[0002] Im Übergangsbereich zwischen Wand und Boden bzw. Wand und Decke in Innenräumen von
Gebäuden werden üblicherweise Profilleisten angebracht. Diese Leisten verdecken den
Abschluß des Bodenbelages bzw. der Decke an der Wand und bilden mit ihrer zum Raum
hin gewandten Seite eine schöne Oberfläche.
Im Idealfall ist die Profilleiste ohne sichtbare Befestigungsteile fest aber lösbar
montiert. Eine Methode um dies zu erreichen besteht darin, die Profileiste an ihrer
der Wand zugewandten, im montierten Zustand nicht sichtbaren Seite, mit einer Profilierung
wie z.B. Nuten zu versehen in welche Befestigungsteile die ihrerseits an der Wand
befestigt sind lösbar einrasten können.
Ein Beispiel hiefür ist in der AT 264 U1 (Schrattenecker, 1993) gezeigt. Dementsprechend
wird ein Befestigungsteil, welcher typischerweise als KunststoffSpritzgußteil oder
als Abschnitt eines Kunststoffprofils gefertigt ist in den Eckbereich zwischen Boden
und Wand eines Raumes gestellt und mittels einer Schraube an der Wand befestigt. Er
ist mit krallenartig abstehenden Fortsätzen ausgestattet. Die Profilleiste ist an
ihrer der Wand zugewandten Seite mit Nuten ausgestattet welche in Form und Lage so
zu den krallenartig abstehenden Fortsätzen des Verbindungsteils passen, daß diese
sich darin verhaken und die Profilleiste in die ideale Lage gelangt, wenn die Profilleiste
an den Verbindungsteil gedrückt wird.
Die Verwendung von Kunststoff als Material für den Verbindungsteil ist etwas nachteilig,
da der Kunststoff unter elastischer Spannung relativ stark zum Kriechen neigt und
so seine elastische Vorspannung verliert. Das bedeutet das die Profilleiste nach einiger
Zeit nur mehr schlecht hält. Viele Kunststoffe werden mit dem Altern auch spröde;
d.h. die Befestigungsteile brechen wenn die Profilleiste nach ein paar Jahren wirklich
einmal absichtlich gelöst wird.
Gemäß der AT 000966 U1 (Neuhofer, 1995) ist eine Möglichkeit gezeigt wie das gleiche
Befestigungsprinzip mit einem aus Stahlblech gefertigten Befestigungsteil verwirklicht
werden kann. Der Befestigungsteil ist ein rechtwinkeliger Blechwinkel welcher mit
einem horizontalen Schenkel am Boden aufliegt und mit dem zweiten, vertikalen Schenkel
an der Wand. Er ist bezüglich einer Querschnittsebene der Profilleiste spiegelsymmetrisch
ausgebildet. Der an der Wand anliegende Schenkel ist in seiner zur Profilleiste parallel
liegenden Breite schmäler als der am Boden liegende Schenkel ausgebildet. Aus dem
beiderseits verbleibenden Material am vertikalen Schenkel sind paarweise beiderseits
vom vertikalen Schenkel flügelartig abstehend angeordnete Klemmen mit etwa U-förmiger
Querschnittsfläche gebildet. Diese Klemmen werden mit ihrer Außenfläche in Nuten an
der Rückseite der Profilleiste eingedrückt. Sie verkrallen sich mit dem scharfkantigen
Endbereich eines U-schenkels an einer Nutwand der Profilleiste.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen den Befestigungsteil wiederum aus einem
rechtwinkeliger Blechwinkel zu bilden, welcher mit einem horizontalen Schenkel am
Boden aufliegt und mit dem zweiten, vertikalen Schenkel an der Wand befestigt wird.
Der vertikale Schenkel ist an mindesten einer, vorzugsweise an zwei Stellen zu einer
horizontal über die ganze Breite des Schenkels verlaufenden Auffaltung zusammengebogen.
Die Außenkrümmung dieser Auffaltung steht von der Wand ab. Die Falten sind in Größe
und Lage so bemessen, daß entweder in Nuten an der, der Wand zugewandten Seite der
zu befestigenden Profilleiste passen, oder daß zwei Auffaltung eine mit der Öffnung
zu der Profilleiste zugewandte Nut bilden in welche eine Profilwand der Profilleiste
paßt. Die Passungen zwischen Nuten und
Auffaltungen bzw. Profilwand sind als Presspassungen ausgeführt, d.h. beim Ineinanderführen
der korrespondierenden Teile wird der Befestigungsteil elastisch verformt.
[0008] Die Profilleiste 2 ist mit Nuten 2.1 ausgestattet von denen Flanken mit Außenseiten
der U-förmigen Falten 1.3 in einer Presspassung anliegen. Die Reibung in diesen Presspassungen
wird durch punktuelle Erhebungen 1.4 an den Außenseiten der Falten 1.3 erhöht. An
diesen Erhebungen liegen Befestigungsteil 1 und Profilleiste 2 mit hohem Druck aneinander
an.
Dadurch daß die Falten 1.3 über die gesamte Breite des Schenkels 1.1 durchlaufen ist
dieser gegen Biegeverformungen um vertikale Achsen gut geschützt, da er an jedem Teil
seiner Breite ein diesbezüglich hohes Flächenträgheitsmoment aufweist.
Gegen unerwünschte Biegungen um horizontal parallel zur Schnittkante Wand-Boden verlaufende
Achsen ist der Schenkel dadurch geschützt, daß er nahe an den Falten 1.3 über welche
diesbezüglich wirksame Kräfte bei der Demontage der Profilleiste eingeleitet werden
könnten, durch die Schraubverbindung 5 an der Wand 3 gehalten wird.
Um den Ansatz der Schraube am Befestigungsteil 1 zu verbessern und um unerwünschte
Verformungen vor allem bei der Demontage weiter hintan zu halten ist der Schenkel
1.1 des Befestigungsteils im Bereich um die Schraubendurchgangsbohrung 1.5 herum etwas
gegenüber der Wand 3 abstehend ausgeführt. Dieser erhöhte Bereich ragt in einem Teil
der Breite des Schenkel 1.1 bis an die Falten 1.3. Dadurch wird entsprechend der Wirkung
einer Sicke im Blech die Biegesteifigkeit in diesem Bereich verbessert.
Bei der Montage oder Demontage der Profilleiste an dem an der Wand befestigten Befestigungsteil
ist die einzige nennenswerte verbleibende Verformungsmöglichkeit des Befestigungsteil
eine Biegung desselben im Bereich der U-förmigen Falten 1.3, wobei die Biegeachse
parallel zur Schnittlinie Wand-Boden liegt. Diese Verformung ist erwünscht und sie
ist so bemessen, daß sie im elastischen Bereich erfolgt. Beim Aufschieben der Profilleiste
auf den Befestigungsteil, dies geschieht in horizontaler Richtung normal zur Profilrichtung,
werden die Schenkel der Falten 1.3 zusammengedrückt.
Dadurch daß die Falten 1.3 über die gesamte Breite des Schenkel 1.1 verlaufen, ist
die Kraft die zu ihrem Zusammenbiegen bei der Montage der Profilleiste auftritt auch
dann groß genug wenn die Breite des Schenkels gegenüber der Gesamtbreite der vorbekannten
Bauart stark verringert ist. Somit ist eine deutliche Materialeinsparung möglich.
Dadurch daß die Kraft mit der die Schenkel der Falten 1.3 zusammengedrückt werden
auch mit sparsamen Mitteln sehr groß eingestellt werden kann, ist es nicht erforderlich
die Erhebungen 1.4 mit denen die Schenkel an der Profilleiste anliegen spitz oder
scharfkantig auszuführen damit sich diese gegen Gleitbewegung stark verhaken. Dadurch
daß diese Erhebungen ohne scharfe Kanten ausgeführt werden können, wird die Profilleiste
bei der Demontage, welche einfach durch starkes Ziehen der Profileiste von der Wand
weg erfolgt, nicht beschädigt. Damit kann die selbe Profilleiste öfters demontiert
und wieder montiert werden als dies bei Befestigungsteilen gemäß vorbekannter Bauart
möglich ist.
Eine wesentliche Begrenzung für die Druckkraft mit der die Klemmen des Befestigungsteiles
an Profilwänden der Profilleiste anliegen dürfen ergibt sich aus der begrenzten Festigkeit
der Profilleiste. Bei der Bauart gemäß Fig. 1 übt die obere Klemme des Befestigungsteiles
auf die Profilleiste eine Kraft auf, welche in dieser eine Biegespannung hervorruft,
durch welche bei zu starker Kraft der obere Teil der Profilleiste örtlich von der
Wand abgehoben werden würde.
Gemäß der Bauart entsprechend Fig. 3 übt der Befestigungsteil 11 eine Druckkraft auf
beide Flanken einer der Wand 3 zugewandten breiten Profilwand 12.2 der Profilleiste
12 aus. Gegen unerwünschte Verformungen in Folge dieser Druckkraft ist Profilleiste
12 gemäß Fig. 3 wesentlich besser stabil als die Profilleiste 2 gemäß Fig. 1 gegenüber
der von der dortigen oberen Klemme ausgeübten Kraft. Damit kann bei der Bauart gemäß
Fig. 3 eine höhere Druckkraft durch die Klemmen auf die Profilleiste ausgeübt werden
als bei der Bauart gemäß Fig. 1. In Folge der höheren Druckkraft können die Erhebungen
11.4 an den Klemmen des Befestigungsteiles sehr stumpf ausgeführt werden oder überhaupt
entfallen. Damit ergibt sich eine geringere Abnützung der Profilleiste bei mehrmaliger
Montage und Demontage.
Damit die Klemmen bei der Bauart gemäß Fig. 3 auch bei geringer Blechstärke des Befestigungsteiles
eine große Kraft auf die Profilleiste ausüben können ist es besonders wichtig den
Bereich um die Schraubendurchgangsbohrung 1.5 herum etwas gegenüber der Wand 3 abstehend
auszuführen und in einem Teilbereich der Breite des Schenkel 1.1 bis an die Auffaltungen
11.3 zu führen. Bei der Bauweise gemäß Fig. 3 kann gegenüber der Bauweise gemäß Fig.
1 noch einmal Material eingespart werden, da die obere Auffaltung nicht U-förmige
Querschnittsfläche zu haben braucht sondern nur J-förmige.
Bei der Ausführungsform entsprechend Fig. 4 ist der horizontalen Schenkel 21.2 durch
zwei zusätzliche Maßnahmen verbessert:
Aus dem Material dieses Schenkels ist eine Blechlasche 21.2.1 in einem Abstand zu
dem an der vertikalen Wand 3 liegenden Schenkel 21.1, im wesentlichen vertikal nach
oben gebogen, sodaß zwischen dem an der Wand 3 liegenden Schenkel 21.1 und dieser
Blechlasche 21.2.1 eine Nut mit U-förmiger Querschnittsfläche gebildet wird, die sich
gut dazu eignet, ein Kabel, welches zwischen Mauer 3 und Boden 4 verlaufen soll, zu
halten. Mit der von der Mauer 3 abgewandten Seite bildet diese Blechlasche 21.2.1
eine Anschlag dagegen, daß die Profilleiste 22 mit ihrem unteren Bereich zu sehr horizontal
an die Wand 3 geschoben wird.
Als weitere sinnvolle Maßnahme ist der horizontale Schenkel 21.2 in einem Abstand
zur Wand 3 mit einer Kerbe 21.2.2 versehen, welche als Sollbruchstelle dient. Damit
kann der von der Wand 3 am weitesten abstehende Teil des Schenkels 21.2 im Bedarfsfall
weggebrochen werden. Das kann vor allem dann sinnvoll sein, wenn Profilleisten verwendet
werden, deren gesamte Querschnittsfläche sich nur sehr wenig von der Wand 3 weg erstreckt.