runden Einlassdurchmesser D bilden.
Die beiden oberen Rohrstutzen 6, 7 sind leicht trichterförmig mit unterschiedlichen
axialen Wandneigungen ausgebildet, die unten in zwei runden Öffnungen enden.
[0020] Die beiden oberen Rohrstutzen 6, 7 sind rosettenartig nebeneinander angeordnet und
auf einer vertikalen Mittelebene 5 miteinander verbunden. Zur Verbindung sind beide
Rohrstutzen 6, 7 miteinander verschweißt und bilden in der Mittelebene 5 eine nach
oben offene hyperbelförmige schmale Verbindungskante 13. Die beiden unteren Öffnungen
besitzen den berechneten Durchmesser d = 750 mm, wobei die oberen Rohrstutzen 6, 7
eine Länge von 2000 mm aufweisen. Die Länge ergibt sich im wesentlichen aus den geometrischen
Mantelflächen der Rohrstutzen 6, 7, die sowohl von den Auslassöffnungen d als auch
von der Einlassöffnung D abhängt.
[0021] Aus der erfindungsgemäßen Erkenntnis, dass die kritische Schüttgutgeschwindigkeit
v
max an keiner Stelle im Auslaufverteiler größer sein darf als in ihren Auslassöffnungen
2 wurde ein vergrößerter Einlaufquerschnitt ermittelt, der im Grunde sicherstellt,
dass im gesamten System keine Engstelle auftritt. Aus dieser Erkenntnis wurde eine
Durchflussmenge festgesetzt, die sich aus der Summe der Auslassmengen bei höchstens
v
max ergibt. Bei einer derartigen vorgesehenen rosettenartigen Anordnung der Rohrstutzen
6, 7 ist eine Verteilung bis auf mindestens 4 Auslauföffnungen ausführbar, so dass
sich der Einlassdurchmesser D nach folgender Formel:

ergibt. Wobei n die Anzahl der Auslauföffnungen 2 angibt.
[0022] Bei den gewählten 2 Auslauföffnungen 2 von 750 mm Ø ergibt sich ein Einlaufdurchmesser
von ca.
Dn=2 = 1100 mm. Zur Einhaltung der maximal zulässigen kritischen Schüttgutgeschwindigkeit
v
max könnte zwar der Einlaufdurchmesser D auch größer gewählt werden, hierdurch besteht
dann aber leicht die Gefahr des Kernflussverhaltens mit Todzonenbildung und einsetzender.
Verfestigung in diesen Bereichen. Deshalb ist es vorteilhaft, den Einlaufdurchmesser
D nicht größer als den ermittelten Durchmesserwert
Dn=2 zu wählen. Zur Kompensation der fliesshemmenden Schrägflächen ist es sogar vorteilhaft,
den Einlaufquerschnitt geringfügig kleiner als die Summe der Auslaufquerschnitte festzulegen.
[0023] Allerdings sind diese Schüttgutgeschwindigkeiten v
max nur einhaltbar, wenn der Auslaufverteiler nahezu keine Engstellen aufweist, durch
die der durchfließende Schüttgutstrom, wenn auch nur partiell abgebremst werden könnte.
Konstruktionsbedingt sind aber bei einer derartigen Aufteilung auf mehrere Auslassöffnungen
grundsätzlich Aufprallflächen nicht gänzlich zu vermeiden. Deshalb münden die durchmesserverjüngenden
beiden oberen Rohrstutzen 6, 7 so ineinander, dass die Ansatzwinkel an den Durchdringungskanten
nur eine geringe Schräge zur Senkrechten aufweisen, die ca. 20° beträgt.
[0024] An den beiden oberen Rohrstutzen 6, 7 sind zusätzlich noch zwei untere Rohrstutzen
8, 9 angeschweißt, die zylinderförmig ausgebildet sind. Die beiden unteren Rohrstutzen
8, 9 weisen dabei einen Durchmesser d auf, der gleich dem Auslaufdurchmesser von d
= 750 mm ist. Die beiden unteren Rohrstutzen 8, 9 sind dabei seitlich nach außen geneigt,
so dass sie mit der Senkrechten bzw. Vertikalen einen Winkel von 20° bilden. Am unteren
Rand der Auslassöffnungen 2 sind ebenfalls zwei kleinere Befestigungsflansche 12 angeschweißt,
an die Verbindungsrohre zur Zellenradschleuse anschraubbar sind. Die beiden unteren
Rohrstutzen 8, 9 sind dabei nur nach einer Seite geneigt, so dass sie aus Sicht der
Seitenansicht in Fig. 2 vertikal verlaufen. Durch die axial zweiteilige Aufteilung
mittels der vier Rohrstutzen 6, 7; 8, 9 entstehen wie aus Fig. 3 ersichtlich ist,
insgesamt sphärische Verbindungskanten 13, die gleichmäßige Anstellungswinkel von
höchstens 20° zur Senkrechten aufweisen und somit den gravimetrischen Massenstrom
in seinem Fließverhalten nahezu ungehindert verteilen.
[0025] Die beiden unteren Rohrstutzen 8, 9 besitzen eine Länge von ca. 500mm die sich im
Grunde lediglich aus den Befestigungsmöglichkeiten der Anschlussflansche 13 ergibt.
Diese Rohrstutzen 8, 9 können auch länger ausgebildet und bis zu den Zellenradschleusen
oder anderen Dosiervorrichtungen verlängert werden. Es ist aber auch möglich, den
Siloauslaufverteiler lediglich mit den beiden oberen Rohrstutzen 6, 7 auszuführen,
wenn die Verbindungsrohre zu den Dosierorganen direkt angeschweißt werden. Da alle
Rohrstutzen 6, 7; 8, 9 rosettenartig ineinander münden und dadurch gleichbleibende
spitzwinkelige sphärische Verbindungskanten 13 miteinander bilden, sind auch Auslaufverteiler
mit bis zu vier Auslassöffnungen ausführbar.
[0026] In Fig. 4 der Zeichnung ist ein Siloauslaufverteiler mit drei Auslassöffnungen 2
in Draufsicht dargestellt. Dabei sind für die funktionsgleichen Geräteteile die gleichen
Bezugsziffern wie in den Figuren 1 bis 3 angegeben. Bei einem derartigen Auslaufverteiler
besteht der obere Teil aus drei rosettenartig nebeneinander angeordneten und miteinander
verbundenen Rohrstutzen 6, 7; 8, 9 die in einem Winkel von 120° zueinander angeordnet
sind. Diese oberen Rohrstutzen 6, 7 sind an einem Einlassbefestigungsflansch 11 mit
rundem Durchmesser angeschweißt und bilden an ihrem unteren Ende drei kreisrunde Öffnungen
14. An diesen Öffnungen 14 sind ebenfalls drei untere zylinderförmige Rohrstutzen
8, 9 angeschweißt, die seitlich nach Außen um 20° zur Senkrechten bzw. Vertikalen
geneigt sind. An den Auslassöffnungen 2 sind wiederum Befestigungsflansche 12 angeschweißt,
an die die nachfolgenden Dosierorgane anbringbar sind. Bei einem derartigen Auslaufverteiler
für Kohlenstaub wären die Auslassöffnungen ebenfalls mit einem Durchmesser d von mindestens
d = 750 mm ausführbar, woraus sich dann ein Einlassdurchmesser
Dn=3 von ca. 1300 mm ergibt.
[0027] Da auch dieser dreiteilige Auslaufverteiler zu seiner vertikalen Mittelachse 15 symmetrisch
ausgebildet ist, ergeben sich gleichmäßige Durchdringungskanten 13 die allesamt sphärisch
ausgebildet sind und einen Neigungswinkel zur Senkrechten von ebenfalls etwa 20° aufweisen.
Dadurch wird ein gravimetrischer Schüttgutfluss gewährleistet, der zur Senkrechten
durch keine nennenswerten Prallflächen oder Umlenkungswinkel behindert wird, so dass
ein kontinuierlicher gleichmäßiger Durchfluss gewährleistet ist. Bei einem derartigen
gravimetrischen Durchfluss würde auch eine Betriebsunterbrechung nicht zu einem Verstopfen
führen, da die Schwerkraft ein jederzeitiges Wiederanlaufen durch Einbrechen der Brücken
ermöglicht.
[0028] Derartige Siloauslaufverteiler mit zwei bis vier Ausläufen sind nicht nur für staubförmige
Schüttgüter sondern auch für Granulate, Späne, Sand oder schwerfließende Körner einsetzbar,
wobei auch Neigungswinkel bis zu 30° zur Senkrechen einen ungehinderten Durchfluss
ermöglichen. Dies ist allerdings immer auf die Art des Schüttgutes und die Anhaftfähigkeit
der Innenwände abzustimmen.
[0029] In Fig. 5 der Zeichnung ist die Draufsicht eines Siloauslaufverteilers dargestellt,
der vier Auslauföffnungen 2 enthält. Dieser unterscheidet sich von der Ausführung
nach Fig. 4 lediglich dadurch, dass die Rohrstutzen 6, 7; 8, 9 in einem Winkel von
90° zueinander und symmetrisch zur Mittelachse 15 angeordnet sind. Bei einem Auslaufdurchmesser
d von ebenfalls 750 mm ergibt sich daher ein Einlassdurchmesser
Dn=4 von ca. 1500 mm. Auch dieser Auslaufverteiler besitzt einen in axialer Richtung nahezu
durchgängigen gleichen Öffnungsquerschnitt, der sich aus der Summe der vier Auslassquerschnitte
ergibt. Auch die Bauhöhe beträgt insgesamt nur 2500 mm, wobei allerdings auch die
unteren Rohrstutzen 8, 9 ineinander münden und nach beiden seitlichen Raumrichtungen
gegenüber der Vertikalen um 20° geneigt angeordnet sind. Auch dieser Auslaufverteiler
mit vier Auslassöffnungen 2 verfügt über gleichbleibende Neigungswinkel an seinen
Verbindungskanten 13, wobei alle Verbindungskanten 13 sphärisch ausgebildet sind und
deshalb den gravimetrischen Schüttgutstrom in Schwerkraftrichtung kaum behindern.
[0030] Für eine Kohlenstaubdosierung werden alle Auslaufverteiler vorzugsweise aus einem
glatten rostfreien Stahlblech hergestellt, dessen Kanten gut miteinander verschweißbar
sind. Es sind aber auch Auslaufverteiler aus anderen Materialien denkbar, die zur
Verringerung der Wandreibung mit reibungsmindernden Belägen beschichtet werden können.
Bei weniger erosiven Schüttgütern sind auch Auslaufverteiler aus Kunststoff denkbar,
die auch in derartiger Formgebung miteinander verschweißbar sind. Theoretisch sind
auch Auslaufverteiler mit mehr als vier Auslauföffnungen ausführbar, die allerdings
eine Fülle sphärischer Verbindungskanten und Durchdringungslinien aufweisen, die konstruktiv
und herstellungsmäßig sehr aufwendig sind und sehr große Einlassdurchmesser erfordern.
1. Siloauslaufverteiler mit einer kreisförmigen Einlauföffnung (1) und mindestens zwei
kleineren kreisförmigen Auslauföffnungen (2), wobei die Einlassöffnung (1) mit mindestens
zwei trichterförmigen Rohrstutzen (6, 7), die ineinander münden mit den Auslauföffnungen
(2) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrstutzen (6, 7) so ineinander münden, dass kein Ansetzwinkel (16) zur Vertikalen
größer als 30° ist und dass die Rohrstutzen (6, 7) rosettenartig zueinander angeordnet
sind, wobei die Summe der Querschnittsflächen in axialer Richtung in jeder Ebene zwischen
der Einlass- (1) und den Auslassöffnungen (2) in etwa konstant bleibt oder sich zu
den Auslaßöffnungen (2) leicht erhöht.
2. Siloauslaufverteiler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser d jeder Auslassöffnung (2) mittels einer empirisch ermittelten kritischen
Schüttgutgeschwindigkeit V
max in Abhängigkeit des vorgegebenen Massenflusses m (Förderstärke) des Einzelaustrages
und der vorgesehenen Schüttgutdichte p nach der Formel

festgelegt wird.
3. Siloauslaufverteiler nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser D der Einlassöffnung (1) nach der Summe der Auslassquerschnitte der
vorgesehenen Auslassöffnungen (2) nach der Formel D = d ·

ermittelt wird, wobei n die Anzahl der Auslassöffnungen (2) ist.
4. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrstutzen (6, 7) so ineinander münden, dass sie an der Einlauföffnung (1) eine
kreisförmige Einlassquerschnittsfläche und am unteren Ende mindestens zwei kreisförmige
Auslassquerschnittsflächen (14) bilden, wobei deren Verbindungs- (13) oder Durchdringungskanten
weitgehend gleich große spitze Neigungswinkel zur Vertikalen bilden.
5. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweiteilige Auslaufverteiler aus vier ineinander mündenden Rohrstutzen (6, 7;
8, 9) besteht, wobei die beiden unteren Rohrstutzen (8, 9) zylinderförmig ausgebildet
und schräg nach außen an die beiden oberen Rohrstutzen(6, 7) symmetrisch angeordnet
sind.
6. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die oberen Rohrstutzen (6, 7) zwischen der Einlauföffnung (1) und den
Auslauföffnungen (2) oder den unteren Rohrstutzen (8, 9) wie schiefe Trichter ausgebildet
sind, die gegenüber der Vertikalen unterschiedliche Wandneigungen aufweisen, wobei
alle Rohrstutzen (6, 7; 8, 9) zu einer vertikalen Mittelachse (15) symmetrisch und
rosettenförmig nebeneinander angeordnet sind.
7. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Rohrstutzen (6, 7) alle die gleich axiale Länge und bis zu vier Öffnungen
(14) aufweisen.
8. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Rohrstutzen (6, 7) miteinander und mit den unteren Rohrstutzen (8, 9)
verschweißt sind und spitzwinkelige sphärische Verbindungskanten (13) miteinander
bilden, die alle einen Ansetzwinkel zur Senkrechten von 30° nicht überschreiten.
9. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die axiale Länge der zwei- bis vierteiligen Auslaufverteiler gleich ist und eine
Länge von 2500 mm nicht überschreitet.
10. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieser als separates Geräteteil ausgebildet ist und an den Einlauf- (1) und Auslauföffnungen
(2) Befestigungsflansche (11, 12) vorgesehen sind, die eine Verbindung zum Siloauslauf
und weiterführenden Verbindungsteilen ermöglichen.
11. Siloauslaufverteiler nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrstutzen (6, 7; 8, 9) aus einem glatten Edelstahlblech oder anderen glattflächigen
Wandmaterialien bestehen oder mit einem schwer anhaftenden Oberflächenmaterial innen
beschichtet sind.