[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstausrichtende Anzeige für elektrische und/oder elektronische
Geräte, insbesondere für mit einem elektrischen und/oder elektronischen Gerät starr
verbundene Anzeigeeinrichtungen.
[0002] Herkömmlicher Weise sind Anzeigeeinrichtungen, wie beispielsweise Elektronenstrahlröhren
oder Halbleiterdisplays in elektrischen/elektronischen Geräten, auch mobilen Geräten,
wie beispielsweise in Messgeräten und in Mobilfunkgeräten starr mit dem Gehäuse und/oder
der Rahmenkonstruktion, nachfolgend allgemein als Konstruktion bezeichnet, verbunden.
In Bezug auf die nachfolgende Beschreibung und die Patentansprüche wird darauf hingewiesen,
dass schwingungs- und stoßdämpfende Materialien hierbei als starr anzusehen sind.
[0003] Bei derartigen elektrischen/elektronischen Geräten bestimmt somit grundsätzlich die
Lage der Konstruktion die Lage der Anzeigeeinrichtung. Wenn z.B. aufgrund der Örtlichkeit
ein insbesondere auch mobil einzusetzendes Gerät an einer schiefen Oberfläche/Unterlage
angeordnet werden muss, dann ist die Anzeige ebenso schief abzulesen. In Extremfällen
bedeutet dies eine Schieflage von bis zu +/- 180°.
[0004] Hierdurch wird das Ablesen und bei Touch-Screens zusätzlich die Bedienung des Gerätes
wesentlich erschwert.
[0005] Eine erste aus dem Stand der Technik bekannte Lösung besteht darin, eine abgesetzte
Anzeigeeinrichtung bereitzustellen, welche mit dem elektrischen/elektronischen Gerät
über eine kabelgebundene oder kabellose Verbindung gekoppelt ist. Eine solche Verbindung
ist jedoch bei vielen Anwendungen störanfällig, da insbesondere je nach Anwendung
Kabelbrüche oder Abschattungen der Verbindung auftreten können.
[0006] Eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösung besteht darin, dass die Anzeigeeinrichtung
und das Gerät bzw. eine Basiseinheit zueinander beweglich angeordnet sind, so dass
innerhalb gewisser Grenzen eine gewünschte Orientierung der Anzeigeeinrichtung relativ
zu dem Gerät gegeben ist. Nachteilig hierbei ist, dass insbesondere bei häufiger Neuorientierung
der Anzeigeeinrichtung relativ zu dem Gerät hierbei eingesetzte Dreh- und/oder Schwenkverbindungen
zum Teil starken Beanspruchungen ausgesetzt werden, welches hohe qualitative Anforderungen
an die Ausführung stellt oder zu einer deutlich reduzierten Lebensdauer führt, welches
sich folglich in beiden Fällen auf damit verbundene Kosten steigernd auswirkt.
[0007] Eine weitere aus dem Stand der Technik bekannte Lösung bestehen darin, dass die Anzeigeeinrichtung
derart konstruiert ist, dass das Anzeigebild der Anzeigeeinrichtung in jeweils 90°
Schritten gedreht bzw. umgeschaltet werden kann.
[0008] Beispielhaft sei hierbei auf die europäische Patentschrift EP 09 45 007 B1 verwiesen,
in welcher eine Anzeigeinrichtung bzw. Displaybildschirm mit einem orientierungsabhängig
in jeweils 90° Schritten drehbaren Bild offenbart ist. Im Einzelnen ist hierbei eine
Basiseinheit zum Halten eines Displaybildschirms vorgesehen, wobei der Displaybildschirm
zwischen einer ersten Position relativ zu der Basiseinheit und einer zweiten Position
relativ zu der Basiseinheit rotierbar ist. Je nach Anordnung, Befestigung oder Positionierung
der Basiseinheit befindet sich der Displaybildschirm folglich im Wesentlichen oberhalb,
unterhalb oder seitlich, d.h. links oder rechts, der Basiseinheit. Zum Wiedergeben
des Anzeigebildes in der jeweiligen Ausrichtung wirkt eine Einrichtung zur Bestimmung
der aktuellen Position der Basiseinheit mit einem Steuerschaltkreis zum Steuern der
Anzeigeeinrichtung derart zusammen, dass das auf der Anzeigeeinrichtung angezeigte
Bild bei der jeweils aktuellen Position der Basiseinheit zum geeigneten Betrachten
entsprechend orientiert wird. Nachteilig hierbei ist insbesondere, dass aufgrund der
somit auf der relativen Positionierung zwischen Anzeigeeinrichtung und Basiseinheit
basierten Orientierung des Bildes lediglich, wie vorstehend bereits hingewiesen, eine
Bildausrichtung um ein Vielfaches von 90° gewährleistet wird.
[0009] Eine Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, eine neue und wesentlich verbesserte
Anzeigeeinrichtung für elektrische/elektronische Geräte bereitzustellen, welche den
vorstehend aufgezeigten Nachteilen des Standes der Technik wesentlich begegnet und
folglich insbesondere auch bei zweckbestimmt mobil einzusetzenden Geräten eine das
Anzeigebild selbstausrichtende Funktionalität gewährleistet.
[0010] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist auf überraschende Weise bereits durch
Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gegeben.
[0011] Vorteilhafte und/oder bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche.
[0012] Erfindungsgemäß sind somit insbesondere eine Anzeigeeinrichtung und ein elektrisches
und/oder elektronisches Gerät mit einer Anzeigeeinrichtung vorgesehen, welche sich
durch eine mit der Anzeigeeinrichtung zusammenwirkende Einrichtung zur Ausrichtung
des mit der Anzeigeeinrichtung angezeigten Anzeigebildes entsprechend wenigstens einer
definierten Sollposition auszeichnen sowie durch eine Einrichtung zum Definieren der
wenigstens einen Sollposition des Anzeigebildes basierend auf der Vorgabe wenigstens
eines wählbaren externen Bezugspunkts und eine mit der Einrichtung zum Definieren
zusammenwirkende Einrichtung zum Bestimmen einer aktuellen Orientierung der Anzeigeeinrichtung.
[0013] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht somit darin, dass sich die Anzeige
unabhängig von der jeweils aktuellen Lage der Konstruktion des Gerätes oder auch der
Anzeigeeinrichtung selbst immer "richtig" oder wie "gewünscht" darstellt.
[0014] Ein weiterer wesentlicher Vorteil besteht darin, dass hierdurch eine nachführende
Selbstausrichtung des Anzeigebildes , also insbesondere die auf den externen Bezugspunkt
bezogene Umrechnung bzw. Umsetzung der Anzeige derart gewährbar ist, dass die Anzeige
stets in die "richtige", "gewünschte" Lage verdreht wird, ohne die Konstruktion hierbei
verändern zu müssen.
[0015] Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Anzeige und in Folge die Bedienung,
also im Wesentlichen die Benutzung der erfindungsgemäß ausgestatteten Vorrichtung
wesentlich vereinfacht und eine durch eine Schieflage bedingte Fehlbedienung oder
fehlerhafte Ablesung der Anzeige im Wesentlichen ausgeschlossen ist.
[0016] Auch bei Drehung um eine z.B. zur Bildebene im Wesentlichen senkrecht stehende, virtuelle
Achse bleibt die Anzeige somit stets ablesbar.
[0017] Auch wenn sich die Erfindung in Folge dessen bevorzugt für mit einem Gerät starr
verbundenen Anzeigeeinrichtungen eignet, wie insbesondere bei Mobilfunkgeräten, PDAs
(Personal Digital Assistent), MDAs (Mobile Digital Assistent), WDAs (Wireless Digital
Assistent), einer Vielzahl von Messgeräten oder Scopes, bietet die Erfindung auch
bei einer beweglich mit dem Gerät verbundenen oder bei kabelgebunden oder kabellos
von dem Gerät abgesetzten Anzeigeeinrichtung anwendungs- oder umgebungsspezifisch
einen Bedienungskomfort für den Benutzer.
[0018] Je nach Anwendungsgebiet oder genutzter Technik sehen spezielle erfindungsgemäße
Ausführungsformen hierzu einen Speicher vor, der ein auf einen externen Bezugspunkt
bezogenes, vorgebbares Koordinationensystems in Form eines Achsenkoordinatensystems,
wobei die Ausrichtung zu wenigstens einer der drei Achsen erfolgt, speichert oder
in Form eines Kugel- oder Zylinderkoordinatensystems speichert.
[0019] Zum Bestimmen einer aktuellen Orientierung ist ferner zweckmäßigerweise wenigstens
ein Sensor zum Detektieren der relativen Winkellage der Anzeigeeinrichtung in funktioneller
Abhängigkeit zu dem auf den wenigstens einen wählbaren externen Bezugspunkt bezogenen
Koordinatensystem vorgesehen, wobei bevorzugte Sensoren applikationsspezifisch auf
einer mechanischen, elektrischen, gravitationsbasierten, optischen, magnetischen,
geschwindigkeitsbasierten, beschleunigungsbasierten und/oder wärmesensitiven Funktionsweise
zur Orientierungserfassung basieren. Auch die Kombination verschiedener Sensoren ist
somit gegeben.
[0020] Gemäß bevorzugter Ausführungsformen ist die Einrichtung zum Definieren zum Speichern
einer relativen Winkellage der Anzeigeeinrichtung in funktioneller Abhängigkeit zu
einem auf den wenigstens einen wählbaren externen Bezugspunkt bezogenen Koordinatensystem
ausgebildet, wobei zweckmäßig technisch einfach zu realisierende Weiterbildungen hierfür
ein Potentiometer umfassen, mit welchem für eine Sollposition des anzuzeigenden Bildes
entsprechende Bildablenksignale einstellbar sind.
[0021] Weiterbildungen sehen ferner vor, dass die Einrichtung zum Definieren und die Einrichtung
zum Bestimmen einer aktuellen Orientierung über eine Soll-Ist-Vergleichseinrichtung
miteinander zusammenwirken, deren Ausgangsdifferenzinformation die Basis zur Nachjustierung
von anzulegenden Bildablenksignalen bildet.
[0022] Zum Umsetzen eines Winkeldifferenzwertes in wenigstens einen die Ausrichtung eines
anzuzeigenden Bildes beeinflussenden Signalwert sieht die Erfindung insbesondere eine
Recheneinrichtung vor, da diese applikationsspezifisch auf einfache Weise entsprechend
vorkonfigurierbar ist. Insbesondere, wenn diese wie bei den meisten heute üblichen
technischen Lösungen zumindest teilweise Software-basiert ist, kann ferner auf einfache
Weise eine Nachrüstung oder nachträgliche applikationsspezifisch Anpassung erfolgen.
[0023] Die Erfindung gewährleistet somit nicht nur eine Ausrichtung des Anzeigebildes relativ
zur Anzeigeeinrichtung in 90° Schritten, sondern vielmehr eine im Wesentlichen kontinuierliche
Nachjustierung bzw. Nachführung einer benutzerbedingten Ausrichtung eines anzuzeigenden
Bildes. Zur Vermeidung eines Zitterns und zur Unterdrückung von umgebungsbedingten
Erschütterungen umfassen bevorzugte Weiterbildungen eine der Sensoreinrichtung nachgeschaltete
Zeit- und/oder Ortssensitive Filtereinrichtung, z.B. basierend auf vorimplementierten
und/oder einstellbaren Schwell- und/oder Hysteresewerten.
[0024] In weiterer bevorzugter Ausführungsform ist ferner vorgesehen der Anzeigeeinrichtung
einen Speicher zum Speichern von wenigstens zwei vordefinierten externen Bezugspunkten
zuzuordnen sowie eine Umschaltvorrichtung zum Benutzbasierten Umschalten zwischen
den wenigstens zwei definierten Sollpositionen, so dass sich insbesondere mehrere
Benutzer, z.B. um ein Gerät herum angeordnete Benutzer, die Anzeige jeweils durch
Abrufen der entsprechend gespeicherten Voreinstellung individuell "richtig" anzeigen
lassen, ohne das Gerät oder die Anzeigeeinrichtung selbst hierbei entsprechend ausrichten
zu müssen.
[0025] Eine Ausführungsform der Erfindung verkörpert sich somit in einem Display zum Wiedergeben
von Displayinformationen, wie z.B. Computer-animierten Spielen, mit einer Basiseinheit,
einem der Basiseinheit zugeordneten Displaybildschirm, einem Steuerschaltkreis, der
mit dem Displaybildschirm verbunden ist, um den Betrieb des Displaybildschirms zu
steuern, und der zum Empfangen eines Eingangssignals ausgelegt ist, welches die auf
dem Displaybildschirm wiederzugebenden Displayinformationen wiedergibt, einer Einrichtung
zum Bestimmen der Orientierung des Displaybildschirms, die mit dem Steuerschaltkreis
verbunden ist, um eine aktuelle Position des Displaybildschirms zu bestimmen und diese
Position zu dem Steuerschaltkreis zu übertragen, so dass der Steuerschaltkreis auf
geeignete Weise den Betrieb des Displaybildschirmes steuert, um die wiedergegebenen
Displayinformationen zum geeigneten Betrachten in der aktuellen Position zu orientieren,
und einer mit der Bestimmungseinrichtung zusammenwirkenden Einrichtung zum Vorgeben
wenigstens eines wählbaren externen Bezugspunktes in Bezug auf welchen wenigstens
eine Sollposition der Displayinformationen definierbar ist.
[0026] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger bevorzugter, jedoch beispielhafter
Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
[0027] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines bevorzugten Ausführungsbeispiels,
- Fig. 2
- eine schematische Prinzipskizze eines einfachen einachsigen, nach dem Pendelprinzip
wirkenden Lagesensors zur Orientierungserfassung,
- Fig. 3
- eine Prinzipskizze zur Veranschaulichung der Ausrichtungsumrechnung einer in dem Anwendungsbeispiel
gemäß Fig. 1 verwendeten Recheneinheit, und
- Fig. 4 - 6
- schematische Abbildungen beispielhafter Geräte, welche erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtungen
umfassen.
[0028] Nachfolgend wird zunächst unter Bezugnahme auf Fig. 1 ein elektrisches Gerät beschrieben,
welches einen einfachen Lagesensor beinhaltet und mit einer erfindungsgemäßen selbstausrichtenden
Anzeigeeinrichtung ausgestattet ist.
[0029] Es sei darauf hingewiesen, dass das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 aus Gründen
der Überschaubarkeit gewählt worden ist, insbesondere um das technische Prinzip an
einem möglichst einfachen Beispiel zu beschreiben.
[0030] Aus diesem Grunde umfasst das dem Ausführungsbeispiel zugrunde gelegte Gerät willkürlich
als Anzeigeeinrichtung eine Vorrichtung mit einer Elektronenstrahlröhre.
[0031] Es sei jedoch bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass je nach Wahl des
Gerätes und/oder der Anzeigeeinrichtung, wie beispielsweise eines TFT-Displaybildschirms
ein gegebenenfalls wesentlich höherer Aufwand zur Umrechnung und verzerrungsfreien
Anzeige notwendig ist, wobei dies bereits mit den heute gängigen Prozessoren, ohne
wesentlich größere Kosten zu verursachen, durch einen Fachmann auf diesem Gebiet nach
Würdigung der Beschreibung auf einfache Weise technisch umsetzbar ist.
[0032] Unter Bezugnahme auf Fig. 1 stellt das dort skizzierte Blockschaltbild die erfindungsgemäße
Lösung in stark vereinfachter Weise dar, wobei für die Erfindung nicht wesentliche
Informationen von dem Blockschaltbild nicht umfasst sind.
[0033] Dargestellt ist in Fig. 1 zunächst eine analoge Bildsignalquelle 1, welche alle zur
Generierung eines Bildes erforderlichen Signale an einen A/D-Wandler 2 weitergibt.
[0034] Der A/D-Wandler 2 digitalisiert alle analog gelieferten Bildsignale in eine für eine
Recheneinheit 3 geeignete digitale Signalform. Die Recheneinheit 3 verarbeitet die
aus den von dem A/D-Wandler 2 empfangenen digitalen Bildsignalen und durch einen Komparator
6, welcher einen Soll/Ist-Wert-Vergleich durchführt, wie nachfolgend näher beschrieben,
gewonnene Information zu einer neuen digitalen Bildinformation und gibt diese an einen
applikationsspezifisch angepassten D/A-Wandler 4 weiter.
[0035] Der D/A-Wandler 4 wandelt die in der Recheneinheit 3 berechnete neue digitale Bildinformation
als Lumineszenz-Information und als Vertikal- und Horizontalspannungen um. Die hierdurch
gewonnen Spannungswerte werden einem Elektronenstrahlrohr 11 als Lumineszenz-Signal
zugeleitet und über X- und Y-Verstärker 12 bzw. 13 an das Elektronenstrahlrohr 11
weitergegeben.
[0036] Herkömmlicherweise ist hierbei eine vom Hersteller vorgesehene Normallage des Gerätes
als Standardposition der Anzeige vordefiniert.
[0037] Ein als Potentiometer dargestellter Sollwert-Einsteller 5 dient der Einstellung einer
individuellen Nutzerposition des anzuzeigenden Bildes relativ zu einem externen Bezugspunkt,
also einer vom Nutzer einstellbar wählbaren stets richtigen bzw. gewünschten Ausrichtung
des Bildes unabhängig von der jeweiligen aktuellen Orientierung der Einrichtung selbst.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass der Sollwert-Einsteller beispielsweise auch
mittels eines Impulsgebers, über ein Scrollrad und/oder unter Verwendung einer entsprechend
wirkenden Software bedienbar sein kann. Zusätzlich kann die Standardposition durch
eine Taste 7 jederzeit wieder eingestellt bzw. gesetzt werden, welche somit eine Reset-Funktion
des Sollwert-Einstellers 5 auf die Standardposition bewirkt. Der Sollwert-Einsteller
5 und die (Reset-)Taste 7 können konstruktiv auch zusammengefasst sein.
[0038] Im Komparator 6 werden die Sollwerte, also die richtige bzw. die gewünschte Position
des Bildes mit den durch einen Sensor 9 festgestellten Ist-Wert verglichen. Die Abweichung
wird als eine Eingangsgröße an die Recheneinheit 3 übertragen. Die Ist-Werte des Sensors
9 werden ferner durch ein spezielles Delay- und Störfilter-Modul 8 geglättet, um zu
verhindern, dass vom Sensor 9 detektierte kleine Erschütterungen oder lediglich geringe
Ortsveränderungen bereits als geänderte Ist-Information an die Recheneinheit 3 weitergegeben
und dort verarbeitet werden. Somit wird ein Zittern des Bildes weitgehend unterdrückt.
[0039] Eine Spannungsversorgung 10 liefert alle zum Betrieb der Elektronenstrahlröhre 11
und der Module 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,8, 9, 10, 12 und 13 benötigten Spannungen. Das
Elektronenstrahlrohr 11 dient somit letztendlich der Darstellung des Bildes. Hierbei
verstärkt der X-Verstärker 12 die vom D/A-Wandler 4 zugeführten Horizontalsignale
des Anzeigeschirms für das Bild und der Y-Verstärker 13 verstärkt die vom D/A-Wandler
4 zugeführten Vertikalsignale des Anzeigeschirms für das Bild.
[0040] In einer besonders einfachen Ausführungsform des Lagesensors 9 ist dieser als ein
auf die Gravitationskraft reagierender Sensor ausgebildet.
[0041] Anwendungsspezifisch sind hierbei in der konstruktiven Ausführung des Sensors ein-
oder mehrachsige gelagerte Pendel, flüssigkeitsbasierte Konstruktionen und magnetisch
wirkende Sensoren einsetzbar. Diese Sensoren sind im Wesentlichen alle handelsüblich,
so dass es letztendlich eine kosten- und/oder konstruktionsabhängige Frage ist, welche
Art einzusetzen ist.
[0042] Die Struktur eines solchen Sensors erlaubt grundsätzlich die Messung der Schwerkraft
in drei Achsen, also im vorliegenden Fall in der X-Achse, Y-Achse und Z-Achse eines
auf den externen Bezugspunkt bezogenen Koordinatensystems.
[0043] Im Beispiel gemäß Fig. 1 und bei Verwendung eines einachsig gelagerten Sensorpendels
gemäß Fig. 2 ist die Z-Achse z.B. senkrecht zum anzuzeigenden Bild ausgerichtet und
ausgewertet werden die X- und die Y-Achsenkomponenten. Der Sensor ist Teil der Anzeigeeinrichtung,
kann jedoch, wenn die Anzeigeeinrichtung starr mit der Konstruktion des elektrischen/elektronischen
Gerätes verbunden ist, auch Teil der Konstruktion des elektrischen/elektronischen
Gerätes sein.
[0044] Unter dieser Annahme, wird bei einer Schwenkung oder Neigung der Anzeigeeinrichtung
um die Z-Achse die Abweichung des Sensors von der vertikalen Lage durch die Y-Komponente
und/oder von der horizontalen Lage durch die X-Komponente gemessen und festgestellt.
Die Winkelabweichung wird über das Delay- und Störfilter-Modul 8 dem Komparator 6
zugeführt, so dass das Modul 8 wie eine Dämpfung wirkt. Ein derartiger Lagesensor
ist schematisch bei Fig. 2 dargestellt, wobei der grau eingefärbt dargestellte Kreis
Teil der Anzeigeeinrichtung oder der starren Konstruktion ist. Der bei Fig. 2 links
dargestellte Lagesensor zeigt somit die Normallage und der bei Fig. 2 rechts dargestellte
Lagesensor die Drehung der Anzeigeeinrichtung oder starren Konstruktion um den Drehwinkel
α an.
[0045] Bei Drehung der Konstruktion um den Drehwinkel α wird folglich gemäß Darstellung
der Fig. 3 diese Drehung durch die Drehung des Pendels um den gleichen Winkelbetrag
mit umgekehrten Vorzeichen kompensiert. Entsprechend umfasst die bei Fig. 3 gestrichelte
Linie die Bildpunkte eines gedrehten Bildes. Wird z.B. ein gegenüber der Standartposition
als "richtig" eingestellter Bildpunkt P
1 mit den auf dem externen Bezugspunkt basierten Koordinaten (X
1, Y
1) und dem daraus resultierenden Winkel β um den zusätzlichen Drehwinkel α zur Position
P
2 mit den Koordinaten (X
2, Y
2) verschoben, kennzeichnen die jeweiligen X- und Y-Werte somit die jeweils benötigten
Ablenkspannungen zur Horizontalen bzw. zur Vertikalen in Bezug auf den Anzeigeschirm.
[0046] Fig. 4 zeigt beispielhaft ein, die vorstehend beschriebene Erfindung verkörperndes
Scope, das einen Sollwert-Einsteller, eine Set-Reset-Taste und eine selbstausrichtende
Anzeigeeinrichtung umfasst, in einer nicht um die Z-Achse geschwenkten Lage und in
einer um die Z-Achse geschwenkten Lage.
[0047] In entsprechender Weise zeigt Fig. 5 schematisch ein, die vorstehend beschriebene
Erfindung verkörperndes Messgerät, ebenfalls mit einem Sollwert-Einsteller, einer
Set-Reset-Taste und einer selbstausrichtenden Anzeigeeinrichtung.
[0048] Fig. 6 zeigt in weiterer entsprechender Ausführung eine, die vorstehend beschriebene
Erfindung verkörpernde mobile digitale Kommunikationsendeinrichtung, also insbesondere
ein Mobiltelefon oder auch ein sogenanntes MDA (Mobile Digital Assistant), WDA (Wireless
Digital Assistant) oder PDA (Personal Digital Assistant), in unverschwenkter und verschwenkter
Lage.
[0049] Für einen Fachmann ist es bei Würdigung vorstehender Beschreibung ohne weiteres ersichtlich,
dass die Erfindung innerhalb des Schutzbereichs der anhängenden Ansprüche in vielfältiger
Weise modifiziert oder angepasst werden kann.
[0050] So umfasst die Erfindung insbesondere auch Ausführungsformen, bei denen mehrere Sollpositionen
einstellbar sind, zwischen denen umgeschaltet werden kann.
[0051] So können sich beispielsweise bei einem Spiel unter Verwendung eines Anzeigeschirms,
mehrere Personen jeweils ein zu ihnen individuell ausgerichtetes Anzeigebild definieren.
[0052] Soll ferner auch eine erfindungsgemäße Ausrichtung des Anzeigebildes bei Drehung
um die Vertikale bewirkt werden, also gemäß vorstehender Beschreibung im Wesentlichen
um die Y-Achse, umfasst ein bevorzugter Sensor alternativ oder ergänzend zu dem beschriebenen
Lagesensor z.B. einen Kreiselsensor (Gyro-Sensor, Kreiselkompaß).
1. Elektrisches und/oder elektronisches Gerät umfassend eine Anzeigeeinrichtung, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Definieren (3, 5, 6) wenigstens einer Sollposition des Anzeigebildes
der Anzeigeeinrichtung basierend auf der Vorgabe wenigstens eines wählbaren externen
Bezugspunktes, eine mit der Einrichtung zum Definieren zusammenwirkende Einrichtung
zum Bestimmen (6, 8, 9) einer aktuellen Orientierung der Anzeigeeinrichtung und eine
Einrichtung (3, 4, 5, 12, 13) zur Ausrichtung des mit der Anzeigeeinrichtung angezeigten
Anzeigebildes entsprechend der definierten Sollposition.
2. Gerät nach vorstehendem Anspruch, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung starr oder beweglich mit dem Gerät verbunden ist.
3. Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung kabelgebunden oder kabellos von dem Gerät abgesetzt ist.
4. Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät ein mobiles Gerät ist.
5. Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Gerät ein Mobilfunkgerät, ein
PDA, ein MDA, ein WDA, ein Messgerät oder ein Scope ist
6. Anzeigeeinrichtung für ein elektrisches und/oder elektronisches Gerät, insbesondere
für ein elektrisches und/oder elektronisches Gerät nach einem der vorstehenden Ansprüche,
umfassend eine Einrichtung zum Definieren (3, 5, 6) wenigstens einer Sollposition
des Anzeigebildes der Anzeigeeinrichtung basierend auf der Vorgabe wenigstens eines
wählbaren externen Bezugspunkts, eine mit der Einrichtung zum Definieren zusammenwirkende
Einrichtung zum Bestimmen (6, 8, 9) einer aktuellen Orientierung der Anzeigeeinrichtung
und eine Einrichtung zur Ausrichtung (3, 4, 5, 12, 13) des mit der Anzeigeeinrichtung
angezeigten Anzeigebildes entsprechend der definierten Sollposition.
7. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Bestimmen einer aktuellen Orientierung wenigstens einen Sensor
(9) zum Detektieren der relativen Winkellage der Anzeigeeinrichtung in funktioneller
Abhängigkeit zu einem auf den wenigstens einen wählbaren externen Bezugspunkt bezogenen
Koordinatensystem umfasst.
8. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor mechanisch, elektrisch, gravitationsbasiert, optisch, magnetisch, beschleunigungsbasiert
und/oder wärmesensitiv arbeitet.
9. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Definieren zum Speichern einer relativen Winkellage der Anzeigeeinrichtung
in funktioneller Abhängigkeit zu einem auf den wenigstens einen wählbaren externen
Bezugspunkt bezogenen Koordinatensystem ausgebildet ist.
10. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Definieren ein Potentiometer (5), ein Scrollrad und/oder eine
entsprechend wirkende Software umfasst, mit welchem für eine Sollposition des anzuzeigenden
Bildes entsprechende Bildablenksignale einstellbar sind.
11. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Definieren und die Einrichtung zum Bestimmen einer aktuellen
Orientierung über eine Soll-Ist-Vergleichseinrichtung (6) miteinander zusammenwirken,
deren Ausgangsdifferenzinformation die Basis zur Nachjustierung von anzulegenden Bildablenksignalen
bildet.
12. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Ausrichten eine Recheneinrichtung (3) umfasst, welche einen Winkeldifferenzwert
in wenigstens einen die Ausrichtung eines anzuzeigenden Bildes beeinflussenden Signalwert
umsetzt.
13. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch eine im Wesentlichen kontinuierliche Nachjustierung der Ausrichtung eines anzuzeigenden
Bildes.
14. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zum Bestimmen (8, 9) eine zeitlich und/oder örtlich wirkende Filtereinrichtung
(8) aufweist.
15. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch eine Umschaltvorrichtung zum benutzerbasierten Umschalten zwischen wenigstens zwei
definierten Sollpositionen.
16. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch einen Speicher zum Speichern eines auf einen externen Bezugspunkt bezogenen, vorgebbaren
Koordinationensystems.
17. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach vorstehendem Anspruch, ferner dadurch gekennzeichnet, dass das Koordinatensystem in Form eines Achsenkoordinatensystems speicherbar ist und
die Ausrichtung zu wenigstens einer der drei Achsen erfolgt.
18. Gerät oder Anzeigeeinrichtung nach einem der zwei vorstehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass das Koordinatensystem in Form eines Kugel- oder Zylinderkoordinatensystems speicherbar
ist.
19. Ein Display zum Wiedergeben von Displayinformationen, mit
einer Basiseinheit,
einem der Basiseinheit zugeordneten Displaybildschirm,
einem Steuerschaltkreis (2, 3, 4, 6, 12, 13), der mit dem Displaybildschirm verbunden
ist, um den Betrieb des Displaybildschirms zu steuern, und der zum Empfangen eines
Eingangssignals ausgelegt ist, welches die auf dem Displaybildschirm wiederzugebenden
Displayinformationen wiedergibt, einer Einrichtung zum Bestimmen der Orientierung
(6, 8, 9) des Displaybildschirms, die mit dem Steuerschaltkreis verbunden ist, um
eine aktuelle Position des Displaybildschirms zu bestimmen und
diese Position zu dem Steuerschaltkreis zu übertragen, so dass der Steuerschaltkreis
auf geeignete Weise den Betrieb des Displaybildschirmes steuert, um die wiedergegebenen
Displayinformationen zum geeigneten Betrachten in der aktuellen Position zu orientieren,
und
einer mit der Bestimmungseinrichtung zusammenwirkenden Einrichtung zum Vorgeben (3,
5, 6) wenigstens eines wählbaren externen Bezugspunktes in Bezug auf welchen wenigstens
eine Sollposition der Displayinformationen definierbar ist.