[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Ösendraht zur Herstellung von abgehängten Decken,
wobei der Draht an seinem deckenseitigen Ende um 90° umbiegbar ist und eine Öse aufweist,
welche eine Befestigung zum Beispiel an einer Betondecke ermöglicht.
[0002] Zur Erstellung einer abgehängten Decke werden in die Decke Bohrlöcher eingebracht
und Ösendrähte der in Betracht stehenden Art werden zum Beispiel mittels Schlaganker,
die die Öse durchsetzen und in die Bohrlöcher eingreifen, an der Decke befestigt.
Die Drähte werden dann um diese Befestigungsstelle herum nach unten gebogen, so dass
der Draht annähernd senkrecht nach unten hängt.
[0003] Es werden dann halbkreisförmige oder U-förmige Federelemente mit zwei einander gegenüberliegenden,
in den Schenkeln ausgebildeten Bohrungen auf den Draht aufgeschoben, wobei die Federelemente
sich verschieben lassen, wenn mit Hilfe von Zeigefinger und Daumen die Schenkel der
Federelemente aufeinander zu beaufschlagt werden. Es ist auf diese Weise möglich eine
Höhenverstellung vorzunehmen. Werden die Schenkel der Federelemente losgelassen, verspannen
bzw. verkeilen diese sich relativ zum Draht und sind festgelegt, sodass über die Federelemente
mit Hilfe weiterer Befestigungseinrichtungen zum Beispiel U-Profile abgehängt werden
können. Dies wird beispielsweise näher erläutert in DE 295 00 353 U1 bzw. in DE 297
19 613 U1.
[0004] Herkömmliche derartige Ösendrähte weisen aufgrund der abgerundeten Umbiegung den
Nachteil auf, dass auf die Befestigungsschrauben relativ hohe Auszugsmomente wirken,
dass die Biegung des Drahtes das Verstellen der Feder erschwert und dass eine exakte
Positionierung relativ zum Bohrloch nicht gewährleistet ist.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Ösendraht der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile
vermieden werden und eine einfache, haltbare und exakte Montage gewährleistet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Draht unterhalb der Öse
eine Sollbiegestelle aufweist, wodurch eine exakte, rechtwinklige Umbiegung mit sehr
geringem Biegeradius ermöglicht wird und der Rest des Drahtes unverändert gerade verbleibt.
[0007] Vorzugsweise wird die Sollbiegestelle durch wenigstens eine Einkerbung gebildet,
welche in Richtung senkrecht zu der durch die Öse aufgespannten Ebene eingebracht
ist. Die Einkerbung kann insbesondere als Einprägung ausgebildet sein. Vorzugsweise
werden solche Einprägungen von sich gegenüberliegenden Seiten her eingebracht, da
dadurch eine symmetrische Materialbelastung erreicht und eine einseitige Vorspannung
vermieden wird. Statt der hier angesprochenen Einkerbungen können auch alle anderen
Arten von Sollbiegestellen realisiert werden, wie zum Beispiel durch Einschnürungen
oder dergleichen.
[0008] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht eines herkömmlichen Ösendrahtes vor dem Umbiegen,
- Figur 2
- eine gegenüber Figur 1 um 90° gedrehte Seitenansicht eines Ösendrahtes nach dem Stand
der Technik im frei umgebogenen Zustand,
- Figur 3
- eine Figur 1 entsprechende Ansicht eines erfindungsgemäßen Ösendrahtes und
- Figur 4
- eine Figur 2 entsprechende Ansicht eines erfindungsgemäßen Ösendrahtes.
[0009] Ein in der Zeichnung dargestellter Ösendraht 1 umfasst einen geraden, praktisch den
Grundkörper bildenden Drahtabschnitt 2 und eine durch Umbiegen des Drahtes realisierte
Öse 3 an einem Ende, welche gegenüber dem linearen Abschnitt 2, wie in Figur 2 bzw.
4 dargestellt, mittels einer Biegung 4 gegenüber dem geraden Abschnitt 2 um 90° umgebogen
wird, sodass durch die Öse 3 eine Schraube geführt und in einen Dübel eingeschraubt
werden kann und die Öse 3 im befestigten Zustand zwischen der Deckenunterseite und
der Innenseite des Schraubenkopfes liegt.
[0010] Aus Figur 2 wird deutlich, dass die Umbiegung 4 bei herkömmlichen derartigen Drähten
einen relativ großen Krümmungsradius aufweist, woraus die eingangs beschriebenen Nachteile
resultieren.
[0011] Wie in Figur 3 und 4 dargestellt, ist erfindungsgemäß nun vorgesehen, dass unterhalb
der Öse eine Sollbiegestelle 5 in Form von Einprägungen realisiert ist, die von sich
gegenüberliegenden Seiten her eingebracht werden.
[0012] Dies führt, wie in Figur 4 dargestellt, dazu, dass die resultierende Biegung 4' annähernd
rechtwinklig ausgebildet ist bzw. ein sehr geringen Biegeradius aufweist, sodass die
Linearität des Abschnitts 2 durch das Umbiegen nicht beeinflusst wird, eine exakte
Positionierung am Bohrloch möglich ist und die Kraftverteilung vorteilhafter gestaltet
wird.
[0013] Aus dem Vergleich von Figur 4 und Figur 2 wird deutlich, dass erfindungsgemäß der
Abstand A von Ösenmittelpunkt und Drahtlängsachse L kleiner ist als der Abstand A'
bei herkömmlichen Ösendrähten, so dass erfindungsgemäß geringere Drehmomente auf den
Befestigungsbereich einwirken.
1. Ösendraht zur Herstellung von abgehängten Decken, wobei der Draht an seinem deckenseitigen
Ende um 90° umbiegbar ist und eine Öse aufweist, welche eine Befestigung zum Bespiel
an einer Betondecke ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (1) unterhalb der Öse (3) eine Sollbiegestelle (5) aufweist.
2. Ösendraht nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbiegestelle (5) durch wenigstens eine Einkerbung gebildet ist, welche in
Richtung senkrecht zu der durch die Öse (3) aufgespannten Ebene eingebracht ist.
3. Ösendraht nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einkerbung als Einprägung ausgebildet ist.
4. Ösendraht nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass je eine Einprägung von zwei einander gegenüberliegenden Seiten eingebracht ist.