(19)
(11) EP 1 536 098 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.06.2005  Patentblatt  2005/22

(21) Anmeldenummer: 04026885.6

(22) Anmeldetag:  12.11.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06C 5/04, E06C 5/06, E06C 5/40
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK YU

(30) Priorität: 14.11.2003 DE 10353134

(71) Anmelder:
  • Marte Feuerwehrfahrzeuge Feuerwehrtechnologie GmbH
    6833 Weiler (AT)
  • Partel, Georg
    A-6833 Weiler (AT)

(72) Erfinder:
  • Marte, Theodor
    6832 Sulz (AT)
  • Partel, Georg
    6833 Weiler (AT)

(74) Vertreter: Riebling, Peter, Dr.-Ing. 
Patentanwalt, Postfach 31 60
88113 Lindau/B.
88113 Lindau/B. (DE)

   


(54) Rettungshubgerät


(57) Die Erfindung betrifft ein Rettungshubgerät mit mindestens einem einfach teleskopierbaren Teleskopelement, das in einem horizontalen Schwenkgelenk an einem Drehschemel eines Fahrzeuges angeordnet ist, und mit einem Rettungskorb, wobei das Teleskopelement als teleskopierbarer Auslegerarm ausgebildet ist und am freien Ende des Auslegerarmes ein um ein Schwenkgelenk schwenkbarer, teleskopierbarer Knickarm angeordnet ist, und am freien Ende des Knickarmes der um ein Schwenkgelenk schwenkbare Rettungskorb angeordnet ist. Vorteil dabei ist, dass der Einsatzbereich und die Manövrierbarkeit des Rettungshubgeräts wesentlich erweitert wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Rettungshubgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Mit dem Gegenstand der DE 197 12 408 A1 ist ein Feuerwehrfahrzeug bekannt geworden, welches am freien Ende einer Notabstiegsleiter einen Rettungskorb anordnet.

[0003] Ein solches Feuerwehrfahrzeug ist nicht mit einem Rettungshubgerät vergleichbar, weil bei einem Feuerwehrfahrzeug eine Drehleiter vorausgesetzt wird, von mindestens einer Bedienungsperson bestiegen werden muss, um an den Ort des Einsatzes zu gelangen.

[0004] Mit dem am vorderen freien Ende der Drehleiter angeordneten Rettungskorb können gegebenenfalls Personen oder Gegenstände geborgen werden.

[0005] Ein solches Fahrzeug ist nur für Feuerwehreinsätze geeignet und bestimmt und setzt voraus, dass die Drehleiter mit schwieriger Bewegungssteuerung in gerader Richtung an ein Gebäude oder einen höhergelegenen Einsatzort herangefahren wird.

[0006] Bei der Verwendung derartiger Drehleitern besteht demgemäss der Nachteil, dass sie nur schwer zu manövrieren sind und nur in geneigter Lage an einen Einsatzort herangefahren werden können, was den Einsatzzweck stark erschwert. Es ist beispielsweise nicht möglich, eine derartige Rettungsleiter als Rettungshubgerät zu verwenden, bei dem es darum geht, ein von einer Brüstung abgedeckten und tiefergelegenen Einsatzort zu erreichen.

[0007] Ebenso ist es mit der bekannten Drehleiter nicht möglich, Einsatzorte unterhalb des Standortes des Fahrzeuges zu erreichen.

[0008] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde eine Anordnung nach der DE 197 12 406 A1 so weiterzubilden, dass der Einsatzbereich und die Manövrierbarkeit wesentlich erweitert wird.

[0009] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruchs 1 gekennzeichnet.

[0010] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass nun erfindungsgemäß ein Rettungshubgerät aus mindestens einem Auslegerarm besteht, der in einem horizontalen Schwenkgelenk an einem Drehschemel eines Fahrzeuges angeordnet ist, das am freien Ende des Auslegerarmes ein Knickarm angeordnet ist, der teleskopierbar ist und das am freien Ende des Knickarmes ein Rettungskorb angeordnet ist.

[0011] Bei der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, das nun insgesamt auf eine Drehleiter verzichtet wird und stattdessen nur mehrfach zueinander teleskopierbare Arme vorgeschlagen werden.

[0012] Wesentlich hierbei ist, dass am freien Ende eines mehrfach teleskopierbaren Auslegerarmes ein Schwenkgelenk angeordnet ist, an dem schwenkbar ein Knickarm ansetzt, der in sich nochmals mindestens einmal teleskopierbar ausgebildet ist.

[0013] Damit ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass mit einer solchen Anordnung eines Rettungshubgerätes nun auch schwierig zu erreichende Einsatzorte leicht erreicht werden können.

[0014] Geht es beispielsweise darum, einen Rettungseinsatz im Innenraum eines nach oben offenen Silos zu fahren, dann ist es möglich, den Auslegerarm bis schräg unter die Silokante zu fahren, dann den daran schwenkbar ansetzenden Knickarm über den Silorand hinaus und in das Silo abzusenken, um dort beispielsweise eine verunglückte Person zu bergen, die in den Rettungskorb eingeladen wird.

[0015] Ebenso ist es mit dem Merkmal der Erfindung möglich, einen Einsatzort anzufahren, der beispielsweise jenseits einer höhergelegenen Brüstung liegt.

[0016] Ein solcher Fall ist beispielsweise ein Einsatzort auf einer Brücke, bei dem es darum geht, über das Brückengeländer vertikal nach unten zu verfahren, um einen in der Nähe oder unterhalb der Brücke befindlichen Einsatzort (auch im Wasser) anzufahren.

[0017] Derartige Einsatzzwecke sind mit einer herkömmlichen Drehleiter nicht beherrschbar und daher sieht der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung einen Auslegerarm mit einem schwenkbar daran angeordneten, teleskopierbaren Knickarm vor.

[0018] In einer Weiterbildung der Erfindung ist es im Übrigen vorgesehen, dass ein solches Rettungshubgerät auch für Löscharbeiten eingesetzt wird, was große Vorteile bietet.

[0019] Für diesen Einsatzfall ist es erforderlich, dass Längs des Auslegerarmes und des schwenkbar daran angelenkten Knickarmes eine teleskopierbare Wasserführung mitgeführt wird.

[0020] Am Rettungskorb ist dann mindestens eine Wasserkanone angeordnet, die von der teleskopierbaren Wasserführung entlang des Auslegerarmes und des Knickarmes mit Hochdruckwasser versorgt wird.

[0021] Damit können auch schwierig zu erreichende Löscharbeiten mit dem erfindungsgemäßen Rettungshubgerät absolviert werden, was mit einer herkömmlichen Drehleiter nicht möglich ist.

[0022] Die Verwendung eines Knickarmes hat folgende Vorteile:

[0023] Diese Einrichtung ermöglicht eine wesentlich schnellere und präzisere Anpassung und damit Positionierung des Rettungskorbes gegenüber den herkömmlichen Mitbewerbern. Es kann somit eine Fassade hochgefahren werden ohne hierbei mehrere Bewegungsabläufe zu bewerkstelligen.

[0024] Das Gesamtkonzept des Rettungssteigers hebt sich auch in seiner konstruktiven Form wesentlich ab. Insbesondere auch dadurch bedingt, dass anstelle von üblichen Systemen Zylinder mit Ketten für den Teleskoparm, wie hier eine spezielle Hy-Zylinder-Kombination, eingesetzt werden, die auch eine negative Ausladung gewährleisten.

[0025] Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Rettungshubgerät der eingangs genannten Art möglichst schnell einsatzfähig zu machen. Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung eine sogenannte Terrain-Regulierung vor.

[0026] Im wesentlichen wird das Oberteil ab dem Drehkranz über eine Achse gelagert, schwenkbar gemacht, so dass in der Folge bei einer Schräglage des Fahrzeuges über zwei Hydraulikzylinder der Oberteil in eine horizontale Position gebracht wird. Diese Nivellierung in die Horizontale erfolgt kontinuierlich bei der Drehbewegung. Dies hat den einen Vorteil, dass eine Nivellierung des gesamten Fahrzeugs über die Abstützungen unter 7° nicht notwendig ist und daher das Gerät sofort einsetzbar ist.

[0027] Bei dem gegenständlichen Hubrettungsgerät wird diese Terrainregulierung zusätzlich zu dem Niveauausgleich mittels Abstützzylinder angewandt. Damit ergib ist noch ein zusätzlicher Vorteil, das heißt der Einsatz des Gerätes kann bei äußert steilem Gelände, das heißt Ausgleich maximal 7° Te3rrainregulierung sowie zusätzlich Abstützzylinder Ausgleich 7° = somit 14°-.

[0028] Die Erfindung schlägt also die Kombination einer herkömmlichen Terrainregulierung vor, die an sich bekannter Weise aus vorderen und hinteren Abstützungen in Form von Zylindern besteht, deren kolbenseitige Stange mit einem entsprechenden Aufstanzplatte auf dem Boden abgestützt wird.

[0029] Erfindungsgemäß wird die an sich bekannte Abstützung mit einem dynamischen und ständig in Einsatz sich befindlichen Neigungsantrieb (automatischer Niveauausgleich) des Hubrettungssatzes gekoppelt.

[0030] Bei diesem dynamischen Neigungsantrieb wird der Hubrettungssatz über eine schwenkbare Achse verschwenkt, so dass es nun erstmals möglich ist, zusätzlich zu der herkömmlichen 7° Terrainregulierung noch einen zusätzlichen Ausgleich von beispielsweise bis zu maximal 14° zu erreichen.

[0031] Dies verbessert und beschleunigt den Einsatz eines solchen Fahrzeuges im wesentlichen Maße.

[0032] Ein solches Fahrzeug kann an den Einsatzort gefahren werden und es werden sofort die an den freien äußeren Enden angeordneten Zylinder herausgefahren, um so eine vordere und hintere Abstützung zu bilden.

[0033] Auch wenn das gesamte Fahrzeug mit dem Auslegerarm noch schräg stehen sollte, kann der Auslegerarm jedoch schon herausgefahren werden, weil in einem weiteren Arbeitsschritt nun der automatische Niveauausgleich eingeschaltet wird, der zu einer Neigung des gesamten Hubrettungssatzes im Bezug zur Aufstanzfläche führt und so den Drehschemel in einer absolut lotrechte Lage zu bringen und den Auslegerarm horizontal und vertikal bezüglich des angestrebten Arbeitsbereiches auszurichten.

[0034] Damit ist ein besonders schneller Einsatz des Fahrzeuges möglich, weil auch extreme Neigungen überwunden werden können und trotzdem ein stabiler Stand des Rettungshubgerätes erreicht wird und zum anderen eine vorläufige Positionierung des Fahrgestells auf der Aufstandsfläche möglich ist, um dann danach während der Betätigung des Auslegerarms den automatischen Niveauausgleich einzuschalten.

[0035] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.

[0036] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

[0037] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

[0038] Es zeigen:
Figur 1:
schematisiert das Arbeitsfelddiagramm eines Rettungshubgerätes nach der Erfindung;
Figur 2:
das Rettungshubgerät nach Figur 1 schematisiert in verschiedenen Arbeitsstellungen;
Figur 3:
die vergrößerte Darstellung des erfindungsgemäßen Knickarms in verschiedenen Ausfahrstellungen;
Figur 4:
die Seitenansicht eines Rettungshubgerätes mit eingefahrenem Auslegerarm;
Figur 5:
die Draufsicht auf das Fahrzeug nach Figur 4;
Figur 6:
die Seitenansicht des erfindungsgemäßen Knickarms;
Figur 7:
die Seitenansicht des Fahrzeuges bei entfernter Notleiter;
Figur 8:
Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5;
Figur 9:
Rückansicht des Fahrzeuges mit eingeschaltetem Niveauausgleich;
Figur 10:
die gleiche Darstellung wie Figur 9 mit einem teilweise verkleideten Fahrzeug.


[0039] Das Rettungshubgerät 1 nach Figur 1 besteht im wesentlichen aus einem Fahrzeug 2, welches auf einem Fahrgestell einen Drehkranz 27 trägt, an dem ein Drehschemel 28 angeordnet ist, an dessen oberen freien Ende das eine Ende eines mehrfach teleskopierbaren Auslegerarmes 3 schwenkbar angesetzt ist.

[0040] Der Auslegerarm 3 besteht im wesentlichen aus drei zueinander teleskopierbaren Teilarmen 9, 10, 11.

[0041] Am oberen freien Ende des Teilarmes 11 ist ein Schwenkgelenk 12 angeordnet, an dem der erfindungsgemäße, teleskopierbare Knickarm 13 angelenkt ist. Der Knickarm 13 besteht wiederum aus zwei ineinander verschiebbaren und teleskopierbar angeordneten Teilarmen 14, 15, wobei am oberen freien Ende des Teilarmes 15 ein Schwenkgelenk 16 angeordnet ist, an dem ein Rettungskorb 4 befestigt ist.

[0042] Figur 1 zeigt das Arbeitsfeld 5 des erfindungsgemäßen Rettungshubgerätes, aus dem sich ergibt, dass es über einen weiten Einsatzbereich einsatzfähig ist.

[0043] Von der auf der linken Seite dargestellten geraden, ausgestreckten Lage (was auch mit einer Feuerwehrdrehleiter erreichbar wäre) kann der Rettungskorb 4 seitlich herabgefahren werden, bis er in einer horizontalen, abgeschwenkten Lage ist, so wie dies mit einer einfach gestrichenen Darstellung in Figur 1 dargestellt ist.

[0044] Wichtig ist nun, das durch entsprechende Verschwenkung des Knickarms 13 auch unterhalb der horizontalen Lage ein Einsatz des Rettungskorbes 4" möglich ist oder sogar der Knickarm 13'" sogar senkrecht nach unten abgeschwenkt werden kann, um so den Rettungskorb 4"' in eine abgesenkte Position zu bringen.

[0045] Das Arbeitsfeld 5 ist also durch die einander entgegengesetzten Positionen 6, 7 gekennzeichnet.

[0046] Die Figur 2 zeigt weitere Einzelheiten des Einsatzbereiches, wo erkennbar ist, dass auch am freien vorderen Ende des Rettungskorbes 4 eine Wasserkanone 17 angeordnet sein kann, um so das Rettungshubgerät auch für Löscharbeiten einzusetzen.

[0047] Es versteht sich von selbst, dass am Rettungskorb 4 noch weitere technische Einrichtungen angeordnet sein können, wie zum Beispiel eine Fernsehkamera, ein Bedingungsmonitor, ein Steuerstand und dergleichen mehr.

[0048] Die Figur 2 zeigt die Variabilität des Einsatzes des Rettungshubgerätes, weil der Rettungskorb 4 in unterschiedlichste Positionen aufgrund des teleskopierbar ausgebildeten Knickarmes 13 verfahren werden kann.

[0049] Wichtig ist, dass bei der Verwendung einer Wasserkanone 17 am Rettungskorb 4 auch eine teleskopierbare Wasserführung an dem Auslegerarm 3 und dem Knickarm 13 entlanggeführt werden muss.

[0050] Diese teleskopierbare Wasserführung besteht gemäß Figur 3 aus einem mehrfach teleskopierbaren Wasserrohr 20, welches mit Teilrohren sich fortsetzt, wobei am oberen freien Ende eine flexible Verbindung 8 zwischen dem auslegerarmseitigen Wasserrohr 20 und dem knickarmseitigen Wasserrohr 18, 19 besteht.

[0051] Demgemäss ist auch dieses Wasserrohr teleskopierbar ausgeführt.

[0052] Die Figuren 4 bis 8 zeigen, dass entlang des gesamten Auslegerarmes 3 und des Knickarmes 13 eine mehrfach faltbare Notleiter 21 entlanggeführt wird, die teleskopierbar ist und aus einzelnen Leitersegmenten besteht, wie es in Figur 8 dargestellt ist.

[0053] Figur 8 zeigt als Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 5, dass im Innenraum des Auslegerarmes 3 der mehrfach teleskopierbare Zylinder angeordnet ist, der die einzelnen Teilarme 10, 11 zueinander verschiebt.

[0054] Figur 8 zeigt auch die teleskopierbare Wasserführung 18, 19, 20.

[0055] In den Figuren 4, 5 und 7 sind weitere Einzelheiten eines automatischen Niveauausgleichs dargestellt.

[0056] Das Fahrgestell 22 des Fahrzeuges 2 ist durch einen oberen Verstärkerrahmen 23 verstärkt, an dessen entgegengesetzten Enden jeweils eine vordere Abstützung 25 und eine hintere Abstützung 26 angeordnet sind.

[0057] Im hinteren Bereich des Verstärkerrahmens 23 ist an sich bekannter Weise ein Drehkranz 27 angeordnet, dessen drehbarer Teil mit einem darauf aufgesetzten Drehschemel 28 verbunden ist, an dessen hinteren freien Ende das Schwenklager 36 für die Schwenklagerung des Auslegerarmes 3 angeordnet ist.

[0058] Der Auslegerarm 3 wird im Übrigen durch zwei Hubzylinder 33 abgestützt und bewegt.

[0059] Das Fahrzeug 2 trägt vorne eine Fahrerkabine 24.

[0060] Wichtig ist, dass im Bereich des Drehkranzes die erfindungsgemäße Niveauregulierung 29 angeordnet ist, auf die in Verbindung mit Figur 9 und 10 näher eingegangen wird.

[0061] Gemäß Figur 9 besteht die an sich bekannte Terrainregulierung aus zwei seitlich am Fahrgestell 22, 23 ansetzende und gegeneinander gerichtete Tragbalken 31, wobei die vordere Abstützung durch gleiche Tragbalken 30 verwirklicht wird.

[0062] Jeder Tragbalken 30, 31 trägt einen verschiebbaren Teleskopteil 32, an dessen vorderen freien Ende fest jeweils die vordere und hintere Abstützung 25, 26 angeordnet ist.

[0063] Jede Abstützung besteht im wesentlichen aus einem Zylinder 34, dessen Kolbenstange mit einer Aufstanzplatte verbunden ist, die auf der Arbeitfläche aufsteht.

[0064] Wichtig ist nun, dass der automatische Niveauausgleich dadurch bewirkt wird, dass das gesamte Fahrgestell 22, 23 um eine in horizontaler Ebene liegende Schwenkachse 35 verschwenkbar ist, die oberhalb des Drehkranzes 27 angeordnet ist. Auf diese Weise ist der Drehschemel 28 mit einem automatischen Niveauausgleich versehen.

[0065] Die Regulierung der Schwenklage des Drehschemels 28 wird hierbei durch eine elektronische Waage 38 erreicht, welche entsprechend zwei voneinander beabstandet angeordnete Hydraulikzylinder 37 ansteuert.

[0066] Der jeweilige Hydraulikzylinder 37 ist mit seinem einen Ende am neigbaren Teil des Drehschemels 28 angeordnet und stützt sich mit seinem anderen Teil an der Oberseite des Drehkranzes 27 ab, so dass der Drehschemel 28 durch die elektronische Waage 38 stets in eine lotrechte Lage gehalten wird.

[0067] Die Einstellung der lotrechten Lage des Drehschemels erfolgt voll automatisch und dynamisch, weil während der gesamten Einsatzzeit die Hydraulikzylinder 37 einen automatischen Ausgleich vollziehen.

[0068] Damit ist ein besonders schneller Einsatz des Rettungshubgerätes möglich, weil das Rettungshubgerät mit den vorderen und hinteren Abstützungen 25, 26 zunächst an den Einsatzort verfahren wird und über die Zylinder 34 die bodenseitige Abstützung vorgenommen wird.

[0069] Sobald diese Abstützung vorgenommen ist, wird die automatische Niveauregulierung 29 eingeschaltet und während des Ausfahrens des Auslegerarmes 30 und des Entfaltens des Knickarmes 13 wird der Drehschemel 28 in die in Figur 9 dargestellte lotrechte Lage verschwenkt.

[0070] Die Figur 10 zeigt weitere Einzelheiten eines teilweise verkleideten Fahrzeugs, in dem die gleichen Teile nach Figur 9 mit den gleichen Verzugszeichen versehen sind.

Zeichnungslegende



[0071] 
1
Rettungshubgerät
2
Fahrzeug
3
Auslegerarm
4
Rettungskorb
5
Arbeitsfeld
6
Position
7
Verbindung
8
Teilarm
9
Teilarm
10
Teilarm
11
Teilarm
12
Schwenkgelenk
13
Knickarm
14
Teilarm
15
Teilarm
16
Schwenkgelenk
17
Wasserkanone
18
Wasserrohr
19
Wasserrohr
20
Wasserrohr (teleskopierbar)
21
Notleiter
22
Fahrgestell
23
Verstärkungsrahmen
24
Fahrerkabine
25
Vordere Abstützung
26
Hintere Abstützung
27
Drehkreuz
28
Drehschemel
29
Niveauregulierung
30
Tragbalken vorne
31
Tragbalken hinten
32
Teleskopteil
33
Hubzylinder
34
Zylinder
35
Schwenkachse
36
Schwenklager
37
Hydraulikzylinder
38
Elektronische Waage



Ansprüche

1. Rettungshubgerät (1) mit mindestens einem einfach teleskopierbaren Teleskopelement, das in einem horizontalen Schwenkgelenk (36) an einem Drehschemel (28) eines Fahrzeuges (2) angeordnet ist, und mit einem Rettungskorb (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Teleskopelement als teleskopierbarer Auslegerarm (3) ausgebildet ist und am freien Ende des Auslegerarmes (3) ein um ein Schwenkgelenk (12) schwenkbarer, teleskopierbarer Knickarm (13) angeordnet ist, und am freien Ende des Knickarmes (13) der Rettungskorb (4) angeordnet ist.
 
2. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rettungskorb (4) um ein Schwenkgelenk (16) schwenkbar am freien Ende des Knickarmes (13) angeordnet ist.
 
3. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehschemel (28) über einen um die Hochachse drehbaren Drehkranz (27) mit dem Fahrzeug (2) verbunden ist.
 
4. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass längs des Auslegerarmes (3) und des schwenkbar daran angelenkten Knickarmes (13) eine teleskopierbare Wasserführung (18, 19, 20) mitgeführt wird.
 
5. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass am Rettungskorb (4) mindestens eine Wasserkanone (17) angeordnet ist, die von der teleskopierbaren Wasserführung (18-20) entlang des Auslegerarmes (3) und des Knickarmes (13) mit Hochdruckwasser versorgt wird.
 
6. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (3) im wesentlichen aus drei zueinander teleskopierbaren Teilarmen (9, 10, 11) besteht.
 
7. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Knickarm (13) aus zwei ineinander verschiebbaren und teleskopierbar angeordneten Teilarmen (14, 15) besteht.
 
8. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschwenkung des Auslegerarmes (3) und/oder des Knickarms (13) in und unterhalb die horizontale Lage (3', 3"; 13', 13") möglich ist.
 
9. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschwenkung des Knickarms (13) senkrecht nach unten in die vertikale Lage (13"') möglich ist.
 
10. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Rettungskorb (4) noch weitere technische Einrichtungen angeordnet sind, wie zum Beispiel eine Fernsehkamera, ein Bedingungsmonitor, ein Steuerstand.
 
11. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des gesamten Auslegerarmes (3) und des Knickarmes (13) eine mehrfach faltbare Notleiter (21) entlanggeführt wird, die teleskopierbar ist und aus einzelnen Leitersegmenten besteht.
 
12. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegerarm (3) durch mindestens einen Hubzylinder (33) abgestützt und bewegt wird.
 
13. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Verbindung zwischen Rettungshubgerät (1) und Fahrzeug (2) eine Niveauregulierung (29) für das Rettungshubgerät (1) angeordnet ist.
 
14. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Niveauregulierung (29) zwischen Drehkranz (27) und Drehschemel (28) angeordnet ist.
 
15. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell (22) des Fahrzeuges (2) durch einen oberen Verstärkerrahmen (23) verstärkt ist, an dessen entgegengesetzten Enden jeweils eine vordere Abstützung (25) und eine hintere Abstützung (26) des Fahrzeugs (2) zum Untergrund angeordnet sind.
 
16. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das gesamte Fahrgestell (22, 23) um eine in horizontaler Ebene liegende Schwenkachse (35) verschwenkbar ist, die oberhalb des Drehkranzes (27) angeordnet ist, auf welche Weise der Drehschemel (28) mit einem automatischen Niveauausgleich (29) versehen ist.
 
17. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Regulierung der Schwenklage des Drehschemels (28) durch eine elektronische Waage (38) erreicht wird, welche entsprechend zwei voneinander beabstandet angeordnete Hydraulikzylinder (37) ansteuert.
 
18. Rettungshubgerät (1) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Hydraulikzylinder (37) mit seinem einen Ende am neigbaren Teil des Drehschemels (28) angeordnet ist und sich mit seinem anderen Teil an der Oberseite des Drehkranzes (27) abstützt, so dass der Drehschemel (28) durch die elektronische Waage (38) stets in einer lotrechte Lage gehalten wird.
 
19. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung der lotrechten Lage des Drehschemels (28) vollautomatisch und dynamisch erfolgt, weil während der gesamten Einsatzzeit die Hydraulikzylinder (37) einen automatischen Ausgleich vollziehen.
 
20. Rettungshubgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Rettungshubgerät (1) mit den vorderen und hinteren Abstützungen (25, 26) zunächst an den Einsatzort verfahren wird und über deren Zylinder (34) die bodenseitige Abstützung vorgenommen wird, und danach die automatische Niveauregulierung (29) eingeschaltet wird und vor oder während des Ausfahrens des Auslegerarmes (3) und des Entfaltens des Knickarmes (13) der Drehschemel (28) in die lotrechte Lage verschwenkt wird und dort ständig gehalten wird.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht